[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein hydraulisch betriebenes Spaltgerät gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Hydraulisch betriebene Spaltgeräte mit einer gesteuert mit einer eingangsseitig mit
einem Eingangsdruck anstehenden Hydraulikmedium beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheit
sind aus dem Stand der Technik bekannt und weisen eine Ausfahrkammer und eine Einfahrkammer
auf, wobei diese je nach Bewegungsrichtung des Kolbens mit Druck beaufschlagbar sind.
An einer Kolbenstange des Kolbens der Kolben-Zylinder-Einheit ist eine Keillanze angeordnet,
die zwischen zwei in Kolbenhubrichtung unverschiebbare, quer dazu jedoch verschiebbare
mit dem Zylindergehäuse verbundene langgestreckte Druckstücke eingreift. Die Druckstücke
weisen zur Keillanze komplementär keilförmig ausgebildete Druckflächen auf, über welche
die Keillanze die Druckstücke in Abhängigkeit von einem Hub des Kolbens der Kolben-Zylinder-Einheit
mehr oder weniger radial auseinander dängt.
[0003] Solche hydraulisch betriebenen Spaltgeräte werden beispielsweise für das Spalten
von Beton, Gestein und dergleichen spröd-harten Materialien beispielsweise in Steinbrüchen
aber auch für Abbrucharbeiten eingesetzt. Ein verbreitetes Einsatzgebiet ist der Abbau
von Gestein in Steinbrüchen, wobei mittels der Spaltgeräte großformatige Steinblöcke
aus dem massiven Felsen abgespalten werden. Beim Einsatz der aus dem Stand der Technik
bekannten Geräte wird dabei so verfahren, dass in die Steinblöcke zunächst mit Bohrhämmern
Bohrlöcher mit einem Durchmesser eingebracht werden, der gerade so gewählt ist, dass
die langgestreckten Druckstücke bei hydraulisch zurückgezogener Keillanze in die Bohrlöcher
eingeführt werden können.
[0004] Wenn die Druckstücke des Spaltgerätes in diese Bohrlöcher eingeführt und die Keillanze
dann durch hydraulische Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheit ausgefahren wird,
so werden die Druckstücke auseinander gedrängt und sprengen durch den dabei auf die
Bohrungswandung ausgeübten Druck den Steinblock. Zur Veränderung eines Hub-Kraftverhältnisses
beim Auseinanderdrängen der Druckstücke sind Keillanzen und Druckstücke mit unterschiedlichen
Steigungen bekannt. Es ist außerdem bekannt, zur Verwendung von Spaltgeräten in bereits
aufgeweiteten Bohrlöchern sogenannte Erweiterungsstücke, das sind Druckstücke mit
in einer Richtung vergrößertem Durchmesser, zu verwenden.
[0005] Die aus dem Stand der Technik bekannten hydraulisch betriebenen Spaltgeräte werden
üblicherweise mit einem Hydraulikaggregat betrieben, das das Hydraulikmedium mit einem
von einer Hydraulikpumpe zur Verfügung gestellten Ausgangdruck zur Verfügung stellt.
Mit diesem Druck wird die Kolben-Zylinder-Einheit sowohl in Ausfahrrichtung als auch
in Einfahrrichtung beaufschlagt.
