[0001] Die Erfindung betrifft eine obere Abdeckung für einen Saunaofen.
[0002] Saunaöfen weisen eine Beheizung und eine Wärmespeichermasse auf und bieten die Möglichkeit
Wasser zu verdampfen.
[0003] Bezüglich des Verdampfens von Wasser kann man zwei Prinzipien unterscheiden. Gemäß
dem einen Prinzip wird Wasser direkt auf eine vorher trockene, heiße Wärmespeichermasse,
die üblicherweise aus heißen Steinen besteht, geleert oder gesprüht und verdampft
an dieser rasch vollständig. Gemäß dem anderen Prinzip wird durch den Saunaofen ein
an oder in diesem befindliches, nach oben hin offenes Verdampfergefäß verwendet, welches
dauerhaft flüssiges Wasser enthält, durch den Saunaofen erhitzt und heiß gehalten
wird und somit kontinuierlich Wasserdampf abgibt.
[0004] Die
DE 3834755 A1 zeigt einen Saunaofen mit einer über diesem angeordneten Wanne, welche Wasser und
typischerweise auch einen Wirkstoff enthält und von unten her durch die vom Saunaofen
aufsteigende heiße Luft beheizt wird.
[0005] Die
CH 50 503959 A zeigt einen Saunaofen bei welchem Wasser entsprechend beiden oben erwähnten Prinzipien
verdampft wird. Der Ofen weist einen beheizten, nach oben offenen Hohlraum auf, in
welchem grobe Steine als heiße Wärmespeichermasse enthalten sind, auf welche durch
einen darüber angeordneten Brausekopf Wasser aufgesprüht werden kann. Weiters enthält
der Saunaofen unter dem Hohlraum mit den Steinen - und von diesem durch ein Gitter
abgetrennt - eine beheizte Wanne, welche flüssiges Wasser enthält. Im geregelten Betriebszustand
wird aus der Wanne kontinuierlich Wasser verdampft. Sobald der Wasserspiegel unter
der Wanne unter eine vorgegebene Schaltschwelle sinkt wird automatisch Wasser durch
den Brausekopf oberhalb der Steine auf die Steine gesprüht. Dieses Wasser verdampft
zum Teil sofort an den Steinen, zum Teil fließt es an den Steinen nach unten bis in
die Wanne, sodass sich in dieser der Wasserspiegel wieder hebt.
[0006] In der
DE 203 04 905 U1 wird eine Zusatzeinrichtung für einen Saunaofen vorgeschlagen. Der Saunaofen weist
einen nach oben offenen beheizten Hohlraum in welchem Steine als heiße Wärmespeichermasse
angeordnet sind, auf. Die Zusatzeinrichtung ist ein kegelförmig spitz nach unten zulaufendes
Gefäß, welches seitlich Stützfüße aufweist und Wasser enthalten kann. Bestimmungsgemäß
ist dieses Gefäß einfach von oben auf die Steine des Saunaofens zu stellen, sodass
damit ein kontinuierlicher Verdampfungsbetrieb eingerichtet wird.
[0007] Die
DE 2601173 C2 zeigt einen Saunaofen mit nach oben offenem beheiztem Hohlraum in welchem Steine
als Wärmespeichermasse angeordnet sind. Über dem Saunaofen befindet sich eine horizontal
ausgerichtete gitterförmige Schutzabdeckung. Durch die Schutzabdeckung soll verhindert
werden, dass Gegenstände, insbesondere Textilien an die heißen Steine kommen können.
Im Fall gemäß der
DE 2601173 C2 ist die Schutzabdeckung auch sensorisch überwacht, sodass die Heizung des Saunaofens
automatisch ausgeschaltet wird, wenn etwas auf die Schutzabdeckung gelegt wird.
[0008] Auch die
DE 1616175 B1 zeigt einen Saunaofen mit nach oben offenem beheiztem Hohlraum in welchem Steine
als heiße Wärmespeichermasse angeordnet sind. In kleinem Abstand über der Öffnung
des Hohlraums ist eine Schale angeordnet in welcher auch Steine liegen können und
welche an ihrem zuunterst liegenden Flächenbereich mehrere Löcher aufweist, sodass
Wasser, welches von oben in die Schale geschüttet wird, sofern es nicht sofort verdampft,
vollständig zu den unter der Schale befindlichen Steinen abfließt.
[0009] Die der hier vorgestellten Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine
obere Abdeckung für einen Saunaofen bereitzustellen, wobei der Saunaofen einen nach
oben offenen Bereich mit darin enthaltener Wärmespeichermasse aufweist.
[0010] Die Abdeckung soll sowohl rasches, zeitlich eher kurzes Verdampfen von Wasser durch
Kontakt mit vorbeheizter Wärmespeichermasse zulassen, als auch die Möglichkeit bieten,
Wasser aus einem beheizten Gefäß heraus kontinuierlich über einen längeren Zeitraum
zu verdampfen.
[0011] Zum Lösen der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Abdeckung als Fläche
auszubilden, welche aus einer Mehrzahl von nach oben offenen und nach unten hin geschlossenen
Gefäßen besteht und welche durch Öffnungen durchbrochen ist, welche sich zwischen
den Gefäßen befinden wobei die Ränder der Öffnungen höher liegen als die tiefsten
Stellen (Böden) der Gefäße.
[0012] Durch diese einfach zu realisierende Bauweise wird erreicht, dass Wasser von oben
her einerseits direkt durch die Öffnungen in der Abdeckung hindurch auf dem Bereich
mit der beheizten Wärmespeichermasse fließen kann, andererseits aber auch Wasser in
den Gefäßen der Abdeckung stehenbleiben kann und von dort über einen längeren Zeitraum
kontinuierlich verdampfen kann.
[0013] In einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung ist die Abdeckung auch in um
eine horizontale Achse um 180° geschwenkter Lage, also mit vertauschter Ober- und
Unterseite über dem Saunaofen anordenbar und weist dann auf ihrer Oberseite keine
Gefäße auf, welche nach unten hin geschlossen sind.
[0014] Damit kann die Abdeckung auch so verwendet werden, dass nach dem Gießen von Wasser
auf die Abdeckung, kein Wasser in Gefäßen an in Abdeckung stehenbleibt, sondern alles
Wasser sofort an der Abdeckung und an der darunterliegenden Wärmespeichermasse verdampft.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen werden an Hand von Zeichnungen erläutert.
- Fig. 1:
- zeigt etwas stilisiert in seitlicher Schnittansicht eine beispielhafte erfindungsgemäße
Abdeckung an einem beispielhaften Saunaofen.
- Fig. 2:
- zeigt die Anordnung von Fig. 1 wobei die Abdeckung gegenüber der Lage von Fig. 1 um
eine horizontale Achse um 180° gedreht ist.
[0016] Die Zeichnungen zeigen einen beispielhaften Saunaöfen 2 und eine beispielhafte erfindungsgemäße
Abdeckung 1.
[0017] Der Saunaofen 2 weist einen noch oben offenen beheizten Hohlraum auf in welchem Steine
2.1 als Wärmespeichermasse angeordnet sind. Die Abdeckung 1 besteht im dargestellten
Beispiel aus einem rechteckigen Rahmen 1.1 und einer Mehrzahl von zueinander parallel
angeordneten Profillamellen 1.2, welche sich zwischen zwei gegenüberliegenden Seiten
des Rahmens 1.1 erstrecken und zueinander in einem kleinen Abstand angeordnet sind.
Durch den kleinen Abstand zwischen benachbarten Profillamellen 1.2 weist die Abdeckung
1 somit eine Reihe von länglichen Öffnungen 1.3 auf, die die Abdeckung vertikal durchbrechen.
[0018] Die Profillamellen 1.2 weisen einen zur Begrenzung einer Nut 1.2.1 gekrümmten Querschnittsflächenbereich
auf.
[0019] Bei der Anordnung gemäß Fig. 1 sind die Nuten an den gekrümmten Querschnittsflächenbereichen
1.2.1 nach oben offen und nach unten hin geschlossen. Wenn von oben Wasser auf die
Abdeckung gegossen wird, so bleibt Wasser in den Nuten stehen sodass je Profillamelle
1.2 ein kleiner langgestreckter See 3 gebildet wird. Bei der Anordnung gemäß Fig.
1 ist die Abdeckung 1 nicht nur Abdeckung sondern auch Verdampfergefäß eines Saunaofens.
Sie ist also auch Wasserreservoir, welches durch den Saunaofen beheizt wird und aus
welchem über einen längeren Zeitraum kontinuierlich eine kleine Menge Wasser pro Zeiteinheit
als Wasserdampf abgegeben wird.
[0020] Eine der beiden seitlichen Begrenzungslinien der Öffnungsfläche jeder Nut ist gleichzeitig
seitliche Begrenzungslinie der nächstliegenden Öffnung 1.3 durch die Abdeckung. Wenn
auf eine Lamelle 1.2 mehr Wasser geleert wird, als in der durch die Lamelle begrenzten
Nut gefasst werden kann, so fließt das überschüssige Wasser durch die benachbarte
Öffnung 1.3 hindurch und tropft auf die Steine 1.2, welche die heiße Wärmespeichermasse
des Saunaofens 2 bilden.
[0021] Indem die Abdeckung nicht eine einzige große Öffnung und ein einziges Gefäß für die
Aufnahme von Wasser aufweist, ist erreichbar, dass, überschüssiges Wasser, welches
auf die Abdeckung geschüttet wird, in mehreren kleinen Flüssen verteilt zur Wärmespeichermasse
durchfließt und nicht in einem einzigen konzentrierten Schwall. Außerdem ist damit
die Beheizung und Belüftung der einzelnen vielen "kleinen" Seen 3 durch an den einzelnen
Gefäßen emporstreichende Heißluft besser, als wenn nur ein einziger "großer" See vorhanden
wäre.
[0022] Indem zusätzlich von jeder Lamelle 1.2 ein Flächenteil deutlich über jene Kante nach
oben emporragt, welche eine Öffnung 1.3 und eine Nut 1.2.1 gegeneinander abgrenzt,
mutet die Oberfläche der Abdeckung von oben betrachtet immer trocken an, auch wenn
viel Wasser in der Abdeckung gespeichert ist. Es kann dadurch auch etwas auf die Abdeckung
gelegt oder gestellt werden, ohne dass es nass wird obwohl in der Abdeckung Wasser
gespeichert ist.
[0023] Bei der Anordnung gemäß Fig. 2 weist die Abdeckung 1 keinen Bereich auf, welcher
ein nach unten hin geschlossenes Gefäß darstellt. Wasser, welches auf die Abdeckung
1 von oben geleert wird, fließt an den einzelnen Lamellen 1.2 durch die Öffnungen
1.3 hindurch nach unten und tropft oder fließt von der Abdeckung weg auf die Steine
2.1. Bestimmungsgemäß verdampft an diesen heißen Steinen das Wasser annähernd sofort
und gelangt wieder durch die Öffnungen 1.3 als Wasserdampf in die Saunakammer. Die
Anordnung gemäß Fig. 2 ist also für jene Betriebsart der Sauna passend, bei welcher
die Luft in der Saunakammer zyklisch einmal erhitzt und ausgetrocknet wird und einmal
- beim Aufguss - über eine vergleichsweise kurze Zeitspanne mit Feuchtigkeit beladen
wird.
[0024] In einer Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Abdeckung braucht für den Wechsel
zwischen den durch Fig. 1 und Fig. 2 repräsentierten Betriebszuständen nicht die gesamte
Abdeckung um eine horizontale Achse um 180° gewendet zu werden sondern es brauchen
nur jene Einzelteile der Abdeckung, welche Mulden für die Aufnahme von Wasser bilden
können, gegenüber dem Rahmen der Abdeckung um horizontale Achsen geschwenkt werden,
sodass sie im einen Fall nach untenhin geschlossene Mulden bilden und im anderen Fall
durchwegs nach unten hin offene Flächen.
[0025] Beispielsweise könnte man dazu die Lamellen 1.2 am Rahmen 1 drehbar befestigen, wobei
die Drehachsen parallel zur Längsrichtung der Lamellen liegen würden. Beispielsweise
mittels einer Stange, welche alle Lamellen ober- oder unterhalb von deren Drehachsen
schwenkbar verbindet und horizontal normal zu den Drehachsen beweglich ist, könnten
alle Lamellen gemeinsam gedreht werden.
[0026] Die Bauweise mit Lamellen 1.2 aus langgestreckten Profilen ist sehr einfach zu realisieren,
optisch schön und durchaus zweckerfüllend. Es sind aber auch andere, komfortabler
benutzbare Bauweisen denkbar.
