[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul einer Beleuchtungseinrichtung eines
Kraftfahrzeugs. Das Lichtmodul umfasst eine Lichtquellenanordnung mit mehreren separat
ansteuerbaren, zu einem Array zusammengefassten Lichtquellen zum Aussenden von Licht,
mehrere zu einem Primäroptikarray zusammengefasste Primäroptikelemente in Form von
Sammellinsen jeweils mit einer Lichteintrittsfläche und einer Lichtaustrittsfläche
und ferner ein Sekundäroptiksystem zum Abbilden des ausgesandten Lichts auf einer
Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug als resultierende Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls.
Die Primäroptikelemente sind zum Bündeln zumindest eines Teils des von den Lichtquellen
ausgesandten Lichts und zum Erzeugen einer Zwischenlichtverteilung auf den Lichtaustrittsflächen
ausgebildet. Außerdem betrifft die Erfindung eine Beleuchtungseinrichtung mit einem
oder mehreren solcher Lichtmodule.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Ansätze bekannt, ein blendungsfreies
Fernlicht mit Hilfe spezieller Lichtmodule, die als Projektionssysteme ausgebildet
sind, ohne Verstellmotoren zu realisieren. Hierbei werden aus vielen Halbleiterlichtquellen
(z.B. LEDs) mit Hilfe eines Primäroptikarrays Zwischenbilder erzeugt, die über ein
Linsensystem auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug zur Erzeugung der resultierenden
Lichtverteilung des Lichtmoduls projiziert werden. Ein entsprechendes Lichtmodul ist
beispielsweise aus der
DE 2008 013 603 A1 bekannt.
[0003] Da bei derzeitigen Projektionsmodulen nicht nur Hell-Dunkel-Grenzen, sondern auch
Dunkel-Hell-Grenzen erzeugt werden, d.h. es gibt keine Festlegung, welche Fahrbahnseite
ausgeleuchtet werden soll, können einlinsige Projektionssysteme aufgrund ihrer Farbfehler
nur bedingt eingesetzt werden. Zur Lösung dieses Problems ist es beispielsweise aus
der
DE 10 2010 029 176 A1 bekannt, achromatische, zweilinsige Systeme einzusetzen.
[0004] Das Problem einer chromatischen Aberration bei Linsensystemen kann umgangen werden,
indem als Sekundär- oder Projektionsoptik ein Reflektor verwendet wird. Reflektorsysteme
haben gegenüber Linsensystemen Vorteile, da sie keine Farbfehler aufweisen, einfach
und kostengünstig herstellbar sind, insbesondere wenn große optische Flächen gefordert
sind, und kein Streulicht durch Fresnelreflexionen verursachen. Nachteilig ist bei
Reflektorsystemen dagegen, dass bei größeren numerischen Aperturen Aperturfehler auftreten,
d.h. unterschiedliche Reflektorzonen weisen verschiedene Vergrößerungen auf. Darüber
hinaus kommt es bei Reflektorsystemen bei achsfernen Strahlen zu einem Versatz (sog.
Koma). Eine quadratische Lichtquelle wird also nicht als Quadrat, sondern trapez-
oder pilzartig deformiert wiedergegeben, wobei Größe, Lage und Orientierung des Bildes
stark von der Lage der Lichtquelle im Objektfeld abhängen können. Ein System, das
aus mehreren Halbleiterlichtquellen mehrere gerade, scharf begrenzte Lichtverteilungen
mit definierter Lage der einzelnen Hell-Dunkel-Grenzen erzeugen soll, muss jedoch
prinzipiell abbildende Eigenschaften aufweisen. Eine entsprechende Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls muss also aus gleich großen und gleich orientierten Lichtquellenbildern
aufgebaut bzw. zusammengesetzt werden.
[0005] Darüber hinaus setzen die bekannten Matrix-Fernlichtmodule in der Regel Single-Chip-LEDs,
insbesondere SMD (Surface Mounted Device)-LEDs, in Verbindung mit einem Primäroptikarray
ein. Das Primäroptikarray erzeugt Zwischenbilder auf den Lichtaustrittsflächen der
Primäroptikelemente des Optikarrays), die dann durch die im Strahlengang nachgeordnete
Sekundäroptik auf die Fahrbahn projiziert werden. Die Flächen der Zwischenbilder (sog.
Pixel) sind bedingt durch die Abstände zwischen den LEDs recht groß, was Projektionslinsen
mit sehr großer Brennweite erforderlich macht. Die resultierenden Lichtmodule sind
deshalb relativ großbauend, was für den Einsatz in Kraftfahrzeugen nachteilig ist,
da dort nur ein relativ beschränkter Einbauraum für die Lichtmodule bzw. die mit diesen
ausgestatteten Beleuchtungseinrichtungen zur Verfügung steht.
[0006] Außer auf die beiden bereits genannten Druckschriften wird noch auf folgende Druckschriften
zum Stand der Technik verwiesen:
DE 10 2008 005 488 A1,
DE 10 2007 052 742 A1,
DE 10 2009 053 581 B3,
DE 10 2010 023 360 A1,
EP 2 045 515 A1,
EP 2 388 512 A2,
US 6,758,582 B1 und
US 7,055,991 B2.
[0007] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Lichtmodul zur Erzeugung einer resultierenden Gesamtlichtverteilung
aus dem Licht von matrixartig angeordneten Lichtquellen dahingehend auszugestalten
und weiterzubilden, dass eine besonders homogene Gesamtlichtverteilung erzielt werden
kann. Dabei soll besonderer Wert auf eine kompakte Baugröße und eine geringe Baulänge
des Lichtmoduls gelegt werden. Zudem soll es durch Umschalten (gezieltes Einschalten
und Ausschalten) der verschiedenen Lichtquellen möglich sein, zwischen den verschiedenen
aneinandergrenzenden Zwischenlichtverteilungen auf den Lichtaustrittsflächen der Primäroptikelemente
umzuschalten, um auf einfache Weise ein blendungsfreies Fernlicht als resultierende
Gesamtlichtverteilung erzielen können. Dabei werden die Projektionen von einem oder
mehreren Zwischenlichtverteilungen gezielt aus den Bereichen der Gesamtlichtverteilung
herausgenommen, wo sich andere Verkehrsteilnehmer befinden.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Lichtmodul einer Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung
mit sämtlichen Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Insbesondere wird ausgehend
von dem Lichtmodul der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass das Sekundäroptiksystem
zum Abbilden der Zwischenlichtverteilungen auf der Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug
als resultierende Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls auf mindestens eine der Lichtaustrittsflächen
der Sammellinsen fokussiert ist.