[0006] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten hydraulisch betriebenen Spaltgeräten
wird es als nachteilig empfunden, dass ein zur Verfügung stehender hydraulischer Druck
durch die Dimensionierung des Hydraulikaggregats bzw. bei mit einem Trägergerät, beispielsweise
einem Bagger oder einem Abbruchroboter betriebenen Spaltgeräten durch den Systemdruck
des Trägergerätes begrenzt ist, da eine maximal erzeugbare Spaltkraft neben der Zylinderfläche
der Kolben-Zylinder-Einheit und dem Spaltwinkel der Keillanze unmittelbar von dem
zur Verfügung stehenden hydraulischen Druck abhängt. Eine Vergrößerung der Zylinderfläche
zur Erzeugung einer höheren Spaltkraft bedingt dabei gleichzeitig eine größere Bauform
des Spaltgeräts. Zur Erzeugung höherer Spaltkräfte bei möglichst gleichbleibender
Bauform besteht daher der Bedarf an einem Spaltgerät, das bei einem höheren hydraulischen
Druck arbeitet.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein hydraulisch betriebenes Spaltgerät
zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile aus dem Stand der Technik nicht aufweist
und unabhängig vom jeweils verwendeten Hydraulikaggregat bzw. Trägergerät einen Betrieb
mit einer erhöhten Spaltkraft ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein hydraulisch betriebenes Spaltgerät mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Ein erfindungsgemäßes hydraulisch betriebenes Spaltgerät mit einer gesteuert mit
einem eingangsseitig mit einem Eingangsdruck anstehenden Hydraulikmedium beaufschlagbaren
Kolben-Zylinder-Einheit mit einer Ausfahrkammer und einer Einfahrkammer, die je nach
Bewegungsrichtung des Kolbens mit Druck beaufschlagbar sind, an deren Kolbenstange
eine Keillanze angeordnet ist, die zwischen zwei in Kolbenhubrichtung unverschiebbare,
quer dazu jedoch verschiebbare mit dem Zylindergehäuse verbundene langgestreckte Druckstücke,
mit zur Keillanze komplementär keilförmigen Druckflächen eingreift und die Druckstücke
in Abhängigkeit von einem Hub des Kolbens der Kolben-Zylinder-Einheit mehr oder weniger
radial auseinander drängt zeichnet sich dadurch aus, dass das Spaltgerät wenigstens
einen Druckübersetzer zur Erhöhung des Eingangsdruckes aufweist.
[0010] Durch das Vorsehen wenigstens eines Druckübersetzers an dem Spaltgerät wird eine
weitgehende Unabhängigkeit von einem ausgangsseitig an seinem Hydraulikaggregat bzw.
Trägergerät zur Verfügung stehenden Druck erreicht. Der Druckübersetzer kann beispielsweise
derart ausgelegt sein, dass ein zur Verfügung gestellter Druck von beispielsweise
200 bar, was einem üblichen Ausgangdruck bei Baumaschinen oder handelsüblichen Hydraulikaggregaten
entspricht, durch den Druckübersetzer auf 500 bar erhöht wird, die dann für den Betrieb
des Spaltgerätes zur Verfügung stehen.
[0011] Als Druckübersetzer können beispielsweise einfach- und doppelwirkende oszillierende
Druckübersetzer aber auch Hydraulikmotoren, die eine Hochdruckpumpe antreiben, zum
Einsatz kommen.
[0012] Besonders vorteilhaft ist die vorliegende Erfindung damit bei Spaltgeräten, die in
Verbindung mit Trägergeräten, beispielsweise Baggern oder Abbruchrobotern, verwendet
werden, da diese Trägergeräte einen in der Regel festgelegten hydraulischen Ausgangsdruck
aufweisen.
[0013] Um einen zuverlässigen Betrieb des Spaltgerätes zu gewährleisten, ist es vorteilhaft,
wenn sowohl mit der Ausfahrkammer als auch mit der Einfahrkammer der Kolben-Zylinder-Einheit
ein Druckübersetzer verbindbar ist.
[0014] Auf diese Weise wird erreicht, dass ein erhöhter Druck sowohl zum Ausfahren als auch
zum Einfahren der an der Kolbenstange angeordneten Keillanze zur Verfügung steht.
Beim Ausfahren der Keillanze wird auf diese Weise die durch den erhöhten Druck gesteigerte
Spaltkraft zur Verfügung gestellt. Der erhöhte Druck kann aber auch beim Einfahren
der Keillanze notwendig sein, da auf Grund der hohen auf die Druckstücke und die Keillanze
wirkenden Druckkräfte zwischen diesen hohe Klemmkräfte wirken können, die gegebenenfalls
auch in Einfahrrichtung nur durch den erhöhten Druck überwindbar sind.
