[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Lastmessung oder Lasteinstellung bei einem
über mindestens einen Anker an einem Gerüstbalken eines Kesselgerüsts aufgehängten
Kesselbauteil, wobei der zumindest an seinem freien Ende mit einem Gewinde versehene
Anker eine auf dem Gerüstbalken aufliegende Ankerplatte durchdringt und auf den Anker
eine sich direkt oder indirekt auf der Ankerplatte abstützende Ankermutter aufgeschraubt
ist.
[0002] Bei der aus der
DE 29 19 210 C3 bekannten Kesselaufhängung sind die Anker über Federaufhängungen an einem Gerüstbalken
des Kesselgerüst aufgehängt, wobei jeweils die Unterplatte der Federaufhängungen als
Ankerplatte auf dem Gerüstbalken aufliegt und die in der Figur nicht dargestellte
Ankermutter auf der Oberplatte der Federaufhängung aufsitzt.
[0003] Es sind auch Kesselaufhängen bekannt, bei dem eine vom Anker durchsetzte Doppelrollscheibe
auf der Ankerplatte aufliegt und auf der Doppelrollscheibe eine von dem Anker durchsetzte
Lastverteilerplatte aufliegt, auf der die Ankermutter aufsitzt.
[0004] Bei diesen Aufhängungen ist es erwünscht dass alle Anker die gemäß Auslegungsberechnung
vorgegebene Last bekommen. Die beim Bau des Kessels eingestellten Ankerlasten können
sich während des Betriebs des Kessels ändern, z.B. durch Kesselverschmutzung oder
nachträglich vorgenommene bauliche Maßnahmen wie neue Auskleidungen, so dass eine
Neueinstellung der Ankerlasten erforderlich wird.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Anordnung zur einfachen Lastmessung oder Lasteinstellung
zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wir durch eine Anordnung zur Lastmessung oder Lasteinstellung mit einer
Laterne mit einer Öffnung für den Eintritt des Ankers in die Laterne, mit einer seitlichen
Öffnung, mit einer Öffnung für den Austritt des Ankers aus der Laterne, einer den
Anker umgreifenden und sich auf der Laterne abstützenden Druckmessdose, einer auf
der Druckmessdose aufliegenden Lastverteilerplatte mit einer Durchtrittsöffnung für
den Anker und einer an dem Anker angreifenden und sich auf der Lastverteilerplatte
abstützenden Einrichtung zum torsionsfreien Anheben des Ankers relativ zur Ankerplatte
gelöst.
[0007] Durch die zwischen Laterne und der Hebeeinrichtung vorgesehene Druckmessdose kann
bei der erfindungsgemäßen Anordnung zur Lastmessung und -einstellung direkt die real
vorhandene Ankerlast gemessen und mit einem vorbestimmten Sollwert verglichen werden.
Dies kann zum Beispiel auch im laufenden Betrieb geschehen.
[0008] Zudem benötigt die erfindungsgemäße Anordnung relativ wenig Platz oberhalb der Kesseldecke
und weist ein geringes Gewicht für eine temporäre Montage auf. Störende Nebeneffekte,
wie Anker-Torsion und Kesselgerüst-Verformungen unter Einfluss der Lasteinstellung
können mittels der Anordnung ausgeglichen werden.
[0009] In einem Beispiel liegt eine vom Anker durchsetzte Doppelrollscheibe auf der Ankerplatte
auf und eine von dem Anker durchsetzte Lastverteilerplatte, auf der die Ankermutter
aufsitzt, liegt auf der Doppelrollscheibe auf. Dies dient dazu, Biegemomente am Anker
zu vermeiden, insbesondere am Anfang des Ankergewindes. Die Doppelrollscheibe wird
bevorzugt bei größeren Dehnwegen des Kessels und somit größeren Schiefstellungen des
Ankers verwendet.
[0010] Bei einer Federaufhängung ist die Ankerplatte die Unterplatte einer Federaufhängung
und die Ankermutter sitzt auf der Oberplatte der Federaufhängung auf. Die Federaufhängung
kann als Federpaket aus gleichsinnig angeordneten Tellerfedern oder als Federsäule
mit gegensinnig angeordneten Tellerfedern ausgebildet sein.