[0009] Das Lichtmodul umfasst mehrere zu einem Primäroptikarray zusammengefasste Primäroptikelemente
jeweils mit einer Lichteintrittsfläche und einer Lichtaustrittsfläche. Die Primäroptikelemente
sind zum Bündeln zumindest eines Teils des von den Lichtquellen ausgesandten Lichts
und zum Erzeugen von Zwischenlichtverteilungen auf den Lichtaustrittsflächen der Primäroptikelemente
ausgebildet. Das Sekundäroptiksystem ist zum Abbilden der Zwischenlichtverteilungen
auf der Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug als resultierende Gesamtlichtverteilung des
Lichtmoduls auf mindestens eine der Lichtaustrittsflächen fokussiert. Es ist denkbar,
dass die Sekundäroptik nicht nur einen Brennpunkt, sondern mehrere Brennpunkte aufweist,
wobei mehrere der Brennpunkte auf mehrere der Lichtaustrittsflächen fokussiert sein
können. Es ist nicht erforderlich (und in der Praxis auch schwer realisierbar), dass
der oder die Brennpunkte der Sekundäroptik auf die Austrittflächen aller Primäroptikelemente
fokussiert sind.
[0010] Das Lichtmodul umfasst also ein Halbleiterlichtquellenarray sowie ein Primäroptikarray,
wobei die auf den Lichtaustrittsflächen des Optikarrays erzeugten Zwischenlichtverteilungen
von dem Sekundäroptiksystem auf die Fahrbahn projiziert werden. Es werden also keine
Abbilder der Lichtquellen, sondern lediglich beleuchtete Flächen auf die Fahrbahn
projiziert. Die Kombination des Lichtquellenarrays mit dem Primäroptikarray wird nachfolgend
auch als Ersatzlichtquellenarray bezeichnet. Eine Lichtquelle und das dieser zugeordnete
Primäroptikelement wird auch als Ersatzlichtquelle bezeichnet, wobei mehrere Ersatzlichtquellen
unmittelbar neben- bzw. übereinander zu einem Array angeordnet werden können. Dabei
bilden die in einer oder mehreren Zeilen nebeneinander angeordneten Primäroptikelemente
das Primäroptikarray. Da die Primäroptikelemente in der Regel größer als die den Primäroptikelementen
jeweils zugeordneten Lichtquellen sind, ergeben sich bei einem Ersatzlichtquellenarray
relativ große Abstände zwischen den einzelnen Lichtquellen.
[0011] Im Gegensatz zu herkömmlichen Projektionssystemen erzeugen bei dem erfindungsgemäßen
Lichtmodul die Sammellinsen in der objektseitigen Petzvalfläche der Sekundäroptik
keine Abbilder der Lichtquellen. Bei dem erfindungsgemäßen Lichtmodul werden die Lichtaustrittsflächen
der Sammellinsen lediglich ausgeleuchtet. Auf eine oder mehrere dieser ausgeleuchteten
Flächen ist die Sekundäroptik fokussiert. Das Sammellinsenarray weist auf den Lichtaustrittsflächen
eine gleichmäßige Leuchtdichte ohne Maxima auf. Dies gilt insbesondere für die Lichtverteilung
in den Schnitten senkrecht zu den Helldunkelgrenzen bzw. Pixelgrenzen. Die Sekundäroptik
fokussiert also auf die Austrittspupille des Primäroptikarrays.
[0012] Vorteilhafterweise erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Lichtmodul - im Unterschied
zu den herkömmlichen Projektionssystemen - die Formung der Lichtverteilung, d.h. den
vertikalen und/oder horizontalen Verlauf der Pixel, zur Realisierung der Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls zumindest teilweise durch die Sekundäroptik. Vorzugsweise erfolgt
die Formung der Lichtverteilung vollständig oder nahezu vollständig durch die Sekundäroptik.
Dies ist insbesondere bei einem Primäroptikarray in Form eines Sammellinsenarrays
möglich, da hier keine nennenswerten Beleuchtungsstärkeunterschiede in der Austrittspupille
der Primäroptik erzeugt werden können. Dabei kann die Lichtformung also nahezu vollständig
durch eine bspw. torische Sekundäroptik erfolgen.
[0013] Die Lichtquellen sind vorteilhafterweise als Halbleiterlichtquellen, insbesondere
als LED-Lichtquellen, LED-Arrays, als Single-Chip-LEDs oder als SMD-LEDs ausgebildet.
[0014] Die Sekundäroptik kann gemäß verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
wie folgt ausgebildet sein:
- 1. als Parabelreflektor, insbesondere als ein facettierter Parabelreflektor,
- 2. als eine Sammellinse, insbesondere als eine aplanatische Sammellinse,
- 3. als ein Achromat mit einer Kombination aus einer Sammellinse mit kleiner Farbdispersion
und einer Zerstreuungslinse mit großer Farbdispersion,
- 4. als eine Kombination eines hyperbolischen Reflektors mit einer Sammellinse, wobei
ein objektseitiger Brennpunkt der Sammellinse und ein bildseitiger Brennpunkt des
Hyperbelreflektors zusammenfallen, oder
- 5. als eine Kombination eines elliptischen Reflektors mit einer Zerstreuungslinse,
wobei ein objektseitiger Brennpunkt der Zerstreuungslinse und ein bildseitiger Brennpunkt
des Ellipsoidreflektors zusammenfallen.