[0015] Es sind dabei Ausgestaltungsvarianten denkbar, bei denen sowohl in Ausfahrrichtung
als auch in Einfahrrichtung jeweils ein Druckübersetzer vorgesehen ist, der eine Druckübersetzung
jeweils nur in der innen zugeordneten Betriebsrichtung vornimmt.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante ist jedoch nur ein einziger Druckübersetzer
vorgesehen, dem ein erster Ventilblock nachgeschaltet ist, wobei der Ventilblock den
Druckübersetzer wahlweise mit der Ausfahrkammer oder Einfahrkammer verbindet. Durch
das Vorsehen eines einzigen Druckübersetzers und eines entsprechenden Ventilblockes
kann eine erhebliche Kostendreduktion beim Aufbau eines erfindungsgemäßen Spaltgerätes
erreicht werden, da lediglich ein Druckübersetzer sowie ein auf der Hochdruckseite
des Druckübersetzers angeordnetes Wegeventil notwendig sind um das Spaltgerät sowohl
in Ausfahrrichtung als auch in Einfahrrichtung mit dem durch den Druckübersetzer erhöhten
Hydraulikdruck zu betreiben.
[0017] In einer Ausgestaltungsvariante, bei der eine Umschaltung der Bewegungsrichtung des
Kolbens durch eine Änderung einer Beaufschlagungsrichtung seitens eines Versorgungsgerätes
erfolgt, ist vorteilhafterweise ein zweiter Ventilblock vorgesehen, der derart ausgebildet
ist, dass der Druckübersetzer unabhängig von der Beaufschlagungsrichtung gleichsinnig
mit Hydraulikmedium beaufschlagt wird.
[0018] Da Druckübersetzer normalerweise lediglich in einer Betriebsrichtung eine Druckübersetzung
vornehmen, ist es, wenn eine Umschaltung der Bewegungsrichtung des Kolbens durch eine
Änderung der Beaufschlagungsrichtung seitens des Versorgungsgerätes erfolgt notwendig,
diese Änderung der Beaufschlagungsrichtung bei der Ansteuerung des Druckübersetzers
wieder aufzuheben. Es ist dann allerdings notwendig, dass eine Umschaltung der Bewegungsrichtung
spaltgeräteseitig manuell oder automatisiert erfolgt.
[0019] Eine automatisierte Umschaltung der Bewegungsrichtung des Kolbens kann bevorzugterweise
dadurch erfolgen, dass der erste Ventilblock und der zweite Ventilblock derart angesteuert
oder miteinander verbunden sind, dass eine Änderung der Beaufschlagungsrichtung sowohl
ein Schalten des ersten Ventilblocks als auch des zweiten Ventilblocks verursacht.
Eine derartige Verbindung der beiden Ventilblöcke kann beispielsweise mechanisch,
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen.
[0020] Eine kostengünstige und betriebssichere Ausgestaltung der Ventilblöcke kann erreicht
werden, wenn der erste Ventilblock und/oder der zweite Ventilblock als bevorzugt druckbetätigte
Schieberventile ausgebildet sind.
[0021] Schieberventile sind insbesondere zur Schaltung hoher Drücke besonders geeignet,
da ein Öffnen und Schließen des Schieberventils weitgehend unabhängig von einem geschalteten
Druck erfolgen kann.
[0022] Eine besonders kostengünstige und platzsparende Variante kann beispielsweise erreicht
werden, wenn der erste Ventilblock und der zweite Ventilblock als ein gemeinsamer
Ventilblock ausgebildet sind. Da der erste Ventilblock auf der Hochdruckseite des
Druckübersetzers und der zweite Ventilblock auf der Niederdruckseite des Druckübersetzers
angeordnet ist, ist es notwenig, dass der Druckübersetzer durch eine entsprechende
Leitungsführung aus dem Ventilblock heraus bzw. in den Ventilblock hinein mit den
jeweils zugeordneten Ventilen verbunden ist.
[0023] In einer alternativen Ausgestaltungsform, die eine noch kompaktere Bauform erlaubt,
sind die Ventilblöcke und der Druckübersetzer integriert ausgestaltet. Eine integrierte
Ausgestaltung bedeutet in diesem Fall, dass die Ventilblöcke und der Druckübersetzer
in einem gemeinsamen Gehäuse ausgebildet sind und Verbindungsleitungen zwischen den
Ventilblöcken und dem Druckübersetzer bevorzugt durch Bohrungen innerhalb eines massiv
ausgestalteten Verbindungsteils ausgebildet sind.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist der Druckübersetzer außerdem in das Spaltgerät
integriert, sodass eine einfach handhabbare Einheit ohne eine Vielzahl von Anbauteilen
geschaffen wird.
