Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Musikinstrument zum Fernsteuern eines
Vorgangs im Umfeld des Musikinstruments, auf eine Vorrichtung zum Fernsteuern eines
Vorgangs unter Verwendung eines Musikinstruments, auf ein entsprechendes Verfahren
sowie auf ein Musiksystem.
[0002] Ein Musiker kann Bühneneffekte und Musikeffekte über Befehlsgeber, beispielsweise
Schalter steuern. Dazu kann der Musiker in der Regel ein nicht zum Musikmachen benutztes
Körperteil nutzen. Beispielsweise kann der Musiker mit den Füßen fußbedienbare Steuerelemente
betätigen.
[0003] Die
DE 10 2008 064 330 A1 beschreibt eine Anordnung zur Echtzeitsteuerung von akustischen Effekten.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Vor diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung ein Musikinstrument zum
Fernsteuern eines Vorgangs im Umfeld des Musikinstruments, weiterhin eine Vorrichtung
zum Fernsteuern eines Vorgangs unter Verwendung eines Musikinstruments, ein Musiksystem
zum Fernsteuern eines Vorgangs unter Verwendung eines Musikinstruments, ein Verfahren
zum Fernsteuern eines Vorgangs unter Verwendung eines Musikinstruments sowie ein Verfahren
zum Erstellen einer Verknüpfung eines Ereignisses an einem Musikinstrument mit einem
anzusteuernden Vorgang in einer Umgebung des Musikinstruments und schließlich ein
entsprechendes Computerprogrammprodukt gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung.
[0005] Um ortsungebunden Bühneneffekte und/oder Musikeffekte anzusteuern, kann der Musiker
Bewegungsmuster, also Bewegungen und charakteristische Ausrichtungen des Instruments
mit seinem Musikinstrument ausführen, die je einem Effekt zugeordnet sind. Die Bewegungsmuster
können an dem Musikinstrument in einem Signal erfasst werden und in einer Auswertelogik
zum Ansteuern bzw. Durchführen der Bühneneffekte und/oder der Musikeffekte verarbeitet
werden. Diese Bewegungsmuster können frei gewählt werden und je ein Effekt kann einer
Geste zugewiesen werden. Durch die Erfassung und Auswertung der Bewegungsmuster kann
der Musiker unabhängig von seiner Position auf der Bühne die Effekte bedienen und
damit eine erhöhte Bewegungsfreiheit genießen. Durch die Wahlfreiheit bei den Bewegungsmustern
können auch komplexe Abläufe gesteuert werden.
[0006] Es wird ein Musikinstrument zum Fernsteuern eines Vorgangs im Umfeld des Musikinstruments
vorgestellt, wobei das Musikinstrument das folgende Merkmal aufweist:
eine Sensoreinrichtung zum Erfassen eines von einem Benutzer ausgelösten Ereignisses
an dem Musikinstrument, wobei die Sensoreinrichtung dazu ausgebildet ist, das Ereignis
zu erfassen, in einem Signal abzubilden und an eine Schnittstelle zum Übermitteln
des Signals an eine Vorrichtung zum Fernsteuern gemäß dem hier vorgestellten Ansatz
zu übermitteln.
[0007] Unter einem Musikinstrument kann ein, von einer Person bewegbares Musikinstrument
verstanden werden. Beispielsweise kann das Musikinstrument ein Zupfinstrument, wie
eine Gitarre, ein Streichinstrument, wie eine Violine oder ein Blasinstrument, wie
eine Flöte sein. Insbesondere kann das Musikinstrument ein elektronisch abgenommenes
Instrument sein, das dazu ausgebildet ist, eine elektrische Musikinformation bereitzustellen.
Bei einem akustischen Musikinstrument kann die Musikinformation auch durch einen Schallwandler
an dem Musikinstrument bereitgestellt werden. Ein Vorgang kann ein Ansteuern eines
Bühneneffekts sein. Ebenso kann der Vorgang ein Aufzeichnen von Musikinformation sein.
Der Vorgang kann ein Abspielen der Musikinformation oder einer vorab hinterlegten
weiteren Musikinformation sein. Weiterhin kann der Vorgang ein Aktivieren und alternativ
oder ergänzend ein Beeinflussen eines Effekts zum Verändern der Musikinformation des
Musikinstruments sein. Ein Ereignis kann eine willentliche Handlung sein, die an dem
Musikinstrument ausgeführt wird. Beispielsweise kann das Musikinstrument in einer
vorbestimmten Weise gehalten und/oder bewegt werden, um das Signal auszulösen. Das
Musikinstrument kann in einer vorbestimmten Weise benutzt werden, um das Signal auszulösen.
[0008] Die Sensoreinrichtung kann einen mobilen Sensorträger und eine lösbare Schnittstelle
zu dem Sensorträger aufweisen, wobei der Sensorträger einen mehrachsigen Beschleunigungssensor
und alternativ oder ergänzend einen mehrachsigen Drehratensensor aufweist, der über
die mechanische Schnittstelle starr mit dem Musikinstrument koppelbar ist, und dazu
ausgebildet ist, eine Bewegung des Musikinstruments als Ereignis zu erfassen und in
dem Signal abzubilden. Ein Sensorträger kann ein abnehmbares Gerät sein, das über
die Schnittstelle an dem Musikinstrument befestigt werden kann. Die Schnittstelle
kann mechanisch und ergänzend elektrisch ausgeführt sein. Beispielsweise kann der
Sensorträger an dem Musikinstrument eingerastet sein. Ebenso kann die Schnittstelle
als Steckverbindung ausgebildet sein, über die elektrische Signale übertragen werden
können. Wenn der Sensorträger an dem Musikinstrument befestigt ist, kann der Sensor
Bewegungen des Musikinstruments erfassen. Durch den Sensorträger kann das Ereignis
auch an einem Musikinstrument ohne integrierte Elektronik erfasst werden.
[0009] Die Sensoreinrichtung kann einen Lagesensor und einen Signalgeber aufweisen, wobei
der Lagesensor dazu ausgebildet ist, eine Lage des Musikinstruments im Raum zu erfassen
und in dem Signal abzubilden und wobei der Signalgeber dazu ausgebildet ist, eine
Aktion eines Bedieners des Musikinstruments zu erfassen und in einem Bestätigungssignal
abzubilden, wobei die Sensoreinrichtung dazu ausgebildet ist, das Signal bereitzustellen,
wenn die Lage und das Bestätigungssignal vorbestimmten Parametern entsprechen. Ein
Lagesensor kann beispielsweise eine Richtung der Erdbeschleunigung bezogen auf zumindest
eine Bezugsachse des Lagesensors und damit bezogen auf eine Bezugsachse des Musikinstruments
bestimmen. Der Lagesensor kann auch mehrere Bezugsachsen aufweisen. Ein Signalgeber
kann beispielsweise ein Schalter, ein Taster, ein Hebel oder ein Drucksensor sein.
Über den Signalgeber kann eine eindeutige, lageunabhängige Aktion des Bedieners erfasst
werden, die in Kombination mit der Lage des Musikinstruments eindeutig einem auszuführenden
Vorgang zugeordnet werden kann.
[0010] Der Signalgeber kann als Tonanalyseeinrichtung ausgebildet sein, wobei die Tonanalyseeinrichtung
dazu ausgebildet ist, ein Musiksignal des Musikinstruments zu analysieren und das
Bestätigungssignal bereitzustellen, wenn das Musiksignal zumindest ein vorbestimmtes
Kriterium erfüllt. Eine Tonanalyseeinrichtung kann von dem Musikinstrument erzeugte
Frequenzen einlesen und auf vorbestimmte Frequenzmuster untersuchen. Wenn eine Übereinstimmung
vorliegt, kann das Bestätigungssignal bereitgestellt werden. Die Tonanalyseeinrichtung
kann an ein elektrisches Signal des Musikinstruments angeschlossen sein. Die Tonanalyseeinrichtung
kann einen eigenen Schallwandler aufweisen, über den ein Schall des Musikinstruments
in das elektrische Signal umgewandelt wird. Durch die Tonanalyseeinrichtung kann der
Bediener eine vorbestimmte Klangfolge oder einen vorbestimmten Ton oder Zusammenklang
erzeugen, um das Bestätigungssignal auszulösen.
