[0001] Die Erfindung betrifft einen Wölbstein (english: arch brick) gemäß DIN1082-4, Ausgabe
Januar 2007, eine zylinderförmige innere Auskleidung eines Drehrohrofens (english:
cylindrical inner lining of a rotary kiln), wobei die Auskleidung diese Wölbsteine
enthält und einen Drehrohrofen mit der Auskleidung und den Wölbsteinen.
[0002] Die Wölbsteine, die Ausmauerung und der Drehrohrofen werden nachstehend in einer
Montage-/Betriebsposition des Ofens beschrieben.
[0003] Ein Wölbstein gemäß Norm ist in Figur 1 dargestellt und weist folgende sechs Flächen
auf:
- eine rechteckige äußere Grundfläche AG mit den Maßen a x l
- eine rechteckige innere Grundfläche IG mit den Maßen b x l
- zwei rechteckige Seitenflächen RS1, RS2 mit den Maßen l x h
- zwei trapezförmige Stirnflächen TS1, TS 2 mit den Maßen a/b x h, wobei a/b zwei unterschiedlich
lange Seiten der Stirnflächen beschreibt.
[0004] Diese Wölbsteine werden zur Ausmauerung eines Drehrohrofens verwendet, zum Beispiel
eines Drehrohrofens zur Herstellung von Zementklinker (english: cement clinker). Die
rechteckige größere Grundfläche AG liegt dann außen, dem Drehrohrofen-Mantel benachbart,
während die rechteckige kleinere Grundfläche IG innen liegt, dem Ofen-Innenraum zugewandt.
Die Steine sind so angeordnet, dass ihre Länge (I) in Axialrichtung des Ofens verläuft.
[0005] Der grundsätzliche Einbau der Wölbsteine in einem Drehrohrofen ergibt sich aus der
Norm und dem folgenden Stand der Technik:
DE 2643412 A,
DE 29921607 U1 und lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Wölbsteine sind in ringartigen Segmenten
in Umfangsrichtung des Ofens nebeneinander angeordnet. Mehrere Segmente sind in Axialrichtung
des Ofens hintereinander angeordnet.
[0006] Im Ofenbetrieb unterliegen die feuerfesten Steine der Auskleidung (Ausmauerung) einer
erheblichen mechanischen Belastung. Dabei sind folgende Faktoren wichtig:
- eine Druckbelastung in Axialrichtung, in Richtung auf den Ofenausgang, aufgrund der
Neigung des Ofens (in Richtung auf den Ofenausgang) und des Eigengewichts der Steine
- die thermische Ausdehnung des Feuerfestmaterials der Steine (am Ofeneingang eines
Zement-Drehrohrofens kann die Temperatur zum Beispiel 1000°C betragen, am Ofenausgang
kann sie bei ca. 1500°C liegen)
- die Rotation des Ofens
- das Gewicht und die Reibung zwischen Brenngut und Ausmauerung.
[0007] Ohne besondere Maßnahmen brechen insbesondere die Wölbsteine in der dem Ofenende
zugewandten Hälfte des Ofens. Die Folge sind häufige Reparatur- und Produktions-Ausfallzeiten
des Ofens sowie hohe Kosten.
[0008] Die
DE 299 21 607 U1 schlägt vor, einen metallischen Ring am äußeren Ofenmantel anzuschweißen. Der Ring
bildet eine Art Gegenlager für den vorstehend beschriebenen Axialdruck. Der Ring ist
im Querschnitt rechteckig, wobei die "Höhe" in Radialrichtung nur gering sein kann
(in der Praxis: ca. 50-70mm), weil das metallische Material zu wenig temperaturbeständig
ist und die Temperatur im Ofen von außen nach innen steigt.
[0009] Die geringe Auflage- oder Kontaktfläche zwischen Ring und feuerfestem Auskleidungsstein
verursacht eine hohe Flächenpressung. Dabei wird die Festigkeit der keramischen Steine
oft überschritten. Es entstehen Rissen oder es werden Steine durch den Axialschub
innerhalb der Stein-Auskleidung zerdrückt.
