[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotor für eine Strömungsmaschine, mit einer zu seiner
Drehachse koaxial angeordneten Hohlwelle, welche sich beidseitig stirnseitig an zwei
axial gegenüberliegenden Abschnitten des Rotors abstützt, einen inneren zentralen
Hohlraum umschließt und in Axialrichtung des Rotors aus mehreren aneinander liegenden
Ringen gebildet ist, so dass die aneinander liegenden und an den Abschnitten anliegenden
Ringe den Hohlraum nach außen begrenzen. Ferner betrifft die Erfindung eine Strömungsmaschine
mit solch einem Rotor.
[0002] Gasturbinen und deren Arbeitsweisen sind allgemein bekannt. Hierzu zeigt die FIG
4 eine Gasturbine 1, welche, entlang eines um eine Drehachse 2 drehgelagerten Rotors
3 angeordnet einen Verdichter 5, eine Brennkammer 6 und eine Turbineneinheit 11 aufweist.
In dem Verdichter 5 sowie auch in der Turbineneinheit 11 sind Leitschaufeln 12, 35
am Gehäuse und Laufschaufeln 15, 37 am Rotor 3 jeweils unter Bildung von Schaufelkränzen
17, 19, 36, 38 befestigt. Ein Leitschaufelkranz 19, 36 bildet mit dem Laufschaufelkranz
17, 38 eine Verdichterstufe 21 bzw. eine Turbinenstufe 34, wobei mehrere Stufen hintereinander
geschaltet sind. Die Laufschaufeln 15 eines Kranzes 17, 38 sind am Rotor 3 mittels
einer ringförmigen, zentral gelochten Scheibe 26, 39 befestigt. Durch die zentrale
Öffnung erstreckt sich in Axialrichtung ein zentraler Zuganker 7, der die Turbinenscheiben
39 und Verdichterscheiben 26 miteinander verspannt. Ferner ist, zur Überbrückung der
von der Brennkammer 6 hervorgerufenen Distanz, zwischen Verdichter 5 und Turbineneinheit
11 zwischen der Verdichterscheibe 26 der letzten Verdichterstufe 21 und der Turbinenscheibe
39 der ersten Turbinenstufe 34 eine Hohlwelle 13 angeordnet.
[0003] Beim Betrieb der Gasturbine 1 saugt der Verdichter 5 Umgebungsluft an und verdichtet
diese. Die verdichtete Luft wird mit einem Brennstoff vermischt und der Brennkammer
6 zugeführt, in der das Gemisch zu einem heißen Arbeitsmedium M verbrannt wird. Letzteres
strömt aus der Brennkammer 6 in die Turbineneinheit 11 und treibt mittels der Laufschaufeln
15 den Rotor 3 der Gasturbine 1 an, welcher den Verdichter 5 und eine Arbeitsmaschine,
zum Beispiel einen Generator antreibt.
[0004] Das auf die Laufschaufeln der Turbineneinheit wirkende und von dem Arbeitsmedium
erzeugte Drehmoment wird an den Generator als Nutzenergie und an den Verdichter als
Antriebsenergie zum Verdichten der Umgebungsluft weitergegeben. Daher muss die Hohlwelle
die für das Verdichten der Umgebungsluft im Verdichter erforderliche Antriebsenergie
von der Turbinenscheibe der ersten Turbinenstufe an die Verdichterscheibe der letzten
Verdichterstufe übertragen.
[0005] Diese Anordnung innerhalb der Gasturbine bedingt, dass die Hohlwelle besonders hohen
mechanischen Belastungen ausgesetzt ist. Diese Belastungen können zu Kriechverformungen
und zu Defekten führen, was dann zu einer Reduzierung der Lebensdauer des Rotors führt.
[0006] Ferner liegt radial benachbart zur Hohlwelle die Brennkammer der Gasturbine, welche
diesen axialen Bereich des Rotors beim Betrieb unzulässig erwärmen kann. Somit können
auch thermische Belastungen auftreten, welche die Festigkeit wie auch Steifigkeit
der Hohlwelle schwächen können, so dass die auftretende mechanische Belastung eine
vorzeitige Ermüdung des Materials der Hohlwelle hervorrufen kann.
