GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise, insbesondere
für Wohnmobile oder Wohnwagen, mit an Markisenarm- oder Schultergelenken verschwenkbaren
Gelenkarmen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 oder 2. Demnach sind
die gesamte Markise mittels Befestigungselementen am Fahrzeug verbindende Konsolen
(Schultern) vorgesehen. Die Konsolen oder Schultern sind zur einschiebbaren Aufnahme
und zur zumindest begrenzten Verdrehbarkeit des Gelenkzapfens des fahrzeugfesten Teils
eines Markisenarm- oder Schultergelenks vorgesehen. Die Erfindung betrifft ferner
eine Einrichtung zur Aufnahme der Gelenkarme einer freitragenden Gelenkarm- Kassetten-Markise,
also einer solchen ohne Stützfüße.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] In der Caravan- und Wohnmobilindustrie sind freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markisen
(nachfolgend auch als Markisen oder Kassetten-Markisen bezeichnet) als relativ neuer
Trend bekannt. Im Vergleich zu den üblichen Markisen in diesem Einsatzbereich, die
Stützfüße aufweisen, müssen die Markisenarmgelenke und mithin auch die Gelenkzapfen
die gesamte Last, insbesondere Drehmomente aufnehmen. Daher ist eine besonders stabile
Lösung erforderlich. Die derzeitig am Markt befindlichen Lösungen, ermöglichen nur
feste Neigungswinkel der ausgefahrenen Markise von wahlweise 5° oder 15°, aber keine
Zwischenstellung. Auch auf Grund der unterschiedlichen Montagehöhen an der Wohnmobil-
oder Caravan-Seitenwand oder dem Dach wäre ein einstellbarer Neigungswinkel vorteilhaft.
Ein weiteres Problem ist, dass auf Grund von Fertigungstoleranzen in der Produktion
ein gewisser Anteil der Markisen keine perfekt horizontale Frontleiste im ausgefahrenen
Zustand aufweist, was Kundenreklamationen hervorrufen kann. Auch auf Grund der unterschiedlichen
Montagehöhen an der Wohnmobil- oder Caravan-Seitenwand oder dem Dach wäre ein einstellbarer
Neigungswinkel vorteilhaft.
[0003] Eine stufenlos einstellbare Einrichtung würde dieses Problem beseitigen, da so jeder
Arm einzeln einstellbar ist. Diese Einrichtung wird im Folgenden als Schulter bezeichnet.
[0004] Außer dem Neigungswinkel sollte auch der Winkel und die Höhe des Armes beim Einklappen
und Einfahren in das Gehäuse während des Schließvorgangs einstellbar sein. Die richtige
horizontale Position ist erforderlich, um eine Kollision mit der Tuchrolle im Falle
eines zu hoch eingestellten Armes (Fig. 6 c)) sowie einen Kontakt mit dem Gehäuseboden
im Falle eines zu tief eingestellten Armes zu vermeiden Diese Einstellung ist erforderlich
oder zumindest wünschenswert, um ein gutes Schließen zu gewährleisten. Diese Position
kann auf Grund von Fertigungstoleranzen und normalem Spiel variieren, jedoch sich
auch durch Verschleiß im Verlauf der Lebensdauer verändern. Daher ist eine Lösung
erforderlich, die auch im Falle eines späteren Service eine einfache Einstellung ermöglicht.
[0005] Am Markt derzeit in der Regel verwendete Schultergelenke von Gelenkarm-Kassetten-Markisen
mit Neigungsverstellung basieren auf dem Prinzip von Zahnsegmenten zur festen Vorgabe
von zwei Neigungswinkeln. Zusätzlich kann über Langlöcher eine Höhenkorrektur der
in Schließstellung sich befindenden Markisenarme erreicht werden. Bei Markisen für
stationären Einsatz erfolgt die Neigungseinstellung der ausgefahrenen Markise über
Langlöcher in Verbindung mit einem Bolzengelenk.