[0010] Gemäß
DE 29921607U1 werden auch Gegenlager mit dreieckigem Querschnitt vorgeschlagen. Dabei erstreckt
sich die zugehörige Schrägfläche (die als Lagerfläche für die davor angeordneten Wölbsteine
dient) von außen (dem Ofenmantel benachbart) nach innen und in Richtung auf den Ofenausgang.
Auch die Befestigungen der Metallkeile werden am Ofenmantel angeschweißt, weil Schraubverbindungen
bei den hohen Axialbelastungen keine ausreichende Festigkeit aufweisen.
[0011] Diese Keile weisen zwar eine größere Lagerfläche auf, aber die Probleme der unzureichenden
Temperaturbeständigkeit bleiben bestehen. Entsprechend ist der Neigungswinkel der
Gegenlager auf <20 Grad begrenzt, damit die Metallteile noch ausreichend von den radial
innen benachbarten Feuerfeststeinen geschützt werden können.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für die beschriebenen Axialbelastungen
in einem Drehrohrofen anzubieten, die die genannten Nachteile vermeidet.
[0013] Die Erfindung ersetzt die bekannten metallischen Gegenlager und verändert die Geometrie
der feuerfesten Wölbsteine, die für die feuerfeste Auskleidung benutzt werden. Dadurch,
dass keine Metallteile notwendig sind, ergeben sich mehrere Vorteile:
- es entfällt ein separater Montageschritt
- die Temperaturbeständigkeit der feuerfesten Auskleidung ist sehr viel größer als die
der Metallteile
- die größere Feuerfestigkeit (english: refractoriness) macht es möglich, Steine beliebiger
Größe und Form zu verwenden
- die Kosten des Systems sind geringer im Vergleich mit den beschriebenen Keilen und
Ringen.
[0014] Zunächst ist festzustellen, dass sich der Axialdruck innerhalb der feuerfesten keramischen
Ofenauskleidung nicht beseitigen lässt. Die Erfindung hat jedoch erkannt, dass die
Funktion eines Gegenlagers (zur Kompensation des Axialdrucks innerhalb der Ausmauerung)
von der feuerfesten Auskleidung selbst übernommen werden kann, wenn die Auskleidungssteine
in Radialrichtung geteilt und dabei Schrägflächen zwischen benachbarten Stein-Elementen
ausgebildet werden.
[0015] Diese, quasi in-situ gebildeten Schrägflächen sind verantwortlich dafür, dass die
axiale Druckbelastung innerhalb der feuerfesten Ofenauskleidung zumindest teilweise
in Radial- und Umfangsrichtung abgelenkt und verteilt wird. Dadurch reduziert sich
die Axialbelastung der Steine, die dahinter liegen (in Richtung auf den Ofenausgang)
und es kommt insgesamt zu einer sehr viel gleichmäßigeren Lastverteilung innerhalb
der Steine der Auskleidung.
[0016] Durch die Verwendung von feuerfesten keramischen "Gegenlagern" gibt es bezüglich
Baugröße und Bauform keine Beschränkungen. Die Stein-Abschnitte können also insbesondere
in Radialrichtung größer (tiefer) als die Metallringe sein. Eine Nachrüstung in bestehende
Anlagen ist möglich, weil sich die verwendeten Stein-Abschnitte geometrisch zu einem
Wölbstein konventioneller Bauform ergänzen und diesen vollständig ersetzen können.
[0017] In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfindung einen Wölbstein gemäß
DIN 1082-4, Ausgabe Januar 2007, der entlang mindestens einer Trennfläche, die sich von der Grundfläche AG zu einer
Stirnfläche TS2 oder einer weiteren Grundfläche IG erstreckt, in mindestens zwei diskrete
(separate) Stein-Abschnitte unterteilt ist.
[0018] Der Kerngedanke der Erfindung besteht also darin, einen bekannten Wölbstein in mehrere
Teile (zwei, drei oder mehr) zu teilen. Die Teile dieses Sets lassen sich wieder formschlüssig
zu einem Wölbstein zusammenstellen, und zwar exakt formschlüssig oder mit (Dehnungs)Fugen
zwischen den einzelnen Abschnitten und/oder so, dass Dehnungsfugen zu benachbarten
Wölbsteinen entstehen. Diese Dehnungsfugen können während oder nach der Herstellung
der Ausmauerung mit Dichtungen, insbesondere elastische Dichtungen wie Fasermaterialen,
ausgefüllt werden.
