[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 angegebenen Art. Sie befasst sich mit einer Thermofixierung einer Bahn. Die Bahn
besteht vorzugsweise aus einem Gewebe oder Gewirke mit schmelzfähigem Fadenmaterial.
Eine Abzugseinheit für die Bahn umfasst wenigstens eine Abzugswalze. Die Bahn umschlingt
einen Teilumfang der Abzugswalze. Die Umfangsfläche der Abzugswalze ist mit Rauigkeiten
versehen, die für einen schlupffreien Transport der Bahn in der Abzugseinheit sorgen.
[0002] Die Umfangsfläche der Abzugswalze dient zugleich als Gegenfläche für ein beheiztes
Andruckglied, welches mit seiner Andruckfläche gegen die Bahn gedrückt wird, welche,
wie gesagt, die Abzugswalze umschlingt. Durch Wärme findet die vorgenannte Thermofixierung
der Bahn statt. Diese Wärmebehandlung sorgt dafür, dass die Bahn zwar schrumpft, aber
in ihrer Form dauerhaft fixiert wird. Dadurch werden spätere Dimensionsänderungen
der Bahn bzw. der daraus geschnittenen Erzeugnisse vermieden. Die bei vorausgehenden
Herstellungs- und/oder Veredelungsprozessen entstandenen Spannungen in der Bahn werden
bei dieser Thermofixierung beseitigt und eine Formstabilität der Bahn erzielt. Auch
die andernfalls auftretende Neigung der Bahnkanten zum Einrollen wird beseitigt. Besonders
wichtig ist aber die erwähnte Dimensionsstabilisierung der Bänder, weil ein späteres
unerwünschtes Einlaufen der aus der Bahn geschnittenen Erzeugnisse, z. B. durch Waschen,
verhindert wird. Die Temperaturen beim Thermofixieren können zwischen 130° C und 180°
C liegen.
[0003] Eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 angeführten Art ist aus der
DE 92 19 185 U1 bekannt. Die Rauigkeiten der dortigen Abzugswalze bestehen nicht aus einem körnigen
Korund, mit welchem die Außenfläche eines Außenzylinders beschichtet ist, der als
Träger für die Korundkörnung fungiert. Deshalb ergeben sich dort die noch näher zu
erläuternden Qualitätsminderungen der Bahn beim Thermofixieren.
[0004] Die textile Herstellung der Bahn kann auf der gleichen Vorrichtung ausgeführt werden,
wo die Thermofixierung erfolgt. Weiterhin kann auf der gleichen Vorrichtung auch das
Ausschneiden der Erzeugnisse aus dieser Bahn erfolgen. Ein wichtiges Anwendungsgebiet
ist das Schneiden von Bändern aus der Bahn. Letzteres kann zwar auf einer gegenüber
der Thermofixierung gesonderten Vorrichtung vorgenommen werden, doch ist es vorteilhaft,
dies auf der gleichen Vorrichtung zu tun, auf welcher bereits die textile Herstellung
der Bahn erfolgt.
[0005] Im letztgenannten Fall haben sich beheizte Schneiddrähte zum Zerschneiden der Bahn
in Bänder bewährt. Die erfindungsgemäße Thermofixierung der Bahn erfolgt dann an den
bereits aus der Bahn geschnittenen Bändern, die gemustert sein können. Ein wichtiges
Anwendungsgebiet solcher Bänder ist die Herstellung von Etikettbändern. Wenn die Thermofixierung
auf der gleichen Vorrichtung erfolgt, umschlingen die Bänder die Abzugswalze, durch
deren Rauigkeiten zugleich eine definierte Positionierung der einzelnen Bänder zueinander
erfolgt. Beim Schneiden der Bahn durch die Schmelzschneider in die einzelnen Bänder
entstehen Schmelzkanten an den Bändern. Bedeutsam ist, dass auch die Qualität der
Schmelzkanten durch die Thermofixierung wesentlich verbessert wird. Eine solche Vorrichtung
ist aus der
EP 0 389 793 A2 bekannt.
