[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Etikettieren von Gefäßen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Steuern der Vorrichtung zum Etikettieren von
Gefäßen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
Stand der Technik
[0002] Die Gebrauchmusterschrift
DE 20 2004 009 707 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Etikettieren von Gefäßen umfassend einen Gefäßförderer
mit an dessen Peripherie wechselweise arbeitswirksam positionierten Etikettierstationen
mit einer Etikettenübergabe- und Spendeeinrichtung für an einem Trägerband haftende
Etiketten, die mittels der Spendeeinrichtung im Übergabebereich an den in eine überlagerte
Eigenrotation aufweisenden Gefäßmantel haftend aufgebracht werden sowie mit einer
Andrückvorrichtung mit Andrückelement zum Andrücken der an die Gefäße abgegebenen
Etiketten. Das Andrückelement einer inaktiven Etikettierstation ist aus seiner Arbeitsposition
in eine Ruheposition mindestens geringfügig außerhalb der Gefäßbewegungsebene verbringbar.
[0003] Aus der
EP 2 098 455 A1 ist eine Vorrichtung zum Aufbringen von Etiketten auf Behältnisse mit einer ersten
Andrückeinheit bekannt, welche die Etiketten an eine Außenwandung der Behältnisse
andrückt. Die erste Andrückeinheit ist in wenigstens einem Teilbereich in der Längsrichtung
der Behältnisse kürzer als das anzubringende Etikett. Die erste Andrückeinheit kann
gegenüber dem Transportpfad der Behältnisse verschiebbar sein.
[0004] Die
DE 10 2008 062 064 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Maschine zur Behandlung
von Behältern, bei dem die Maschine eine Mehrzahl von jeweils motorisch betriebenen
Drehtellern zur Ausrichtung der Behälter aufweist. Die motorischen Antriebe der Drehteller
werden jeweils separat überwacht, und bei einem auftretenden Fehler eines oder mehrerer
der Drehtellerantrieb können unter Weiterbetrieb der Maschine die betroffenen fehlerbehafteten
Drehtellerantriebe deaktiviert werden. Zudem löst jeder deaktivierte Drehtellerantrieb
eine zumindest partielle Deaktivierung jeweils nachfolgender Bearbeitungs- und/oder
Behandlungsschritte der dem deaktivierten Drehtellerantrieb der Maschine zugeordneten
Behälterpositionen aus.
[0005] Die
DE 10 2009 034 217 A1 offenbart eine Steuerung von Drehtellern in Etikettiermaschinen, wobei zwei oder
mehr Knotenpunkte definiert werden, die von dem Drehteller räumlich bzw. zeitlich
passiert werden können. Ein oder mehrere Drehverläufe zwischen dem ersten und dem
zweiten Knotenpunkt werden definiert, wobei ein Drehverlauf eine Drehbewegung des
Drehtellers mit Hilfe eines Antriebselements beschreibt; die Drehteller können in
und/oder gegen den Uhrzeigersinn drehbar sein. Durch die Steuerung ist es möglich,
die Drehbewegung des Drehtellers flexibler zu gestalten, auch ist es möglich unnötige
Drehbewegungen des Drehtellers zu vermeiden. Eine Etikettiermaschine kann ein Steuerelement
aufweisen, das entscheidet, welcher Drehverlauf beim Passieren eines bestimmten Knotenpunkts
verwendet werden soll.
[0006] DE 31 37 201 A1 offenbart eine Etikettiermaschine mit mehreren Drehtellern, deren Eigendrehung bei
einem Umlauf des Drehtischs derart steuerbar ist, dass die von ihnen aufgenommenen
Etikettierobjekte mit bestimmten Bewegungsverhältnissen die am Umfang des Drehtischs
stationierten Etikettierorgane und Anbürstorgane passieren. Beispielsweise können
die Drehteller mit wechselndem Drehsinn geschwenkt oder in bestimmten Winkelpositionen
gehalten werden.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Etiketten unter Hochleistungsbedingungen
an verschiedenen Gefäßdurchmessern und in unterschiedlichen Bereichen der Oberfläche
der Gefäße durch eine effektive und funktionssichere Vorrichtung anzubringen, wobei
das Anbringen der Etiketten auch ohne Unterbrechung des Etikettiervorgangs im Wechsel
mit mehreren redundant arbeitenden Etikettenübergabevorrichtungen sichergestellt wird.
Lösung
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung zum Etikettieren nach Anspruch
1 und durch ein Verfahren zum Steuern der Vorrichtung zum Etikettieren nach Anspruch
11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0009] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind unter dem Begriff "Gefäß" alle für die
Aufnahme von beliebigen Produkten wie z.B. Getränken, Lebensmittel, Arzneimittel usw.
geeignete Behältnisse wie Flaschen, Dosen, Gläser mit und ohne Schraubverschluss usw.
zu verstehen. Nachfolgend wird aus Gründen der Vereinfachung lediglich von Gefäßen
gesprochen.
