[0001] Die Matratzenfeder zum Einsatz in einer Matratze besteht aus einer unteren Auflagerfläche,
einer oberen Auflagerfläche sowie aus dazwischen angeordneten Federelementen aus zumindest
im unbelasteten Zustand voneinander beabstandeten Einzelfedern.
[0002] Ein bekanntes Federkernelement für den Einsatz in einer Matratze, beispielsweise
einer Taschenfederkernmatratze, ist durch die
EP 2 250 944 A1 bekannt, welches aus einem einstückig geformten Kunststoffteil gebildet ist.
[0003] Nachteilig an diesem vorbekannten Federkernelement ist, dass die geforderte Einteiligkeit
zu einem aufwendigen Spritzgußwerkzeug führt, ebenso wie zu einer aufwendigen Spritzgußeinrichtung
und verlängerten Spritzzyklen für die Herstellung eines einzelnen Federkernelements.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Matratzenfeder zur Verfügung zu stellen, welche
insgesamt wirtschaftlicher herstellbar ist und bei der auf einfache Art und Weise
Einfluss auf die Unterstützungseigenschaften genommen werden kann.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen erfindungsgemäß
gemeinsam mit den technischen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches
insbesondere dadurch, dass die Matratzenfeder aus Teilmatratzenfedern besteht, von
denen jede zu einer geometrischen Mittelsenkrechten durch die Teilmatratzenfeder einander
gegenüberliegende seitliche obere und untere Teilauflagerflächen aufweist, die jeweils
übereinander angeordnet sind und zwischen denen jeweils mindestens eine Einzelfeder
angeformt ist und die oberen und unteren Teilauflagerflächen über gemeinsame Mittelteile
miteinander zu den einteiligen Teilmatratzenfedern ausgeformt sind, woraufhin die
einzelnen Teilmatratzenfedern in einem Winkel in horizontaler Richtung ineinandergesetzt
sind, wobei sich die Mittelteile kreuzen.
[0006] Diese Konstruktion ermöglicht es, sehr viel schmalere Teilmatratzenfedern ohne Hinterschneidungen
herzustellen, so dass die Werkzeuggestaltung der Spritzgußwerkzeuge sehr viel einfacher
ist und auch der Betrieb der Spritzvorrichtung sehr viel wirtschaftlicher erfolgen
kann. Auch die Herstellgeschwindigkeit der einzelnen Teilmatratzenfedern lässt sich
gegenüber der des bekannten Federkernelements deutlich steigern.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich
mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0008] Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die sich kreuzenden
Mittelteile gegenseitige Rastmittel auf und sind damit untereinander verrastet. Weiterhin
sind die nach oben und nach unten gerichteten Flächen der außen liegenden Mittelteile
vorzugsweise als weitere Teilauflagerflächen ausgestaltet, wobei alle Teilauflagerflächen
gemeinsam die oberen und unteren Auflagerflächen der Matratzenfeder bilden.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Matratzenfeder
aus zwei Teilmatratzenfedern, die rechtwinklig ineinander gesetzt sind, wozu die innere
Teilmatratzenfeder leicht zusammengedrückt und/ oder die äußere Teilmatratzenfeder
leicht auseinandergezogen wird, woraufhin die beiden Teilmatratzenfedern mittels der
gegenseitigen Rastmittel ihrer Mittelteile rechtwinklig miteinander verrastet werden.
[0010] Entsprechend einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können die
Teilmatratzenfedern zu dritt, zu viert, zu fünft oder auch zu sechst eine einzelne
Matratzenfeder bilden, wobei die jeweiligen Teilmatratzenfedern, wenn sie regelmäßig
zueinander angeordnete werden sollen, bei drei Teilmatratzenfedern in einem Winkel
von jeweils 60° zueinander verrastet werden oder bei vier Teilmatratzenfedern in einem
Winkel von 45°, von 36° bei fünf Teilmatratzenfedern oder etwa 30° bei sechs Teilmatratzenfedern.