[0011] Die Einrichtung zum torsionsfreien Anheben besteht bevorzugterweise aus einer Dehnmutter
mit einer inneren Hülse mit einem dem Ankergewinde entsprechenden Innengewinde, mit
einer äußeren Hülse und einer Unterlegscheibe und einem elektrisch oder mit einem
Druckmittel betreibaren und an der äußeren Hülse angreifenden Drehmomentschrauber.
Hierdurch kann der Anker vorteilhafterweise torsions- und seitenlastfrei auf eine
besonders platzsparende Art und Weise angehoben werden.
[0012] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Lastmessung oder Lasteinstellung unter
Verwendung der Anordnung zur Lastmessung oder Lasteinstellung, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
Anheben des Ankers durch Drehen der Dehnmutter mittels eines Drehmomentschraubers
bis zur Entlastung der Ankermutter, wodurch die Druckmessdose belastet wird,
Lösen der Ankermutter, um Belastungen der Ankermutter während der Ankerlasteinstellung
zu verhindern,
Ermitteln der Ankerlast über den durch die Druckmessdose erlangten Messwert,
Vergleichen der ermittelten Ankerlast mit dem der Auslegung entsprechenden Sollwert,
Anziehen oder Lösen der Dehnmutter mittels des Drehmomentschraubers, um die Ankerlast
auf den Sollwert zu bringen, und
Anziehen der Ankermutter.
[0013] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Lasteinstellung bei mehreren Ankern
mittels einer Vielzahl der oben beschriebenen Anordnungen vor, wobei jeweils eine
Anordnung einem Anker zugeordnet ist. Hierbei werden die Messwerte der Vielzahl von
Anordnungen in vorgegebenen Zeitabständen abgefragt und zur Erkennung von Laständerungen
angezeigt. Vorteilhafterweise können somit alle Lasten der an Druckmessdosen hängenden
Anker betrachtet werden. Es können weiterhin während einer Lasteinstellung eines einzelnen
Ankers die Lastveränderungen der benachbarten Anker direkt mit betrachtet werden.
Ein Abgleich der vorhandenen, tatsächlichen Kessellasten aller Anker mit den Sollwerten
bzw. mit einer Sollkurve ist somit möglich ohne einzelne Messanordnungsbestandtteile
von einem zum anderen Anker umsetzten zu müssen.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in Unteransprüchen definiert.
[0015] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren erläutert werden:
Fig.1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung für einen Anker,
der seine Last über eine Federaufhängung auf den Gerüstbalken überträgt,
Fig.2 zeigt ein Beispiel für die in der Ausführungsform der Figur 1 verwendete Dehnmutter.
Fig.3 zeigt die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß Fig.1 für einen
Anker, der seine Last über eine Doppelrollscheibe auf den Gerüstbalken überträgt,
und
Fig.4 zeigt den gleichzeitigen Einsatz mehrerer Anordnungen zur Lasteinstellung an
einer Vielzahl von Ankern.
[0016] In der Fig. 1. ist ein sich horizontal erstreckender Gerüstbalken 1 eines Kesselgerüsts
dargestellt, der aus zwei auf Abstand angeordneten Teilbalken 1 a und 1 b besteht.
Auf den Teilbalken liegt die Unterplatte 2a einer Tellerfedersäule 2 auf. In der Tellerfedersäule
2 wird eine Vielzahl von Tellerfedern 2b zwischen Unterplatte 2a und einer Oberplatte
2c mittel einer Vielzahl von Käfigschrauben 2d mit Muttern 2e gehalten.
[0017] Ein an seinem unteren Ende mit einem nicht gezeigten Kesselbauteil verbundener Anker
3 durchsetzt den Raum zwischen den beiden Teilbalken 1 a, 1 b und die Tellerfedersäule
2 und wird auf der Oberplatte 2c mittels einer gffs. auf einer Unterlegscheibe aufsitzenden
Ankermutter 4 gehalten, die in diesem Bereich mit einem Ankergewinde 3a eingreift.
Der Ankermutter 4 kann noch eine Kontermutter zugeordnet werden.
[0018] Auf den Enden der Käfigschrauben 2d liegt die Fußplatte 5a einer Laterne 5 einer
Ausführungsform der Lasteinstellungsanordnung, LEA, auf. Eine Kopfplatte 5b der Laterne
5 wird durch mindestens ein Wandelement 5c auf der Fußplatte abgestützt. Bei der gezeigten
Ausführungsform wird ein einzelnes Wandelement verwendet.
