[0001] Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Wassereinspritzung für eine
Verbrennungskraftmaschine.
[0002] Bei Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere bei Ottomotoren für Personenkraftfahrzeuge,
kann eine Einspritzung von Wasser zusätzlich zum eigentlichen Kraftstoff die Fahreigenschaften
günstig beeinflussen, indem beispielsweise eine Kühlwirkung erzielt wird. Es hat sich
gezeigt, dass eine klopfende Verbrennung unterdrückt werden kann, und der Wirkungsgrad
der Verbrennung und damit die Leistung gesteigert bzw. der Kraftstoffverbrauch gesenkt
werden kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wassereinspritzung zu optimieren.
[0004] Dies ist mit einem System zur Wassereinspritzung für eine Verbrennungskraftmaschine
möglich, das erste Injektoren aufweist, die jeweils eine Flüssigkeit direkt in eine
Brennkammer der Verbrennungskraftmaschine einspritzen, und zweite Injektoren, die
jeweils eine Flüssigkeit in ein Saugrohr vor der Brennkammer einspritzen. Es ist wenigstens
ein Kraftstoffzuleitungs-Ventil vorgesehen, das zwischen einem Kraftstofftank und
den ersten und zweiten Injektoren angeordnet ist, und ein Wasserzuleitungs-Ventil,
das zwischen einem Wasser-Vorratsbehälter und den ersten Injektoren angeordnet ist.
Das Kraftstoff-Zuleitungsventil und das Wasser-Zuleitungsventil sind so schaltbar,
dass die ersten Injektoren sowohl in Strömungsverbindung mit dem Kraftstofftank als
auch mit dem Wasser-Vorratsbehälter und die zweiten Injektoren in Strömungsverbindung
mit dem Kraftstofftank bringbar sind. Auf diese Weise lässt sich in bestimmten Lastbereichen
oder Betriebszuständen der Verbrennungskraftmaschine Wasser zur Einspritzung direkt
in die Brennkammer bereitstellen, gegebenenfalls gemischt mit Kraftstoff. Außerdem
erlaubt dieses System unabhängig von der Wassereinspritzung die Kraftstoffversorgung
auf zwei Arten vorzunehmen, nämlich zum einen über eine Direkteinspritzung mittels
der ersten Injektoren direkt in die Brennkammer und zum anderen über eine Saugrohreinspritzung
vor der Brennkammer, wobei sich der Kraftstoff mit der eingeleiteten Luft mischt.
Das erfindungsgemäße System erlaubt es so, die Leistung und den Kraftstoffverbrauch
über den gesamten Arbeitsbereich der Verbrennungskraftmaschine zu optimieren.
[0005] Wenn Kraftstoff über die zweiten Injektoren und Wasser über die ersten Injektoren
eingespritzt wird, kann der Einspritzzeitpunkt der Wasserinjektion variiert und bezüglich
des Zeitpunkts der Kraftstoffinjektion verschoben werden.
[0006] Den ersten Injektoren ist vorzugsweise eine Hochdruckpumpe vorgeschaltet, die über
das Kraftstoffzuleitungs-Ventil mit dem Kraftstofftank und über das Wasserzuleitungs-Ventil
mit dem Wasser-Vorratsbehälter in Strömungsverbindung bringbar ist. Die Hochdruckpumpe
entspricht vorteilhaft der gewöhnlichen Kraftstoffhochdruckpumpe eines Direkteinspritzsystems,
die zum Erzeugen des notwendigen Einspritzdrucks für die ersten Injektoren verwendet
wird. Wasser und Kraftstoff können vor oder in der Pumpe gemischt und das Gemisch
eingespritzt werden. Es ist auch möglich, wenn kein Kraftstoff über die ersten Injektoren
zugeführt werden soll, nur Wasser mit der Hochdruckpumpe zu fördern.
[0007] Das Wasserzuleitungs-Ventil ist vorzugsweise ein Dosierventil, über das die Wassereinspritzung
bis zu einem vorbestimmten Maximalfluss frei einstellbar ist. Auf diese Weise gewinnt
man einen weiteren variablen Parameter, der zur Optimierung der Verbrennung verwendet
werden kann.
[0008] Der notwendige Einspritzdruck für die zweiten Injektoren kann meist bereits von einer
der Hochdruckpumpe vorgeschalteten Kraftstoff-Vorförderpumpe erreicht werden, die
für gewöhnlich Teil des Direkteinspritzsystems ist.
