[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingungserreger, insbesondere für eine Vibrationsramme,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Im Bauwesen werden Schwingungserzeuger wie Vibratoren, Rüttler oder Vibrationsbären
verwendet, um Profile in den Boden einzubringen oder zu ziehen oder auch um Bodenmaterial
zu verdichten. Der Boden wird durch Vibration angeregt und erreicht so einen "pseudoflüssigen"
Zustand. Durch statische Auflast kann das Rammgut dann in den Baugrund gedrückt werden.
Die Vibration ist gekennzeichnet durch eine lineare Bewegung und wird durch paarweise
gegenläufig rotierende Unwuchten innerhalb eines Vibratorgetriebes generiert. Schwingungserzeuger
werden charakterisiert durch die installierte Unwucht, das sogenannte "statische Moment".
[0003] Um in Abhängigkeit von Rammgut und Bodeneigenschaften einen optimalen Vortrieb bzw.
eine gute Verdichtung zu erreichen, ist es wünschenswert, Amplitude, Frequenz oder
Kraftrichtung des Schwingungserzeugers zu regeln. Die Einstellung der Vibration erfolgt
sinnvollerweise über eine Veränderung des statischen Moments oder der Phasenlage der
Unwuchten. Zur Verstellung der wirksamen Größe der Unwucht werden Wellen mit unveränderbaren
Unwuchten gegeneinander verdreht, oder die aktive Unwucht jeder einzelnen Welle wird
verändert. Eine besondere Bauform sind Hochkantvibratoren. Diese sind üblicherweise
mit drei oder vier Unwuchtwellen bestückt. Das Verstellen des statischen Moments des
Schwingungserzeugers erfolgt durch Verstellen der wirksamen Unwucht jeder Welle. Dabei
wird regelmäßig eine mittlere Unwucht gegen zwei äußere Unwuchten verdreht, um auf
diese Weise die resultierende Unwucht einzustellen. Da der Winkel zwischen den Unwuchten
auf allen Unwuchtwellen gleich sein soll, werden üblicherweise jeweils die äußeren
und die inneren Unwuchten aller Wellen miteinander synchronisiert und dabei mit Zahnrädern
zu Gruppen zusammengefasst. Alle Unwuchten, deren Phasenlage zueinander bei der Verstellung
des statischen Moments unverändert bleibt, bilden eine Unwuchtgruppe. Regelmäßig bilden
alle inneren Unwuchten eine Unwuchtgruppe, ebenso alle äußeren. Die Kopplung zwischen
diesen Gruppen erfolgt über einen Schwenkmotor, der die Phasenlage zwischen den Unwuchtgruppen
verschiebt bzw. konstant hält. Ein solcher Schwingungserzeuger ist beispielsweise
in der
DE 20 2007 005 283 U1 beschrieben. Dabei werden die Gruppe der äußeren Unwuchten und die Gruppe der inneren
Unwuchten jeweils separat über einen Antrieb angetrieben. Der Schwenkmotor dient einzig
der Verstellung der Phasenlage der Unwuchtgruppen zueinander.