[0007] Zudem ist aus der
GB 836,920 ein Rotor für einen Verdichter bekannt, der aus mehreren axial aneinander liegenden,
verspannten Verdichterscheiben gebildet wird. Die Verdichterscheiben weisen eine zentrale
Öffnung auf, die eine Hohlwelle formen.
[0008] Ferner zeigt die
GB 661,078 eine Hohlwelle für einen Gasturbinenrotor, der aus zwei aneinander liegenden Rohrstücken
radial innerhalb der Brennkammer gebildet ist.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rotor für eine Strömungsmaschine anzugeben,
der eine höhere Lebensdauer und eine geringere Anfälligkeit gegenüber mechanischen
Defekten aufweist. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, hierzu eine Strömungsmaschine
anzugeben.
[0010] Die auf den Rotor gerichtete Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Betreffend den Rotor sieht die Erfindung bei dem eingangs genannten Rotor vor, dass
der eine der beiden Abschnitte des Rotors durch eine Verdichterscheibe und der andere
Abschnitt durch eine Turbinenscheibe gebildet ist und der Rotor zumindest einen parallel
zur Drehachse verlaufenden Zuganker aufweist, welcher zum Verspannen der Scheiben
und der Ringe sich durch diese erstreckt, wobei jeder Ring im Querschnitt I-förmig
ausgebildet ist, wobei der Steg der I-Form in Radialrichtung des Rotors verläuft.
[0012] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass die sowohl mechanisch als auch thermisch
hoch belastete Hohlwelle im Bereich der Brennkammer durch mehrere aneinander liegende
und in Axialrichtung vergleichsweise kurze Ringe ersetzt wird. Durch diese grundlegende
konstruktive Umgestaltung lassen sich die mechanischen Beanspruchungen erheblich reduzieren.
In dem Bereich der Ringe mit hohen Materialtemperaturen, die aufgrund der radial weiter
außen angeordneten Brennkammer entstehen, werden die Spannungen und die daraus möglicherweise
resultierenden Kriechverformungen verringert. Dadurch wird die Lebensdauer jedes Ringes
vergrößert.
[0013] Bisher wurde die Hohlwelle durch Übertragung der vom Verdichter benötigten Energie
über ihre axiale Länge besonders auf Torsion beansprucht. Mittels der Erfindung ist
die axiale Länge eines Ringes gegenüber den bisherigen Baulängen der Hohlwelle stark
verkürzt, so dass jeder Ring wesentlich geringer auf Torsion beansprucht wird. Daher
werden mit der Erfindung die mechanischen Belastungen weiter verringert.
[0014] Da einer der beiden Abschnitte ist als eine Verdichterscheibe und die andere als
Turbinenscheibe ausgebildet, wird die zum Verdichten der angesaugten Umgebungsluft
am Verdichter erforderliche Leistung verlustfrei von der Turbineneinheit zum Verdichter
mittels der dazwischen angeordneten Ringe übertragen.
[0015] Des Weiteren bewirken die Ringe mit ihren in Radialrichtung sich erstreckenden Stegen
durch einen zwischengeschalteten weiteren Hohlraum eine bessere thermische Isolation
des zentralen Hohlraums gegenüber einem radial weiter außen liegenden Außenbereich,
so dass kältere Luft im Hohlraum an den Oberflächen des Bauteils ansteht. Folglich
werden die Bereiche mit besonders hohen mechanischen Belastungen beim Betrieb der
Strömungsmaschine unterhalb einer für das Kriechen erforderlichen Übergangstemperatur
(Aktivierungsenergie) betrieben, so dass besonders an dieser Stelle Kriechverformungen
vermieden werden können. Es wird also die thermische Belastung der Ringe weiter reduziert,
welches eine höhere mechanische Belastung ermöglicht.
[0016] Zudem ermöglicht der I-förmige Querschnitt der Ringe eine besonders steife, leichte
und mechanisch belastbare Ausgestaltung des Rings.
[0017] Darüber hinaus kann dem allgemeinen Bestreben zur Minderung der Herstellungskosten
Rechnung getragen werden, da aufgrund der geringeren Beanspruchung ein preiswerterer
Werkstoff, beispielsweise 26NiCrMo26145mod für die Ringe eingesetzt werden kann, verglichen
mit dem Werkstoff für eine einstückige Hohlwelle aus dem Stand der Technik.
