[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung von Feststoff in
einer Müllverbrennungsanlage gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft
ferner einen Strahlungsdetektor zur Detektion von in einem Feuerraum einer Müllverbrennungsanlage
emittierter elektromagnetischer Strahlung im sichtbaren oder ultravioletten Spektralbereich
gemäss Oberbegriff des Anspruchs 7. Die Erfindung betrifft weiter eine Messeinrichtung
umfassend einen solchen Strahlungsdetektor und eine Vorrichtung zur Bestimmung der
Temperatur gemäss Anspruch 19.
[0002] Verfahren zur Verbrennung von Feststoff in einer Müllverbrennungsanlage sind dem
Fachmann bestens bekannt. Dabei wird in der Regel der zu verbrennende Feststoff in
einem Feuerraum über einen Verbrennungsrost, z.B. einen Vorschub-Verbrennungsrost,
gefördert, wobei zur Verbrennung Primärluft zugeführt wird. Im Allgemeinen ist der
Verbrennungsrost in vier bis fünf Zonen unterteilt, welche den einzelnen Verbrennungsphasen,
d.h. der Trocknung, der Zündung, dem Abbrand und dem Ausglühen entsprechen. Die Kontrolle
des Verbrennungsablaufs kann dabei durch die individuelle Regelung einer jeden Zone
gewährleistet werden. Nach erfolgter Verbrennung wird der am Ende des Feuerraums in
Form von Schlacke vorliegende Feststoff in einen Entschlacker ausgetragen.
[0003] Bei den gängigen Verfahren tritt oft das Problem auf, dass der Feststoff nicht vollständig
ausbrennt und somit noch verbrennbare Bestandteile in den Entschlacker gelangen können,
was aus mehrfacher Hinsicht nachteilig ist. So wird einerseits die Wirtschaftlichkeit
der Müllverbrennungsanlage vermindert. Andererseits ist die Deponiefähigkeit von nicht
vollständig ausgebrannter Schlacke eingeschränkt.
[0004] Diesem Problem kann etwa dadurch begegnet werden, dass einzelne Verbrennungsparameter,
wie etwa die Förderrate des Verbrennungsrostes oder die zugeführte Primärluftmenge,
in Abhängigkeit der Anwesenheit noch verbrennbarer Bestandteile eingestellt wird.
[0005] In der Regel können solche noch verbrennbaren Bestandteile von Auge festgestellt
werden. So wird in gängigen Müllverbrennungsanlagen die sog. Ausbrandzone daraufhin
beobachtet, ob in dieser noch Flammen gebildet werden. Ist dies der Fall, so kann
davon ausgegangen werden, dass noch verbrennbare Bestandteile vorliegen, welchen etwa
mit einer Verminderung der Förderrate des Verbrennungsrostes und/oder einer Erhöhung
der zugeführten Primärluftmenge begegnet werden kann.
[0006] Alternativ oder zusätzlich dazu können Temperatursensoren verwendet werden, aufgrund
derer ein Profil der im Feuerraum vorliegenden Temperatur erstellt werden kann, welche
als Regelgrösse für die Verbrennung verwendet werden kann.
[0007] In diesem Zusammenhang offenbart etwa die
EP-A-0696708 ein Verfahren zur Regelung der Feuerung bei Verbrennungsanlagen, bei dem die sich
aus der Verbrennung ergebende Temperatur als direkte oder indirekte Regelgrösse verwendet
wird.
[0008] Weiter offenbart etwa die
EP-A-0458822 ein Verfahren, in dem die von einzelnen Verbrennungsrostzonen des Rostes ausgehende
und der Gutbetttemperatur entsprechende Infrarotstrahlung mittels einer Thermographie-
bzw. Infrarotkamera erfasst und in Abhängigkeit vom Vergleich der erfassten flächenmässigen
Temperaturverteilung mit einer vorgegebenen Temperaturverteilung die zugeführte Primärluft
und die Transportgeschwindigkeit des Brennstoffs in einzelnen Zonen geregelt wird.
[0009] Ferner wird in der
DD-A-292 068 ein Verfahren beschrieben, in dem die vom Verbrennungsprozess ausgehende Strahlung
mittels einer Thermographie- oder Infrarotkamera gemessen wird oder aber mittels Einzeldetektoren,
von denen jeder bei einer im Blickfeld herrschenden Temperatur ein Ausgangssignal
abgibt.
[0010] Allerdings haben solche Temperaturmessvorrichtungen den Nachteil, dass die in einer
Zone vorliegende Temperatur häufig nur mit einer unzureichenden Genauigkeit gemessen
werden kann, da die Wärmestrahlung benachbarter Zonen das Messresultat verfälschen
kann. So ist etwa eine Messung der in der Ausbrandzone vorliegenden Temperatur oft
ungenau, weil die in der Hauptverbrennungszone erzeugte Wärmestrahlung in die Ausbrandzone
hineinstrahlt. Im Übrigen sind die Temperaturmessvorrichtungen hohen Temperaturen
ausgesetzt, was deren Lebensdauer verkürzt und somit ein relativ häufiges Ersetzen
bzw. eine intensive Wartung nötig macht.