[0009] Um das Wasser aus dem Wasser-Vorratsbehälter zu fördern, ist vorzugsweise eine zusätzliche
Wasserförderpumpe zwischen den Wasser-Vorratsbehälter und das Wasserzuleitungs-Ventil
geschaltet, die Wasser zur Hochdruckpumpe fördert.
[0010] Das Kraftstoff-Zuleitungsventil, das Wasser-Zuleitungsventil und auch die Wasserförderpumpe
werden vorzugsweise von einer Steuereinheit je nach Bedarf geschaltet, wobei die Steuereinheit
vorteilhaft auch die zweiten Injektoren ansteuern kann. Die Steuereinheit ist beispielsweise
mit einer Motorelektronik der Verbrennungskraftmaschine verbunden oder in diese integriert.
[0011] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Wassereinspritzung für eine Verbrennungskraftmaschine
wird nur in bestimmten Lastbereichen bzw. Betriebsmodi der Verbrennungskraftmaschine
Wasser über die ersten Injektoren in die Brennkammern der Verbrennungskraftmaschine
eingespritzt sowie Kraftstoff abhängig vom Lastbereich bzw. Betriebsmodus entweder
über die ersten Injektoren direkt in die Brennkammern der Verbrennungskraftmaschine
oder über die zweiten Injektoren in das Saugrohr, genauer in einen Saugrohrabschnitt
direkt stromaufwärts der Brennkammern, eingespritzt. Dieses Verfahren kann gut mit
einem oben beschriebenen System verwirklicht werden.
[0012] Die Kraftstoffeinspritzung erfolgt vorzugsweise entweder ausschließlich in die Brennkammer
oder ausschließlich in den Saugrohrabschnitt, aber nicht in beide Bereiche gleichzeitig.
Die Wassereinspritzung hingegen erfolgt bevorzugt immer nur in die Brennkammer und
nicht in den Saugrohrabschnitt, sie kann aber abhängig vom Lastbereich der Verbrennungskraftmaschine
bzw. von deren Betriebsmodus ausgesetzt werden.
[0013] Beispielsweise kann in einem ersten Lastbereich bzw. Betriebsmodus der Verbrennungskraftmaschine
kein Wasser eingespritzt werden, und Kraftstoff ausschließlich über die ersten Injektoren
in die Brennkammern eingespritzt werden. Diese Betriebsweise ist etwa günstig bei
einem Kaltstart der Verbrennungskraftmaschine oder beim Regenerieren eines Katalysators,
also in Fällen, wo ein Aufheizen der Verbrennungskraftmaschine bzw. das Erzeugen einer
hohen Abgastemperatur gewünscht ist.
[0014] In einem zweiten Lastbereich, der insbesondere in einem mittleren Drehzahlbereich
unterhalb der Volllast liegt, wird bevorzugt kein Wasser eingespritzt, und Kraftstoff
wird ausschließlich über die zweiten Injektoren in den jeweiligen Saugrohrabschnitt
eingespritzt. Dieser zweite Lastbereich kann, abhängig von der Verbrennungskraftmaschine,
zum Beispiel bei unter 4.000 1/min und unterhalb von etwa 200 Nm (oder unter 100 Nm/Liter
Hubraum) liegen.
[0015] In einem dritten Lastbereich, der insbesondere in einem mittleren Drehzahlbereich
im Wesentlichen bei Volllast liegt, wird hingegen vorzugsweise Wasser über die ersten
Injektoren in die Brennkammern eingespritzt und Kraftstoff ausschließlich über die
zweiten Injektoren in den Saugrohrabschnitt eingespritzt. Dieser dritte Lastbereich
kann beispielsweise bei unter 4.000 1/min und ab etwa 200 Nm
[0016] (oder ab etwa 100 Nm/Liter Hubraum) liegen. In diesem Bereich ist die Kühlwirkung
durch eingespritztes Wasser erwünscht und sorgt z.B. für eine Leistungssteigerung
der Verbrennungskraftmaschine. Der Zeitpunkt der Wassereinspritzung kann im Arbeitszyklus
der Verbrennungskraftmaschine gegenüber dem Zeitpunkt der Kraftstoffeinspritzung versetzt
sein.
[0017] In einem vierten Lastbereich, der insbesondere in einem hohen Drehzahlbereich im
Wesentlichen bei Volllast liegt, können Wasser und Kraftstoff über die ersten Injektoren
in die Brennkammern eingespritzt werden. Dieser vierte Lastbereich kann beispielsweise
oberhalb von 4.000 1/min und oberhalb von ca. 150 Nm (oder etwa 75 Nm/Liter Hubraum)
liegen.
