[0001] Bislang wurden Fein- und Feinststäube mit Partikelgrößen < 2,5 µm mechanisch nur
mit großem Aufwand aus dem Luftstrom einer Lüftungsanlage und der zur Lüftungsanlage
führenden Außenluftansaugung gefiltert. Dabei kommen Filter zum Einsatz, deren Maschenweite
ein Passieren der Feinstäube möglich macht. Die Filterleistung ist somit hauptsächlich
durch die Maschenweite des Filtergewebes und deren Gestaltung (Taschen, Paneele oder
Kassetten) gegeben. Kleinere Partikel als die Maschenweite (ff. auch Porengröße genannt)
werden mit dem Luftstrom in den Raum getragen und führen dort zu einer Belastung der
Raumluft. Zudem kommt durch den Aufbau eines sogenannten Filterkuchens hinzu, dass
sich der Filter allmählich zusetzt, der Druckverlust des Filters ansteigt und der
durch den Ventilator geförderte Volumenstrom abnimmt oder eine entsprechend höhere
Antriebsleistung zur Aufrechterhaltung des Volumenstromes benötigt wird. Um eine annähernd
hygienische Filterleistung zu gewähren, werden oft Filter hintereinander eingesetzt.
Die Überwindung des Luft-Widerstandes der in einer Klimaanlage vorhandenen Filterstufen
oder eines zugesetzten Filters verursachen in der Regel 30 - 60 % der gesamten notwendigen
Antriebsenergie. Andere Verfahren nutzen die Fähigkeit von speziellem Filtermaterial
aus leitfähigem Kunststoff, um über die elektrostatische Abscheidung die Feinstäube
im Filter zu halten. Wieder andere Verfahren setzen lonisatoren ein, um Feinstäube
vor dem Filter auf dem Lüftungskanal sowie im Filter durch elektrostatische Anziehungskraft
zu binden.
[0002] Sind schwer zugängige Zuluftkanäle vorhanden, wie z.B. erdverlegte Rohre oder eingemauerte
Luftleitungen, ist es außerdem nur mit erheblichem Aufwand möglich, diese einer Reinigung
zu unterziehen, wenn vorgeschaltete Filter ihre Leistung nicht mehr erreichen oder
Partikel passieren lassen.
[0003] So wird in
DE 10007523 eine Ionisationsanlage für Lüftungsanlagen beschrieben, bei welcher lediglich die
Ionisationsstärke anhand von Regelgrößen auf den notwendigen Bedarf an dem Raum zuzuführenden
Ionen eingestellt wird. Dieselbe Zielgröße, nämlich dem Raum eine definierte Ionenmenge
zuzuführen, ohne die Wirkung auf die Filterleistung zu beachten oder zu betrachten
führt
EP000001440695B1 an.
[0004] Wieder andere Verfahren und technische Ausführungen nutzen bei Filtern die Verbesserung
des Abscheidegrades durch deren zusätzlich erhöhte elektrostatische Aufladung mittels
spezieller Kunststoffgewebe, sogenannte Elektretfilter. Diese, meist Polypropylenfasern,
weisen eine permanentelektrische Oberflächenladung, ohne Zuführung elektrischer Energie,
auf und führen zu einer verbesserten Anlagerung von geladenen Feinpartikeln und Stäuben.
[0005] Wieder andere Verfahren oder technische Ausführungen versuchen durch dem Elektretmaterial
eingewebte oder beidseitig anliegende metallische und elektrisch leitende Fasern mittels
Ionisation einen erhöhten Speichereffekt zu erzielen, wie in
DE000002732491A1 beschrieben. Allen gemeinsam ist, dass entweder die Kleinionen in möglichst hoher
Konzentration dem Raum zugeführt werden, was Luftwiderstände wie Filter praktisch
ausschließt, oder dass bei vorhandenen elektrostatischen Filtern aus speziellem elektrostatischem
Material durch direkten mechanischen Kontakt mit Ionisationseinheiten versucht wird,
eine höhere Abscheideleistung zu erzielen.
[0006] Filterverfahren auf Basis von elektrostatischem Filtermaterial haben den Nachteil,
dass die Leistung proportional mit dem Abscheidegrad sinkt. Durch die Ablagerung von
Partikeln auf dem elektrisch leitfähigen Material erhöht sich dessen elektrischer
Widerstand. Das Material wird mit dem Aufbau der Partikelschicht praktisch isoliert.