[0010] Die Vorrichtung zum Etikettieren von Gefäßen umfasst:
- einen Gefäßförderer, wie etwa ein Karussell oder einen Linearförderer, der dazu ausgelegt
ist, Gefäße entlang eines Transportpfades zu fördern,
- mindestens eine Gefäßrotiervorrichtung, wie etwa einen Drehteller, einen Greifer oder
eine Zentrierglocke, wobei jede Gefäßrotiervorrichtung dazu ausgelegt ist, ein Gefäß
aufzunehmen und wobei jede Gefäßrotiervorrichtung weiter dazu ausgelegt ist, dieses
eine Gefäß in eine erste Richtung um eine Achse zu drehen oder in eine zweite Richtung
um diese Achse in Gegenrichtung zu drehen oder dieses Gefäß nicht zu drehen,
- mindestens zwei Etikettierstationen, wobei jede Etikettierstation ein Etikettieraggregat
und eine Andrückvorrichtung umfasst, wobei das Etikettieraggregat dazu ausgelegt ist,
Etiketten zur Verfügung zu stellen, die auf Gefäße aufgebracht werden sollen, wobei
die Andrückvorrichtung dazu ausgelegt ist, ein auf ein Gefäß aufgebrachtes Etikett
an das Gefäß anzudrücken,
- eine Steuervorrichtung, die basierend auf Aktivitätsinformationen der mindestens zwei
Etikettierstationen Steuerbefehle für die mindestens eine Gefäßrotiervorrichtung erstellt,
wobei:
- in einem ersten Bereich einer unaktiven Etikettierstation, die Gefäßrotiervorrichtung
in die erste Richtung gedreht wird, so dass durch die Drehung in die erste Richtung
ein Gefäß der Gefäßrotiervorrichtung auf der Andrückvorrichtung der unaktiven Etikettierstation
ganz oder teilweise abrollen kann; und
- in einem zweiten Bereich einer aktiven Etikettierstation, die Gefäßrotiervorrichtung
in die zweite Richtung gedreht wird, so dass durch die Drehung in die zweite Richtung
ein durch das Etikettieraggregat der aktiven Etikettierstation auf einem Gefäß der
Gefäßrotiervorrichtung aufgebrachtes Etikett ganz oder teilweise mittels der Andrückvorrichtung
der aktiven Etikettierstation an das Gefäß angedrückt werden kann.
[0011] Mittels des Gefäßförderers können Gefäße, die von einer Gefäßrotiervorrichtung aufgenommen
sind einerseits an verschiedenen Prozessstationen, wie beispielsweise Etikettierstationen,
vorbeibewegt und andererseits um eine Achse, beispielsweise um die Längsachse des
Gefäßes oder um eine Achse, die senkrecht zu einer Transportebene ist, gedreht werden.
[0012] Ein Etikettieraggregat umfasst im Allgemeinen einen Etikettenstreifen, der eine Vielzahl
von auf einem Trägermaterial angeordneten Etiketten aufweist. Das Etikett wird von
dem Trägermaterial getrennt und im Weiteren wird das Etikett dem Gefäß zugeführt und
an das Gefäß mit Hilfe einer Andrückvorrichtung angedrückt.
[0013] Die vorliegende Erfindung umfasst mindestens zwei Etikettierstationen, die für das
Etikettieren von Gefäßen mit derselben Art von Etikett vorgesehen sind. Für einen
störungsfreien Etikettierprozess ist vorgesehen, dass eine der Etikettierstationen
aktiv ist. Aktiv bedeutet hierbei, dass das Etikettieraggregat mit Etiketten bestückt
ist und diese Etiketten auf Gefäße, die mittels des Gefäßförderers und der Gefäßrotiervorrichtungen
an dieser aktiven Etikettierstation vorbeibewegt werden, aufbringt und diese aufgebrachten
Etiketten dann mittels der Andrückvorrichtung an das Gefäß angedrückt werden. Das
Andrücken an das Gefäß erfolgt hierbei durch eine mechanische Wechselwirkung mit der
Andrückvorrichtung, so dass in einem Bereich, in dem Gefäß und Andrückvorrichtung
sich berühren, ein Druck ausgeübt wird, der zu einem Andrücken des Etiketts führt.
Da sich das Gefäß und die Andrückvorrichtung im Allgemeinen nur in einem begrenzten
Bereich berühren, der nicht die gesamte Fläche des Etiketts umfasst, wird das Etikett
erst teilweise an das Gefäß angedrückt und beim Vorbeibewegen des Gefäßes mittels
des Gefäßförderers und der Gefäßrotiervorrichtung auch in anderen Bereichen an das
Gefäß angedrückt, so dass, wenn das Gefäß die Etikettierstation verlässt, das Etikett
ganz oder teilweise an das Gefäß angedrückt ist, je nach Größenverhältnissen des Etiketts,
des Gefäßes und/oder der Andrückvorrichtung.
[0014] Damit ein Aufbringen der Etiketten und ein Andrücken der aufgebrachten Etiketten
erfolgen kann, drehen sich die Gefäßrotiervorrichtungen im zweiten Bereich einer aktiven
Etikettierstation in die zweite Richtung. Als zweiter Bereich kann hierbei die physikalische
Ausdehnung der aktiven Etikettierstation entlang des Transportpfades oder die physikalische
Ausdehnung, die um weitere Bereiche vor und nach der aktiven Etikettierstation vergrößert
wurde, verstanden werden.
[0015] Nimmt man an, dass die Förderung der Gefäße mittels des Gefäßförderers in eine Förderrichtung
entlang des Transportpfades erfolgt, so ist die Drehung in die zweite Richtung dadurch
gegeben, dass sich ein Punkt auf der Oberfläche des Gefäßes, der sich benachbart zu
der Etikettierstation befindet, durch Drehung der Gefäßrotiervorrichtung überlagert
auch in die Förderrichtung bewegt.
[0016] Bei einem Blick von oben auf die Vorrichtung zum Etikettieren, der in einer zweidimensionalen
Zeichenebene dargestellt wird, kann die Förderrichtung eines Linearförderers in dieser
Zeichenebene nach vorne weisen und wenn die aktive Etikettierstation links des Linearförderers
angeordnet sind, erfolgt die Drehung der Gefäßrotiervorrichtung in die zweite Richtung
im Uhrzeigersinn. Für ein Karussell sei angenommen, dass es sich im Uhrzeigersinn
dreht und die aktive Etikettierstation an dem äußeren Umfang des Karussells angeordnet
ist. Die Drehung der Gefäßrotiervorrichtung erfolgt in die zweite Richtung im Uhrzeigersinn.
[0017] Durch das Vorsehen von mindestens zwei Etikettierstationen, die für das Etikettieren
von Gefäßen mit derselben Art von Etikett vorgesehen sind, ist es möglich ein Etikettieraggregat
einer unaktiven Etikettierstation mit neuen Etiketten zu bestücken während eine andere
Etikettierstation aktiv ist, so dass es zu keiner Unterbrechung des Etikettierprozesses
kommt. Eine Etikettierstation wird als unaktiv bezeichnet, da sie keine Etiketten
auf Gefäße anbringt und keine Etiketten an Gefäße andrückt; eine unaktive Etikettierstation
kann hierbei mit Etiketten bestückt sein oder nicht mit Etiketten bestückt sein.