[0018] Die genannten Zahlenwerte sind natürlich abhängig vom jeweiligen Motor und können
von Verbrennungskraftmaschine zu Verbrennungskraftmaschine variieren. Prinzipiell
empfiehlt sich die Wassereinspritzung bei hohen Drehzahlen und hohen Lastbereichen,
wo eine Kühlwirkung vorteilhaft ist.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1 ein schematisches hydraulisches und elektronisches Schaltbild eines erfindungsgemäßen
Systems zur Wassereinspritzung; und
- Figur 2 eine schematische Darstellung der Einspritzung von Wasser und Kraftstoff in
verschiedenen Lastbereichen gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Wassereinspritzung.
[0020] Figur 1 zeigt schematisch ein System 10 zur Wassereinspritzung für eine Verbrennungskraftmaschine
12, in dem der Verbrennungskraftmaschine 12 neben konventionellem Kraftstoff auch
Wasser bzw. ein Gemisch von Wasser mit anderen Flüssigkeiten zugeführt werden kann.
In diesem Beispiel ist die Verbrennungskraftmaschine 12 ein Otto-Motor und bei dem
Kraftstoff handelt es sich um Benzin.
[0021] Normalerweise ist die eingespritzte Wassermenge kleiner als die eingespritzte Kraftstoffmenge.
[0022] Die Verbrennungskraftmaschine 12 weist mehrere Brennkammern 14 auf, in denen jeweils
ein nicht dargestellter Kolben zur Erzeugung der Antriebsenergie bewegt wird. Jede
der Brennkammern 14 steht in direkter Strömungsverbindung mit einem ersten Injektor
16, der Flüssigkeit, die von einer Hochdruckpumpe 18 geliefert wird, in die Brennkammer
14 einspritzt. Die Hochdruckpumpe 18 erzeugt beispielsweise einen Druck von 200 bis
250 bar.
[0023] Den Brennkammern 14 wird zur Verbrennung des Kraftstoffs außerdem über ein Saugrohr
20 ein Gasgemisch zugeführt, wobei ein separater Saugrohrabschnitt 22 zu jeder der
Brennkammern 14 führt. An jedem der Saugrohrabschnitte 22 ist ein weiterer, zweiter
Injektor 24 angeordnet, der eine Flüssigkeit in den Saugrohrabschnitt 22 vor der Brennkammer
14 einspritzen kann.
[0024] Bei dem in Figur 1 dargestellten System 10 ist die Verbrennungskraftmaschine 12 mit
einem Turbolader versehen, sodass verdichtete Luft, optional gemischt mit rückgeführtem
Abgas, in das Saugrohr 20 eingebracht wird. Die verdichtete Ladeluft wird in einem
Ladeluftkühler 26 gekühlt, der einem Verdichter 28 strömungsmäßig nachgeschaltet ist.
Der Verdichter 28 wird von einer Turbine 30 im Abgassystem 32 angetrieben. Der Ladeluftstrom
wird auf bekannte Weise durch einen Luftmassenmesser 34 gesteuert.
[0025] Im Abgassystem 32 sind hier ein oder mehrere Abgasbehandlungsanlagen 36 vorgesehen,
beispielsweise herkömmliche Katalysatoren oder Rußpartikelfilter, die Schadstoffe
aus dem Abgas aufnehmen.
[0026] Der Kraftstoff wird der Hochdruckpumpe 18 bzw. den zweiten Injektoren 24 aus einem
Kraftstofftank 38 zugeführt. Eine mit dem Kraftstofftank 38 verbundene Kraftstoffleitung
verzweigt sich in eine Kraftstoffleitung 44, die zu den zweiten Injektoren 24 führt,
und eine Kraftstoffleitung 46, die zur Hochdruckpumpe 18 und zu den ersten Injektoren
16 führt. Ein Ventil 40, das in der Kraftstoffleitung 46 stromaufwärts der Hochdruckpumpe
18 angeordnet ist, erlaubt eine Abschaltung des Kraftstoffflusses zu den ersten Injektoren
16.
[0027] Der Einspritzdruck für die zweiten Injektoren 24 wird hier alleine über eine Kraftstoff-Vorförderpumpe
42 erzeugt, die den Kraftstoff aus dem Kraftstofftank 38 auch zur Hochdruckpumpe 18
fördert.