[0019] Gemäß anderer Ausführungsformen können aber auch zwei oder mehr Wandelemente zum
Abstützen der Kopfplatte vorgesehen werden. Die Bauteile 5a, 5b und 5c sind miteinander
verschweißt. In der Fußplatte 5a ist eine Öffnung 6 und in der Kopfplatte 5b ist eine
Öffnung 7 für den Durchtritt des Ankers 3 durch die Laterne 5 vorgesehen. Bei der
gezeigten Ausführungsform umgreift Wandelement 5c den Anker 3 nicht vollständig, sondern
vorzugsweise teilkreisartig oder hufeisenförmig, damit ein Werkzeug zum Drehen der
Ankermutter 4 in den Raum zwischen Fußplatte und Kopfplatte eingeführt werden kann
(Durch mindestens eine sich seitlich ausbildende Öffnung S zwischen den Bauelementen
5a, 5b und 5c entsteht der Eindruck einer Laterne, d.h. einer Lampe mit Lichtaustritt
und mit Regen- und Windschutz).
[0020] Auf der Kopfplatte 5a der Laterne 5 liegt eine den Anker 4 umgreifende, ringartig
ausgebildete Druckmessdose 8, die über eine Messleitung 9 mit einer Datenverarbeitungseinheit
10 verbunden ist. Solche Dosen werden z. B. von der Firma Sisgeo / IT vertrieben.
[0021] Auf der Druckmessdose liegt eine Lastverteilerplatte 11 mit Öffnung 11a, durch die
das mit dem Gewinde 3a versehenen freie Ende des Ankers 3 greift.
[0022] Auf das freie Ende des Ankers ist eine Dehnmutter 12 aufgeschraubt, die sich auf
der Lastverteilerplatte abstützt. Bei Drehung der Dehnmutter 12 wird auf den Anker
4 eine torsionsfreie Axialzugkraft ausgeübt.
[0023] Ein Beispiel für eine Dehnmutter ist in Fig. 2 als Explosionsansicht gezeigt. Die
Dehnmutter besteht aus einer inneren Hülse 13 mit einem dem Ankergewinde entsprechenden
Innengewinde 13a, einer äußeren Hülse 14 und einer Unterlegscheibe 15. Die innere
und äußere Hülse 13, 14 sind über ein Außengewinde 13b der inneren Hülse und einem
Innengewinde 14b der äußeren Hülse verbunden. Die innere Hülse 13 hat ein weiteres
innenseitiges Gewinde 13a passend zum Ankergewinde 3a, wobei ggf. ein Gewindeadapter
verwendet werden kann, wenn zum Beispiel das Ankergewinde 3a kleiner ist als das Gewinde
13a. Innere Hülse 13 und Unterlegscheibe 15 sind im montieren Zustand über eine Verzahnung
15b und 13c miteinander verbunden, so dass sich die innere Hülse 13 nur axial in Richtung
der Achse des Ankers bewegen kann. Ein entsprechend ausgebildeter Drehmomentschrauber
(nicht dargestellt) kann auf die Dehnmutter aufgesetzt werden, um über die Verzahnung
14a (mit Grobstruktur) ein Drehmoment auf die äußere Hülse zu übertragen. Die Unterlegscheibe
15 weist eine äußere Verzahnung 15a (mit Feinstruktur) auf, die bei aufgesetztem Drehmomentschrauber
in eine entsprechende Verzahnung des Schraubers greift, um eine Rotation der Unterlegscheibe
15 und damit der inneren Hülse 14 zu blockieren. Wenn die äußere Hülse 14 mittels
des Drehmomentschraubers gedreht wird, bewegt sich die innere Hülse 13 nach oben und
hebt den Anker 3 torsions- und seitenlastfrei an. Der Drehmomentschrauber wird bevorzugterweise
mit einem Druckmittel betrieben und ist hierfür mit einem Hydraulikaggregat verbunden.
Die beschriebene Dehnmutter kann zum Beispiel von der Firma HYTORC bezogen werden.
Andere Dehnmuttern, wie sie zum Beispiel in der
US Patentschrift 7,246,542 beschrieben sind, können ebenso in der Einrichtung zum torsionsfreien Anheben des
Ankers verwendet werden.
