[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aktivieren eines Sondermodus
einer Aufzugsanlage mit zumindest einer Aufzugskabine und einer Steuereinheit, wobei
die Steuereinheit mit mindestens einer in oder an der Aufzugskabine angeordneten Sensoreinheit
über ein Kommunikationsnetz verbunden wird.
[0002] Immer wieder kommt es dazu, dass ein Kind bei geöffneten Aufzugstüren einer Aufzugskabine
einer Aufzugsanlage in einem Gebäude, beispielsweise in einem Einkaufszentrum, einem
Wohngebäude etc., die Aufzugskabine betritt und durch das Schliessen der Aufzugstüren
gefangen wird. Meist kann sich ein Kind in einer solchen Situation nicht selbst befreien,
da es eine in der Aufzugskabine angeordnete Bedieneinheit aus verschiedenen Gründen
nicht bedienen kann; beispielsweise deshalb nicht, weil es zu klein ist um die entsprechenden
Tasten, Druckknöpfe, Schalter usw. der Bedieneinheit zu erreichen, aber auch deshalb
nicht, weil es ihm, zum Beispiel aufgrund seines Alters, an Wissen für die Bedienung
fehlt. Verschlechtert wird die Situation dann, wenn sich die Aufzugskabine, beispielsweise
bedingt durch eine Fahrtanfrage bzw. Ruf von einem anderen Stockwerk, vom Einstiegsstockwerk
des Kindes weg bewegt. Eine grosse Gefahr besteht dabei, dass ein Kind in einer solchen
Situation in einem Gebäude verloren gehen kann.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass eine effiziente und kosteneffektive
Möglichkeit für eine Kindersicherung einer Aufzugsanlage vorgeschlagen wird.
[0004] Die Erfindung wird anhand der Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterführungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Ein Kern der Erfindung besteht darin, dass bei Betreten der Aufzugskabine durch eine
Person von mindestens einer Sensoreinheit mindestens ein altersspezifischer Parameter
der Person erfasst bzw. bestimmt wird. In Abhängigkeit eines Vergleichs zwischen dem
mindestens einen erfassten altersspezfischen Parameter bzw. Wert des altersspezifischen
Parameters und mindestens einem vorher definierten Parameter bzw. Wert des Parameters
wird ein Sondermodus der Aufzugsanlage aktiviert. Die mindestens eine Sensoreinheit
ist mit einer Steuereinheit der Aufzugsanlage über ein Kommunikationsnetz verbunden.
Als Kommunikationsnetz kann dabei ein drahtgebundenes oder drahtungebundenes Kommunikationsnetz
verwendet werden. Der mindestens eine vorher definierte Parameter kann dabei in der
Steuereinheit bzw. in einer Speichereinheit der Steuereinheit gespeichert sein.
[0006] Die mindestens eine Sensoreinheit kann eine Videokamera, einen Gewichtssensor, einen
Bewegungssensor bzw. -melder, eine Lichtschranke, einen Lichtvorhang, einen Tonsensor,
ein Mikrofon, einen Lichtsensor, einen Anwesenheitssensor, einen Höhensensor, einen
Radarsensor, einen Infrarotsensor etc. enthalten.
[0007] Der Sondermodus kann derart ausgestaltet sein, dass zu einem Zusteigestockwerk der
Person in der Aufzugskabine verfahren wird. Dies ist der Fall, wenn zum Beispiel ein
Ruf von einem anderen Stockwerk getätigt wurde. Auch könnte der Sondermodus darin
bestehen, dass die Aufzugstüren geöffnet werden bzw. bleiben. Zusätzlich könnte im
Sondermodus die Möglichkeit zur Rufeingabe für die Aufzugsanlage von der Steuereinheit
gesperrt werden. Sind die Aufzugstüren geschlossen, werden sie geöffnet und bleiben
entweder gemäss einer vorher definierten Zeitspanne geöffnet oder solange bis die
Person die Aufzugskabine verlassen hat.
