[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmeübertragungsvorrichtung, mit einem Gaseingang für
ein Wärme enthaltendes Gas, wenigstens einem Zugkanal, der von dem Gas durchströmt
wird, einem Wärmeaufnehmer, der von dem strömenden Gas abgegebene Wärme aufnimmt,
und einem Gasausgang für das so abgekühlte Gas, sowie einen mit einer solchen Wärmeübertragungsvorrichtung
ausgestatteten Ofen.
[0002] Derartige Wärmeübertragungsvorrichtungen sind in der Technik gut bekannt. Sie dienen
dazu, die im Rauchgas des Ofens, das etwa eine Temperatur von 900° aufweist, enthaltene
Wärme nicht ungenutzt an die Umgebung abzugeben, sondern dem Rauchgas vorher zu entziehen,
um sie gezielt nutzen zu können. Das Rauchgas wird dabei üblicherweise auf Temperaturen
bis unter 200°, auch bis etwa 120° oder 110° abgekühlt.
[0003] Die die dem Gas entzogene Wärme aufnehmenden Wärmeaufnehmer können dabei als klassische
Wärmetauscher ausgestaltet sein, bei denen ein zirkulierendes Fluid nahe dem Zugkanal
vorbeiströmt und dabei Wärme aufnimmt, die es anderweitig, beispielsweise in Heizkörpern,
wieder abgibt. Die Wärme kann aber auch vom Wärmeaufnehmer gespeichert werden (sogenannte
Schamott-Massen). Man spricht davon, die Wärme in Masse zu speichern. Die gespeicherte
Wärme wird dann über einen längeren Zeitraum hinweg an die Umgebung abgegeben.
[0004] Um einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen, wird versucht, die Oberflächen
des oder der Zugkanäle gegenüber deren Volumen möglichst groß zu gestalten, um eine
große Wärmeübertragungsfläche zu erreichen. Ein Beispiel dafür ist in der
DE 20 2006 000 391.6 angegeben, bei der die Rauchgase entlang einer Wendel geführt werden.
[0005] Es besteht jedoch neben einem möglichst hohen Wirkungsgrad auch der Wunsch nach einer
möglichst gleichmäßigen Wärmeübertragung von dem Rauchgas auf den Wärmeaufnehmer,
da bei ungleichmäßiger Wärmeübertragung Spannungen entstehen können, die sich negativ
auf die Lebensdauer der Wärmeübertragungsvorrichtung auswirken können.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wärmeübertragungsvorrichtung
der eingangs genannten Art insbesondere hinsichtlich einer gleichmäßigeren Wärmeübertragung
bei insbesondere immer noch zufriedenstellenden Wirkungsgraden zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird von der Erfindung durch eine Weiterbildung einer Wärmeübertragungsvorrichtung
der eingangs genannten Art erreicht, die im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist,
daß der Wärmeaufnehmer zu einer Seite des wenigstens einen Zugkanals angeordnet ist
und die Wärmeabgabe aufgrund einer Form- und/oder Lageeigenschaft des wenigstens einen
Zugkanals überwiegend zu der Seite des Wärmeaufnehmers hin erfolgt.
[0008] Dabei beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß eine Zugkanalführung anders als
senkrecht nach oben verlaufender Kanäle mit symmetrischem, d. h. kreisförmigem oder
quadratischem/rechteckigen Querschnitt (d. h. ohne ausgezeichnete Seite) die Strömungsführung
und Gleichmäßigkeit der Wärmeübertragung verbessert. Unter der überwiegenden Wärmeabgabe
zu der einen ausgezeichneten Seite hin ist ein bezüglich der äußeren Begrenzung des
Zugkanals deutlich asymmetrisch zur dieser einen Seite hin verlagerter Wärmefluß zu
verstehen.
[0009] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0010] Demgemäß sorgt die Form- und/oder Lageeigenschaft für eine Verschiebung des Gewichts
der Strömungsverteilung orthogonal zur Strömungsrichtung des strömenden Gases hin
zu der Seite des Wärmeaufnehmers. Dabei kann eine entsprechende äußere ausgezeichnete
Begrenzungsfläche des Zugkanals durch die Innenfläche des Wärmeaufnehmers gebildet
sein. Die Hauptwärmeübertragung findet über diese ausgezeichnete Seite statt.