[0006] Aus der
EP 1 215 348 B1 ist es bekannt, bei Gelenkarrn-Markisen zwei Rohrprofilkonsolen zur Tuchwellenlagerung
zu verwenden, welche je einen in ihren zylindrischen, als Wellenlageraufnahme dienenden
Hohlraum einschiebbaren und begrenzt verdrehbaren Lagerzapfen aufnehmen, der einen
Nocken als Drehbegrenzungsanschlag aufweist. Als Gegenanschlag dient eine in der Gelenkzapfenaufnahme
verstellbar gelagerte Stellschraube. Von der Tuchwellenlagerung seitlich beabstandet
und separat an einer Gelenkarmkonsole gelagert befindet sich das jeweilige Markisenarmgelenk.
[0007] Außer dem Neigungswinkel sollten, möglichst, auch der Winkel und die Höhe des Armes
für das Einklappen und Einfahren in das Gehäuse während des Schließvorgangs einstellbar
sein. Die richtige horizontale Position ist erforderlich, um eine Kollision mit der
Tuchrolle im Falle eines zu hoch eingestellten Armes sowie einen Kontakt mit dem Kassetten-Gehäuseboden
im Falle eines zu tief eingestellten Armes zu vermeiden. Diese Einstellung ist erforderlich,
um ein gutes Schließen zu gewährleisten. Diese Position kann auf Grund von Fertigungstoleranzen
und normalem Spiel variieren, jedoch sich auch durch Verschleiß im Verlauf der Lebensdauer
verändern. Daher ist eine Lösung wünschenswert, die auch im Falle eines späteren Service
eine einfache Einstellung ermöglicht.
[0008] Die vorgenannte Kippwinkelverstellung des Gelenkzapfens ist Gegenstand der
EP 1 760 221 B1. Hier wird eine formschlüssige Gelenkzapfenaufnahme mit Kippwinkelverstellung des
Zapfens mittels einer Stellschraube und einem Kipplager vorgeschlagen.
[0009] Eine stufenlose und den bei einer freitragenden Gelenkarm-Kassetten-Markise an Fahrzeugen
erwartbaren Drehmomenten Rechnung tragende Neigungsverstellbarkeit der Markisen-Arme,
insbesondere wenn sie mit einer Höhen- d.h. auch Kippverstellbarkeit, der Markisen-Arme
kombiniert wäre, würde die vorgenannten Probleme beseitigen. Jeder einzelne Markisen-Arm
wäre mehrachsig und stufenlos einstellbar. Die Tragelemente der für die vorgenannten
Zwecke maßgeblichen Markisenarm- oder Schultergelenke auch werden im Folgenden auch
kurz als Schulter/n bezeichnet.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0010] Um u. a. Produktionstoleranzen bei Markisenhalterungen im Caravanbereich sowie unterschiedliche
Montagevoraussetzungen bei freitragenden Gelenkarm-Kassetten-Markisen ausgleichen
zu können, soll eine stufenlose Neigungseinstellung bei stabiler Ausführung realisiert
werden. Ferner ist es wünschenswert, die Gelenkarme so zu justieren, dass weder das
Markisentuch noch die auszufahrenden Tuchspreizen a m fahrzeugseitigen Gehäuse unerwünscht
scheuern. Zur Lösung der erstgenannten Problematik schlägt die Erfindung eine freitragende
Gelenkarm-Kassetten-Markise mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Demnach ist eine
gattungsgemäße freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise vorgesehen, bei der die bei
ganz oder teilweise ausgefahrener Markise auftretenden Drehmomente, dadurch auf die
Konsolen oder Schultern übertragen werden, dass mindestens ein in mindestens eine
der Konsolen oder Schultern einsetzbares, insbesondere einschiebbares, bezüglich der
Konsolen oder Schultern, insbesondere radial wirksames, insbesondere mehrgliedriges,
Spreiz- oder Klemmmittel vorgesehen ist. Das Spreiz- oder Klemmmittel kann bezüglich
der zugeordneten Konsole oder Schulter um seine Längsachse, zumindest begrenzt, verdrehbar
sein. Das Spreiz- oder Klemmmittel kann den Gelenkzapfen form- oder kraftschlüssig
aufnehmen. Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, ein Verklemm- und/oder Verspreizmittel
im Bereich des Gelenkzapfens zur Drehmomentübertragung auf die Markisenkonsole vorzusehen.