[0008] Die Steuereinheit aktiviert den Sondermodus, wenn die Anwendung der mindestens einen
Regel auf das Ergebnis des Vergleichs zwischen dem mindestens einen erfassten altersspezifischen
Parameter und dem vorher definierten Parameter ein vorher definiertes Ergebnis bzw.
ein entsprechendes Resultat ergibt, also das Ergebnis des Vergleichs beispielsweise
wahr ist. Die Wendung wahr soll hier bedeuten, dass der Vergleich ein positives bzw.
mathematisch wahres Ergebnis ergibt. Der Vergleich kann dabei ein Gesichtserkennungsverfahren,
eine statistische Auswertmethode, ein mathematisches Verfahren usw. sein. Als mindestens
eine Regel kann verwendet werden, dass der mindestens eine erfasste altersspezifische
Parameter kleiner, gleich oder grösser als der mindestens eine vorher definierte Parameter
sein muss. Das vorher definierte Ergebnis hängt vom angewendeten Verfahren für den
Vergleich ab. So kann es zum Beispiel beim Gesichtserkennungsverfahren bedeuten, dass
kinderspezifische (biometrische) Merkmale (vorher definierte Parameter) mit den erfassten
Parametern der Person in der Aufzugskabine übereinstimmen.
[0009] Erfindungsgemäss ist auch vorstellbar, dass mehr als nur eine Sensoreinheit verwendet
werden. So könnte von einer ersten Sensoreinheit mindestens ein erster altersspezifischer
Parameter und von einer zweiten Sensoreinheit mindestens ein zweiter altersspezifischer
Parameter der Person in der Aufzugskabine erfasst werden. Der mindestens eine erste
altersspezifische Parameter wird mit einem ersten vorher definierten Parameter in
einem ersten Vergleich und der mindestens eine zweite altersspezifische Parameter
wird mit einem zweiten vorher definierten Parameter in einem zweiten Vergleich verglichen.
[0010] Das Verfahren kann kaskadenförmig sein. Dies bedeutet, dass nur, wenn sich eine Person
in der Aufzugskabine befindet, mindestens ein erster altersspezifischer Parameter
von einer ersten Sensoreinheit erfasst wird. Und nur, wenn der erste Vergleich zwischen
dem mindestens einen ersten altersspezifischen Parameter und einem ersten vorher definierten
Parameter ein vorher definiertes bzw. wahres Ergebnis liefert, mindestens ein zweiter
altersspezifischer Parameter von einer zweiten Sensoreinheit erfasst und mit einem
zweiten vorher definierten Parameter verglichen wird. Nur, wenn die Person in der
Aufzugskabine anwesend ist und der erste und der zweite Vergleich wahr sind, wird
der Sondermodus der Aufzugsanlage aktiviert.
[0011] Als erfasste altersspezifische bzw. vorher definierte Parameter können jegliche physische
Parameter einer Person verwendet werden, welche eine Unterscheidung zwischen einem
Kind und einer erwachsenen Person ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise eine Körpergrösse,
ein Gewicht, ein Abbild der Person, eine Kopfgrösse, eine Ohrlänge, ein biometrisches
Merkmal usw.
[0012] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auf einfache und effiziente Weise verhindert
werden kann, dass ein Kind in einer Aufzugskabine gefangen wird.
[0013] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das erfindungsgemässe Verfahren bzw. die
Vorrichtung in allen Aufzugsanlagen bzw. -typen verwendet werden kann.
[0014] Die Erfindung wird anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine vereinfachte Darstellung einer ersten erfindungsgemässen Aufzugsanlage,
- Figur 2
- eine zweite mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemässen Aufzugsanlage,
- Figur 3
- eine dritte mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemässen Aufzugsanlage und
- Figur 4
- ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für eine Bestimmung zur Aktivierung eines Sondermodus
der Aufzugsanlage.
[0015] Figur 1 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer ersten erfindungsgemässen Aufzugsanlage.
In einem Aufzugsschacht 6 wird eine Aufzugskabine 5 vertikal verfahren. Die Aufzugskabine
5 ist dafür über ein geeignetes Tragmittel, zum Beispiel einen Riemen, ein Seil etc.,
mit einer nicht dargestellten Antriebseinheit verbunden. Die Aufzugskabine 5 weist
optional eine in der Aufzugskabine 5 angeordnete Aufzugsbedieneinheit 7 auf, welche
über ein Kommunikationsnetz mit einer Steuereinheit 4 verbunden ist. Vorzugsweise
ist die Steuereinheit 4 als Aufzugssteuereinheit ausgestaltet.