Um diesen Nachteil zu umgehen, nutzen Verfahren und technische Lösungen vorgeschaltete
Ionisationseinheiten. Dies führt zu zwei weiteren nicht erwünschten Effekten. Zunächst
werden Feinstäube in unmittelbarer Nähe der Ionenerzeuger durch den Aufbau eines elektrischen
Feldes zur Kanalwandung, die praktisch geerdet ist, auf dem Kanal sedimentiert, was
zu einem erhöhten Aufwand der Kanalreinigung sowie zu einer starken Beeinträchtigung
des hygienischen Zustandes der Anlage führt. Weiterhin baut sich zwischen den Ionenerzeugern
und dem Kanal ein elektrisches Feld so auf, dass ein Kondensatoreffekt an der Kanalwandung
entsteht. Die dabei auftretenden Spannungen können weit über 20.000 V (20 kV) betragen.
Aus Gründen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes ist dies nicht zulässig. Zudem steigt
die Ladespannung des Kanals in der 2. Potenz mit der Reduzierung des Durchmessers,
also des Abstandes von Ionenerzeuger zur Wandung. Insbesondere bei luftführenden Kanälen
für Kleinanlagen wie Wohnraumlüftung oder verzweigten Netzen können unkontrollierte
Entladungen über den Kanal zur Umgebung auftreten. Weiterhin führt dieser Effekt dazu,
dass durch die Aufladung des Kanals erhebliche Leistung, welche eigentlich für die
Aufladung des Luftstromes und der darin enthaltenen Partikel vonnöten ist, verloren
geht.
[0007] Die Verwendung grobmaschiger Filter, aufgrund der gewollten Reduzierung der Lüfterleistung
oder nicht kontinuierlich arbeitender Elektretfilter vor z.B. erdverlegten Luftleitungen,
führt zu einer Verschmutzung und letztlich Verkeimung dieser.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, den Abscheidegrad von Luftfiltern aus synthetischem
Material und damit die Leistungsfähigkeit hinsichtlich der Abscheidung von Feinstäuben
durch deren elektrostatische Anziehungskraft unter Nutzung vorangehender elektrostatischer
Aufladung so zu erhöhen, dass der eigentlich luftführende Kanal nur gering oder nicht
elektrisch aufgeladen wird und zur Luftwiderstandsreduzierung ein Filter eingesetzt
werden kann, der gegenüber herkömmlichen, sonst notwendigen höheren Filterklassen,
mit wesentlich größeren Maschenweiten auskommt und dabei elektrostatisch Partikel
abscheidet, die sonst nur mechanisch über geringere Maschenweiten herausgefiltert
werden können.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
In einem luftführenden Kanal, in welchem in Luftstromrichtung ein Filter aus synthetischem
Material zur mechanischen Abscheidung von Staubpartikeln angeordnet ist, ist eine
Aufladungseinheit zur elektrostatischen Aufladung der Raumluft so vorgeordnet, dass
eine Spannungsdifferenz zwischen dem nunmehr geladenen Luftstrom und dem Filtermaterial,
welches aus synthetischem, oberflächenleitendem Material besteht, vorliegt. Die Spannungsdifferenz
kann durch gesonderte Erdung des Filtermaterials oder durch Aufschaltung eines Gegenpoles
zur elektrostatischen Aufladungseinheit der Luft durch Erzeugung eines elektrischen
Feldes zwischen Aufladungseinheit und Filter erreicht werden. Die Besonderheit besteht
darin, dass bei Aufschaltung eines Gegenpoles dieser so geregelt oder so mit der Spannungserzeugung
des Erzeugers des elektrostatischen Feldes gekoppelt und geregelt werden kann, dass
die elektrische Oberflächenspannung des synthetischen Filtermaterials nicht mehr als
+/- 30% gegenüber dem Ausgangszustand schwankt und damit die Isolationswirkung durch
abgeschiedene Feinstäube auf dem Filtermaterial ausgeglichen wird. Der Kanal vom Erzeuger
des elektrostatischen Feldes, vorzugsweise eines lonisators, bis zum mechanischen
Filter, wird mindestens mit einem elektrisch isolierenden und nicht oder nur wenig
leitenden Material oder einem Material, welches eine gleichgerichtete Ladung wie die
elektrostatische Aufladungseinheit aufweist, ausgekleidet oder besteht in Gänze aus
derartigem Material, so dass kein Kondensatoreffekt am luftführenden Kanal auftritt.
Die gesamte Konstruktion kann als eigenständige Baugruppe in einen vorhandenen Kanal
eingefügt oder es kann ein vorhandener Kanal dahingehend modifiziert werden.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird die Abscheideleistung nahezu unabhängig vom
bereits abgeschiedenen Filterkuchen beibehalten. Als Material für den Luftfilter kann
z.B. Polypropylen, Glasfaservlies oder Polyestervlies verwendet werden.