[0024] Bei der Ausführungsform gemäß Fig.3 ist eine auf dem Gerüstbalken 1 aufliegende gesonderte
Ankerplatte 16 vorgesehen, auf der eine Doppelrollscheibe 17 und auf dieser eine Lastverteilplatte
18 aufliegen. Der Anker durchgreift diese drei Bauteile. Auf der Lastverteilplatte
18 liegt die den Anker haltende Ankermutter 4 auf.
[0025] Die Lasteinstellanordnung LEA entspricht der in der Fig. 1 gezeigten und es sind
dieselben Bezugszeichen wie in Fig.1 verwendet. Die Ankermutter 4 befindet sich bei
auf der Lastverteilplatte 18 aufgesetzter Laterne 5 im Innenraum der Laterne. Die
Dehnmutter 12 ist auf das Ankergewinde 3a aufgeschraubt und stützt sich auf der Lastverteilerplatte
ab.
[0026] Falls bei einem Kessel die Länge des Ankers 3 oberhalb der Ankermutter 4 nicht ausreicht,
um die Dehnmutter aufzunehmen, kann ein mit einem entsprechenden Gewinde versehener
Gewindeadapter zur Ankerverlängerung auf das freie Ende des Ankers 3 aufgeschraubt
werden.
[0027] Für beide Ausführungsbeispiele der Fig. 1 und 3 gilt, dass bei Lasteinstellung zunächst
die Laterne 5, die Druckmessdose 8 und die Lastverteilerplatte 11 aufgesetzt werden
und danach die Dehnmutter 12 auf den Anker 3 aufgeschraubt wird. Dann wird durch Drehung
der Dehnmutter 12 mittels des Drehmomentschraubers der Anker 3 soweit torsionsfrei
angehoben, dass die Ankermutter 4 entlastet wird und damit die Druckmessdose 8 belastet
wird. Der Hubweg beträgt z.B. 0,1 mm; die Ankervorspannung wird nicht verändert. Danach
wird die Ankermutter 4 soweit gelöst, z.B. um ca. 10mm), dass sie bei der gesamten
Ankerlasteinstellung nicht belastet wird. Der Messwert der Druckmessdose wird über
die Messleitung 9 der Datenverarbeitungseinrichtung 10 zugeführt, dort gespeichert
und aus dem Messwert die wirkende Kraft ermittelt, die angezeigt wird. Die ermittelte
Kraft wird mit dem der Auslegung entsprechenden Sollwert verglichen. Durch Anziehen
oder Lösen der Dehnmutter 12 mittels des Drehmomentschraubers wird die Ankerlast auf
den Sollwert gebracht. Danach wird die Ankermutter 4 angezogen. Schließlich wird die
Dehnmutter abgeschraubt und die Lastverteilerplatte, die Druckmessdose und die Laterne
können entfernt werden.
[0028] Fig.4 zeigt den gleichzeitigen Einsatz mehrerer Anordnungen LEA zur Lasteinstellung
an fünf Ankern 3, die ein Kesselbauteil, z. B. einen Abschnitt einer Kesselwand tragen.
Da mehrere Anker an einem Kesselbauteil (Kesselwand KW) angreifen und damit über die
Kesselwand in Verbindung stehen, ist eine gegenseitige Beeinflussung möglich.
[0029] Die LEAs an den Lastpunkten A, B, C, D und E weisen jeweils Druckmessdosen 8-1 bis
8-5 mit den zugeordneten Laternen 5 und Dehnmuttern 12 auf. Die Druckmessdosen werden
über Kabel K-1 bis K5 an eine zentrale Datenerfassung 19 angeschlossen, die alle Messwerte
der Druckmessdosen zusammenführt, diese speichert, aus diesen die wirkende Kräfte
ermittelt und diese Werte über eine Bluetooth-Verbindung 20 an einen Rechner mit einem
Display 21 übermittelt. Mittels des Rechners werden alle Messwerte aller Druckmessdosen
8-1 bis 8-5 in Zeitschritten vorgegebener Länge abgefragt, angezeigt und ggfs. dort
gespeichert. Durch die fortlaufenden Messungen aller Ankerlasten kann bei einer Veränderung
der Last an einem der Anker 3, z. B. am Anker 3-2, eine Beeinflussung der Lasten an
den benachbarten Anker 3-1, 3-3 und ggf. auch bei 3-4 und 3-5 erkannt werden. Auf
Grund der erkannten Beeinflussungen kann eine Nachjustierung der Lasteinstellungen
an einzelnen Ankern durch Umsetzten eines schematisch dargestellten, druckbetrieben
Drehmomentschraubers 22 zu einzelnen der Anker erfolgen. Der Drehmomentschrauber 22
ist mit einem Hydraulik-Aggregat 23 verbunden.