[0016] Erfindungsgemäss ist in oder an der Aufzugskabine 5 mindestens eine Sensoreinheit
1,2, 3 angeordnet. Die Anordnung der mindestens einen Sensoreinheit 1, 2, 3 hängt
dabei von der Funktion der Sensoreinheit 1, 2, 3 ab. Die mindestens eine Sensoreinheit
1, 2, 3 ist über ein drahtgebundenes oder drahtungebundenes Kommunikationsnetz mit
der Steuereinheit 4 verbunden. In diesem Beispiel weist die Aufzugskabine 5 drei (verschiedenartige)
Sensoreinheiten 1, 2, 3 auf.
[0017] Mit Sensoreinheit 1 soll die Anwesenheit einer Person in der Aufzugskabine 5 bzw.
das Betreten der Aufzugskabine 5 durch die Person detektiert werden. Ein solcher Sensor
1 kann einen Bewegungsmelder, einen Lichtvorhang, eine Videokamera, eine Lichtschranke,
einen Photosensor, einen Lichtsensor, einen Tonsensor, ein Mikrofon enthalten. Meist
enthält ein solcher Sensor 1 auch eine nicht weiter beschriebene Verarbeitungseinheit
zum Verarbeiten der erhaltenen Signale und eine Sendeeinheit zum Weiterleiten der
Signale an die Steuereinheit 4. In diesem Beispiel wird ein Lichtvorhang bzw. eine
Lichtschranke als Sensoreinheit 1 verwendet, welche beispielsweise nahe an den Aufzugstüren
der Aufzugskabine 5 angeordnet wird. Ein solcher Lichtvorhang besteht üblicherweise
aus mindestens einer einen Lichtstrahl aussendenden Lichtquelle und mindestens einer
den Lichtstrahl empfangenden Empfängereinheit (Beide sind im Ausführungsbeispiel der
Übersicht halber nicht dargestellt). Betritt eine Person die Aufzugskabine 5, wird
der Lichtstrahl unterbrochen und die Empfängereinheit empfängt kein dem Lichtstrahl
entsprechendes Signal mehr. Die Unterbruchinformation des Lichtstrahls, zum Beispiel
ein Parameter, ein Signal, Daten etc., wird an die Steuereinheit 4 gesandt. In Abhängigkeit
der Unterbruchinformation wird von der Steuereinheit 4 darauf geschlossen, ob eine
Person in der Aufzugskabine anwesend ist. Dies kann zum Beispiel mittels eines Vergleichs
zwischen der Unterbruchinformation und in der Steuereinheit 4 gespeicherten Daten,
Signalen, Parameter bzw. vorher definierten Parameter geschehen. Beispielsweise könnte
die Unterbruchinformation ein Zahlenwert sein. Ist dieser grösser als Null, wurde
der mindestens eine Lichtstrahl unterbrochen, und eine Person ist in der Aufzugskabine
5 anwesend.
[0018] Mit der weiteren Sensoreinheit 2 soll in diesem Beispiel die Zuladung, das Gewicht
der in der Aufzugskabine 5 anwesenden Person, der Aufzugskabine 5 erfasst werden.
Beispielsweise kann dafür der weitere Sensor 2 unter dem Boden der Aufzugskabine 5
angeordnet sein. Selbstverständlich ist erfindungsgemäss jegliche Anordnung denkbar,
die die Erfassung bzw. Bestimmung der Zuladung der Aufzugskabine 5 ermöglicht.
[0019] Der mindestens eine von der weiteren Sensoreinheit 2 erfasste altersspezifische Parameter,
das Gewicht der anwesenden Person, wird über das Kommunikationsnetz an die Steuereinheit
4 gesendet. Die Steuereinheit 4 führt einen Vergleich zwischen dem erhaltenen altersspezifischen
Parameter und einem vorher definierten (in der Steuereinheit 4 gespeicherten) Parameter
durch. Der Vergleich könnte in diesem Beispiel anhand mindestens einer Regel darin
bestehen, dass ermittelt wird, ob der erhaltene altersspezifische (physische) Parameter
kleiner bzw. kleiner-gleich ist als der vorher definierte Parameter.