Die Form der unteren und oberen Auflagerfläche kann dabei wahlfrei gestaltet sein,
etwa eine geschlossene Kreisfläche oder ein Quadrat bilden oder auch Lücken aufweisen
und die Teilauflagerflächen selber Durchbrechungen beliebiger Form aufweisen, so dass
Matratzenfedern in unterschiedlichsten Ausgestaltungen zur Verfügung gestellt werden
können, die an jede beliebige Anforderung angepasst werden können.
[0011] Die Einzelfedern bestehen bevorzugt aus bandförmigen, wechselweise nach innen und
außen gefalteten Elastomersträngen, die sich von den Rückseiten der Teilauflagerflächen
in Richtung der Rückseiten der jeweils gegenüberliegenden Teilauflagerflächen erstrecken,
wobei sie zunächst von den Rückseiten der Teilauflagerflächen in Richtung einer gedachten
Mittelsenkrechten bis zu einer horizontalen Mittelebene reichen, ohne sich jedoch
weder bei einer unverformten noch bei einer stark belasteten Matratzenfeder gegenseitig
zu berühren, so dass immer eine freie Einfederung der Einzelfedern nach unten und
innen gewährleistet bleibt.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Teilmatratzenfedern
mit unterschiedlichen Federraten ausgestattet, so dass bei der Verwendung von zwei
Teilmatratzenfedern zur Konstruktion einer einzelnen Matratzenfeder in Längs- und
Querrichtung unterschiedliche Unterstützungseigenschaften der mit dieser Matratzenfeder
ausgestatteten Matratze erzeugbar sind, was beispielsweise im Lordosenbereich der
Fall sein kann.
[0013] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Ansicht einer aus zwei Teilmatratzenfedern bestehenden Matratzenfeder,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Matratzenfeder gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- eine räumliche Ansicht der inneren Teilmatratzenfeder der Matratzenfeder gemäß den
Figuren 1 und 2,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Teilmatratzenfeder gemäß Figur 3,
- Fig. 5
- eine äußere Teilmatratzenfeder der Matratzenfeder gemäß den Figuren 1 und 2 und
- Fig. 6
- eine Vorderansicht der Teilmatratzenfeder gemäß Figur 3.
[0014] Die Matratzenfeder 1 besteht aus zwei rechtwinklig ineinandergesetzten Teilmatratzenfedern
2;3, wobei die Teilmatratzenfeder 2 ein Außenteil und die Teilmatratzenfeder 3 ein
Innenteil bildet.
[0015] Jede Teilmatratzenfeder 2;3 besteht aus sich gegenüberliegenden oberen und unteren
Teilauflagerflächen 4;5 und einem jeweils dazwischen angeordneten Mittelteil 6;7,
wobei das Mittelteil 6 der äußeren Teilmatratzenfeder 2 eine nach oben oder unten
gerichtete Fläche aufweist, die ebenfalls als Teilauflagerfläche ausgebildet ist.
Nach innen gerichtet weist dieses Mittelteil 6 Rastmittel 8 auf, die beidseitige Nuten
erzeugen, in die die Rastmittel 9 des Mittelteils 7, welche als Rastnasen ausgebildet
sind, formschlüssig eingreifen.
[0016] Die Einzelfedern 10;11 sind aus bandförmigen wechselweise nach innen und außen gefalteten
Elsatomersträngen ausgeführt und zu einer horizontalen Mittelebene, ausgehend vom
Außenbereich der Unterseiten der Teilauflagerflächen 4;5 in Richtung einer gedachten
Mittelsenkrechten durch die Matratzenfeder 1 gerichtet, ohne sich jedoch im unbelasteten
oder belasteten Zustand der Matratzenfeder 1 dort gegenseitig zu berühren.