[0015] Das Primäroptikarray kann wie folgt ausgebildet sein:
- 1. Als ein Sammellinsenarray, insbesondere als ein Array aus Plankonvexlinsen. Besonders
vorteilhaft ist ein Linsenarray mit torischen Linsenflächen.
- 2. Als ein Reflektorarray, insbesondere mit mehreckiger Querschnittsfläche, vorzugsweise
mit quadratischem, rechteckigem oder dreieckigem Reflektorquerschnitt. Die Reflektorflächen
werden vorzugsweise als ebene Spiegelflächen oder als zylindrische Hyperboloidflächen
ausgebildet.
- 3. Als ein Lichtleiterarray, wobei die einzelnen Lichtleiter vorzugsweise als konische
Lichtleiter mit einer von ihrer Lichteintrittsfläche zu ihrer Lichtaustrittsfläche
hin zunehmenden Querschnittsfläche. Die Lichtleiter haben vorzugsweise einen mehreckigen,
vorzugsweise einen dreieckigen, rechteckigen oder quadratischen Querschnitt. Eine
Lichteintrittsfläche eines Lichtleiters wird vorteilhafterweise als ebene Fläche ausgebildet,
die orthogonal zur Hauptabstrahlrichtung der ihr zugeordneten Halbleiterlichtquelle,
insbesondere parallel zur Flächenerstreckung eines Halbleiterchips, angeordnet ist.
Eine Lichtaustrittsfläche eines Lichtleiters weist vorzugsweise eine konvexe Wölbung
auf.
- 4. Als ein Lichtleiterarray mit mehreren scheibenförmigen Lichtleitern. Die Lichtleiterscheiben
weisen jeweils eine Lichteintrittsfläche, eine Lichtaustrittsfläche, eine Reflektorfläche
und zwei Transportflächen auf, an denen in den Lichtleiter eingekoppeltes Licht mittels
Totalreflexion zu der Lichtaustrittsfläche transportiert wird. Die Reflektorfläche
ist vorzugsweise zwischen den Lichteintritts- und Lichtaustrittsflächen angeordnet.
Die Lichteintritts- und Lichtaustrittsflächen bilden vorteilhafterweise in Verbindung
mit der Reflektorfläche zwei Brennlinien, die dem Abbildungsgesetz gehorchen. Das
bedeutet, dass die optischen Wege zwischen der objektseitigen und der bildseitigen
Brennlinie gleiche optische Weglängen aufweisen: Die Summei (si x ni) = konstant.
[0016] Wenn zwei- oder mehrteilige Sekundäroptiken zum Einsatz kommen, fällt der bildseitige
Brennpunkt, der in Abstrahlrichtung vorangestellten Primäroptik mit dem objektseitigen
Brennpunkt der nachfolgenden Sekundäroptik zusammen. Beide Optiken haben gleiche optische
Achsen (Rotationsachsen von Linsen und Reflektoren). Eine Sekundäroptik mit mehreren
hintereinander geschalteten Reflektoren oder Spiegeln erlaubt es, den Strahlengang
zu falten, wodurch sich die Baulänge des Lichtmoduls entscheidend verkürzt.
[0017] Der Brennpunkt der Sekundäroptik liegt vorzugsweise auf einer Lichtaustrittsfläche
des Ersatzlichtquellenarrays und bildet diese auf die Fahrbahn ab. Um eine gute Abbildungsqualität
zu erzielen, wird die Sekundäroptik so ausgestaltet, dass alle optischen Wege zwischen
dem Brennpunkt und dem (unendlich entfernten) Bildpunkt gleich lang sind. Bei Verwendung
von Reflektoren als Primäroptik und/oder Sekundäroptik (Paraboloid-, Hyperboloid-
oder Ellipsoidreflektoren) erreicht man dies bspw. mit folgenden Maßnahmen:
[0018] Das Lichtquellen- bzw. Ersatzlichtquellenarray strahlt unter einem spitzen Winkel
vorzugsweise entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs oder schräg dazu in den Reflektor,
d.h. der Strahlengang wird durch den Reflektor in einem spitzen Winkel gefaltet. Ferner
ist der Reflektor vorzugsweise derart facettiert, dass alle Facettenflächen etwa gleich
große Abstände zu einem gemeinsamen Brennpunkt des Reflektors aufweisen. Alle von
der optischen Achse (Rotationsachse) des Lichtmoduls abgewandten Facettenkanten haben
größere Abstände zu dem gemeinsamen Reflektorbrennpunkt als die Facetteninnenkanten,
die auf der Seite der optischen Achse liegen. Vorzugsweise verlaufen die Facettenkanten
senkrecht zu den Hell-Dunkel-Grenzen der resultierenden Gesamtlichtverteilung (z.B.
vertikale Hell-Dunkel-Grenze beim Streifenfernlicht → horizontale Facettenkanten).
Auch konzentrisch um die optische Achse angeordnete kreisringförmige Reflektorfacetten
sind vorteilhaft.