[0020] Mit der noch weiteren Sensoreinheit 3, einem Höhensensor, soll die Körpergrösse der
anwesenden Person erfasst werden. Zumindest soll, wie in diesem Beispiel, mit ihr
(3) erfasst werden, ob die Körpergrösse der anwesenden Person eine erfasste Höhe überschreitet.
Zu dieser Erfassung kann entweder, wie in dieser Figur dargestellt, ein separater
Sensor 3 verwendet werden, oder der bereits erwähnte Sensor 1, der Lichtvorhang bzw.
die Lichtschranke. Wird die Sensoreinheit 1 verwendet, so kann die Erfassung der Körpergrösse
bei Betreten der Aufzugskabine der Person erfasst werden. In diesem Beispiel ist die
noch weitere Sensoreinheit 3 in einer vorher definierten Höhe, beispielsweise oberhalb
der Aufzugsbedieneinheit 7, in der Aufzugskabine 5 angeordnet und als Lichtvorhang
bzw. Lichtschranke ausgestaltet. Wird der mindestens eine Lichtstrahl der Sensoreinheit
3 (bzw. Sensoreinheit 1) unterbrochen kann davon ausgegangen werden, dass die sich
in der Aufzugskabine 5 befindliche Person grösser ist als die vorher definierte Installationshöhe
der Sensoreinheit 3. Für die noch weitere Sensoreinheit 3 kann auch eine Videokamera,
ein Radarsensor etc. verwendet werden. Die Steuereinheit 4 führt gemäss mindestens
einer Regel einen Vergleich durch. In diesem Beispiel überprüft sie (4), ob die noch
weitere Sensoreinheit 3 eine Unterbruchinformation an die Steuereinheit 4 gesendet
hat. Wird in diesem Beispiel keine Unterbruchinformation an die Steuereinheit 4 von
der Sensoreinheit 3 gesendet, kann davon ausgegangen werden, dass die Person in der
Aufzugskabine 5 kleiner ist als eine vorher definierte Körpergrösse.
[0021] Die Vergleiche werden gemäss mindestens einer Regel durchgeführt. Ein Vergleich kann
ein mathematisches Verfahren, ein statistisches Verfahren, ein Gesichtserkennungsverfahren
usw. sein. Der zu verwendende Vergleich kann auch von der Sensoreinheit 1, 2, 3 abhängen,
von welcher der mindestens eine physische Parameter gesendet wurde oder nicht. Für
die Entscheidung, ob ein Sondermodus von der Steuereinheit 4 aktiviert werden soll,
überprüft die Steuereinheit 4, ob ein Ergebnis gemäss mindestens einer Regel ein vorher
definiertes Ergebnis liefert. In diesem Beispiel soll überprüft werden, ob ein Vergleich
wahr ist. Eine Regel könnte zum Beispiel dafür lauten: Überprüfe, ob L kg (altersspezifischer
(physischer) Parameter) < 30 kg (vorher definierter Parameter). Wenn also beispielsweise
von der weiteren Sensoreinheit 2 ein physischer Parameter von L = 25 kg gemessen wird
und die Steuereinheit 4 gemäss der genannten Regel einen Vergleich durchführt, ist
das Ergebnis wahr. D. h. das Ergebnis des Vergleichs führt zu einem Resultat, das
die Aktivierung des Sondermodus bewirkt.
[0022] Die Steuereinheit 4 aktiviert in Abhängigkeit von den durchgeführten Vergleichen
einen Sondermodus, wenn eine Person anwesend ist, ihr Gewicht unterhalb eines vorher
definierten Gewichtsparameters ist und die Höhensensoreinheit kein Signal an die Steuereinheit
4 sendet. Denn dann geht die Steuereinheit 4 davon aus, dass die in der Aufzugskabine
5 anwesende Person ein Kind ist.
[0023] Der Sondermodus kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Im einfachsten Fall besteht
er darin, dass die Aufzugstüren geöffnet bleiben. Weiter kann der aktivierte Sondermodus
darin bestehen, dass die Aufzugstüren bei geschlossenen Aufzugstüren geöffnet werden.