[0028] Die Einspritzung über die zweiten Injektoren 24 wird durch Ventile der Injektoren
24 kontrolliert. Es wäre auch möglich, in der Kraftstoffleitung 44 vom Kraftstofftank
38 zu den zweiten Injektoren 24 ein weiteres Ventil einzusetzen oder das Ventil 40
an die Verzweigung der Kraftstoffleitungen 44, 46 zu platzieren und es beispielsweise
als 3/2-Wege-Ventil auszubilden, um einen Kraftstoffzufluss wahlweise zur Hochdruckpumpe
18 oder zu den zweiten Injektoren 24 freizugeben oder zu verschließen.
[0029] Ein Wasser-Vorratsbehälter 48 ist über eine Wasserförderpumpe 50 und ein Wasserzuleitungs-Ventil
52 in einer Wasserzuleitung 54 mit der Hochdruckpumpe 18 verbunden. Das Wasserzuleitungs-Ventil
52 ist als Dosierventil ausgebildet, sodass die der Wasserfluss zur Hochdruckpumpe
18 und darüber die eingespritzte Wassermenge variiert werden kann. Der notwendige
Vorförderdruck lässt sich über die Wasserförderpumpe 50 einstellen, diese kann z.B.
einen Druck von etwa 1 bis 10 bar erzeugen. Der Wasser-Vorratsbehälter 48 hat beispielsweise
ein Volumen von 8 bis 10 Litern.
[0030] Die Ansteuerung der zweiten Injektoren 24, optional der ersten Injektoren 16, des
Kraftstoffzuleitungs-Ventils 40, des Wasserzuleitungs-Ventils 52 sowie der Wasserförderpumpe
50 wird hier von einer Steuereinheit 56 übernommen, die über Steuerleitungen 58 mit
diesen Komponenten kommunizieren kann (in der Figur 1 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur eine der Leitungen mit einem Bezugszeichen versehen).
[0031] Die Steuereinheit 56 erhält auch Informationen von einem Drucksensor 60, der stromaufwärts
des Wasserzuleitungs-Ventils 52 in der Wasserzuleitung 54 angeordnet ist, sowie von
einem Temperatursensor 62, der die Temperatur des Wassers im Wasser-Vorratsbehälter
48 misst. Ein Füllstandmesser 64 überwacht den Füllstand des Wassers im Wasser-Vorratsbehälter
48 und meldet diesen ebenfalls an die Steuereinheit 56.
[0032] Der Einlass der Wasserzuleitung 54 ist hier durch einen Filter 66 geschützt, der
Verschmutzungen aus dem Wasser ausfiltert.
[0033] Optional ist eine Heizung 68 für die Beheizung des Wassers im Wasser-Vorratsbehälter
48 vorgesehen, um dieses bei niedrigen Umgebungstemperaturen am Einfrieren zu hindern
bzw. bei niedrigen Umgebungstemperaturen beim Starten des Fahrzeugs aufzutauen. Die
Heizung wird hier ebenfalls über die Steuereinheit 56 gesteuert.
[0034] Das System 10 kann so geschaltet werden, dass Kraftstoff wahlweise durch die ersten
Injektoren 16 mit hohem Druck direkt in die Brennkammern 14 oder alternativ unter
niedrigem Druck über die zweiten Injektoren 24 in die Saugrohrabschnitte 22 eingespritzt
wird und von dort mit dem den Brennkammern 14 zugeführten Luftstrom in die Brennkammern
14 gelangt.
[0035] In diesem Beispiel wird Kraftstoff entweder über die ersten Injektoren 16 oder über
die zweiten Injektoren 24 zugeführt. Die Wahl der Kraftstoffinjektion ist, wie im
Folgenden noch beschrieben wird, abhängig vom Lastbereich oder Betriebsmodus, in dem
die Verbrennungskraftmaschine 12 gerade arbeitet.
[0036] Über die Wasserzuleitung 54 kann Wasser dem über die ersten Injektoren 16 direkt
in die Brennkammern 14 eingespritzten Kraftstoff beigemischt werden. Die Vermischung
erfolgt hier direkt in der Hochdruckpumpe 18 oder in einer Zuleitung direkt stromaufwärts
der Hochdruckpumpe 18. Die Verschaltung ist so ausgeführt, dass Wasser auch dann zur
Hochdruckpumpe 18 gelangt, wenn das Kraftstoffzuleitungs-Ventil 40 geschlossen ist
und der Kraftstoff ausschließlich über die zweiten Injektoren 24 in die Saugrohrabschnitte
22 eingespritzt wird. In diesem Fall ist es auch möglich, dass Timing der Wassereinspritzung
so zu wählen, dass diese nicht zeitgleich mit der Kraftstoffeinspritzung erfolgt.