[0006] Bei der bekannten Vorrichtung ist die Abzugswalze mit Kork thermisch isoliert und
dieser Kork mit Sandpapier umhüllt. Ihre Sandkörner im Sandpapier fungieren als "Rauigkeiten"
der Abzugswalze. Das Sandpapier dient zum Transport des Gewebes. Das aus der Bahn
der bekannten Vorrichtung erstellte Erzeugnis befriedigt nicht. Man stellt bei der
bekannten Bahn ein sog. "Ausbluten von Farben" fest; wodurch die farbliche Wiedergabe
der in der Bahn vorgesehenen Muster beeinträchtigt ist. Dunkle, schwarze Farben wirken
speckig und glänzend, was stört.
[0007] Die Erfindung hat erkannt, dass diese Qualitätsminderungen der bekannten Bahn darauf
zurückzuführen sind, dass die im Fadenmaterial der Bahn enthaltenen Substanzen durch
das Sandpapier bis zur Korkschicht hindurchdiffundieren und im Kork aufgesogen werden.
Zu diesen Substanzen gehören z. B. Wachs oder Spinnöl. Das Fadenmaterial wird nämlich
vor seiner Verarbeitung mit Wachsen oder Spinnölen versehen, um die webtechnische
oder wirktechnische Herstellung der Bahn zu erleichtern. Im Zuge der späteren Thermofixierung
gelangen die im Kork enthaltenen Substanzen aus der Korkschicht und dem Sandpapier
in die Bereiche der Bahn wieder zurück. Dadurch werden die Farbpigmente oder die Struktur
der Bahn beeinflusst und verändert. Das farbliche und strukturelle Aussehen der bekannten
Bahn bzw. der Bänder ist, wie gesagt, unbefriedigend.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine langlebige Vorrichtung der im Oberbegriff
der Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, bei der die aus der Bahn erzeugten Produkte
maßhaltig sind und sich durch ein einwandfreies Aussehen und farbliche Gestaltung
auszeichnen. Dies Problem wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angeführten
Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
[0009] Ein metallischer Außenzylinder der Abzugswalze hat mehrfache Funktionen. Er dient
zunächst bei der Thermofixierung als Sperre für die im Fadenmaterial der Bahn enthaltene
Substanzen. Der Außenzylinder der Erfindung verhindert, dass diese Substanzen bis
zu einer darunter liegenden Isolationsschicht durchdringen und dort aufgesogen werden.
Das gute, farbliche und strukturelle Aussehen der Bahn, die sich auf der Abzugswalze
befindet, wird bei der Erfindung nicht mehr beeinträchtigt.
[0010] Der metallische Außenzylinder ist außerdem ein guter Wärmeleiter. Die bei der Thermofixierung
aufgebrachte Wärme verteilt sich schnell und gleichmäßig im ganzen Umfang des Außenzylinders.
Dabei sollte die Wandstärke des Außenzylinders bei der Erfindung so klein wie möglich
gehalten werden. Es genügt nämlich, die Wandstärke nur so dick auszubilden, dass die
Stabilität des Zylinders gerade noch gewährleistet ist. Ein Außenzylinder von ca.
4 mm ist bereits ausreichend formstabil. Solche Wandstärke sorgt bereits für eine
Kreissymmetrie seiner Zylinderform und für eine Homogenität einer darauf aufzubringenden
Beschichtung, die nachfolgend näher beschrieben wird. Diese Gleichförmigkeit unterstützt
den Vorgang der Thermofixierung und führt zu einer optimalen Qualität der so behandelten
Bahn bzw. der Bänder. Die kleine Wandstärke des Außenzylinders sorgt außerdem für
eine dauerhafte Betriebstemperatur von ca. 80° bis 120° C.
[0011] Schließlich erlaubt es, die metallische Außenfläche des Außenzylinders die Rauigkeiten
bei der Erfindung in Form eines körnigen Korunds aufzubringen. Die Beschichtung erfolgt
zweckmäßigerweise durch ein Plasmaverfahren. Der aufgebrachte Korund ist außerordentlich
widerstandsfähig und vervielfacht so die Lebensdauer der Abzugseinheit bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Durch das Plasma lassen sich die einzelnen Körner des Korunds sehr homogen
aufbringen, was sich wiederum auf die Qualität der darauf behandelten Bahn positiv
auswirkt. Eine Korngröße von ca. 60 Mikrometer hat sich dabei bewährt, was nach der
FIPA-Tabelle einer Körnung von etwa P200 bzw. F170 entsprechen würde. Die Gewebestruktur
der auf einer solchen Vorrichtung behandelten Bahn fällt außerordentlich gleichmäßig
aus.