[0011] Ein weiterer Lösungsaspekt (Anspruch 2) sieht bei einer gattungsgemäßen freitragende
Gelenkarm-Kassetten-Markise vor, die Höhenverstellung der Gelenkarme und die stufenlose
Neigungsverstellung in die Gelenkarmaufnahme der Konsole in koaxialer Weise zu integrieren.
Das kann dadurch erfolgen, dass mindestens ein Höhen- und/oder Kippverstellmittel
und mindestens ein um seine Längsachse stufenlos verstellbares Verdrehmittel des zugeordneten
Gelenkzapfens in der Konsole in koaxialer Weise zueinander angeordnet sind. Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass der um seine Längsachse, insbesondere begrenzt, verdrehbare
Gelenkzapfen in einem hülsenähnlichen Spreiz- oder Klemmmittel formschlüssig und bezüglich
seiner Längsachse quer verlager- und/oder verkippbar angeordnet ist.
[0012] Die hier beschriebene Lösung ist leichter, kompakter und kostengünstiger als die
bekannten Lösungen. Sie ist ferner durch einfachen Austausch in vorhandene Markisen
integrierbar. Rechte und linke Schultern bestehen aus den gleichen Komponenten. Ein
stufenlos einstellbarer Neigungswinkel bei Markisen erleichtert u. A. die Einstellung
der Markise im Rahmen der Produktion und Montage.
[0013] Es ist nun auf verschiedene Weise möglich, die Erfindung auszuführen, wie sich aus
der weiteren Beschreibung uns den abhängigen Ansprüchen ergibt.
[0014] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
[0015] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen
Zeichnung, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel eine Freitragende Kassetten-Markise
dargestellt ist. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können
mit anderen Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0016] Aus den Figuren 1 bis 9 sind verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
freitragenden Gelenkarm-Kassetten-Markise ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- Explosionsdarstellung der stufenlos einstellbaren Schulter;
- Fig. 2a
- Rechte Schulter im zusammengebauten Zustand;
- Fig. 2 b
- Linke Schulter im zusammengebauten Zustand;
- Fig. 3
- Seitenansicht der rechten Schulter gemäß Fig. 2a mit Schnittdarstellungen einer stufenlos
einstellbaren Schulter;
- Fig. 3 a
- Querschnitt A-A der Schulter nach Fig. 3 mit Einstellung und Fixierung des Gelenkzapfens;
- Fig. 3 b
- Querschnitt B-B der Schulter nach Fig. 3 mit Gewindestift für die Klemmspannung;
- Fig. 3 c
- Querschnitt C-C der Schulter nach Fig. 3 mit Einstellung eines 5°- Winkels;
- Fig. 3 d
- Querschnitt C-C der Schulter nach Fig. 3 mit Einstellung eines 15°- Winkels;
- Fig. 3 e
- Querschnitt C-C der Schulter nach Fig. 3 mit Einstellung eines Zwischenwinkels;
- Fig. 4
- linke Stirnansicht der rechten Schulter nach Fig. 2a und 3 mit Schnittdarstellung
zur Einstellung des Gelenkzapfens;
- Fig. 4 a
- Längsschnitt D-D der Schulter nach Fig. 4 mit Zapfen in neutraler Position;
- Fig. 4 b
- Längsschnitt D-D der Schulter nach Fig. 4 mit Zapfen in erhöhter Winkelstellung;
- Fig. 4 c
- Längsschnitt D-D der Schulter nach Fig. 4 mit Zapfen in reduzierter Winkelstellung;
- Fig. 4 d
- Längsschnitt D-D der Schulter nach Fig. 4 mit Zapfen in einer erhöhter Position;