[0037] Die Wassereinspritzung wird nur in bestimmten Lastbereichen zugeschaltet, in denen
eine Leistungsverbesserung durch die Wasserzufuhr erreicht werden kann. Außerdem wird
die Wasserzufuhr abgestellt, wenn der Füllstandsmesser 64 einen zu niedrigen Füllstand
bzw. der Temperatursensor 62 eine zu niedrige Temperatur im Wasser-Vorratsbehälter
48 meldet, bei der die Gefahr des Einfrierens besteht.
[0038] In Figur 2 ist dargestellt, wie über das System 10 die Wasser- und Kraftstoffeinspritzung
in verschiedenen Lastbereichen der Verbrennungskraftmaschine 12 variiert werden kann.
[0039] Beispielhaft sind vier Lastbereiche bzw. Betriebsmodi angeführt. Die Details der
einzelnen Lastbereiche sind natürlich im Ermessen des Fachmanns variabel.
[0040] Einspritzung über die ersten Injektoren 16 ist mit einem "B" gekennzeichnet, Einspritzung
über die zweiten Injektoren 24 mit einem "S".
[0041] In einem ersten Lastbereich bzw. Betriebsmodus I, der einem Kaltstart der Verbrennungskraftmaschine
entspricht, aber auch alternativ während des Betriebs des Kraftfahrzeugs einem Zustand,
in dem eine Regenerierung der Abgasbehandlungsanlagen 36 vorgenommen werden soll,
wird der Kraftstoff ausschließlich über die ersten Injektoren 16 in die Brennkammern
14 eingespritzt. Es erfolgt keine Wassereinleitung. In diesen Betriebsmodi ist eine
schnelle Erwärmung der Verbrennungskraftmaschine 12 bzw. eine hohe Abgastemperatur
erwünscht.
[0042] In einem zweiten Lastbereich II, der in einem mittleren Drehzahlbereich und bei einem
Drehmoment unterhalb der Volllast der Verbrennungskraftmaschine 12 liegt (im Beispiel
der Figur 2 unterhalb von etwa 4.000 1/min und unterhalb von etwa 200 Nm), erfolgt
ebenfalls keine Wassereinspritzung, der Kraftstoff wird aber vollständig über die
zweiten Injektoren 24 in die Saugrohrabschnitte 22 vor den Brennkammern 14 eingespritzt.
Das Kraftstoffzuleitungs-Ventil 40 in der Kraftstoffleitung 44 ist geschlossen. Die
Hochdruckpumpe 18 kann in diesem Fall abgeschaltet sein.
[0043] In einem dritten Lastbereich III, der ebenfalls in einem mittleren Drehzahlbereich,
aber bei einer höheren Last, insbesondere bei Volllast liegt (im Beispiel der Figur
2 unterhalb von etwa4.000 1/min und bei Drehmomenten von oberhalb ca. 200 Nm), erfolgt
die Kraftstoffeinspritzung weiterhin ausschließlich über die zweiten Injektoren 24
in die Saugrohrabschnitte 22 vor der Brennkammer 14, es wird aber gleichzeitig Wasser
über die ersten Injektoren 16 in die Brennkammern 14 eingespritzt. Wasser wird jetzt
über die Wasserförderpumpe 50, das Wasserzuleitungs-Ventil 52 und die Hochdruckpumpe
18 aus dem Wasser-Vorratsbehälter 48 zu den ersten Injektoren 16 gefördert und mit
hohem Einspritzdruck in die Brennkammern 14 eingespritzt. Dort kann es eine Kühlwirkung
entfalten und so die Verbrennung in den Brennkammern 14 positiv beeinflussen.
[0044] In einem vierten Lastbereich IV schließlich, der hier bei hoher Drehzahl und vorzugsweise
ebenfalls bei Volllast liegt (oberhalb von etwa 4.000 1/min und bei Drehmomenten oberhalb
von etwa 150 Nm), wird schließlich die Wassereinspritzung über die ersten Injektoren
16 beibehalten, die Kraftstoffeinspritzung wechselt jedoch von den zweiten Injektoren
24 auf die ersten Injektoren 16. Kraftstoff und Wasser werden in bzw. vor der Hochdruckpumpe
18 gemischt. Die Menge des einzuspritzenden Wassers wird über Regelung des Durchflusses
durch das Wasserzuleitungs-Ventil 52 durch die Steuereinheit 56 festgelegt. Das Gemisch
aus Wasser und Kraftstoff wird über die ersten Injektoren 16 in die Brennkammern 14
eingespritzt.
