(19)
(11) EP 2 784 264 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.2014  Patentblatt  2014/40

(21) Anmeldenummer: 13160818.4

(22) Anmeldetag:  25.03.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E21B 19/15(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: ABI Anlagentechnik-Baumaschinen-Industriebedarf Maschinenfabrik und Vertriebsgesellschaft mbH
63843 Niedernberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Heichel, Christian
    63843 Niedernberg (DE)
  • Alexander Walde
    63739 Aschaffenburg (DE)
  • Neuf, Jörg
    63785 Obernburg (DE)

(74) Vertreter: Dörner, Kötter & Kollegen 
Körnerstrasse 27
58095 Hagen
58095 Hagen (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Abschirmung des Kreisbogenmagazins einer Ankerbohranlage


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin (6) versehenen Ankerbohranlage (5), umfassend wenigstens eine bogenförmig ausgebildete Führung (1), die an dem Kreisbogenmagazin (6) montierbar ist, sowie ein Schutzgitter (3), das über Schlittenelemente (31) entlang der wenigstens einen Führung (1) verfahrbar ist, wobei ein Antrieb angeordnet ist, über den das Schutzgitter (3) entlang der wenigstens einen Führung (1) verfahrbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage nach dem Patentanspruch 1.

[0002] Bei Ankerbohranlagen handelt es sich um Bohrmaschinen für Ankerbohrarbeiten, Mikropfähle und Hochdruckinjektions-Bohrungen, insbesondere für das Doppelkopf- und Überlagerungsbohren. Für Überlagerungsbohren und für ähnliche Einsatzzwecke werden Doppelrohre als Bohrstrang zusammengestellt und in den Boden eingebracht. Da die einzelnen Außen- und Innenrohre jeweils nur mit einer bestimmten Länge, nämlich der der Lafette zur Verfügung stehen, müssen nach entsprechendem Bohrfortschritt sowohl ein Innen- wie auch ein Außenrohr an den bereits im Boden befindlichen Bohrstrang angeschlossen werden. Hierzu dienen Gestängemagazine, in denen in das Außenrohr eingeschobene Innenrohre vorgehalten werden. Mit Hilfe eines Greifers werden Innen- und Außenrohr gleichzeitig ergriffen und dann in die Bohrachse geschwenkt. Eine derartige Ankerbohranlage ist beispielsweise in der DE 101 08 696 B4 beschrieben. Bei dieser Ankerbohranlage ist ein Gestängemagazin angeordnet, das einen Kreisbogen um die Achse eines Greifers herum beschreibt, so dass mit dem Greifer die einzelnen Rohre aus den Rohrablagen sicher erfasst und herausgezogen werden können. Bei dieser Anordnung sind die rotierenden Teile im Bohrbetrieb jedoch frei zugänglich, weshalb eine Verletzungsgefahr für den Bediener gegeben ist.

[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage zu schaffen, welche den Zugang zu rotierenden Teilen im Bohrbetrieb wirksam verhindert. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0004] Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage geschaffen, welche den Zugang zu rotierenden Teilen im Bohrbetrieb wirksam verhindert. Durch das Schutzgitter, das über Schlittenelemente entlang der an dem Kreisbogenmagazin montierten Führung verfahrbar ist, ist durch Fortführung des Teilkreises des Kreisbogenmagazins der Zugang zu den rotierenden Teilen verhindert. Dabei ist das Schutzgitter über einen Antrieb entlang der Führung verfahrbar.

[0005] In Weiterbildung der Erfindung sind zwei parallel zueinander positionierte Führungen angeordnet, die über wenigstens zwei Querstreben verbunden sind, über welche die Führungen an dem Kreisbogenmagazin befestigbar sind. Hierdurch ist eine stabile Führung und Fixierung des Schutzgitters an den kreisbogenförmigen Führungen bewirkt.