[0011] Weiterhin wird eine Vorrichtung zum Fernsteuern eines Vorgangs unter Verwendung eines
Musikinstruments vorgestellt, wobei die Vorrichtung die folgenden Merkmale aufweist:
eine Einrichtung zum Empfangen eines Signals, das ein von einem Benutzer ausgelöstes
Ereignis an dem Musikinstrument repräsentiert;
eine Einrichtung zum Zuordnen des Ereignisses zu einem anzusteuernden Vorgang im Umfeld
des Musikinstruments unter Verwendung einer hinterlegten Verknüpfung zwischen dem
Ereignis und einer Steuerungssequenz für den Vorgang; und
eine Einrichtung zum Ansteuern des Vorgangs unter Verwendung der Steuerungssequenz.
[0012] Eine Einrichtung zum Empfangen kann eine Schnittstelle zu dem Musikinstrument sein.
Eine Einrichtung zum Zuordnen kann dazu ausgebildet sein, das Signal zu analysieren.
Die Einrichtung zum Zuordnen kann dazu ausgebildet sein, das dem Signal zugrunde liegende
Ereignis mit einem hinterlegten Abbild eines vorbestimmten und Ereignisses zu vergleichen.
Die Einrichtung zum Zuordnen kann beispielsweise eine Nachschlagetabelle aufweisen,
in der eine Mehrzahl von unterschiedlichen Verknüpfungen zwischen Ereignissen und
Steuerungssequenzen gespeichert sind. Eine Steuerungssequenz kann einen oder mehrere
Befehle zum Durchführen des Vorgangs umfassen. In der Steuerungssequenz kann eine
vorbestimmte Pause zwischen zwei aufeinanderfolgenden Befehlen hinterlegt sein. In
der Steuerungssequenz kann für das Ereignis eine Verarbeitungsvorschrift hinterlegt
sein, die zumindest einen Bestandteil des Signals als Eingangsvariable in einen Befehlsparameter
zum Ansteuern des Vorgangs umwandelt. Eine Einrichtung zum Ansteuern kann dazu ausgebildet
sein, die Steuerungssequenz in elektrische Signale zum Ansteuern angeschlossener Geräte
umzuwandeln. Die Einrichtung zum Ansteuern kann dazu ausgebildet sein, die Steuerungssequenz
selbst abzuarbeiten.
[0013] Die Einrichtung zum Ansteuern kann ferner dazu ausgebildet sein, mit einem Netzwerk
zu kommunizieren und ansprechend auf die Steuerungssequenz eine Musikdatei aus dem
Netzwerk anzufordern und als Musikinformation für eine Peripherie des Musikinstruments
bereitzustellen. Alternativ oder ergänzend kann die Einrichtung zum Ansteuern dazu
ausgebildet sein, eine Musikinformation des Musikinstruments zu einer Musikdatei zu
verarbeiten und in dem Netzwerk zu hinterlegen. Ein Netzwerk kann ein Datennetzwerk
sein. Beispielsweise kann das Netzwerk das Internet sein. Ebenso kann das Netzwerk
ein lokales Computernetzwerk sein. Die Einrichtung zum Ansteuern kann dazu ausgebildet
sein, über ein Kommunikationsprotokoll auf zumindest ein Speichermedium des Netzwerks
zuzugreifen. Die Einrichtung zum Ansteuern kann einen Analog/Digitalwandler aufweisen.
Der A/D-Wandler kann analoge Musikinformation in digitale Musikdateien wandeln und
umgekehrt. Eine Peripherie kann beispielsweise ein Verstärker und Lautsprecher sein.
[0014] Ferner wird ein Musiksystem zum Fernsteuern eines Vorgangs unter Verwendung eines
Musikinstruments vorgestellt, wobei das Musiksystem die folgenden Merkmale aufweist:
ein Musikinstrument zum Fernsteuern gemäß dem hier vorgestellten Ansatz; und
eine Vorrichtung zum Fernsteuern gemäß dem hier vorgestellten Ansatz, wobei die Einrichtung
zum Empfangen ausgebildet ist, um das Signal von der Sensoreinrichtung des Musikinstruments
zu empfangen.
[0015] Die Sensoreinrichtung des Musikinstruments kann ein mobiles Datengerät als Sensorträger
umfassen, der an dem Musikinstrument befestigbar ist. Beispielsweise kann das Datengerät
ein Mobiltelefon oder ein digitales Musikabspielgerät oder ein Tablettcomputer sein.
Insbesondere kann das Datengerät ein Smartphone sein. Das Datengerät kann über eine
gerätespezifische Schnittstelle mit dem Musikinstrument verbunden werden. Beispielsweise
kann das Musikinstrument eine passende Aussparung zum Integrieren des Datengeräts
in das Musikinstrument aufweisen. Das Datengerät kann zumindest eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle
aufweisen, über die mit handelsüblichen Peripheriegeräten und/oder Netzwerken kommuniziert
werden kann. Auf dem Datengerät können die Funktionen der Vorrichtung zum Fernsteuern
über zumindest ein Computerprogramm ausgeführt werden, das elektronische Komponenten
des Datengeräts ansteuert. Beispielsweise kann eine Applikation eine softwaretechnische
Umsetzung der Funktionen der Vorrichtung ausführen. Durch die Verwendung des Datengeräts
kann eine Plug&Play Lösung an dem Musikinstrument ungesetzt werden. Das Datengerät
kann eine einfache Bedienbarkeit aufweisen.
[0016] Die Vorrichtung kann dazu ausgebildet sein, über eine Schnittstelle eine Musikinformation
des Musikinstruments zu empfangen, wobei die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, als
Vorgang die Musikinformation unter Verwendung eines Programmcodes und des Ereignisses
zu verändern, um eine veränderte Musikinformation zu erhalten. Die Vorrichtung kann
dazu ausgebildet sein, die veränderte Musikinformation bereitzustellen. Das Datengerät
kann einen leistungsstarken Prozessor aufweisen. Das Datengerät kann einen Prozessor
aufweisen, der leistungsfähig genug ist, um die Musikinformation in Echtzeit zu bearbeiten.
Das Datengerät kann dazu ausgebildet sein, die Musikinformation und/oder die veränderte
Musikinformation abzuspeichern und zeitversetzt wiederzugeben. Durch das direkte Verändern
auf dem Datengerät kann eine Vielzahl von Veränderungen des Musiksignals direkt am
Musikinstrument beeinflusst werden.
[0017] Es wird ein Verfahren zum Fernsteuern eines Vorgangs unter Verwendung eines Musikinstruments
vorgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Empfangen eines Signals, das ein erfassbares Ereignis an dem Musikinstrument repräsentiert;
[0018] Zuordnen des Ereignisses zu einem anzusteuernden Vorgang im Umfeld des Musikinstruments
unter Verwendung einer hinterlegten Verknüpfung zwischen dem Ereignis und einer Steuerungssequenz
für den Vorgang; und
Ansteuern des Vorgangs unter Verwendung der Steuerungssequenz.