[0011] Die Erfindung sieht mehrere Form- und Lageeigenschaften vor, die zu dieser gewollten
asymmetrischen Wärmeübertragung beitragen.
[0012] Eine Lageeigenschaft betrifft eine Neigung der Begrenzung des Zugkanals gegenüber
der Vertikalen und in Strömungsrichtung gesehen weg von dem Wärmeaufnehmer. Diese
Begrenzung wird durch das natürlicherweise senkrecht aufsteigende Rauchgas immer wieder
angeströmt. Der Neigungswinkel sollte dabei 2° oder größer, bevorzugt 4° oder größer,
insbesondere 6° oder größer sein, andererseits wird es bevorzugt, daß er nicht größer
als 30°, bevorzugt nicht größer als 20°, insbesondere nicht größer als 12° ist, wobei
Randbedingungen hinsichtlich Größe und Platzbedarf geeignet zu berücksichtigen sind.
[0013] Eine weitere Lageeigenschaft sieht eine Verjüngung des Querschnitts des Zugkanals
vor. Dies sorgt für eine gleichmäßigere Wärmeübertragung insbesondere bezüglich der
Höhenrichtung. Die vereinfacht gesprochen der Begrenzung, welche zum Wärmeaufnehmer
begrenzt, gegenüberliegende Begrenzung ist bevorzugt in die gleiche Richtung gegenüber
der Vertikalen geneigt, zur Herstellung der Verjüngung allerdings unter einem niedrigeren
Neigungswinkel, der bevorzugt im Bereich zwischen 20 % und 80 %, bevorzugt zwischen
30 % und 70 %, insbesondere zwischen 40 % und 60 % des Neigungswinkels der Wärmeaufnehmerseite
beträgt. Absolut gesehen werden hier Neigungswinkel von 2° oder mehr, aber auch 4°
oder mehr bevorzugt, bei bevorzugten Obergrenzen von 24°, weiter bevorzugt 16°, insbesondere
8°.
[0014] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht die simultane Realisierung der sich
verjüngenden Querschnittsform mit asymmetrischem Strömungswiderstand bei geneigter,
zum Wärmeaufnehmer weisender Begrenzung des Zugkanals vor.
[0015] Eine Formeigenschaft bezieht sich auf die Form der Querschnittsfläche des Zugkanals.
Zum Einen weist diese bevorzugt einen der zum Wärmeaufnehmer weisenden Begrenzung
gegenüberliegenden Bereich der Begrenzung auf, deren Form einen erhöhten Strömungswiderstand
gegenüber der anderen Seite erzeugt. Damit verschiebt sich das Strömungsgewicht wiederum
weiter zu der ausgezeichneten Begrenzungsseite zum Wärmeaufnehmer hin. Bei einer bevorzugten
Querschnittsverengung verkürzt sich bevorzugt nur eine Querabmessung des Zugkanals,
während die andere unverändert bleibt. Die Form des Querschnitts des Zugkanals ändert
sich somit über die Höhe, nicht aber deren Grundform. Ist die Form beispielsweise
im Wesentlichen dreieckig, so würde ein beispielsweise im Gaseingang die Form eines
rechtwinkligen Dreiecks mit von dem Wärmeaufnehmer gebildeten Hypotenuse mit steigender
Höhe die rechtwinklige Form verlieren und zu einem stumpfwinkligen Dreieck übergehen.
Beispielsweise wird die entsprechende Querabmessung auf die Hälfte verringert.
[0016] Anstelle der Dreiecksform sind jedoch auch andere Formen denkbar, etwa eine Trapezform
mit längerer Seitenkante zur Seite des Wärmeaufnehmers hin, aber auch halbkreisförmige
Geometrien oder halbellipsenförmige.
[0017] Bevorzugt weist die Wärmeübertragungsvorrichtung eine Mehrzahl solcher Zugkanäle
auf, die insbesondere in zwei Gruppen aufgeteilt sind und einen rechten und einen
linken Teil einer Zugkanalstruktur bilden. Diese sind zum Beispiel achsensymmetrisch
zu einer Mittelebene des Ofens aufgebaut, wobei der Wärmeaufnehmer ebenfalls zweigeteilt
ist und sich jeweils an der Außenseite der beiden Hälften der Zugkanalstruktur erstrecken.
