[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit
einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage nach dem Patentanspruch 1.
[0002] Bei Ankerbohranlagen handelt es sich um Bohrmaschinen für Ankerbohrarbeiten, Mikropfähle
und Hochdruckinjektions-Bohrungen, insbesondere für das Doppelkopf- und Überlagerungsbohren.
Für Überlagerungsbohren und für ähnliche Einsatzzwecke werden Doppelrohre als Bohrstrang
zusammengestellt und in den Boden eingebracht. Da die einzelnen Außen- und Innenrohre
jeweils nur mit einer bestimmten Länge, nämlich der der Lafette zur Verfügung stehen,
müssen nach entsprechendem Bohrfortschritt sowohl ein Innen- wie auch ein Außenrohr
an den bereits im Boden befindlichen Bohrstrang angeschlossen werden. Hierzu dienen
Gestängemagazine, in denen in das Außenrohr eingeschobene Innenrohre vorgehalten werden.
Mit Hilfe eines Greifers werden Innen- und Außenrohr gleichzeitig ergriffen und dann
in die Bohrachse geschwenkt. Eine derartige Ankerbohranlage ist beispielsweise in
der
DE 101 08 696 B4 beschrieben. Bei dieser Ankerbohranlage ist ein Gestängemagazin angeordnet, das einen
Kreisbogen um die Achse eines Greifers herum beschreibt, so dass mit dem Greifer die
einzelnen Rohre aus den Rohrablagen sicher erfasst und herausgezogen werden können.
Bei dieser Anordnung sind die rotierenden Teile im Bohrbetrieb jedoch frei zugänglich,
weshalb eine Verletzungsgefahr für den Bediener gegeben ist.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin
versehenen Ankerbohranlage zu schaffen, welche den Zugang zu rotierenden Teilen im
Bohrbetrieb wirksam verhindert. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0004] Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit
einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage geschaffen, welche den Zugang zu
rotierenden Teilen im Bohrbetrieb wirksam verhindert. Durch das Schutzgitter, das
über Schlittenelemente entlang der an dem Kreisbogenmagazin montierten Führung verfahrbar
ist, ist durch Fortführung des Teilkreises des Kreisbogenmagazins der Zugang zu den
rotierenden Teilen verhindert. Dabei ist das Schutzgitter über einen Antrieb entlang
der Führung verfahrbar.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung sind zwei parallel zueinander positionierte Führungen
angeordnet, die über wenigstens zwei Querstreben verbunden sind, über welche die Führungen
an dem Kreisbogenmagazin befestigbar sind. Hierdurch ist eine stabile Führung und
Fixierung des Schutzgitters an den kreisbogenförmigen Führungen bewirkt.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens drei Querstreben angeordnet, wobei
der Antrieb ein hydraulischer Antrieb ist, der an der mittleren der wenigstens drei
Querstreben befestigt ist und der über ein Kettenrad eine Rollenkette antreibt, die
mit einem Mitnehmer verbunden ist, über den das Gitter entlang der Führungen bewegbar
ist. Hierdurch ist eine kompakte Anordnung eines Antriebs, verbunden mit einer direkten
Führung des Schutzgitters erzielt.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Sensor zur Ermittlung der Stellung
des Schutzgitters angeordnet, der mit einer Maschinensteuerung verbunden ist, die
derart eingerichtet ist, dass bei nicht geschlossenem Schutzgitter die Maschine in
einen Einrichtezustand mit eingeschränkten Betriebsparametern verbracht wird. Hierdurch
ist ein Bohrbetrieb bei offenem Schutzgitter verhindert. Gleichzeitig ist der Zugang
zu den rotierenden Teilen zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken ermöglicht.
[0008] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer
mit einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage;
- Figur 2
- die Darstellung der Vorrichtung aus Fig. 1 in der Seitenansicht;
- Figur 3
- die Darstellung der Vorrichtung aus Fig. 1 in der Ansicht von vorne und
- Figur 4
- die schematische Darstellung einer Ankerbohranlage mit einem Kreisbogenmagazin mit
angeordneter Schutzvorrichtung.
[0009] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile
einer mit einem Kreisbogenmagazin versehenen Ankerbohranlage besteht im Wesentlichen
aus drei gegenüberliegend angeordneten Führungen 1, die über vier Querstreben 2a -
2d miteinander verbunden sind und auf denen ein Schutzgitter 3 über einen hydraulischen
Antrieb 4 verschiebbar gelagert ist.
[0010] Die Führungen 1 sind aus im Wesentlichen kreisbogenförmig geformten Führungsflächen
11 gebildet, die mit kreisbogenförmigen Aussparungen zur Anlage an den köcherförmigen
Rohrablagen 61 eines Kreisbogenmagazins 6 versehen sind. Zusätzlich sind Bohrungen
13 zur Durchführung von Schrauben zur Befestigung der Führung 1 an einem Kreisbogenmagazin
6 eingebracht. An ihrer den Aussparungen 12 gegenüberliegenden Oberseite ist an den
Führungsblechen 11 eine Gleitschiene 14 angeformt.
[0011] Die Querstreben 2 sind im Wesentlichen aus Vierkantprofilen ausgebildet, die endseitig
mit Flanschen 21 zur Befestigung an den Führungsblechen 11 der Führung 1 versehen
sind. In Schließrichtung des Schutzgitters 3 gesehen ist die erste Querstrebe 2a sowie
die dritte Querstrebe 2c mit einem Kettenrad 22 zur Führung einer Rollenkette 42 versehen.