[0019] Es folgt eine Aufstellung mit verschiedenen Kombinationen von Lichtquellen, Primäroptiken
und Sekundäroptiken. All diejenigen Kombinationen, die Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sein sollen, sind durch ein X gekennzeichnet. Diejenigen Kombinationen,
die sowohl aus technischer Sicht als auch vom erzielbaren Ergebnis her ebenfalls interessante
Lösungen darstellen, sind mit X' gekennzeichnet:
Lichtquelle bzw. Ersatzlichtquelle |
LED-Array ohne Vorsatzoptik |
LEDs mit Linsenarray |
LEDs mit Reflektorarray |
LEDs mit Lichtleiterarray |
LEDs mit Lichtleiterscheiben |
Sekundäroptik |
|
|
|
|
|
Projektionslinse |
|
X |
|
|
X' |
Achromat (Zweilinser) |
|
X |
|
|
X' |
Parabelreflektor |
|
X |
X' |
X' |
X' |
Ellipsoid und Zerstreuungslinse |
X' |
X |
X' |
X' |
X' |
Hyperboloid/ Planspiegel und Sammellinse |
X' |
X |
X' |
X' |
X' |
Hyperboloid/ Planspiegel und Paraboloid |
X' |
X |
X' |
X' |
X' |
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich unter Bezugnahme
auf die Figuren aus der nachfolgenden Beschreibung. Dabei kann das erfindungsgemäße
Lichtmodul die bezüglich der verschiedenen Ausführungsformen angegebenen Merkmale
und Vorteile auch jeweils einzeln oder in einer beliebig anderen Kombination als in
den Ausführungsbeispielen erläutert aufweisen. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 2
- Lichtquellen zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Lichtmodul gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform;
- Fig. 3
- Ersatzlichtquellen zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Lichtmodul gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 4
- verschiedene Ansichten von Ersatzlichtquellen nach Fig. 3;
- Fig. 5
- verschiedene Ansichten von alternativen Ersatzlichtquellen zur Verwendung in einem
alternativen Lichtmodul;
- Fig. 6
- verschiedene Ansichten von alternativen Ersatzlichtquellen zur Verwendung in einem
alternativen Lichtmodul ;
- Fig. 7
- verschiedene Ansichten von alternativen Ersatzlichtquellen zur Verwendung in einem
alternativen Lichtmodul;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf eine Ersatzlichtquelle vom Typ der in Figur
7 gezeigten Ersatzlichtquellen;
- Fig. 9
- einen Ausschnitt aus Fig. 8a mit beispielhaft eingezeichneten Strahlverläufen;
- Fig. 10
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer
Seitenansicht mit beispielhaft eingezeichneten Strahlverläufen;
- Fig. 11
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer
Seitenansicht mit beispielhaft eingezeichneten Strahlverläufen;
- Fig. 12
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer
Seitenansicht mit beispielhaft eingezeichneten Strahlverläufen;
- Fig. 13
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer
Seitenansicht mit beispielhaft eingezeichneten Strahlverläufen;
- Fig. 14
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer
Seitenansicht mit beispielhaft eingezeichneten Strahlverläufen; und
- Fig. 15
- einen Ausschnitt aus einer Ersatzlichtquellenanordnung zur Verwendung in einem Lichtmodul
gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0021] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul, das in den Figuren in seiner Gesamtheit
und mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Das Lichtmodul 1 ist zum Einbau in einer
Beleuchtungseinrichtung (nicht dargestellt) eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Die Beleuchtungseinrichtung
ist vorzugsweise als ein Kraftfahrzeugscheinwerfer ausgebildet. Sie kann aber auch
als eine Kraftfahrzeugleuchte ausgebildet sein. Sie umfasst üblicherweise ein Gehäuse
mit einer Lichtaustrittsöffnung, die mittels einer transparenten Abdeckscheibe verschlossen
ist. Das Lichtmodul 1 kann starr oder beweglich in dem Gehäuse angeordnet sein. Durch
Bewegen des Lichtmoduls 1 relativ zu dem Gehäuse kann eine Leuchtweitenregelung und/oder
eine Kurvenlichtfunktion realisiert werden. Es können mehrere erfindungsgemäße Lichtmodule
1 in dem Gehäuse angeordnet sein. Es ist aber auch denkbar, dass das erfindungsgemäße
Lichtmodul 1 zusammen mit anderen nicht erfindungsgemäß ausgebildeten Lichtmodulen
in dem Gehäuse angeordnet ist.
[0022] Das erfindungsgemäße Lichtmodul 1 umfasst eine Lichtquellenanordnung 15 (vgl. Figur
2) mit mindestens zwei Lichtquellen 16, die vorzugsweise als Halbleiterlichtquellen
ausgebildet sind, und eine gemeinsame Sekundäroptik 4. Zusätzlich kann das Lichtmodul
1 ein Primäroptikarray 17 mit mehreren Primäroptikelementen 18 umfassen, welche das
von den Lichtquellen 16 ausgesandte Licht bündeln. In diesem Fall wird die Lichtquellenanordnung
auch als Ersatzlichtquellenarray 2 bezeichnet. Auf den Lichtaustrittsflächen 25 (vgl.
Figur 3) der Primäroptikelemente 18 werden Zwischenlichtverteilungen erzeugt, welche
die Sekundäroptik 4 zur Erzeugung einer resultierenden Gesamtlichtverteilung 5 des
Lichtmoduls 1 auf der Fahrbahn vor dem Fahrzeug abbildet.
[0023] Die Sekundäroptik 4 fokussiert vorzugsweise auf die Lichtaustrittsflächen 25 des
Ersatzlichtquellenarrays 2 bzw. der Primäroptikelemente 18. Bei dem Lichtmodul 1 werden
die von den Lichtquellen auf den Lichtaustrittsflächen 25 des Primäroptikarrays 17
erzeugten Zwischenlichtverteilungen vorzugsweise derart miteinander kombiniert, dass
sich die Einzellichtverteilungen 6' zumindest partiell überlagern bzw. addieren und
so die resultierende Gesamtlichtverteilung 5 des Lichtmoduls 1 bilden. Die Gesamtlichtverteilung
5 ist bspw. ein sog. blendungsfreies Fernlicht. Bei dem erfindungsgemäßen Lichtmodul
1 werden also lediglich die Zwischenlichtverteilungen auf den Lichtaustrittsflächen
25 der Primäroptikelemente 18, d.h. die beleuchteten Flächen 25, und nicht Abbilder
der Lichtquellen 16 von der Sekundäroptik 4 auf der Fahrbahn abgebildet. Zu diesem
Zweck ist die Sekundäroptik 4 nicht auf Abbilder der Lichtquellen 16, sondern auf
die Lichtaustrittsflächen 25 der Primäroptikelemente 18 fokussiert.