[0006] In Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens drei Querstreben angeordnet, wobei der Antrieb ein hydraulischer Antrieb ist, der an der mittleren der wenigstens drei Querstreben befestigt ist und der über ein Kettenrad eine Rollenkette antreibt, die mit einem Mitnehmer verbunden ist, über den das Gitter entlang der Führungen bewegbar ist. Hierdurch ist eine kompakte Anordnung eines Antriebs, verbunden mit einer direkten Führung des Schutzgitters erzielt.

[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Sensor zur Ermittlung der Stellung des Schutzgitters angeordnet, der mit einer Maschinensteuerung verbunden ist, die derart eingerichtet ist, dass bei nicht geschlossenem Schutzgitter die Maschine in einen Einrichtezustand mit eingeschränkten Betriebsparametern verbracht wird. Hierdurch ist ein Bohrbetrieb bei offenem Schutzgitter verhindert. Gleichzeitig ist der Zugang zu den rotierenden Teilen zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken ermöglicht.

[0008] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
die schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage;
Figur 2
die Darstellung der Vorrichtung aus Fig. 1 in der Seitenansicht;
Figur 3
die Darstellung der Vorrichtung aus Fig. 1 in der Ansicht von vorne und
Figur 4
die schematische Darstellung einer Ankerbohranlage mit einem Kreisbogenmagazin mit angeordneter Schutzvorrichtung.


[0009] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage besteht im Wesentlichen aus drei gegenüberliegend angeordneten Führungen 1, die über vier Querstreben 2a - 2d miteinander verbunden sind und auf denen ein Schutzgitter 3 über einen hydraulischen Antrieb 4 verschiebbar gelagert ist.

[0010] Die Führungen 1 sind aus im Wesentlichen kreisbogenförmig geformten Führungsflächen 11 gebildet, die mit kreisbogenförmigen Aussparungen zur Anlage an den köcherförmigen Rohrablagen 61 eines Kreisbogenmagazins 6 versehen sind. Zusätzlich sind Bohrungen 13 zur Durchführung von Schrauben zur Befestigung der Führung 1 an einem Kreisbogenmagazin 6 eingebracht. An ihrer den Aussparungen 12 gegenüberliegenden Oberseite ist an den Führungsblechen 11 eine Gleitschiene 14 angeformt.

[0011] Die Querstreben 2 sind im Wesentlichen aus Vierkantprofilen ausgebildet, die endseitig mit Flanschen 21 zur Befestigung an den Führungsblechen 11 der Führung 1 versehen sind. In Schließrichtung des Schutzgitters 3 gesehen ist die erste Querstrebe 2a sowie die dritte Querstrebe 2c mit einem Kettenrad 22 zur Führung einer Rollenkette 42 versehen. An der zwischen den beiden mit einem Kettenrad 22 versehenen Querstreben 2a, 2c angeordneten Querstrebe 2b ist ein hydraulischer Antrieb 4 montiert. Der hydraulische Antrieb 4 treibt ein Kettenrad 41 an, über das eine Rollenkette 42 antreibbar ist.

[0012] Das Schutzgitter 3 ist im Ausführungsbeispiel leiterförmig ausgebildet und entsprechend der bogenförmigen Gleitschienen 14 der Führungen 1 gewölbt ausgebildet. An seinen beiden Längsseiten sind an dem Schutzgitter 3 beabstandet zueinander jeweils zwei Schlittenelemente 31 angeordnet, die auf der Gleitschiene 14 einer Führung 1 aufliegen. Das Schutzgitter 3 ist über die Schlittenelemente 31 entlang der Gleitschiene 14 der Führungen 1 verfahrbar.

[0013] An seinem dem hydraulischen Antrieb 4 zugewandten Ende ist an dem Schutzgitter 3 mittig ein Mitnehmer 32 angeordnet, der in die über die Kettenräder 22 der Querstreben 2a, 2c geführte und über das Kettenrad 41 des hydraulischen Antriebs 4 angetriebene Rollenkette 42 eingreift. Das Schutzgitter 3 ist so über eine Bewegung der Rollenkette 42 über den hydraulischen Antrieb 4 entlang der Gleitschienen 14 bewegbar.