An der zwischen den beiden mit einem Kettenrad 22 versehenen Querstreben 2a, 2c angeordneten
Querstrebe 2b ist ein hydraulischer Antrieb 4 montiert. Der hydraulische Antrieb 4
treibt ein Kettenrad 41 an, über das eine Rollenkette 42 antreibbar ist.
[0012] Das Schutzgitter 3 ist im Ausführungsbeispiel leiterförmig ausgebildet und entsprechend
der bogenförmigen Gleitschienen 14 der Führungen 1 gewölbt ausgebildet. An seinen
beiden Längsseiten sind an dem Schutzgitter 3 beabstandet zueinander jeweils zwei
Schlittenelemente 31 angeordnet, die auf der Gleitschiene 14 einer Führung 1 aufliegen.
Das Schutzgitter 3 ist über die Schlittenelemente 31 entlang der Gleitschiene 14 der
Führungen 1 verfahrbar.
[0013] An seinem dem hydraulischen Antrieb 4 zugewandten Ende ist an dem Schutzgitter 3
mittig ein Mitnehmer 32 angeordnet, der in die über die Kettenräder 22 der Querstreben
2a, 2c geführte und über das Kettenrad 41 des hydraulischen Antriebs 4 angetriebene
Rollenkette 42 eingreift. Das Schutzgitter 3 ist so über eine Bewegung der Rollenkette
42 über den hydraulischen Antrieb 4 entlang der Gleitschienen 14 bewegbar.
[0014] In Figur 4 ist eine Ankerbohranlage 5 skizziert, die mit einem Kreisbogenmagazin
6 versehen ist, das mit einer Schutzeinrichtung der zuvor beschriebenen Art ausgestattet
ist. Die Führungen 1 sind auf das Kreisbogenmagazin 6 mit vier Querstreben 2a - 2d
verschraubt. Durch die beiden parallel laufenden Gleitschienen 14 der Führungen 1
werden die vier an dem Schutzgitter 3 angeordneten Schlittenelemente 31 über das Kreisbogenmagazin
6 in den Arbeitsbereich oder aus dem Arbeitsbereich gelenkt. Die Schlittenelemente
31 sind mit dem Schutzgitter 3 über Bolzenverbindungen 33 verbunden. Über die Rollenkette
42, die über das Kettenrad 41 des hydraulischen Motors 4 angetrieben wird, bewegt
sich das Schutzgitter 3 über den Mitnehmer 32 über die Gleitschienen 14 in bzw. aus
dem Arbeitsbereich der Maschine. Somit ist der direkte Zugang zu dem Gefahrenbereich
versperrt.
[0015] Im Ausführungsbeispiel ist ein - nicht dargestellter - Sensor zur Ermittlung der
Stellung des Schutzgitters 3 angeordnet, der mit der Steuerung der Ankerbohranlage
5 verbunden ist. Diese Steuerung ist derart eingerichtet, dass bei nicht geschlossenem
Schutzgitter 3 die Ankerbohranlage 5 in einen Einrichtezustand mit eingeschränkten
Betriebsparametern verbracht wird.
[0016] Für den Fall, dass eine Person zwischen Schutzgitter 3 und einer anderen Komponente
der Ankerbohranlage 5 eingeklemmt sein sollte, besteht die Möglichkeit, das Schutzgitter
3 von den Schlittenelementen 31 durch Lösen der Bolzenverbindungen 33 zu entfernen.
Durch die leichte Bauweise des Schutzgitters, das im Ausführungsbeispiel als Drahtkonstruktion
ausgebildet ist, kann diese von Hand entlang der Gleitschiene 14 bewegt werden. Für
den Fall, dass die Bolzenverbindung 33 nicht zu lösen ist, besteht weiterhin die Möglichkeit,
die Motorbremse des hydraulischen Antriebs 4 zu entriegeln.
1. Vorrichtung zur Abschirmung rotierender Teile einer mit einem Kreisbogenmagazin (6)
versehenen Ankerbohranlage (5), umfassend wenigstens eine bogenförmig ausgebildete
Führung (1), die an dem Kreisbogenmagazin (6) montierbar ist, sowie ein Schutzgitter
(3), das über Schlittenelemente (31) entlang der wenigstens einen Führung (1) verfahrbar
ist, wobei ein Antrieb angeordnet ist, über den das Schutzgitter (3) entlang der wenigstens
einen Führung (1) verfahrbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei parallel zueinander positionierte Führungen (1) angeordnet sind, die über wenigstens
zwei Querstreben (2a - 2d) verbunden sind, über welche die Führungen (1) an dem Kreisbogenmagazin
(6) befestigbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens drei Querstreben (2a - 2d) angeordnet sind, wobei der Antrieb ein hydraulischer
Antrieb (4) ist, der an der mittleren der wenigstens drei Querstreben (2a - 2d) befestigt
ist und über ein Kettenrad (41) eine Rollenkette (42) antreibt, die mit einem Mitnehmer
(32) verbunden ist, über den das Schutzgitter (3) entlang der Führungen (1) bewegbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Ermittlung der Stellung des Schutzgitters (3) angeordnet ist, der
mit einer Maschinensteuerung verbunden ist, die derart eingerichtet ist, dass bei
nicht geschlossenen Schutzgitter (3) die Maschine in einen Einrichtezustand mit eingeschränkten
Betriebsparametern verbracht wird.
5. Ankerbohranlage (5) mit einem Kreisbogenmagazin (6), das mit einer Vorrichtung nach
einem der vorgenannten Ansprüche versehen ist.