[0004] Nachteilig an dem vorbekannten Schwingungserzeuger ist, dass dieser eine große Teilevielfalt
aufweist. Bei einem derartigen Schwingungserzeuger mit vier Unwuchtwellen und einem
mittig angeordnetem Schwenkmotor sind beispielsweise bei drei Zahnradreihen vierzehn
Zahnräder erforderlich. Darüber hinaus ist das maximale Drehmoment des Schwenkmotors
begrenzt, da dessen Außendurchmesser durch die benachbarten Unwuchten begrenzt ist.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Schwingungserzeuger bereitzustellen, dessen Teilevielfalt reduziert ist und
bei dem Einschränkungen des maximalen Drehmoments des Schwenkmotors vermieden sind.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Mit der Erfindung ist ein Schwingungserreger geschaffen, dessen Teilevielfalt reduziert
ist und bei dem Einschränkungen des maximalen Drehmoments vermieden sind. Dadurch,
dass der Schwenkmotor derart axial angeordnet ist, dass er außerhalb der von den Unwuchten
überstrichenen Bereiche positioniert ist, befindet sich in dem Bereich zwischen den
Unwuchten lediglich die Schwenkmotorwelle, weshalb die Unwuchten bei gleichem Achsabstand
mit größerem Außendurchmesser ausgeführt werden können. Gleichsam ist der Außendurchmesser
des Schwenkmotors nicht durch benachbarte Unwuchten begrenzt. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung des Schwenkmotors sind nunmehr nur zwei Zahnradreihen erforderlich, wodurch
die Teilevielfalt reduziert ist.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens eine der parallel zueinander angeordneten
Wellen sowie zusätzlich die Schwenkmotorwelle des Schwenkmotors oder das Schwenkmotorgehäuse
des Schwenkmotors mit einem Antrieb verbunden. Hierdurch ist die Belastung des Schwenkmotors
selbst reduziert, da von diesem keine Antriebsmomente zu übertragen sind. Der Antriebsmotor,
der das Wellenende des Schwenkmotors dreht, treibt über das auf der Schwenkmotorwelle
befestigte Zahnrad eine Reihe Zahnräder an, die mit der jeweils mittleren Unwucht
jeder Welle verbunden ist. Das Antriebsmoment wird über diese Welle auf die Unwucht
übertragen, der Schwenkmechanismus des Schwenkmotors liegt jedoch nicht im Kraftfluss
des Antriebsmoments. Derselbe Effekt ergibt sich, wenn das Schwenkmotorgehäuse mit
dem Antriebsmotor angetrieben ist.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens einer der Antriebe als Hydraulikmotor
mit verstellbarem Schluckvolumen ausgebildet. Hierdurch besteht die Möglichkeit, durch
Veränderung des Verhältnisses der Schluckvolumina der die beiden Unwuchtgruppen treibenden
Motore Größe und Richtung des von dem Schwenkmotor zu übertragenden Moments zu beeinflussen,
wodurch der Schwenkmotor in seiner Schwenkbewegung unterstützt oder gebremst werden
kann.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist der Schwenkmotor ein Drehflügelschwenkmotor, der
bevorzugt einflüglig ausgebildet ist und einen Schwenkwinkel größer 210 Grad, bevorzugt
größer 240 Grad, besonders bevorzugt größer 270 Grad aufweist. Hierdurch ist ein erheblich
größerer Schwenkwinkel bereitgestellt, um die Unwuchten um 180 Grad gegeneinander
zu verdrehen. Hierdurch ist über eine Getriebeübersetzung eine Steigerung des Drehmoments
ermöglicht, wobei eine bessere Ausnutzung des Bauraums bewirkt ist.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Schwenkmotorwelle sowie das Schwenkmotorgehäuse
jeweils mit wenigstens einem Zahnrad versehen, das jeweils in ein mit einer auf einer
der Wellen angeordneten Unwuchtmasse verbundenes Zahnrad eingreift. Dabei weist bevorzugt
das wenigstens eine auf der Schwenkmotorwelle angeordnete Zahnrad einen kleineren
Durchmesser auf, als das mit diesem Zahnrad in Eingriff befindliche, mit einer Unwuchtmasse
verbundene Zahnrad. Hierdurch ist ein Übersetzungsverhältnis erzielt, wodurch das
wirkende Drehmoment erhöht ist. Aufgrund des definierten erforderlichen Drehmoments
zur Verstellung der Unwuchten gegeneinander ist hierdurch eine Reduzierung des von
dem Schwenkmotor zu leistenden Drehmoments erzielt, weshalb dieser geringer dimensioniert
bzw. mit geringerem Druck betrieben werden kann.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung sind zur Abdichtung des Schwenkmotorgehäuses gegenüber
der Schwenkmotorwelle des wenigstens einen Schwenkmotors keine Dichtungen angeordnet,
wobei die Dichtwirkung ausschließlich über das Spaltmaß bewirkt ist. Hierdurch ist
der Wartungsaufwand reduziert, da ein Wechsel von gealterten, verschlissenen bzw.
