[0001] Die Arbeiten, die zu dieser Erfindung geführt haben, wurden gemäß der
Finanzhilfevereinbarung im Zuge des Siebten Rahmenprogramms der Europäischen Union (
RP7/
2007-2013) gefördert.
Beschreibung
[0002] Die Erfindung betrifft ein Sicherungssystem und ein Verfahren zur Sicherung eines
Befestigungsbereichs wenigstens einer Rotorschaufel oder eines Rotorschaufelsegments
in einem Montagebereich eines Rotorgrundkörpers. Die Erfindung betrifft weiterhin
einen Rotor mit wenigstens einem derartigen Sicherungssystem.
[0003] Ein derartiges Sicherungssystem ist beispielsweise bereits aus der
US 2009/0060746 A1 zu entnehmen. Zur Fixierung von Rotorschaufeln an einem Rotorgrundkörper werden zunächst
als sogenanntes Retainerbleche ausgebildete Sicherungssysteme in einzelne Montagebereiche
des Rotorgrundkörpers eingesetzt. Anschließend wird der Rotorgrundkörper beschaufelt,
indem die Befestigungsbereiche der Rotorschaufeln oder Rotorschaufelsegmente in die
entsprechenden Montagebereiche eingesetzt werden. Zum Sichern der Rotorschaufeln oder
Rotorschaufelsegmente werden Endbereiche der einzelnen Sicherungssysteme umgebogen,
um eine Art Klammer um den Befestigungsbereich auszubilden.
[0004] Als nachteilig an den bekannten Sicherungssystemen ist der Umstand anzusehen, dass
in Fällen, in denen diese Retainerbleche beim Umbiegen beschädigt werden, der gesamte
Rotorgrundkörper entschaufelt werden muss, um das defekte Sicherungssystem zu ersetzen.
Dies führt zu erheblich erhöhten Monatgekosten und -zeiten.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sicherungssystem der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches eine verbesserte Montage und Demontage ermöglicht. Weitere
Aufgaben der Erfindung bestehen darin, ein entsprechendes Verfahren zum Sichern eines
Befestigungsbereichs wenigstens einer Rotorschaufel oder eines Rotorschaufelsegments
in einem Montagebereich eines Rotorgrundkörpers sowie einen Rotor mit einem entsprechenden
Sicherungssystem zu schaffen.
[0006] Die Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Sicherungssystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie durch
einen Rotor mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Sicherungssystems als vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens bzw. des Rotors und umgekehrt anzusehen sind.
[0007] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Sicherungssystem zur Sicherung eines
Befestigungsbereichs wenigstens einer Rotorschaufel oder eines Rotorschaufelsegments
in einem Montagebereich eines Rotorgrundkörpers. Zur verbesserten Montage und Demontage
des Sicherungssystems ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Sicherungssystem
wenigstens ein erstes Halteteilelement und ein zweites Halteteilelement umfasst, die
jeweils einen Haltebereich und einen Verbindungsbereich umfassen. Die Verbindungsbereiche
der Halteteilelemente sind zur Herstellung einer Clipsverbindung in den Montagebereich
einführbar und im Montagebereich miteinander verrastbar. Die Haltebereiche der Halteteilelemente
sind derart ausgebildet, dass sie den Befestigungsbereich der wenigstens einen Rotorschaufel
oder des Rotorschaufelsegments im verrasteten Zustand der Verbindungsbereiche im Montagebereich
festlegen. Mit anderen Worten ist erfindungsgemäß ein zweiteiliges Sicherungssystem
vorgesehen, dessen zwei Halteteilelemente zum Sichern der Rotorschaufel oder des Rotorschaufelsegments
am Rotorgrundkörper im jeweiligen Montagebereich miteinander verclipst werden, wobei
die Haltebereiche der Halteteilelemente im montierten Zustand der Halteteilelemente
derart ausgebildet sind, dass ohne weitere Arbeitsschritte wie beispielsweise Umbiegen