[0018] Mittels des Gefäßförderers und der Gefäßrotiervorrichtungen werden Gefäße auch an
einer unaktiven Etikettierstation vorbeibewegt. Würden die Gefäßrotiervorrichtungen,
wie im Falle der aktiven Etikettierstationen, hierbei auch in die zweite Richtung
gedreht, so käme es bei Kontakt eines Gefäßes mit der Andrückvorrichtung einer unaktiven
Etikettierstation zu einem Verschleiß der Andrückvorrichtung. Zudem kann ein Etikett,
das von einer aktiven Etikettierstation auf einem Gefäß angebracht worden ist, bevor
das Gefäß an der unaktiven Etikettierstation vorbeibewegt wird, durch Kontakt mit
der Andrückvorrichtung belastet werden.
[0019] Daher ist vorgesehen, dass im ersten Bereich einer unaktiven Etikettierstation die
Gefäßrotiervorrichtung in die erste Richtung gedreht wird, so dass ein Gefäß der Gefäßrotiervorrichtung
auf der Andrückvorrichtung der unaktiven Etikettierstation ganz oder teilweise abrollen
kann. Als erster Bereich kann hierbei die physikalische Ausdehnung der unaktiven Etikettierstation
entlang des Transportpfades oder die physikalische Ausdehnung, die um weitere Bereiche
vor und nach der unaktiven Etikettierstation vergrößert wurde, verstanden werden.
[0020] Ob ein Gefäß ganz oder teilweise auf der Andrückvorrichtung abrollt hängt von dem
Umfang des Gefäßes, der Länge der Andrückvorrichtung und/oder der Geschwindigkeit,
mit der das Gefäß an der Andrückvorrichtung vorbeibewegt wird, ab. Es ist zudem möglich,
dass dem Abrollvorgang ein Schlupf überlagert ist, wobei das Gefäß mit dem Etikett
an der Andrückvorrichtung entlang gezogen wird. Auch kann ein Gefäß an seinem Umfang
eine oder mehrere Einbuchtungen aufweisen, so dass in dem Bereich der Einbuchtungen
kein Abrollen auf der Andrückvorrichtung erfolgen kann.
[0021] Durch das ganze oder teilweise Abrollen der Gefäße auf der Andrückvorrichtung einer
unaktiven Etikettierstation wird der Verschleiß der Andrückvorrichtung deutlich verringert.
Zudem erfolgt auch keine Belastung von Etiketten, die bereits von einer aktiven Etikettierstation
auf einem Gefäß angebracht worden sind, wenn das Gefäß eine unaktive Etikettierstation
passiert.
[0022] Bei einem Blick von oben auf die Vorrichtung zum Etikettieren, der in einer zweidimensionalen
Zeichenebene dargestellt wird, kann die Förderrichtung eines Linearförderers in dieser
Zeichenebene nach vorne weisen und wenn die unaktive Etikettierstation links des Linearförderers
angeordnet sind, erfolgt die Drehung der Gefäßrotiervorrichtung in die erste Richtung
gegen den Uhrzeigersinn. Für ein Karussell sei angenommen, dass es sich im Uhrzeigersinn
dreht und die unaktive Etikettierstation an dem äußeren Umfang des Karussells angeordnet
ist. Die Drehung der Gefäßrotiervorrichtung erfolgt in die erste Richtung gegen den
Uhrzeigersinn.
[0023] Die Aktivitätsinformationen der mindestens zwei Etikettierstationen können den jeweiligen
aktuellen Zustand einer Etikettierstation betreffen; also beispielsweise unaktiv oder
aktiv. Die Steuervorrichtung erstellt basierend auf den Aktivitätsinformationen Steuerbefehle
für die mindestens eine Gefäßrotiervorrichtung. Somit können die einzelnen Gefäßrotiervorrichtungen
dazu veranlasst werden sich entsprechend in die erste Richtung oder die zweite Richtung
zu drehen.
[0024] Das Ändern der Drehrichtung von der ersten Richtung in die zweite Richtung und umgekehrt
erfolgt vorzugsweise nicht abrupt, sondern beispielsweise mit einer Verlangsamung
der Drehgeschwindigkeit bis zum Erreichen eines Stillstands und dann ein Vergrößern
der Drehgeschwindigkeit in die andere Richtung.
[0025] Der Gefäßförderer kann dazu ausgelegt sein, die Gefäße mit einer Transportgeschwindigkeit
vT entlang des Transportpfades zu fördern, wobei die Drehung in der ersten Richtung
dazu ausgelegt ist, die Gefäßrotiervorrichtung der unaktiven Etikettierstation mit
einer ersten Geschwindigkeit
v1 vorzunehmen. Im Abrollbereich
p ist der Betrag |
v1(
p)| der ersten Geschwindigkeit gleich dem Betrag |
vT(
p)| der Transportgeschwindigkeit, d.h. es gilt |
v1(
p)| = |
vT(
p)|
, und zudem sind im Abrollbereich
p die erste Geschwindigkeit
v1(
p) und die Transportgeschwindigkeit
vT(
p) entgegengesetzt ausgerichtet, d.h. es gilt
v1(
p) =-
vT(
p).
[0026] Der Abrollbereich des Gefäßes auf der Andrückvorrichtung ist im Allgemeinen flächenhaft,
wird aber hier durch den Vektor
p beschrieben.
[0027] Ein Geschwindigkeitsvektor wird durch die Richtung einer Bewegung und den Betrag
festgelegt. Der Betrag gibt hierbei an, welche Wegstrecke ein Punkt eines Körpers
innerhalb einer bestimmten Zeitspanne zurücklegt. Allgemein gilt somit:

wobei
t die Zeit ist und
r der Ortsvektor.