bei zu hohen Temperaturen versprödeten Dichtungen nicht erforderlich ist. Die Dichtwirkung
wird vielmehr über enge Spalte erreicht. Der Gefahr einer höheren Leckage wird durch
einen Betrieb mit niedrigerem Druck begegnet, der durch die Dimensionierung des Schwenkmotors
bzw. der Getriebeübersetzung der in Eingriff befindlichen Zahnräder ausgeglichen werden
kann.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schwenkmotorwelle des Schwenkmotors
mit einer axialen Bohrung versehen, in die eine feststehende Lanze hineinragt, die
wenigstens zwei Kanäle zur Ölversorgung des Schwenkmotors aufweist, die in jeweils
eine außen an der Lanze angeordnete Ringnut münden, wobei in der Schwenkmotorwelle
radiale Bohrungen zur Verbindung der wenigstens zwei Ringnuten der Lanze mit den zu
versorgenden Kammern eingebracht sind. Dabei ist die Passung zwischen Lanze und Wellenbohrung
im Bereich der Ringnuten vorzugsweise als enges Gleitlager ausgeführt. Die Lanze ist
in diesem Bereich bevorzugt mit Kunststoff beschichtet. Das Vorsehen einer solchen
feststehenden Lanze begegnet der Problematik der im Stand der Technik üblicherweise
eingesetzten Drehdurchführungen, welche aus einem feststehenden Gehäuse bestehen,
welches am Gehäuse des Schwingungserregers angeflanscht wird und einem Rotor, der
in diesem Gehäuse drehbar gelagert ist und vom rotierenden Schwenkmotor mit angetrieben
wird. Lager weisen immer ein Lagerspiel auf, wodurch alle in einem schwingenden Gehäuse
gelagerten Komponenten mit einer gewissen Exzentrität rotieren. Während diese bei
selbstgelagerten Schwenkmotoren relativ groß sind, sind in Drehdurchführungen aus
dichtungstechnischen Gründen sehr enge Spiele erforderlich. Eine direkte starre Verbindung
zwischen dem Rotor der Drehdurchführung der Schwenkmotorwelle ist nicht möglich, da
der schwere Schwenkmotor die empfindlichen Lager der Drehdurchführung beschädigen
würde. Die feststehend angeordnete Lanze hingegen gleicht die tanzenden Bewegungen
der Schwenklagerwelle in den funktionsbedingt ein Spiel aufweisenden Wälzlagern aus.
Dies geschieht einerseits durch den langen Schaft der Lanze, der vorzugsweise elastisch
ausgeführt ist und vorteilhaft durch eine Befestigung am Flansch so ausgeführt ist,
dass sie leichte Schrägstellungen aufnehmen kann. Dabei ist die Lanze bevorzugt endseitig
mit Spiel in einem an dem Gehäuse des Schwingungserregers befindlichen Flanschteil
verdrehsicher gelagert.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung weist die Lanze endseitig ein durchmesservergrößertes
Kopfstück auf, mit dem es in dem Flanschteil gelagert ist. Hierdurch ist eine nachgiebige
Befestigung der Lanze in dem Flansch ermöglicht. Hierzu ist bevorzugt der durch das
Spiel gebildete Spalt zwischen Lanze und Flanschteil durch wenigstens einen O-Ring
überbrückt. Gegen Verdrehung kann die Lanze mittels eines in das Kopfstück eingreifenden
Stiftes gesichert sein.
[0014] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung eines Schwingungserzeuger in räumlicher Ansicht;
- Figur 2
- die schematische Darstellung des Drehflügelschwenkmotors des Schwingungserzeugers
aus Fig. 1 im Querschnitt (Flügel nicht dargestellt);
- Figur 3
- die schematische Darstellung der Lanze der Anordnung aus Fig. 2 mit angeordnetem Flanschteil
im Querschnitt und
- Figur 4
- die schematische Darstellung des Drehflügels des Drehflügelschwenkmotors aus Fig.
2.
[0015] Der als Ausführungsbeispiel gewählte Schwingungserreger ist als vierwelliges Vibratorgetriebe
ausgeführt. Es sind vier Unwuchtwellen 1 angeordnet, auf der beabstandet zueinander
zwei äußere Unwuchtmassen 11 befestigt sind. Mittig zwischen den beiden äußeren Unwuchtmassen
11 ist eine mittlere Unwuchtmasse 12 angeordnet, die mit einem Zahnrad 121 verbunden
ist. Weiterhin ist auf der Unwuchtwelle 1 an seinem dem Schwenkmotor 2 zugewandten
Ende ein weiteres Zahnrad 13 befestigt. Die Unwuchtwellen 1 sind derart parallel zueinander
angeordnet, dass die Zahnräder 121, 13 von je zwei Unwuchtwellen 1 miteinander in
Eingriff stehen, so dass zwei Unwuchtwellengruppen 10 gebildet sind. Die beiden Unwuchtwellengruppen
10 sind über die Zahnräder 211, 221 eines Schwenkmotors 2 miteinander gekoppelt.