[0019] Durch den beschriebenen Verlauf der "Trennfläche" zwischen Stein-Abschnitten eines
Sets ergibt sich unmittelbar, dass diese Trennfläche (Trennfuge) in Radialrichtung
des Ofens schräg (geneigt) verläuft. Mit anderen Worten: Die Geometrie und Anordnung
zumindest eines Stein-Abschnitts kann ähnlich der Geometrie und Anordnung eines metallischen
Einbauteils gemäß
DE 29921607 U1 sein.
[0020] Diese Schrägfläche verläuft ansteigend (vom Ofeneingang zum Ofenausgang und von der
Ofenwand zum Ofeninnenraum betrachtet) und dient auch erfindungsgemäß als Auflauffläche
für die davor (in Richtung auf den Ofeneingang) angeordneten Auskleidungssteine. Der
Axialdruck der Steine wird also von dieser "Trennfläche", die die Funktion eines Gegenlagers
aufweist, kompensiert.
[0021] Die Schrägfläche dient dazu, den Axialschub der Ausmauerung zu einem erheblichen
Teil in Radial- und Umfangsrichtung des zylinderartigen Drehrohrofens umzulenken.
Dadurch reduziert sich die mechanische Belastung auf diesen Steinteil und es ergibt
sich gleichzeitig eine relativ gleichmäßige Lastverteilung in den benachbarten Bereich
der Ofenausmauerung.
[0022] Werden erfindungsgemäße Wölbsteine nebeneinander platziert, um einen kompletten Ausmauerungs-Ring
zu bilden, so ergibt sich aufgrund der Ringgeometrie eine Einleitung der Kraft in
den metallischen Ofenmantel und damit eine weitere Druckentlastung für das feuerfeste
Material.
[0023] Im Vergleich mit den Metallteilen gemäß Stand der Technik ergeben sich zusätzliche
Vorteile wie:
- die sehr viel höhere Temperaturbeständigkeit
- dadurch können die Fläche und der Winkel der Schrägfläche (zum axial verlaufenden
Ofenmantel) größer sein
- es entfällt die Verwendung unterschiedlicher Werkstofftypen mit völlig unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten
[0024] Die Stein-Abschnitte können aus konventionellen feuerfesten Materialien hergestellt
werden, beispielsweise aus Materialien auf Basis Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Siliciumcarbid,
Zirkoniumdioxid etc..
[0025] Der Stein-Abschnitt, der dazu dient, die axiale Schublast aufzufangen, kann aus einem
Werkstoff mit besonders hoher Druckfestigkeit, insbesondere hoher Heißdruckfestigkeit
hergestellt werden, zum Beispiel aus einem Versatz (english: batch) mit folgender
Zusammensetzung (alle Angaben in Masse-%):
| Beispiel A: |
Beispiel B: |
| Al2O3: 40 - 95 (85) |
MgO: 80 - 95 (90) |
| SiO2: 2 - 50 (12) |
Al2O3: 2 - 15 (4) |
| SiC: 0 - 50 |
Cr2O3: 0 - 15 |
| ZrO2: 0 - 40 |
SiO2: 0,1 - 2 (0,5) |
| Cr2O3: 0 - 10 |
Fe2O3: 0,1 - 10 (4) |
| Fe2O3: 0 - 3 (0,5) |
CaO: 0,1 - 3 (1) |
| Sonstige: 0 - 3 (2,5) |
sonstige: 0 - 3 (0,5) |
[0026] Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf eine konkrete mögliche Zusammensetzung.
[0027] Nach einer Ausführungsform verläuft die Trennfläche zwischen benachbarten Stein-Teilen
unter einem Winkel ≥20 Grad zur äußeren Grundfläche AG, wobei dieser Winkel auch sehr
viel größer sein kann, beispielsweise ≥25Grad, ≥30Grad oder ≥40Grad. Der Winkel muss
selbstverständlich kleiner 90Grad sein, um die gewünschte Aufgabe als "Drucklager"
bzw. Auflauf-Lager erfüllen zu können. Der Winkel ist nach einer Ausführungsform ≥75Grad,
oft ≤60Grad oder ≤ 45Grad.