[0012] Aus der
DE 1 460 185 A ist eine Vorrichtung bekannt, in welcher mineralische Fäden, insbesondere Glasfäden
mit einem Überzugsmaterial versehen werden, z. B. mit einem Schlichtmittel. Die Vorrichtung
bringt das Überzugsmaterial aus einer Wanne mittels einer Walze, welche in das flüssige
Überzugsmaterial in der Wanne eintaucht. Dort besteht die Walze aus keramischen Werkstoffen,
wobei fallweise auch Sinterkorund verwendet werden kann. Die Anwendung einer solchen
Walze auf Vorrichtungen zur Thermofixierung textiler Bahnen ist daraus nicht entnehmbar.
[0013] Die
DE 40 14 208 A1 zeigt eine Vorrichtung zur ganzflächigen oder gemusterten mechanischen Veredelung
der Oberfläche von Flächengebilden, zu denen auch textile Flächengebilde gehören.
Bei dieser Oberflächenveredelung kommt es zu einem kurzzeitigen, stoßartigen Auftreffen
von einzeln gesteuerten feinen Nadeln. Dadurch kommt es zu punktförmigen Modifizierungen
der Oberfläche des Flächengebildes an unterschiedlichen Stellen in wechselnder Stärke.
Dabei verwendet man auf der den Nadeln gegenüberliegenden Seite des Flächengebildes
fallweise auch Walzen, deren Oberfläche mit Feststoff-Partikeln oder körnigen Materialien
beschichtet ist. Durch die Nadeln wird das Flächengebilde mit seiner zu musternden
Fläche gegen die scharfkantigen Feststoffpartikel gedrückt und erhält so die gewünschte
Oberflächenveredelung. Das hat mit einer Thermofixierung von textilen Bahnen, mit
denen sich die Erfindung beschäftigt, nichts zu tun.
[0014] Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
schematisch einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer, schematischer Darstellung verschiedener Arbeitsphasen beim webtechnischen
Herstellen einer Bahn auf einer Vorrichtung, auf welcher die Bahn auch gleich in mehrere
Bänder geschnitten wird;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer solchen Vorrichtung, wo das Schneiden der Bahn
von Fig. 1 durch einen als beheizter Heizdraht ausgebildeten Schmelzschneider erfolgt
und wo - vor dem Fixieren der Kanten - die Bänder in einer Nachbehandlungseinrichtung
geglättet werden;
- Fig. 3
- teilweise im Längsschnitt, die Draufsicht auf das eine Endstück einer Abzugswalze
der in Fig. 1 gezeigten Abzugseinheit, die - im Walzenquerschnitt gesehen - einen
besonderen Schichtaufbau aufweist;
- Fig. 4
- ,in starker Vergrößerung, eine Detail aus dem Schichtaufbau der Abzugswalze in jenem
Bereich, der in Fig. 3 mit IV gekennzeichnet ist; und
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Rohrwand der Abzugswalze längs der Schnittlinie V-V von
Fig. 3.
[0015] Die Fig. 1 zeigt lediglich den in Fig. 2 mit 21 bezeichneten Anfangsbereich einer
Vorrichtung 20, auf welcher eine Bahn 10 webtechnisch hergestellt wird. Eine solche
Bahn 10 könnte auch auf anderen Textilmaschinen hergestellt werden, wie z. B. Wirkmaschinen.
Die Bahn 10 könnte auch ein Vlies, eine Folie oder ein anderes bahnförmiges Erzeugnis
sein, welches aus schmelzfähigem Material besteht.
[0016] Im vorliegenden Fall besteht die Bahn 10 aus Fadenmaterial. In Fig. 1 ist die Bahn
10 eine Gewebe und wird an der dort mit 12 markierten Webstelle durch Verkreuzen von
Kettfäden 11 mit Schussfäden 14 erzeugt. Die Schussfäden 14 erstrecken sich über die
ganze Breite 13 der Bahn 10 und bestimmen die Bahnbreite. Im vorliegenden Fall handelt
es sich um eine Bahn 10 zur Herstellung von Bändern 10', die später in Abschnitte
zergliedert werden und dann als Etiketten fungieren. Die Bänder 10' sind deshalb auf
ihrer Schauseite 16 mit eingewebten Mustern 17 versehen. Die Muster 17 erscheinen
in vielfacher Anordnung in nebeneinanderliegenden Längsstreifen 18. Die Rückseite
der Breitbahn 10 ist mit 15 bezeichnet. Auch in Querrichtung der Längsstreifen 18
erscheinen die Muster 17 in vielfacher Anordnung.