[0019] Weiterhin wird ein Verfahren zum Erstellen einer Verknüpfung eines Ereignisses an
einem Musikinstrument mit einem anzusteuernden Vorgang in einer Umgebung des Musikinstruments
vorgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Erfassen einer Steuerungssequenz für den Vorgang;
[0020] Einlesen zumindest eines Signals einer mit dem Musikinstrument gekoppelten Sensoreinrichtung,
wenn das Ereignis an dem Musikinstrument ausgeführt wird, um das Ereignis in dem Signal
zu erfassen;
[0021] Herstellen der Verknüpfung des Ereignisses mit dem Vorgang, unter Verwendung des
Signals und der Steuerungssequenz, um die Verknüpfung zu erhalten; und
[0022] Hinterlegen der Verknüpfung in einem Speicher.
[0023] Durch das Herstellen der Verknüpfung können beliebige Ereignisse am Musikinstrument
mit beliebigen Vorgängen verknüpft werden. Dadurch ergibt sich eine nahezu unbegrenzte
Anwendbarkeit beim Musikmachen.
[0024] Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem
maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder
einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung des Verfahrens
nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das
Programmprodukt auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
[0025] Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild eines Musiksystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 2
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Fernsteuern eines Vorgangs unter Verwendung
eines Musikinstruments gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Erstellen einer Verknüpfung eines Ereignisses
an einem Musikinstrument mit einem anzusteuernden Vorgang in einer Umgebung des Musikinstruments
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4
- eine Darstellung eines Musikinstruments mit einer Sensoreinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- eine Darstellung eines Musiksystems mit mehreren ansteuerbaren Vorgängen gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 6
- eine Darstellung von verschiedenen Signalgebern für ein Musikinstrument gemäß Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 7
- ein Blockschaltbild eines Musiksystems mit kabelgebundener Übertragung oder Funkübertragung
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 8
- ein Blockschaltbild eines Musiksystems mit einem Sensorträger gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
[0026] In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden
Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte
Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
[0027] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Musiksystems 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Das Musiksystem weist ein Musikinstrument 102 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung und eine Vorrichtung 104 zum Fernsteuern
eines Vorgangs 106 unter Verwendung des Musikinstruments 102 auf. Das Musikinstrument
102 ist dazu ausgebildet, einen Vorgang im Umfeld des Musikinstruments 102 fernzusteuern.
Das Musikinstrument 102 weist eine Sensoreinrichtung 108 zum Erfassen eines von einem
Benutzer ausgelösten Ereignisses 110 an dem Musikinstrument 102 auf. Die Sensoreinrichtung
108 ist dazu ausgebildet, das Ereignis 110 zu erfassen, in einem Signal 112 abzubilden
und an die Vorrichtung 104 zum Fernsteuern zu übermitteln. Die Vorrichtung 104 weist
eine Einrichtung 114 zum Empfangen, eine Einrichtung 116 zum Zuordnen und eine Einrichtung
118 zum Ansteuern auf. Die Einrichtung 114 zum Empfangen ist dazu ausgebildet, das
Signal 112, das das von einem Benutzer ausgelöste Ereignis 110 an dem Musikinstrument
102 repräsentiert zu empfangen. Die Einrichtung 114 zum Empfangen ist mit der Sensoreinrichtung
108 des Musikinstruments 102 verbunden. Die Einrichtung 116 zum Zuordnen ist dazu
ausgebildet, das Ereignis 110 zu dem anzusteuernden Vorgang 106 im Umfeld des Musikinstruments
102 unter Verwendung einer hinterlegten Verknüpfung 120 zwischen dem Ereignis 110
und einer Steuerungssequenz 122 für den Vorgang zuzuordnen. Die Einrichtung 118 zum
Ansteuern ist dazu ausgebildet, den Vorgang 106 unter Verwendung der Steuerungssequenz
122 anzusteuern.
[0028] In einem Ausführungsbeispiel weist die Sensoreinrichtung 108 einen mobilen Sensorträger
und eine lösbare Schnittstelle zu dem Sensorträger auf. Der Sensorträger weist einen
mehrachsigen Beschleunigungssensor und alternativ oder ergänzend einen mehrachsigen
Drehratensensor auf. Der Beschleunigungssensor und alternativ oder ergänzend der Drehratensensor
ist über die mechanische Schnittstelle starr mit dem Musikinstrument 102 koppelbar.
Der Beschleunigungssensor und alternativ oder ergänzend der Drehratensensor ist dazu
ausgebildet, eine Bewegung des Musikinstruments 102 als Ereignis 110 zu erfassen und
in dem Signal 112 abzubilden.
[0029] In einem Ausführungsbeispiel weist die Sensoreinrichtung 108 einen Lagesensor und
einen Signalgeber auf. Der Lagesensor ist dazu ausgebildet, eine Lage des Musikinstruments
102 im Raum zu erfassen und in dem Signal 112 abzubilden. Der Signalgeber ist dazu
ausgebildet, eine Aktion eines Bedieners des Musikinstruments 102 zu erfassen und
in einem Bestätigungssignal abzubilden. Die Sensoreinrichtung 108 ist dazu ausgebildet,
das Signal 112 bereitzustellen, wenn die Lage und das Bestätigungssignal vorbestimmten
Parametern entsprechen.
[0030] In einem Ausführungsbeispiel ist der Signalgeber als Tonanalyseeinrichtung ausgebildet,
wobei die Tonanalyseeinrichtung dazu ausgebildet ist, ein Musiksignal des Musikinstruments
102 zu analysieren und das Bestätigungssignal bereitzustellen, wenn das Musiksignal
zumindest ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt.
[0031] In einem Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung 104 als mobiles Datengerät ausgebildet,
das an dem Musikinstrument 102 befestigbar ist, wobei das Datengerät ferner einen
Bestandteil der Sensoreinrichtung 108 umfasst, um das Signal 112 bereitzustellen.
[0032] In einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 104 eine Schnittstelle zum Empfangen
einer Musikinformation des Musikinstruments 102 auf. Die Vorrichtung 104 ist dazu
ausgebildet, als Vorgang 106 die Musikinformation unter Verwendung eines Programmcodes
und dem Ereignis 110 zu verändern, um eine veränderte Musikinformation zu erhalten.
Die Vorrichtung 104 ist dazu ausgebildet, die veränderte Musikinformation bereitzustellen.
[0033] In einem Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung 118 zum Ansteuern ferner dazu ausgebildet,
mit einem nicht dargestellten Netzwerk zu kommunizieren und ansprechend auf die hinterlegte
Steuerungssequenz eine Musikdatei aus dem Netzwerk anzufordern und als Musikinformation
für eine Peripherie des Musikinstruments 102 bereitzustellen. Alternativ oder ergänzend
ist die Einrichtung 118 zum Ansteuern dazu ausgebildet, eine Musikinformation des
Musikinstruments 102 zu einer Musikdatei zu verarbeiten und in dem Netzwerk zu hinterlegen.
[0034] Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zum Fernsteuern eines Vorgangs
unter Verwendung eines Musikinstruments gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Das Verfahren 200 weist einen Schritt 202 des Empfangens, einen Schritt
204 des Zuordnens und einen Schritt 206 des Ansteuerns auf. Das Verfahren kann auf
einer Vorrichtung zum Fernsteuern, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, ausgeführt werden.
Im Schritt 202 des Empfangens wird ein Signal empfangen, das ein erfassbares Ereignis
an dem Musikinstrument repräsentiert. Im Schritt 204 des Zuordnens wird das Ereignis
zu einem anzusteuernden Vorgang zugeordnet. Der Vorgang findet im Umfeld des Musikinstruments
statt. Das Ereignis wird dem Vorgang unter Verwendung einer hinterlegten Verknüpfung
zwischen dem Ereignis und einer Steuerungssequenz für den Vorgang zugeordnet. Im Schritt
206 des Ansteuerns wird der Vorgang unter Verwendung der Steuerungssequenz angesteuert.