[0018] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der Rotor zumindest einen parallel
zur Drehachse verlaufenden Zuganker auf. Die Abschnitte des Rotors werden jeweils
durch eine Scheibe gebildet, wobei der zumindest eine Zuganker zum Verspannen der
Scheiben und der Ringe sich durch diese erstreckt. Dieser komponentenartige Aufbau
des Rotors ermöglicht im unwahrscheinlichen Falle eines Defektes am Ring oder an einer
Scheibe das Ersetzen des betroffenen Bauteils.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erstreckt der Zuganker
sich zentral durch die Scheiben und durch die Ringe. Somit kann der zu der Drehachse
zentrisch angeordnete Zuganker die gestapelten Ringe und Scheiben des Verdichters
und der Turbineneinheit verspannen und gleichzeitig zum axialen und radialen Lagern
des Rotors verwendet werden.
[0020] Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Rotor mehrere zur Drehachse
beabstandete Zuganker auf, die sich durch die Scheiben und die Ringe erstrecken. Die
Anwendung der mehrstückig ausgebildeten Hohlwelle ist somit auch auf Rotoren anwendbar,
welche die Verspannung mit mehreren Zugankern vorsieht.
[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung weist jeder Ring und jeder Abschnitt
formschlüssige Mittel zur Übertragung des Drehmoments des Rotors von einem der beiden
Abschnitte zum gegenüberliegenden Abschnitt auf. Eine als Schlupf bekannte verlustbehaftete
Relativbewegung in Umfangsrichtung zwischen den unmittelbar benachbarten Ringen bzw.
zwischen einem Ring und einem Abschnitt kann somit wirksam vermieden werden.
[0022] Zweckmäßigerweise sind die Mittel zur Übertragung des Drehmoments an den Stirnseiten
des Rings und an denen der Abschnitte als Stirnverzahnung nach Art einer Hirthverzahnung
ausgebildet. Diese formschlüssige Verzahnung ermöglicht einen schlupffreien Betrieb
des Rotors.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist an jedem Ende des Stegs jeweils
ein sich in Axialrichtung erstreckender Flansch angeordnet, so dass zwischen zwei
benachbarten Ringen und zwischen deren radial inneren Flanschen und deren radial äußeren
Flanschen ein weiterer Hohlraum gebildet ist. Dies ermöglicht eine räumliche Trennung
eines im Bereich der Brennkammer radial außen liegenden und vergleichsweise heißen
Außenbereichs von einem von den Ringen eingeschlossenen zentralen Hohlraum. Der Wärmeeintrag
aus dem Außenbereich in die Ringe, insbesondere in die radial inneren Flansche der
Ringe, kann verringert werden, da der weitere Hohlraum den zentralen Hohlraum gegenüber
dem Außenbereich isoliert, so dass kältere Luft im Hohlraum an den Oberflächen des
Bauteils ansteht.
[0024] Unabhängig davon, ob der weitere Hohlraum als nicht durchströmter Isolierraum oder
zur Führung eines weiteren Kühlfluids genutzt wird, können zumindest teilweise die
weiteren Hohlräume über in den Stegen befindlichen Pasagen miteinander in Strömungsverbindung
stehen. Entweder führt die Verbindungen zwischen zwei benachbarten weiteren Hohlräumen
zu einer schnelleren und gleichmäßigeren Isolierwirkung, oder sie dienen als Verbindungskanäle
für das Kühlmedium, wenn dieses in Form von Verdichterluft verdichterseitig in den
weiteren Hohlraum zuführbar und turbinenseitig entnehmbar ist. Dabei kann im Verdichter
die Verdichterluft sowohl durch im Rotor angeordnete Entnahmeöffnungen erfolgen oder
hinter dem Verdichter durch eine geeignete Vorrichtung.
[0025] Diese Ausgestaltungen führen jeweils zu einer Temperatursenkung des Ringmaterials,
so dass schädliche Kriechverformungen vermieden werden.