[0028] Dadurch, dass die Transportgeschwindigkeit und die erste Geschwindigkeit in dem Abrollbereich
des Gefäßes betragsmäßig gleich groß, aber von der Richtung her entgegengesetzt sind,
kann eine optimale Abrollung des Gefäßes auf der Andrückvorrichtung der unaktiven
Etikettierstation erfolgen, da das Gefäß nicht entlang der Andrückvorrichtung gezogen
wird. Dies könnte passieren, wenn die Beträge der beiden Geschwindigkeiten nicht gleich
groß sind.
[0029] Die Andrückvorrichtung kann Bürstelemente umfassen. Die Bürstelemente können auch
bei Ungleichmäßigkeiten von Gefäßoberflächen für ein ordnungsgemäßes Andrücken von
Etiketten auf einer solchen Oberfläche sorgen.
[0030] In einer anderen Ausführungsform kann die Andrückvorrichtung einen Formteil umfassen,
das mit einer Auflage, umfassend Schaumstoff, versehen ist, wobei der Schaumstoff
vorzugsweise geschlossenzellig ist. Ein geschlossenzelliger Schaumstoff nimmt keine
Flüssigkeiten auf, da die Wände zwischen den einzelnen Zellen komplett geschlossen
sind.
[0031] Die Auflage kann mit einer Folie bespannt sein. So kann ein Eindringen von Flüssigkeit
in das Material der Auflage, z.B. den Schaumstoff, und/oder ein Benetzen des Materials
der Auflage, z.B. des Schaumstoffs, mit Flüssigkeit vermieden werden, und somit kann
als Schaumstoff offenzelliger, geschlossenzelliger und/oder gemischtzelliger - umfassend
offenzelligen und geschlossenzelligen Schaumstoff - Schaumstoff verwendet werden.
Offenzelliger Schaumstoff weist Zellwände auf, die nicht geschlossen sind, so dass
ein offenzelliger Schaumstoff Flüssigkeit aufnehmen kann.
[0032] Bei einem Verschleiß der Folie kann diese ausgetauscht werden, wobei die Auflage,
d.h. auch der Schaumstoff, nicht ausgetauscht werden muss, sondern die Auflage mit
einer neuen Folie bespannt werden kann.
[0033] Es kann auch vorgesehen sein, einen Integralschaum als Schaumstoff zu verwenden.
Ein Integralschaum umfasst einen Kern aus Schaumzellen und eine zellfreie Oberfläche,
die als eine Art Haut angesehen werden kann; die Dichte in einem Integralschaum nimmt
von Innen nach Außen zu. Auch in diesem Fall kann der Schaumstoff zusätzlich mit einer
Folie bespannt sein.
[0034] Die Andrückvorrichtung kann auch eine Rolle umfassen, wobei die Rolle gummielastisches
Material und/oder Schaumstoff umfassen kann. Die Rolle ist vorzugsweise um ihre Achse
parallel zu der Gefäßachse drehbar gelagert.
[0035] Zum Schutz der Rolle vor Abnutzung kann zumindest eine Mantelfläche der Rolle mit
einer Folie bespannt sein.
[0036] In einer anderen Ausführungsform kann die Andrückvorrichtung einen Schaumstoff mit
einem Band umfassen, wobei das Band Polytetrafluorethylen umfasst.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform kann die Andrückvorrichtung einen Bürstenkörper
umfassen, wobei der Bürstenkörper einen Kunststoffkörper umfasst, auf dem einzelne
Borstenelemente angeordnet sind. Ein Borstenelement kann als ein Büschel von einzelnen
Borsten ausgeführt sein, wobei die Enden der Borsten, die mit den Gefäßen und/oder
Etiketten in Kontakt kommen, so beschaffen sind, beispielsweise abgerundet sind, dass
die Gefäße und/oder Etiketten nicht beschädigt werden. Ein Borstenelement kann auch
als eine einzelne Borste ausgeführt sein, wobei das Ende der Borste, das mit den Gefäßen
und/oder Etiketten in Kontakt kommt, so beschaffen ist, beispielsweise abgerundet,
dass die Gefäße und/oder Etiketten nicht beschädigt werden.
[0038] Die Andrückvorrichtungen können geometrisch hierbei so ausgeführt sein, dass sie
für eine Verwendung in einem Karussell bzw. für die Verwendung in einem Linearförderer
geeignet sind. Bei einer Andrückvorrichtung, die einen Formteil umfasst, das mit einer
Auflage versehen ist, kann für die Verwendung (a) in einem Karussell vorgesehen sein,
dass das Formteil entsprechend der Radius' des Karussells gebogen ist, so dass sich
die Auflage auf der konvexen Seite des Formteils befindet und (b) in einem Linearförderer
vorgesehen sein, dass das Formteil gerade ausgebildet ist.
[0039] Entsprechendes kann für eine Andrückvorrichtung, die einen Bürstenkörper umfasst,
wobei der Bürstenkörper einen Kunststoffkörper umfasst, auf dem einzelne Borstenelemente
angeordnet sind, vorgesehen sein. In diesem Fall wäre dann der Kunststoffkörper gebogen
bzw. gerade ausgeführt.
[0040] Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung zum Etikettieren
von Gefäßen wie weiter oben oder weiter unten beschrieben, wobei das Verfahren den
Schritt eines Förderns eines Gefäßes, das von einer Gefäßrotiervorrichtung der Vorrichtung
aufgenommen ist mittels des Gefäßförderers der Vorrichtung entlang des Transportpfades.
Weiter umfasst das Verfahren den Schritt eines Drehens der Gefäßvorrichtung in der
ersten Richtung in dem ersten Bereich einer unaktiven Etikettierstation oder Drehen
der Gefäßvorrichtung in der zweiten Richtung in dem zweiten Bereich einer aktiven
Etikettierstation.
Kurze Figurenbeschreibung
[0041] Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen.