[0035] In einem Ausführungsbeispiel wird im Schritt 202 des Empfangens ein Lagesignal von
zumindest einem mit dem Musikinstrument gekoppelten Lagesensor eingelesen, um eine
Lage des Musikinstruments im Raum als erfassbares Ereignis zu erfassen.
[0036] In einem Ausführungsbeispiel wird im Schritt 202 des Empfangens ein Bestätigungssignal
von einem an dem Musikinstrument angeordneten Signalgeber eingelesen, um das Ereignis
zu erfassen. Der Signalgeber kann als Proportionalgeber dazu ausgebildet sein, eine
physikalische Größe, die durch den Bediener aufgeprägt wird, proportional in dem Bestätigungssignal
abzubilden.
[0037] In einem Ausführungsbeispiel wird im Schritt 202 des Empfangens ein Bewegungssignal
von zumindest einem mit dem Musikinstrument gekoppelten Bewegungssensor eingelesen,
um eine Bewegung des Musikinstruments als erfassbares Ereignis zu erfassen.
[0038] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Erstellen einer Verknüpfung
eines Ereignisses an einem Musikinstrument mit einem anzusteuernden Vorgang in einer
Umgebung des Musikinstruments gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Das Verfahren 300 weist einen Schritt 302 des Erfassens, einen Schritt 304 des Einlesens,
einen Schritt 306 des Herstellens und einen Schritt 308 des Hinterlegens auf. Im Schritt
302 des Erfassens wird eine Steuerungssequenz für den Vorgang erfasst. Im Schritt
304 des Einlesens wird zumindest ein Signal einer mit dem Musikinstrument gekoppelten
Sensoreinrichtung eingelesen, um das Ereignis in dem Sensorsignal zu erfassen. Das
Signal wird eingelesen, wenn das Ereignis an dem Musikinstrument ausgeführt wird.
Im Schritt 306 des Herstellens wird die Verknüpfung des Ereignisses mit dem Vorgang,
unter Verwendung des Signals und der Steuerungssequenz hergestellt, um die Verknüpfung
zu erhalten. Im Schritt 308 des Hinterlegens wird die Verknüpfung in einem Speicher
hinterlegt.
[0039] Fig. 4 zeigt eine Darstellung eines Musikinstruments 102 mit einer Sensoreinrichtung
108 (Sensorik) zur Steuerung von Effekten durch Gestenerkennung bei Musikinstrumenten
102 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Musikinstrument
102 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Elektrogitarre 400. Die Sensoreinrichtung
108 ist als elektrische Schaltung 402 ausgeführt und in einem Korpus der E-Gitarre
102 integriert. In die elektrische Schaltung 402 ist ein mehrachsiger Beschleunigungssensor
404 und/oder ein mehrachsiger Drehratensensor 406 integriert. Der Beschleunigungssensor
404 ist dazu ausgebildet, eine Beschleunigungskraft 408, die auf das Musikinstrument
102 wirkt, zu erfassen und in einem elektrischen Beschleunigungssignal abzubilden.
Der Beschleunigungssensor 404 ist dazu ausgebildet, Beschleunigungskräfte 408 in verschiedenen
Raumrichtungen aufzulösen. Das Beschleunigungssignal kann beispielsweise eine erste
Komponente, eine zweite Komponente und eine dritte Komponente aufweisen, wobei die
erste Komponente einen ersten Anteil der Beschleunigungskraft 408 in einer ersten
Raumrichtung repräsentiert, die zweite Komponente einen zweiten Anteil der Beschleunigungskraft
408 in einer zweiten Raumrichtung repräsentiert und die dritte Komponente einen dritten
Anteil der Beschleunigungskraft 408 in einer dritten Raumrichtung repräsentiert. Der
Drehratensensor 406 ist dazu ausgebildet, eine Drehung 410 des Musikinstruments 102
zu erfassen und in einem elektrischen Drehratensignal abzubilden. Der Drehratensensor
406 ist dazu ausgebildet, Drehungen 410 in verschiedenen Raumrichtungen aufzulösen.
Das Drehratensignal kann beispielsweise eine erste Komponente, eine zweite Komponente
und eine dritte Komponente aufweisen, wobei die erste Komponente einen ersten Anteil
der Drehung 410 um die erste Raumrichtung repräsentiert, die zweite Komponente einen
zweiten Anteil der Drehung 410 um die zweite Raumrichtung repräsentiert und die dritte
Komponente einen dritten Anteil der Drehung 410 um die dritte Raumrichtung repräsentiert.
Dabei ermöglicht die Freiheit möglichst vieler Achsen im Raum viele Bewegungsmuster
an der Gitarre 400 und künstlerische Freiheit.
[0040] In einem Ausführungsbeispiel wird der hier vorgestellte Ansatz konkret am Beispiel
einer Elektrogitarre (E-Gitarre) 400 gezeigt. E-Gitarren 400 gibt es in unterschiedlichsten
Ausführungsformen. Gemein haben alle, dass die Schwingung einer Seite durch ein Tonabnehmersystem
(Magnet) in ein elektrisches Signal umgewandelt wird.
[0041] Dieses Signal kann aufgearbeitet werden. Beim Aufarbeiten wird das Signal klanglichen
Veränderungen unterworfen, die von verschiedenen Effekten erzeugt werden. Am bekanntesten
ist dabei der "Verzerrer". Das Signal wird mittels eines Verstärkers über Lautsprecher
hörbar gemacht. Elektronische Systeme, welche das Signal verändern (Hall, Echo, Distortion,
Oktavieren, Verzerren, etc.) können diskret aufgebaut sein und werden dann mit einem
Fußschalter ein- bzw. ausgeschaltet. Im Falle auf- und abschwellender Toneffekte kann
der Toneffekt mit der Auslenkung der Fußstellung kontrolliert werden. Am bekanntesten
ist dabei das "Wah Wah".
[0042] Die unterschiedlichen Effekte werden während eines Musikstücks vom Künstler, hier
vom Gitarristen mit dem Fuß ein- bzw. aus- oder umgeschaltet. Bei diskret aufgebauten
Effektgeräten ist dies ist sowohl bei Kabel- als auch bei Funkübertragung der Ton-Signale
notwendig. Hierfür begibt sich der Künstler in der jeweiligen Situation an den Platz
des Fußschalters und kann sich somit während der Performance nicht uneingeschränkt
frei bewegen. In heutigen Konzerten des Genre Pop, Rock, oder Schlager ist allein
das musikalische Aufführen der Musikstücke nicht mehr ausreichend. Eine Gesamtshow
wird vom Publikum erwartet. Da im Falle der Gitarre die Füße zum Spiel des Instruments
nicht benötigt werden, ist ein umschalten von Effekten mit einem Fußschalter wie bisher
durchaus möglich.
[0043] Da aber die Gitarre 102 ohnehin beim Spielen entsprechend rhythmisch bewegt wird,
bzw. das Empfinden des Künstlers bzw. den Ausdruck der Musik unterstreichend eingesetzt
wird, kann über entsprechend applizierte Bewegungssensorik/Sensorik 108 gemäß dem
hier vorgestellten Ansatz freier und auch im Erscheinungsbild freier zwischen unterschiedlichen
Toneffekten umgeschaltet werden bzw. auch Lichteffekte gesteuert werden oder sogenannte
"Bandmaschinen" (heutzutage digital auf Tonspuren hinterlegte Rhythmen oder Melodien,
zum Teil auch als Endlosschleifen) gestartet werden, bzw. allgemein weitere unabhängige
Funktionen gesteuert oder bedient werden.