- Fig. 4 e
- Längsschnitt D-D der Schulter nach Fig. 4 mit Zapfen in einer niedrigen Position;
- Fig. 5 a
- Stirnansicht einer Gelenkarm-Kassetten-Markise mit einer Schulter nach Figuren 1 bis
4 in 5°- Neigungswinkel-Einstellung der Schulter;
- Fig. 5 b
- Stirnansicht derselben Gelenkarm-Kassetten-Markise mit einer Schulter nach Figuren
1 bis 4 in 15°- Neigungswinkel-Einstellung der Schulter;
- Fig. 5 c
- Stirnansicht derselben Gelenkarm-Kassetten-Markise mit einer Schulter nach Figuren
1 bis 4 in benutzerdefinierter Neigungswinkel-Einstellung der Schulter;
- Fig. 6 a
- Frontansicht derselben Gelenkarm-Kassetten-Markise mit einer Schulter nach Figuren
1 bis 4 mit korrekter Höhe und Winkelposition des Gelenkarmes;
- Fig. 6 b
- Frontansicht derselben Gelenkarm-Kassetten-Markise mit einer Schulter nach Figuren
1 bis 4 mit tief hängendem Gelenkarm und in Kollision mit dem Gehäuseboden :
- Fig. 6 c
- Frontansicht derselben Gelenkarm-Kassetten-Markise mit einer Schulter nach Figuren
1 bis 4 mit hoch stehendem Gelenkarm und in Kollision mit der Tuchwelle;
- Fig. 7
- Alternative Ausführung für Aufdach-Markise wobei Fig. 7a eine Ausführung der rechten
Seite und Fig. 7b eine Ausführung der linken Seite zeigen;
- Fig. 8
- Explosionendarstellung der Ausführung für Aufdach-Markise; sowie
- Fig. 9
- Alternative Ausführung im Gehäuse der Aufdach-Markise
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0017] Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass ein Schulter-Gelenk
10 eine als Aufnahme dienende Konsole oder Schulter II
(Fig. 1) aufweist, die an der Rückseite der Markise
100 (Fig.5a bis 5c) befestigt ist. Ein vorderes Klemmstück III und ein hinteres Klemmstück IV, die innerhalb
der Aufnahme der Konsole oder Schulter 11 in einem begrenzten Winkelbereich um ihre
Längserstreckung verdrehbar angeordnet sind, nehmen einen an ihren befestigten Gelenkzapfen
I mit dem damit verbundenen ersten Gelenkteil Ia eines Schulter- oder Markisenarmgelenkes
10 (Fig. 5, 6) zwischen sich auf. Zu diesem Zweck ist die Schulter oder Konsole, wie an sich bekannt,
innen hohl, insbesondere rohrartig. An dem ersten Gelenkteil Ia ist ein Markisenarm
20 schwenkbeweglich befestigt. Der Gelenkzapfen I kann in seiner Höhe und in seinem
Kipp- oder Neigungswinkel eingestellt werden (
Fig. 4a bis 4e), um eine korrekte Position des Markisen-Armes
20 im Markisengehäuse
30 beim Schließen der Markise zu gewährleisten. Zwei Gewindestifte V und VI die gegen
die Gewichtskraft des Armes arbeiten, definieren die Höhen- und Kippposition des Gelenkzapfens
innerhalb der Klemmstücke III und IV. Zwei Zylinderschrauben VIII fixieren den Gelenkzapfen
I am vorderen Klemmstück III (
Fig. 3a). Anstatt von zwei Gewindestiften V und VI können, wenn z. B. die Gewichtskraft der
Markisenarme
20 nicht ausreicht, auch vier Gewindestifte V und VI zum Einsatz kommen.
[0018] Der Neigungswinkel des ausgefahrenen Markisen- oder Gelenkarms
20 wird über ein Verdrehung des Gelenkzapfens I und der Klemmstücke III und IV um gemeinsame
Längsachse
12 der beiden Klemmstücke III und IV mittels eines weiteren Gewindestiftes IX eingestellt.