oder dergleichen eine Lagefixierung der betreffenden Rotorschaufel bzw. des betreffenden
Rotorschaufelsegments bewirken. Hierdurch sind eine besonders einfache, schnelle und
kostengünstige Montage des Sicherungssystems sowie eine entsprechend einfache, schnelle
und kostengünstige Lagesicherung der Rotorschaufel bzw. des Rotorschaufelsegments
ermöglicht. Zum Entfernen oder Austauschen des Sicherungssystems ist es zudem ausreichend,
die Clipsverbindung zwischen den Halteteilelementen zu lösen. Die wieder vereinzelten
Halteteilelemente können dann einfach aus dem Montagebereich entfernt und gegebenenfalls
durch neue Halteteilelemente ersetzt werden. Eine Entschaufelung des gesamten Rotorgrundkörpers
ist im Unterschied zum Stand der Technik nicht erforderlich, wodurch erhebliche Zeit-
und Kostenvorteile erzielt werden. Das Sicherungssystem ist dabei grundsätzlich unabhängig
von der erforderlichen Montagerichtung und kann beispielsweise in axialer oder radialer
Richtung, von der Vorderseite oder von der Rückseite des Rotorgrundkörpers aus angebracht
werden. Nach dem Herstellen der Clipsverbindung stellt das Sicherungssystem weiterhin
einen definierten Kraftfluss sicher.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verbindungsbereich
des ersten Halteteilelements einen Schaft mit wenigstens einer abstehenden Rastnase
umfasst, der zur Herstellung der Clipsverbindung in eine Clipsaufnahme des Verbindungsbereichs
des zweiten Halteteilelements einclipsbar ist. Hierdurch ist eine einfache und flexible
Möglichkeit zur Herstellung einer Clipsverbindung geschaffen. Durch Variierung der
Schaftlänge ist zudem eine einfache Anpassbarkeit des Sicherungssystems an unterschiedliche
Rotortypen gegeben. Dabei kann grundsätzlich vorgesehen sein, dass das erste Halteteilelement
einen Schaft mit zwei oder mehr Rastnasen umfasst. Dies erlaubt eine besonders einfache
Einstellung der Einclips- und Ausclipskräfte, die im Wesentlichen unabhängig voneinander
eingestellt werden können. Damit kann beispielsweise eine feste und sichere Verbindung
der Halteteilelemente mit großer Ausclipskraft sichergestellt werden.
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Clipsaufnahme des zweiten Halteteilelements
wenigstens eine Rastzunge umfasst. Hierdurch können die zum Verclipsen bzw. Verrasten
der Halteteilelemente erforderliche Einführkinematik und die damit verbundenen Einclipskräfte
besonders einfach und präzise eingestellt werden. Grundsätzlich kann dabei vorgesehen
sein, dass jeder Rastnase des ersten Halteteilelements eine Rastzunge des zweiten
Halteteilelements zugeordnet ist.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die wenigstens eine Rastzunge zum Herstellen der Clipsverbindung elastisch zwischen
einer Ruhestellung und einer ausgelenkten Stellung verformbar ist und/oder eine Einführschräge
zum Einclipsen der wenigstens einen Rastnase des ersten Halteteilelements bildet.
Indem die Rastzunge elastisch zwischen einer Ruhestellung und einer ausgelenkten Stellung
verformbar ist, kann die Rastzunge beim Einführen der Rastnase elastischen aus der
Ruhestellung heraus verformt werden, bis die Rastnase ihre gewünschte Montageendstellung
erreicht hat und die Clipsverbindung hergestellt ist. Vorzugsweise kehrt die Rastzunge
nach oder beim Herstellen der Clipsverbindung in ihre Ruheposition zurück. Indem die
wenigstens eine Rastzunge eine Einführschräge zum Einclipsen der wenigstens einen
Rastnase des ersten Halteteilelements bildet, können die Einführkinematik und die
Einclipskräfte besonders einfach und präzise eingestellt werden, so dass eine entsprechend
einfache und schnelle Montage ermöglicht ist.