[0026] Ferner ist der Hohlraum in Axialrichtung von einem Kühlmedium durchströmbar. Dabei
weisen die Ringe und die Abschnitte zum Abdichten des Hohlraums labyrinthartige Dichtmittel
auf. Da die Ringe gegeneinander und gegenüber den Abschnitten den Hohlraum nach außen
abdichten, kann die Kühlluft vom Verdichter durch den Hohlraum zur Turbineneinheit
verlustfrei geleitet werden, ohne dass Leckagen auftreten. Die Dichtmittel können
dabei an den Flanschen der Ringe vorgesehen sein, an denen keine Mittel zur Übertragung
des Drehmoments vorgesehen sind. Somit kann ein Flansch des Rings in seiner radialen
Materialstärke vergleichsweise breit ausgelegt sein, der dann das Drehmoment überträgt,
und der andere Flansch vergleichsweise schmal ausgelegt sein, der dann lediglich zum
Abdichten des Hohlraums nach außen hin und zur Bildung der weiteren Hohlraums dient.
[0027] Darüber hinaus kühlt die Kühlluft die Ringe, so dass sich die mittlere Bauteiltemperatur
verringert.
[0028] Die Erfindung führt zur Lösung der auf eine eingangs genannte Strömungsmaschine gerichteten
Aufgabe an, dass der Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist.
[0029] Besonders vorteilhaft ist die Weiterbildung, bei der die Strömungsmaschine als Gasturbine
ausgebildet ist und bei der die Gasturbine entlang des Rotors aufeinander folgend
einen Verdichter, zumindest eine Brennkammer und eine Turbineneinheit aufweist, wobei
einer der beiden Abschnitte durch eine im Verdichter angeordnete Verdichterscheibe
und der andere Abschnitt durch eine in der Turbineneinheit angeordnete Turbinenscheibe
gebildet ist.
[0030] Ferner gelten die für den Rotor beschriebenen Vorteile sinngemäß auch für die Strömungsmaschine.
[0031] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigt:
- FIG 1
- einen Rotor einer Gasturbine mit einem zentralen Zuganker in einem Längsschnitt im
Bereich zwischen Verdichter und Turbineneinheit,
- FIG 2
- einen Rotor einer Gasturbine mit mehreren Zugankern in einem Längsschnitt im Bereich
zwischen Verdichter und Turbineneinheit,
- FIG 3
- einen alternativ ausgestalteten Rotor einer Gasturbine mit einem zentralen Zuganker
in einem Längsschnitt im Bereich zwischen Verdichter und Turbineneinheit und
- FIG 4
- eine Gasturbine nach dem Stand der Technik in einem Längsteilschnitt.
[0032] Eine gemäß dem vorab beschriebenen Stand der Technik ausgebildete Gasturbine 1 zeigt
FIG 4.
[0033] FIG 1 zeigt einen Rotor 3 einer Gasturbine 1 mit einem zentralen Zuganker 7 in einem
Längsschnitt im Bereich zwischen Verdichter 5 und Turbineneinheit 11. Von dem Verdichter
5 ist ein Strömungskanal 23 mit lediglich der letzten Verdichterstufe 21 dargestellt.
Entlang des um die Drehachse 2 drehbaren Rotors 3 folgt einem Verdichterausgang 25
ein Diffusor 27 und eine Brennkammer 29. Letztere weist einen Verbrennungsraum 31
auf, der in einen Heißgaskanal 33 einer Turbineneinheit 11 mündet.
[0034] Im Strömungskanal 23 des Verdichters 5 sind in Kränzen 19 drehfeste Leitschaufeln
12 befestigt. Diesen sind Laufschaufeln 15 vorgeschaltet, welche am Rotor 3 mittels
einer Verdichterscheibe 26 montiert sind.
[0035] Der Heißgaskanal 33 weist Leitschaufeln 35 und weiter stromabwärts Laufschaufeln
37 auf. Die feststehenden Leitschaufeln 35 sind mit dem Gehäuse der Gasturbine 1 verbunden,
wohingegen die Laufschaufeln 37 an einer Turbinenscheibe 39 befestigt sind.
[0036] Der Rotor 3 weist zwischen der Verdichterscheibe 26 und der Turbinenscheibe 39 anstelle
der aus dem Stand der Technik bekannten einstückigen Hohlwelle drei axial aufeinander
folgende Ringe 43 auf. Dabei ist jeder Ring 43 im Querschnitt I-förmig, so dass zwei
in Axialrichtung des Zugankers 7 erstreckende Flansche 45, 46 über einen in Radialrichtung
verlaufenden Steg 47 miteinander verbunden sind.