[0024] Figur 15 zeigt einen Ausschnitt einer Ersatzlichtquellenanordnung 2 zur Verwendung
in einem erfindungsgemäßen Lichtmodul 1. Es ist beispielhaft eine von mehreren Halbleiterlichtquellen
16 in Form eines LED-Chips dargestellt. In Lichtaustrittsrichtung nach dem LED-Chip
16 ist beispielhaft eine von mehreren Sammellinsen 18 des Sammellinsenarrays 17 dargestellt.
Eine Teilung des Linsenarrays 17 ist mit T bezeichnet. Die Teilung T entspricht der
Breite der einzelnen Sammellinsen 18 sowie dem Abstand der Mittelpunkte benachbarter
LED-Chips 16. Mit B
LED ist eine Kantenlänge des LED-Chips 16 bezeichnet. Ein virtueller LED-Chip ist mit
16' bezeichnet. Die Kantenlänge des virtuellen LED-Chips 16' ist mit B'
LED bezeichnet. Ein objektseitiger Brennpunkt der Sammellinse 18 ist mit F und ein Hauptpunkt
der Linse 18 ist mit H bezeichnet. Der Hauptpunkt H einer Linse ist als Schnittpunkt
einer Hauptebene der Linse mit der optischen Achse definiert. Die Sekundäroptik 4
des erfindungsgemäßen Lichtmoduls 1 ist vorzugsweise auf einen Hauptpunkt H einer
der Sammellinsen 18, vorzugsweise auf den Hauptpunkt H der in der Nähe einer optischen
Achse 7 des Lichtmoduls 1 befindlichen Sammellinse 18, fokussiert. Das Bezugszeichen
f bezeichnet die Brennweite der Linse 18 und S
F eine Schnittweite der Linse 18. Ein Abstand zwischen dem LED-Chip 16 und der Lichteintrittsfläche
der Sammellinse 18 ist mit S
1 und ein Abstand zwischen dem virtuellen Chip-Bild 16' und der Lichteintrittsfläche
der Linse 18 mit S
2 bezeichnet.
[0025] Der LED-Chip 16 liegt zwischen der Linse 18 und deren objektseitigem Brennpunkt F.
Der LED-Chip 16 wird durch die Linse 18 so vergrößert, dass das (aufrechte) virtuelle
Bild 16' des Chips (in Lichtaustrittsrichtung vor dem objektseitigen Linsenbrennpunkt
F) etwa gleich groß ist wie die Linse 18, d.h. B'
LED ≈ T. Für die angegebenen Größen gelten näherungsweise folgende Zusammenhänge:

[0026] Die Sammellinsen 18 des Linsenarrays 17 dienen nicht zur Erzeugung reeller Zwischenbilder
der Lichtquellen 16, sondern bilden lediglich eine ausgeleuchtete Fläche auf der Lichtaustrittsseite
25 der Sammellinsen 18. Die Lichtquellen 16 sind derart zwischen den Lichteintrittsflächen
der Linsen 18 und den objektseitigen Brennpunkten F der Linsen 18 angeordnet, dass
die Ränder der Lichtquellen 16 auf geometrischen Verbindungen von den Brennpunkten
F zu den Linsenrändern liegen. Die Abstrahlflächen der Lichtquellen 16 sind senkrecht
zu den optischen Achsen der Linsen 18 angeordnet. Dadurch ergibt sich eine sehr gleichmäßige
Ausleuchtung der Linsen 18 und auf den Lichtaustrittsflächen 25 der Linsen 18 eine
besonders homogene Lichtverteilung, die sog. Zwischenlichtverteilung. Diese Zwischenlichtverteilungen
werden durch die Sekundäroptikanordnung 4 zur Erzeugung der resultierenden Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls 1 auf der Fahrbahn vor dem Fahrzeug abgebildet. Die optischen Achsen
der Einzellinsen 18 des Arrays 17 verlaufen alle in einer Ebene, bevorzugt sind sie
parallel zueinander. Die Achse der Sekundäroptik 4 ist auf der Seite, die der Primäroptik
17 zugewandt ist, parallel zu der Achse mindestens einer der Linsen 18.
[0027] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls
1. Das Lichtmodul 1 weist mehrere separat ansteuerbare, zu einem Array zusammengefasste
Halbleiterlichtquellen 16 (vgl. Figur 2) zum Aussenden von Licht auf. In dem dargestellten
Beispiel sind mehrere LEDs 16 in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Selbstverständlich
können die LEDs 16 auch in mehreren Reihen übereinander matrixartig angeordnet sein.
Jeder der Halbleiterlichtquellen 16 ist ein Primäroptikelement 18 (vgl. Figur 3) zum
Bündeln zumindest eines Teils des von der Lichtquelle 16 ausgesandten Lichts und zum
Erzeugen einer Zwischenlichtverteilung auf der Lichtaustrittsfläche 25 zugeordnet.
Die Primäroptikelemente 18 sind zu einem Primäroptikarray 17 zusammengefasst. Die
Primäroptikelemente 18 sind vorzugsweise als Sammellinsen ausgebildet, die zu einem
Sammellinsenarray zusammengefasst sind. Das Primäroptikarray 17 bzw. die einzelnen
Primäroptikelemente 18 können auch als Vorsatzoptik bezeichnet werden. Die Zwischenlichtverteilungen
werden auf Lichtaustrittsflächen der Primäroptikelemente 18 erzeugt. Die Zwischenlichtverteilungen
werden von dem Sekundäroptiksystem 4 auf der Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug als Einzellichtverteilungen
6' zur Erzeugung der resultierenden Gesamtlichtverteilung 5 des Lichtmoduls 1 abgebildet.
Die Kombination aus dem Halbleiterlichtquellen-Array 15 und dem Primäroptikarray 17
wird nachfolgend - wie gesagt - auch als Ersatzlichtquellenarray 2 bezeichnet. Die
Halbleiterlichtquellen 16 sind zur thermischen Stabilisierung, insbesondere zum Abführen
von während des Betriebs der Halbleiterlichtquellen 16 entstehender Abwärme, unmittelbar
oder mittelbar über eine Leiterplatte 19 oder Ähnliches auf einem Kühlkörper 3 angeordnet.