[0011] Eine vereinfachte Montage wird einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
dadurch erreicht, dass die wenigstens eine Rastnase an ihrer dem Haltebereich abgewandten
Seite eine abgerundete und/oder abgeschrägte Einführkontur aufweist. Eine besonders
präzise Einstellung der zum Demontieren erforderlichen Ausclipskraft wird alternativ
oder zusätzlich dadurch erzielt, dass die wenigstens eine Rastnase an ihrer dem Haltebereich
zugewandten Seite eine Rastkante umfasst, die einen vorbestimmten Winkel mit einer
Längsachse des Schafts einschließt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die
Rastkante der Rastnase in einem rechten Winkel oder in einem spitzen Winkel zur Längsachse
des Schafts verläuft, um besonders hohe Ausclipskräfte sicherzustellen. Dabei kann
weiterhin vorgesehen sein, dass die Ausclipskräfte so hoch eingestellt werden, dass
die Clipsverbindung nicht mehr zerstörungsfrei gelöst werden kann. Umgekehrt können
durch Einstellung eines stumpfen Winkels geringere Ausclipskräfte erzielt werden.
Eine mechanisch besonders stabile und nicht zerstörungsfrei lösbare Clipsverbindung
wird dadurch erzielt, dass die Clipsaufnahme im verrasteten Zustand in einen Hinterschnitt
der Rastnase eingreift.
[0012] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Verbindungsbereich des zweiten Halteteilelements
eine Aufnahme umfasst, in welcher die wenigstens eine Rastnase des ersten Halteteilelements
im verrasteten Zustand der Halteteilelemente angeordnet ist. Dies stellt eine konstruktiv
einfache Möglichkeit zur Definierung der Montageendposition der Halteteilelemente
dar.
[0013] Eine besonders präzise Anpassbarkeit an unterschiedliche Geometrien des Montagebereichs
wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erzielt, dass die Längsachse
des Schafts und/oder eine Haupterstreckungsachse der Clipsaufnahme einen vorbestimmten
Winkel mit einer Haupterstreckungsachse des zugeordneten Haltebereichs einschließt.
Hierdurch kann das Sicherungssystem besonders einfach an schräg bzw. nicht-parallel
zu einer Drehachse des Rotorgrundköpers verlaufende Montagebereiche angepasst werden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Verbindungsbereiche
des ersten Halteteilelements und des zweiten Halteteilelements miteinander korrespondierende
Anschläge, mittels welchen eine Relativbewegung zwischen den Halteteilelementen begrenzbar
ist. Dies stellt eine konstruktiv einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Begrenzung
der relativen Bewegbarkeit der beiden Halteteilelemente sowie zur Definierung einer
Montageendposition dar.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Verbindungsbereiche des ersten Halteteilelements und des zweiten Halteteilelements
derart ausgebildet sind, dass sie nach dem Verrasten nur zerstörend ausgeclipst werden
können. Hierdurch wird eine besonders zuverlässige Sicherung der Rotorschaufel oder
des Rotorschaufelsegments erzielt, ohne dass eine Demontage grundsätzlich verunmöglicht
wird.
[0016] Eine mechanisch besonders stabile Sicherung der Rotorschaufel oder des Rotorschaufelsegments
sowie eine besonders vorteilhafter Kraftfluss werden in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung dadurch erzielt, dass der Haltebereich und der Verbindungsbereich des ersten
Halteteilelements und/oder des zweiten Halteteilelements im Querschnitt im Wesentlichen
L-förmig ausgebildet sind.
[0017] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sichern eines Befestigungsbereichs
wenigstens einer Rotorschaufel oder eines Rotorschaufelsegments in einem Montagebereich
eines Rotorgrundkörpers. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass ein Sicherungssystem
nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele verwendet wird, wobei die Verbindungsbereiche
der Halteteilelemente des Sicherungssystems von gegenüberliegenden Seiten aus in den
Montagebereich eingeführt und im Montagebereich miteinander unter Herstellung einer
Clipsverbindung verrastet werden, so dass die Haltebereiche der Halteteilelemente
den Befestigungsbereich der wenigstens einen Rotorschaufel oder des Rotorschaufelsegments
im verrasteten Zustand der Verbindungsbereiche im Montagebereich festlegen. Hierdurch
sind eine besonders einfache, schnelle und kostengünstige Montage des Sicherungssystems
sowie eine entsprechend einfache, schnelle und kostengünstige Lagesicherung der Rotorschaufel
bzw. des Rotorschaufelsegments ermöglicht. Zum Entfernen oder Austauschen des Sicherungssystems
ist es ausreichend, die Clipsverbindung zwischen den Halteteilelementen zu lösen.