[0037] Zwischen dem Außenumfang des zentralen Zugankers 7 und einer von den radial inneren
Flanschen 46 gebildeten, inneren Oberfläche 49 ist ein sich in Axialrichtung erstreckender
zentraler Hohlraum 51 geformt, welcher zur Führung eines Kühlfluids, beispielsweise
Verdichterluft, geeignet ist. Bei der in FIG 1 gezeigten Ausgestaltung des Rotors
3 mit einem zentralen Zuganker 7 ist der Hohlraum 51 in Querschnitt ringförmig.
[0038] An den Stirnseiten 55 der radial außenliegenden Flansche 45 ist die Hirthverzahnung
angeordnet, mit welcher das Drehmoment des Rotors 3 von der Turbinenscheibe 39 über
die Ringe 43 an die Verdichterscheibe 26 weitergegeben wird. Dazu weisen die Stirnseiten
57 der Turbinenscheibe 39 und der Verdichterscheibe 26 ebenfalls die Hirthverzahnung
auf.
[0039] Die radial innenliegenden Flansche 46 der Ringe 43 weisen an ihren Stirnseiten 59
labyrinthartige Dichtungen 62 auf, welche den Hohlraum 51 gegen den außenliegenden
Bereich 61 abdichten.
[0040] Da die außen liegenden Flansche 45 das Drehmoment von einer Stirnseite 55 zur ihrer
gegenüberliegenden Stirnseite 55 durchreichen, weisen die äußeren Flansche 45 in Radialrichtung
eine größere Breite auf als die inneren Flansche 46, welche lediglich die Dichtungen
62 tragen.
[0041] Beim Betrieb der Gasturbine 1 wird Luft vom Verdichter 5 im Strömungskanal 23 des
Verdichters 5 verdichtet, wobei ein Anteil der verdichteten Luft als Kühlluft durch
Scheibenbohrungen 24 entnommen und gemäß den Pfeilen 63 entlang des Zugankers 7 vom
verdichterseitigen Ende des Hohlraums 51 zum turbinenseitigen Ende geführt wird. In
der Turbinenscheibe 39 vom inneren Durchmesser bis zum äußeren Durchmesser befindliche
Scheibenbohrungen 24 führen die Kühlluft zu den Laufschaufeln 37 der ersten Turbinenstufe
34. Die Kühlluft kühlt die Laufschaufeln 37 und entweicht anschließend in den Heißgaskanal
33.
[0042] Die zwischen Zuganker 7 und Scheiben 26, 39 vorgesehenen Labyrinthdichtungen 65 und
die Dichtungen 62 verhindern ein Entweichen der Kühlluft aus dem Hohlraum 51.
[0043] FIG 2 zeigt einen Rotor 3 einer Gasturbine 1 mit mehreren Zugankern 8 in einem Längsschnitt
im Bereich zwischen Verdichter 5 und Turbineneinheit 11.
[0044] Wie FIG 1 zeigt FIG 2 den Verdichter 5, die Brennkammer 6, die Turbineneinheit 11
und den aus Verdichterscheiben 26, Turbinenscheiben 39 und Ringen 43 zusammengebauten
Rotor 3. Anstelle des in FIG 1 gezeigten zentralen Zugankers 7 ist in FIG 2 einer
von mehreren zur Drehachse 2 beabstandeten dezentralen Zugankern 8 gezeigt. Der dezentrale
Zuganker 8 ist dabei derart zur Drehachse 2 beabstandet, dass die Stege 47 der Ringe
43 von ihm durchdrungen werden. Alternativ dazu könnte auch der Abstand so gewählt
werden, dass der Zuganker 8 die Flansche 45 der Ringe durchbohrt.
[0045] Im Abweichung zur FIG 1 zeigt FIG 3 einen mit einem zentralen Zuganker verspannten
Rotor, in dem beispielsweise in einem radial äußeren Flansch 45 des verdichterseitig
angeordneten Rings 43 Bohrungen 71 vorgesehen sein können, durch welche noch vergleichsweise
kühle Verdichterendluft in einen zwischen den radial inneren und radial äußeren Flanschen
45, 46 geformten Hohlraum 66" einleitbar ist. Dies führt zu einer gleichmäßigeren
und schnelleren Temperierung des Rotors 3, was zur positiven Beeinflussung des von
Laufschaufeln und Führungsringen gebildeten Radialspalts genutzt werden kann. Die
in die den weiteren Hohlraum 66" einströmende Kühlluft wird durch in den Stegen 47
befindlichen Passagen 72 in Richtung der Turbineneinheit und weiter über Scheibenbohrungen
24 zu den Turbinenschaufeln 27 der ersten Turbinenstufe geführt, wo sie als Kühlluft
eingesetzt werden kann.