[0012] Ein weiteres Verfahren wird in der
EP-A-0716266 beschrieben. Dabei wird der Austrag- bzw. Abfuhrbereich des Rostes auf Auftreten
von Lichtemissionen aus der Asche beobachtet. Die dadurch erhaltene Information soll
lediglich dazu dienen, den Abwurf von Brennbarem in die Asche zu minimieren, sie ist
allerdings nicht dazu geeignet, um die Verbrennung auf dem Verbrennungsrost insgesamt
zu regeln. Insbesondere kann auf eine Verschiebung der Feuerendposition zum Auslass
hin (und damit auf ein erhöhtes Risiko, dass nicht vollständig verbrannter Feststoff
ausgetragen wird) nicht früh genug reagiert werden.
[0013] Vor diesem Hintergrund liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren
zur Verbrennung von Feststoff in einer Müllverbrennungsanlage zur Verfügung zu stellen,
welches es erlaubt, nicht nur bei einem drohenden Austrag von noch verbrennbaren Bestandteilen
aus dem Feuerraum korrigierend einzugreifen, sondern die Verbrennung auf dem Verbrennungsrost
insgesamt in einer Weise zu regeln, um auf eine Verschiebung der Feuerendposition
zum Auslass hin genügend früh zu reagieren.
[0014] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäss Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.
[0015] Gemäss dem in Anspruch 1 definierten Verfahren wird mittels einer Mehrzahl von Strahlungsdetektoren,
von denen ein erster Teil auf einen ersten Bereich der Ausbrandzone und ein zweiter
Teil auf einen gegenüber dem ersten Bereich in Förderrichtung versetzt angeordneten
zweiten Bereich der Ausbrandzone gerichtet ist, die Intensität der jeweils emittierten
elektromagnetischen Strahlung im sichtbaren oder ultravioletten Spektralbereich gemessen
und ausgehend davon die Verbrennung geregelt.
[0016] Der Verbrennungsrost ist in Richtung quer zur Förderrichtung betrachtet in mehrere
Bahnen unterteilt, wobei im Prinzip jede erdenkliche Zahl an Bahnen möglich ist. Dabei
sind jeder Bahn jeweils mindestens zwei der Strahlungsdetektoren zugeordnet.
[0017] Erfindungsgemäss wird dadurch ermöglicht, die Feuerendposition auf den einzelnen
Bahnen in relativ genauer Weise zu ermitteln. Unter "Feuerendposition" wird im Kontext
der vorliegenden Erfindung diejenige Position auf dem Verbrennungsrost verstanden,
an der das Brennbett zu inerter Asche übergeht.
[0018] Insbesondere kann gemäss der vorliegenden Erfindung eine Verfälschung der eigentlichen
Feuerendposition durch vereinzelte Klumpen von schwer verbrennbarem Material unterbunden
werden: werden in mehreren in Förderrichtung versetzten Bereichen einer Bahn gleichzeitig
Strahlungssignale einer bestimmten Minimalintensität detektiert, so lässt dies den
Schluss zu, dass der Abbrand in der Hauptverbrennungszone ungenügend abläuft und die
Verbrennungsparameter in dieser Zone somit nicht optimal eingestellt sind. Werden
hingegen nur vereinzelt und zeitlich versetzt auftretende Strahlungssignale einer
bestimmten Minimalintensität detektiert, so deutet diese eher auf das Auftreten vereinzelter
Klumpen von schwer verbrennbarem Material hin, welche auch bei optimaler Einstellung
der Verbrennungsparameter nicht vollständig abbrennen.
[0019] Aufgrund der für die einzelnen Bahnen ermittelten Feuerendposition kann dann die
mittlere Feuerendposition auf dem Verbrennungsrost und/oder die Feuerendlinie auf
dem Verbrennungsrost ermittelt werden.
[0020] Indem die Regelung der Verbrennung aufgrund der Feuerendposition auf den einzelnen
Bahnen, der mittleren Feuerendposition auf dem gesamten Verbrennungsrost und/oder
der Feuerendlinie auf dem gesamten Verbrennungsrost erfolgt, kann lokalen Gegebenheiten
auf dem Verbrennungsrost adäquat Rechnung getragen werden. So können etwa bei einer
Schieflage der Feuerendlinie oder bei einem zungenförmigen Verlauf der Feuerendlinie
einzelne Stellgrössen für die betroffene(n) Bahn(en) gezielt eingestellt werden.
[0021] In der Regel wird dabei die Verbrennung über Einstellung mindestens einer Stellgrösse
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
der Förderrate einzelner Rostelemente des Verbrennungsrosts,
der Hublänge einzelner Rostelemente des Verbrennungsrosts,
des zu einzelnen Rostelementen zugeführten Primärluftvolumenstroms und/oder
der eingeführten Menge an zu verbrennendem Feststoff geregelt.
[0022] Eine Austragung von verbrennbaren Bestandteilen kann somit in rascher und genauer
Weise unterbunden werden, ohne dass etwa ein Übermass an Primärluft (und damit einhergehend
eine unerwünschte Absenkung der Temperatur) zugeführt wird bzw. die Förderrate des
Verbrennungsrosts dort abgesenkt wird, wo dies gar nicht erforderlich ist.