Dabei kann grundsätzlich vorgesehen sein, dass sich die beiden Halteteilelemente zerstörungsfrei
oder nur zerstörend wieder ausgeclipst werden können. Die wieder vereinzelten Halteteilelemente
können dann einfach aus dem Montagebereich entfernt und gegebenenfalls durch neue
Halteteilelemente ersetzt werden. Eine Entschaufelung des gesamten Rotorgrundkörpers
ist im Unterschied zum Stand der Technik nicht erforderlich, wodurch erhebliche Zeit-
und Kostenvorteile erzielt werden. Das Sicherungssystem kann dabei grundsätzlich unabhängig
von der erforderlichen Montagerichtung verwendet werden. Nach dem Herstellen der Clipsverbindung
stellt das Sicherungssystem darüber hinaus einen definierten Kraftfluss sicher. Vorzugsweise
wird das Sicherungssystem bezüglich der Drehachse des Rotorgrundkörpers radial unterhalb
des Befestigungsbereichs der Rotorschaufel oder des Rotorschaufelsegments in den Montagebereich
eingeführt. Weitere sich ergebende Merkmale und deren Vorteile sind den Beschreibungen
des ersten Erfindungsaspekts zu entnehmen, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des
ersten Erfindungsaspekts als vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Erfindungsaspekts
und umgekehrt anzusehen sind.
[0018] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft einen Rotor, insbesondere für eine thermische
Gasturbine, mit einem Rotorgrundkörper, welche wenigstens einen Montagebereich umfasst,
in welchem ein Befestigungsbereich wenigstens einer Rotorschaufel oder eines Rotorschaufelsegments
festgelegt ist. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass der Rotor wenigstens ein
Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele umfasst, mittels
welchem der Befestigungsbereich der wenigstens einen Rotorschaufel oder des Rotorschaufelsegments
am Rotorgrundkörper festgelegt ist. Hierdurch sind eine besonders einfache, schnelle
und kostengünstige Montage des Sicherungssystems sowie eine entsprechend einfache,
schnelle und kostengünstige Lagesicherung der Rotorschaufel bzw. des Rotorschaufelsegments
ermöglicht. Der Rotorgrundkörper kann beispielsweise als Rotorscheibe oder als Rotorring
ausgebildet sein. Weitere sich ergebende Merkmale und deren Vorteile sind den Beschreibungen
des ersten und des zweiten Erfindungsaspekts zu entnehmen, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen
des ersten und des zweiten Erfindungsaspekts als vorteilhafte Ausgestaltungen des
dritten Erfindungsaspekts und umgekehrt anzusehen sind.
[0019] Weitere Vorteile ergeben sich, indem der Montagebereich bezüglich einer Drehachse
des Rotors als axiale Montageöffnung in einem radial äußeren Randbereich des Rotorgrundkörpers
ausgebildet ist. Dies erlaubt neben einer einfachen Montage auch eine mechanisch besonders
stabile Anbindung der Rotorschaufel(n) bzw. des Rotorschaufelsegments am Rotorgrundkörper.
[0020] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, dem Ausführungsbeispiel
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale
und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in dem Ausführungsbeispiel genannten
Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische seitliche Schnittansicht eines Rotors, an dessen Rotorgrundkörper
eine Rotorschaufel mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Sicherungssystems befestigt ist;
- Fig. 2
- eine teiltransparente Perspektivansicht des in Fig. 1 gezeigten Rotors;
- Fig. 3
- eine schematische Aufsicht eines ersten Halteteilelements des Sicherungssystems;
- Fig. 4
- eine schematische Aufsicht eines zweiten Halteteilelements des Sicherungssystems;
und
- Fig. 5
- eine schematische Perspektivansicht des Sicherungssystems, wobei das erste und das
zweite Halteteilelement miteinander verrastet sind.