[0044] In einem Ausführungsbeispiel werden die Effekte der E-Gitarre 400 bei dem hier vorgestellten
Ansatz nicht mehr mit einem Fußschalter zu- bzw. abgeschaltet. Durch Detektion der
Lage der Gitarre 400 im Raum und eines zusätzlichen Auslösesignals und/oder durch
ein entsprechendes Bewegungsmuster aus einer Beschleunigung 408 und/oder einer Drehung
410 der Gitarre 400 im Raum wird ein Signal gesteuert und verändert. Die Beschleunigung
408 oder die Drehrate 410 der Gitarre 400 wird dabei mittels entsprechenden MEMS Sensoren
404, 406 detektiert.
[0045] Um entsprechende Bewegungsmuster 408, 410 zu erkennen, bieten sich klein bauenden
Sensoren 404, 406 an. Die Sensoren können als mehrachsige Beschleunigungssensoren
404 und/oder Drehratesensoren 406 ausgeführt sein. Die Signale können sowohl über
Verbindungskabel oder optisch aber auch per Funk übertragen werden. Das kann beispielsweise
mittels Bluetooth oder durch andere Übertragungssysteme realisiert werden.
[0046] In Fig. 4 ist der hier vorgestellte Ansatz am Beispiel einer E-Gitarre 400 beschrieben.
Andere Instrumente 102 wie ein E-Bass, etc. sind ebenso leicht umsetzbar. Im Korpus
der E-Gitarre 400 sind die mehrachsigen Beschleunigungssensoren 404 und Drehratesensoren
406 sowie die hierfür notwendige Elektronik 402, bzw. zusätzliche Schaltelemente und
Steuerungselemente untergebracht. In einem Ausführungsbeispiel ist eine Grifferkennung
in die Elektronik 402 integriert. In einem Ausführungsbeispiel ist zumindest ein Taster/Schalter
in dem Korpus integriert. In einem Ausführungsbeispiel ist ein Drucksensor am Gitarrenkorpus
auf der Rückseite integriert. Das Steuerelement kann auch als Hebel, in der Ausführung
ähnlich eines Tremolohebels ausgeführt sein. In einem Ausführungsbeispiel ist eine
primäre Signalaufbereitung und eine Stromversorgung, beispielsweise eine 9-V-Batterie
in der Elektronik 402 integriert.
[0047] Fig. 5 zeigt eine Darstellung eines Musiksystems 100 mit mehreren ansteuerbaren Vorgängen
106 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Musiksystem 100
entspricht dem Musiksystem in Fig. 1. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Musikinstrument
102 wie in Fig. 4 eine E-Gitarre 400. Die E-Gitarre 400 ist über ein Funkübertragungssystem
500 mit der Vorrichtung 104 verbunden. Das Funkübertragungssystem 500 ist in diesem
Ausführungsbeispiel als Zweiwegesystem ausgeführt. Das Funkübertragungssystem 500
überträgt ein Musiksignal der E-Gitarre 400 an die Vorrichtung 104. Das Musiksignal
wird durch die Vorrichtung durchgeschleift und nach Bedarf an die verschiedenen Einheiten
502 zum Ausführen der Vorgänge 106 abgegeben. In diesem Ausführungsbeispiel sind drei
Einheiten 502 an die Vorrichtung 104 angeschlossen. Die erste Einheit 502 ist dazu
ausgebildet, mehrere Lichteffekte anzusteuern und ist dafür mit einer Lichtsteuerung
504 verbunden. Die zweite Einheit 502 ist dazu ausgebildet, mehrere Soundeffekte an
dem Musiksignal der E-Gitarre 400 auszuführen und ein verändertes Musiksignal bereitzustellen.
Die zweite Einheit 502 ist mit einem Eingang eines Verstärkers 506 der E-Gitarre 400
verbunden. Der Verstärker 506 ist mit zumindest einem Lautsprecher 508 zum Wiedergeben
der Töne der E-Gitarre 400 verbunden. Die dritte Einheit 502 ist dazu ausgebildet,
weitere Effekte auszuführen. Ebenso ist die dritte Einheit 502 dazu ausgebildet, das
Musiksignal beispielsweise auf Band oder einem Halbleiterspeicher zu speichern und
wieder abzuspielen.
[0048] Wenn der Musiker mit der E-Gitarre 400 eine Geste 510 ausführt, wird die Geste 510
von der Sensoreinheit der E-Gitarre 400 erfasst und als Signal über die Signalübertragung
500 an die Vorrichtung 104 übermittelt. In der Vorrichtung 104 wird die Geste 510
erkannt und mit hinterlegten Gestenmustern verglichen. Wenn eine Übereinstimmung innerhalb
eines Toleranzbereichs erkannt wird, wird der mit dem erkannten Gestenmuster verknüpfte
Vorgang 106 angesteuert.
[0049] Beispielsweise können so Musiksequenzen mit einer Geste der Gitarre 400 aufgenommen
werden und mit einer anderen Geste abgespielt werden.
[0050] In einem Ausführungsbeispiel weist das Gesamtsystem 100 eine "Lernfunktion" der entsprechenden
Gesten oder Bewegungsmuster zur Vermeidung von Fehlauslösung auf. Somit wird eine
entsprechende Geste einer Schaltfunktion zugeordnet. Die entsprechenden Einheiten
können im Gitarrenkorpus verbaut sein.
[0051] In einem Ausführungsbeispiel ist im Musiksystem 100 eine UND-Verknüpfung mit einem
Steuerungselement ausgebildet. Um eine falsche Auslösung bei der Umschaltung von Effekten
etc. auszuschließen, kann als Steuerungselement beispielsweise ein Taster oder Schalter
oder eine Tonabnehmerabfrage zum Erkennen gewisser Griffbilder auf der Gitarre 400
entsprechend der Auslösecharakteristik eingelesen werden. Dieses Steuerungselement
kann auch als Drucksensor im Gitarrenkorpus rückseitig eingearbeitet ausgeführt sein
und wiederum unabhängig davon druckabhängig einen Effekt auslösen, ein Effektgerät
ansprechen oder ein sonstiges Ereignis Fernauslösen. Der Drucksensor oder die Sensorplatte
kann mittels Drücken des Instrumentes 102 gegen den Körper des Bedieners harmonisch
in die künstlerische Ausführungsform integriert sein.
[0052] Bei den gemäß dem hier vorgestellten Ansatz ansteuerbaren Effekten muss es sich nicht
ausschließlich um Ein- und Ausschaltvorgänge handeln. Es können auch auf- und abschwellende
Effekte wie beispielsweise beim "Wah Wah"-Effekt angesteuert werden. Ebenso können
Lichteffekte angesteuert werden. Hinterlegte Tonspuren können ein- und ausgeblendet
werden. Der Künstler kann somit an jedem beliebigen Ort auf der Bühne die entsprechenden
Effekte selbst auslösen und ist somit nicht auf einen bestimmten Ort zum Schalten
von Effekten angewiesen. Durch die Freiheit und Einbeziehung der physischen Ausdrucksweise
beispielsweise an der E-Gitarre mit der Auslösung von Tonoder Lichteffekten wird ein
"Mehr" an gesamtkünstlerischer Freiheit möglich.
[0053] Entsprechend den zur Verfügung gestellten Freiheitsgraden der Sensoren und in Kombination
mit anderen logischen Elementen können Bewegungsmuster verarbeitet, durch die Elektronik
unterschiedliche Ereignisse detektiert und mittels Kabelanschluss direkt oder über
eine beliebige drahtlose Verbindung eines Senders 500 mit den Tonsignalen oder auch
separat von den Tonsignalen an einen Empfänger 500 übermittelt werden. Die Decodierung
der Signalinformation kann nach dem Empfänger 500 in einer nachgeschalteten Logikeinheit
104 erfolgen. Diese ordnet die entsprechenden Informationen bestimmten Kanälen 106
zu, welche wiederum in den entsprechenden Steuereinheiten 502 für Licht 504, Sound
506 und weitere Effekte, verarbeitet werden. Dort wird der Wunsch des Künstlers nach
verändertem Sound, Lichteffekt oder dem Start einer Tonspur, Pyrotechnik oder Ähnliches
umgesetzt.