Im aktivierten Sondermodus könnte auch die Rufeingabe der Aufzugsanlage von der Steuereinheit
gesperrt werden, sodass sich die Aufzugskabine 5 nicht vom Einsteigestockwerk des
Kindes weg bewegen kann. Diese können entweder für eine vorher definierte Zeitspanne
oder solange geöffnet bleiben, bis die Person, das Kind, die Aufzugskabine 5 verlassen
hat. Hat sich dagegen die Aufzugskabine 5 vom Einstiegsstockwerk der in der Aufzugskabine
5 anwesenden Person weg bewegt, zum Beispiel weil eine Fahrtanfrage von einem anderen
Stockwerk getätigt wurde, könnte der Sondermodus darin bestehen, dass die Aufzugskabine
5 zum ursprünglichen Einstiegsstockwerk der betreffenden Person zurück fährt.
[0024] Figur 2 zeigt eine zweite mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemässen Aufzugsanlage,
welche weitgehend mit der Aufzugsanlage gemäss Figur 1 identisch ist. In diesem Ausführungsbeispiel
wird als mindestens eine Sensoreinheit eine Videokamera 8 verwendet. Die Videokamera
8 wird so in der Aufzugskabine 5 angeordnet, dass mit ihr (8) zumindest teilweise
ein Bild von einer in der Aufzugskabine 5 anwesenden Person aufgenommen werden kann.
Selbstverständlich könnte die Videokamera 8 auch in der Bedieneinheit 7 oder einer
anderen Einheit integriert sein. Die Videokamera 8 ist über ein drahtgebundenes oder
drahtungebundenes Kommunikationsnetz mit einer Steuereinheit 4 verbunden. Sie (8)
kann erfindungsgemäss sowohl für die Detektion einer Anwesenheit einer Person in der
Aufzugskabine 5 als auch für die Erfassung des mindestens einen physischen bzw. alterspezifischen
Parameters verwendet werden. Es kann also die Anwesenheit einer Person detektiert
werden und zugleich erfasst werden, ob die Person ein Kind ist.
[0025] Die Videokamera 8 nimmt sowohl für die Detektion der Anwesenheit einer Person in
der Aufzugskabine 5 als auch für die Erfassung des mindestens einen altersspezifischen
Parameters mindestens ein Bild auf. Die Videokamera 8 oder eine weitere Sensoreinheit
1, 2, 3 in der Aufzugskabine 5 kann dabei auch zum Empfang von Tönen, beispielsweise
gesprochene Worte, Töne oder Schreie, verwendet werden. Selbstverständlich könnte
diese Sensoreinheit 1, 2, 3 auch in einer Bedieneinheit 7 integriert sein.
[0026] Für die Auswertung der Bilder kann die Videokamera 8 und/oder die Steuereinheit 4
verwendet werden. Die Auswertung der Bilder basiert auf geeigneten Verfahren zur Gesichtserkennung,
zur Detektion einer Person und zur Erfassung von altersspezifischen bzw. physischen
Parametern der Person in der Aufzugskabine 5. Dabei wird meist vom mindestens einen
aufgenommen Bild zunächst der sich nicht verändernde Bildteil herausgefiltert bzw.
extrahiert, also der Hintergrund des Bildes. Der mindestens eine restliche Bildteil
wird dann hinsichtlich dessen ausgewertet, ob es sich bei einem in der Aufzugskabine
5 befindlichem Objekt um eine Person handelt und welche physischen Eigenschaften (Gewicht,
Körpergrösse, Kopfgrösse, Ohrlänge usw.) diese Person hat. D. h. es werden mindestens
ein physischer Parameter der Person in der Aufzugskabine 5 erfasst bzw. detektiert
und mittels mindestens eines Vergleichs mit mindestens einem vorher definierten Parameter
ausgewertet. Als mindestens ein physischer Parameter können zum Beispiel die Körpergrösse,
Gesichtsgeometrie, Ohrform, Ohrlänge, Stimme und weitere biometrische Parameter der
Person verwendet werden.