[0016] Der Schwenkmotor 2 umfasst eine Schwenkmotorwelle 21 sowie ein Schwenkmotorgehäuse
22, wobei die Drehstellung des Schwenkmotorgehäuses 22 relativ zur Schwenkmotorwelle
21 veränderbar ist. Auf der Schwenkmotorwelle 21 ist ein Flügel 23 angeformt, der
innerhalb des Schwenkmotorgehäuses 22 rotierbar ist. Innerhalb des Schwenkmotorgehäuses
22 ist ein Anschlag 24 angeformt, durch den der Schwenkwinkel des Flügels 23 begrenzt
ist. Zwischen dem Anschlag 24 und dem Flügel 23 ist beidseitig des Flügels 23 jeweils
eine Kammer 25 begrenzt. Auf der Schwenkmotorwelle 21 ist ein Zahnrad 211 befestigt,
welches mit jeweils einem Zahnrad 121 einer mittleren Unwuchtmasse 12 einer Unwuchtwelle
1 einer Unwuchtwellengruppe 10 im Eingriff steht. Parallel zu dem Zahnrad 211 ist
beabstandet zu diesem ein Zahnrad 221 an dem Schwenkmotorgehäuse 22 des Schwenkmotors
2 angeordnet, welches mit jeweils einem Zahnrad 13 einer Unwuchtwelle 1 einer Unwuchtwellengruppe
10 im Eingriff ist. Dabei ist der Schwenkmotor 2 mit seinem Schwenkmotorgehäuse 22
sowie dem in diesem rotierbar angeordneten an der Schwenkmotorwelle 21 angeformte
Flügel 23 derart axial versetzt angeordnet, dass er außerhalb der von den Unwuchtmassen
11, 12 überstrichenen Bereiche angeordnet ist.
[0017] Im Ausführungsbeispiel ist das dem Zahnrad 211 zugewandte Ende der Schwenkmotorwelle
21 von einem Hydraulikmotor angetrieben. Als Kupplung zwischen der - nicht dargestellten
- Zahnwelle des Hydraulikmotors 3 und der Schwenkmotorwelle 21 kommt ein herkömmlicher
Zahnwellenadapter zum Einsatz. Der Durchmesser der Schwenkmotorwelle 21 ist dabei
deutlich größer als bei einem herkömmlichen Schwenkmotor wie er beispielsweise in
der
DE 20 2007 005 283 U1 zum Einsatz kommt, gewählt. Die Montage des Schwenkmotors 2 erfolgt von dem dem Hydraulikmotor
3 gegenüberliegenden Ende der Schwenkmotorwelle 21. Die beiden äußeren Unwuchtwellen
1 des Vibratorgetriebes sind ebenfalls mit einem Hydraulikmotor 31 verbunden. Im Ausführungsbeispiel
ist der Hydraulikmotor 3, der den Schwenkmotor 2 antreibt, ein Konstantmotor; bei
den Hydraulikmotoren 31 handelt es sich um Hydraulikmotoren mit verstellbaren Schluckvolumen.
Das Schluckvolumen der beiden Hydraulikmotoren 31 mit verstellbarem Schluckvolumen
kann exakt so eingestellt werden, dass der Schwenkmotor 2 kein Antriebsmoment überträgt.
Alternativ ist es auch möglich, den Hydraulikmotor 3 am Schwenkmotor als Verstellmotor
auszubilden sowie mindestens einen der beiden anderen Hydraulikmotoren 31. In diesem
Fall ist es möglich, die Schluckvolumina der Antriebsmotoren auch dann so einzustellen,
dass der Schwenkmotor vom Antriebsmoment befreit ist, wenn bei konstantem Volumenstrom
unterschiedliche Drehzahlen gefahren werden.