[0054] Fig. 6 zeigt eine Darstellung von verschiedenen Signalgebern 600 für ein Musikinstrument
gemäß Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung. Der erste Signalgeber 600
ist als Schalter ausgebildet. Der Schalter weist eine stabile erste Schaltstellung
und zumindest eine zweite stabile Schaltstellung auf. Der erste Signalgeber 600 kann
auch als Taster mit einer stabilen Schaltstellung und einer instabilen Schaltstellung
ausgeführt sein. Der zweite Signalgeber 600 ist als Hebel ausgebildet. Der Hebel kann
dazu ausgebildet sein, eine Druckkraft und/oder eine Zugkraft des Musikers in ein
Signal umzuwandeln, das proportional zu der Kraft ist. Das Bestätigungssignal kann
bereitgestellt werden, wenn die Kraft größer als ein Schwellenwert ist. Der dritte
Signalgeber 600 ist als Musiksignalanalyseeinrichtung ausgebildet. Dabei wird der
aktuelle Ton oder die aktuellen Töne des Musikinstruments ausgewertet. Wenn der Ton
oder die Töne einem hinterlegten Tonmuster entspricht, wird das Bestätigungssignal
bereitgestellt.
[0055] Fig. 7 zeigt ein Blockschaltbild eines Musiksystems 100 mit kabelgebundener Übertragung
und/oder Funkübertragung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Das Musiksystem 100 weist wie in Fig. 1 ein Musikinstrument 102 und eine Vorrichtung
104 zum Fernsteuern eines Vorgangs im Umfeld des Musikinstruments 102 auf. Das Musikinstrument
102 zum Fernsteuern des Vorgangs weist einen Tonabnehmer 700 zum Erzeugen einer analogen
Musikinformation 702 auf. Das Musikinstrument 102 weist wie in Fig. 1 eine Sensoreinrichtung
108 zum Erzeugen eines Signals 112 auf. Das Signal 112 wird in diesem Ausführungsbeispiel
digital bereitgestellt. Das Musikinstrument 102 weist ferner einen Vorverstärker 704
auf. Der Vorverstärker 704 (Pre Amp) ist dazu ausgebildet, die analoge Musikinformation
702 und das digitale Signal 112 zu einem Mischsignal 706 zusammenzuführen und über
eine gemeinsame Verbindungsleitung 708 zu der Vorrichtung 104 zu übertragen. Die Sensoreinrichtung
108 weist einen Beschleunigungssensor 404 und einen Drehratensensor 406 sowie eine
elektrische Schaltung 402 auf. Der Beschleunigungssensor 404 stellt ein Beschleunigungssignal
710 für die elektrische Schaltung 402 bereit. Der Drehratensensor 406 stellt ein Drehratensignal
712 für die elektrische Schaltung 402 bereit. Die elektrische Schaltung 402 ist dazu
ausgebildet, das Beschleunigungssignal 710 und das Drehratensignal 712 zu dem Signal
112 zusammenzufassen. In der Vorrichtung 104 wird das Mischsignal 706 wieder in das
digitale Signal 112 und die analoge Musikinformation 702 getrennt. Über das Signal
112 wird zumindest ein Effekt 714 zum Verändern der Musikinformation 702 angesteuert.
Der Effekt 714 stellt eine veränderte Musikinformation 716 für einen Verstärker 718
(Amp) bereit, wenn der Effekt 714 aktiviert ist. Wenn der Effekt 714 inaktiv ist,
stellt der Effekt 714 die unveränderte Musikinformation 702 für den Verstärker 718
bereit. Der Verstärker 718 treibt zumindest einen Lautsprecher 720 (Speaker) an, wo
die analoge Musikinformation 702 bzw. die veränderte Musikinformation 716 in Schall
umgewandelt werden.
[0056] In einem Ausführungsbeispiel ist die Verbindungsleitung 708 durch eine drahtlose
Verbindung 500 ersetzt. Über die drahtlose Verbindung 500 wird das Mischsignal 706
zur Vorrichtung 104 übertragen. Die Vorrichtung 104, der Effekt 714 und der Verstärker
718 sind in diesem Ausführungsbeispiel in einer gemeinsamen Einheit angeordnet, die
direkt mit dem Lautsprecher 720 verbunden ist.
[0057] In einem Ausführungsbeispiel weist das Musiksystem 100 sowohl die drahtgebundene
Verbindungsleitung 708 als auch die drahtlose Verbindung 500 auf. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Verbindungsleitung 708 mit einem kabelgebundenen ersten Effekt 714 verbunden.
Die drahtlose Verbindung 500 ist mit einem in der Vorrichtung integrierten Effekt
714 verbunden.
[0058] Das Musikinstrument 102 kann dauerhaft mit in MEMS-Technologie erzeugten Sensoren
404, 406 ausgerüstet sein. Die Sensoren 404, 406 können mechanisch in das Musikinstrument
102 integriert sein. Die Sensoren 404, 406 können zur Erweiterung der Informationsdichte
die Lage im Raum und/oder die Beschleunigung des Instruments 102 detektieren. Das
Musikinstrument 102 kann ein Saiteninstrument sein. Bei den Sensoren 404, 406 kann
es sich um mehrachsige Beschleunigungs- und Drehratesensoren 404, 406 handeln. Ein
Sensor kann ein Drucksensor sein. Der Drucksensor kann als Schalter zur Verifizierung
eines Ansteuerwunsches des Bedieners dienen. Der Drucksensor kann dazu verwendet werden,
für sich selbst druckabhängig einen Effekt steuern. Der Drucksensor kann ebenfalls
als Verifizierungseinrichtung für die Bestätigung des Ansteuerwunsches verwendet werden.
Informationen aus Bewegungsmustern können an Sekundärgeräten Effekte auslösen, die
alle vorhandenen Sinneseindrücke beeinflussen. Die Effekte können aufgrund von Bewegungsmustern
des Musikinstruments wiederum weitere Effekte auslösen. Bei den Effekten kann es sich
um Lichtanwendungen, Akustikanwendungen oder Pyrotechnik-Anwendungen handeln. Die
Effekte können weitere komplexe Anwendungen starten. Die komplexen Anwendungen können
beispielsweise Bewegungen von Drehbühnen, Hebebühnen oder Motoren sein.
[0059] Fig. 8 zeigt ein Blockschaltbild eines Musiksystems 100 mit einem Sensorträger 800
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Musiksystem 100 besteht
aus einem Musikinstrument 102 und einer Vorrichtung 104 zum Fernsteuern eines Vorgangs
im Umfeld des Musikinstruments 102. Die Sensoreinheit des Musikinstruments 102 weist
eine Schnittstelle 802 auf. Die Schnittstelle 802 ist dazu ausgebildet, den Sensorträger
800 mechanisch sicher mit dem Musikinstrument 102 zu verbinden. Die Schnittstelle
802 ist lösbar ausgeführt. Der Sensorträger weist einen Beschleunigungssensor 404
und einen Drehratensensor 406 sowie eine elektrische Schaltung 402 auf. Der Beschleunigungssensor
404 stellt ein Beschleunigungssignal 710 für die elektrische Schaltung 402 bereit.
Der Drehratensensor 406 stellt ein Drehratensignal 712 für die elektrische Schaltung
402 bereit. Die elektrische Schaltung 402 ist dazu ausgebildet, das Beschleunigungssignal
710 und das
[0060] Drehratensignal 712 zu dem Signal 112 zusammenzufassen. Das Signal 112 wird über
eine drahtlose Verbindung 500 zu der Vorrichtung 104 übertragen. Die drahtlose Verbindung
500 kann beispielsweise über ein Kommunikationsprotokoll, wie Bluetooth hergestellt
werden. Die Vorrichtung 104 ist mit einem konventionellen Effektgerät 714 verbunden.