[0028] Die Schrägfläche innerhalb des Wölbstein-Formats kann durch Teilung eines Wölbsteins
in 2 Stein-Abschnitte erfolgen. Allerdings sind Ausführungsvarianten mit 3 oder mehr
Stein-Abschnitten grundsätzlich möglich, wie die folgenden Figuren zeigen, die mögliche
Geometrien von Stein-Abschnitten und Wölbsteinen illustrieren:
- Figur 2 zeigt eine Seitenansicht auf ein Set aus zwei Stein-Abschnitten, die zusammen
ein Wölbstein gemäß DIN 1082-4 (Fig. 1) bilden. Der rechte Stein-Abschnitt 10 weist
zwei gegenüberliegende gleiche Seitenflächen RS1, RS2 in Trapezform auf, von denen
nur die eine (RS2) zu sehen ist.
Der linke Stein-Abschnitt 12 ist korrespondierend zum Abschnitt 10 geformt, so dass
sich beide Steinabschnitte 10, 12 form- und kraftschlüssig zu einem Wölbstein gemäß
DIN 1082-4 (Ausgabe Januar 2007) ergänzen.
Die Steinabschnitte 10, 12 können in separaten Formen gepresst werden. Sie lassen
sich auch herstellen, wenn ein konventioneller Wölbstein zwischen seinen Grundflächen
AG und IG im rechten Winkel zu den Seitenflächen RS1, RS2 durchgeschnitten wird.
Die Seitenflächen RS1, RS2 des Stein-Abschnitts 10 haben zwei rechte Winkel, einen
spitzen und einen stumpfen Winkel. Die rechte trapezförmige Stirnfläche TS2 ist unverändert
geblieben, eine neue trapezförmige Stirnfläche TS1* wird von der beschriebenen Trennfläche
TF zwischen den Stein-Abschnitten 10, 12 gebildet. Die innere (in der Figur die untere)
Grundfläche IG* und die äußere (in der Figur obere) Grundfläche AG* sind Teilflächen
der entsprechenden Grundflächen AG, IG des Wölbsteins gemäß Norm. Die Schrägfläche/Trennfläche
TF zwischen den Stein-Abschnitten 10,12 verläuft unter einem Winkel α von ca. 45 Grad
zu den Grundflächen AG*, IG* und von einer Grundfläche AG zur anderen Grundfläche
IG.
Die linke Steinhälfte 12 ist so geformt, dass sie zusammen mit dem Teil 10 unter Formschluss
einen kompletten Wölbstein ergibt.
- Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Trennfuge TF zwischen zwei Stein-Abschnitten
10,12 im Wesentlichen von der äußeren Grundfläche AG zur hinteren Stirnfläche TS2
verläuft, so dass der Stein-Abschnitt 10 in der Seitenansicht angenähert ein Dreieckprofil
besitzt. Die Trennfläche TF ist - wie bei Fig. 2- planar, sie könnte aber auch leicht
gewölbt oder mit unterschiedlichen Neigungswinkeln ausgebildet sein. Der Winkel (α)
zwischen der Grundfläche AG* des Teils 10 und der Schrägfläche/Trennfläche TF beträgt
ca. 35Grad.
Um zu verhindern, dass Kanten abplatzen, können diese abgekantet werden, wie mit K
in Fig. 3 dargestellt. Die grundsätzliche Geometrie und der grundsätzliche Erfindungsgedanke
ändern sich dadurch nicht.
Wie Figur 3 zeigt weist der zweite Stein-Abschnitt 12 in der Seitenansicht die Form
eines Fünfecks auf, so dass beide Teile 10,12 nach Zusammenbau wieder einen kompletten
Wölbstein ergeben.
Die in der Figur gezeigt Stirnfläche TS2** des Teils 12 ist gegenüber der Stirnfläche
TS2* des Teils 10 etwas versetzt. Dadurch entsteht zu einem in Axialrichtung des Ofens
benachbarten Wölbstein eine Dehnungsfuge, die mit einer Dichtung, wie einem Fasermaterial,
ausgefüllt werden kann.
- Bei der Variante gemäß Figur 4 ist die Trennfuge TF abgekantet, so dass sich für den
oberen rechten Teil 10 in der Seitenansicht eine Trapezform ergibt und die Seitenflächen
RS1*, RS2* des korrespondierenden Teils 12 jeweils sechs Ecken haben. Ansonsten ist
das Beispiel gemäß Figur 4 ähnlich dem gemäß Fig. 3.