[0017] Im Zwischenraum 19 zweier Längsstreifen 18 sind Schmelzschneider vorgesehen, die,
wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, im vorliegenden Fall aus seinem beheizten Schneiddraht
31 bestehen. Die Schneiddrähte 31 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel Bestandteil
einer Glättungseinrichtung 30. Durch die Schneiddrähte 31 werden Trennschnitte 22
in der Bahn 10 erzeugt, durch welche, wie schon gesagt, die Bahn 10 in zahlreiche
Bänder 10' aufgeteilt wird. Dies geschieht, während die Bahn 10 im Sinne des Pfeils
23 von einer noch näher zu beschreibenden Abzugseinheit 40 transportiert wird. Durch
den Trennschnitt 22 eines jeden Schneiddrahtes 31 entstehen an benachbarten Randbereichen
der Bänder 10' Schmelzkanten 24. Diese sind wegen des aufschmelzenden Fadenmaterials
rau und hart, werden aber in der damit kombinierten Glättungseinrichtung 30 nachbehandelt.
Bei dieser Nachbehandlung werden die Schmelzkanten 24 durch ein Druckglied und ggf.
eine Gegendruckglied geglättet. Im vorliegenden Fall erfolgt die Glättung unter Ausnutzung
einer Längsspannung des Gewebes, wie es in der
DE 196 44 534 C2 eingehend beschrieben ist.
[0018] Durch diese Nachbehandlungen werden die Schmelzkanten gleichsam "gebügelt". Das führt
zu einem befriedigend weichen Bandvorprodukt 10'. Das Bandvorprodukt 10' durchläuft
auf der Vorrichtung 20 noch eine Abzugseinheit 40, zu welcher eine Abzugswalze 42
gehört. Diese Abzugswalze 42 bewirkt den vorerwähnten Transport 23 der Bahn 10 bzw.
der Bänder 10'. Die Umfangsfläche 44 der Abzugswalze 42 ist im vorliegenden Fall mit
hier noch näher zu beschreibenden, besonderen Rauigkeiten versehen, die für einen
schlupffreien Transport der Bänder 10' in der Abzugseinheit 40 dienen. Das Aussehen
der Rauigkeiten ist schematisch in Fig. 4 gezeigt, die, wie schon gesagt, einen vergrößerten
Ausschnitt IV aus der Abzugswalze 42 von Fig. 2 zeigt.
[0019] In der Abzugseinheit 40 ist der Abzugswalze 42 eine erste Umlenkwalze 41 vorgeschaltet,
welche die Bänder 10' auf die raue Umfangsfläche 44 der Abzugswalze 42 lenkt. Am Ausgang
der Abzugseinheit 40 befindet sich eine zweite Umlenkwalze 43. Während die erste Umlenkwalze
41 in Abstand vom Umfang 44 der Abzugswalze 42 angeordnet sein kann, wird die letztgenannte,
ausgangsseitige Umlenkwalze 43, wie durch den Kraftpfeil 46 in Fig. 2 veranschaulicht,
gegen die Umfangsfläche 44 der Abzugswalze 42 kraftbelastet. Darüber hinaus empfiehlt
es sich auch, die Umfangsfläche der Umlenkwalze 43 mit Rauigkeiten 28 zu versehen,
die den erwähnten schlupffreien Transport 23 der Bänder 10' in der Abzugseinheit 40
unterstützen. Die Abzugswalze 42 und die gemäß dem Kraftpfeil 46 von Fig. 2 dagegen
gedrückte ausgangsseitige Umlenkwalze 43 erzeugen, außer dem genannten Transport 23,
die erforderliche hohe Längsspannung in den Bändern 10', in der fertigen Bahn 10 und
in den Kettfäden 11 beim Weben. Das ist sowohl für das Schneiden der Breitbahn 10
an den Schneiddrähten 31 und für die Nachbehandlung an der Glättungseinrichtung 30
bedeutsam, als auch für die an der Abzugswalze 42 erfolgende Thermofixierung 47 der
Bänder 10'wichtig.