[0028] Das Sekundäroptiksystem 4 ist in dem dargestellten Beispiel als ein horizontal facettierter
Reflektor, insbesondere Parabelreflektor, ausgebildet. D.h. in einem Vertikalschnitt
umfasst der Reflektor 4 mehrere übereinander angeordnete Facetten. Das Sekundäroptiksystem
4 fokussiert auf die Lichtaustrittsflächen 25 der Primäroptikelemente 18 bzw. des
Ersatzlichtquellenarrays 2. Eine resultierende Gesamtlichtverteilung 5 des Lichtmoduls
1 ist beispielhaft auf einem Messschirm 6 abgebildet, der in einem definierten Abstand
zu dem Lichtmodul 1 angeordnet ist. Die Gesamtlichtverteilung 5 umfasst eine Vielzahl
von Einzellichtverteilungen 6', die von den einzelnen Elementen 16, 18 des Ersatzlichtquellenarrays
2 im Zusammenwirken mit dem Sekundäroptiksystem 4 erzeugt werden.
[0029] Ferner ist in Figur 1 eine optische Achse 7 des Lichtmoduls 1 eingezeichnet. Eine
Sagittalebene 8 hat eine im Wesentlichen horizontale Flächenerstreckung und umfasst
die optische Achse 7. Eine Meridionalebene 9 hat eine im Wesentlichen vertikale Erstreckung
und umfasst ebenfalls die optische Achse 7. Eine Schnittlinie zwischen der Sagittalebene
8 und dem Messschirm 6 bildet eine Horizontale HH 10, und eine Schnittlinie zwischen
der Meridionalebene 9 und dem Messschirm 6 bildet eine Vertikale VV 11. Die optische
Achse 7 verläuft durch den Schnittpunkt HV der Horizontalen 10 und der Vertikalen
11. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich die resultierende Gesamtlichtverteilung
5 sowohl unterhalb der Horizontalen 10 als auch oberhalb der Horizontalen 10 erstreckt.
Bei der Gesamtlichtverteilung 5 kann es sich beispielsweise um ein sog. Matrix-Fernlicht
bzw. ein sog. Streifen-Fernlicht oder um einen Teil davon handeln. Die Gesamtlichtverteilung
5 kann aber auch einen besonders hell ausgeleuchteten zentralen Bereich eines Fernlichts
(Fernlichtspot) bilden.
[0030] Ein Brennpunkt des facettierten Parabelreflektors 4 ist in Figur 1 mit dem Bezugszeichen
12 bezeichnet. Der Brennpunkt 12 liegt auf einer Lichtaustrittsfläche 25 des Ersatzlichtquellenarrays
2 bzw. auf einer Lichtaustrittsfläche 25 des Primäroptikarrays 17, insbesondere auf
einem Flächenschwerpunkt des Ersatzlichtquellenarrays 2. Der Strahlengang eines Hauptstrahls
ist mit dem Bezugszeichen 13 und der Strahlengang eines Nebenstrahls mit dem Bezugszeichen
14 bezeichnet. Der Hauptstrahl 13 ergibt sich aus einem im Wesentlichen in Hauptabstrahlrichtung
29 (vgl. Figur 8) einer der Lichtquellen 16 ausgesandten Lichtstrahl, durch Formung
und eventuell Umlenkung durch ein der Lichtquelle 16 zugeordnetes Primäroptikelement
18 sowie durch Umlenkung an dem Sekundäroptiksystem 4. Der Nebenstrahl 14 ergibt sich
dementsprechend durch einen schräg zur Hauptabstrahlrichtung 29 ausgesandten Lichtstrahl
29'.
[0031] Figur 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Lichtquellenarrays 15 des erfindungsgemäßen
Lichtmoduls 1, das mehrere, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel fünf nebeneinander
in einer geraden Linie angeordnete LED-Chips 16 umfasst. Selbstverständlich können
die Einzellichtquellen 16 auch auf andere Weise als in Figur 2 gezeigt angeordnet
sein, bspw. matrixartig in mehreren Reihen und Spalten. Außerdem kann das Lichtquellenarray
15 eine andere Anzahl von Einzellichtquellen 16 aufweisen als in Figur 2 gezeigt.
Ferner wäre es denkbar, die Lichtquellen 16 statt auf einer geraden Linie auf einem
Bogen oder beliebig anders anzuordnen.
[0032] Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 3 umfasst die Lichtquellenanordnung ein Lichtquellenarray
15 und ein Primäroptikarray 17. Das Lichtquellenarray 15 weist mehrere SMD (Surface
Mounted Device)-LEDs 16 auf, die in dem dargestellten Beispiel unmittelbar nebeneinander
in einer geraden Linie angeordnet sind. Das Primäroptikarray 17 umfasst mehrere, in
dem dargestellten Beispiel fünf nebeneinander angeordnete Sammellinsen 18. Die LEDs
16 des Lichtquellenarrays 15 sind in einer gemeinsamen Ebene, vorzugsweise auf einer
gemeinsamen Leiterplatte 19 angeordnet und kontaktiert. Die Kombination des Lichtquellenarrays
15 und des Primäroptikarrays 17 bildet das Ersatzlichtquellenarray 2. Jedem Primäroptikelement
18 ist mindestens eine Lichtquelle 16 zugeordnet. Vorzugsweise ist jedem Primäroptikelement
18 genau eine Halbleiterlichtquelle 16 zugeordnet. Die Anordnung der Sammellinsen
18 in dem Sammellinsenarray 17 entspricht somit der Anordnung der Lichtquellen 16
in dem Leichtquellenarray 15. Die Lichtaustrittsflächen 25 der Primäroptikelemente
18 grenzen vorzugsweise unmittelbar aneinander. Da bei dem Ausführungsbeispiel der
Figur 3 die Primäroptikelemente 18 größer als die ihnen zugeordneten LED-Chips bzw.