Darin zeigt:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Etikettieren mit einem Linearförderer;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Etikettieren mit einem Karussell;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht eines Abrollbereichs;
- Figur 3a
- eine vergrößerte Ansicht der Figur 3;
- Figur 4a
- eine gerade Andrückvorrichtung mit einem Formteil, das mit einer Auflage versehen
ist;
- Figur 4b
- einen Querschnitt der Figur 4a;
- Figur 4c
- eine gekrümmte Andrückvorrichtung mit einem Formteil, das mit einer Auflage versehen
ist;
- Figur 4d
- einen Querschnitt der Figur 4c;
- Figur 5
- eine Andrückvorrichtung mit einer Rolle, wobei die Mantelfläche der Rolle mit einer
Folie bespannt ist;
- Figur 6a
- eine Frontansicht einer geraden Andrückvorrichtung mit einem Bürstenkörper, der einen
Kunststoffkörper umfasst, auf dem einzelne Borstenelemente angeordnet sind;
- Figur 6b
- einen Querschnitt der Figur 6a; und
- Figur 6c
- einen Querschnitt einer gekrümmten Andrückvorrichtung mit einem Bürstenkörper.
Ausführliche Figurenbeschreibung
[0042] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Etikettieren mit einem Linearförderer
1, der sich in eine Transportrichtung TL bewegt. Linkerhand des Linearförderers 1
sind vier Etikettierstationen 2, 3, 4, 5 gezeigt, die jeweils ein Etikettieraggregat
6, 7, 8, 9 und eine Andrückvorrichtung 10, 11, 12, 13 umfassen. Vorgesehen ist, dass
die ersten beiden Etikettierstationen 2, 3 (entlang des Transportpfades) dazu ausgelegt
sind, eine erste Art von Etiketten - z.B. Frontetiketten - an Gefäßen anzubringen,
während die beiden anderen Etikettierstationen 4, 5 dazu ausgelegt sind, eine zweite
Art von Etiketten - z.B. Rücketiketten - an den Gefäßen anzubringen.
[0043] Dargestellt sind acht Gefäßrotiervorrichtungen 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, dies
können Drehteller, Zentrierglocken oder Zentrierstempel sein, die dazu ausgelegt sind,
Gefäße um eine Längsachse der Gefäße oder um eine Achse, die senkrecht zu einer Transportebene
ist, in eine erste Richtung zu drehen (beispielsweise gegen den Uhrzeigersinn) oder
in eine zweite Richtung zu drehen (beispielsweise im Uhrzeigersinn) oder die Gefäße
nicht zu drehen. Jede der Gefäßrotiervorrichtungen 14-21 ist individuell ansteuerbar
ist, um ein Gefäß in einer gewünschten Weise für eine Etikettierung und/oder für einen
anderen Behandlungsprozess drehen zu können. Mittels einer Steuervorrichtung 22 kann
durch Steuerbefehle jeweils eine Drehrichtung und/oder eine Drehgeschwindigkeit einer
Gefäßrotiervorrichtung gesteuert werden. Die individuelle Ansteuerung der Gefäßrotiervorrichtungen
erfolgt vorzugsweise mittels einer Datenbusregelung.
[0044] In Figur 1 sind die erste Etikettierstation 2 und die vierte Etikettierstation 5
aktiv, wohingegen die zweite Etikettierstation 3 und die dritte Etikettierstation
4 unaktiv sind. Die vier gekennzeichneten Bereiche 23, 24, 25, 26 geben die Bereiche
an, in denen eine Gefäßrotiervorrichtung im Wesentlichen eine Drehrichtung aufweist.
Im Übergang zwischen zwei solchen Bereichen kann ein Wechsel der Drehrichtung erfolgen
oder die Drehrichtung kann beibehalten werden. Auch ist es möglich den Betrag der
Drehgeschwindigkeit beizubehalten oder zu ändern. Zudem kann die Drehung für eine
Zeitdauer gestoppt werden, beispielsweise um die Drehrichtung einer Gefäßrotiervorrichtung
zu ändern.
[0045] In Figur 1 weist die Transportrichtung TL in der Bildebene nach oben. Entsprechend
wird eine Gefäßrotiervorrichtung im Bereich einer unaktiven Etikettierstation gegen
den Uhrzeigersinn gedreht und im Bereich einer aktiven Etikettierstation im Uhrzeigersinn
gedreht. Die erste Etikettierstation 2 ist aktiv, und somit werden die Gefäßrotiervorrichtungen
14, 15 in dem zur ersten Etikettierstation 2 gehörenden Bereich 23 im Uhrzeigersinn
gedreht. Die zweite Etikettierstation 3 ist unaktiv, so dass im Übergang des zur ersten
Etikettierstation 2 gehörenden Bereichs 23 zu dem zur zweiten Etikettierstation 3
gehörenden Bereich 24 ein Wechsel der Drehrichtung der Gefäßrotiervorrichtungen erfolgt,
so dass die Gefäßrotiervorrichtungen 16, 17 sich gegen den Uhrzeigersinn drehen. Da
die dritte Etikettierstation 4 ebenfalls unaktiv ist, kann in dem zur dritten Etikettierstation
4 gehörenden Bereich 25 die Drehrichtung der Gefäßrotiervorrichtungen 18, 19 entgegen
dem Uhrzeigersinn beibehalten werden. Die vierte Etikettierstation 5 ist aktiv, so
dass im Übergang des zur dritten Etikettierstation 4 gehörenden Bereichs 25 zu dem
zur vierten Etikettierstation 5 gehörenden Bereich 26 ein Wechsel der Drehrichtung
der Gefäßrotiervorrichtungen erfolgt, so dass die Gefäßrotiervorrichtungen 20, 21
sich im Uhrzeigersinn drehen.
[0046] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Etikettieren mit einem Karussell
27, das sich im Uhrzeigersinn dreht und Objekte in eine Transportrichtung TK befördert.
