HINTERGRUND DER ERFINDUNG
GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Küchenmöbel mit einer Arbeits- und/oder Funktionsfläche,
in die mindestens eine Herdplatte integriert ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] In der industrialisierten Welt können viele Güter zu sehr günstigen Preisen hergestellt
werden, da sie in großen Stückzahlen gefertigt werden. Dies hat jedoch den Nachteil,
dass die entsprechenden Gerätschaften keinen individuellen Charakter aufweisen und
an Standardbedürfnisse angepasst sind. Dies ist jedoch für bestimmte Bevölkerungsgruppen
nachteilig, da sie bei den entsprechenden Standardbedingungen benachteiligt oder gehandicapt
sind, wie beispielsweise körperlich behinderte oder kleinwüchsige Menschen. So ist
es beispielsweise für Rollstuhlfahrer schwierig, standardisierte Geräte zu nutzen,
da diese auf Menschen ohne körperliche Behinderung zugeschnitten sind.
[0003] Dies gilt insbesondere auch für Möbel, die in großen Stückzahlen standardisiert hergestellt
werden. Derartige Möbel sind ebenfalls auf die Nutzung durch körperlich nicht behinderte
Menschen ausgerichtet, sodass körperlich behinderte Menschen, wie beispielsweise Rollstuhlfahrer,
diese Möbel nicht oder nur eingeschränkt nutzen können.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind deshalb bereits Möbel bekannt, die auf spezielle Bedürfnisse
für Behinderte zugeschnitten sind. Ein Beispiel ist durch einen Schrank gegeben, wie
er beispielsweise in der
DE 10 2010 005 024.5 beschrieben ist, in der ein Schrank gezeigt ist, bei dem die oberen Ablagefächer
durch einen Mechanismus aus dem Schrank ausfahrbar und vor der Vorderseite des Schranks
absenkbar sind, sodass Rollstuhlfahrer die Ablagefächer erreichen können.
[0005] Obwohl damit für Menschen mit körperlicher Behinderung bereits ein geeignetes Hilfsmittel
gegeben ist, besteht jedoch weiterhin Bedarf, die Lebensqualität von körperlich behinderten
Menschen durch Bereitstellen von geeigneten Möbeln zu verbessern.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0006] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel bereitzustellen, welche
für körperlich Behinderte und insbesondere Rollstuhlfahrer geeignet ist und es den
körperlich behinderten Menschen bzw. Rollstuhlfahrern ermöglicht, das Möbel vollständig
zu nutzen. Gleichzeitig soll das entsprechende Möbel einfach aufgebaut und bedienbar
sein.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Küchenmöbel mit einer Arbeits- oder Funktionsfläche
gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen
abhängigen Ansprüche.
[0008] Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, dass für das selbstständige Leben von
körperlich behinderten Menschen die selbstständige Zubereitung von Lebensmitteln sehr
bedeutsam ist. Allerdings sind gerade Küchenmöbel so gestaltet, dass sie von körperlich
behinderten Menschen, wie Kleinwüchsigen oder Rollstuhlfahrern, nur schwer zu bedienen
sind. Hier ist vor allem die Gestaltung und Anordnung von Herdplatten zu nennen, die
üblicherweise in einer Arbeits- oder Funktionsfläche eines Küchenmöbels integriert
sind. Unter Herdplatten werden hierbei sämtliche Geräte verstanden, die für eine Zubereitung
von Speisen in einer Arbeits - oder Funktionsfläche geeignet sind, wie elektrische
Heizfelder, Induktionsheizfelder, Gasheizfelder, Bratflächen, Grillflächen und dergleichen.
Kleinwüchsige Menschen oder Rollstuhlfahrer haben hier die Schwierigkeit entfernt
liegende Bereiche der Arbeits - und/oder Funktionsfläche zu erreichen, da sie üblicherweise
nur von einer Seite zugänglich ist. Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Arbeits- oder Funktionsfläche, wie beispielsweise eine Herdplatte bewegbar
ausgebildet ist, und zwar insbesondere ausfahrbar und absenkbar.
[0009] Vorzugsweise ist die Arbeits - und/oder Funktionsfläche mit der integrierten Herdplatte
horizontal und/oder vertikal bewegbar ist. Auf diese Weise kann die Arbeits - und/oder
Funktionsfläche so angeordnet werden, dass sie für jedermann in allen Bereichen leicht
zugänglich ist.