Zur Innenseite hin sind die beiden Hälften der Zugkanalstruktur mit den jeweils mehreren
Zugkanälen durch Isoliermaterial begrenzt, letzteres kann beispielsweise in Form eines
insbesondere hängenden Einsatzes realisiert werden, der den Bereich der Begrenzung
der Zugkanäle bildet, die nicht der ausgezeichneten Seite zum Wärmeaufnehmer hin entsprechen.
[0018] Zweckmäßig weist die erfindungsgemäße Wärmeübertragungsvorrichtung einen Mechanismus
auf, mit der die Querschnittsfläche der Summe der Zugkanäle in gewissen Grenzen variabel
ist, insbesondere realisierbar durch die Art der Aufhängung des Einsatzes, welcher
den übrigen Teil der Begrenzungen der Zugkanäle definiert.
[0019] Des Weiteren kann zweckmäßig eine Reinigungsvorrichtung insbesondere zum Reinigen
der Innenflächen der Wärmeaufnehmer vorgesehen werden. Dies gelingt bevorzugt ebenfalls
durch die Art der Aufhängung des Einsatzes, die eine geeignet betätigbare Pendelbewegung
des Einsatzes ermöglicht.
[0020] Des Weiteren wird von der Erfindung auch ein mit einer solchen Wärmeübertragungsvorrichtung
ausgestatteter Ofen unter Schutz gestellt. Dabei wird der Gaseingang der Wärmeübertragungsvorrichtung
mit einem Rauchgasausgang des Brennraums verbunden, so daß das Rauchgas durch die
Zugkanäle der Wärmeübertragungsvorrichtung strömen kann.
[0021] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Ofens ergeben sich aus den oben dargestellten
Vorteilen der erfindungsgemäßen Wärmeübertragungsvorrichtung und betreffen insbesondere
eine besonders gleichmäßige Wärmeübertragung über die gesamte Fläche des Wärmeaufnehmers
bei sehr guten Wirkungsgraden.
[0022] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
mit Bezug auf die beiliegenden Figuren, von denen
Fig.1 ein Vorderansicht eines Ofens zeigt, mit einer Aufrißansicht der nachgeschalteten
Wärmeübertragungsvorrichtung,
Fig 2 eine Vertikalschnittansicht durch den Ofen aus Fig. 1 zeigt,
Fig. 3 eine Ansicht der Wärmeübertragungsvorrichtung von unten mit Blickrichtung im
Wesentlichen nach oben zeigt,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer Wärmeübertragungsvorrichtung ist, und
Fig. 5 eine Auswahl alternativer Zugkanalquerschnitte zeigt.
[0023] Der in Fig. 1 dargestellte Ofen 100 weist einen auf Beinen 30 abgestützten Brennraum
20 auf, der über eine mit einem Griff 60 versehene Tür 50 für Bediener des Ofens 100
zugänglich ist. Die Beine 30 stützen sich auf beispielsweise höhenverstellbaren Füßen
40 ab. Oberhalb des Brennraums 20 ist eine Flanschplatte 70 angeordnet, die eine zentrale
Öffnung 71 zum Abzug des im Brennraum 20 im Betrieb entstehenden Rauchgases aufweist.
[0024] Auf die Flanschplatte 70 ist eine Wärmeübertragungseinrichtung 10 aufgesetzt, die
von dem aus der Öffnung 71 nach oben strömenden Rauchgas durchströmt wird. Dabei gelangt
das Rauchgas in einen hinter einer Ablenkplatte 88 angeordneten Endabzug 90.
[0025] Soweit bisher beschrieben, weist der Ofen 100 in der Technik bekannte Merkmale auf.
Im Folgenden wird der Aufbau der Wärmeübertragungsvorrichtung 10 genauer beschrieben.
[0026] Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Wärmeübertragungsvorrichtung 10 in diesem Ausführungsbeispiel
der Ofenvorderseite zugewandte und abgewandte Wärmeaufnehmer 8 aufweist. Diese erstrecken
sich in Fig. 2 senkrecht zur Papierebene über im Wesentlichen die volle Breite des
Ofens 100 zwischen zwei nicht dargestellten strukturgebenden Seitenteilen der Wärmeübertragungsvorrichtung
10.