Am äußeren Umfang des Karussells 27 sind vier Etikettierstationen 28, 29, 30, 31 gezeigt,
die jeweils ein Etikettieraggregat 32, 33, 34, 35 und eine Andrückvorrichtung 36,
37, 38, 39 umfassen. Vorgesehen ist, dass die ersten beiden Etikettierstationen 28,
29 (entlang des Transportpfades) dazu ausgelegt sind, eine erste Art von Etiketten
- z.B. Frontetiketten - an Gefäßen anzubringen, während die beiden anderen Etikettierstationen
30, 31 dazu ausgelegt sind, eine zweite Art von Etiketten - z.B. Rücketiketten - an
den Gefäßen anzubringen.
[0047] Dargestellt sind acht Gefäßrotiervorrichtungen 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, dies
können Drehteller, Zentrierglocken oder Zentrierstempel sein, die dazu ausgelegt sind,
Gefäße um eine Längsachse der Gefäße oder um eine Achse, die senkrecht zu einer Transportebene
ist, in eine erste Richtung zu drehen oder in eine zweite Richtung zu drehen oder
die Gefäße nicht zu drehen. Jede der Gefäßrotiervorrichtungen 40-47 ist individuell
ansteuerbar ist, um ein Gefäß in einer gewünschten Weise für eine Etikettierung und/oder
für einen anderen Behandlungsprozess drehen zu können. Mittels einer Steuervorrichtung
48 kann durch Steuerbefehle jeweils eine Drehrichtung und/oder eine Drehgeschwindigkeit
einer Gefäßrotiervorrichtung gesteuert werden. Die individuelle Ansteuerung der Gefäßrotiervorrichtungen
erfolgt vorzugsweise mittels einer Datenbusregelung.
[0048] In Figur 2 sind die erste Etikettierstation 28 und die vierte Etikettierstation 31
aktiv, wohingegen die zweite Etikettierstation 29 und die dritte Etikettierstation
30 unaktiv sind. Die vier gekennzeichneten Bereiche 49, 50, 51, 52 geben die Bereiche
an, in denen eine Gefäßrotiervorrichtung im Wesentlichen eine Drehrichtung aufweist.
Im Übergang zwischen zwei solchen Bereichen kann ein Wechsel der Drehrichtung erfolgen
oder die Drehrichtung kann beibehalten werden. Auch ist es möglich den Betrag der
Drehgeschwindigkeit beizubehalten oder zu ändern. Zudem kann die Drehung für eine
Zeitdauer gestoppt werden, beispielsweise um die Drehrichtung einer Gefäßrotiervorrichtung
zu ändern.
[0049] Da das Karussell 27 sich im Uhrzeigersinn dreht, wird eine Gefäßrotiervorrichtung
im Bereich einer unaktiven Etikettierstation gegen den Uhrzeigersinn gedreht und im
Bereich einer aktiven Etikettierstation im Uhrzeigersinn gedreht. Die erste Etikettierstation
28 ist aktiv, und somit werden die Gefäßrotiervorrichtungen 40, 41 in dem zur ersten
Etikettierstation 28 gehörenden Bereich 49 im Uhrzeigersinn gedreht. Die zweite Etikettierstation
29 ist unaktiv, so dass im Übergang des zur ersten Etikettierstation 28 gehörenden
Bereichs 49 zu dem zur zweiten Etikettierstation 29 gehörenden Bereich 50 ein Wechsel
der Drehrichtung der Gefäßrotiervorrichtungen erfolgt, so dass die Gefäßrotiervorrichtungen
42, 43 sich gegen den Uhrzeigersinn drehen. Da die dritte Etikettierstation 30 ebenfalls
unaktiv ist, kann in dem zur dritten Etikettierstation 30 gehörenden Bereich 51 die
Drehrichtung der Gefäßrotiervorrichtungen 44, 45 entgegen dem Uhrzeigersinn beibehalten
werden. Die vierte Etikettierstation 31 ist aktiv, so dass im Übergang des zur dritten
Etikettierstation 30 gehörenden Bereichs 51 zu dem zur vierten Etikettierstation 31
gehörenden Bereich 52 ein Wechsel der Drehrichtung der Gefäßrotiervorrichtungen erfolgt,
so dass die Gefäßrotiervorrichtungen 46, 47 sich im Uhrzeigersinn drehen.
[0050] Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht eines Abrollbereichs und Figur 3a zeigt eine
vergrößerte Ansicht des Ausschnitts A der Figur 3. Der Gefäßförderer 53 befördert
die Gefäße mit einer Transportgeschwindigkeit
νT und die Gefäßrotiervorrichtung 57 dreht sich im Bereich der unaktiven Etikettierstation
54 mit einer ersten Geschwindigkeit
v1 entgegen dem Uhrzeigersinn. Der Abrollbereich 58 des Gefäßes auf der Andrückvorrichtung
56 ist im Allgemeinen flächenhaft, wird aber im Folgenden als durch den Vektor
p beschrieben. Da der Gefäßförderer 53 die Gefäßrotiervorrichtung 57 mit der Transportgeschwindigkeit
vT an der Andrückvorrichtung 56 vorbei befördert, bewegt sich der Abrollbereich 58 entsprechend
auf der Andrückvorrichtung 56. In den Figuren 3 und 3a würde sich der Abrollbereich
56 in der Zeichenebene nach oben bewegen.
[0051] In dem in Figur 3 dargestellten Fall, haben die Transportgeschwindigkeit
vT und die erste Geschwindigkeit
v1 der Gefäßrotiervorrichtung 57 solche Werte, dass im Abrollbereich 58 der Betrag |
v1(
p)| der ersten Geschwindigkeit gleich dem Betrag |
vT(
p)| der Transportgeschwindigkeit ist, d.h. |
ν1(
p)| = |
νT(
p)|
, und dass im Abrollbereich 58 die erste Geschwindigkeit
v1(
p) und die Transportgeschwindigkeit
vT(
p) entgegengesetzt ausgerichtet sind, d.h.
v1(
p)
= -
vT(
p)
.