SMD-LEDs 16 sind, ergeben sich bei dem Ersatzlichtquellenarray 2 Abstände zwischen
den einzelnen Halbleiterlichtquellen 16.
[0033] Figur 4 zeigt das Ersatzlichtquellenarray 2 aus Figur 3 in verschiedenen Ansichten.
Die einzelnen Primäroptikelemente 18 sind dabei als plankonvexe Sammellinsen ausgebildet.
In diesem Fall ist das Primäroptikarray 17 also ein Linsenarray, das vorzugsweise
aus Plankonvexlinsen aufgebaut ist. Das Linsenarray 17 kann aus organischem oder anorganischem
Glas oder aus Silikonkautschuk (LSR, Liquid Silicone Rubber) bestehen. Organische
Gläser sind beispielsweise Polymethylmethacrylat (PMMA), Cycloolefines Copolymer (COC),
Cycloolefines Polymer (COP), Polycarbonat (PC), Polysulfon (PSU) oder Polymethacrylmethylimid
(PMMI). In dem dargestellten Beispiel sind insgesamt sechs LEDs 16 sechs Primäroptikelementen
18 zugeordnet. Die dargestellte Primäroptik 17 umfasst zwar acht Primäroptikelemente
18, allerdings sind die äußeren beiden Primäroptikelemente 18 keiner LED 16 zugeordnet.
[0034] Ferner ist in Figur 4 eine Fokusebene der Sekundäroptik (nicht dargestellt) mit dem
Bezugszeichen 20 bezeichnet. Ein Brennpunkt der Sekundäroptik 4 ist mit dem Bezugszeichen
21 bezeichnet. Eine Teilung zwischen zwei benachbarten Einzellichtquellen 16 bzw.
zwischen zwei benachbarten Primäroptikelementen 18 ist mit T bezeichnet. Dabei wird
die Teilung T vom Mittelpunkt einer Lichtquelle 16 bzw. eines Primäroptikelements
18 zu dem Mittelpunkt der benachbarten Lichtquelle 16 bzw. des benachbarten Primäroptikelements
18 angegeben.
[0035] In Figur 5 ist ein anderes Beispiel für ein Ersatzlichtquellenarray 2 zur Verwendung
in einem Lichtmodul 1 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Dabei sind die Primäroptikelemente
18 als Reflektoren ausgebildet. Diese haben in dem gezeigten Beispiel einen quadratischen
Querschnitt. Die Lichtaustrittsflächen 25 der einzelnen Reflektoren 18 reihen sich
lückenlos aneinander und begrenzen die leuchtende Fläche mit scharfen, geraden Kanten.
Jeder Lichtquelle 16 (umfassend mindestens eine LED) ist vorzugsweise ein Reflektorelement
18 zugeordnet. Falls gewünscht, kann zwischen Reflektorarray 17 und dem Lichtquellenarray
15 ein (durchbrochenes) Wärmeschutzblech 22 vorgesehen sein, das die Rückseite des
Reflektorarrays 17 vor Strahlung schützt. Das Wärmeschutzblech 22 verhindert eine
thermische Überlastung des Reflektormaterials.
[0036] Die Reflektoren 18 erweitern sich konisch vom Lichteintritt zum Lichtaustritt 25
hin. Senkrecht zu einer optischen Achse 23 bzw. zur Hauptabstrahlrichtung 29 der Lichtquellen
16 (vgl. Figur 8a) weisen die Reflektoren 18 vorzugsweise dreieckige, quadratische
oder rechteckige Querschnitte auf. Besonders bevorzugt haben die Reflektoren 18 die
Geometrie eines Pyramidenstumpfes. Die Reflexionsfläche der Reflektoren 18 besteht
vorzugsweise aus zylindrischen Hyperboloiden oder ebenen Spiegeln als Spezialfall
des Hyperboloids. Das Reflektorarray 17 besteht aus einem metallisierten, hochtemperaturfesten
Kunststoff, insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoff. Gut geeignete hochtemperaturfeste
Thermoplaste sind beispielsweise Polyetheretherketon, Polyetherimid oder Polysulfon.
Die Metallisierung besteht beispielsweise aus Aluminium, Silber, Platin, Gold, Nickel,
Chrom, Kupfer, Zinn oder aus Legierungen, die zumindest eines dieser Metalle beinhalten.
Die Metallisierung wird nach dem Aufbringen auf die Reflexionsfläche vorzugsweise
durch eine transparente Schicht versiegelt. Anstelle einer Metallisierung kann auch
eine Multilagenbeschichtung auf den Kunststoffkörper aufgebracht werden. Bei der Multilagenbeschichtung
werden abwechselnd mehrere niedrig- und hochbrechende Schichten kombiniert. Unter
der spiegelnden Metall- oder Multilagenschicht kann eine weitere Metallschicht als
Strahlungsbarriere vorgesehen sein. Diese Metallschicht wird beispielsweise als eine
Kupfer- oder Nickelschicht auf dem Kunststoffkörper des Reflektorarrays 17 abgeschieden
und bildet so einen Schutz gegen die thermische Belastung durch die Strahlung der
LEDs 16. Diese Metallschicht ist auch in der Lage, Wärme zum Reflektorrand im Bereich
der Lichtaustrittsfläche 25 hin abzuleiten. Vorzugsweise ist diese Metallschicht dicker
als die metallisierten Spiegelschichten auf den Reflexionsflächen.
[0037] Die Reflektorränder, d.h. die Lichtaustrittsflächen 25 der einzelnen Reflektorelemente
18 folgen dem Verlauf einer Petzvalfläche der Sekundäroptik 4 und liegen damit auf
einer konvex gekrümmten Schale (wenn die Projektionsoptik 4 als Reflektor ausgebildet
ist) oder auf einer konkav gekrümmten Schale (wenn die Projektionsoptik 4 als Linse
ausgebildet ist).