[0020] Das Bandendprodukt, welches die Abzugseinheit 40 verlässt, kann - im Vergleich mit
der vorgenannten Längsspannung der Bahn 10 und der Bänder 10' - unter einer wesentlich
niedrigeren Längsspannung stehen, die ausreicht, um die Bandendprodukte auf einem
Warenbaum 39 aufzuwickeln. Der Transport 23 des Bahnendproduktes kann, gemäß Fig.
1, mittels weiterer Förderwalzen 38 unterstützt werden.
[0021] Die vor und hinter der Abzugswalze 42 sitzenden Umlenkwalzen 41, 43 bestimmen an
der Umfangsfläche 44 des Abzugsbaumes 42 den aus Fig. 2 ersichtlichen Umschlingungsbereich
29 der Bänder 10'. Dadurch werden die Bänder 10' im Bereich der Thermofixierung 47
durch die noch näher zu beschreibenden, besonderen Rauigkeiten 45 am Umfang 44 der
Abzugswalze 42 zuverlässig positioniert.
[0022] Zur Thermofixierung 47 dient ein Andruckglied 48, welches eine beheizte Andruckfläche
49 besitzt. Das Profil der Andruckfläche 49 ist dem Umfang 44 der Abzugswalze 42 angepasst.
Zwischen dem Andruckglied 48 und der Abzugswalze 42 werden die Bänder 10' lagestabil
gehalten. Bei ihrem Durchlauf erhalten sie in diesem Bereich eine Wärmebehandlung
durch Bügeln, die zu den bereits eingangs erwähnten Effekten im Bandmaterial führt.
Die Umfangsfläche 44 der Abzugswalze 42 sollte möglichst unnachgiebig sein, um eine
lagestabile Form der Bänder 10' bei der Thermofixierung 47 zu gewährleisten. Durch
den Kraftpfeil 50 in Fig. 2 ist der Andruck vom Andruckglied 48 an der Abzugswalze
42 veranschaulicht, die als Widerlager für den Andruck fungiert.
[0023] Bei der Erfindung ist die Abzugswalze 42 in besonderer Weise ausgebildet, wie aus
den Fig. 3 bis 5 zu entnehmen ist. Die Rauigkeiten der Abzugswalze 42 bestehen aus
einem körnigen Korund 26, mit welchem die Außenfläche 32 eines metallischen Außenzylinders
33 beschichtet ist. Die chemische Formel des Korunds 26 lautet Al
2O
3. Der Außenzylinder 33 dient als Träger für die Korundbeschichtung 35. Der Korund
26 besteht aus einer Körnung, deren Partikelgröße 27 ≤ 0,06 mm ausgebildet ist. Bezogen
auf die FIPA-Liste kann die Körnung des Korunds 26 größer/gleich F150 sein, vorzugsweise
aber bei F170 liegen. Das entspricht, bezogen auf eine Papierkörnung, etwa P200 der
FIPA-Liste. Der Außenzylinder 33 selbst besteht aus einem Stahlrohr 37, dessen Rohrwandstärke
53 kleiner/gleich 5 mm ausgebildet ist.
[0024] Das Innere der Abzugswalze 42 beinhaltet einen Walzenkern 34, der mit einem Drehantrieb
verbunden ist. Wie Fig. 3 veranschaulicht, ist der Walzenkern 34 aus einer Hülse 55
aufgebaut, die beidendig mit einem Kopfstück 57 abgeschlossen ist. Am Kopfstück 57
sitzt jeweils ein Wellenende 58, das zur Lagerung des Walzenkerns 34 dient. Die Hülse
55 besteht vorzugsweise aus Stahl und besitzt eine Wandstärke 56, die kleiner/gleich
8 mm ausgebildet ist. Die Bedeutung dieser Maßnahmen ist bereits eingangs genannt
worden.
[0025] Der Umfang 36 des Walzenkerns ist von einer thermischen Isolationsschicht 51 umschlossen,
die mit dem Walzenkern 34 drehfest verbunden ist. Der vorerwähnte, mit der Korundbeschichtung
35 versehene Außenzylinder 33 ist über die Isolationsschicht 51 gezogen und mit ihr
drehfest verbunden. Die thermische Isolationsschicht 51 kann vorzugsweise aus Gummi
52 oder aus Silikon bestehen. Die Stärke der Isolationsschicht sollte mind. ≥ 3 mm
betragen. Das vorerwähnte Stahlrohr 37 des Außenzylinders 33 sitzt formschlüssig auf
der Umfangsfläche 54 der Isolationsschicht 51. Es besteht eine sog. "Presspassung"
zwischen dem Außenzylinder 33 und der Isolationsschicht 51.