[0046] Der zentrale Hohlraum 51 dient für diesen Fall als Versorgungskanal für Kühlluft
für die Turbinenschaufeln 37 der zweiten Turbinenstufe 34.
[0047] Es kann optional ein Spalt 69 zwischen der Verdichterscheibe 26 und dem radial inneren
Flansch 46 des an ihr anliegenden Rings 43 ermöglicht sein, um eine gezielte Zuführung
von Kühlluft in einen von den Flanschen 45, 46 radial begrenzten weiteren Hohlraums
66' herbeizuführen.
1. Rotor (3) für eine Strömungsmaschine,
mit einer zu seiner Drehachse koaxial angeordneten Hohlwelle , welche sich beidseitig
stirnseitig an zwei axial gegenüberliegenden Abschnitten des Rotors (3) abstützt und
einen inneren Hohlraum (51) umschließt und in Axialrichtung des Rotors (3) aus mehreren
aneinander liegenden Ringen (43) gebildet ist, so dass die aneinander liegenden und
an den Abschnitten anliegenden Ringe (43) den Hohlraum (51) nach außen begrenzen,
wobei der eine der beiden Abschnitte des Rotors (3) durch eine Verdichterscheibe (26)
und der andere Abschnitt durch eine Turbinenscheibe (39) gebildet ist und
der Rotor (3) zumindest einen parallel zur Drehachse verlaufenden Zuganker (7, 8)
aufweist, welcher zum Verspannen der Scheiben (26, 39) und der Ringe (43) sich durch
diese erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Ring (43) im Querschnitt I-förmig ausgebildet ist, wobei der Steg (47) der
I-Form in Radialrichtung des Rotors (3) verläuft.
2. Rotor (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zuganker (7) sich zentral durch die Scheiben (26, 39) und die Ringe (43) erstreckt.
3. Rotor (3) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (3) mehrere zur Drehachse beabstandete Zuganker (8) aufweist, die sich
durch die Scheiben (26, 39) und die Ringe (43) erstrecken.
4. Rotor (3) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Ring (43) und jeder Abschnitt formschlüssige Mittel zur Übertragung des Drehmoments
des Rotors (3) von einem der beiden Abschnitte zum gegenüberliegenden Abschnitt aufweist.
5. Rotor (3) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Übertragung des Drehmoments an den Stirnseiten (55) des Rings (43)
und den der Abschnitte nach Art einer Hirthverzahnung ausgebildet sind.
6. Rotor (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an jedem Ende des Stegs (47) jeweils ein sich in Axialrichtung erstreckender Flansch
(45, 46) angeordnet, so dass zwischen zwei benachbarten Ringen (43) und zwischen deren
radial inneren Flanschen (46) und deren radial äußeren Flanschen (45) ein weiterer
Hohlraum (66) zur Führung eines Kühlfluids gebildet ist.
7. Rotor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest teilweise die Hohlräume (66) über in den Stegen (47) befindlichen Passagen
(72) miteinander in Strömungsverbindung stehen.
8. Rotor nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Kühlfluid Verdichterluft in den weiteren Hohlraum (66) zuführbar ist und im Bereich
der Turbinenstufe entnehmbar ist.
9. Rotor (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ringe (43) an ihren gegenüberliegenden Flanschen (45) Bereiche aufweisen, an
denen die Hirthverzahnung vorgesehen ist.
10. Rotor (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlraum (51) in Axialrichtung von einem Kühlfluid durchströmbar ist und
dass die Ringe (43) und die Abschnitte zum Abdichten des Hohlraums(51) labyrinthartige
Dichtmittel aufweisen.
11. Strömungsmaschine mit einem Rotor (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist.
12. Strömungsmaschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strömungsmaschine als Gasturbine (1) ausgebildet ist.
13. Strömungsmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gasturbine (1) entlang des Rotors (3) aufeinander folgend einen Verdichter (5),
zumindest eine Brennkammer (6) und eine Turbineneinheit (11) aufweist.