[0010] Das erfindungsgemäße Küchenmöbel ermöglicht es somit, die Arbeits- und/oder Funktionsfläche
horizontal aus beispielsweise einer Küchenzeile auszufahren und/oder auf eine für
den Nutzer geeignete Höhe abzusenken. Hierzu ist eine Halte - und Antriebsvorrichtung
vorgesehen, mit der die Arbeits - und/oder Funktionsfläche gehalten und bewegt wird.
[0011] Die Bewegung der Arbeits - und/oder Funktionsfläche kann dabei so erfolgen, dass
die Arbeits - und/oder Funktionsfläche in jeder Stellung der Halte - und Antriebsvorrichtung
im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.
[0012] Die horizontale Bewegung entspricht dabei vorzugsweise einer Bewegung in einer horizontalen
Ebene senkrecht zu einer Zugangsseite der Arbeits- und/oder Funktionsfläche bzw. des
Möbels. Die vertikale Bewegung ist vorteilhafterweise eine Bewegung quer, insbesondere
senkrecht zur horizontalen Ebene, insbesondere entlang der Zugangsseite der Arbeits-
und/oder Funktionsfläche bzw. des Möbels.
[0013] Das Küchenmöbel weist eine Vorderseite auf, die üblicherweise der Zugangs seite entspricht.
Die Vorderseite ist durch die Front des Küchenmöbels oder im einfachsten Fall durch
den Rand der Arbeits- und/oder Funktionsfläche an der primären Zugangsseite gebildet,
auf die beispielsweise die Bedienelemente einer Herdplatte ausgerichtet sind. Die
horizontale Bewegung der Arbeits- und/oder Funktionsfläche erfolgt in Richtung zur
Zugangsseite und somit quer, insbesondere senkrecht zur Vorderseite, die auch dadurch
definiert werden kann, dass dort weitere Öffnungen, Türen, Schübe und dergleichen
angeordnet sein können, um von dieser Seite bedient zu werden.
[0014] Die Arbeits- und/oder Funktionsfläche kann somit insbesondere über die Vorderseite
hervorstehend und/oder vor der Vorderseite angeordnet werden.
[0015] Insbesondere können die verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten miteinander kombiniert
werden, so dass sowohl eine horizontal als auch vertikale Bewegung möglich ist, und
zwar sowohl gleichzeitig als auch hintereinander. So kann die Arbeits- und/oder Funktionsfläche
vor die Vorderseite gefahren werden und dort auf und ab gefahren werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Möbel erlaubt es somit Arbeits- und/oder Funktionsflächen, die
vorzugsweise an einer Oberseite eines Möbelblocks angeordnet sind und bei der Nutzung
im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sind, in horizontale Richtung senkrecht zur
Zugangsseite aus dem Möbel herauszufahren und anschließend an der Zugangsseite des
Möbel, insbesondere vor dem Möbelblock abzusenken. Damit lässt sich eine niedrigere
Arbeitsfläche realisieren, bei der sämtliche Bereiche der Arbeits- bzw. Funktionsfläche
für einen körperlich behinderten Menschen erreichbar sind und die zudem unterfahrbar
ist.
[0017] Durch die Kombination von Herausziehen bzw. Vorziehen vor die Zugangsseite des Möbelstücks
und Absenken entlang des Möbelstücks kann die Arbeits- und/oder Funktionsfläche auch
von drei Seiten zugänglich gemacht werden, sodass auch dadurch gegenüber einem reinen
Absenken ein Vorteil hinsichtlich der Nutzbarkeit der Arbeits- oder Funktionsfläche
gegeben ist.
[0018] Zudem kann der Möbelkorpus unterhalb der Arbeits- und/oder Funktionsfläche als Schrank
oder dergleichen eingesetzt werden, ohne den Zugang des Nutzers zur Arbeitsfläche
einzuschränken.
[0019] Zum Ausführen der horizontalen Bewegung kann die Antriebsvorrichtung mindestens eine
horizontale Linearführung aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Antriebsvorrichtung
zum Ausführen der vertikalen Bewegung des mindestens einen Halteelements weiterhin
mindestens eine vertikale Linearführung ausweisen. Beispielsweise kann die Antriebsvorrichtung
eine Kombination aus einer Mehrzahl an Linearführungen zusammengesetzt sein, wobei
mindestens eine, vorzugsweise mehrere Linearführungen die horizontale Bewegung des
Halteelementes ermöglichen, während mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehr Linearführungen
für die vertikale Führung der Arbeits- und/oder Funktionsfläche verantwortlich sind.