[0023] Der Begriff "Rostelement", wie er im Kontext der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist dabei breit auszulegen und umfasst insbesondere Rostblöcke, aber auch Roststäbe
und Rostplatten. Wird im Zusammenhang mit der Hublänge, der Förderrate bzw. dem zuzuführenden
Primärluftvolumenstrom der Begriff "einzelne Rostelemente" verwendet, so umfasst dies
sowohl Ausführungsformen, in denen der/die entsprechende(n) Parameter für jedes einzelne
Rostelement separat eingestellt werden als auch Ausführungsformen, in denen der/die
entsprechende(n) Parameter für die einzelnen Rostelemente zusammen eingestellt werden.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform bezieht sich der Begriff "einzelne Rostelemente"
auf sämtliche Rostelemente eines definierten Bereichs des Verbrennungsrosts, insbesondere
einer definierten Zone des Verbrennungsrosts.
[0024] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Verbrennung in der Ausbrandzone
geregelt. Als Ausbrandzone wird im Kontext der vorliegenden Erfindung die in Förderrichtung
betrachtet letzte und somit unmittelbar vor dem Auslass angeordnete Zone des Verbrennungsrostes
verstanden, in der die Verbrennung abgeschlossen wird.
[0025] Nebst der Bestimmung der Feuerendposition in der Ausbrandzone erlaubt die erfindungsgemäss
erhältliche Information auch Rückschlüsse auf die in der Regel in der Hauptverbrennungszone
stattfindende Hauptverbrennung.
[0026] Mithin erlaubt es das Verfahren, die Verbrennung insgesamt zu regeln, d.h. auch in
einer der Ausbrandzone vorgelagerten Zone durch geeignete Einstellung etwa der Förderrate
einzelner Rostelemente bzw. des zugeführten Primärluftvolumenstroms einer unerwünschten
Verschiebung der Feuerendposition rechtzeitig vorzugreifen bzw. dieser entgegenzuwirken.
[0027] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren zudem den
Schritt, dass die Intensität der in der in Förderrichtung vor der Ausbrandzone angeordneten
Hauptverbrennungszone emittierten Hintergrundstrahlung ermittelt wird, und die Intensität
der ermittelten Hintergrundstrahlung von der Intensität der in der Ausbrandzone detektierten
Strahlung in Abzug gebracht wird. Die resultierende Strahlungsintensität entspricht
dann derjenigen der tatsächlich in der Ausbrandzone emittierten Strahlung. Die Ermittlung
der Hintergrundstrahlung kann dabei etwa mittels Bestimmung der in der Hauptverbrennungszone
vorliegenden Feuerleistung erfolgen, welche ihrerseits über die gemessene Dampfleistung
erhalten werden kann.
[0028] Im Allgemeinen sind die Strahlungsdetektoren an der sich über dem Verbrennungsrost
erstreckenden Feuerraumdecke angeordnet. Sie können dabei in den Feuerraum hineinragen
oder aber zurückversetzt (also nicht in den Feuerraum hineinragend) angeordnet sein.
Gemäss einer einfachen und daher auch bevorzugten Ausführungsform ist ein erster Teil
der Strahlungsdetektoren im Wesentlichen in einer quer zur Förderrichtung verlaufenden
ersten Linie angeordnet und ein zweiter Teil der Strahlungsdetektoren im Wesentlichen
in einer zur ersten Linie parallel verlaufenden zweiten Linie.
[0029] Vorzugsweise betrifft das erfindungsgemässe Verfahren eine Müllverbrennungsanlage
mit einem Stützbrennersystem. Dieses erlaubt es, bei Inbetriebsetzung der Müllverbrennungsanlage
die Strahlungsdetektoren zu eichen bzw. zu korrigieren und somit einbaubedingte Unterschiede
der Strahlungsdetektoren auszugleichen.
[0030] In Ausführungsformen, in denen kein Stützbrennersystem vorgesehen ist, weist die
Müllverbrennungsanlage und insbesondere der Feuerraum vorzugsweise zusätzliche Mittel
zur kontrollierten Erzeugung von Strahlung im sichtbaren und/oder ultravioletten Spektralbereich
auf. Diese Mittel werden in besagter Ausführungsform anstelle des Stützbrennersystems
für die Eichung bzw. Korrektur der einbaubedingten Unterschiede der Strahlungsdetektoren
eingesetzt.
[0031] Gemäss einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung zudem einen Strahlungsdetektor
zur Detektion von in einem Feuerraum einer Müllverbrennungsanlage emittierter elektromagnetischer
Strahlung im sichtbaren oder ultravioletten Spektralbereich.
[0032] Wie erwähnt wird in
EP-A-0717266 ein Verfahren beschrieben bei dem der Austrag- bzw. Abfuhrbereich des Rostes auf
Auftreten von Lichtemissionen aus der Asche beobachtet wird. Gemäss dem in der
EP-A-0716266 beschriebenen Verfahren wird das Licht von einem in Form eines Glasstabs vorliegenden
Sensorelement aufgefangen, wobei es wesentlich ist, dass dieses in sicherem Abstand
vom Feuerraum angeordnet wird, um eine Überhitzung und eine Verschmutzung zu vermeiden.
Der Blickwinkel des Glasstabs wird somit gemäss
EP-A-0716266 auf 10° bis 30° eingeschränkt.
