[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Banknotenverwahrungssystem, insbesondere ein
Sicherungsmittel für ein Banknotenverwahrungssystem. Im Folgenden soll das Wort Banknoten
alle Dinge umfassen, die Banknoten ähnlich sind, wie beispielsweise Wertpapiere, etc.
[0002] Banknotenverwahrungssysteme finden sich beispielsweise an Geldautomaten, Sortiermaschinen,
Zählmaschinen, Einzahlautomaten und Bargeld-Recyclern. Dort werden Banknoten verwahrt,
bis sie beispielsweise von einem Sicherheitsdienst abgeholt und zur Bank gebracht
werden. Zur Sicherung der dort gelagerten Banknoten gegen Diebstahl bzw. um die Verwendung
von aus Banknotenverwahrungssystemen gestohlenen Banknoten zu verhindern, ist es üblich,
die Banknoten im Falle eines Diebstahls durch Auslösung eines Alarmzustandes noch
im Banknotenverwahrungssystem blitzschnell mit Farbstoff, typischerweise mit farbiger
Tinte, einzufärben, damit die Banknoten dadurch unbrauchbar werden und nicht mehr
in Umlauf gebracht werden können. Denn verfärbte Banknoten sind für den Dieb unbrauchbar
und wertlos. Dabei muss gewährleistet sein, dass mindestens 10% einer jeden Banknote
eingefärbt werden (20% ist empfohlen, aber 10% ist in vielen Ländern als Minimum gesetzlich
vorgeschrieben).
[0003] Die Einfärbung kann aber bislang nicht hundertprozentig sichergestellt werden, so
dass das Risiko besteht, dass nicht alle Banknoten ausreichend eingefärbt werden.
Außerdem ist es für den Inhaber des Banknotenverwahrungssystems bzw. den Eigentümer
der Banknoten schwierig, das Geld wiederzubekommen, wenn die Banknoten tatsächlich
gestohlen wurden, da die eingefärbten und dadurch unbrauchbaren und somit wertlosen
Banknoten normalerweise gegen Zahlung einer geringen Gebühr bei der Landeszentralbank
gegen neue Banknoten ausgetauscht werden können.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System zu schaffen, bei dem
die Banknoten gar nicht erst entwendet werden können, um einen Missbrauch zu verhindern
und den Umtausch der verfärbten Banknoten zu gewährleisten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Sicherungsmittel für ein Banknotenverwahrungssystem
gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung wird anhand nachfolgender Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein Banknotenverwahrungssystem in seiner Gesamtheit in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 2
- zeigt das Banknotenverwahrungssystem aus Fig. 1 mit geöffneten Türen.
- Fig. 3
- zeigt einen Aufnahmebehälter in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 4
- zeigt einen alternativen Aufnahmebehälter gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung von vorne.
- Fig. 5
- zeigt eine Seitenansicht einzelner Bauelemente des Banknotenverwahrungssystems.
- Fig. 6
- zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 5 in Seitenansicht.
- Fig. 7
- zeigt eine erste Ausführungsform in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 8
- zeigt eine geschnittene Seitenansicht einzelner Bauteile gemäß einer zweiten Ausführungsform
des Banknotenverwahrungssystems.
- Fig. 9
- zeigte eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnitts aus Fig. 8.
- Fig. 10
- zeigt eine vergrößerte Ausschnittansicht aus Fig. 8.
[0007] Das Banknotenverwahrungssystem aus Fig. 1 wird in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
1 bezeichnet.
[0008] Es besteht von außen betrachtet aus einem Gehäuse 2, einer Ein-/Ausgabeöffnung 3,
sowie einer Türe 4.
[0009] Wie in Fig. 2 zu sehen, besteht die Türe 4 aus zwei Elementen, einer oberen Türe
und einer unteren Türe. Durch die geöffneten Türen ist ein Blick in das Innere des
Banknotenverwahrungssystems aus Fig. 1 möglich. Darin sind zu erkennen: ein Aufnahmebehälter
5 im eingesetzten Zustand, ein Verriegelungsmechanismus 6 für die Türe oben, eine
Serviceabdeckung 7, ein Notenvalidierer 8, ein Hauptschalter 9, sowie eine Klappe
für ein Safebagfach 10.