[0020] Die Linearführungen können Schienenanordnungen mit darin verfahrbaren Roll -, Gleit
- oder Schiebeelementen aufweisen und vorzugsweise in Form von Rollen-, Schiebe- oder
Gleitauszügen ausgebildet sein. Zusätzlich können die Linearführungen, insbesondere
die vertikalen Linearführungen, zum Fixieren der Arbeits- und/oder Funktionsfläche
in mindestens einer, vorzugsweise jeder beliebigen Stellung bzw. die Antriebsvorrichtung
geeignete Gegengewichte und/oder Arretierungen und/oder Feststellvorrichtungen aufweisen.
Damit ist es möglich, insbesondere die Höhe der Arbeitsfläche individuell an die Ansprüche
und Bedürfnisse des Nutzers, insbesondere eines gehbehinderten oder eines kleinwüchsigen
Menschen, anzupassen.
[0021] Zum Ausführen der horizontalen Bewegung und/oder der vertikalen Bewegung kann die
Antriebsvorrichtung alternativ oder zusätzlich mindestens einen Trägerarm aufweisen,
der beispielsweise teleskopartig und/oder gelenkig ausgebildet sein kann. Vorzugsweise
ist der Trägerarm unabhängig von seiner Gestaltung rotierbar angeordnet. Insbesondere
ist der Trägerarm so konzipiert, dass eine horizontale Verschiebung und/oder eine
vertikale Höhenverstellung bzw. eine kombinierte Bewegung der Arbeits- und/oder Funktionsfläche
ermöglicht wird.
[0022] Die Antriebsvorrichtung kann weiterhin eine Kombination aus mindestens einem Trägerarm
und mindestens einer Linearführung enthalten. Beispielsweise kann die Linearführung
für die horizontale Bewegung eingesetzt werden, während der Trägerarm für die vertikale
Bewegung verantwortlich ist.
[0023] Die Antriebsvorrichtung des Möbels kann sowohl manuell als auch motorbetrieben betätigt
werden. Denkbar ist auch ein teilweise manueller und teilweise motorbetriebener Antrieb,
wobei die Bewegung in horizontale Richtung beispielsweise manuell erfolgen kann, während
die Bewegung in vertikale Richtung aufgrund der erhöhten Krafteinwirkung vorteilhafterweise
motorbetrieben erfolgen kann.
[0024] Der motorgetriebene Antrieb erfolgt vorteilhafterweise über mindestens einen Motor,
insbesondere einen Elektromotor, und mindestens ein Spindel oder sonstige Linearantriebe.
Alternativ oder zusätzlich kann die Antriebsvorrichtung auch einen Pneumatik- und/oder
Hydraulikantrieb aufweisen. Bei Motorbetrieb kann gleichzeitig mit der Positionsveränderung
auch eine gewünschte Positionsfixierung erreicht werden.
[0025] Die Antriebsvorrichtung des Möbels kann, insbesondere sofern diese motorbetrieben
ist, eine Steuereinheit oder eine Steuerbox aufweisen. Diese kann über einen Schalter
und/oder über eine Fernsteuerung betätigt werden, wobei die Bewegung der Arbeits-
und/oder Funktionsfläche in horizontale Richtung und die Bewegung in vertikale Richtung
vorteilhafterweise getrennt steuerbar ist. Besonders vorteilhaft ist dabei eine Fernsteuerung,
die einen Hebel oder Taster für die horizontale Bewegung und einen Hebel oder Taster
für die vertikale Bewegung enthält oder einen entsprechenden Joystick.
[0026] Das Möbel kann eine Halterung oder einen Rahmen umfassen, durch die die Arbeits-
und/oder Funktionsfläche vorteilhafterweise über die Antriebsvorrichtung an einem
Fußboden, an einer Wand und/oder zwischen zwei Möbeln befestigt sein kann. So kann
beispielsweise eine Schiene einer Linearführung, die einen Teil der Antriebsvorrichtung
bildet, an dem Möbel, insbesondere am Möbelblock befestigt, insbesondere angeschraubt
oder angeklebt, sein. Weist die Antriebsvorrichtung einen oder mehrere Trägerarme
auf, so können die Trägerarme über eine Halterung, die im Extremfall das Möbel bilden
kann, am Fußboden oder an einer Wand und/oder an und/oder zwischen benachbarten Möbelblöcken
befestigt sein.