[0030] Auf dem Display 22 ist der der Auslegung entsprechende Sollverlauf der Ankerlasten
als gestrichelte Kurve "Soll" 24 dargestellt. Weiterhin sind die aus der Druckmessung
abgeleiteten tatsächlichen Ankerlasten bei Lastpunkten A, B, C, D und E ("Ist") dargestellt.
Durch Anziehen oder Lösen der einzelnen Dehnmuttern 4 werden die Ankerlasten auf die
Sollwerte gebracht. Danach werden die Ankermuttern angezogen. Schließlich werden die
Dehnmuttern 12 abgeschraubt und die Lastverteilerplatten, die Druckmessdosen 8 und
die Laternen 5 können entfernt werden.
[0031] Das Verfahren zur Lasteinstellung unter Verwendung von mehreren LEAs kann wie folgt
in Teilschritte gegliedert werden:
- 1) Berechnung der im angenommenen (ausgelegten) Sollzustand zu erwartenden Durchbiegungen
und Elastizitäten. Dies erfolgt durch detaillierte Modellierung von Kesselgerüst,
Ankern 3 und Lastverteilern mittels eines Finite-Elemente-Rechenprogramms.
- 2) Messung der real vorhandenen Lasten an den einzelnen Ankern 3. Dies erfolgt mittels
Druckmessdose 8 zum Beispiel im laufenden Betrieb.
- 3) Aktualisierung der theoretisch berechneten Durchbiegungen und Elastizitäten durch
Abgleich mit den realen Lasten. Dies erfolgt durch den Fachmann vor Ort im Rahmen
der Messung und ergibt die Soll-Kräfte der einzelnen Anker.
- 4) Einstellen der unter 3) vorgegebenen Soll-Kräfte einer Anker-Gruppe, 3-1 bis 3-5.
Dabei ergeben sich aus den Lastveränderungen neue Dehnungen.
- 5) Iteratives Durchführen der Schritte 3) und 4) bis alle Soll-Kräfte eingehalten
werden.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1.
- Gerüstbalken
- 1a/1b
- Teilbalken
- 2a
- Unterplatte
- 2
- Tellerfedersäule
- 2b
- Tellerfedern
- 2c
- Oberplatte
- 2d
- Käfigschrauben
- 2e
- Muttern
- 3
- Anker
- 3a
- Ankergewinde
- 4
- Ankermutter
- 5a
- Fußplatte
- 5
- Laterne
- 5b
- Kopfplatte
- 5c
- Wandelement
- S
- seitlich ausgebildete Öffnung der Laterne
- 6
- Öffnung (Fußplatte)
- 7
- Öffnung (Kopfplatte)
- 8
- Druckmessdose
- 9
- Messleitung
- 10
- Datenverarbeitungseinheit (für einzelne LEA)
- 11
- Lastverteilerplatte
- 11a
- Öffnung (Lastverteilerplatte)
- 12
- Dehnmutter
- 13
- innere Hülse
- 13a
- Innengewinde (innere Hülse)
- 13b
- Außengewinde (innere Hülse)
- 14
- äußere Hülse
- 14a
- Verzahnung (Grobstruktur)
- 14b
- Innengewinde (äußere Hülse)
- 15
- Unterlegscheibe
- 15a
- Verzahnung (Feinstruktur)
- 16
- Ankerplatte
- 17
- Doppelrollscheibe
- 18
- Lastverteilerplatte
- KW
- Kesselwand
- K1-5
- Kabel
- 19
- zentrale Datenerfassung
- 20
- Bluetooth-Verbindung
- 21
- Display
- 22
- Drehmomentschrauber
- 23
- Hydraulik-Aggregat
- 24
- Soll-Kurve
- A,B,C,D,E
- Lastpunkte
- LEA
- Lasteinstellunganordnung
1. Anordnung zur Lastmessung oder Lasteinstellung bei einem über mindestens einen Anker
(3) an einem Gerüstbalken eines Kesselgerüsts aufgehängten Kesselbauteil (KW), wobei
der zumindest an seinem freien Ende mit einem Gewinde (3a) versehene Anker eine auf
dem Gerüstbalken aufliegenden Ankerplatte (2a) durchdringt und auf den Anker eine
sich direkt oder indirekt auf der Ankerplatte abstützende Ankermutter (4) aufgeschraubt
ist,
mit einer Laterne (5) mit einer Öffnung (6) für den Eintritt des Ankers in die Laterne,
mit einer seitlichen Öffnung (S), mit einer Öffnung (7) für den Austritt des Ankers
aus der Laterne, einer den Anker umgreifenden und sich auf der Laterne abstützenden