[0018] Im Ausführungsbeispiel sind die Zahnräder 211, 221 des Schwenkmotors 2 kleiner ausgebildet,
als die Zahnräder 121, 13 der Unwuchtwellen 1. Dabei ist der Schwenkmotor 2 derart
ausgebildet, dass der Flügel 23 innerhalb des Schwenkmotorgehäuses 22 einen Schwenkwinkel
von 280 Grad aufweist. Die Übersetzung der Zahnräder 211, 221 des Schwenkmotors 2
zu den Zahnrädern 121, 13 der Unwuchtwellen 1 ist derart gewählt, dass eine Rotation
des Schwenkmotorgehäuses 22 mit dem an diesen angeordneten Zahnrad 221 um 280 Grad
relativ zur Schwenkmotorwelle 21 eine relative Rotation der an den Unwuchtwellen 1
befestigten Zahnräder 13 zu den an den mittleren Unwuchtmassen 12 angeordneten Zahnrädern
121 von 180 Grad bewirkt.
[0019] Der Hydraulikmotor 3, der die Schwenkmotorwelle 21 dreht, treibt über das auf der
Schwenkmotorwelle 21 befestigte, den Hydraulikmotor 3 am nächsten liegende Zahnrad
211 eine Reihe Zahnräder 121 an, die mit der jeweils mittleren Unwuchtmasse 12 jeder
Unwuchtwelle 1 verbunden ist. Der Hydraulikmotor 3 treibt hierbei zwar die Schwenkmotorwelle
21 an und das Antriebsmoment wird über diese Schwenkmotorwelle 21 auf die Unwuchten
12 übertragen; der Schwenkmechanismus des Schwenkmotors 2 liegt jedoch nicht im Kraftfluss
des Antriebsmoments. Die beiden anderen, äußeren Hydraulikmotoren 31 treiben die äußeren
Unwuchtmassen 11 jeder Unwuchtwelle 1 an, die über die Zahnräder 13 miteinander verbunden
sind. Das vorliegende Vibratorgetriebe zeichnet sich gegenüber den vorbekannten Schwingungserzeugern
dadurch aus, dass die Zahnräderzüge deutlich verkürzt sind. Werden die zu übertragenden
Leistungen aller Zahnradpaarungen addiert, ergibt sich für das vorliegende Vibratorgetriebe
die geringste Summe. Hieraus resultieren geringere mechanische Verluste sowie eine
geringere Geräuschentwicklung.
[0020] Die Schwenkmotorwelle 21 des Schwenkmotors 3 ist im Ausführungsbeispiel mit einer
axialen Bohrung 212 versehen, von der beabstandet zueinander zwei radiale Bohrungen
213 nach außen geführt sind. In der axialen Bohrung 212 der Schwenkmotorwelle 21 ist
eine Lanze 4 zur Versorgung der Kammern 25 des als Drehkolbenschwenkmotor ausgebildeten
Schwenkmotors 2 mit Hydrauliköl eingebracht. Die Lanze 4 ist im Wesentlichen zylinderförmig
ausgebildet. Endseitig weist die Lanze 4 ein Kopfstück 41 auf, an das sich ein Schaft
42 anschließt, der in einen durchmesservergrößerten Gleitlagerabschnitt 43 übergeht.
In der Lanze 4 sind koaxial zu dessen Mittelachse 40 zwei Kanäle 44 zur Versorgung
der Kammern 25 des Schwenkmotors 2 eingebracht. Die Kanäle 44 münden jeweils in eine
innerhalb des Gleitlagerabschnitts 43 angeordnete Ringnut 45, die derart angeordnet
ist, dass eine der radialen Bohrung 213 der Schwenkmotorwelle 21 orthogonal zu dieser
angeordnet ist, welche axiale Bohrung 212 die Verbindung zur jeweiligen Kammer 25
des Schwenkmotors 2 darstellt. Die Abdichtung der Ringnuten 45 zur Schwenkmotorwelle
21 erfolgt über einen sehr engen Spalt zwischen dem Gleitlagerabschnitt 43 und der
Innenwandung der axialen Bohrung 212 der Schwenkmotorwelle 21, wobei der Gleitlagerabschnitt
43 im Ausführungsbeispiel mit einer Gleitlagerbeschichtung aus Kunststoff versehen
ist.