[0027] Außerdem kann es vorteilhaft sein, die Antriebsvorrichtung als stabilen motorbetriebenen
teleskopartigen Trägerarm auszubilden, der zwischen zwei benachbarten Möbelblöcken
angeordnet ist, so dass die Arbeits- und/oder Funktionsfläche z.B. in Form eines Küchenplattenabschnitts
im eingefahrenen Zustand mit den benachbarten Möbelblöcken überlappt oder eine gemeinsame
Arbeitsfläche mit diesen bildet.
[0028] Das erfindungsgemäße Möbel kann weiterhin einen Möbelblock aufweisen. Der Möbelblock
kann beispielsweise als Unterschrank mit Einlegeböden und/oder Schubladen ausgebildet
sein. Unabhängig von der speziellen Ausformung des Möbelblocks kann dieser an seiner
Zugangsseite eine Ausnehmung aufweisen, um die Unterfahrbarkeit zu verbessern.
[0029] Bei dem Möbel kann ein Sensor vorgesehen sein, der bestimmt, dass sofern mindestens
eine der Herdplatten eingeschaltet ist oder mit Kochgeschirr, insbesondere heißem
Kochgeschirr, belegt ist, eine weitere Bewegung der Antriebsvorrichtung ausbleibt.
Alternativ oder zusätzlich kann eine Vorrichtung auf die Herdplatten gesetzt sein,
die das Verrutschen von Kochgeschirr beim Bewegen der Arbeits- und/oder Funktionsplatte
verhindert. Eine solche Vorrichtung kann beispielsweise ein Korb aus Silikon oder
Aluminium sein, der an der Arbeits- und/oder Funktionsfläche befestigt ist.
[0030] Durch das vorgestellte Möbel wird für Rollstuhlfahrern und kleinwüchsigen Menschen
die Arbeit im Haushalt erleichtert und Unfälle bei der Hausarbeit vermieden. Dies
wird dadurch erreicht, dass insbesondere die Höhe der Arbeits- und/oder Funktionsfläche
verstellbar ist, ohne dabei Stauraum zu verlieren und gleichzeitig die Unterfahrbarkeit
der Arbeits- und/oder Funktionsfläche gewährleistet wird, so dass der Nutzer sämtliche
Bereiche der Arbeitsplatte problemlos erreichen kann.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0031] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren und Ausführungsbeispielen
weiter erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in rein schematischer Weise in
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbels;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbels mit Linearführungen als
Antriebsvorrichtung;
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbels mit einem Trägerarm als
Antriebsvorrichtung;
- Fig. 4
- eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbels mit einer Kombination aus
Linearführung und Trägerarm als Antriebsvorrichtung; und in
- Fig. 5 A und B
- eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbels zum Anbringen zwischen
zwei Möbelblöcken.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0032] Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele deutlich, wobei
die Erfindung jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
[0033] Figur 1 zeigt eine Küchenzeile aus einer Mehrzahl an herkömmlichen Unterschränken
(nicht gezeigt), einem quaderförmigen Möbelblock 1 und einer an den Möbelblock 1 angrenzenden
fest installierten Arbeitsfläche 2. Der Möbelblock 1 weist an seiner Oberseite eine
verfahrbare Arbeits- und/oder Funktionsfläche 20 auf, die in einem als quaderförmiger
Korpus 3 ausgebildeten Halteelement aufgenommen ist. Der quaderförmige Korpus 3 kann
in Richtung der Vorderseite bzw. Zugangsseite 10 des Möbelblocks 1 bzw. der Küchenzeile,
also der Seite, an der üblicherweise an die Arbeits- und/oder Funktionsfläche 20 herangetreten
wird, herausbewegt werden und dann anschließend entlang der Vorderseite 10 des Möbelblocks
1 abgesenkt werden, wie durch die strichlinierte Darstellung des quaderförmigen Korpus
3 gezeigt ist. Entsprechend umfasst der Korpus 3 beispielsweise an seinen Kanten 30
an der Unterseite 31 lineare Auszüge 32 zum Ausziehen des Korpus 3 aus dem Möbelblock
1 sowie an der Vorderseite 10 des Möbelblocks 1 Linearführungen 50 für ein Absenken.
Die Arbeits- und/oder Funktionsfläche 20 kann in jeder ausgezogenen Position und jeder
Höhenposition fixiert werden.
[0034] Figur 2 zeigt ein weiteres Beispiel. Bei dem Beispiel der Figur 2 ist die Arbeits-
und/oder Funktionsplatte 20 vollständig als Herdplatte 21, die in einem Korpus 3 integriert
ist, ausgebildet. Die Herdplatte 21 bildet in einem eingefahrenen Zustand der Arbeits-
und/oder Funktionsfläche eine gemeinsame Ebene mit der Küchenplatte 2 aus Figur 1.