[0017] Die Teilmatratzenfedern 2;3 sind jeweils als einteilige Spritzgußteile ausgeführt,
wobei sie, wie in den Figuren 2 und 6 deutlich erkennbar ist, seitlich geschlossen
ausgeführt sind, so dass die beiden Teilmatratzenfedern 2;3 zur gegenseitigen Montage
geringfügig verformt werden müssen, die innere Teilmatratzenfeder 3 also entweder
geringfügig zusammengedrückt werden muss und/ oder die äußere Teilmatratzenfeder 2
geringfügig auseinandergezogen werden muss, woraufhin die Mittelteile 6;7 so gegeneinander
gedrückt werden, dass die gegenseitigen Rastmittel 8;9 miteinander verrasten, wodurch
die erfindungsgemäße Matratzenfeder zum Einbau in Matratzen oder sonstige Unterfederungen
von Sitz- oder Liegemöbeln zur Verfügung gestellt wird.
1. Matratzenfeder zum Einsatz in einer Matratze, aus einer unteren Auflagerfläche, einer
oberen Auflagerfläche sowie dazwischen angeordneten Federelementen aus zumindest im
unbelasteten Zustand voneinander beabstandeten Einzelfedern, dadurch gekennzeichnet, dass die Matratzenfeder (1) aus Teilmatratzenfedern (2;3) besteht, von denen jede zu einer
geometrischen Mittelsenkrechten durch die Teilmatratzenfeder (2;3) einander gegenüberliegende
seitliche obere und untere Teilauflagerflächen (4;5) aufweist, die jeweils übereinander
angeordnet sind und zwischen denen jeweils mindestens eine Einzelfeder (10;11) angeformt
ist und die oberen und die unteren Teilauflagerflächen (4;5) über gemeinsame Mittelteile
(7;8) miteinander zu den einteiligen Teilfedermatratzen (2;3) ausgeformt sind und
die Teilmatratzenfedern (2;3) in einem Winkel in horizontaler Richtung ineinander
gesteckt sind, wobei sich die Mittelteile (6;7) kreuzen und die Mittelteile (6;7)
der oberen und die Mittelteile (6;7) der unteren Teilauflagerflächen (4;5) jeweils
im gegenseitigen Kontakt miteinander befinden.
2. Matratzenfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelteile (6;7) gegenseitige Rastmittel (8;9) aufweisen und miteinander verrastet
sind.
3. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nach oben und unten gerichteten Flächen der außen liegenden Mittelteile (6) als
weitere Teilauflagerflächen ausgebildet sind und alle Teilauflagerflächen (4;5) gemeinsam
die oberen und unteren Auflagerflächen der Matratzenfeder (1) bilden.
4. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus zwei Teilmatratzenfedern (2;3) besteht, die rechtwinklig ineinander gesetzt
sind.
5. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus drei, vier, fünf oder sechs bis auf die Mittelteile identischen Teilmatratzenfedern
(2;3) besteht, die entsprechend im Winkel zu 60°, 45°, 36° oder 30° winklig ineinander
gesetzt sind.
6. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelfedern (10;11) aus bandförmigen, wechselweise nach innen und außen gefalteten
Elastomersträngen bestehen.
7. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelfedern (10;11) von den Rückseiten der Teilauflagerflächen (4;5) in Richtung
der Rückseiten der gegenüber liegenden Teilauflagerflächen (4;5) verlaufen und dabei
bis zu einer horizontalen Mittelebene in mehreren Falten ebenfalls nach innen in Richtung
einer Mittelsenkrechten gerichtet ausgebildet sind, so dass durch eine vertikale Krafteinwirkung
auf die Matratzenfeder (1) eine freie Einfederung der Einzelfedern (10;11) nach unten
und innen erzeugt ist.
8. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilmatratzenfedern (2;3) Einzelfedern (10;11) mit identischen oder unterschiedlichen
Federraten besitzen und wahlfrei in Längs- und Querrichtung identische oder unterschiedliche
Unterstützungseigenschaften erzeugt sind.