[0052] Dadurch, dass die Transportgeschwindigkeit und die erste Geschwindigkeit in dem Abrollbereich
des Gefäßes betragsmäßig gleich groß, aber von der Richtung her entgegengesetzt sind,
kann eine optimale Abrollung des Gefäßes auf der Andrückvorrichtung der unaktiven
Etikettierstation erfolgen, da das Gefäß nicht entlang der Andrückvorrichtung gezogen
wird.
[0053] In Figur 4a ist eine schematische Ansicht einer Andrückvorrichtung 59 mit einem Formteil
60 dargestellt, das mit einer Auflage 61 versehen ist. Figur 4b zeigt einen Querschnitt
dieser Andrückvorrichtung 59, in der die gerade Ausführung des Formteils 60 erkennbar
ist. Die Oberfläche der Auflage 61, auf der die Gefäße abrollen können bzw. angedrückt
werden, ist vorzugsweise parallel zu der geraden Oberfläche des Formteils 60, wobei
die Auflage 61 in einem Anfangs- und einem Endbereich der Andrückvorrichtung 59 angeschrägt
bzw. abgerundet sein kann. Die Anschrägung bzw. Abrundung ermöglicht einen schonenden
Übergang von Gefäßen auf die Andrückvorrichtung bzw. von der Andrückvorrichtung. Durch
die gerade Form des Formteils 60 und der Auflage 61 ist die Andrückvorrichtung 59
für eine Verwendung in einem Linearförderer geeignet. Für die Auflage 61 können verschiedene
Materialien vorgesehen sein, wie beispielsweise offenzelliger, geschlossenzelliger
und/oder gemischtzelliger Schaumstoff, Integralschaum oder dergleichen, die vorzugsweise
eine Elastizität aufweisen.
[0054] In Figur 4c ist eine schematische Ansicht einer Andrückvorrichtung 62 mit einem gebogenen
Formteil 63 dargestellt, das mit einer Auflage 64 versehen ist. Figur 4d zeigt einen
Querschnitt dieser Andrückvorrichtung 62. Die Oberfläche der Auflage 64, auf der die
Gefäße abrollen können bzw. angedrückt werden, weist vorzugsweise die gleiche oder
eine ähnliche Biegung auf wie das Formteil 63, wobei die Auflage 63 in einem Anfangs-
und einem Endbereich der Andrückvorrichtung 62 angeschrägt bzw. abgerundet sein kann.
Durch die gebogene Form des Formteils 63 ist die Andrückvorrichtung 62 für eine Verwendung
in einem Karussell geeignet. Die Materialien der gebogenen Auflage 64 können denen
der geraden Auflage 61 der Andrückvorrichtung 59 mit dem geraden Formteil 60 entsprechen.
[0055] In Figur 5 ist eine Andrückvorrichtung 65 gezeigt, die eine Rolle 66 umfasst, wobei
die Mantelfläche der Rolle 66 mit einer Folie 67 bespannt ist. Die Rolle 66 ist um
ihre Achse 68 drehbar gelagert, so dass sich die Rolle 66 in bzw. gegen den Uhrzeigersinn
drehen kann, je nach dem, in welche Richtung und mit welchem Drehsinn ein Gefäß auf
der Rolle 66 abrollt oder an sie angedrückt wird. Die Rolle 66 umfasst vorzugsweise
ein gummielastisches Material und/oder Schaumstoff.
[0056] Die Figur 6a zeigt eine Andrückvorrichtung 71 in Frontalansicht, die einen Bürstenkörper
mit einem Kunststoffkörper 69 umfasst, auf dem einzelne Borstenelemente 70 angeordnet
sind. In der gezeigten Ausführungsform sind die Borstenelemente 70 symmetrisch zueinander
auf dem Kunststoffkörper 69 angeordnet. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass Borstenelemente
nicht symmetrisch zu einander angeordnet sind oder dass nur in einigen Bereichen des
Kunststoffkörpers 69 eine symmetrische Anordnung der Borstenelemente vorgesehen ist.
Ein Borstenelement kann als ein Büschel von einzelnen Borsten ausgeführt sein, wobei
die Enden der Borsten, die mit den Gefäßen und/oder Etiketten in Kontakt kommen, so
beschaffen sind, beispielsweise abgerundet sind, dass die Gefäße und/oder Etiketten
nicht beschädigt werden. Ein Borstenelement kann auch als eine einzelne Borste ausgeführt
sein, wobei das Ende der Borste, das mit den Gefäßen und/oder Etiketten in Kontakt
kommt, so beschaffen ist, beispielsweise abgerundet, dass die Gefäße und/oder Etiketten
nicht beschädigt werden.
[0057] Die Figur 6b zeigt einen Querschnitt der Andrückvorrichtung 71 aus der Figur 6a.
Der Kunststoffkörper 69 ist gerade ausgeführt, wobei der Übersichtlichkeit wegen nicht
alle Borstenelemente 70 dargestellt sind. Durch die gerade Form des Kunststoffteils
69 ist die Andrückvorrichtung 71 für eine Verwendung in einem Linearförderer geeignet.
[0058] Die Figur 6c zeigt einen Querschnitt einer Andrückvorrichtung 72, die einen Bürstenkörper
mit einem gebogenen Kunststoffkörper 73 umfasst, auf dem einzelne Borstenelemente
70 angeordnet sind. Der Übersichtlichkeit wegen sind nicht alle Borstenelemente 70
dargestellt sind. Durch die gebogene Form des Kunststoffteils 73 ist die Andrückvorrichtung
72 für eine Verwendung in einem Karussell geeignet.