[0027] Die Wärmeaufnehmer 8 begrenzen mit ihren Innenflächen 7 die nach außen weisenden
Seiten einer Zugkanalstruktur 6L, 6R, die weiter unten genauer beschrieben wird. Eine
innenseitige Begrenzung der Zugkanalstruktur 6L, 6R wird durch einen Einsatz 4 gebildet,
der an seinem dem Brennraum 20 zugewandten Ende einen Träger 5 aufweist, an dem sich
Abschnitte des Einsatzes 4, die die Form der Zugkanalstruktur 6L, 6R bestimmen, abstützen.
Zudem dient der Träger 5 durch die Formgebung seiner nach unten weisenden Fläche der
gleichmäßigen Aufteilung des aus dem Brennraum 20 strömenden Rauchgases auf die beiden
Seiten 6L, 6R. Letzteres hat in diesem Ausführungsbeispiel keinen direkten Zugang
zu den Eingängen der Zugkanalstruktur 6L, 6R im Bereich der zentralen Öffnung 71 der
Flanschplatte 70, sondern wird um eine Schutzplatte 21 herum geführt, die im oberen
Bereich des Brennraums 20 angeordnet ist.
[0028] Obwohl der genauere Aufbau der nach innen weisenden Seite der Zugkanalstruktur 6L,
6R aus Fig. 2 noch nicht zu erkennen ist, gibt Fig. 2 jedoch die Lage der die Zugkanalstruktur
6L, 6R nach außen begrenzenden Flächen 7 zutreffend wieder. Diese sind gegenüber der
Vertikalen um einen Winkel α nach innen geneigt, der in diesem Ausführungsbeispiel
ca. 8° beträgt. Aufgrund der Neigung der Innenfläche 7 des Wärmeaufnehmers 8 besitzt
die Fläche 7 eine orthogonal zur Vertikalen verlaufende Richtungskomponente. Das in
einem jeweiligen Höhenabschnitt in der Zugkanalstruktur 6L, 6R strömende Rauchgas
wird daher dazu neigen, die Fläche 7 anzuströmen und nicht die nach innen weisende
Begrenzung der Zugkanalstruktur 6L, 6R. Letztere ist durch den Einsatz 4 definiert
und wird im Folgenden mit Bezug auf Fig. 3 genauer erläutert.
[0029] Fig. 3 ist eine Ansicht von unten auf die Wärmeübertragungsvorrichtung 10, in der
zentral der Träger 5 und lateral außen die Wärmeaufnehmer 8 dargestellt sind. Jede
Seite 6L und 6R der Zugkanalstruktur 6L, 6R weist eine Mehrzahl von Zugkanälen 3 auf,
die an ihrer Außenseite durch die Innenfläche 7 des Wärmeaufnehmers 8 begrenzt sind.
Nach innen ist ein Zugkanal 3 durch zwei entlang der Kante 4c einen Winkel miteinander
einschließenden Seitenflächen 4a, 4b begrenzt, so daß der Zugkanal 3 in einem Horizontalschnitt
eine in diesem Ausführungsbeispiel dreieckige Form annimmt. Da die die beiden Seitenflächen
4a, 4b verbindende Kante 4c nicht die gleiche Neigung α wie die Innenfläche 7 des
Wärmeaufnehmers 8 aufweist, verjüngt sich der Querschnitt des Zugkanals 3 mit zunehmender
Höhe. Dies ist in Fig. 3 erkennbar, berücksichtigt man daß die Blickrichtung nicht
genau der Vertikalen entspricht, sondern jeweils für die eine Hälfte 6U6R der Neigung
α folgend an der Innenfläche 7 entlang verläuft, die entsprechend in Fig. 3 nur als
Kante erscheint.
[0030] Die Kante 4c verläuft ebenfalls nach innen geneigt, aber um einen Winkel β, der in
diesem Ausführungsbeispiel etwa 4°, also etwa die Hälfte des Winkels α beträgt. Der
Verlauf der Kante 4c wendet sich somit in Höhenrichtung von der der natürlichen Steigungsrichtung
des Rauchgases entsprechenden Höhenrichtung ab. Dies trägt ebenfalls dazu bei, daß
sich das Strömungsgewicht hin zur Innenfläche 7 der Wärmeaufnehmer 8 verschiebt. Des
Weiteren ergibt sich aufgrund des in die Höhe verengten Querschnitts des Zugkanals
3 eine mit der Höhe steigende Geschwindigkeit des Rauchgases, aufgrund der trotz der
immer weiter gehenden Abkühlung des Rauchgases auf seinem Strömungsweg nach oben eine
gleichmäßige Wärmeübertragung in den Wärmeaufnehmer 8 erreicht wird.