[0033] Das Verfahren gemäss
EP-A-0716266 weist den Nachteil auf, dass mehrere der relativ kostspieligen Sensorelemente notwendig
sind, um einerseits eine sinnvolle Abdeckung des zu überwachenden Bereichs zu gewährleisten
und andererseits eine separate Auswertung einzelner Ausschnitte dieses Bereichs im
Sinne einer erhöhten Auflösung zu ermöglichen. Um zu gewährleisten, dass eine nahtlose
Abdeckung des überwachten Bereichs gegeben ist, muss jedes einzelne Sensorelement
bezüglich der Ausrichtung jedes weiteren Sensorelements ausgerichtet werden, was relativ
aufwendig ist.
[0034] Mithin liegt eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung
zur Detektion von Flammen in einem Feuerraum einer Müllverbrennungsanlage zur Verfügung
zu stellen, welche einfach ausgestaltet werden kann und welche es gleichzeitig erlaubt,
einen relativ grossen Bereich des Brennbetts zu überwachen und mehrere nahtlos aneinander
angrenzende Ausschnitte dieses Bereichs separat auszuwerten.
[0035] Die Aufgabe wird gelöst durch den Strahlungsdetektor gemäss Anspruch 7. Bevorzugte
Ausführungsformen werden in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.
[0036] Da der erfindungsgemässe Strahlungsdetektor auf die Detektion von Flammen ausgerichtet
ist, wird er auch als "Pyrodetektor" bezeichnet.
[0037] Der erfindungsgemässe Strahlungsdetektor umfasst einen Schirm, der in einem gegen
das Innere des Feuerraums gerichteten proximalen Endbereich des Strahlungsdetektors
angeordnet ist. Der Schirm ist dazu bestimmt, bei der Verbrennung emittiertes Licht
aufzunehmen. Der Strahlungsdetektor umfasst weiter mindestens einen optischen Sensor
zur Bestimmung der Intensität der aufgenommenen Strahlung.
[0038] Als "optischer Sensor" wird somit ein Sensor zur Detektion elektromagnetischer Strahlung
in dem für den Menschen sichtbaren Spektralbereich, d.h. mit einer Wellenlänge von
ca. 380 bis ca. 780 nm, bzw. im ultravioletten Spektralbereich, d.h. mit einer Wellenlänge
von weniger als 380 nm, bezeichnet. In der Regel ist der optische Sensor der vorliegenden
Erfindung eine Fotodiode oder ein Fototransistor, die der Fachmann je nach Zielsetzung
des Strahlungsdetektors auszuwählen weiss.
[0039] Der Strahlungsdetektor der vorliegenden Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet,
dass er eine Lochblende aufweist, durch die das Licht auf den Schirm projiziert wird,
und der Schirm derart angeordnet ist, dass er im montierten Zustand des Strahlungsdetektors
im Innern des Feuerraums liegt und in jeweils zwei oder mehr Segmente unterteilt ist,
wobei jedem Segment einzeln ein optischer Sensor zugeordnet ist.
[0040] Im Gegensatz zur Lehre des Standes der Technik, und insbesondere der
EP-A-0716266, erlaubt der Strahlungsdetektor der vorliegenden Erfindung aufgrund der Merkmale,
dass der Schirm im Innern des Feuerraums angeordnet ist und dass das Licht durch eine
Lochblende auf den Schirm projiziert wird, einen stark vergrösserten Blickwinkel.
Mithin kann ein gegenüber dem Stand der Technik wesentlich grösserer Bereich überwacht
werden. Eine sehr starke Vergrösserung des Blickwinkels kann etwa durch eine geeignete
Ausgestaltung der Lochblende erreicht werden. Wie unten ausgeführt wird, wird diese
in der Regel von einer Öffnung gebildet, wodurch nach dem Prinzip der Lochkamera ein
sehr grosser Bereich eingefangen werden kann. Die Verwendung einer temperaturempfindlichen
Linse kann somit erfindungsgemäss umgangen werden.
[0041] Wie oben ausgeführt, umfasst der Strahlungsdetektor der vorliegenden Erfindung überdies
das Merkmal, dass der Schirm in zwei oder mehr Segmente unterteilt ist, wobei jedem
Segment einzeln ein optischer Sensor zugeordnet ist. Somit können theoretisch beliebig
viele Ausschnitte des überwachten Bereichs separat ausgewertet werden, wodurch eine
hohe örtliche Auflösung der aufgefangenen Strahlung möglich wird. Ist der Strahlungsdetektor
etwa auf die Ausbrandzone ausgerichtet, so ist es erfindungsgemäss möglich, die Lichtintensität
einzelner Unterzonen zu bestimmen. Die gemäss
EP-A-0716266 nur durch mehrere Vorrichtungen erhältliche Information kann somit gemäss der vorliegenden
Erfindung mittels eines einzigen Strahlungsdetektors erhalten werden.
[0042] Im Allgemeinen umfasst der Strahlungsdetektor zudem einen zwischen dem Schirm und
dem mindestens einen optischen Sensor angeordneten Lichtleiter. Dieser erlaubt es,
die oft relativ temperaturempfindlichen optischen Sensoren ausserhalb des Feuerraums
anzuordnen, was generell zu einer erhöhten Lebensdauer des Strahlungsdetektors beiträgt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist daher der mindestens eine optische Sensor
in einem dem proximalen Endbereich gegenüberliegenden distalen Endbereich und somit
in maximaler Entfernung vom Feuerraum angeordnet. Zudem ist bevorzugt, dass der mindestens
eine optische Sensor derart angeordnet ist, dass er im montierten Zustand des Strahlungsdetektors
ausserhalb des Feuerraums liegt.