Bezugszeichenliste:
[0026]
- 10
- Bahn (Fig. 1, 2)
- 10'
- Bandvorprodukt (Fig. 1, 2)
- 11
- Kettfaden, erstes Fadenmaterial
- 12
- Webstelle (Fig. 1)
- 13
- Breite von 10 (Fig. 1)
- 14
- Schussfaden (Fig. 1), zweites Fadenmaterial
- 15
- Rückseite von 10 bzw. 10' (Fig. 1)
- 16
- Schauseite von 10 bzw. 10' (Fig. 1)
- 17
- Muster auf 10 bzw. 10' (Fig. 1)
- 18
- Längsstreifen von 17 auf 10 (Fig. 1)
- 19
- Zwischenraum zwischen 18 (Fig. 1)
- 20
- Vorrichtung (Fig. 2)
- 21
- Anfangsbereich von 10 (Fig. 2)
- 22
- Trennschnitt in 10 für 10' (Fig. 1)
- 23
- Pfeile der Transportrichtung von 10, 10', 10'" (Fig. 1, 2)
- 24
- Schmelzkante (Fig. 1)
- 26
- Korund von 25 (Al2O3)
- 27
- Korundkörnung von 26, Partikelgröße von 26
- 28
- Rauigkeiten von 43
- 29
- Umschlingungsbereich von 10' bei 42 (Fig. 2)
- 30
- Glättungseinrichtung (Fig. 2, 3)
- 31
- Schneiddraht von 30 (Fig. 2, 3)
- 32
- Außenfläche von 33
- 33
- Außenzylinder
- 34
- Walzenkern
- 35
- Korundbeschichtung, Beschichtung von 26
- 36
- Umfang von 34
- 37
- Stahlrohr von 33
- 38
- Förderwalzen für 10' (Fig. 2)
- 39
- Warenbaum für 10' (Fig. 2)
- 40
- Abzugseinheit für 10' (Fig. 2)
- 41
- eingangsseitige Umlenkwalze von 40 (Fig. 2)
- 42
- Abzugswalze (Fig. 2 bis 5)
- 43
- ausgangsseitige Umlenkwalze (Fig. 2)
- 44
- Umfangsfläche von 42 (Fig. 2)
- 45
- Stärke von 51
- 46
- Kraftpfeil für 43 bezügl. 42 (Fig. 2)
- 47
- Einrichtung zur Thermofixierung (Fig. 2)
- 48
- Andruckglied von 47 (Fig. 2)
- 49
- Andruckfläche von 48 (Fig. 2)
- 50
- Andruckpfeil von 48 (Fig. 2)
- 51
- thermische Isolationsschicht
- 52
- Gummi für 51
- 53
- Rohrstärke von 37
- 54
- Umfangsfläche von 51
- 55
- Stahlhülse, Hülse für 34
- 56
- Wandstärke der Hülse 55
- 57
- Kopfstück von 34 (Fig. 3)
- 58
- Wellenende von 34 (Fig. 3)
1. Vorrichtung (20) zur Thermofixierung einer schmelzfähiges Material aufweisenden textilen
Bahn (10),
die vorzugsweise aus einem Gewebe oder Gewirke mit schmelzfähigem Fadenmaterial (11,
14) besteht,
mit einer Abzugseinheit (40) für die Bahn (10), die wenigstens eine Abzugswalze (42)
für die Bahn (10) aufweist,
die Bahn (10) einen Teilumfang der Abzugswalze (42) umschlingt und die Thermofixierung
(47) in diesem Umschlingungsbereich (29) der Bahn (10) erfolgt,
die Umfangsfläche der Abzugswalze (42) mit Rauigkeiten versehen ist, die für einen
schlupffreien Transport (23) der Bahn (10) in der Vorrichtung (20) sorgen,
und im Umschlingungsbereich (29) eine beheizte Andruckfläche (49) eines Andruckgliedes
(49) die Bahn (10) gegen die Umfangsfläche der Abzugswalze (42) drückt und die Abzugswalze
(42) als Widerlager für das Andruckglied (48) bei der Thermofixierung (47) fungiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rauigkeiten der Abzugswalze (42) aus einem körnigen (27) Korund (26) bestehen,
mit welchem die Außenfläche (32) eines metallischen Außenzylinders (33) beschichtet
(35) ist, der als Träger für die Korundkörnung (27) fungiert,
dass das Innere der Abzugswalze (42) mindestens einen Walzenkern (34) aufweist, der mit
einem Drehantrieb für die Abzugswalze (42) verbunden ist,
dass der Umfang (36) des Walzenkerns (34) von einer thermischen Isolationsschicht (51)
umschlossen ist, die mit dem Walzenkern (34) drehfest ist,
und dass der mit der Korundbeschichtung (35) versehene Außenzylinder (33) über diese Isolationsschicht
(51) gezogen und mit ihr drehfest verbunden ist.