[0021] Die Lanze 4 ist mit ihrem Kopfstück 41 an einen Flanschteil 5 gelagert, welches über
Schrauben 54 an dem - nicht dargestellten - Gehäuse des Vibratorgetriebes befestigt
ist. Das Flanschteil 5 besteht im Wesentlichen aus einer Basisplatte 51, die mittig
mit einer topfförmig ausgebildeten Ausnehmung 52 versehen ist, die mit einer durch
die Basisplatte 51 geführten Bohrung 53 fluchtet. Die topfförmige Ausbildung 52 nimmt
das Deckelteil 55 auf, welches mit einer zentrisch angeordneten, zylinderförmig ausgebildeten
Ausnehmung 56 versehen ist, deren Außendurchmesser etwas größer ist als der Außendurchmesser
des Kopfstücks 41 der Lanze 4.
[0022] Das Deckelteil 55 ist mit Versorgungsanschlüssen 57 zur Versorgung der Kanäle 44
der von dem Deckelteil 55 aufgenommenen Lanze 4 versehen. Weiterhin ist in der Ausnehmung
56 des Deckelteils 55 ein Passstift 58 zum Eingriff in eine exzentrische in dem Kopfstück
41 der Lanze 4 angeordnete Passbohrung 46 angeordnet. Umlaufend der Ausnehmung 52
des Deckelteils 55 sind parallel zueinander zwei Ringnuten 59 zur Aufnahme jeweils
eines O-Rings 6 eingebracht. Die O-Ringe 6 überbrücken den Spalt zwischen dem Kopfstück
41 der Lanze 4 und der Ausnehmung 56 des Deckelteils 55, wodurch das Kopfstück 41
in dem Deckelteil 55 geringfügig schwenkbar gelagert ist. Das Deckelteil 55 ist in
der Ausnehmung 52 der Basisplatte 51 befestigt und nimmt das Kopfstück 41 der Lanze
4 auf, dessen Schaft 42 durch die Bohrung 53 der Basisplatte hindurch in die axiale
Bohrung 212 der Schwenkmotorwelle 21 des Schwenkmotors 2 hineinragt. Dabei ist das
Deckelteil 55 gegenüber der topfförmigen Ausnehmung 56 mittels eines O-Rings 61 abgedichtet.
[0023] Der Drehwinkel ist durch den auf der Schwenkmotorwelle 21 angeformten Flügel in Wechselwirkung
mit dem Anschlag 24 begrenzt. Der Flügel 23 dient gleichzeitig als Abdichtung zwischen
den beiden Kammern 25, die zwischen dem Flügel 23 und dem Schwenkmotorgehäuse 22 sowie
der Schwenkmotorwelle 21 begrenzt sind. Die beiden Kammern 25 werden mit Hydrauliköl
versorgt, das über die radialen Bohrungen 213 der Schwenkmotorwelle 21 zugeführt wird.
Um das Hydrauliköl der rotierenden Schwenkmotorwelle 21 zuzuführen, ist die feststehende
Lanze 4 in der zentrischen, axial verlaufenden Bohrung 212 gelagert. Die Dichtwirkung
wird über enge Spalte erreicht.
[0024] Das Hydrauliköl wird durch die Versorgungsanschlüsse 57 den Kanälen 44 der Lanze
4 zugeführt. Von diesen Kanälen 44 gelangt das Öl in die Ringnuten 45 an der Lanzenaußenseite.
Die Kammern 25 des Schwenkmotors 2 sind durch die radiale Bohrungen 213 angeschlossen,
die den jeweiligen Ringnutenraum mit der entsprechenden Kammer 25 verbinden. Die Abdichtung
der Ringnuten 45 gegeneinander erfolgt über einen engen Spalt. Im Ausführungsbeispiel
ist zwischen den beiden Ringnuten 45 eine Leckageringnut 47 angeordnet, die dazu dient,
auftretendes Lecköl abzuleiten. Die Passung zwischen der Lanze 4 und der axialen Bohrung
212 der Schwenkmotorwelle 21 ist im Bereich der Ringnuten 45, 47 als enges Gleitlager
ausgeführt. In diesem Bereich ist die Lanze 4 mit einer Gleitlagerbeschichtung aus
Kunststoff versehen. Durch das zwischen der axialen Bohrung 212 der Schwenkmotorwelle
21 und dem Gleitlagerabschnitt 43 der Lanze 4 gewisser Gleitlager tritt eine gewisse
Leckage aus, die jedoch gleichzeitig das Lager schmiert, die Oberflächen trennt und
hierdurch Verschleiß entgegenwirkt.