Die Herdplatte 21 kann in horizontale Richtung entlang Pfeil A aus dem Küchenblock
10 nach vorne aus der Zugangsseite bzw. der Vorderseite 10 des Möbelblocks 1 ausgezogen
und anschließend in vertikale Richtung entlang Pfeil B abgesenkt werden, was wieder
durch die strichlinierte Darstellung gezeigt ist. Zum Ausziehen der Herdplatte 21
in Richtung des Pfeils A ist eine Linearführung 40 vorgesehen, die an einer senkrecht
zur Zugangsseite 10 des Möbelblocks 1 ausgerichteten Seitenfläche 11 des Möbelblocks
1 und einer der Seitenfläche 11 gegenüberliegenden Seite 34 des Korpus 3 angeordnet
ist. Zum Absenken der Herdplatte 21 sowie des Korpus 3 sind beidseitig an den vertikalen
Kanten 12 der Zugangs seite 10 des Möbelblocks 1 Linearführungen 50 angeordnet.
[0035] Zum Ausziehen und Einziehen der Herdplatte 21 aus bzw. in die Küchenzeile ist ein
Motor M1, der die horizontale Linearführung 40 über eine Spindel antreibt, vorgesehen.
Entsprechend sind zum Absenken und Anheben der Herdplatte 21 die Motoren M2 und M3
vorgesehen, die die vertikalen Linearführungen 50 über Spindeln antreiben. Die Steuerung
der Motoren M1, M2, M3 kann über eine Fernbedienung erfolgen. Dank der Motoren M1,
M2 und M3 kann die Herdplatte 21 zudem in jeder beliebigen Position fixiert werden.
[0036] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei als Halteelement wiederum ein
Korpus 3 dient, in den eine Herdplatte 21 eingelegt ist. Als Antriebsvorrichtung dient
im Beispiel der Figur 3 ein Trägerarm 6, der ein unteres Glied 60 und ein über ein
Gelenk 61 mit dem unteren Glied 60 verbundenes oberes Glied 62 enthält. Der Trägerarm
ist mittels Gelenken 63, 64 an einer zu der Zugangs seite 10 des Möbelblocks 1 senkrecht
angeordneten Seite 11 des Möbelblocks 1 sowie an der Seite 34 des Korpus 3 befestigt
ist. Wie durch die Strichliniendarstellung gezeigt, erfolgt die Bewegung des Korpus
3 in die horizontale Richtung (Pfeil A) und vertikaler Richtung (Pfeil B) durch Drehung
des Trägerarms 6 um das Gelenk 63 am Möbelblock 1 und gleichzeitiges Verändern des
Winkels zwischen dem unteren und dem oberen Glied 60, 62 des Trägerarms 6.
[0037] Die Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Möbels,
wobei die Antriebsvorrichtung eine Kombination aus Linearführung 40 und Trägerarm
7 enthält. Die Linearführung 40, die für die Bewegung in horizontale Richtung (Pfeil
4) vorgesehen ist, ist entsprechend dem Beispiel der Figur 2 seitlich des Korpus 3
sowie des Möbelblocks 10 angeordnet und wird mit Hilfe des Motors M1 in Richtung des
Pfeils A bewegt. Für die Absenk- bzw. Hebebewegung parallel zur Richtung des Pfeils
B ist ein teleskopartiger Trägerarm 7 vorgesehen, der sich entlang der Seitenkante
12 der Zugangsseite 10 des Möbelblocks 1 erstreckt. Der teleskopartige Trägerarm ist
dabei motorbetrieben.
[0038] Die Figur 5A zeigt eine Küchenzeile mit einer Mehrzahl an konventionellen Möbelblöcken
1', wobei die Möbelblöcke 1' von einer Arbeitsplatte 2 bedeckt sind. Zwischen zwei
benachbarten Möbelblöcken 1' ist eine Nische 0 vorgesehen, in der sich eine Antriebsvorrichtung
befindet. Die Antriebsvorrichtung ist in Form einer horizontalen Linearführung 40,
die an der Oberkante 13 mindestens eines der Möbelblöcke 1' befestigt ist, und einer
vertikalen Linearführung 50, die an einer Seitenkante 12 mindestens eines Möbelblocks
l'angeordnet ist, ausgebildet. Die Linearführung 40 ist mit einem Halteelement 8 versehen,
auf dem ein Küchenplattenabschnitt 22, der die beiden benachbarten Möbelblöcke 1'
überlappt, befestigt ist. Mit Hilfe der Linearmotoren M4 und M5 kann der Küchenplattenabschnitt
22 aus der Küchenzeile herausgezogen werden und abgesenkt werden, wie in Fig. 5B gezeigt
ist.