[0043] In der Regel umfasst der Strahlungsdetektor zudem eine Hülse, welche mindestens den
Schirm und wahlweise den Teil des Lichtleiters umgibt, der im montierten Zustand des
Strahlungsdetektors in den Feuerraum ragt. Die Hülse hat in erster Linie die Funktion,
die temperaturempfindlichen Komponenten des Strahlungsdetektors, also insbesondere
den Schirm und den Lichtleiter, zu schützen. Aufgrund ihrer Funktion ist die Hülse
vorzugsweise aus einem temperaturbeständigen Material, insbesondere aus Stahl oder
Keramik.
[0044] In dieser eine Hülse umfassenden Ausführungsform wird die Lochblende besonders bevorzugt
durch eine Öffnung in der proximalen Frontwand der Hülse gebildet, wobei der vom Schirm
und von der Hülse begrenzte Raum eine Lochkamera bildet, welche es - wie oben ausgeführt
- erlaubt, einen relativ grossen Bereich des Verbrennungsrostes abzubilden. Insgesamt
erlaubt es diese Ausführungsform, einen besonders robusten und aufgrund seiner einfachen
Ausgestaltung auch sehr kostengünstigen Strahlungsdetektor zur Verfügung zu stellen.
[0045] Im Übrigen ist es bevorzugt, dass die Hülse einen Anschluss zur Zuführung eines Kühlmediums
umfasst. Besonders bevorzugt ist der Anschluss ein Spülluftanschluss. Diese Ausführungsform
erlaubt es einerseits, den mit dem Anschluss strömungsverbundenen Innenraum der Hülse,
und somit insbesondere den Schirm und den in den Feuerraum ragenden Teil des Lichtleiters,
zu kühlen, wodurch die Lebensdauer des Strahlungsdetektors erhöht werden kann. Andererseits
wird in Kombination mit der oben beschriebenen Ausführungsform, in der die Lochblende
durch eine Öffnung in der Frontwand der Hülse gebildet wird, die Öffnung kontinuierlich
durch das durch die Öffnung strömende Kühlmedium gereinigt. Aufgrund des relativ geringen
Durchmessers der Öffnung reicht dabei für die Reinigung schon eine relativ geringe
Spülluftmenge aus, welche die Temperatur im Feuerraum praktisch nicht beeinträchtigt.
[0046] In Analogie zu den obigen Ausführungen zum erfindungsgemässen Verfahren ist der Schirm
vorzugsweise derart angeordnet, dass er im montierten Zustand auf die Ausbrandzone
des Feuerraums ausgerichtet ist.
[0047] Alternativ zur Ausrichtung auf die Ausbrandzone, kann der Strahlungsdetektor auch
auf die Mitte des Feuerraums (also auf die Abbrand- oder Hauptverbrennungszone) ausgerichtet
werden, um die Feuerendposition zu bestimmen. Um einen möglichen Rückbrand feststellen
zu können, ist auch denkbar, die Vorrichtung auf den Stösselbereich des Feuerraums
zu richten.
[0048] Dadurch, dass der erfindungsgemässe Strahlungsdetektor eine separate Auswertung der
Strahlungsintensität nahtlos aneinander angrenzender Zonen erlaubt, können sog. Eskalationsstufen
zuverlässig bestimmt werden. Werden in mehreren Zonen, insbesondere der Hauptverbrennungszone
und der Ausbrandzone, oder in mehreren Bereichen einer bestimmten Zone, insbesondere
der Ausbrandzone, gleichzeitig Strahlungssignale detektiert, so lässt dies den Schluss
zu, dass der Abbrand in der Hauptverbrennungszone ungenügend abläuft und die Verbrennungsparameter
in dieser Zone somit nicht optimal eingestellt sind. Werden hingegen nur vereinzelt
und zeitlich versetzt auftretende Strahlungssignale detektiert, so deutet diese eher
auf das Auftreten vereinzelter Klumpen von schwer verbrennlichem Material hin, welche
auch bei optimaler Einstellung der Verbrennungsparameter nicht vollständig abbrennen.
[0049] Der Lichtleiter ist aus einem transparenten, lichtdurchlässigen Material gebildet.
Im Hinblick auf eine sehr einfache und kostengünstige Ausführungsform, die auch dem
Erfordernis einer hohen Hitzebeständigkeit genügt, ist das Licht leitende Material
des Lichtleiters bevorzugt Luft.
[0050] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Lichtleiter mittels mindestens
einer lichtundurchlässigen Separation unterteilt. Wird der Schirm zum Beispiel in
vier Segmente unterteilt, so können die Separationen in Form eines im Querschnitt
kreuzförmigen Stegs ausgebildet sein.
[0051] Die Separation ist in der Regel aus einem temperaturbeständigen Material gefertigt.
Liegt - wie oben beschrieben - eine Hülse vor, so ist insbesondere denkbar, dass die
Separation aus demselben Material gefertigt ist wie die Hülse.