Der weitere Gewindestift IX, im dargestellten und insofern bevorzugten Ausführungsbeispiel
im oberen Bereich der Schulter- oder Konsole II eingeschraubt ist drückt gegen das
hintere Klemmstück IV. Dadurch wird ein Verdrehen der Klemmstücke III und IV um ihre
Längsachse
12 erreicht. Nach erfolgter Einstellung des gewünschten Winkels werden die beiden Klemmstücke
III und IV in Ihrer eingestellten Dreh- oder Neigungswinkelposition sodann fixiert
(
Fig. 3b). Dies geschieht im dargestellten und insofern bevorzugten Ausführungsbeispiel über
zwei im vorderen Klemmstück III eingeschraubte Gewindestifte VII
(Fig. 3b), die eine Klemmung/Verspreizung der beiden Klemmstücke mittels einer nach radial außen
wirkenden Spannung Umfangsspannung innerhalb der Schulter oder Konsole II erzeugen.
Auf diese Weise werden auch etwaige, insbesondere radiale Spalte und so gut wie jegliches
Spiel des Gelenkzapfens I innerhalb der Schulter oder Konsole II inaktiviert.
[0019] Der Verstellbereich ist durch je zwei begrenzende Anschläge X (
Fig. 3c) und XI (
Fig. 3d) in der Schulter oder Konsole limitiert, die eine Einstellung <5° bzw. >15° unterbinden.
Dies erhöht die Sicherheit für den Benutzer im Falle außergewöhnlich starker Wetterbelastungen.
[0020] Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion ist, dass eine rechte (
Fig. 2a) und linke Version(
Fig. 2b) genau die gleichen Komponenten enthalten; nur der Gelenkzapfen I wird von der anderen
(entgegengesetzten) Seite her in die Schulter oder Konsole eingesteckt. Dies vereinfacht
die Vormontage und das Ersatzteilgeschäfte und reduziert die Kosten.
[0021] Die vorangehend beschriebene Konstruktion ist für den Einsatz einer Vorwand-Markise
ausgelegt. Das gleiche Konzept kann auch für andere Markisen adaptiert werden. Als
ein weiteres Anwendungsbeispiel ist (
Fig. 7 a), b) & c)) eine Adaptation für eine Aufdach-Markise dargestellt. Im Gegensatz zur Vorwand-Markise
wird dieser Markisentyp auf dem Fahrzeugdach montiert. Bei dieser Bauart ist die Tuchwelle
im Gehäuse hinter den Armen angeordnet anstatt darüber.
Fig. 8 zeigt den Aufbau dieser Ausführung, wobei das Schultergelenk im Wesentlichen aus
den gleichen Komponenten wie das Schultergelenk für die Vorwand-Markise besteht, lediglich
die Aufnahme (
Fig. 8 l) ist der anderen Gehäusebauart angepasst.
Fig. 9 zeigt eine Ansicht der Aufdach-Markise, in der die eingebaute Schulter zu erkennen
ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 100
- Markise
- 10
- Schultergelenk (oder Markisenarm-Gelenk)
- 12
- Längsachse
- 20
- Markisenarm oder Gelenkarm
- 30
- Markisengehäuse
- I
- Gelenkzapfen
- II
- Schulter (oder Konsole)
- III
- Vorderes Klemmstück
- IV
- Hinteres Klemmstück
- V
- Gewindestifte
- VI
- Gewindestifte
- VII
- Gewindestifte
- VIII
- Zylinderschrauben
- IX
- Gewindestift
- X
- Anschläge
- XI
- Anschläge
Erläuterung:
[0023]
- I. Gelenkzapfen: Vorrichtung zur Aufnahme des Armes der Markise
- II. Konsole oder Aufnahme: Befestigt am Markisengehäuse, nimmt Komponenten des Schultergelenks
auf
- III. Vorderes Klemmstück: Verbindet den Gelenkzapfen mit der Aufnahme, beinhaltet die
Zylinderschrauben (VIII) und die Gewindestifte (VII).