[0045] Die einzuspritzende Wassermenge kann z.B. auch innerhalb der Lastbereiche noch in
einem gewissen Rahmen variiert werden, um den Verbrennungsprozess optimal einzustellen.
1. System zur Wassereinspritzung für eine Verbrennungskraftmaschine (12) mit ersten Injektoren
(16), die jeweils eine Flüssigkeit direkt in eine Brennkammer (14) der Verbrennungskraftmaschine
(12) einspritzen und mit zweiten Injektoren (24), die jeweils eine Flüssigkeit in
ein Saugrohr (20) vor der Brennkammer (14) einspritzen,
mit wenigstens einem zwischen einem Kraftstofftank (38) und den ersten und zweiten
Injektoren (24) angeordneten Kraftstoffzuleitungs-Ventil (40) und
einem zwischen einem Wasservorratsbehälter (48) und den ersten Injektoren (16) angeordneten
Wasserzuleitungs-Ventil (52),
wobei das Kraftstoffzuleitungs-Ventil (40) und das Wasser-Zuleitungsventil (52) so
schaltbar sind, dass die ersten Injektoren (16) sowohl in Strömungsverbindung mit
dem Kraftstofftank (38) als auch mit dem Wasservorratsbehälter (48) bringbar sind
und
die zweiten Injektoren (24) in Strömungsverbindung mit dem Kraftstofftank (38) bringbar
sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den ersten Injektoren (16) eine Hochdruckpumpe (18) vorgeschaltet ist, die über das
Kraftstoffzuleitungs-Ventil (40) mit dem Kraftstofftank (38) und über das Wasserzuleitungs-Ventil
(52) mit dem Wasservorratsbehälter (48) in Strömungsverbindung bringbar ist.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserzuleitungs-Ventil (52) ein Dosierventil ist, über das die Wassereinspritzung
bis zu einem vorbestimmten Maximalfluss frei einstellbar ist.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Hochdruckpumpe (18) vorgeschaltete Kraftstoff-Vorförderpumpe (42) vorgesehen
ist, die den Einspritzdruck für die zweiten Injektoren (24) erzeugt.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wasserförderpumpe (50) zwischen den WasserVorratsbehälter (48) und das Wasserzuleitungs-Ventil
(52) geschaltet ist, die Wasser zur Hochdruckpumpe (18) fördert.
6. Verfahren zur Wassereinspritzung für eine Verbrennungskraftmaschine, insbesondere
zum Betrieb eines Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem nur in
bestimmten Lastbereichen der Verbrennungskraftmaschine (12) Wasser über erste Injektoren
(16) in Brennkammern (14) der Verbrennungskraftmaschine (12) eingespritzt wird sowie
Kraftstoff abhängig vom Lastbereich entweder über die ersten Injektoren (16) direkt
in die Brennkammern (14) der Verbrennungskraftmaschine (12) oder über zweite Injektoren
(24) in ein Saugrohr (20) stromaufwärts der Brennkammern (14) eingespritzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Lastbereich insbesondere beim Start der Verbrennungskraftmaschine
(12) kein Wasser eingespritzt wird und Kraftstoff ausschließlich über die ersten Injektoren
(16) in die Brennkammern (14) eingespritzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zweiten Lastbereich, der insbesondere in einem mittleren Drehzahlbereich
unterhalb der Volllast liegt, kein Wasser eingespritzt wird und Kraftstoff ausschließlich
über die zweiten Injektoren (24) in das Saugrohr (20) eingespritzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem dritten Lastbereich, der insbesondere in einem mittleren Drehzahlbereich
im Wesentlichen bei Volllast liegt, Wasser über die ersten Injektoren (16) in die
Brennkammern (14) eingespritzt wird und Kraftstoff ausschließlich über die zweiten
Injektoren (24) in das Saugrohr (20) eingespritzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vierten Lastbereich, der insbesondere in einem hohen Drehzahlbereich im
Wesentlichen bei Volllast liegt, Wasser und Kraftstoff über die ersten Injektoren
(16) in die Brennkammern (14) eingespritzt werden.