[0025] Die vorliegende Erfindung erweist sich als besonders günstig, wenn das Spaltgerät
als ein mit einem Trägergerät zusammenwirkendes Spaltgerät ausgestaltet ist.
[0026] Als Trägergeräte werden in der vorliegenden Anmeldung Bau- und Abbruchmaschinen mit
integrierten Hydraulikeinheiten wie beispielsweise Bagger oder Abbruchroboter verstanden.
Bei der Zusammenwirkung eines Spaltgeräts mit einem Trägergerät ist es ausschlaggebend,
dass eine Bewegungsrichtung des Kolbens von dem Trägergerät aus umgeschaltet werden
kann, wobei es bevorzugt wird, wenn dies durch eine Änderung der Beaufschlagungsrichtung
der von dem Trägergerät zur Verfügung gestellten Hydraulikanschlüsse erfolgen kann.
[0027] Ein mit einem Trägergerät zusammenwirkendes Spaltgerät weist vorzugsweise eine Aufnahme
zur Anordnung an dem Trägergerät auf. Diese Aufnahme kann im einfachsten Fall eine
an dem Spaltgerät vorgesehne Öse zur Anbringung an dem Trägergerät sein. In einer
bevorzugten Ausgestaltungsvariante ist das Spaltgerät jedoch mit einer mechanischen
und hydraulischen Schnittstelle versehen, die eine Anordnung an dem Trägergerät und
eine Ausrichtung des Spaltgerätes durch das Trägergerät ermöglicht.
[0028] In einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante ist die Kolben-Zylinder-Einheit mit einem
Druck von wenigstens 500 bar betreibbar.
[0029] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eingehend erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Spaltgeräts,
- Fig. 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Ansteuerung des Spaltgeräts in
Figur 1 und
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Ansteuerung des Spaltgeräts aus
Figur 1.
[0030] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines hydraulisch betriebenen Spaltgeräts
1 mit einer gesteuert mit einem Hydraulikmedium beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheit
3. Die Kolben-Zylinder-Einheit 3 weist ein langgestrecktes Zylindergehäuse 13 auf,
in dem ein Kolben 9, an dem vorderseitig eine Keillanze 12 angeordnet ist, beweglich
gelagert ist. Der Kolben 9 unterteilt einen Innenraum des Zylindergehäuses 13 in eine
rückseitig des Kolbens angeordnete Ausfahrkammer 5 sowie eine vorderseitig des Kolbens
angeordnete Einfahrkammer 7, die über entsprechende zugeordnete Leitungen nämlich
eine Ausfahrleitung 6 sowie eine Einfahrleitung 8 wahlweise mit Hydraulikmedium beaufschlagbar
sind.
[0031] Die Keillanze 12 ist zwischen zwei in Kolbenhubrichtung unverschiebbaren, quer dazu
jedoch verschiebbaren mit dem Zylindergehäuse 13 verbundenen langgestreckten Druckstücken
15 angeordnet. Bei einem Aus- bzw. Einfahren der Keillanze 12 werden die Druckstücke
15 entsprechend der Bewegungsrichtung der Keillanze 12 bzw. der dazu korrespondierenden
Bewegungsrichtung des Kolbens 9 auseinandergedrängt (ausfahren) bzw. können in Richtung
der Längsachse der Keillanze 12 zurückweichen (einfahren). Eine Beaufschlagung der
Kolben-Zylinder-Einheit 3 mit Hydraulikmedium erfolgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
über einen Druckübersetzer 17, der, angesteuert über einen gemeinsamen Ventilblock
23 mit einem eingangsseitig an einer Druckleitung 25 bzw. einer Tankleitung 27 anstehenden
Hydraulikmedium beaufschlagbar ist. Der Druckübersetzer 17 ist über einen ersten Ventilblock
19 und einen zweiten Ventilblock 21, die in dem gemeinsamen Ventilblock 23 zusammengefasst
sind, derart mit Hydraulikmedium beaufschlagbar und wahlweise mit der Ausfahrkammer
5 oder der Einfahrkammer 7 verbindbar, dass der Kolben 9 je nach gewünschter Bewegungsrichtung
mit von dem Druckübersetzer 17 erhöhtem Druck beaufschlagbar ist.