[0021] Fig. 1 zeigt eine schematische seitliche Schnittansicht eines Rotors 10 für eine
thermische Gasturbine, beispielsweise für ein Flugzeugtriebwerk. Fig. 1 wird im Folgenden
in Zusammenschau mit Fig. 2 erläutert werden, in welcher eine schematische und teilweise
transparente Perspektivansicht des in Fig. 1 gezeigten Rotors 10 dargestellt ist.
Der Rotor 10 weist einen scheibenförmigen Rotorgrundkörper 12 auf, an welchem eine
Rotorschaufel 14 mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Sicherungssystems 16 befestigt
ist. Die Rotorschaufel 14 weist ein in radialer Richtung betrachtet ein Schaufelblatt
18, eine darunterliegende Schaufelplattform 20 sowie einen radial unterhalb der Schaufelplattform
20 angeordneten und vorliegend als Schaufelfuß ausgebildeten Befestigungsbereich 22,
welcher in einen bezüglich einer Drehachse des Rotors 10 axial verlaufenden Montagebereich
24 des Rotorgrundkörpers 12 eingeschoben ist. Man erkennt, dass das Sicherungssystem
16 radial unterhalb des Befestigungsbereichs 22 der Rotorschaufel 14 im Montagebereich
24 angeordnet ist und den Befestigungsbereich 22 klammerartig umgreift, so dass die
Rotorschaufel 14 sowohl an der Vorder- als auch an der Rückseite des Rotorgrundkörpers
12 an diesem festlegt ist.
[0022] Das Sicherungssystem 16 besteht aus einem ersten Halteteilelement 26a, das in Fig.
3 in Aufsicht abgebildet ist, und einem zweiten Halteteilelement 26b, das in Fig.
4 in Aufsicht abgebildet ist. Jedes Halteteilelement 26a, 26b weist jeweils einen
Haltebereich 28a bzw. 28b und einen Verbindungsbereich 30a bzw. 30b auf, wobei die
Verbindungsbereiche 30a, 30b der Halteteilelemente 26a, 26b zur Herstellung einer
Clipsverbindung einerseits von vorne und andererseits von hinten in den Montagebereich
24 eingeführt und im Montagebereich 24 miteinander verrastet werden, so dass die Haltebereiche
28a, 28b der Halteteilelemente 26a, 26b den Befestigungsbereich 22 der Rotorschaufel
14 (oder eines Rotorschaufelsegments) in der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Weise
im Montagebereich 24 lagesichern. Die Haltebereiche 28a, 28b und die Verbindungsbereiche
30a, 30b des ersten und des zweiten Halteteilelements 26a, 26b sind im Querschnitt
im Wesentlichen L-förmig ausgebildet, so dass die Haltebereiche 28a, 28b zumindest
annähernd senkrecht auf den Verbindungsbereichen 30a, 30b stehen.
[0023] Wie in Fig. 3 erkennbar ist, umfasst der Verbindungsbereich 30a des ersten Halteteilelements
26a einen Schaft 32 mit zwei seitlich abstehenden Rastnasen 34a, 34b. Zur Herstellung
der Clipsverbindung wird der Verbindungsbereich 30a in eine entsprechend ausgebildete
Clipsaufnahme 36 des Verbindungsbereichs 30b des zweiten Halteteilelements 26b eingeclipst.
Fig. 5 zeigt zur weiteren Erläuterung eine schematische Perspektivansicht des Sicherungssystems
16, wobei das erste und das zweite Halteteilelement 26a, 26b miteinander verrastet
sind. Wie man in Fig. 4 erkennt, umfasst die Clipsaufnahme 36 des zweiten Halteteilelements
26b zwei Rastzungen 38a, 38b, die als Einführschrägen fungieren und beim Einführen
der Rastnasen 34a, 34b in die Clipsaufnahme 36 aus der in Fig. 4 gezeigten Ruheposition
elastisch nach außen hin verformt werden, bis die Rastnasen 34a, 34b ihre in Fig.
5 erkennbare Montageendposition erreichen, in welcher sie in einer korrespondierenden
Aufnahme 40 des Verbindungsbereichs 30b angeordnet sind. Man erkennt in Fig. 3, dass
die Rastnasen 34a, 34b an ihren dem Haltebereich 28a abgewandten bzw. ihren der Clipsaufnahme
36 zugewandten Seiten abgerundete Einführkonturen 35a, 35b aufweisen, wodurch das
Einführen in die Clipsaufnahme 36 erleichtert wird.