[0039] Anstelle der Linearführungen kann auch ein Trägerarm oder eine Kombination aus Linearführung
und Trägerarm als Antriebsvorrichtung zum Einsatz kommen. Insbesondere kann auch eine
kombinierte Bewegung aus horizontaler und vertikaler Bewegung realisiert werden, so
dass, wenn die Platzverhältnisse dies erlauben auch schräge Bewegungen möglich sind.
[0040] Wie durch die Figuren weiter verdeutlicht, ermöglicht die vorliegende Erfindung eine
Vereinfachung der Lebensumstände von Rollstuhlfahrern und kleinwüchsigen Personen,
indem die Arbeitsplatte bzw. Funktionsfläche in geeigneter Weise an die Größe der
Nutzer anpassbar ist und zudem unterhalb der Arbeitsfläche ein Freiraum bleibt, der
unterfahren werden kann, ohne dass wertvoller Stauraum verloren geht.
1. Küchenmöbel mit einer Arbeits- und/oder Funktionsfläche, in die mindestens eine Herdplatte
integriert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Küchenmöbel eine Halte - und Antriebsvorrichtung umfasst, in der die Arbeits-
und/oder Funktionsfläche gelagert ist und mit der die Arbeits- und/oder Funktionsfläche
bewegbar, insbesondere horizontal und/oder vertikal bewegbar ist.
2. Küchenmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
wobei die Arbeits- und/oder Funktionsfläche in jeder Stellung der Antriebsvorrichtung
horizontal ausgerichtet ist.
3. Küchenmöbel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Küchenmöbel eine Vorderseite aufweist, von der die Arbeits- und/oder Funktionsfläche
zugänglich ist und die Halte - und Antriebsvorrichtung so hergerichtet ist, dass die
horizontale Bewegung eine horizontale Bewegung quer, insbesondere senkrecht zur Vorderseite
des Küchenmöbels ist, so dass die Arbeits- und/oder Funktionsfläche von der Vorderseite
hervorstehend und/oder vor der Vorderseite angeordnet werden kann.
4. Küchenmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte - und Antriebsvorrichtung so hergerichtet ist, dass die vertikale Bewegung
eine vertikale Bewegung quer, insbesondere senkrecht zur Arbeits- und/oder Funktionsfläche
ist.
5. Küchenmöbel nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte - und Antriebsvorrichtung so hergerichtet ist, dass die Arbeits- und/oder
Funktionsfläche vor der Vorderseite in der Höhe verstellbar ausgebildet ist.
6. Küchenmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte - und Antriebsvorrichtung zum Ausführen der horizontalen Bewegung und/oder
der vertikalen Bewegung der Arbeits- und/oder Funktionsfläche mindestens eine Linearführung
für eine lineare Bewegung, insbesondere in Form einer Schienenanordnung mit Rollen
-, Gleit - oder Schiebeelementen, die in der Schienenanordnung bewegbar sind, vorzugsweise
in Form eines Rollen-, Schiebe- oder Gleitauszugs, aufweist.
7. Küchenmöbel einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte - und Antriebsvorrichtung zum Ausführen der horizontalen Bewegung und/oder
der vertikalen Bewegung der Arbeits- und/oder Funktionsfläche mindestens einen beweglichen
Trägerarm aufweist, der insbesondere teleskopartig und/oder gelenkig ausgebildet ist
und/oder verschwenkbar angeordnet ist.
8. Küchenmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte - und Antriebsvorrichtung so hergerichtet ist, dass die Arbeits- und/oder
Funktionsfläche in mehreren Positionen, insbesondere in jeder Position entlang eines
Verfahrwegs der horizontalen und/oder der vertikalen Bewegung fixiert werden kann.
9. Küchenmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte - und Antriebsvorrichtung zum Ausführen der horizontalen und/oder vertikalen
Bewegung der Arbeits- und/oder Funktionsfläche einen motorgetriebenen Antrieb, insbesondere
einen Spindelantrieb, und/oder einen Pneumatikantrieb und/oder einen Hydraulikantrieb
aufweist.
10. Küchenmöbel nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte - und Antriebsvorrichtung eine Fernsteuerung umfasst.