[0031] Der durch die Geometrie der Seitenflächen 4a, 4b vorgegebene, der Fläche 7 gegenüberliegende
Bereich um die Kante 4c bildet darüber hinaus eine Zone höheren Strömungswiderstands,
der die Hauptströmung und somit Hauptwärmeübertragung nochmals weiter in Richtung
der Innenfläche 7 des Wärmeaufnehmers 8 verschiebt. Insbesondere zusammen mit der
Neigung α der Innenfläche 7 und der Verengung der Querschnittfläche des Zugkanals
3 führt dies zu einer besonderen asymmetrischen Wärmeübertragung im Zugkanal 3, einseitig
nach außen hin, also zur Innenfläche 7 des Wärmeaufnehmers 8.
[0032] Eine gleichmäßigere Wärmeübertragung gelingt mit den oben erläuterten Lage- und Formeigenschaften
auch ohne Einsatz zusätzlicher Verwirbelungsbleche, die ansonsten eingesetzte werden,
aber unnötig starke Strömungswiderstände bilden.
[0033] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Wärmeaufnehmer 8 als Wärmespeicher konfiguriert,
und beispielsweise durch eine Schamottmasse (gebrannte Schamotte, verpresste feuerfeste
Steine, Speckstein, usw.) gebildet, die in der Lage ist, größere Wärmemengen aufzunehmen
und wieder langsam an die Umgebung abzugeben. Alternativ könnte man in dem Wärmeaufnehmer
8 jedoch auch ein Fluid strömen lassen, das die aufgenommene Wärme an andere Orte
transportiert und dabei zirkuliert. Dies wäre die Variante eines klassischen Wärmetauschers.
Auch Kombinationen dieser Varianten sind denkbar, beispielsweise den klassischen Wärmetauscher
im Bereich der einen Hälfte 6R der Zugkanalstruktur 6L,6R und ein Wärmespeicher zur
Hälfte 6L hin.
[0034] Das Material des Einsatzes 4 ist ein kaum Wärme aufnehmendes Isoliermaterial, das
auch kaum verrußt.
[0035] In der Darstellung von Fig. 4 ist der als Wärmespeicher konfigurierte Wärmeaufnehmer
8 aus Blöcken zusammengesetzt, die einfach übereinander gestapelt werden. Es sind
jedoch auch andere Konfigurationen für den konkreten Aufbau des Wärmeaufnehmers 8
denkbar. Beispielsweise könnte der Wärmeaufnehmer aus einem plattenartigen Teil oder
mehreren plattenartigen Teilen (Rippen) bestehen, die an den nicht dargestellten strukturgebenden
Seitenteilen geeignet befestigt werden, beispielsweise in einer Nut geführt werden.
Letztere Variante erlaubt auch Konfigurationen mit geringerem Gesamtgewicht.
[0036] Eine mögliche Montagereihenfolge der Wärmeübertragungsvorrichtung 10 ist wie folgt:
Man befestigt die Seitenteile (nicht in den Figuren dargestellt) auf der Flanschplatte
70 und fügt zur hinteren Seite (Seite 6R) einen Teil des Wärmeaufnehmers 8 an, beispielsweise
in Form von einzufügenden Rippen wie oben erläutert. Anschließend wird der Träger
5 eingehängt, der lateral von zwei Endbereichen 2, die auf Zug belastet werden, gehalten
wird. Letztere sind an Stellschrauben 1 montiert (Fig. 1), die sich wiederum geeignet
auf dem Wärmeaufnehmer 8 abstützen können. Bei dem Inneneinsatz 4 handelt es sich
somit um eine eingehängte Struktur.