[0024] Die Aufnahme 40 begrenzt zusammen mit den Anschlägen 42a, 42b und den korrespondierenden
Anschlägen 42c, 42d des zweiten Halteteilelements 26b die Bewegung des ersten Halteteilelements
26a in die Clipsaufnahme 36 des zweiten Halteteilelements 26b hinein. In der in Fig.
5 gezeigten Position des ersten Halteteilelements 26a federn die Rastnasen 34a, 34b
zurück in ihre in Fig. 4 gezeigte Ruhestellung und bilden mit ihren inneren Endbereichen
Anschläge 42e, 42f, die im Zusammenwirken mit Rastkanten 44a, 44b der Rastnasen 34a,
34b eine Bewegung des ersten Halteteilelements 26a aus der Clipsaufnahme 36 heraus
verunmöglichen. Die Verbindungsbereiche 30a, 30b des ersten und des zweiten Halteteilelements
26a, 26b sind dabei vorliegend derart ausgebildet, dass sie nach dem Verrasten nicht
wieder zerstörungsfrei ausgeclipst werden können. Hierzu schließen Rastkanten 44a,
44b ungefähr einen rechten Winkel mit einer Längsachse des Schafts 32 eins. Im Zusammenwirken
mit den Anschlägen 42e, 42f der Rastzungen 38a, 38b wird daher sichergestellt, dass
die erforderliche Ausclipskraft so groß ist, dass es vor dem Erreichen der Ausclipskraft
zu einer Zerstörung wenigstens eines der Halteteilelemente 26a, 26b kommt.
[0025] Wie man in Fig. 3 und Fig. 4 weiterhin erkennt, stehen die Längs- oder Haupterstreckungsachsen
des Schafts 32 bzw. der Clipsaufnahme 36 nicht senkrecht auf den Haupterstreckungsachsen
der jeweiligen Haltebereiche 28a, 28b, sondern sind leicht angewinkelt, um einer Geometrie
der Montagebereiche 24 besser zu entsprechen.
[0026] Die in den Unterlagen angegebenen Parameterwerte zur Definition von Prozess- und
Messbedingungen für die Charakterisierung von spezifischen Eigenschaften des Erfindungsgegenstands
sind auch im Rahmen von Abweichungen - beispielsweise aufgrund von Messfehlern, Systemfehlern,
Einwaagefehlern, DIN-Toleranzen und dergleichen - als vom Rahmen der Erfindung mitumfasst
anzusehen.
1. Sicherungssystem (16) zur Sicherung eines Befestigungsbereichs (22) wenigstens einer
Rotorschaufel (14) oder eines Rotorschaufelsegments in einem Montagebereich (24) eines
Rotorgrundkörpers (12), dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungssystem (16) wenigstens ein erstes Halteteilelement (26a) und ein zweites
Halteteilelement (26b) umfasst, die jeweils einen Haltebereich (28a, 28b) und einen
Verbindungsbereich (30a, 30b) umfassen, wobei die Verbindungsbereiche (30a, 30b) der
Halteteilelemente (26a, 26b) zur Herstellung einer Clipsverbindung in den Montagebereich
(24) einführbar und im Montagebereich (24) miteinander verrastbar sind, und wobei
die Haltebereiche (28a, 28b) der Halteteilelemente (26a, 26b) ausgebildet sind, den
Befestigungsbereich (22) der wenigstens einen Rotorschaufel (14) oder des Rotorschaufelsegments
im verrasteten Zustand der Verbindungsbereiche (30a, 30b) im Montagebereich (24) festzulegen.
2. Sicherungssystem (16) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich (30a) des ersten Halteteilelements (26a) einen Schaft (32)
mit wenigstens einer abstehenden Rastnase (34a, 34b) umfasst, der zur Herstellung
der Clipsverbindung in eine Clipsaufnahme (36) des Verbindungsbereichs (30b) des zweiten
Halteteilelements (26b) einclipsbar ist.
3. Sicherungssystem (16) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Clipsaufnahme (36) des zweiten Halteteilelements (26b) wenigstens eine Rastzunge
(38a, 38b) umfasst.