[0032] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der gemeinsame Ventilblock 23 und der Druckübersetzer
17 an einer Flanschplatte 14, die an dem Zylindergehäuse 13 angeordnet ist, befestigt.
Es sind jedoch auch Ausgestaltungen denkbar, bei denen der gemeinsame Ventilblock
23 und/oder der Druckübersetzer 17 in die Kolben-Zylinder-Einheit 3 bzw. das Zylindergehäuse
13 integriert sind.
[0033] Figur 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Ansteuerung des
Spaltgeräts 1 aus Figur 1.
[0034] In dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind, wie auch in Figur 1 gezeigt,
ein erster Ventilblock 19 und ein zweiter Ventilblock 21 in einem gemeinsamen Ventilblock
23 integriert ausgebildet. Der Druckübersetzer 17 ist zwischen dem ersten Ventilblock
19, der auf einer Hochdruckseite des Druckübersetzers 17 angeordnet ist und dem zweiten
Ventilblock 21, der auf einer Niederdruckseite des Druckübersetzers 17 angeordnet
ist, geschaltet. Der zweite Ventilblock 21 ist über die Druckleitung 25 und die Tankleitung
27 mit einem hier lediglich als Block symbolisch dargestellten Trägergerät 2 verbunden.
[0035] In dem Trägergerät 2 sind ein als Tank 26 bezeichnetes Reservat mit Hydraulikfluid
sowie eine Pumpe 24 zur Förderung des Hydraulikfluids angeordnet. Das von der Pumpe
24 geförderte Hydraulikfluid wird an dem Trägergerät 2 ausgangsseitig über zwei Leitungen,
die nachfolgend als Druckleitung 25 und Tankleitung 27 bezeichnet werden, zur Verfügung
gestellt. Über ein Schaltventil 29, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Vier/Drei-Wegeventil
mit einer Abkopplung der Pumpe 24 in Ruhestellung ausgebildet ist, sind die Druckleitung
25 und die Tankleitung 27 wahlweise mit der Pumpe 24 oder dem Tank 26 verbindbar,
d.h. dass ein mit Druck von der Pumpe 24 gefördertes Hydraulikfluid sowohl an der
Druckleitung 25 als auch an der Tankleitung 27 an dem Trägergerät zur Verfügung gestellt
werden kann und die gewählten Bezeichnungen lediglich zur Unterscheidung der einzelnen
Leitungen dienen.
[0036] In einer ersten Schaltstellung des Schaltventils 29 ist die Pumpe 24 mit der Druckleitung
25 und der Tank 26 mit der Tankleitung 27 verbunden, wobei in einer zweiten Schaltstellung
des Schaltventils 29 die Pumpe 24 mit der Tankleitung 27 und der Tank 26 mit der Druckleitung
25 verbunden ist. In einer Ruhestellung, die zwischen der ersten und der zweiten Schaltstellung
des Schaltventils 29 angeordnet und federbetätigt eingenommen wird, sind beide Leitungen
25, 27 mit dem Tank 26 verbunden, sodass die Leitungen 25, 27 in diese Ruhestellung
druckfrei geschaltet sind.