Das Effektgerät 714 ist über ein Kabel 708 mit einem Vorverstärker 704 und darüber
mit zumindest einem Tonabnehmer 700 des Musikinstruments verbunden. Über das Kabel
708 empfängt das Effektgerät 714 eine Musikinformation 702 von dem Musikinstrument
102. Das Effektgerät 714 kann mit einem Schalter 804 zum Ansteuern des Effekts 714
verbunden sein. Über den Schalter 804 kann der Effekt 714 unabhängig von einem Bewegungsmuster
an dem Musikinstrument 102 mit der Hand und/oder dem Fuß gesteuert werden. Wie in
Fig. 7 ist das Effektgerät 714 mit einem Verstärker 718 und zumindest einem Lautsprecher
720 verbunden.
[0061] In einem Ausführungsbeispiel ist die Schnittstelle 802 dazu ausgebildet, die Musikinformation
702 über ein Interface auf den Sensorträger 800 übertragen. Der Sensorträger weist
einen Prozessor 806 auf. Der Prozessor 806 ist mit der elektrischen Schaltung 402
verbunden. Der Prozessor 806 ist dazu ausgebildet, die Musikinformation 702 ansprechend
auf ein Erkennen einer charakteristischen Bewegungsfolge über den Beschleunigungssensor
404 und/oder den Drehratensensor 406 zu bearbeiten.
[0062] In einem Ausführungsbeispiel ist der Prozessor 806 dazu ausgebildet, ansprechend
auf das Erkennen die Musikinformation 702 zu verändern und eine veränderte Musikinformation
bereitzustellen.
[0063] In einem Ausführungsbeispiel ist der Prozessor 806 dazu ausgebildet, ansprechend
auf das Erkennen der charakteristischen Bewegungsfolge die Musikinformation 702 zu
speichern und ansprechend auf das Erkennen einer weiteren charakteristischen Bewegungsfolge
abzuspielen.
[0064] In einem Ausführungsbeispiel ist der Prozessor 806 über eine weitere drahtlose Verbindung
808 mit einem nicht dargestellten Netzwerk verbunden. Beispielsweise ist der Prozessor
806 mit dem Internet verbunden.
[0065] In einem Ausführungsbeispiel wird die Musikinformation 702 über eine Funkverbindung
zu dem Prozessor 806 übertragen. Beispielsweise kann die Musikinformation über ein
Kommunikationsprotokoll, wie Bluetooth übertragen werden.
[0066] In einem Ausführungsbeispiel ist der Sensorträger 800 als mobiles Datengerät 800
ausgebildet. Beispielsweise kann das Datengerät 800 ein Smartphone, ein Tablettcomputer
oder ein tragbares digitales Musikabspielgerät sein. Auf dem Datengerät 800 ist zumindest
eine Applikation 810 installiert, die den Prozessor 806 ansteuert, um die Musikinformation
702 gemäß dem hier vorgestellten Ansatz über Bewegungsmuster anzusteuern. Die Applikation
810 kann ebenfalls ansprechend auf erkannte Bewegungsmuster Bühneneffekte, wie beispielsweise
Lichteffekte, Nebeleffekte und/oder eine Geräuschuntermalung unabhängig von der Musikinformation
702 ansteuern.
[0067] Da die entsprechenden Beschleunigungs- und Drehratensensoren 404, 406 in heutigen
Mobiltelefonen 800 bereits integriert sind, kann bei einer entsprechend gestalten
Schnittstelle 802 auch ein Smartphone 800, ein Tablettcomputer 800 oder ein tragbares
digitales Musikabspielgerät 800 an die E-Gitarre 102 mittels einer Aufnahme 802 temporär
appliziert werden. Über eine definierte Schnittstelle 802 ist das Datengerät 800 über
Bluetooth oder eine Steckverbindung mit einem entsprechenden Kabel mit der Gitarre
102 oder dem Sender der Toninformation 702 verbunden. Das Datengerät 800 übernimmt
somit die Funktion der Bewegungsmustererkennung. Das Smartphone 800 kann sowohl auf
der Vorderseite als auch auf der Rückseite des Korpus oder am Steg angebracht sein.
Je nach Anbringungsort kann mittels einer Eingabefläche des Gerätes 800 auch auf dessen
Funktionalität zugegriffen werden und entsprechend mit genutzt werden. Die Schnittstelle
802 kann auch bidirektional gestaltet sein und Signale und/oder Information kann in
beide Richtungen transferiert werden. Eine entsprechende "App" 810 liefert dem Smartphone
800 die notwendigen Informationen. Dementsprechend sind keine großen Veränderungen
an einer konventionellen Gitarre erforderlich. Dadurch können auch ältere Gitarren
die Möglichkeiten der Bewegungsmustererkennung nützen. In einem Ausführungsbeispiel
werden die Tonsignale direkt über eine drahtlose Übertragung zum Verstärker 718 übertragen.
[0068] In einem Ausführungsbeispiel ist die Schnittstelle 808 bidirektional ausgestaltet.
Dadurch können Erfahrungen, Bilder, Video etc. mit Freunden über virtuelle Welten
oder soziale Netzwerke geteilt werden. Über die bidirektionale Schnittstelle 808 können
Soundsequenzen, Gitarrenriffs, oder ganze Musikstücke direkt live eingespielt werden
und via Smartphone 800 ins Internet hochgeladen werden, um sie mit Freunden zu teilen.
Analog eines "netmeeting" können verschieden Musiker an unterschiedlichen Orten zusammenkommen,
um gemeinsam über das Netz zu musizieren.
[0069] Der Begriff Smartphone wird beispielhaft für mobile Datengeräte 800 verschiedener
Varianten verwendet. Die Schnittstelle 802 ist eine Schnittstelle des elektronischen
Geräts 800, das Indikatoren 404, 406 zur Erkennung der Lage und der Lageänderung im
Raum aufweist. Die Lage und die Lageänderung werden zum Beeinflussen der Sinneswahrnehmung
von Lebewesen durch Übergabe der Signale der Indikatoren 404, 406 zur Weiterverarbeitung
verwendet. Die Schnittstelle 802 kann in der Art und Weise gestaltet sein, dass es
sich hierbei um eine drahtlose Schnittstelle, eine Funkschnittstelle oder eine Lichtleiterschnittstelle
zur optischen oder elektrischen Verbindung handelt, die die durch die Indikatoren
404, 406 generierten Informationen 112 übergibt. Die Schnittstelle 802 kann bidirektional
sein. Das elektronische Gerät 800 kann im ursprünglichen Sinn für eine andere Anwendung
genützt werden. Das elektronische Gerät 800 kann mit der Schnittstelle mit einem Musikinstrument
temporär oder dauerhaft verbunden werden. Das elektronische Gerät 800 kann durch die
Verbindung Teil eines neuen größeren Systems werden. Die Indikatoren 404, 406 können
durch einen MEMS-Prozess gefertigt werden und können temporär Teil eines tonerzeugenden
Systems 102 werden. Die Indikatoren 404, 406 können Beschleunigungs- und oder Drehratesensoren
404, 406 oder Drucksensoren sein. Die Indikatoren 404, 406 können mehrere oder alle
Freiheitsgrade im Raum abhängig oder unabhängig von Bewegungen erfassen. Die Signale
112 können zum Zwecke der Beeinflussung von Sinneseindrücken weiterverarbeitet werden.