In Figur 4 ist eine mögliche weitere Unterteilung des Steinabschnitts 12 dargestellt,
und zwar gestrichelt, wobei die dadurch gebildete Trennfläche TF* ähnlich verläuft
wie die Teilung der Abschnitte 10,12 in Fig. 2.
[0029] Wie bereits erwähnt steigt der Axialdruck in der feuerfesten Ausmauerung in Richtung
auf den Ofenausgang. Es ist deshalb sinnvoll, in diesem Bereich einen Ring aus erfindungsgemäßen
Wölbsteinen vorzusehen.
[0030] Folgende Varianten liegen im Rahmen der Erfindung:
- Anordnung mehrerer Ringe (Reihen) aus den neuen Wölbsteinen in Axialrichtung des Ofens
hintereinander, und zwar direkt hintereinander oder mit Abstand. Im letztgenannten
Fall können entweder konventionelle Ausmauerungssteine zwischen den Ringen/Reihen
mit erfindungsgemäßen Wölbsteinen vorgesehen werden oder es wird eine Dehnungsfuge
dazwischen angeordnet, die mit einem elastischen Fugenmaterial wie einer Fasermatte,
ausgefüllt sein kann.
- Eine weitere Alternative besteht darin, hinter einer Steinreihe aus erfindungsgemäßen
Wölbsteinen einen konventionellen Metallring als zusätzliche Rückhalteeinrichtung
einzubauen, der dann kleiner konfektioniert werden kann, da er deutlich kleinere Kräfte
aufnehmen muss.
- Ausbildung eines Rings aus Wölbsteinen, wobei die neuen (mehrteiligen) Wölbsteine
mit konventionellen (einteiligen) Wölbsteinen abwechselnd verlegt sind.
- Die Steinreihen können formschlüssig oder mit Abstand zueinander, auch in Kombination
mit konventionellen Steinformaten (DE 2643412 A, DE 29921607 U1) verlegt werden.
- Die Steine können trocken oder mit Mörtel verlegt werden.
- Die Trennfläche zwischen benachbarten Stein-Abschnitten kann ungleich 90 Grad zu den
Seitenflächen erfolgen, planar oder nicht planar sein.
- Gegenüberliegende Oberflächen (RS1, RS2; RS1*, RS2*) eines Stein-Abschnitts können
eine Trapezform, eine Dreieckform, eine Fünfeckform aufweisen und gleich oder ungleich
gestaltet sein.
[0031] Entsprechend weist eine zylinderförmige innere Auskleidung eines Drehrohrofens allgemein
folgende Merkmale auf:
- die Auskleidung verläuft zwischen einem Ofeneingang an einem ersten Ende des Drehrohrofens
und einem Ofenausgang an einem zweiten Ende des Drehrohrofens
- die Auskleidung besteht im Wesentlichen aus hintereinander angeordneten ringförmigen
Segmenten, wobei
- mindestens ein ringförmiges Segment zumindest überwiegend aus Wölbsteinen gemäß Anspruch
1 gebildet ist, die in Umfangsrichtung mit ihren Seitenflächen RS1, RS2 aneinander
und mit ihren größeren Grundflächen AG außen liegen, wobei
- die Trennflächen TF der Wölbsteine sich von der äußeren Grundfläche AG in Richtung
auf die den Ofenausgang erstrecken.
[0032] Diese Wölbsteine können verändert werden wie oben beschrieben.
[0033] Zur Erfindung gehört auch ein industrieller Drehrohrofen mit einer zylinderförmigen
inneren Auskleidung der vorstehend erläuterten Art.
[0034] Figur 5 zeigt - in stark schematisierter Darstellung - einen vertikalen Längsschnitt
durch einen Zement-Drehrohrofen mit einem äußeren Ofenmantel 20 und radial innenseitig
angeordneten, zylindrischen feuerfesten Auskleidung 30 zwischen einem Ofeneingang
OE und einem Ofenausgang OA. In Axialrichtung (Pfeil A) sind hintereinander mehrere
Ringe 30a... 30z aus konventionellen Wölbsteinen angeordnet, wie dies bekannt ist.