[0037] Da der Druckübersetzer 17 nur in einer Beaufschlagungsrichtung eine Erhöhung des
eingangsseitig anstehenden Druckes vornimmt, ist der zweite Schaltblock 21 zwischen
dem Schaltventil 29 und dem Druckübersetzer 17 angeordnet. In einer ersten Schaltstellung
des als Vier/Zwei-Wegeventil ausgebildeten ersten Ventilblocks 21 ist die Druckleitung
25 mit einem Eingangsanschluss 171 des Druckübersetzers 17 und die Tankleitung 27
mit einem Tankanschluss 172 des Druckübersetzers 17 verbunden. Der Druckübersetzer
17 stellt ausgangsseitig an einem Hochdruckanschluss 173 Hydraulikfluid mit einem
entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Druckübersetzers 17 erhöhten Druck zur
Verfügung. Der Hochdruckanschluss 173 des Druckübersetzers 17 ist über eine Hochdruckleitung
31 mit einem ersten Anschluss des ersten Ventilblocks 19 verbunden. Ein zweiter Anschluss
auf der Hochdruckseite des Druckübersetzer 17, der nachfolgend als Rücklaufanschluss
174 bezeichnet wird, ist über eine Rückflussleitung 33 mit einem zweiten Anschluss
des ersten Ventilblocks 19 verbunden. Der erste Ventilblock 19, der im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ebenfalls als Vier/Zwei-Wegeventil ausgebildet ist, ist ausgangsseitig
über die Ausfahrleitung 6 mit der Ausfahrkammer 5 der Kolben-Zylinder-Einheit 3 und
über die Einfahrleitung 8 mit der Einfahrkammer 7 verbunden.
[0038] Abhängig von einer Schaltstellung des ersten Ventilblocks 19 ist damit der Hochdruckanschluss
173 des Druckübersetzers 17 mit der Ausfahrkammer 5 oder Einfahrkammer 7 sowie der
Rücklaufanschluss 174 mit der entsprechend anderen Kammer, 7, 5 der Kolben-Zylinder-Einheit
3 verbindbar.
[0039] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der erste Ventilblock 19 und der zweite
Ventilblock 21 als druckbetätigte Schieberventile ausgebildet, die abhängig von einer
Beaufschlagungsrichtung der Druck- bzw. Tankleitung 25, 27 ihre Schaltstellung ändern.
Die Ventilblöcke 19, 21 sind dabei so miteinander verschaltet, dass der zweite Ventilblock
21 eine gleichsinnige Beaufschlagung des Druckübersetzers 17 gewährleistet und der
erste Ventilblock 19 eine eingangsseitige Änderung der Beaufschlagungsrichtung ausgangsseitig
in Richtung der Kolben-Zylinder-Einheit wiedergibt. Es ist damit möglich, das Spaltgerät
1 in Zusammenwirkung mit dem Trägergerät 2 so zu betreiben, dass eine trägergerätseitige
Änderung der Beaufschlagungsrichtung ein Umschalten der Bewegungsrichtung des Kolbens
9 und damit der Keillanze 12 bewirkt, wobei der zwischen dem Trägergerät 2 und der
Kolben-Zylinder-Einheit 3 angeordnete Druckübersetzer 17 gleichsinnig mit Hydraulikmedium
beaufschlagt wird.
[0040] Es ist auf diese Weise möglich, den durch den Druckübersetzer 17 erhöhten hydraulischen
Druck sowohl zum Ausfahren als auch zum Einfahren der Keillanze 12 zu benutzen. Durch
die geschickte Verschaltung der Ventilblöcke 19, 21 ist es damit möglich, ein Hochdruckbetrieb
der Kolben-Zylinder-Einheit 3 zu ermöglichen und dabei nur einen einzigen Druckübersetzer
17 einzusetzen.
[0041] Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer hydraulischer Ansteuerung des
Spaltgerätes 1 aus Figur 1, wobei in dieser Ausgestaltungsform die Zylinderblöcke
19, 21 und der Druckübersetzer 17 in einem gemeinsamen Ventil- und Booster-Block 22
integriert sind. Die Verschaltung der einzelnen Komponenten, sowie deren Zusammenwirken
entspricht der in Zusammenhang mit Figur 2 erläuterten Funktionsweise, sodass auf
eine zusätzliche Erläuterung hier verzichtet wird.