[0014] In Figur 4 ist eine Ankerbohranlage 5 skizziert, die mit einem Kreisbogenmagazin 6 versehen ist, das mit einer Schutzeinrichtung der zuvor beschriebenen Art ausgestattet ist. Die Führungen 1 sind auf das Kreisbogenmagazin 6 mit vier Querstreben 2a - 2d verschraubt. Durch die beiden parallel laufenden Gleitschienen 14 der Führungen 1 werden die vier an dem Schutzgitter 3 angeordneten Schlittenelemente 31 über das Kreisbogenmagazin 6 in den Arbeitsbereich oder aus dem Arbeitsbereich gelenkt. Die Schlittenelemente 31 sind mit dem Schutzgitter 3 über Bolzenverbindungen 33 verbunden. Über die Rollenkette 42, die über das Kettenrad 41 des hydraulischen Motors 4 angetrieben wird, bewegt sich das Schutzgitter 3 über den Mitnehmer 32 über die Gleitschienen 14 in bzw. aus dem Arbeitsbereich der Maschine. Somit ist der direkte Zugang zu dem Gefahrenbereich versperrt.

[0015] Im Ausführungsbeispiel ist ein - nicht dargestellter - Sensor zur Ermittlung der Stellung des Schutzgitters 3 angeordnet, der mit der Steuerung der Ankerbohranlage 5 verbunden ist. Diese Steuerung ist derart eingerichtet, dass bei nicht geschlossenem Schutzgitter 3 die Ankerbohranlage 5 in einen Einrichtezustand mit eingeschränkten Betriebsparametern verbracht wird.

[0016] Für den Fall, dass eine Person zwischen Schutzgitter 3 und einer anderen Komponente der Ankerbohranlage 5 eingeklemmt sein sollte, besteht die Möglichkeit, das Schutzgitter 3 von den Schlittenelementen 31 durch Lösen der Bolzenverbindungen 33 zu entfernen. Durch die leichte Bauweise des Schutzgitters, das im Ausführungsbeispiel als Drahtkonstruktion ausgebildet ist, kann diese von Hand entlang der Gleitschiene 14 bewegt werden. Für den Fall, dass die Bolzenverbindung 33 nicht zu lösen ist, besteht weiterhin die Möglichkeit, die Motorbremse des hydraulischen Antriebs 4 zu entriegeln.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin (6) versehenen Ankerbohranlage (5), umfassend wenigstens eine bogenförmig ausgebildete Führung (1), die an dem Kreisbogenmagazin (6) montierbar ist, sowie ein Schutzgitter (3), das über Schlittenelemente (31) entlang der wenigstens einen Führung (1) verfahrbar ist, wobei ein Antrieb angeordnet ist, über den das Schutzgitter (3) entlang der wenigstens einen Führung (1) verfahrbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei parallel zueinander positionierte Führungen (1) angeordnet sind, die über wenigstens zwei Querstreben (2a - 2d) verbunden sind, über welche die Führungen (1) an dem Kreisbogenmagazin (6) befestigbar sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens drei Querstreben (2a - 2d) angeordnet sind, wobei der Antrieb ein hydraulischer Antrieb (4) ist, der an der mittleren der wenigstens drei Querstreben (2a - 2d) befestigt ist und über ein Kettenrad (41) eine Rollenkette (42) antreibt, die mit einem Mitnehmer (32) verbunden ist, über den das Schutzgitter (3) entlang der Führungen (1) bewegbar ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Ermittlung der Stellung des Schutzgitters (3) angeordnet ist, der mit einer Maschinensteuerung verbunden ist, die derart eingerichtet ist, dass bei nicht geschlossenen Schutzgitter (3) die Maschine in einen Einrichtezustand mit eingeschränkten Betriebsparametern verbracht wird.
 
5. Ankerbohranlage (5) mit einem Kreisbogenmagazin (6), das mit einer Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche versehen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente