[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen.
[0002] Pipettenspitzen sind kleine Röhrchen aus Kunststoff, die im Labor zum Dosieren von
Flüssigkeitsproben vorzugsweise im Bereich von 0,1 Mikroliter bis 100ml verwendet
werden. Sie haben eine untere Durchgangsöffnung für Flüssigkeit und eine obere Durchgangsöffnung
für Luft, wobei sich der Querschnitt der Pipettenspitzen in der Regel von der unteren
zur oberen Durchgangsöffnung hin vergrößert.
[0003] Für das Dosieren von Flüssigkeit wird das obere Ende der Pipettenspitze mit einer
Pipette verbunden, sodass die obere Durchgangsöffnung an eine Verdrängungseinrichtung
für Luft der Pipette angeschlossen ist. Hierfür wird die Pipettenspitze mit der Durchgangsöffnung
auf einen Ansatz der Pipette aufgeklemmt oder in ein Loch der Pipette eingeklemmt.
In der Stirnseite des Ansatzes bzw. im Boden des Loches mündet ein Kanal, der mit
der Verdrängungseinrichtung der Pipette verbunden ist. Bei einer Kolbenhubpipette
ist die Verdrängungseinrichtung ein Zylinder mit einem darin verschieblichen Kolben.
Mit Hilfe der Verdrängungseinrichtung wird ein Luftvolumen verschoben, sodass eine
definierte Menge Flüssigkeit in die Pipettenspitze aufgenommen und aus dieser abgegeben
wird. Die dosierte Flüssigkeitsmenge hängt von der Verdrängung der Verdrängungseinrichtung
ab. Festvolumenpipetten mit konstantem Dosiervolumen weisen eine konstante Verdrängung
und variable Pipetten mit einstellbarem Dosiervolumen weisen eine einstellbare Verdrängung
auf. Bei Direktverdrängerpipetten ist in die Pipettenspitze ein Kolben integriert,
der von der Verdrängungseinrichtung angetrieben wird.
[0004] Nach Gebrauch wird die Pipettenspitze von ihrem Sitz an der Pipette getrennt, wofür
die Pipette einen Abwerfer aufweisen kann, der bei Betätigung die Pipettenspitze von
ihrem Sitz abdrückt. Danach kann die Pipette eine neue Pipettenspitze aufnehmen. Verschleppungen
von Probenflüssigkeit zwischen aufeinanderfolgenden Dosierungen werden so vermieden.
[0005] Für das Anbringen von Pipettenspitzen am Sitz einer Pipette werden Pipettenspitzen
auf Vorrichtungen zum Bereitstellen von Pipettenspitzen bereitgestellt. Diese Vorrichtungen
weisen einen plattenförmigen Träger mit im Wesentlichen rechteckiger Grundfläche aus
Kunststoff, auch "Tray" oder "Wafer" genannt, mit einer Vielzahl Löcher in Matrixanordnung
auf. Die Lochplatte hat meist 96 Löcher in acht Reihen und zwölf Spalten. Pipettenspitzen
sind von oben in die Löcher eingesetzt, wobei sie aufgrund eines sich nach oben verbreiternden
Durchmessers oder eines Kragens an ihrem oberen Ende nicht durch die Löcher hindurchfallen.
[0006] Ferner umfassen diese Vorrichtungen ein Unterteil, das als unten geschlossener und
oben offener Kasten (auch: "Box" genannt) oder unten und oben offener, rechteckiger
Rahmen (auch: "Rack" genannt) ausgebildet ist. Ein mit Pipettenspitzen bestückter
Träger ist auf Mittel zum Abstützen am oberen Rand des Unterteils aufsetzbar, sodass
die Pipettenspitzen und der Träger in eine Aufnahme im Unterteil hineinragen. Bekannte
Vorrichtungen zum Bereitstellen von Pipettenspitzen weisen an zwei einander gegenüberliegenden
Schmalseiten des Trägers jeweils eine Grifflasche auf, die an den unteren Rand der
Schmalseite des Trägers angebunden sind, oben ein Betätigungsende haben und dazwischen
auf der Außenseite einen Rastwulst aufweist, der mit einem Rastvorsprung an der Innenseite
einer Seitenwand des Unterteils verrastet ist. Die Schmalseiten sind die beiden Längsseiten
und die beiden kurzen Seiten des rechteckigen Trägers.
[0007] Die Pipettenspitzen sind durch Aufpressen des Sitzes einer Einkanalpipette oder der
Sitze einer Mehrkanalpipette auf bzw. in die oberen Enden der Pipettenspitzen einzeln
oder gleichzeitig zu mehreren von einer Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen
abnehmbar. Die verrasteten Grifflaschen verhindern, dass der Träger bei der Entnahme
von Pipettenspitzen mittels einer Pipette unbeabsichtigt mit angehoben wird.
[0008] Bekannt sind Vorrichtungen zum Bereitstellen von Pipettenspitzen, bei denen das Unterteil
nach Entnahme sämtlicher Pipettenspitzen wieder verwendet werden kann. Zum Austausch
des Trägers ist die Verrastung durch Zusammendrücken der Grifflaschen aufeinanderzu
und Anheben der Grifflaschen aufhebbar. Das Unterteil ist mit Hilfe von Nachfüllpackungen
mit frischen Pipettenspitzen bestückbar. Die Nachfüllpackungen umfassen einen oder
mehrere plattenförmige Träger, die mit Pipettenspitzen bestückt sind. Beispielsweise
sind Nachfüllpackungen bekannt, bei denen ein oder mehrere mit Pipettenspitzen bestückte
Träger in Faltschachteln oder Rahmen aus Karton oder in einfachen Kunststoffkästen
oder Kunststoffrahmen angeordnet sind.
[0009] Für die Bestückung des Unterteils mit einem Träger mit Pipettenspitzen aus einer
Nachfüllpackung muss der Anwender den neuen Träger genau auf die obere Öffnung des
Unterteils ausrichten und mit den Pipettenspitzen in die Aufnahme absenken, bis die
Grifflaschen mit dem Unterteil verrasten. Das korrekte Ausrichten des mit den Pipettenspitzen
bestückten Trägers auf das Unterteil und Auffinden der Rastposition ist mühselig.
Hierbei kann es zu Verhakungen kommen, die den Vorgang stören und das Auffinden der
Rastposition vereiteln. Falls der Träger nicht mit dem Unterteil verrastet wird, kann
der Träger bei der Aufnahme von Pipettenspitzen angehoben werden, mit der Folge, dass
Pipettenspitzen herausfallen können. Nachteilig ist zudem, dass der Anwender Produktinformationen,
die an einer oder mehreren Schmalseiten des Trägers angebracht sind, nicht lesen kann,
wenn der Träger mit dem Unterteil verrastet ist, da die Seitenwände des Unterteils
die Schmalseiten abdecken. Zum Lesen der Produktinformationen muss der Anwender die
Verrastung auflösen und den Träger anheben. Falls die Produktinformationen z.B. auf
einem Etikett an der Außenseite des Unterteils angeordnet sind, ist nicht gewährleistet,
dass diese für nachgefüllte Pipettenspitzen gelten, weil die Möglichkeit besteht,
dass Pipettenspitzen anderer Art nachgefüllt worden sind.
[0010] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bereitstellen
von Pipettenspitzen zu schaffen, die das Einsetzen eines Trägers mit Pipettenspitzen
und die Lesbarkeit von Produktinformationen auf den Schmalseiten des Trägers erleichtert.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen hat
- einen plattenförmigen Träger mit im Wesentlichen rechteckiger Grundfläche,
- eine Vielzahl von senkrecht zur Grundfläche ausgerichteten Löchern im Träger,
- mindestens eine vertikal verlaufende Aussparung in den Außenseiten von zwei einander
gegenüberliegenden Schmalseiten des Trägers, die bemessen sind, jeweils zwei voneinander
beabstandete, vertikale Führungsrippen mit einer Rippenbreite von jeweils 2,5mm bis
4mm und einer Rippenhöhe von jeweils 2,5mm bis 4mm mindestens teilweise aufzunehmen,
- in die Löcher eingesetzte Pipettenspitzen,
- ein Unterteil mit von einer Standfläche hochstehenden Seitenwänden, die eine rechteckige
Aufnahme für den Träger mit den eingesetzten Pipettenspitzen umgrenzen, wobei zwei
einander gegenüberliegende erste Seitenwände weiter nach oben von der Standfläche
vorstehen als zwei einander gegenüberliegende zweite Seitenwände,
- Mittel zum Abstützen an den Innenseiten mindestens zweier einander gegenüberliegender
Seitenwände, die so beschaffen sind, dass sie den Träger in horizontaler Ausrichtung
an seinen unteren Rändern unterhalb der oberen Ränder sämtlicher Seitenwände abstützen
und
- zwei voneinander beabstandete, vertikale Führungsrippen mit einer Rippenbreite von
jeweils 2,5mm bis 4mm und einer Rippenhöhe von jeweils 2,5mm bis 4mm an der Innenseite
jeder ersten Seitenwand, wobei die beiden Führungsrippen in die mindestens eine Aussparung
in einer Schmalseite des Trägers eingreifen, wenn der Träger auf die Mittel zum Abstützen
aufgesetzt ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist in den Außenseiten zweier einander gegenüberliegender
Schmalseiten des plattenförmigen Trägers jeweils mindestens eine vertikal verlaufende
Aussparung auf. Die Aussparung ist eine vertikal verlaufende Vertiefung in einer Schmalseite
des Trägers. Bei den Schmalseiten des plattenförmigen Trägers handelt es sich um diejenigen
Seiten des Trägers, welche die großflächigen Ober- und Unterseiten des Trägers randseitig
miteinander verbinden. Der plattenförmige Träger hat vorzugsweise eine rechteckige
Form und die Schmalseiten sind zwei Längsseiten und zwei Querseiten des Trägers. Ferner
weist die Vorrichtung ein Unterteil auf, das zwei einander gegenüberliegende erste
Seitenwände aufweist, die weiter nach oben von einer Standfläche vorstehen, als zwei
einander gegenüberliegende zweite Seitenwände. An den Innenseiten mindestens zweier
einander gegenüberliegender Seitenwände sind Mittel zum Abstützen des Trägers in horizontaler
Ausrichtung vorhanden. Zudem weisen die beiden ersten Seitenwände jeweils zwei voneinander
beabstandete vertikale Führungsrippen auf. Die Aussparungen des Trägers und die Führungsrippen
des Unterteils sind aufeinander abgestimmt, sodass die Führungsrippen zumindest teilweise
in die Aussparungen eingreifen, wenn der Träger auf die Mittel zum Abstützen aufgesetzt
ist. In dieser Lage ist der Träger am Umfang von den Seitenwänden des Unterteils eingefasst,
weil der Träger unterhalb der oberen Ränder sämtlicher Seitenwände auf den Mitteln
zum Abstützen aufsetzt. Zum Aufsetzen auf die Mittel zum Abstützen muss der Träger
mit seinen Aussparungen korrekt auf die Führungsrippen ausgerichtet sein. Wenn der
Träger mit den Aussparungen nicht korrekt auf die Führungsrippen ausgerichtet ist,
verhindern die Führungsrippen ein Absenken des Trägers auf die Mittel zum Abstützen.
Die oberen Enden der Führungsrippen sind Lagerstellen, auf denen der Träger in horizontaler
Richtung parallel zu den ersten Seitenwänden verlagerbar ist, bis die Führungsrippen
korrekt auf die Aussparungen ausgerichtet sind und in diese eintreten. Dadurch, dass
der Träger an den beiden ersten Seitenwänden von jeweils zwei Führungsrippen gestützt
wird, ist eine kippsichere horizontale Lagerung des Trägers möglich, wenn dieser nicht
genau auf die Aufnahme des Unterteils ausgerichtet ist. Hierfür ist der Träger mit
an die Aussparungen angrenzenden unteren Rändern in horizontaler Ausrichtung auf die
oberen Enden der Führungsrippen aufsetzbar. Diese Lagerung des Trägers kann durch
Aufsitzen des Trägers auf einem oberen Rand einer zweiten Seitenwand des Unterteils
unterstützt werden, wenn der obere Rand der zweiten Seitenwand auf der gleichen Höhe
wie die oberen Enden der Führungsrippen angeordnet sind. Die Rippenbreite von jeweils
2,5mm bis 4mm und die Rippenhöhe von jeweils 2,5mm bis 4mm gewährleisten, dass der
Träger auf den oberen Enden der Führungsrippen gut gleitet. Die Rippen setzen dem
horizontalen Verlagern des Trägers keinen hohen Reibwiderstand entgegen und verhaken
sich nicht am unteren Rand des Trägers. Zudem gewährleisten die Abmessungen der Führungsrippen,
dass diese durch Spritzgießen mit geringem Materialaufwand herstellbar sind und unter
Belastung durch Aufsetzen des Trägers nicht brechen. Zudem begünstigt die Rippenhöhe
Träger, deren Abmessungen in Richtung parallel zu den zweiten Seitenwänden deutlich
geringer als der Abstand zwischen den Innenseiten der ersten Seitenwände ist, wodurch
das Einsetzen des Trägers in die Aufnahme weiter erleichtert wird. Mit der Rippenbreite
ist die Abmessung der Führungsrippe in horizontaler Richtung parallel zu den ersten
Seitenwänden und mit der Rippenhöhe ist die Abmessung der Führungsrippe in horizontaler
Richtung senkrecht zu den ersten Seitenwänden bezeichnet. Die zweiten Seitenwände
lassen aufgrund ihrer geringeren Höhe als die ersten Seitenwände eine horizontale
Verlagerung des Trägers auf den Führungsrippen und mit seinen Randbereichen oberhalb
der zweiten Seitenwände zu, bis die Pipettenspitzen an den Innenseiten der zweiten
Seitenwände zur Anlage kommen. Dies erleichtert das Einführen des mit Pipettenspitzen
bestückten Trägers in die Aufnahme. Anschließend kann der Träger durch horizontales
Verlagern mit den Aussparungen auf die Führungsrippen ausgerichtet werden. Dadurch,
dass die zweiten Seitenwände weniger hoch als die ersten Seitenwände von der Standfläche
nach oben vorstehen, kann der Anwender Produktinformationen auf den zu den zweiten
Seitenwänden parallelen Längsseiten des Trägers lesen, auch wenn der Träger in die
Aufnahme des Unterteils eingesetzt ist. Die Produktinformationen können beispielsweise
das Füllvolumen und/oder den Typ der Pipettenspitze bezeichnen. Die Erfindung erleichtert
somit das Einsetzen des mit Pipettenspitzen bestückten Trägers in das Unterteil. Zudem
können zwei einander gegenüberliegende Längsseiten des Trägers als Träger für Produktinformationen
genutzt werden, die auch lesbar sind, wenn der Träger in das Unterteil eingesetzt
ist.
[0014] Das Unterteil ist vorzugsweise ein Kasten, der unten durch eine Bodenwand geschlossen
ist, von der die Seitenwände hochstehen. Die Standfläche kann von der Unterseite der
Bodenwand gebildet sein oder durch die Unterseite von Füßen, die bezüglich der Bodenwand
nach unten vorstehen. Alternativ ist das Unterteil ein durch die Seitenwände gebildeter
Rahmen. Die Standfläche kann durch die unteren Ränder der Seitenwände gebildet sein
oder die Unterseite von Füßen, die von den Seitenwänden nach unten vorstehen.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung ist jede Führungsrippe aus einer Gruppe mit mindestens
zwei parallelen Rippenelementen gebildet, wobei jedes Rippenelement eine Breite von
0,50mm bis 1,5mm hat und der Abstand zwischen den Rippenelementen einer Gruppe 0,5mm
bis 1,5mm beträgt. Hierdurch wird die Herstellung von Führungsrippen, die dem horizontalen
Verlagern des Trägers einen geringen Widerstand entgegensetzt, durch Spritzgießen
mit geringem Materialeinsatz begünstigt.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung unterschreiten die Abmessungen des Trägers in
Richtung parallel zu den zweiten Seitenwänden am unteren Rand des Trägers den Abstand
zwischen den Innenseiten der ersten Seitenwände am oberen Rand der ersten Seitenwände
um 4mm bis 7mm. Aufgrund des Freiraumes zwischen den oberen Rändern der ersten Seitenwände
und dem unteren Rand des Trägers ist der Träger leichter in die Aufnahme des Unterteils
einsetzbar.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Aussparungen in mindestens einer Schmalseite
des Trägers zwei voneinander beabstandete vertikale Nuten mit einer Nutenbreite von
jeweils 2,5mm bis 4,5mm. Durch die beiden voneinander beabstandeten Nuten wird der
Träger im Bereich der Schmalseiten nur geringfügig geschwächt, sodass er eine hohe
Stabilität aufweist. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung weist mindestens eine
Schmalseite des Trägers eine einzige Aussparung in Form einer vertikalen Nut auf,
die beide Führungsrippen aufnimmt. Gemäß einer Ausgestaltung ist die mindestens eine
Aussparung in mindestens einer Schmalseite des Trägers an ihrem äußeren Rand durch
eine am unteren Rand des Trägers entlang verlaufende und nach außen vorspringende
Sockelleiste begrenzt. Die Sockelleiste kann zum Aufsetzen einer Schutzhaube genutzt
werden, die seitlich über den Träger hinaussteht. Der Träger mit der aufgesetzten
Schutzhaube ist in ein Unterteil einsetzbar, wobei die Schutzhaube die Pipettenspitzen
vor Verschmutzung schützt.
[0018] Gemäß einer Ausgestaltung ist die mindestens eine Aussparung in mindestens einer
Schmalseite an ihrem inneren Rand durch eine Grifflasche begrenzt, die unten an den
unteren Rand der Schmalseite des Trägers angebunden ist und sich in einem Abstand
von der Schmalseite nach oben bis über die ersten Seitenwände hinaus erstreckt. Die
Grifflasche erleichtert das Einsetzen und Entnehmen des Trägers aus dem Unterteil.
Zudem kann sich der Träger über die Grifflasche an den Innenseiten der ersten Seitenwände
abstützen, um den Träger in einer definierten Lage im Unterteil zu halten.
[0019] Vorzugsweise sind zwei voneinander beabstandete vertikale Nuten in mindestens einer
Schmalseite an ihrem äußeren Rand durch nach außen vorspringende Sockelleisten und
an ihrem inneren Rand durch eine Grifflasche begrenzt. Die Erfindung bezieht alternative
Ausgestaltungen ein, bei denen zwei voneinander beabstandete, vertikale Aussparungen
in mindestens einer Schmalseite an ihren inneren Rändern durch die Grifflasche begrenzt
sind und sich nach außen bis zu den benachbarten Längsseiten des Trägers erstrecken.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist mindestens eine Grifflasche an ihrer Außenseite
ein erstes Mittel zum Verrasten auf, das mit einem zweiten Mittel zum Verrasten an
der Innenseite der ersten Seitenwand verrastet ist. Bei dieser Ausgestaltung ist der
Träger lösbar mit dem Unterteil verbindbar, um ein unbeabsichtigtes Herausziehen des
Träges bei der Entnahme von Pipettenspitzen zu verhindern. Zum Austauschen ist der
Träger durch Betätigen der Grifflaschen entrastbar.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung weist der Träger eine horizontale Deckwand mit darin angeordneten
Löchern und eine von den seitlichen Rändern der Deckwand nach unten vorstehende, umlaufende
Schürze auf. Die Ausgestaltung ist materialsparend und stabil durch Spritzgießen herstellbar.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Schürze außerhalb der Aussparungen einen
nach außen vorspringenden, die Sockelleiste bildenden unteren Abschnitt auf. Diese
Ausgestaltung ist materialsparend und stabil durch Spritzgießen herstellbar.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Ränder der Löcher mit von der Unterseite
der Deckwand vorstehenden Hülsen verbunden, in die die Pipettenspitzen eingesetzt
sind. Durch diese materialsparend durch Spritzgießen herstellbare und stabile Ausgestaltung
werden die Pipettenspitzen besser ausgerichtet, wodurch das Ausrichten des Trägers
auf die Aufnahme des Unterteils erleichtert wird.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung sind die Grifflaschen streifenförmig und haben erste Mittel
zum Verrasten in Form mindestens eines nach außen vorstehenden, horizontalen Wulstes.
Hierdurch wird eine materialsparende Herstellung des Trägers durch Spritzgießen weiter
begünstigt.
[0025] Gemäß einer Ausgestaltung umfassen die Mittel zum Abstützen von den Innenseiten der
Seitenwände vorstehende, vertikale Rippen. Auch dies begünstigt eine materialsparend
durch Spritzgießen herstellbare, stabile Ausführung des Unterteils. Vorzugsweise weisen
die ersten und die zweiten Seitenwände jeweils mehrere Mittel zum Abstützen auf. Die
Rippen weisen eine Rippenbreite von vorzugsweise 0,5mm bis 1,5mm auf, insbesondere
von 1,0mm.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die Mittel zum Abstützen zumindest teilweise
an ihren inneren Rändern vorstehende Vorsprünge mit nach außen geneigten Anschrägungen
an den Außenseiten auf, welche die Schürze des Trägers innen hintergreifen. Durch
die Anschrägungen kann die Schürze des Trägers nach außen gezogen werden, um den Träger
in eine korrekte Form zu bringen, da die Schürze insbesondere bei Ausführung mit geringer
Wandstärke dazu neigen kann, etwas nach innen einzufallen.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist eine Schutzhaube auf die Oberseite des Trägers
aufgesetzt und überdeckt die in die Löcher eingesetzten Pipettenspitzen. Durch die
Schutzhaube werden die Pipettenspitzen beim Umsetzen des Trägers aus einer Vorratspackung
in das Unterteil geschützt.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Unterteil einen schwenkbar gelagerten
Deckel auf, der in Schließposition die Aufnahme mitsamt eines eingesetzten Trägers
und ggfs. die darauf aufgesetzte Schutzhaube überdeckt und in eine Öffnungsstellung
schwenkbar ist, in der der Träger mit den Pipettenspitzen und der ggfs. aufgesetzten
Schutzhaube aus dem Unterteil entnehmbar und in dieses einsetzbar ist und Pipettenspitzen
aus dem Träger entnehmbar sind.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Träger und/oder das Unterteil und/oder
die Schutzhaube und/oder der Deckel aus einem Kunststoff hergestellt. Für die genannten
Bauteile der Vorrichtung kann derselbe oder können verschiedene Kunststoffe verwendet
werden. Vorzugsweise erfolgt die Herstellung von sämtlichen Bauteilen oder von einzelnen
Bauteilen durch Spritzgießen.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Perspektivansicht schräg von oben und von
der Seite;
- Fig. 2
- dieselbe Vorrichtung in der Draufsicht;
- Fig. 3
- dieselbe Vorrichtung in der Vorderansicht;
- Fig. 4
- dieselbe Vorrichtung in einer Ansicht von der linken Seite;
- Fig. 5
- dieselbe Vorrichtung in einem Schnitt entlang der Linie V-V von Fig. 2;
- Fig. 6
- dieselbe Vorrichtung in einem Schnitt entlang der Linie VI-VI von Fig. 2;
- Fig. 7
- Detail VII der Vorrichtung gemäß Fig. 6;
- Fig. 8
- Detail VIII der Vorrichtung gemäß Fig. 6;
- Fig. 9
- dieselbe Vorrichtung bei versetzt bezüglich der korrekten Ausrichtung auf das Unterteil
aufgesetztem Träger in der Draufsicht;
- Fig. 10
- dieselbe Vorrichtung in einem Schnitt X-X von Fig. 9;
- Fig. 11
- dieselbe Vorrichtung mit einem Deckel in geschlossener Stellung in Vorderansicht;
- Fig. 12
- dieselbe Vorrichtung mit geöffnetem Deckel in Vorderansicht;
- Fig. 13
- dieselbe Vorrichtung mit geöffnetem Deckel in einer Ansicht von der linken Seite;
- Fig. 14
- dieselbe Vorrichtung mit geöffnetem Deckel und aufgesetzter Schutzhaube in Vorderansicht;
- Fig. 15
- dieselbe Vorrichtung mit geöffnetem Deckel und aufgesetzter Schutzhaube in einem Schnitt
entlang der Linie XV-XV von Fig. 14;
- Fig. 16
- dieselbe Vorrichtung mit geöffnetem Deckel und Schutzhaube in einem perspektivischen
Sprengbild.
[0031] In der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Angaben "oben" und "unten" sowie
"vertikal" und "horizontal" auf eine Anordnung der Vorrichtung, bei der der plattenförmige
Träger horizontal ausgerichtet ist, das Unterteil mit der Standfläche auf einem horizontalen
Untergrund aufsitzt und der Träger von oben in das Unterteil eingesetzt ist.
[0032] Gemäß Fig. 1 umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Bereitstellen von Pipettenspitzen
einen im Wesentlichen plattenförmigen und im Wesentlichen rechteckigen Träger 2, der
mit Pipettenspitzen 3 bestückt ist. Ferner umfasst die Vorrichtung 1 ein im Wesentlichen
kastenförmiges Unterteil 4, in das der Träger 2 mit den Pipettenspitzen 3 eingesetzt
ist. Zudem weist die Vorrichtung 1 gemäß Fig. 11 bis 16 eine auf den Träger aufsetzbare
Schutzhaube 5 und einen schwenkbar mit dem Unterteil 4 verbundenen Deckel 6 auf.
[0033] Gemäß Fig. 1 bis 8 umfasst der Träger 2 eine im Wesentlichen rechteckige Deckwand
7, die an den vier Ecken Fasen 8 aufweist. Die Deckwand 7 weist in acht Reihen und
zwölf Spalten insgesamt 96 kreisrunde Löcher 9 auf, die senkrecht zur Deckwand 7 ausgerichtet
sind. Die Löcher 9 sind so bemessen, dass Pipettenspitzen 3 bestimmter Größe und Form
darin einsetzbar und aufgrund einer Erweiterung ihres äußeren Durchmessers zum oberen
Ende hin in dem Träger 2 gehalten sind, ohne durch die Löcher 9 hindurchzufallen.
Hierfür können die Pipettenspitzen 3 einen kontinuierlich sich vom unteren Ende zum
oberen Ende hin sich erweiternden Durchmesser oder eine sprunghafte Vergrößerung des
Außendurchmessers aufweisen.
[0034] Von der Unterseite der Deckwand 7 stehen Hülsen 10 senkrecht nach unten vor, die
oben mit den Rändern der Löcher 9 verbunden sind. Pipettenspitzen 3 werden in die
Hülsen 10 eingesetzt und geführt. Sie stehen nach unten über die Hülsen 10 hinaus.
[0035] Ferner weist der Träger 2 eine annähernd vertikal nach oben vorstehende, umlaufende
Schürze 11 auf, die oben mit den seitlichen Rändern der Deckwand 7 verbunden ist.
Die Schürze 11 weist unten einen nach außen vorspringenden, eine Sockelleiste 12 bildenden
unteren Abschnitt auf.
[0036] Die Schürze ist an ihrem oberen Abschnitt 13 und im Bereich der Sockelleiste 12 ebenfalls
an den Ecken mit Fasen 14, 15 versehen.
[0037] Die Grundfläche des Trägers 2 entspricht im Wesentlichen der Grundfläche einer Mikrotiterplatte
und die Anordnung der Löcher 9 entspricht im Wesentlichen der Anordnung der Vertiefungen
einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen gemäß ANSI-Standard auf Empfehlung der
Society for Biomolecular Screening (SBS). Infolgedessen kann eine Gruppe Pipettenspitzen
3, die mittels einer an diesen Standard angepassten Mehrkanalpipette von dem Träger
2 aufgenommen wird, direkt auf eine Gruppe Aufnahmen einer Mikrotiterplatte gemäß
diesem Standard gerichtet werden.
[0038] Der Träger 2 hat somit zwei kurze Schmalseiten 16, 17 (Querseiten) und zwei lange
Schmalseiten 18, 19 (Längsseiten).
[0039] An den kurzen Schmalseiten 16, 17 weist der Träger 2 jeweils in der Mitte eine streifenförmige
Grifflasche 20 auf. Die Grifflasche 20 befindet sich vor einer nutartigen Aussparung
21, die in der Außenseite der kurzen Schmalseite 16,17 ausgebildet ist. Die nutartige
Aussparung 21 erstreckt sich in vertikaler Richtung in der Schürze 11, und zwar durch
die Sockelleiste 12 und den oberen Abschnitt 13 der Schürze 11 hindurch.
[0040] Die Grifflasche 20 ist unten im Bereich der nutartigen Aussparung 21 an den unteren
Rand 22 der Schürze 11 angebunden. Von ihrer Anbindung 23 aus erstreckt sie sich ein
kurzes Stück horizontal von der Schürze 11 weg. Daran anschließend verläuft sie in
einem Abstand vom Grund der Aussparung 21 vertikal nach oben. In diesem Bereich fluchtet
ihre Außenseite mit der Außenseite der Sockelleiste 12. Auf dem Niveau der Oberseite
der Sockelleiste 12 weist die Grifflasche 20 eine Abwinklung auf und oberhalb der
Abwinklung 24 erstreckt sich die Grifflasche 20 vertikal nach oben über die Deckwand
7 hinaus. Das obere Ende der Grifflasche ist beispielsweise etwa auf dem Niveau des
oberen Endes der in den Träger 2 eingesetzten Pipettenspitzen 3 angeordnet.
[0041] Am oberen Rand der Abwinklung 23 weist die Grifflasche 20 einen in horizontaler Richtung
nach außen vorstehenden Rastwulst 25 auf. Am oberen Ende weist die Grifflasche eine
horizontal nach außen vorstehende Griffleiste 26 auf.
[0042] In jeder kurzen Schmalseite 16, 17 sind beidseitig neben der Grifflasche 20 vertikal
erstreckte Nuten 27, 28 ausgebildet. Die Nuten 27, 28 sind jeweils an ihrem äußeren
Rand durch den äußeren Rand der nutenförmigen Aussparung 21 begrenzt. An ihrem inneren
Rand sind sie jeweils durch die Grifflasche 20 begrenzt.
[0043] Die Nuten 27, 28 haben jeweils eine in Richtung der kurzen Schmalseite 16, 17 gemessene
Nutenbreite von 2,5mm bis 5mm. Im Beispiel sind es horizontal 4mm. Ferner haben die
Nuten 27, 28 jeweils horizontal und senkrecht zur kurzen Schmalseite 16, 17 im Bereich
der Sockelleiste 12 gemessene Nutentiefe von 1,5 bis 2,5mm. Im Beispiel beträgt die
Nutentiefe 2mm.
[0044] Der Träger 2 ist aus Kunststoff hergestellt, vorzugsweise aus Polypropylen (PP).
Weiterhin vorzugsweise ist der Träger 2 durch Spritzgießen hergestellt. Bevorzugt
ist er einteilig spritzgegossen.
[0045] Gemäß Fig. 6 und 7 sind die Pipettenspitzen 3 kleine Röhrchen aus Kunststoff, die
unten eine untere Durchgangsöffnung 29 für Flüssigkeit und oben eine obere Durchgangsöffnung
30 für Luft aufweisen. Der Querschnitt der Pipettenspitzen 3 vergrößert sich von der
unteren zur oberen Durchgangsöffnung hin. Zwischen der unteren Durchgangsöffnung und
der oberen Durchgangsöffnung ist in den Pipettenspitzen 3 ein Aufnahmevolumen 31 für
Flüssigkeit vorhanden. Oben weisen die Pipettenspitzen 3 einen am Rand nach außen
vorstehenden, umlaufenden Kragen 32 auf, mit dem sie sich am Rand der Löcher 9 abstützen.
[0046] Gemäß Fig. 1 bis 8 weist das Unterteil 4 ein im Wesentlichen rechteckige Bodenwand
33 und von den seitlichen Rändern der Bodenwand hochstehende erste Seitenwände 34,
35 und zweite Seitenwände 36, 37 auf. Die Bodenwand 33 weist Füße 38 mit einer Standfläche
39 an der Unterseite auf.
[0047] Jede Seitenwand 34 bis 37 weist in einem Abstand von ihrem oberen und den beiden
vertikalen Rändern eine Wölbung 40 nach innen auf, die sich bis zur Bodenwand 33 erstreckt.
Im Bereich der Wölbungen 40 sind die seitlichen Ränder der Bodenwand 33 etwas eingezogen.
Die Wölbungen 40 steifen das Unterteil 4 aus.
[0048] Die Seitenwände 34 bis 37 begrenzen eine Aufnahme 41 mit einer rechteckigen oberen
Öffnung 42 (vgl. Fig. 9, 10). Die Aufnahme 41 ist so bemessen, dass der mit Pipettenspitzen
3 bestückte Träger 2 von oben durch die obere Öffnung 42 in die Aufnahme 41 einsetzbar
ist. Hierfür übersteigen die Abmessungen der oberen Öffnung 42 in beiden Richtungen
jeweils um einige Millimeter die Grundfläche des Trägers 2.
[0049] Die ersten Seitenwände 34, 35 begrenzen die kürzeren Ränder der oberen Öffnung 42
und die zweiten Seitenwände 36, 37 begrenzen die längeren Ränder der oberen Öffnung.
Die ersten Seitenwände 34, 35 stehen von der Bodenwand 33 weiter nach oben empor als
die zweiten Seitenwände 36, 37.
[0050] Von den Innenseiten der ersten und zweiten Seitenwände 34 bis 37 stehen Mittel zum
Abstützen des Trägers in Form von vertikalen Rippen 43 vor (vgl. Fig. 5 und 16). An
den Innenseiten der ersten Seitenwände 34, 35 sind jeweils zwei Rippen 43 vorhanden.
An den Innenseiten der zweiten Seitenwände 36, 37 sind jeweils vier Rippen 43 vorhanden.
Diese Rippen 43 stützen sich unten auf den oberen Rändern der Wölbungen 40 ab.
[0051] Zusätzlich sind an den Ecken zwischen den ersten und den zweiten Seitenwänden 34
bis 37 jeweils eine diagonale Rippe 44 vorhanden, die in einem Winkel von 45° zu den
beiden benachbarten Seitenwänden 34 bis 37 ausgerichtet ist. Diese diagonale Rippe
44 erstreckt sich vertikal nach unten bis zur Bodenwand 33.
[0052] Die Rippen 43, 44 stehen so weit von den Innenseiten der Seitenwände 34 bis 37 vor,
dass der Träger 2 mit dem unteren Rand der Schürze 11 auf die Rippen 43, 44 aufsetzbar
ist.
[0053] Die beiden Rippen 43 an der Innenseite jeder ersten Seitenwand 34, 35 haben an ihren
inneren, von der ersten Wand beabstandeten Rändern hochstehende Vorsprünge 45 mit
nach innen in die Aufnahme 41 hinein geneigten Anschrägungen 46 an den Außenseiten
(vgl. Fig. 5). Ferner haben die beiden mittleren Rippen 43 an der Innenseite jeder
zweiten Seitenwand 36, 37 an ihren von der zweiten Seitenwand 36, 37 entfernten, inneren
Rändern hochstehende Vorsprünge 45 mit nach innen in die Aufnahme 41 hinein geneigten
Anschrägungen 46 an den Außenseiten (vgl. Fig. 16). Die Vorsprünge 45 mit den Anschrägungen
46 dienen dazu, die Innenseite der Schürze 11 des Trägers 2 im Bereich der Sockelleiste
12 zu hintergreifen, um fertigungsbedingte Einwölbungen zu kompensieren.
[0054] Ferner sind an den Innenseiten der ersten Seitenwände 34, 35 jeweils zwei voneinander
beabstandete, vertikale Führungsrippen 47 vorhanden. Die Führungsrippen 47 stützen
sich unten am oberen Rand der Wölbung 40 der ersten Seitenwand 34, 35 ab und erstrecken
sich vertikal nach oben bis oberhalb der Rippen 43, 44. Oben ragen die Führungsrippen
47 bis in die Bereiche der ersten Seitenwände 34, 35 hinein, die über die zweiten
Seitenwände 36, 37 hinausstehen. Dort enden sie auf der Höhe des oberen Rands der
zweiten Seitenwände 36, 37.
[0055] Jede Führungsrippe 47 hat eine horizontal in Richtung der ersten Seitenwand 34, 35
gemessene Rippenbreite von 2,5mm bis 4mm. Im Beispiel sind es 3mm.
[0056] Ferner hat jede Führungsrippe 47 eine horizontal senkrecht zur ersten Seitenwand
34, 35 gemessene Rippenhöhe von 2,5mm bis 4mm. Im Beispiel sind es 3mm.
[0057] Jede Führungsrippe 47 ist aus einer Gruppe von zwei parallelen Rippenelementen 48,
49 gebildet. Jedes Rippenelement 48, 49 hat eine Breite von 0,5 bis 1,5mm. Im Beispiel
sind es 1mm. Ferner beträgt der Abstand zwischen den Rippenelementen 48, 49 einer
Gruppe 0,5mm bis 1,5mm. Im Beispiel sind es 1mm. Durch diese Abmessungen der Führungsrippen
47 sowie ihrer Ausbildung aus jeweils zwei Rippenelementen 48, 49 ist ein reibungsarmes
Verlagern des Trägers 2 zur korrekten Ausrichtung der Nuten 27, 28 auf die Führungsrippen
47 gegeben.
[0058] Darüber hinaus weisen die ersten Seitenwände 34, 35 zwischen den Führungsrippen 47
am oberen Rand von der Innenseite vorstehende rippenförmige Rastvorsprünge 50 auf.
[0059] Schließlich hat jede erste Seitenwand 34, 35 außerhalb der Rippen 43 von der Innenseite
vorstehende und vertikal erstreckte Führungsstege 51. Die Führungsstege 51 stützen
sich unten auf dem oberen Rand der Wölbung 40 der ersten Seitenwände 34, 35 ab und
enden oben unterhalb des oberen Randes der ersten Seitenwände 34, 35 in einer Einführschrägen
52. Die Führungsstege 51 stehen weniger weit als die Rippen 43 und Führungsrippen
47 von den Innenseiten der ersten Seitenwand 34, 35 vor. Im Beispiel sind es 0,5 mm.
[0060] Die Rippen 43 stehen an den Innenseiten der ersten und zweiten Seitenwände 34 bis
37 2mm bis 4mm nach innen vor. Im Beispiel sind es 3mm. Die diagonalen Rippen 44 stehen
4mm bis 8mm nach innen vor. Im Beispiel sind es 6mm.
[0061] Das Unterteil ist aus Kunststoff hergestellt, vorzugsweise aus PP. Weiterhin vorzugsweise
ist das Unterteil durch Spritzgießen hergestellt. Bevorzugt ist es einteilig spritzgegossen.
[0062] Der mit Pipettenspitzen 3 bestückte Träger 2 ist durch die obere Öffnung 42 des Unterteils
4 hindurch in die Aufnahme 41 einsetzbar. Hierbei erleichtern die Führungsstege 51
das exakte Ausrichten des Trägers 2 zwischen den ersten Seitenwänden 34, 35. Wenn
hierbei der Träger nicht exakt auf die Aufnahme ausgerichtet ist, stützt sich der
Träger 2 mit den unteren Rändern 22 der Sockelleiste 12 und der Grifflaschen 20 auf
den oberen Enden der Führungsrippen 47 ab (vgl. Fig. 9, 10). Der Träger 2 ist in horizontaler
Richtung parallel zu den ersten Seitenwänden 34, 35 verlagerbar, bis die Führungsrippen
47 exakt auf die Nuten 27, 28 an den kurzen Schmalseiten 16, 17 des Trägers 2 ausgerichtet
sind. Dann befinden sich beide langen Schmalseiten 18, 19 des Trägers 2 innerhalb
der zweiten Seitenwände 35, 36. Der Träger 2 verlagert sich aufgrund seines Eigengewichts
ein Stück nach unten. Durch Zusammenschwenken der Grifflaschen 20 und weiteres Absenken
des Trägers 2 wird dieser mit dem unteren Rand 22 der Sockelleiste 12 gegen die Rippen
43, 44 gedrückt. Hierbei hintergreifen die Vorsprünge 45 die Innenseiten der Sockelleisten
12. Durch Entlastung der Grifflaschen 20 werden die Rastwulste 25 und Rastvorsprünge
50 miteinander verrastet. Der Träger 2 ist dann lösbar an dem Unterteil 4 befestigt
(vgl. Fig. 1 bis 8). Danach können Pipettenspitzen 3 einzeln mittels einer Einkanalpipette
oder in Gruppen mittels einer Mehrkanalpipette entnommen werden.
[0063] Nachdem sämtliche Pipettenspitzen 3 verbraucht sind, ist der Träger 2 durch Zusammenschwenken
der Grifflaschen 20 entriegelbar und an den Grifflaschen 20 aus dem Unterteil 4 herausziehbar.
Danach ist ein mit frischen Pipettenspitzen 3 bestückter Träger 2 in das Unterteil
4 in der beschriebenen Weise einsetzbar.
[0064] Wenn der Träger 2 in dem Unterteil 4 verrastet ist, ist der oberhalb der Sockelleiste
12 angeordnete obere Abschnitt 13 der langen Schmalseiten 16, 17 von außen sichtbar.
Auf diesem Abschnitt 13 können Produktinformationen angebracht sein, die vom Anwender
leicht erfasst werden können. Dabei handelt es sich beispielsweise um Angaben über
das Füllvolumen und die Art der Pipettenspitzen.
[0065] Auf den Außenseiten der Sockelleisten 12 können weitere Informationen angebracht
sein, die seltener benötigt werden (z.B. die Bestellnummer, das Verfallsdatum oder
die Lot-Nr.).
[0066] Gemäß Fig. 14 bis 16 bedeckt eine Schutzhaube 5 die Pipettenspitzen 3 und stützt
sich mit ihrem unteren Rand auf der Oberseite der Sockelleiste 12 ab. An den Grifflaschen
20 weist die Schutzhaube 5 Öffnungsbereiche 53, 54 auf, durch die hindurch die Grifflaschen
20 betätigbar sind.
[0067] Der mit Pipettenspitzen 3 bestückte und von der Schutzhaube abgedeckte Träger 2 ist
in das Unterteil 4 einsetzbar. Hierbei werden die Pipettenspitzen 3 durch die Schutzhaube
5 geschützt.
[0068] Die ersten Seitenwände 34, 35 haben etwas unterhalb ihres oberen Randes in kurzem
Abstand von der ersten Seitenwand zwei nach außen horizontal vorstehende Zapfen 55,
56 (vgl. Fig. 11 bis 16). Auf den Zapfen 55, 56 ist ein haubenartiger Deckel 6 an
Lageraugen 57, 58 in streifenförmigen Lagerabschnitten 59, 60 gelagert. Der Deckel
6 weist am unteren Rand seiner gegenüberliegenden Längsseite eine Rastlasche 61 auf.
Die Rastlasche 61 hat einen dritten Rastwulst 62 an ihrer Innenseite, der mit einem
am oberen Rand der zweiten Seitenwand 36 nach außen vorstehenden vierten Rastwulst
63 zusammenwirkt.
[0069] In zugeschwenkter Schließstellung deckt der Deckel 6 den Träger 2 mit den eingesetzten
Pipettenspitzen 3 ab und ist mit dem Unterteil 4 verrastet. In Öffnungsstellung ist
der Deckel 6 um mehr als 90° nach außen geklappt und stützt sich mit dem unteren Rand
seiner Längsseite neben den Lagerabschnitten 59, 60 an der Außenseite der zweiten
Seitenwand 37 ab. In dieser Stellung ist der Träger 2 einsetzbar und entnehmbar und
sind Pipettenspitzen 3 von dem eingesetzten Träger 2 abnehmbar.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
| 1 |
Vorrichtung |
| 2 |
Träger |
| 3 |
Pipettenspitzen |
| 4 |
Unterteil |
| 5 |
Schutzhaube |
| 6 |
Deckel |
| 7 |
Deckwand |
| 8 |
Fase |
| 9 |
Loch |
| 10 |
Hülse |
| 11 |
Schürze |
| 12 |
Sockelleiste |
| 13 |
oberer Abschnitt |
| 14, 15 |
Fase |
| 16, 17 |
Schmalseite (kurz) (Querseite) |
| 18, 19 |
Schmalseite (lange) (Längsseite) |
| 20 |
Grifflasche |
| 21 |
Aussparung |
| 22 |
unterer Rand |
| 23 |
Anbindung |
| 24 |
Abwinklung |
| 25 |
Rastwulst |
| 26 |
Griffleiste |
| 27, 28 |
Nut |
| 29 |
(untere) Durchgangsöffnung |
| 30 |
(obere) Durchgangsöffnung |
| 31 |
Aufnahmevolumen |
| 32 |
Kragen |
| 33 |
Bodenwand |
| 34, 35 |
(erste) Seitenwand |
| 36, 37 |
(zweite) Seitenwand |
| 38 |
Fuß |
| 39 |
Standfläche |
| 40 |
Wölbung |
| 41 |
Aufnahme |
| 42 |
obere Öffnung |
| 43 |
Rippe |
| 44 |
diagonale Rippe |
| 45 |
Vorsprung |
| 46 |
Anschrägung |
| 47 |
Führungsrippe |
| 48, 49 |
Rippenelement |
| 50 |
Rastvorsprung |
| 51 |
Führungssteg |
| 52 |
Einführschräge |
| 53, 54 |
Öffnungsbereich |
| 55, 56 |
Zapfen |
| 57, 58 |
Lagerauge |
| 59, 60 |
Lagerabschnitt |
| 61 |
Rastlasche |
| 62 |
dritter Rastwulst |
| 63 |
vierter Rastwulst |
1. Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen mit
● einem plattenförmigen Träger (2) mit im Wesentlichen rechteckiger Grundfläche,
● einer Vielzahl von senkrecht zur Grundfläche ausgerichteten Löchern (9) im Träger
(2),
● mindestens einer vertikal verlaufenden Aussparung (21) in den Außenseiten von zwei
einander gegenüberliegenden Schmalseiten (16, 17) des Trägers (2), die bemessen sind,
jeweils zwei voneinander beabstandete, vertikale Führungsrippen (47) mit einer Rippenbreite
von jeweils 2,5mm bis 4mm mindestens teilweise und einer Rippenhöhe von jeweils 2,5mm
bis 4mm mindestens teilweise aufzunehmen,
● in die Löcher (9) eingesetzte Pipettenspitzen (3),
● einem Unterteil (4) mit von einer Standfläche (39) hochstehenden Seitenwänden (34
bis 37), die eine rechteckige Aufnahme (41) für den Träger (2) mit den eingesetzten
Pipettenspitzen (3) umgrenzen, wobei zwei einander gegenüberliegende erste Seitenwände
(34, 35) weiter nach oben von der Standfläche (39) vorstehen, als zwei einander gegenüberliegende
zweite Seitenwände (35, 36),
● Mitteln zum Abstützen (43, 44) an den Innenseiten mindestens zweier einander gegenüberliegender
Seitenwände, die so beschaffen sind, dass sie den Träger (2) in horizontaler Ausrichtung
an den unteren Rändern (22) von Schmalseiten (16, 17) unterhalb der oberen Ränder
sämtlicher Seitenwände (34 bis 37) abstützen und
● zwei voneinander beabstandeten, vertikalen Führungsrippen (47) mit einer Rippenbreite
von jeweils 2,5mm bis 4mm und einer Rippenhöhe von jeweils 2,5mm bis 4mm an der Innenseite
jeder ersten Seitenwand (34, 35), wobei die beiden Führungsrippen (47) in die mindestens
eine Aussparung (21) in einer Schmalseite (16, 17) des Trägers (2) eingreifen, wenn
der Träger (2) auf die Mittel zum Abstützen (43, 44) aufgesetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der jede Führungsrippe (47) aus einer Gruppe mit
mindestens zwei parallelen Rippenelementen (48, 49) gebildet ist, wobei jedes Rippenelement
eine Breite von 0,50 bis 1,5mm hat und der Abstand zwischen den Rippenelementen (48,
49) einer Gruppe 0,5mm bis 1,5mm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Abmessungen des Trägers (2) in Richtung
parallel zu den zweiten Seitenwänden (36, 37) am unteren Rand (22) des Trägers (2)
den Abstand zwischen den ersten Seitenwänden (34, 35) am oberen Rand der ersten Seitenwände
(34, 35) von 4mm bis 7mm unterschreitet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Aussparungen (21) in mindestens
einer Schmalseite des Trägers zwei voneinander beabstandete vertikale Nuten (27, 28)
mit einer Nutenbreite von jeweils 2,5 bis 4,5mm sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die mindestens eine Aussparung
(21) in mindestens einer Schmalseite (16, 17) des Trägers (2) an ihrem äußeren Rand
durch eine am unteren Rand des Trägers (2) entlang verlaufende und nach außen vorspringende
Sockelleiste (12) begrenzt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die mindestens eine Aussparung
(21) in mindestens einer Schmalseite (16, 17) an ihrem inneren Rand durch eine Grifflasche
(20) begrenzt ist, die unten an den unteren Rand der Schmalseite (16, 17) des Trägers
(2) angebunden ist und sich in einem Abstand von der Schmalseite (16, 17) nach oben
bis über die ersten Seitenwände (34, 35) hinaus erstreckt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der mindestens eine Grifflasche (20) an ihrer Außenseite
oberhalb ihrer Anbindung (23) an dem Träger (2) ein erstes Mittel zum Verrasten (25)
aufweist, das mit einem zweiten Mittel zum Verrasten (50) an der Innenseite der benachbarten
ersten Seitenwand (34, 35) verrastet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der der Träger (2) eine horizontale
Deckwand (7) mit darin angeordneten Löchern (9) und eine von den seitlichen Rändern
der Deckwand (7) nach unten vorstehenden, umlaufenden Schürze (11) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der die Schürze (11) außerhalb der Aussparung (21)
einen nach außen vorspringenden, die Sockelleiste (12) bildenden unteren Abschnitt
aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, bei der die Ränder der Löcher (9) mit von der
Unterseite der Deckwand (7) vorstehenden Hülsen (10) verbunden sind, in die die Pipettenspitzen
(3) eingesetzt sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei der die Grifflaschen (20) streifenförmig
sind und erste Mittel zum Verrasten (25) in Form mindestens eines nach außen vorstehenden,
horizontalen Rastwulstes (25) haben.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die Mittel zum Abstützen (43,
44) von den Innenseiten der Seitenwände vorstehende, vertikale Rippen umfassen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die Mittel zum Abstützen (43,
44) zumindest teilweise an ihren inneren Rändern hochstehende Vorsprünge (45) mit
nach innen in die Aufnahme (41) hinein geneigten Anschrägungen (46) an den Außenseiten
aufweisen, welche die Schürze (11) des Trägers (2) innen hintergreifen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei der eine Schutzhaube (5) auf die
Oberseite des Trägers (2) aufgesetzt ist und die in die Löcher (9) eingesetzten Pipettenspitzen
(3) überdeckt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei der das Unterteil (4) einen schwenkbar
gelagerten Deckel (6) aufweist, der in Schließposition die Aufnahme mitsamt eines
eingesetzten Trägers (2) und ggfs. die darauf aufgesetzte Schutzhaube (5) überdeckt
und in eine Öffnungsstellung schwenkbar ist, in der der Träger (2) mit den Pipettenspitzen
(3) und der ggfs. der aufgesetzten Schutzhaube (5) aus dem Unterteil (4) entnehmbar
und in dieses einsetzbar ist und Pipettenspitzen (3) aus dem Träger (2) entnehmbar
sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 bei der der Träger (2) und/oder das
Unterteil (4) und/oder die Schutzhaube (5) und/oder der Deckel (6) aus mindestens
einem Kunststoff hergestellt ist.