Etwa 1 m vor dem Ofenausgang OA ist ein Ring 30w zu erkennen, der aus erfindungsgemäß
geformten Wölbsteinen gebildet ist, und zwar Wölbsteinen gemäß Figur 2.
[0035] Die Trennfläche/Schrägfläche TF zwischen den Stein-Teilen 10,12 übernimmt erfindungsgemäß
die Funktion eines Gegenlagers, um den Axialdruck (P
A) der in Richtung auf den Ofeneingang OE davor angeordneten Wölbsteine zumindest teilweise
aufzunehmen und in die Ofenwand 20 sowie benachbarte Wölbsteine, abzulenken.
[0036] Figur 6 zeigt eine perspektivische, teilweise aufgeschnittene Innenansicht auf einen
Teil der feuerfesten Ausmauerung 30 eines Drehrohrofens im Bereich einer Steinreihe
30w aus erfindungsgemäßen mehrteiligen Wölbsteinen analog Fig. 3.
[0037] In der Steinreihe 30x dahinter ist ein konventioneller Stahlring 40 gemäß Stand der
Technik als zusätzliche Rückhalteeinrichtung gegen den Axialdruck P
A eingebaut. Dies ist aber fakultativ.
1. Wölbstein gemäß DIN 1082-4 , Ausgabe Januar 2007, der entlang mindestens einer Trennfläche
(TF), die sich von der Grundfläche (AG) zu einer Stirnfläche (TS2) oder zu einer weiteren
Grundfläche (IG) erstreckt, in mindestens zwei diskrete Stein-Abschnitte (10, 12)
unterteilt ist.
2. Wölbstein gemäß Anspruch 1, dessen Trennfläche (TF) unter einem Winkel >20 Grad zur
Grundfläche (AG) verläuft.
3. Wölbstein gemäß Anspruch 1, dessen Trennfläche (TF) unter einem Winkel ≤75 Grad zur
Grundfläche (AG) verläuft.
4. Wölbstein gemäß Anspruch 1, dessen Trennfläche (TF) unter einem Winkel ≤60 Grad zur
Grundfläche (AG) verläuft.
5. Wölbstein nach Anspruch 1 mit mindestens einem Stein-Abschnitt (10, 12), der zwei
gegenüberliegende Oberflächen (RS1*, RS2*) jeweils mit Trapezform aufweist.
6. Wölbstein nach Anspruch 1 mit mindestens einem Stein-Abschnitt (10), der zwei gegenüberliegende
Oberflächen (RS1*, RS2*) jeweils mit Dreieckform aufweist.
7. Wölbstein nach Anspruch 1 mit mindestens einem Stein-Abschnitt (10), der zwei gegenüberliegende
Oberflächen (RS1*, RS2*), jeweils mit Fünfeckform aufweist.
8. Wölbstein nach Anspruch 5, 6 oder 7, bei dem die gegenüberliegenden Oberflächen (RS1*,
RS2*) gleich sind.
9. Wölbstein nach Anspruch 1, dessen Trennfläche (TF) planar ist.
10. Zylinderförmige innere Auskleidung (30) eines industriellen Drehrohrofens mit folgenden
Merkmalen:
a) die Auskleidung (30) verläuft zwischen einem Ofeneingang (OE) an einem ersten Ende
des Drehrohrofens und einem Ofenausgang (OA) an einem zweiten Ende des Drehrohrofens
b) die Auskleidung (30) besteht im Wesentlichen aus hintereinander angeordneten ringförmigen
Segmenten (30a ... 30z), wobei
c) mindestens ein ringförmiges Segment (30w) zumindest überwiegend aus Wölbsteinen
gemäß Anspruch 1 gebildet ist, die in Umfangsrichtung mit ihren Seitenflächen (RS1,
RS2) aneinander und mit ihren großen Grundflächen (AG) außen liegen, wobei
d) die Trennflächen (TF) der Wölbsteine sich von der großen Grundfläche (AG) in Richtung
auf den Ofenausgang (OA) erstrecken.
11. Auskleidung nach Anspruch 10 mit Wölbsteinen gemäß einem der Ansprüche 2-9.
12. Industrieller Drehrohrofen mit einer zylinderförmigen inneren Auskleidung (30) nach
Anspruch 10 oder 11.