2. Vorrichtung (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Thermofixierung (47) an vorzugsweise gemusterten Bändern (10'), insbesondere
von Etikettbändern, erfolgt, die aus einer das schmelzfähige Material aufweisenden
Bahn (10) erzeugt sind,
die Bahn (10) an den gewünschten Stellen (19) mittels mindestens eines Schmelzschneiders,
insbesondere eines Schneiddrahtes (31), in nebeneinander liegende Bänder (10') geschnitten
wird und die Bänder (10') Schmelzkanten (24) aufweisen,
die Bänder (10') die Abzugswalze (42) umschlingen (29) und in ihrem Umschlingungsbereich
(29) die Thermofixierung (47) erhalten.
3. Vorrichtung (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Isolationsschicht (51) aus Gummi (52) oder Silikon besteht.
4. Vorrichtung (20) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke (45) der Isolationsschicht (51) ≥ 3 mm ausgebildet ist.
5. Vorrichtung (20) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der metallische Außenzylinder (33) aus einem Stahlrohr (37) besteht.
6. Vorrichtung (20) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrstärke (53) des Außenzylinders (33) ≤ 5 mm ausgebildet ist.
7. Vorrichtung (20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stahlrohr (37) formschlüssig auf der Umfangsfläche (54) der thermischen Isolationsschicht
(51) sitzt.
8. Vorrichtung (20) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß der FIPA-Liste die Körnung (27) des Korunds (26) ≥ F150 ausgebildet ist, vorzugsweise
aber bei F170 liegt, was etwa P200 der FIPA-Liste entspricht.
9. Vorrichtung (20) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Walzenkern (34) aus einer Hülse (55) besteht, die ihrerseits vorzugsweise aus
Stahl besteht.
10. Vorrichtung (20) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (55) eine Wandstärke (56) von ≤ 8 mm besitzt.
11. Vorrichtung (20) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (20) eine Vorrichtung zum Weben oder Wirken der Breitbahn (10) aus
dem Fadenmaterial (11, 14) enthält.
12. Vorrichtung (20) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (20) eine Vorrichtung zum Schneiden der Bahn (10) in Bänder (10')
enthält, vorzugsweise in Form eines beheizten Schneiddrahtes (31), der das Fadenmaterial
(11, 14) schmilzt.
13. Vorrichtung (20) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass hinter dem Schmelzdraht (31), aber vor dem Andruckglied (48) zur Thermofixierung
(47) der Bänder (10'), eine Einrichtung (30) zum Glätten der Bandschmelzkanten (24)
angeordnet ist.
14. Vorrichtung (20) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugseinheit (40) mindestens eine Umlenkwalze (41, 43) aufweist, welche den
Umschlingungsbereich (29) der Bänder (10') an der Abzugswalze (42) bestimmt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkwalze (43) ausgangsseitig, d. h. hinter der Abzugswalze (42), angeordnet
und an ihrem Umfang ebenfalls mit Rauigkeiten (28) versehen ist,
dass die Umlenkwalze (43) in Richtung auf die Abzugswalze (42) zu kraftbelastet (46)
ist,
und dass die Rauigkeiten (28) der Umlenkwalze (43) einerseits und die Korundbeschichtung
(35) der Abzugswalze (42) andererseits die Bänder (10') zwischen sich fassen.