[0011] Vorteil der Erfindung ist, dass durch die elektrisch neutrale oder in ihrer Ladung
gleichgerichtete Kanalwand der sonst immer auftretende Kondensatoreffekt nicht oder
nur deutlich reduziert, vorhanden ist und sich weniger Staubpartikel, insbesondere
Feinstäube durch Elektrostatik darauf ablagern. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Lösung ist, dass sich die Feinstäube durch Elektrostatik auf dem oberflächenleitenden
Kunststoffmaterial des Filters verstärkt abscheiden und dieser Abscheideeffekt durch
den Feldaufbau zwischen elektrostatischer Aufladungseinheit, welche vorzugsweise ein
Ionenerzeuger ist, und Filter aufgrund der Isolation des Filters gegenüber der Kanalwandung
und der zusätzlichen Erdung des Filters oder des Anschlusses eines Gegenpoles zum
Ionenerzeuger an den Filter um mindestens den Faktor 2 erhöht wird. Von Vorteil ist
zudem, dass der Kanal sich elektrisch nicht auflädt und damit eine erhöhte Sicherheit
für den Nutzer gegeben ist sowie eine Filterüberwachung durch Auswertung der elektrischen
Ableitung stattfinden kann.
[0012] Die Erfindung wird anhand der drei nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0013] Fig. 1 zeigt den Einbau in einen Lüftungskanal mit Isolation und entgegengesetzter
Aufladung des Filtermaterials zum Ionenerzeuger.
[0014] In einem Lüftungskanal 1 befindet sich ein an der Wandung anliegendes eingesetztes,
elektrisch nicht leitendes und den Lüftungskanal 1 über eine Strecke von der Ionisationseinheit
3 bis nach dem wechselbaren Luftfilter 2 gegen den Ionisator 3 isolierendes Material
6. Der Ionisationseinheit 3 ist ein Leistungsteil (Netzteil, Spannungsquelle) 4 vorgeschaltet,
wobei nur der negativ geladene Ausgang 8 an die Ionisationseinheit angeschlossen ist.
Der positive Ausgang 7 ist direkt auf den Luftfilter 2 aufgelegt, so dass sich zwischen
der Ionisationseinheit 3 und dem Luftfilter aufgrund der Spannungsdifferenz ein elektrisches
Feld aufbaut und das Luftfiltermaterial durch seine entgegengesetzte Ladung zum lonisator
und den in der Zuluft dadurch elektrisch aufgeladenen Teilchen und Feinstäuben diese
anzieht. Dem Leistungsteil 4 ist eine Steuer- oder Regeleinheit 5 nachgeschaltet,
die einerseits die Spannungsdifferenz zwischen der Ionisationseinheit 3 und dem Luftfilter
2 messen kann und bei Reduzierung dieser durch Feinstaubablagerungen durch Erhöhung
der Leistung des Leistungsteiles 4 des lonisators diese Spannungsdifferenz nachstellen
kann. Der wechselbare Luftfilter 2 ist durch den Einbau in das isolierende Material
6 gegen Entladung zum Lüftungskanal 1 geschützt.
[0015] Fig. 2 zeigt den Einbau in einen Lüftungskanal mit einfacher Isolation und Erdung
des Filtermaterials.
[0016] In einem Lüftungskanal 1 befindet sich ein an der Wandung anliegendes eingesetztes,
elektrisch nicht leitendes und den Lüftungskanal 1 über eine Strecke von der Ionisationseinheit
3 bis nach dem wechselbaren Luftfilter 2 gegen den Ionisator 3 isolierendes Material
6. Der Ionisationseinheit 3 ist ein Leistungsteil (Netzteil, Spannungsquelle) 4 vorgeschaltet,
wobei nur der negativ geladene Ausgang 8 an die Ionisationseinheit angeschlossen ist.
Der wechselbare Luftfilter 2 ist durch den Einbau in das isolierende Material 6 gegen
Entladung zum Lüftungskanal 1 geschützt und entlädt sich lediglich über die zum Lüftungskanal
1 isolierte Erdung 9. Fig. 3 zeigt den Einbau in ein Lüftungsgerät zur Wohnraumlüftung
mit Isolation und Erdung des Filtermaterials.