[0037] Nach Einhängen des Trägers 5 können die formgebenden Teile des Einsatzes 4 eingebaut
werden. Diese können beispielsweise in Sätzen bereitgestellt werden, die zum Beispiel
zwei oder drei der Zugkanäle 3 definieren. Gegebenenfalls könnten auch längere Stücke,
die mehr als drei Zugkanäle definieren, einstückig hergestellt werden. Anschließend
kann der Einbau des anderen Teils des Wärmeaufnehmers 8 an der anderen Seite (zur
Seite 6L) erfolgen. Schließlich wird die Wärmeübertragungseinrichtung 10 von einem
nicht dargestellten Gehäuse umgeben, das jedenfalls im Falle einer Ausgestaltung des
Wärmeaufnehmers 8 als Wärmespeicher von diesem beabstandet angeordnet wird.
[0038] Da die den Träger 5 haltenden Endbereiche 2 sich über die Stellschrauben 1 abstützen,
kann die Höhenlage des Einsatzes 4 verändert und auf eine gewünschte Höhe eingestellt
werden. Aufgrund der konischen Kontur der Zugkanalstruktur 6L, 6R und des Einsatzes
4 läßt sich damit die gesamte Querschnittsfläche der Zugkanalstruktur 6L, 6R verändern
und auf einen gewünschten Wert einstellen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn aus beliebigen Gründen ein Gesamtabzug nicht ausreichend gut funktioniert, aber
durch eine Querschnittsvergrößerung im Bereich der Wärmeübertragungsvorrichtung noch
positiv beeinflußt werden kann. Der Ofenbauer kann somit noch Nacheinstellungen vornehmen
und optimieren.
[0039] Aufgrund der im Wesentlichen punktförmigen Lagerung der Endbereiche 2 an den Stellschrauben
1 hat der Einsatz 4 insgesamt einen Bewegungsspielraum in einer in Fig. 2 senkrecht
zur Papierebene stehenden Richtung, also der Ofenbreitenrichtung. Ein Hin- und Herpendeln
des Einsatzes 4 in Ofenbreitenrichtung kann beispielsweise durch ein nicht dargestelltes
Betätigungselement von Hand durchgeführt werden, das beispielsweise durch eine Schubstange
mit unmittelbarer Kraftübertragung oder auch über ein Getriebe realisiert sein kann.
Bei dieser Bewegung schaben die Kanten 4d zwischen einer Fläche 4a des Einsatzes und
seiner Seitenfläche 4b eines benachbarten Zugkanals 3 (siehe Fig. 3) an der Innenfläche
7 des Wärmeaufnehmers 8 entlang und kratzen dabei Rußablagerungen ab. Diese fallen
nach unten in einen über die Tür 50 erreichbaren Bereich des Brennraums 20 und können
somit leicht entfernt werden. Somit erlaubt die Wärmeübertragungsvorrichtung 10 auch
sehr einfache Reinigungsmöglichkeiten. Idealerweise ist der Abstand zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Außenkanten 4d dazu kleiner als das Spiel für diese Bewegung
in Bewegungsrichtung.
[0040] Die Querschnittsform der Zugkanäle 3 ist nicht auf die in Fig. 3 dargestellte Dreiecksform
eingeschränkt. Es könnten beispielsweise auch andere Querschnittsgeometrien zum Einsatz
kommen, von denen einige bevorzugte beispielhaft noch in Fig. 5 dargestellt sind,
nämlich trapezförmig, halbkreisförmig (oder allgemeiner halbkegelschnittförmig).
[0041] Mit dem dargestellten Ofen wird eine sehr gute Gleichmäßigkeit der Wärmeübertragung
des Rauchgases über die gesamte Innenfläche 7 des Wärmeaufnehmers 8 erreicht. Zudem
können Wirkungsgrade erreicht werden, die 85 %, aber auch 90 % überschreiten, auch
wenn keine gesonderte und gesteuerte Luftzufuhr in den Brennraum 20 vorgesehen ist.
Letztere könnte selbstverständlich zusätzlich vorgesehen werden.
[0042] Die Erfindung ist nicht auf die in der Figurenbeschreibung offenbarten und detailliert
vorgestellten Merkmale eingeschränkt. Vielmehr können die Merkmale der obigen Beschreibung
und nachstehenden Ansprüchen einzeln und in Kombination für die Verwirklichung der
Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Wärmeübertragungsvorrichtung (10), insbesondere zur Nachschaltung an einen Ofen, mit
einem Gaseingang (3u) für ein Wärme enthaltendes Gas,
wenigstens einem Zugkanal (3), der von dem Gas durchströmt wird,
einem Wärmeaufnehmer (8), der von dem strömenden Gas abgegebene Wärme aufnimmt, und
einem Gasausgang für das so abgekühlte Gas,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeaufnehmer (10) zu einer Seite (7) des wenigstens einen Zugkanals (3) angeordnet
ist und die Wärmeabgabe aufgrund einer Form- und/oder Lageeigenschaft des wenigstens
einen Zugkanals (3) überwiegend zu der Seite des Wärmeaufnehmers hin erfolgt.
2. Wärmeübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Form- und/oder Lageeigenschaft
des wenigstens einen Zugkanals (3) eine Verschiebung des Gewichts der Strömungsverteilung
orthogonal zur Strömungsrichtung des strömenden Gases hin zu der Seite (7) des Wärmeaufnehmers
bewirkt.
3. Wärmeübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der eine Begrenzung (7) des
wenigstens einen Zugkanals zur Seite des Wärmeaufnehmers (8) gegenüber der Vertikalen
in Strömungsrichtung gesehen von dem Wärmeaufnehmer (8) weg geneigt ist.
4. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der sich
der Querschnitt des wenigstens einen Zugkanals (3) in Strömungsrichtung verjüngt.
5. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein
durch seinen im Querschnitt betrachteten maximalen Abstand zu der zu dem Wärmeaufnehmer
weisenden Begrenzung definierter Begrenzungsbereich (4c) des wenigstens einen Zugkanals
(3) gegenüber der Vertikalen in Strömungsrichtung gesehen von dem Wärmeaufnehmer (8)
weg geneigt ist.
6. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein
einer zu dem Wärmeaufnehmer (8) weisenden Begrenzung (7) gegenüberliegender Bereich
des wenigstens einen Zugkanals einen erhöhten Strömungswiderstand aufweist.
7. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die
Querschnittsform des wenigstens einen Zugkanals (3) polygonförmig, insbesondere dreiecksförmig
oder trapezförmig, oder halbkreis- oder -ellipsenförmig ist.
8. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der
Wärmeaufnehmer wenigstens zwei räumlich voneinander getrennte Bereiche (8, 8) aufweist.
9. Wärmeübertragungsvorrichtung nach Anspruch 8, bei der eine den wenigstens einen Zugkanal
(3) aufweisende Zugkanalstruktur (6L, 6R) in dem die wenigstens zwei Wärmeaufnehmerbereiche
(8, 8) trennenden Zwischenraum angeordnet ist.
10. Wärmeübertragungsvorrichtung nach Anspruch 9, bei der die Zugkanalstruktur (6L, 6R)
wenigstens zwei Teile aufweist, und jeder Teil (6L; 6R) wenigstens einen Zugkanal
aufweist.
11. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine/die
Zugkanalstruktur (6L, 6R) eine Mehrzahl von Zugkanälen (3) aufweist, insbesondere
jeder Teil der Zugkanalstruktur mehrere Zugkanäle aufweist.
12. Wärmeübertragungsvorrichtung mit einem die Geometrie der übrigen, nicht zum Wärmeaufnehmer
weisenden Begrenzung (4a, 4b) des wenigstens einen Zugkanals wenigstens teilweise
definierenden Einsatz (4), wobei insbesondere der Einsatz (4) in einem zentralen Bereich
angeordnet und insbesondere hängend gehalten wird.
13. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Einstellmechanismus
(2, 1) zum Einstellen der Größe des Querschnitts des wenigstens einen Zugkanals (3),
insbesondere aller Zugkanäle, wobei insbesondere der Einstellmechanismus (1, 2)auf
einer Veränderbarkeit der gehängten Höhe des Einsatzes (4) beruht.
14. Wärmeübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Reinigungsmechanismus
(1, 2; 4d), insbesondere zum Reinigen der zu dem Wärmeaufnehmer weisenden Begrenzung
des wenigstens einen Zugkanals, wobei insbesondere der Reinigungsmechanismus (1, 2;
4d) auf einer eine Pendelbewegung des Einsatzes (4) erlaubenden Lagerung des Einsatzes
beruht.
15. Ofen (100), mit einem Brennraum (20) und einer Wärmeübertragungsvorrichtung (10) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, deren Gaseingang (3u) mit einem Rauchgasausgang
(71) des Brennraums (20) verbunden ist.