[0052] Der erfindungsgemässe Strahlungsdetektor kann mittels eines für einen üblicherweise
verwendeten Temperatursensor vorgesehenen, in der Regel in der Decke des Feuerraums
angeordneten Flansches montiert werden. Aufgrund dessen ist es bevorzugt, dass der
Aussenumfang des Strahlungsdetektors dem Aussenumfang eines konventionellen Temperatursensors
entspricht.
[0053] Bei der Erstinbetriebsetzung wird der Strahlungsdetektor der vorliegenden Erfindung
in der Regel durch ein Feingewinde auf den zu überwachenden Bereich im Feuerraum fokussiert.
[0054] Die Erfindung wird anhand der anliegenden Figuren im Detail ausgeführt, von denen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Teiles eines Feuerraumes einer Müllverbrennungsanlage
mit einem an der Decke des Feuerraums montierten Strahlungsdetektor gemäss der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines halbseitig geöffneten Strahlungsdetektors gemäss
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die die optischen Sensoren aufweisende Platte des erfindungsgemässen
Strahlungsdetektors gemäss Fig. 2 von der dem Feuerraum zugewandten Seite; und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Verbrennungsrosts und der diesem zugeordneten Strahlungsdetektoren
zeigt.
[0055] Wie in Fig. 1 und insbesondere in Fig. 2 gezeigt ist, umfasst der erfindungsgemässe
Strahlungsdetektor 2 einen proximalen Endbereich 4, der in montiertem Zustand gegen
das Innere des Feuerraums 6 gerichtet ist, und ein dem proximalen Endbereich 4 gegenüberliegend
angeordneter distaler Endbereich 8. Im proximalen Endbereich 4 ist ein Schirm 10 angeordnet,
an den in Richtung zum distalen Endbereich 8 hin ein Lichtleiter 12 anschliesst. An
dem dem distalen Endbereich 8 zugewandten Ende des Lichtleiters 12 schliesst eine
Platte 14 an, an der - wie in Fig. 3 gezeigt ist - optische Sensoren 16a, 16b, 16c,
16d zur Bestimmung der Lichtintensität angeordnet sind.
[0056] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist der Strahlungsdetektor 2 derart an der Decke
17 des Feuerraums angeordnet, dass der Schirm 10 im Innern des Feuerraums 6 liegt
und die die optischen Sensoren 16a, 16b, 16c, 16d umfassende Platte 14 ausserhalb
des Feuerraums 6 liegt.
[0057] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, sind der Schirm 10 und der Lichtleiter 12
in vier Segmente 10a, 10b, 10c, 10d bzw. 12a, 12b, 12c, 12d unterteilt, wobei die
Unterteilung mittels einer Separation 19 erfolgt, die zwei Trennwände 18a, 18b umfasst,
welche in zueinander rechtwinklig verlaufenden Ebenen verlaufen und sich mittig schneiden,
sodass die Separation 19 im Querschnitt kreuzförmig ist. Jedem der Segmente 10a, 10b,
10c, 10d des Schirms 10 bzw. jedem Segment 12a, 12b, 12c, 12d des Lichtleiters 12
ist einzeln ein optischer Sensor 16a, 16b, 16c, bzw. 16d zugeordnet.
[0058] Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Strahlungsdetektor umfasst zudem eine hohlzylinderförmige
Hülse 20 aus temperaturbeständigem Material, welche den Schirm 10, den Lichtleiter
12 und die optischen Sensoren 16a, 16b, 16c, 16d umgibt und welche in ihrer proximal
endständigen Frontwand 22 eine im Wesentlichen kreisrunde Öffnung aufweist, die als
Lochblende 24 fungiert. Die Lochblende 24 ist derart vom Schirm 10 beabstandet, dass
das Bild des zu überwachenden Bereichs durch die Lochblende auf den Schirm 10 projiziert
wird und diesen vorzugsweise im Wesentlichen ausfüllt.
[0059] In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform entspricht der zu überwachende Bereich
der Ausbrandzone 26 des Verbrennungsrostes 27. Das in der Ausbrandzone 26 von einer
Flamme 28 emittierte Licht wird somit durch die Lochblende 24 auf den Schirm 10 projiziert
und über den Lichtleiter 12 zu den optischen Sensoren 16a, 16b, 16c, 16d zur Messung
der Lichtintensität geleitet.
[0060] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist der Verbrennungsrost 27 in Richtung quer zur
Förderrichtung F betrachtet in mehrere Bahnen, im konkreten Fall in vier Bahnen I,
II, II, IV, unterteilt. Selbstverständlich sind auch mehr als vier Bahnen denkbar.
Die einzelnen Bahnen sind wiederum in Förderrichtung F betrachtet in einzelne Bereiche
unterteilt, wobei die Ausbrandzone 26 in den unmittelbar vor dem Auslass angeordneten
Bereichen angeordnet ist. Im konkreten Fall sind die einzelnen Bahnen in jeweils fünf
Bereiche unterteilt: Bahn I in die Bereiche I.1, I.2, I.3, I.4 und I.5, Bahn II in
die Bereiche II.1, II.2, II.3, II.4 und II.5 usw., wobei die Ausbrandzone in den Bereichen
I.4, I.5, II.4, II.5, III.4, III.5 bzw. IV.4, IV.5 angeordnet ist. Der jeweiligen
Bahn ist zudem ein dem jeweils ersten Bereich vorgelagerter Beschickungsstössel 30a,
30b, 30c, 30d zugeordnet, mittels welchem der Verbrennungsrost 27 mit Feststoff beschickt
wird.