[0010] In Fig. 3 ist der Aufnahmebehälter 5 einzeln in perspektivischer Ansicht gezeigt.
Es handelt sich dabei um einen kastenförmigen Behälter, der an seiner Vorderseite
einen Griff 20 aufweist, um den Aufnahmebehälter aus dem Banknotenverwahrungssystem
entfernen zu können. Der Aufnahmebehälter 5 ist rundum geschlossen ausgebildet und
besitzt lediglich eine Öffnung, durch die Banknoten über einen Notenvalidierer 8 eingeführt
werden können. Der Aufnahmebehälter 5 wird im Betrieb mit dem Notenvalidierer 8 kombiniert,
wodurch einzelne Banknoten nach ihrer Validierung in den Aufnahmebehälter 5 eingeführt
werden können.
[0011] In Fig. 5 sind mit dem Bezugszeichen 19 Bohrungen gezeigt, durch die ein Einfärbesystem,
wie es später in Fig. 8 beschrieben wird, farbige Tinte in das Innere des Aufnahmebehälters
5 im A-larmfalle einspritzen kann.
[0012] In Fig. 6 ist ein Ausschnitt B aus Fig. 5 näher dargestellt. Darin ist ein Sperrmechanismus
12 zu erkennen, der einen Bolzen 14 aufweist, der in Fig. 6 nach unten vorragt. In
Fig. 6, ebenso wie in Fig. 7, ist der Bolzen 14 in seiner ausgelösten Position, das
heißt, der Bolzen 14 erstreckt sich in eine Verriegelungsöffnung 15 des Aufnahmebehälters
5 hinein.
[0013] Wie am besten in Fig. 7 zu erkennen ist, handelt es sich bei der Verriegelungsöffnung
15 um einen Ausschnitt aus einem Randabschnitt des Aufnahmebehälters 5. Der Sperrmechanismus
12 ist oberhalb der Verriegelungsöffnung 15 an einem Befestigungsteil 21, das fest
mit dem Gehäuse 2 verbunden ist, angebracht. In dieser Ausführungsform weist das Befestigungsteil
21 für den Sperrmechanismus 12 zudem ein Aufnahmeteil 16 auf, das ebenfalls eine Öffnung
17 aufweist, durch die der Bolzen 14 hindurch ragen kann, wenn er ausgelöst wird.
In diesem Zustand, so wie er in Fig. 7 zu sehen ist, blockiert der Bolzen 14 die Verriegelungsöffnung
15 des Aufnahmebehälters 5, indem er sich durch diese Öffnung erstreckt und in die
Öffnung 17 des Aufnahmeteils 16 hinein ragt. Somit kann der Aufnahmebehälter 5 nicht
mehr nach vorne weggezogen werden und somit nicht mehr aus dem Gehäuse 2 entnommen
werden.
[0014] Bei dem Sperrmechanismus 12 handelt es sich um einen Aktuator, der einen pyrotechnischen
Sprengsatz aufweist, der über eine Zündung gezündet werden kann, sobald der Alarmzustand
ausgelöst wird. Dadurch wird der Bolzen 14 blitzartig und mit großer Kraft in seinen
ausgefahrenen Zustand gebracht, um den Aufnahmebehälter 5 zu verriegeln.
[0015] Gemäß einem nicht gezeigten Alarmsystem wird Alarm ausgelöst, wenn beispielsweise
die Türe aufgebrochen wird, der Strom unterbrochen wird, oder gar das gesamte Banknotenverwahrungssystem
stärker als 20 Grad geneigt wird, indem es beispielsweise angehoben wird. Auf wenn
es komplett aufgehoben wird oder eine starke Erschütterung erfährt kann Alarm ausgelöst
werden.
[0016] In den Fig. 8 bis 10 ist eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erläutert.