Die Signale 112 können durch Geräte 104 oder Einrichtungen 104 zum Zwecke der mittelbaren
Beeinflussung von Sinneseindrücken weiterverarbeitet werden. Die Signale 112 können
zum Zweck der Beeinflussung von Sekundäreffekten weiterverarbeitet werden. Die Signale
112 können Geräte 104 oder Einrichtungen 104 weiterverarbeitet werden, welche untereinander
Folgereaktionen auslösen können. Das elektronische Gerät 800 kann ein Smartphone 800
oder ein der Funktion entsprechendes vergleichbares Gerät sein. Das elektronische
Gerät 800 kann mit dem Saiteninstrument 102 Informationen über die Schnittstelle 802
uni- oder bidirektional austauschen. Das Saiteninstrument 102 kann eine elektrische
Gitarre oder ein elektrischer Bass, Geige etc. sein.
[0070] Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft
gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf
einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel
durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
[0071] Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen
als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
[0072] Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine "und/oder"-Verknüpfung zwischen einem ersten
Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel
gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und
gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite
Merkmal aufweist.
1. Musikinstrument (102) zum Fernsteuern eines Vorgangs (106) im Umfeld des Musikinstruments
(102), wobei das Musikinstrument (102) das folgende Merkmal aufweist:
eine Sensoreinrichtung (108) zum Erfassen eines von einem Benutzer ausgelösten Ereignisses
(110) an dem Musikinstrument (102), wobei die Sensoreinrichtung (108) dazu ausgebildet
ist, das Ereignis (110) zu erfassen, in einem Signal (112) abzubilden und an eine
Schnittstelle zum Übermitteln des Signals (112) an eine Vorrichtung (104) zum Fernsteuern
bereitzustellen.
2. Musikinstrument (102) gemäß Anspruch 1, bei dem die Sensoreinrichtung (108) einen
mobilen Sensorträger (800) und eine lösbare Schnittstelle (802) zu dem Sensorträger
(800) aufweist, wobei der Sensorträger (800) einen mehrachsigen Beschleunigungssensor
(404) und/oder einen mehrachsigen Drehratensensor (406) aufweist, der über die mechanische
Schnittstelle (802) starr mit dem Musikinstrument (102) koppelbar ist, und wobei der
Sensorträger (800) dazu ausgebildet ist, eine Bewegung des Musikinstruments (102)
als Ereignis (110) zu erfassen und in dem Signal (112) abzubilden.
3. Musikinstrument (102) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem die Sensoreinrichtung
(108) einen Lagesensor und einen Signalgeber (600) aufweist, wobei der Lagesensor
dazu ausgebildet ist, eine Lage des Musikinstruments (102) im Raum zu erfassen und
in dem Signal (112) abzubilden und der Signalgeber (600) dazu ausgebildet ist, eine
Aktion eines Bedieners des Musikinstruments (102) zu erfassen und in einem Bestätigungssignal
abzubilden, wobei die Sensoreinrichtung (108) dazu ausgebildet ist, das Signal (112)
bereitzustellen, wenn die Lage und das Bestätigungssignal vorbestimmten Parametern
entsprechen.
4. Musikinstrument (102) gemäß Anspruch 3, bei dem der Signalgeber (600) als Tonanalyseeinrichtung
(600) ausgebildet ist, wobei die Tonanalyseeinrichtung (600) dazu ausgebildet ist,
eine Musikinformation (702) des Musikinstruments (102) zu analysieren und das Bestätigungssignal
bereitzustellen, wenn die Musikinformation (702) zumindest ein vorbestimmtes Kriterium
erfüllt.
5. Vorrichtung (104) zum Fernsteuern eines Vorgangs (106) unter Verwendung eines Musikinstruments
(102), wobei die Vorrichtung (104) die folgenden Merkmale aufweist:
eine Einrichtung (114) zum Empfangen eines Signals (112), das ein von einem Benutzer
ausgelöstes Ereignis (110) an dem Musikinstrument (102) repräsentiert;
eine Einrichtung (116) zum Zuordnen des Ereignisses (110) zu einem anzusteuernden
Vorgang (106) im Umfeld des Musikinstruments (102) unter Verwendung einer hinterlegten
Verknüpfung (120) zwischen dem Ereignis (110) und einer Steuerungssequenz (122) für
den Vorgang (106); und
eine Einrichtung (118) zum Ansteuern des Vorgangs (106) unter Verwendung der Steuerungssequenz
(122).
6. Vorrichtung (104) gemäß Anspruch 5, bei der die Einrichtung (118) zum Ansteuern ferner
dazu ausgebildet ist, mit einem Netzwerk zu kommunizieren und ansprechend auf die
Steuerungssequenz eine Musikdatei aus dem Netzwerk anzufordern und als Musikinformation
(702) für eine Peripherie des Musikinstruments (102) bereitzustellen und/oder eine
Musikinformation (702) des Musikinstruments (102) zu einer Musikdatei zu verarbeiten
und in dem Netzwerk zu hinterlegen.
7. Musiksystem (100) zum Fernsteuern eines Vorgangs (106) unter Verwendung eines Musikinstruments
(102), wobei das Musiksystem (100) die folgenden Merkmale aufweist:
ein Musikinstrument (102) zum Fernsteuern gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4; und
eine Vorrichtung (104) zum Fernsteuern gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei die
Einrichtung (114) zum Empfangen ausgebildet ist, um das Signal (112) von der Sensoreinrichtung
(108) des Musikinstruments (102) zu empfangen.
8. Musiksystem (100) gemäß Anspruch 7, bei dem die Vorrichtung (104) als mobiles Datengerät
(800) ausgebildet ist, das an dem Musikinstrument (102) befestigbar ist.
9. Musiksystem (100) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 8, bei dem die Vorrichtung (104)
eine Schnittstelle (802) zum Empfangen einer Musikinformation (702) des Musikinstruments
(102) aufweist, wobei die Vorrichtung (104) dazu ausgebildet ist, als Vorgang (106)
die Musikinformation (702) unter Verwendung eines Programmcodes und dem Ereignis (110)
zu verändern, um eine veränderte Musikinformation (716) zu erhalten und dazu ausgebildet
ist, die veränderte Musikinformation (716) bereitzustellen.
10. Verfahren (200) zum Fernsteuern eines Vorgangs (106) unter Verwendung eines Musikinstruments
(102), wobei das Verfahren (200) die folgenden Schritte aufweist:
Empfangen (202) eines Signals (112), das ein erfassbares Ereignis (110) an dem Musikinstrument
(102) repräsentiert;
Zuordnen (204) des Ereignisses (110) zu einem anzusteuernden Vorgang (106) im Umfeld
des Musikinstruments (102) unter Verwendung einer hinterlegten Verknüpfung (120) zwischen
dem Ereignis (110) und einer Steuerungssequenz (122) für den Vorgang (106); und
Ansteuern (206) des Vorgangs (106) unter Verwendung der Steuerungssequenz (122).
11. Verfahren (300) zum Erstellen einer Verknüpfung (120) eines Ereignisses (110) an einem
Musikinstrument (102) mit einem anzusteuernden Vorgang (106) in einer Umgebung des
Musikinstruments (102), wobei das Verfahren (300) die folgenden Schritte aufweist:
Erfassen (302) einer Steuerungssequenz (122) für den Vorgang (106);
Einlesen (304) zumindest eines Signals (112) einer mit dem Musikinstrument (102) gekoppelten
Sensoreinheit (108), wenn das Ereignis (110) an dem Musikinstrument (102) ausgeführt
wird, um das Ereignis (110) in dem Signal (112) zu erfassen;
Herstellen (306) der Verknüpfung (120) des Ereignisses (110) mit dem Vorgang (106),
unter Verwendung des Signals (112) und der Steuerungssequenz (122), um die Verknüpfung
(120) zu erhalten; und
Hinterlegen (308) der Verknüpfung (120) in einem Speicher.
12. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 10 bis 11, wenn das Programmprodukt auf einer Vorrichtung ausgeführt
wird.