[0061] Von den Strahlungsdetektoren ist nun ein erster Teil 2a, 2b, 2c, 2d auf einen ersten
Bereich der Ausbrandzone 26, nämlich jeweils auf den Bereich I.4, II.4, III.4 bzw.
IV.4 und ein zweiter Teil 2a', 2b', 2c', 2d' auf einen gegenüber dem ersten Bereich
in Förderrichtung F versetzt angeordneten zweiten Bereich der Ausbrandzone 26 gerichtet,
nämlich jeweils auf den Bereich 1.5, II.5, III.5 bzw. IV.5. Mithin sind jeder Bahn
jeweils zwei der Strahlungsdetektoren 2 zugeordnet.
[0062] Im Betrieb wird mittels der Strahlungsdetektoren 2 die Intensität der jeweils emittierten
elektromagnetischen Strahlung im sichtbaren oder ultravioletten Spektralbereich gemessen.
[0063] Aufgrund der jeweils gemessenen Strahlungsintensität kann die Feuerendposition auf
den einzelnen Bahnen ermittelt werden, aufgrund welcher wiederum die mittlere Feuerendposition
auf dem Verbrennungsrost und/oder die Feuerendlinie 32 auf dem Verbrennungsrost ermittelt
werden kann. Diese weist in der in Fig. 4 gezeigten Darstellung eine Zungenform auf.
[0064] Ausgehend von der ermittelten Feuerendposition auf den einzelnen Bahnen, der mittleren
Feuerendposition auf dem Verbrennungsrost und/oder der Feuerendlinie auf dem Verbrennungsrost
kann dann die Verbrennung geregelt werden, wobei die Verbrennung über mindestens eine
der folgenden Stellgrössen geregelt werden kann:
die eingeführte Menge an zu verbrennendem Feststoff, etwa mittels eines entsprechenden
Beschickungsstössels, was in Fig. 1 mit Buchstabe A angedeutet ist;
die Förderrate einzelner Rostelemente des Verbrennungsrosts und/oder die Hublänge
einzelner Rostelemente des Verbrennungsrost, etwa mittels eines dem jeweiligen Rostelement
zugeordneten Antriebs, was in Fig. 1 mit den Buchstaben B1-B5 angedeutet ist; und/oder
den zu einzelnen Rostelementen zugeführten Primärluftvolumenstrom, etwa mittels einer
dem jeweiligen Rostelement zugeordneten Luftzuführung, was in Fig. 1 mit den Buchstaben
C1-C5 angedeutet ist.
[0065] Indem die Verbrennung aufgrund der Feuerendposition auf den einzelnen Bahnen, der
mittleren Feuerendposition auf dem gesamten Verbrennungsrost und/oder der Feuerendlinie
auf dem gesamten Verbrennungsrost geregelt wird, kann gemäss der vorliegenden Erfindung
lokalen Gegebenheiten auf dem Verbrennungsrost adäquat Rechnung getragen werden.
Referenzzeichenliste
| 2 |
Strahlungsdetektor |
| 4 |
proximaler Endbereich des Strahlungsdetektors |
| 6 |
Feuerraum |
| 8 |
distaler Endbereich des Strahlungsdetektors |
| 10 |
Schirm |
| 10a-d |
Segmente des Schirms |
| 12 |
Lichtleiter |
| 12a-d |
Segmente des Lichtleiters |
| 14 |
Platte |
| 16a-d |
optische Sensoren |
| 17 |
Decke |
| 18a,b |
Trennwände |
| 19 |
Separation |
| 20 |
Hülse |
| 22 |
Frontwand der Hülse |
| 24 |
Lochblende |
| 26 |
Ausbrandzone |
| 27 |
Verbrennungsrost |
| 28 |
Flamme |
| 30a-d |
Beschickungsstössel |
| 32 |
Feuerendlinie |
1. Verfahren zur Verbrennung von Feststoff in einer Müllverbrennungsanlage, umfassend
die Schritte, dass
der zu verbrennende Feststoff über einen Einlass in einen Feuerraum (6) eingeführt
wird,
der Feststoff im Feuerraum (6) in Form eines über einen mehrere Rostelemente aufweisenden
Verbrennungsrost (27) geförderten Brennbetts unter Zuführung von Primärluft verbrannt
und der verbrannte Feststoff über einen in Förderrichtung (F) dem Einlass gegenüberliegend
angeordneten Auslass aus dem Feuerraum (6) ausgetragen wird, wobei der Verbrennungsrost
(27) in Richtung quer zur Förderrichtung (F) betrachtet in mehrere Bahnen (I, II,
III, IV) unterteilt ist und in Förderrichtung betrachtet unmittelbar vor dem Auslass
eine Ausbrandzone (26) angeordnet ist, in der die Verbrennung abgeschlossen wird,
und
mittels einer Mehrzahl von Strahlungsdetektoren (2), von denen ein erster Teil auf
einen ersten Bereich der Ausbrandzone (26) und ein zweiter Teil auf einen gegenüber
dem ersten Bereich in Förderrichtung (F) versetzt angeordneten zweiten Bereich der
Ausbrandzone (26) gerichtet ist, die Intensität der jeweils emittierten elektromagnetischen
Strahlung im sichtbaren oder ultravioletten Spektralbereich gemessen und ausgehend
davon die Verbrennung geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bahn (I, II, III bzw. IV) jeweils mindestens zwei der Strahlungsdetektoren
(2) zugeordnet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
aufgrund der jeweils gemessenen Strahlungsintensität die Feuerendposition auf den
einzelnen Bahnen ermittelt wird, und wahlweise
aufgrund der ermittelten Feuerendposition auf den einzelnen Bahnen die mittlere Feuerendposition