[0027] Ergibt der mindestens eine Vergleich gemäss mindestens einer Regel ein wahres Ergebnis,
wird ein Sondermodus von der Steuereinheit der Aufzugsanlage aktiviert. So könnten
durch den erfindungsgemässen Vergleich beispielsweise die Körpergrösse und die Stimme
mit jeweils vorher definierten Parametern, Körpergrösse, Frequenzmuster bzw. Stimmhöhe
etc., mittels mathematischer Verfahren verglichen werden. Auch könnten mittels eines
statistischen Verfahrens physische Parameter ausgewertet werden. Schliesslich könnte
auch das Gesicht der anwesenden Person mittels eines Gesichtserkennungsverfahrens
dahingehend ausgewertet werden, ob die anwesende Person ein Kind ist.
[0028] Durch das erfindungsgemässe Verfahren kann bestimmt werden, ob eine in der Aufzugskabine
5 anwesende Person ein Kind ist und den Aufzug aus verschiedenen Gründen nicht bedienen
kann, beispielsweise, weil es hinsichtlich seiner Körpergrösse zu klein ist und die
Bedieneinheit 7 nicht erreichen kann oder aus kognitiven Gründen.
[0029] Die Art und die Aktivierung des Sondermodus geschehen, wie in Figur 1 beschrieben
ist.
[0030] Figur 3 zeigt eine dritte mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemässen Aufzugsanlage,
welche weitgehend mit der Aufzugsanlage gemäss den Figuren 1 oder 2 identisch ist.
In diesem Beispiel werden als mindestens eine Sensoreinheit 1, 2 ein Bewegungssensor
1, beispielsweise ein Radarsensor, ein Infrarotsensor, eine Videokamera etc., und
ein Gewichtssensor 2 verwendet. Die beiden Sensoreinheiten 1, 2 sind über ein drahtgebundenes
oder drahtungebundenes Kommunikationsnetz mit einer Steuereinheit 4 verbunden. In
diesem Beispiel ist der Bewegungssensor 1 in der Aufzugskabine 5 und der Gewichtssensor
2 unterhalb derselbigen (5) angeordnet.
[0031] Der Bewegungssensor 1 kann auch so ausgestaltet sein, dass damit die Körpergrösse
der anwesenden Person erfasst werden kann. Dafür könnte beispielsweise die mindestens
eine Sensoreinheit 1 eine Sendereinheit zum Aussenden von elektro-magnetischer Strahlung
und eine Empfangseinheit zum Empfangen dieser Strahlung aufweisen. Die empfangene
Strahlung kann dann zur Erfassung der Körpergrösse der anwesenden Person verwendet
werden, zum Beispiel durch Vergleich von Laufzeiten der ausgesendeten und am Körper
der anwesenden Person reflektierten Strahlung. Der Bewegungssensor 1 kann dafür in
der Aufzugskabine 5 an der Decke der Aufzugskabine 5 angeordnet sein.
Die Detektion der anwesenden Person, die Erfassung und der Vergleich des mindestens
einen altersspezifischen Parameters kann mit mindestens einem vorher definierten Parameter
geschehen, wie es in den Figuren 1 und/oder 2 beschrieben ist.
[0032] Figur 4 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm zur Aktivierung eines Sondermodus
der Aufzugsanlage bzw. der Steuereinheit der Aufzugsanlage gemäss den Figuren 1 bis