[0017] Dabei wird in ein Gebäude Außenluft 10 über einen Lüftungskanal 1 durch ein Lüftungsgerät
mit einem Kreuzstromwärmetauscher 14 angesaugt und dem Raum als aufbereitete Zuluft
11 über einen Hohlraumfußboden 15 oder Luftkanal zugeführt. Der erforderliche Luftfilter
2 aus synthetischem Material ist als kompakte Filterloneneinheit 19, bestehend aus
dem eigentlichen Luftfilter 2, einer elektrischen Isolation 6, einer Luftfiltererdung
9, einer Ionisationseinheit 3, und einer Leistungseinheit 4 mit negativem Stromausgang
8 ausgeführt und im Kanal 1 verankert. Der Luftfilter 2 selbst ist wechselbar ausgelegt.
Diese kompakte Filterloneneinheit 19 lädt Feinstaubpartikel elektrostatisch so auf,
dass diese im Filter durch elektrostatische Abscheidung auf dem Filtergewebe sicher
gebunden werden. Die Abluft 12 des Raumes wird über die Lüftungsanlage und den Kreuzstromwärmetauscher
14 als Abluft nach außen geführt. Die Filter-Ioneneinheit 19 sichert dabei durch ihre
erhöhte Abscheideleistung ab, dass ein Filtermaterial mit größerer Maschenweite verwendet
werden kann und damit die Leistungsaufnahme des Ventilators 20 geringer ausfällt,
womit Energie bei gleicher oder erhöhter Luftqualität der Zuluft 11 eingespart werden
kann.
[0018] Fig. 4 zeigt den Einbau in ein Lüftungsgerät zur Wohnraumlüftung mit Isolation und
Erdung des Filtermaterials zur Entlastung eines erdverlegten Zuluftkanals.
[0019] Dabei wird in ein Gebäude Außenluft 10 über einen zunächst erdverlegten und damit
schwer zugängigen Lüftungskanal 16 durch ein Lüftungsgerät mit einem Kreuzstromwärmetauscher
14 angesaugt und dem Raum als aufbereitete Zuluft 11 über einen Hohlraumfußboden 15
oder Luftkanal zugeführt. Der erforderliche Luftfilter 2 aus synthetischem Material
ist als kompakte Filter-Ioneneinheit 19, bestehend aus dem eigentlichen Luftfilter
2, einer elektrischen Isolation 6, einer Luftfiltererdung 9, einer Ionisationseinheit
3, und einer Leistungseinheit 4 mit negativem Stromausgang 8 ausgeführt und im Kanal
1 verankert. Der Luftfilter 2 selbst ist wechselbar ausgelegt. Diese kompakte Filter-Ioneneinheit
19 ist im Ansaugdom 17 eingangs des Kanals 16 angebracht. Die Filter-Ioneneinheit
19 lädt Feinstaubpartikel elektrostatisch so auf, dass diese im Filter durch elektrostatische
Abscheidung auf dem Filtergewebe sicher gebunden werden. Die notwendige Stromversorgung
der Ioneneinheit erfolgt autark, in diesem Fall über eine Photovoltaikanlage mit Energiespeicher,
ähnlich dem Funktionsprinzip von Solarleuchten oder auch durch herkömmliche Stromversorgung.
[0020] Durch die Einbindung eingangs des erdverlegten Zuluftkanals 16 wird gesichert, dass
keine oder nur eine äußerst geringe Feinstaubbelastung sich im Kanal sedimentieren
kann und damit Nährgrundlage für mögliche Mikroorganismen bildet. Zudem wird das Reinigungsintervall
dieses Kanalstückes verlängert, was eine hohe Einsparung mit sich bringt. Die Abluft
12 des Raumes wird wiederum über die Lüftungsanlage und den Kreuzstromwärmetauscher
14 nach außen verbracht. Die Filter-Ioneneinheit 19 sichert dabei durch ihre erhöhte
Abscheideleistung ab, so dass ein Filtermaterial mit größerer Maschenweite verwendet
werden kann und damit die Leistungsaufnahme des Ventilators 20 geringer ausfällt,
womit Energie bei gleicher oder erhöhter Luftqualität der Zuluft 11 eingespart werden
kann.
[0021] Fig. 5 zeigt den Einbau als Kompakteinheit in einen Lüftungskanal mit Isolation zur
Kanalrohrwandung, elektrisch gleichgerichteter Aufladung der Innenseite der Kompakteinheit
zur elektrischen Aufladungseinheit, vorzugsweise eines lonisators und der Erdung des
Filtermaterials.