1. Schwingungserreger, insbesondere für eine Vibrationsramme, umfassend wenigstens zwei
parallel zueinander angeordnete Wellen, sowie wenigstens zwei Unwuchtmassen (11, 12),
die auf einer oder auf mehreren der Wellen befestigt sind, wobei ein Schwenkmotor
(2) zur Verstellung der relativen Drehposition der Unwuchtmassen (11, 12) zueinander
angeordnet ist, umfassend eine Schwenkmotorwelle (21) und ein Schwenkmotorgehäuse
(22), wobei die Schwenkmotorwelle (21) Bestandteil einer der Wellen ist und die Drehstellung
des Schwenkmotorgehäuses (22) relativ zur Schwenkmotorwelle (21) veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmotor (2) derart axial versetzt angeordnet ist, dass er außerhalb der
von den Unwuchtmassen (11, 12) überstrichenen Bereiche angeordnet ist.
2. Schwingungserreger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der parallel zueinander angeordneten Wellen sowie zusätzlich die
Schwenkmotorwelle (21) des Schwenkmotors (2) oder das Schwenkmotorgehäuse (22) des
Schwenkmotors (2) mit einem Antrieb (3,31) verbunden sind.
3. Schwingungserreger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Antriebe (3, 31) als Hydraulikmotor mit verstellbarem Schluckvolumen
ausgebildet ist.
4. Schwingungserreger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmotor (2) ein Drehflügelschwenkmotor ist.
5. Schwingungserreger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmotor (2) einflügelig ausgebildet ist und einen Schwenkwinkel größer 210°,
bevorzugt größer 240°, besonders bevorzugt gößer 270° aufweist.
6. Schwingungserreger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkmotorwelle (21) sowie das Schwenkmotorgehäuse (22) jeweils mit wenigstens
einem Zahnrad (211, 221) versehen sind, das jeweils in ein mit einer auf einer der
Wellen (1) angeordneten Unwuchtmasse (11, 12) verbundenes Zahnrad (121, 13) eingreift.
7. Schwingungserreger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine auf der Schwenkmotorwelle (21) angeordnete Zahnrad (211) einen
kleineren Durchmesser aufweist, als das mit diesem Zahnrad (221) im Eingriff befindliche,
mit einer Unwuchtmasse (12) verbundene Zahnrad (121).
8. Schwingungserreger nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abdichtung des Schwenkmotorgehäuses (22) gegenüber der Schwenkmotorwelle (21)
des Schwenkmotors (2) keine Dichtungen angeordnet sind, wobei die Dichtwirkung ausschließlich
über das Spaltmaß bewirkt ist.
9. Schwingungserreger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkmotorwelle (21) des Schwenkmotors (2) mit einer axialen Bohrung (212)
versehen ist, in die eine feststehende Lanze (4) hineinragt, die wenigstens zwei Kanäle
(44) zur Ölversorgung des Schwenkmotors (2) aufweist, die in jeweils eine außen an
der Lanze (4) angeordneten Ringnut (45) münden, wobei in der Schwenkmotorwelle (21)
radiale Bohrungen (213) zur Verbindung der wenigstens zwei Ringnuten (45) der Lanze
(4) mit den zu versorgenden Kammern (25) des Schwenkmotors (2) eingebracht sind.
10. Schwingungserreger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Passung zwischen der Lanze (4) und der axialen Bohrung (212) der Schwenkmotorwelle
(21) im Bereich der Ringnuten (45) der Lanze (4) als enges Gleitlager ausgeführt ist.
11. Schwingungserreger nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lanze (4) endseitig mit Spiel in einem an dem Gehäuse des Schwingungserregers
befestigten Flanschteil (5) verdrehsicher gelagert ist.
12. Schwingungserreger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Lanze (4) endseitig ein durchmesservergrößertes Kopfstück (41) aufweist, mit
dem es in dem Flanschteil (5) gelagert ist.
13. Schwingungserreger nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der durch das Spiel gebildete Spalt zwischen Lanze (4) und Flanschteil (5) durch
wenigstens einen O-Ring (6) überbrückt ist.