3. Das Ablaufdiagramm bzw. der Programmablauf ist in diesem Beispiel kaskadenförmig.
Kaskadenförmig soll hier bedeuten, dass nur wenn ein erster Vergleich ein positives
Ergebnis ergibt, ein weiterer Vergleich durchgeführt wird
[0033] Wie in den Figuren 1 bis 3 beschrieben ist, wird in Schritt 1 zunächst detektiert,
ob eine Person in der Aufzugskabine 5 anwesend ist. Dazu wird von mindestens einer
Sensoreinheit 1, 8 mindestens ein (physischer) Parameter erfasst und an die Steuereinheit
4 weitergeleitet. Selbstverständlich ist es erfindungsgemäss ebenso möglich, dass
bei einer leeren Aufzugskabine kein (physischer) Parameter an die Steuereinheit 4
gesendet wird. Die Anwesenheit der Person kann auch bei Betreten der Aufzugskabine
5 durch die Person detektiert werden. Die Art des Parameters hängt von der verwendeten
Sensoreinheit 1, 8 zur Detektion der Anwesenheit der Person in der Aufzugskabine 5
ab. So könnten beispielsweise bei einer Videokamera 8 mindestens ein physischer Parameter
und bei einem Bewegungssensor, einer Lichtschranke, einem Lichtvorhang usw. mindestens
ein Signal erfasst werden, mit dessen Hilfe detektiert werden kann, ob sich eine Person
in der Aufzugskabine 5 befindet bzw. eine Person die Aufzugskabine 5 betritt.
[0034] Die Steuereinheit 4 vergleicht gemäss mindestens einer Regel den mindestens einen
erfassten altersspezifischen bzw. physischen Parameter bzw. das erhaltene Signal mit
mindestens einem vorher definierten Parameter bzw. Signal. In diesem Beispiel soll
der mindestens eine erhaltene (physische) Parameter A grösser als Null sein (A > 0).
Ist der mindestens eine erhaltene Parameter A kleiner oder gleich Null, ist die Aufzugskabine
5 leer und es wird kein weiterer Parameter von der mindestens einen Sensoreinheit
1, 2, 8 erfasst. Das Verfahren endet bei diesem Schritt.
[0035] Ist dagegen A > 0, ist eine Person in der Aufzugskabine 5 anwesend und es wird in
einem Schritt 2 von der mindestens einen Sensoreinheit 1, 2, 8 mindestens ein physischer
Parameter L erfasst und an die Steuereinheit 4 weitergeleitet. Die Steuereinheit 4
vergleicht den erhaltenen mindestens einen altersspezifischen bzw. physischen Parameter
L gemäss mindestens einer Regel mit einem vorher definierten Parameter x, beispielsweise,
ob L < x ist. So könnte zum Beispiel überprüft werden, ob ein von einem Gewichtssensor
2 erfasster Gewichtswert L kleiner ist als ein vorher definierter Gewichtswert x.
Ist L ≥ x endet das Verfahren.
[0036] Ist L < x wahr, d. h. ist der von der mindestens einen Sensoreinheit 1, 2, 8 erfasste
mindestens eine physische Parameter L kleiner als mindestens ein vorher definierter
Parameter x, wird in diesem Beispiel in einem 3. Schritt mindestens ein (weiterer)
altersspezifischer Parameter H von der mindestens einen Sensoreinheit 1, 2, 3, 8 erfasst
und an die Steuereinheit 4 weitergeleitet. Dieser (weitere) altersspezifischer bzw.
physischer Parameter H kann dabei von einer separaten Sensoreinheit 3, wie in Figur
1 dargestellt ist, oder von einer Sensoreinheit 1, 8, die bereits den mindestens einen
vorhergehenden physischen Parameter A, L erfasst hat (Figuren 2 oder 3), erfasst werden.
Beispielsweise könnte der weitere physische Parameter H die Körpergrösse der anwesenden
Person in der Aufzugskabine 5 darstellen oder zumindest anzeigen, dass eine vorher
definierte Körpergrösse überschritten bzw. nicht erreicht wurde.
[0037] Die Steuereinheit 4 vergleicht wieder gemäss mindestens einer Regel den erhaltenen
mindestens einen physischen Parameter H mit einem vorher definierten Parameter. In
diesem Beispiel soll überprüft werden, ob H = 0 ist. Wenn H = 0 ist, könnte das beispielsweise
bedeuten, dass von der Sensoreinheit 1, 3, 8 kein Signal an die Steuereinheit 4 gesandt
wurde.
[0038] Ist H ungleich Null (H ≠ 0) endet das Verfahren, ohne dass der Sondermodus SM der
Aufzugsanlage aktiviert wird. Dagegen wird er (SM) von der Steuereinheit 4 aktiviert,
wenn das Ergebnis des Vergleichs H = 0 wahr ist.