auf dem Verbrennungsrost und/oder die Feuerendlinie auf dem Verbrennungsrost ermittelt
wird und
die Regelung der Verbrennung ausgehend von der Feuerendposition auf den einzelnen
Bahnen, der mittleren Feuerendposition auf dem Verbrennungsrost und/oder der Feuerendlinie
auf dem Verbrennungsrost erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung über Einstellung mindestens einer Stellgrösse ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus:
der Förderrate einzelner Rostelemente des Verbrennungsrosts,
der Hublänge einzelner Rostelemente des Verbrennungsrosts,
der zu einzelnen Rostelementen zugeführten Primärluftvolumenstroms und/oder
der eingeführten Menge an zu verbrennendem Feststoff geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung in der Ausbrandzone (26) geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Teil der Strahlungsdetektoren (2) im Wesentlichen in einer quer zur Förderrichtung
(F) verlaufenden ersten Linie angeordnet sind und ein zweiter Teil der Strahlungsdetektoren
(2) im Wesentlichen in einer zur ersten Linie parallel verlaufenden zweiten Linie
angeordnet sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität der in der in Förderrichtung (F) vor der Ausbrandzone (26) angeordneten
Hauptverbrennungszone emittierten Hintergrundstrahlung ermittelt wird, und die Intensität
der ermittelten Hintergrundstrahlung von der Intensität der in der Ausbrandzone (26)
detektierten Strahlung in Abzug gebracht wird.
7. Strahlungsdetektor zur Detektion von in einem Feuerraum (6) einer Müllverbrennungsanlage
emittierter elektromagnetischer Strahlung im sichtbaren oder ultravioletten Spektralbereich
umfassend einen in einem im montierten Zustand gegen das Innere des Feuerraums (6)
gerichteten proximalen Endbereich (4) angeordneten Schirm (10), welcher dazu bestimmt
ist, die Strahlung aufzunehmen, und mindestens einen optischen Sensor (16a, 16b, 16c,
16d) zur Bestimmung der Intensität der aufgenommenen Strahlung, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungsdetektor eine Lochblende (24) aufweist, durch die die Strahlung auf
den Schirm (10) projiziert wird, und der Schirm (10) derart angeordnet ist, dass er
im montierten Zustand des Strahlungsdetektors im Innern des Feuerraums (6) liegt und
in jeweils zwei oder mehr Segmente (10a, 10b, 10c, 10d) unterteilt ist, wobei jedem
Segment einzeln ein optischer Sensor (16a, 16b, 16c bzw. 16d) zugeordnet ist.
8. Strahlungsdetektor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass er zudem einen zwischen dem Schirm (10) und dem mindestens einen optischen Sensor
(16a, 16b, 16c, 16d) angeordneten Lichtleiter (12) umfasst.
9. Strahlungsdetektor nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Hülse (20) umfasst, welcher mindestens den Schirm (10) und wahlweise denjenigen
Teil des Lichtleiters (12) umgibt, der im montierten Zustand des Strahlungsdetektors
in den Feuerraum (6) hineinragt.
10. Strahlungsdetektor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse aus temperaturbeständigem Material, insbesondere aus Stahl oder Keramik
ist.
11. Strahlungsdetektor nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochblende (24) durch eine Öffnung in der proximalen Frontwand (22) der Hülse
(20) gebildet ist.
12. Strahlungsdetektor nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (20) einen Anschluss zur Zuführung eines Kühlmediums umfasst.
13. Strahlungsdetektor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss ein Spülluftanschluss ist.
14. Strahlungsdetektor nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schirm (10) derart angeordnet ist, dass er im montierten Zustand auf die Ausbrandzone
(26) des Feuerraums (6) gerichtet ist.
15. Strahlungsdetektor nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine optische Sensor (16a, 16b, 16c, 16d) in einem dem proximalen
Endbereich (4) gegenüberliegenden distalen Endbereich (8) angeordnet ist.
16. Strahlungsdetektor nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine optische Sensor (16a, 16b, 16c, 16d) derart angeordnet ist, dass
er im montierten Zustand des Strahlungsdetektors ausserhalb des Feuerraums (6) liegt.
17. Strahlungsdetektor nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtleiter (12) gemäss der Unterteilung des Schirms (10) unterteilt ist.
18. Strahlungsdetektor nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Licht leitende Material des Lichtleiters (12) Luft ist.
19. Messeinrichtung umfassend einen Strahlungsdetektor nach einem der Ansprüche 7 bis
18 und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Temperatur.