1. Vorrichtung zum Etikettieren von Gefäßen, wie Flaschen, Dosen und Gebinden, wobei
die Vorrichtung umfasst:
- einen Gefäßförderer (1, 27, 53), wie etwa ein Karussell oder ein Linearförderer,
der dazu ausgelegt ist, Gefäße entlang eines Transportpfades zu fördern,
- mindestens eine Gefäßrotiervorrichtung (14-21, 40-47, 57), wie etwa ein Drehteller,
ein Greifer oder eine Zentrierglocke, wobei jede Gefäßrotiervorrichtung (14-21, 40-47,
57) dazu ausgelegt ist, ein Gefäß aufzunehmen und wobei jede Gefäßrotiervorrichtung
(14-21, 40-47, 57) weiter dazu ausgelegt ist, dieses eine Gefäß in eine erste Richtung
um eine Achse zu drehen oder in eine zweite Richtung um diese Achse in Gegenrichtung
zu drehen oder dieses Gefäß nicht zu drehen,
- mindestens zwei Etikettierstationen (2-5, 28-31, 54), wobei jede Etikettierstation
(2-5, 28-31, 54) ein Etikettieraggregat (6-9, 32-35, 55) und eine Andrückvorrichtung
(10-13, 36-39, 56, 59, 62, 65, 71, 72) umfasst, wobei das Etikettieraggregat (6-9,
32-35, 55) dazu ausgelegt ist, Etiketten zur Verfügung zu stellen, die auf Gefäße
aufgebracht werden sollen, wobei die Andrückvorrichtung (10-13, 36-39, 56, 59, 62,
65, 71, 72) dazu ausgelegt ist, ein auf ein Gefäß aufgebrachtes Etikett an das Gefäß
anzudrücken,
wobei die Vorrichtung gekennzeichnet ist durch
eine Steuervorrichtung (22, 48), die basierend auf Aktivitätsinformationen der mindestens
zwei Etikettierstationen (2-5, 28-31, 54) Steuerbefehle für die mindestens eine Gefäßrotiervorrichtung
(14-21, 40-47, 57) erstellt, wobei:
- in einem ersten Bereich (24, 25, 50, 51) einer unaktiven Etikettierstation (3, 4,
29, 30, 55), die Gefäßrotiervorrichtung (16,19, 42-45, 57) in die erste Richtung gedreht
wird, so dass durch Drehung in die erste Richtung ein Gefäß der Gefäßrotiervorrichtung (16,19, 42-45,
57) auf der Andrückvorrichtung (11, 12, 37, 38, 56) der unaktiven Etikettierstation
(3, 4, 29, 30, 54) ganz oder teilweise abrollen kann; und
- in einem zweiten Bereich (23, 26, 49, 52) einer aktiven Etikettierstation (2, 5,
28, 31), die Gefäßrotiervorrichtung (14, 15, 20, 21, 40, 41, 46, 47) in die zweite
Richtung gedreht wird, so dass durch Drehung in die zweite Richtung ein durch das Etikettieraggregat (6, 9, 32, 35) der aktiven Etikettierstation (2, 5, 28, 31)
auf einem Gefäß der Gefäßrotiervorrichtung (14, 15, 20, 21, 40, 41, 46, 47) aufgebrachtes
Etikett ganz oder teilweise mittels der Andrückvorrichtung (10, 13, 36, 39) der aktiven
Etikettierstation (2, 5, 28, 31) an das Gefäß angedrückt werden kann.
2. Die Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Gefäßförderer (1, 27, 53) dazu ausgelegt
ist, die Gefäße mit einer Transportgeschwindigkeit (νT) entlang des Transportpfades zu fördern und wobei die Drehung in der ersten Richtung
dazu ausgelegt ist, die Gefäßrotiervorrichtung der unaktiven Etikettierstation (3,
4, 29, 30, 54) mit einer ersten Geschwindigkeit (v1) vorzunehmen, wobei in einem Abrollbereich (58, p) der Betrag (|v1(p)|) der ersten Geschwindigkeit (ν1) gleich dem Betrag (|vT(p)|) der Transportgeschwindigkeit (vT) ist und wobei in dem Abrollbereich (58, p) des Gefäßes auf der Andrückvorrichtung (11, 12, 37, 38, 56) die erste Geschwindigkeit
(v1 (p)) und die Transportgeschwindigkeit (vT (p)) entgegengesetzt ausgerichtet sind.
3. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Andrückvorrichtung (10-13, 36-39,
56, 71, 72) Bürstelemente umfasst.
4. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Andrückvorrichtung (10-13, 36-39,
56, 59, 62) einen Formteil (60, 63) umfasst, das mit einer Auflage (61, 64), umfassend
Schaumstoff, versehen ist, wobei der Schaumstoff vorzugsweise geschlossenzellig ist.
5. Die Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei der Schaumstoff einen Integralschaum umfasst.
6. Die Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Auflage (61, 64) mit einer Folie
bespannt ist.
7. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Andrückvorrichtung (10-13, 36-39,
56, 65) eine Rolle (66) umfasst, wobei die Rolle (66) gummielastisches Material und/oder
Schaumstoff umfasst.
8. Die Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei zumindest eine Mantelfläche der Rolle (66)
mit einer Folie (67) bespannt ist.
9. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Andrückvorrichtung (10-13, 36-39,
56) einen Schaumstoff mit einem Band umfasst, wobei das Band Polytetrafluorethylen
umfasst.
10. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Andrückvorrichtung (10-13, 36-39,
56, 71, 72) einen Bürstenkörper umfasst, wobei der Bürstenkörper einen Kunststoffkörper
(69, 73) umfasst, auf dem einzelne Borstenelemente (70) angeordnet sind.
11. Ein Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
das Verfahren den folgenden Schritt umfasst:
- Fördern eines Gefäßes, das von einer Gefäßrotiervorrichtung der Vorrichtung aufgenommen
ist mittels des Gefäßförderers der Vorrichtung entlang des Transportpfades;
wobei das Verfahren
gekennzeichnet ist durch den Schritt:
- Drehen der Gefäßvorrichtung in der ersten Richtung in dem ersten Bereich einer unaktiven
Etikettierstation oder Drehen der Gefäßvorrichtung in der zweiten Richtung in dem
zweiten Bereich einer aktiven Etikettierstation.