Im Unterschied zur ersten Ausführungsform weist der Aufnahmebehälter 5' keine Verriegelungsöffnung
auf, sondern lediglich eine Bohrung 22 in einer Seitenwand des Aufnahmebehälters 5',
und zwar an einer Stelle, die dem Bolzen 14 gegenüberliegend angeordnet ist. Der Bolzen
14 wird durch den pyrotechnischen Sprengsatz direkt die Bohrung 22 des Aufnahmebehälters
5' geschossen und durchdringt diese. Damit ist der Bolzen fest mit dem Aufnahmebehälter
5' verbunden. Dadurch wird der Aufnahmebehälter 5' ebenfalls sicher vor einem unberechtigtem
Herausnehmen verriegelt. Im übrigen entspricht der Aufbau des Sperrmechanismus 12
dem des ersten Ausführungsbeispiels, so daß auf weitere Erläuterungen verzichtet werden
kann.
[0017] Es soll noch einmal festgehalten werden, daß das vorliegende System nicht auf ein
reines Banknotenverwahrungssystem beschränkt ist. Vielmehr können auch andere Dinge
verwahrt werden und durch die vorliegende Erfindung gesichert werden.
1. Banknotenverwahrungssystem (1), aufweisend
- ein Gehäuse (2) mit einer Ein- und/oder Ausgabeöffnung (3) sowie einer abschließbaren
Türe (4),
- einen in dem Gehäuse angeordneten und bei ordnungsgemäß geöffneter Türe daraus entnehmbaren
Aufnahmebehälter (5; 5') für Banknoten,
- ein Alarmsystem zur Erkennung eines nicht legitimierten Entnahmeversuchs des Aufnahmebehälters
und/oder eines Entwendungsversuchs des gesamten Banknotenverwahrungssystems und/oder
eines Entwendungsversuchs der Banknoten selbst und/oder einer gewaltsam herbeigeführten
Stromunterbrechung,
- einen auslösbaren Sperrmechanismus (12), der fest mit dem Gehäuse (2) verbunden
ist und der dazu ausgebildet ist, durch das Alarmsystem ausgelöst zu werden und im
ausgelösten Zustand den Aufnahmebehälter (5; 5') fest mit dem Gehäuse zu verbinden,
um eine Entnahme zu verhindern.
2. Banknotenverwahrungssystem gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Einfärbungssystem (11), das dazu ausgebildet ist, bei Auslösung des Alarmsystems
Farbstoff auf die im Aufnahmebehälter (5; 5') befindlichen Banknoten abzugeben.
3. Banknotenverwahrungssystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrmechanismus ein Eingriffselement, insbesondere einen Bolzen (14) aufweist,
das/der im ausgelösten Zustand in den Aufnahmebehälter (5; 5') eingreift.
4. Banknotenverwahrungssystem gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (14) mittels Pyrotechnik in Eingriff mit dem Aufnahmebehälter
(5; 5') gebracht wird.
5. Banknotenverwahrungssystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (5; 5') eine Verriegelungsöffnung (15) aufweist, und das Eingriffselement
(14) des Sperrmechanismus (12) im ausgelösten Zustand in die Verriegelungsöffnung
eingreift.
6. Banknotenverwahrungssystem gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrmechanismus (12) ein Aufnahmeteil (16) mit einer das Eingriffselement (14)
aufnehmenden Öffnung (17) aufweist, das so ausgebildet ist, dass es gegenüber dem
Eingriffselement auf der anderen Seite der Verriegelungsöffnung (15) des Aufnahmebehälters
(5; 5') angeordnet ist, und dass das Eingriffselement im ausgelösten Zustand durch
die Verriegelungsöffnung (15) in die Öffnung (17) des Aufnahmeteils (16) des Sperrmechanismus
(12) eingreift.
7. Banknotenverwahrungssystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (5; 5') keine Verriegelungsöffnung aufweist, und der Sperrmechanismus
(12) einen Bolzen (14) aufweist, wobei der Sperrmechanismus so ausgebildet ist, dass
der Bolzen im ausgelösten Zustand in bzw. durch eine Wand des Aufnahmebehälters hinein
bzw. hindurch gestoßen wird.