[0042] Es soll dennoch darauf hingewiesen werden, dass die Ventilblöcke 19, 21 nicht zwangsläufig
als druckbetätigte Schieberventile ausgestaltet sein müssen. Je nach bevorzugt Technologie
wäre beispielsweise auch eine mechanische, elektromagnetische oder pneumatische Ansteuerung
der Ventilblöcke 19, 21 denkbar.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Spaltgerät
- 2
- Trägergerät
- 3
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 5
- Ausfahrkammer
- 6
- Ausfahrleitung
- 7
- Einfahrkammer
- 8
- Einfahrleitung
- 9
- Kolben
- 11
- Kolbenstange
- 12
- Keillanze
- 13
- Zylindergehäuse
- 14
- Flanschplatte
- 15
- Druckstücke
- 17
- Druckübersetzer
- 19
- erster Ventilblock
- 21
- zweiter Ventilblock
- 22
- Ventil-Booster-Block
- 23
- gemeinsamer Ventilblock
- 24
- Pumpe
- 25
- Druckleitung
- 26
- Tank
- 27
- Tankleitung
- 29
- Schaltventil
- 31
- Hochdruckleitung
- 33
- Rückflussleitung
- 35
- erste Schaltung
- 37
- zweite Schaltung
- 171
- Eingangsanschluss
- 172
- Tankanschluss
- 173
- Hochdruckanschluss
- 174
- Rücklaufanschluss
1. Hydraulisch betriebenes Spaltgerät (1) mit einer gesteuert mit einem eingangsseitig
mit einem Eingangsdruck anstehenden Hydraulikmedium beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheit
(3) mit einer Ausfahrkammer (5) und einer Einfahrkammer (7), die je nach Bewegungsrichtung
eines Kolbens (9) mit Druck beaufschlagbar sind, an deren Kolbenstange (11) eine Keillanze
(12) angeordnet ist, die zwischen zwei in Kolbenhubrichtung unverschiebbare, quer
dazu jedoch verschiebbare mit einem Zylindergehäuse (13) verbundene langgestreckte
Druckstücke (15), mit zur Keillanze (12) komplementär keilförmigen Druckflächen eingreift
und die Druckstücke (15) in Abhängigkeit von einem Hub des Kolbens (9) der Kolben-Zylinder-Einheit
(3) mehr oder weniger radial auseinanderdrängt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spaltgerät (1) wenigstens einen Druckübersetzer (17) zur Erhöhung des Eingangsdruckes
aufweist.
2. Spaltgerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mit der Ausfahrkammer (5) und mit der Einfahrkammer (7) ein Druckübersetzer (17)
verbindbar ist.
3. Spaltgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein einziger Druckübersetzer (17) und ein erster Ventilblock (19) vorgesehen ist,
wobei der Ventilblock (19) den Druckübersetzer (17) wahlweise mit der Ausfahrkammer
(5) oder der Einfahrkammer (7) verbindet.
4. Spaltgerät (1) gemäß Patentanspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Umschaltung der Bewegungsrichtung des Kolbens (9) durch Änderung einer Beaufschlagungsrichtung
seitens eines Versorgungsgerätes (22) erfolgt, wobei ein zweiter Ventilblock (21)
vorgesehen ist, der derart ausgebildet ist, dass der Druckübersetzer (17) immer gleichsinnig
beaufschlagt wird.
5. Spaltgerät (1) gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilblock (19) und der zweite Ventilblock (21) derart miteinander verbunden
sind, dass eine Änderung der Beaufschlagungsrichtung sowohl ein Schalten des zweiten
Ventilblockes (21) als auch des ersten Ventilblockes (19) verursacht.
6. Spaltgerät (1) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilblock (19) und/oder der zweite Ventilblock (21) als bevorzugt druckbetätigte
Schieberventile ausgebildet sind.
7. Spaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilblock (19) und der zweite Ventilblock (21) als ein gemeinsamer Ventilblock
(23) ausgebildet sind.
8. Spaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilblöcke (19, 21) und der Druckübersetzer (17) integriert ausgestaltet sind.
9. Spaltgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzer (17) in das Spaltgerät (1) integriert ist.
10. Spaltgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spaltgerät (1) als ein mit einem Trägergerät (2) zusammenwirkendes Spaltgerät
(1) ausgestaltet ist.
11. Spaltgerät (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spaltgerät (1) eine Aufnahme aufweist.
12. Spaltgerät (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben-Zylinder-Einheit (3) mit einem Druck von wenigstens 500 bar betreibbar
ist.