4. Sicherungssystem (16) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Rastzunge (38a, 38b) zum Herstellen der Clipsverbindung elastisch
zwischen einer Ruhestellung und einer ausgelenkten Stellung verformbar ist und/oder
eine Einführschräge zum Einclipsen der wenigstens einen Rastnase (34a, 34b) des ersten
Halteteilelements (26a) bildet.
5. Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Rastnase (34a, 34b) an ihrer dem Haltebereich (28a) abgewandten
Seite eine abgerundete und/oder abgeschrägte Einführkontur (35a, 35b) aufweist und/oder
dass die wenigstens eine Rastnase (34a, 34b) an ihrer dem Haltebereich (28a) zugewandten
Seite eine Rastkante (44a, 44b) umfasst, die einen vorbestimmten Winkel mit einer
Längsachse des Schafts (32) einschließt und/oder dass die Clipsaufnahme (36) im verrasteten
Zustand in einen Hinterschnitt der Rastnase (34a, 34b) eingreift.
6. Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich (30a, 30b) des zweiten Halteteilelements (26b) eine Aufnahme
(40) umfasst, in welcher die wenigstens eine Rastnase (34a, 34b) des ersten Halteteilelements
(26a) im verrasteten Zustand der Halteteilelemente (26a, 26b) angeordnet ist.
7. Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des Schafts (32) und/oder eine Haupterstreckungsachse der Clipsaufnahme
(36) einen vorbestimmten Winkel mit einer Haupterstreckungsachse des zugeordneten
Haltebereichs (28a, 28b) einschließt.
8. Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsbereiche (30a, 30b) des ersten Halteteilelements (26a) und des zweiten
Halteteilelements (26b) miteinander korrespondierende Anschläge (42a-f) umfassen,
mittels welchen eine Relativbewegung zwischen den Halteteilelementen (26a, 26b) begrenzbar
ist.
9. Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsbereiche (30a, 30b) des ersten Halteteilelements (26a) und des zweiten
Halteteilelements (26b) derart ausgebildet sind, dass sie nach dem Verrasten nur zerstörend
ausgeclipst werden können.
10. Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltebereich (28a, 28b) und der Verbindungsbereich (30a, 30b) des ersten Halteteilelements
(26a) und/oder des zweiten Halteteilelements (26b) im Querschnitt im Wesentlichen
L-förmig ausgebildet sind.
11. Verfahren zum Sichern eines Befestigungsbereichs (22) wenigstens einer Rotorschaufel
(14) oder eines Rotorschaufelsegments in einem Montagebereich (24) eines Rotorgrundkörpers
(12), dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 verwendet wird, wobei
die Verbindungsbereiche (30a, 30b) der Halteteilelemente (26a, 26b) des Sicherungssystems
(16) von gegenüberliegenden Seiten aus in den Montagebereich (24) eingeführt und im
Montagebereich (24) miteinander unter Herstellung einer Clipsverbindung verrastet
werden, so dass die Haltebereiche (28a, 28b) der Halteteilelemente (26a, 26b) den
Befestigungsbereich (22) der wenigstens einen Rotorschaufel (14) oder des Rotorschaufelsegments
im verrasteten Zustand der Verbindungsbereiche (30a, 30b) im Montagebereich (24) festlegen.
12. Rotor (10), insbesondere für eine thermische Gasturbine, mit einem Rotorgrundkörper
(12), welche wenigstens einen Montagebereich (24) umfasst, in welchem ein Befestigungsbereich
(22) wenigstens einer Rotorschaufel (16) oder eines Rotorschaufelsegments festgelegt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (10) wenigstens ein Sicherungssystem (16) nach einem der Ansprüche 1 bis
10 umfasst, mittels welchem der Befestigungsbereich (22) der wenigstens einen Rotorschaufel
(14) oder des Rotorschaufelsegments am Rotorgrundkörper (12) festgelegt ist.
13. Rotor (10) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagebereich (24) bezüglich einer Drehachse des Rotors (10) als axiale Montageöffnung
(24) in einem radial äußeren Randbereich des Rotorgrundkörpers (12) ausgebildet ist.