Druckmessdose (8), einer auf der Druckmessdose aufliegenden Lastverteilerplatte (11)
mit einer Durchtrittsöffnung (11a) für den Anker und einer an dem Anker angreifenden
und sich auf der Lastverteilerplatte abstützenden Einrichtung zum torsionsfreien Anheben
des Ankers relativ zur Ankerplatte.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laterne aus einer Fußplatte (5a) mit der Öffnung für den Eintritt des Ankers
und den Eingriff eines Werkzeugs zur Bewegung der Ankerschraube, einer Kopfplatte
(5b) mit einer Öffnung für den Austritt des Ankers und einem oder mehreren die Kopfplatte
auf der Fußplatte abstützenden und den Anker nur teilweise umschließenden Wandelementen
(5c) besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum torsionsfreien Anheben hydraulisch oder elektrisch betreibbar
ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine vom Anker durchsetzte Doppelrollscheibe (17) auf der Ankerplatte aufliegt und
auf der Doppelrollscheibe eine von dem Anker durchsetzte Lastverteilerplatte (18)
aufliegt, auf der die Ankermutter aufsitzt.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ankerplatte die Unterplatte eine Tellerfederaufhängung (2) ist und die Ankermutter
auf der Oberplatte (2c) der Tellerfederaufhängung aufsitzt.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tellerfedern zwischen Unterplatte (2a) und Oberplatte (2c) mittels Käfigschrauben
(2e) gehalten sind und die Fußplatte (5a) der Laterne auf den Schraubenköpfen aufliegt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum torsionsfreien Anheben aus einer Dehnmutter (12) mit einer inneren
Hülse (13) mit einem dem Ankergewinde entsprechenden Innengewinde (13a), einer äußeren
Hülse (14) und einer Unterlegscheibe (15) und einem elektrisch oder mit einem Druckmittel
betreibaren und an der äußeren Hülse angreifenden Drehmomentschrauber besteht.
8. Andordung nach einem der Ansprüche 1 - 7
dadurch gekennzeichnet,
dass am freien Ende des Ankers ein Gewindeadapter zur Anpassung der Ankerlänge und/oder
des Ankergewindes an die Erfordernisse der Einrichtung zum torsionsfreien Anheben
des Ankers vorgesehen ist.
9. Verfahren zu Lastmessung oder Lasteinstellung unter Verwendung einer Anordnung zur
Lastmessung oder Lasteinstellung gemäß einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Anheben des Ankers durch Drehen der Dehnmutter mittels eines Drehmomentschraubers
bis zur Entlastung der Ankermutter, wodurch die Druckmessdose belastet wird,
Lösen der Ankermutter, um Belastungen der Ankermutter während der Ankerlasteinstellung
zu verhindern,
Ermitteln der Ankerlast über den durch die Druckmessdose erlangten Messwert,
Vergleichen der ermittelten Ankerlast mit dem der Auslegung entsprechenden Sollwert,
Anziehen oder Lösen der Dehnmutter mittels des Drehmomentschraubers, um die Ankerlast
auf den Sollwert zu bringen, und
Anziehen der Ankermutter.
10. Verfahren zur Lastmessung oder Lasteinstellung mit einer Vielzahl von jeweils einem
Anker zugeordneten Anordnungen nach einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messwerte der Vielzahl von Anordnungen in vorgegebenen Zeitabständen abgefragt
und zur Erkennung von Laständerungen angezeigt werden, und dass bei Abweichungen einer
oder mehrer Ankerlasten von einem Sollwert die Last an dem oder den entsprechenden
Ankern mittels der entsprechenden Anordnung neu eingestellt wird.