1. Verfahren zum Aktivieren eines Sondermodus einer Aufzugsanlage mit zumindest einer
Aufzugskabine (5) und einer Steuereinheit (4), wobei die Steuereinheit (4) mit mindestens
einer in oder an der Aufzugskabine (5) angeordneten Sensoreinheit (1, 2, 3, 8) über
ein Kommunikationsnetz verbunden wird, wobei bei Betreten der Aufzugskabine (5) der
Person von der mindestens einen Sensoreinheit (1, 2, 3, 8) mindestens ein altersspezifischer
Parameter der Person erfasst wird und von der Steuereinheit (4) in Abhängigkeit mindestens
eines Vergleichs zwischen dem mindestens einen erfassten altersspezifischen Parameter
und mindestens einem vorher definierten Parameter der Sondermodus der Aufzugsanlage
aktiviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sondermodus von der Steuereinheit (4) aktiviert wird, wenn gemäss mindestens
einer Regel das Ergebnis des Vergleichs ein vorher definiertes Ergebnis ergibt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass von einer ersten Sensoreinheit (2) mindestens ein erster altersspezifischer Parameter
und von einer zweiten Sensoreinheit (3) mindestens ein zweiter altersspezifischer
Parameter der Person in der Aufzugskabine (5) erfasst werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine erste altersspezifische Parameter mit einem ersten vorher definierten
Parameter in einem ersten Vergleich und der mindestens eine zweite altersspezfische
Parameter mit einem zweiten vorher definierten Parameter in einem zweiten Vergleich
verglichen wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als mindestens eine Regel verwendet werden, dass der mindestens eine erfasste altersspezifische
Parameter kleiner, gleich oder grösser als der mindestens eine vorher definierte Parameter
sein muss und/oder
dass nur, wenn das Ergebnis des mindestens einen ersten und des mindestens einen zweiten
Vergleichs wahr ist, der Sondermodus von der Steuereinheit (4) aktiviert wird.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass als Vergleich ein Gesichtserkennungsverfahren, eine statistische Auswertmethode und/oder
ein mathematisches Verfahren verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass als mindestens ein altersspezifischer Parameter der Person und mindestens ein vorher
definierter Parameter eine Körpergrösse, ein Gewicht, ein Abbild der Person, ein physischer
Parameter der Person und/oder ein biometrisches Merkmal verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Sensoreinheit (1, 2, 3, 8) einen Bewegungssensor (1), einen Gewichtssensor
(2), einen Höhensensor (3, 1) eine Videokamera (8), einen Tonsensor (3), einen Lichtsensor,
eine Lichtschranke (1), einen Radarsensor (1), einen Infrarotsensor (1) und/oder einen
Anwesenheitssensor (1, 3, 8) enthält.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Kommunikationsnetz ein drahtgebundenes oder draht ungebundenes Kommunikationsnetz
verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im aktivierten Sondermodus die Aufzugskabine (5) zu einem Zusteigestockwerk der Person
verfahren oder die Aufzugstüren geöffnet werden oder die Aufzugstüren geöffnet bleiben.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufzugstüren entweder gemäss einer vorher definierten Zeitspanne geöffnet werden
oder bis die Person die Aufzugskabine verlassen hat.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Aufzugsanlage von der Steuereinheit (4) die Möglichkeit einer Rufeingabe
gesperrt wird.
13. Vorrichtung zum Aktivieren eines Sondermodus einer Aufzugsanlage mit zumindest einer
Aufzugskabine (5) und einer Steuereinheit (4), die mit mindestens einer in oder an
der Aufzugskabine (5) angeordneten Sensoreinheit über ein Kommunikationsnetz verbunden
ist, wobei die mindestens eine Sensoreinheit (1, 2, 3, 8) eine Anwesenheit einer Person
in der Aufzugskabine detektiert, wobei bei Anwesenheit der Person in der Aufzugskabine
(5) die mindestens eine Sensoreinheit (1, 2, 3, 8) mindestens einen altersspezifischen
Parameter der Person erfasst und wobei die Steuereinheit (4) in Abhängigkeit eines
Vergleichs zwischen dem mindestens einen erfassten altersspezifischen Parameter und
mindestens einen vorher definierten Parameter den Sondermodus der Aufzugsanlage aktiviert.