- IV. Hinteres Klemmstück: Verbindet den Gelenkzapfen mit der Aufnahme
- V. Obere Gewindestifte: Definieren Höhe und Winkel des Gelenkzapfens
- VI. Untere Gewindestifte: Definieren Höhe und Winkel des Gelenkzapfens
- VII. Gewindestifte zur Winkelfixierung: Erzeugen die Klemmspannung
- VIII. Zylinderschrauben zur Befestigung des Gelenkzapfens am vorderen Klemmstück
- IX. Gewindestift zur Einstellung des Neigungswinkels der Gelenkarme und der Drehstellung
der Gelenkzapfen
1. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise (100), insbesondere für Wohnmobile oder Wohnwagen,
mit mindestens zwei Gelenkzapfen (I) aufweisenden Markisenarm- oder Schultergelenken
(10)
an den Markisenarm- oder Schultergelenken verschwenkbaren Gelenkarmen (20) und
die gesamte Markise mittels Befestigungselementen am Fahrzeug verbindenden Konsolen
(Schultern) zum einsetzbaren, insbesondere einschiebbaren, Aufnehmen und zur zumindest
begrenzten Verdrehbarkeit der Gelenkzapfen der fahrzeugfesten Teile der Markisenarm-
oder Schultergelenke,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bei ganz oder teilweise ausgefahrener Markise auftretenden Drehmomente, dadurch
auf die Konsolen oder Schultern (II) übertragen werden, dass mindestens ein in mindestens
eine der Konsolen oder Schultern (II) einsetzbares, insbesondere einschiebbares, bezüglich
der Konsolen oder Schultern (II) radial wirksames, insbesondere mehrgliedriges, Spreiz-
oder Klemmmittel (III, IV) vorgesehen ist,
dass das Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) bezüglich der zugeordneten Konsole oder Schulter
(II) um seine Längsachse (12), zumindest begrenzt, verdrehbar ist und
dass das Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) den Gelenkzapfen (I) form- oder kraftschlüssig
aufnimmt.
2. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere
nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Höhen- und/oder Kippverstellmittel und mindestens ein um seine Längsachse
(12) stufenlos verstellbares Verdrehmittel des zugeordneten Gelenkzapfens (I) in der
Konsole (II) in koaxialer Weise zueinander angeordnet sind.
3. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der um seine Längsachse, insbesondere begrenzt, verdrehbare Gelenkzapfen in einem
hülsenähnlichen Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) formschlüssig und bezüglich seiner
Längsachse quer verlager- und/oder verkippbar angeordnet ist.
4. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach einem der Ansprüche 1 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass das Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) aus zwei leistenartigen Bauteilen besteht.
5. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) aus einem Winkelprofil besteht.
6. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Gelenkzapfen (I) mit Hilfe eines Verbindungsmittels (VIII) mit zumindest
einem der Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) in seiner Einstellposition verbindend
fixierbar ist.
7. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) Hilfe mindestens eines Verstellorgans
(IX) in eine gewünschte Drehwinkelstellung verlagerbar ist.
8. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Verstellorgan eine an der Konsole oder Schulter (II) verdrehbar
abgestützte Stellschraube ist.
9. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole oder Schulter (II) zumindest einen festen Anschlag für das mindestens
eine Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) zur Festlegung eines Grenzwinkels ausweist.
10. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass Vorsprünge im Inneren der mindestens einen Konsole oder Schulter (II) ein Verdrehen
des mindestens einen Spreiz- oder Klemmmittels (III, IV) um deren Verdrehachse sichern.
11. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Spreiz- oder Klemmmittel (III, IV) bezüglich des anderen Spreiz-
oder Klemmmittels (IV, III) mit Hilfe mindestens eines Verstellorgans (VII) gegeneinander
verzpreizbar ist.
12. Freitragende Gelenkarm-Kassetten-Markise nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine Verstellorgan eine an zumindest einem der Spreiz- oder Klemmmittel
(III, IV) verdrehbar abgestützte Stellschraube ist.