[0022] In einem Lüftungskanal 1 befindet sich ein an der Wandung anliegendes eingesetztes,
elektrisch nicht leitendes und den Lüftungskanal 1 über eine Strecke von der Ionisationseinheit
3 bis nach dem wechselbaren Luftfilter 2 gegen den lonisator 3 isolierendes Material
6. Die luftführende Innenseite des isolierenden Materials 6 ist eine elektrisch leitende
Schicht 22 und weist die gleiche Ladung oder Spannung auf, wie die elektrische Aufladungseinheit,
welche als Ionisationseinheit 3 ausgeführt ist. Der Ionisationseinheit 3 ist ein Leistungsteil
4 vorgeschaltet, wobei nur der negativ geladene Ausgang 8 an die Ionisationseinheit
und die elektrisch leitende Schicht 22 angeschlossen ist. Die elektrisch leitende
Schicht 22 auf dem isolierenden Material 6 hat keinen mechanischen oder elektrischen
Kontakt mit dem wechselbaren Luftfilter 2. Der wechselbare Luftfilter 2 ist durch
den Einbau in das isolierende Material 6 gegen Entladung zum Lüftungskanal 1 geschützt
und entlädt sich lediglich über die zum Lüftungskanal 1 isolierte Erdung.
1. Abscheideeinheit für luftführende Kanäle (1), umfassend eine Filter-/ Ionisationseinheit
(19) mit einem Luftfilter (2), dessen abscheidendes Medium aus synthetischem Material
besteht, sowie einer vorgeschalteten Einheit (3) zur elektrostatischen Aufladung der
vorbeiströmenden Luft, dadurch gekennzeichnet, dass das synthetische Material des Luftfilters (2) elektrostatisch aufladbar und oberflächenleitend
ist und dass das Material als Gegenpol zur elektrostatischen Aufladungseinheit (3)
an eine diese speisende Leistungseinheit (4) geschaltet oder so eingebaut ist, dass
eine Spannungsdifferenz zwischen aufgeladener Luft und Filter (2) entsteht, wobei
ein Kanalstück ab der Aufladungseinheit (3) bis zum Filter (2) elektrisch so isoliert
ist, dass eine elektrische Aufladung des Lüftungskanals durch die Aufladungseinheit
(3) nicht oder nur in sehr geringem Umfange möglich ist, wobei mit gering eine Leistungsdifferenz
von - 70 % bezogen auf die Spannung der Aufladungseinheit bezeichnet werden soll.
2. Abscheideeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftfilter (2) zur Bildung der Spannungsdifferenz geerdet ist.
3. Abscheideeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche einer das Kanalstück isolierenden Isolierschicht (22) an ihrer luftführenden
Seite elektrisch leitend ausgebildet und gleichpolig wie die elektrische Aufladungseinheit
geschaltet ist.
4. Abscheideeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Oberfläche der Isolationsschicht (22) aus der gleichen Leistungseinheit
(4) gespeist oder mit derselben Spannung belegt ist wie die Aufladungseinheit (3).
5. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladungseinheit (3) von lonisatoren zur Erzeugung von negativen oder positiven
Ionen gebildet ist.
6. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuer- und Regeleinheit (5) zur Regelung der am Filtermaterial anliegenden
Spannung vorgesehen ist, wobei die Regelung dazu dient, eine Störgröße abzugreifen,
die eine Aussage über die Stärke der Ablagerung auf dem Filtermaterial und damit über
den Verschmutzungsgrad zulässt.
7. Abscheideeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsdifferenz zwischen der Aufladungseinheit (3) und dem Luftfilter (2)
auf einen nahezu konstanten Wert regelbar ist, wobei mit nahezu konstant eine Abweichung
von +/- 30 % bezeichnet wird, und dass der elektrische Widerstand eines durch abgelagerte
Feinpartikel gebildeten isolierenden Schmutzfilmes an dem Luftfilter (2) durch entsprechende
Nachregelung der Gegenpolspannung zur Aufladungseinheit (3) überwindbar ist.
8. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromversorgung der Filterionisationseinheit (19) von einem Netzteil gebildet
ist.
9. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromversorgung der Filterionisationseinheit (19) von einer Photovoltaikanlage
nach dem Schalt- und Speicherprinzip autarker Solarleuchten gebildet ist.
10. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterioneneinheit (19) für den Einbau in Lüftungsanlagen von Wohngebäuden sowie
in Umluftgeräte ausgebildet ist.
11. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterioneneinheit zum Einbau in Fußbodenlüftungssysteme ausgebildet ist.
12. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie als einbaubare separate Baugruppe für Lüftungsanlagen ausgeführt ist.
13. Abscheideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie als separat vor erdverlegten oder nicht zugängigen Luftkanälen einbaubare Baugruppe
ausgebildet ist.
14. Abscheideeinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe über eine autarke Stromversorgung verfügt.