[0027] Beispielsweise kann sich eine Reihe von Wellen parallel und in einem Abstand zueinander
zwischen gegenüberliegenden Rahmenteilen des Rahmens der Abdeckung erstrecken und
an diesen Rahmenteilen drehbar gelagert gehalten sein. An jeder einzelnen Welle kann
eine ganze Reihe von Gefäßen starr befestigt sein.
[0028] In einer weiteren beispielhaften Bauweise kann die Abdeckung auch aus einer Vielzahl
von beispielsweise quadratischen Schalen aufgebaut sein, wobei alle linken Ränder
der Schalen an einem ersten Teilrahmen schwenkbar befestigt sind und alle rechten
Ränder der Schalen an einem zweiten Teilrahmen schwenkbar befestigt sind und wobei
die beiden Teilrahmen relativ zueinander in vertikaler Richtung beweglich sind und
in einzelnen Stellungen fixierbar sind. Damit könnten die Schalen gemeinsam in ihrer
Lage zwischen einer horizontalen und einer geneigten Ausrichtung verändert werden.
[0029] Die etwas verallgemeinerte Regel hinter dem zuletzt genannten Beispiel besagt, dass
eine Mehrzahl von Gefäßen jeweils an zwei, alle diese Gefäße verbindenden Teilrahmen
schwenkbar zu befestigen sind, wobei alle Schwenkachsen zueinander parallel ausgerichtet
sein müssen und wobei die beiden Teilrahmen relativ zueinander und normal zur Richtung
der Schwenkachsen positionsveränderbar sein müssen. Indem man die Position der beiden
Teilrahmen zueinander verändert, verändert man damit die Schwenkstellung aller mit
den Teilrahmen verbunden Gefäße.
1. Obere Abdeckung (1) für einen Saunaofen (2) welcher einen nach oben offenen Bereich
mit darin enthaltener Wärmespeichermasse (2.1) aufweist, wobei die Abdeckung (1) eine
Fläche darstellt, welche durch eine Mehrzahl von Öffnungen (1.3) in vertikaler Richtung
durchbrochen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fläche eine Mehrzahl von nach oben offenen und nach unten hin geschlossenen Gefäßen
aufweist, wobei ein Rand jedes Gefäßes auch Rand einer Öffnung (1.3) ist und wobei
dieser Rand höher liegt als der Boden des Gefäßes.
2. Abdeckung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Gefäße relativ zueinander starr befestigt sind und dass die Abdeckung
als Ganzes auch in einer um 180° um eine horizontale Achse geschwenkten Lage über
dem Saunaofen anordenbar ist und dann an der dann oben befindlichen Seite keine nach
unten hin geschlossenen Gefäße aufweist.
3. Abdeckung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung einen Rahmen (1) und diesen überspannende Profillamellen (1.2) aufweist,
wobei die Profillamellen (1.2) parallel zueinander und in einem Abstand zueinander
angeordnet sind und zwei gegenüberliegende Rahmenseiten verbinden und wobei eine Profillamelle
(1.2) in Querschnittsansicht einen zu einer Mulde gekrümmten Querschnittsflächenbereich
(1.2.1) aufweist.
4. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Gefäße relativ zu einem gemeinsamen Rahmen, an welchem sie gehalten
sind, schwenkbar sind.
5. Abdeckung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich Profillamellen parallel und in einem Abstand zueinander zwischen gegenüberliegenden
Rahmenteilen erstrecken und an diesen Rahmenteilen drehbar gelagert sind, wobei die
Drehachsen parallel zur Längsrichtung der Profillamellen ausgerichtet sind.
6. Abdeckung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Gefäße starr an Wellen befestigt sind, welche sich parallel zueinander und in einem
Abstand zueinander zwischen gegenüberliegenden Rahmenteilen der Abdeckung erstrecken
und an diesen Rahmenteilen drehbar gelagert gehalten sind.
7. Abdeckung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Gefäßen jeweils an zwei Teilrahmen schwenkbar befestigt sind, wobei
alle Schwenkachsen zueinander parallel ausgerichtet sind, wobei die beiden Teilrahmen
relativ zueinander und normal zur Richtung der Schwenkachsen positionsveränderbar
sind.