[0038] In Figur 6 ist ein weiteres Beispiel eines Ersatzlichtquellenarrays 2 dargestellt,
bei dem die Primäroptikelemente 18 als Lichtleiter ausgebildet sind. Das Lichtleiterarray
17 umfasst in einer geraden Linie nebeneinander angeordnete Lichtleiter 18, die sich
jeweils zum Lichtaustritt 25 hin konisch erweitern. Senkrecht zur optischen Achse
23 bzw. zur Hauptabstrahlrichtung 29 der Lichtquellen 16 (vgl. Figur 8a) weisen die
Lichtleiter 18 vorzugsweise dreieckige, quadratische oder rechteckige Querschnitte
auf. In dem dargestellten Beispiel weisen die Lichtleiterelemente 18 einen rechteckigen
bzw. quadratischen Querschnitt auf. Vorzugsweise haben die Lichtleiter 18 die Geometrie
eines Pyramidenstumpfes. Die Lichteintrittsfläche der einzelnen Lichtleiterelemente
18 ist vorzugsweise eben und verläuft parallel zu einer Chipfläche der zugeordneten
Lichtquelle 16 (umfassend mindestens eine LED).
[0039] Die Lichtaustrittsfläche 25 der einzelnen Lichtleiter 18 ist vorzugsweise konvex
gewölbt. Das Lichtleiterarray 17 besteht aus organischem oder anorganischem Glas oder
aus Silikonkautschuk (LSR). Organische Gläser sind beispielsweise PMMA, COC, COP,
PC, PSU oder PMMI. Die Lichtaustrittsflächen 25 der konischen Lichtleiter 18 folgen
einer Petzvalfläche des Sekundäroptiksystems 4 und liegen damit auf einer konvex gekrümmten
Schale (bei einer Projektionsoptik 4 mit Reflektor) oder auf einer konkav gekrümmten
Schale (bei einer Projektionsoptik 4 mit Linse).
[0040] Bei dem Beispiel aus Figur 7 umfasst das Ersatzlichtquellenarray 2 ein Primäroptikarray
17, das sich aus mehreren scheibenförmigen Lichtleitern 18 zusammensetzt. Die einzelnen
Lichtleiter 18 weisen jeweils eine Lichteintrittsfläche 24, eine Lichtaustrittsfläche
25, eine Reflektorfläche 26, sowie zwei Transportflächen 27 auf, wobei die Lichteintritts-
und Lichtaustrittsflächen 24, 25 in Verbindung mit der Reflektorfläche 26 zwei Brennlinien
bilden, die dem Abbildungsgesetz gehorchen: Die optischen Wege zwischen der objektseitigen
und der bildseitigen Brennlinie 30a, 30b weisen gleiche optische Weglängen auf → Summe
i (s
i x n
i) = konstant (vgl. Figur 9). Die bildseitige Brennlinie 30a liegt auf der Lichtaustrittsfläche
25 des Lichtleiters 18. Die seitlichen Transportflächen 27 des Lichtleiters 18 erweitern
sich zur Lichtaustrittsfläche 25 hin stetig (vgl. Figur 7c). Die Reflektorfläche 26
ist eine Regelfläche. Die Lichteintrittsfläche 24 des Lichtleiters 18 ist vorzugsweise
eben und verläuft parallel zur Chipfläche der zugeordneten LED-Lichtquelle 16. Es
ist aber auch denkbar, dass die Lichteintrittsfläche 24 gegenüber der Chipfläche der
LED 16 leicht geneigt ist, so dass beide Flächen einen konischen Luftspalt bilden,
der sich vorzugsweise zur Hinterkante des Lichtleiters 18 hin erweitert. Als Hinterkante
wird die von der Lichtaustrittsseite 25 abgewandte Kante bezeichnet. Die Lichtaustrittsfläche
25 des Lichtleiters 18 ist leicht gewölbt, insbesondere konvex gewölbt. Die Lichtaustrittsfläche
25 der Scheibenlichtleiter 18 folgen der Petzvalfläche 20a des Sekundäroptiksystems
4 und liegen damit auf einer konvex gekrümmten Schale (bei einer Sekundäroptik 4 mit
Reflektor) oder auf einer konkav gekrümmten Schale (bei einer Sekundäroptik 4 mit
Linse). Das Array 17 mit Lichtleiterscheiben 18 besteht vorzugsweise aus organischem
oder anorganischem Glas oder aus Silikonkautschuk LSR. Organische Gläser sind beispielsweise
PMMA, COC, COP, PC, PSU oder PMMI.
[0041] In Figur 8 ist die Hauptabstrahlrichtung einer Lichtquelle 16 stellvertretend für
alle Lichtquellen 16 des Lichtquellenarrays 15 mit dem Bezugszeichen 29 bezeichnet.
Die Hauptabstrahlrichtung 29 fällt mit der optischen Achse der Lichtquelle 16 zusammen.
Mit dem Bezugszeichen 30 ist eine Brennlinie des Lichtleiters 18 bezeichnet.
[0042] Wie man anhand der Figur 9 gut erkennen kann, ist der scheibenförmige Lichtleiter
18 derart ausgebildet, dass sich gleiche optische Weglängen zwischen den beiden Brennlinien
(bildseitige Brennlinie 30a und objektseitige Brennlinie 30b) des Lichtleiters 18
ergeben: Summe
i (s
i x n
i) = konstant für alle optischen Wege, wobei n
i die Brechungsindices der verschiedenen durchlaufenen Medien sind (n
1 = 1 der Luft und n
2, n
3: Brechungsindex des Lichtleiters 18). Exemplarisch sind in Figur 9 drei optische
Wege eingezeichnet: s, s' und s". Die bildseitige Brennlinie 30a liegt auf der Lichtaustrittsfläche
25 des Lichtleiters 18, die objektseitige Brennlinie 30b fokussiert auf die Lichtaustrittsfläche
des zugeordneten LED-Chips 16.
[0043] Die Figuren 10 bis 14 zeigen verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Lichtmoduls 1 im Schnitt. Ein Großteil der optischen Fläche der Sekundäroptik 4 besitzt
einen ersten objektseitigen Brennpunkt und einen gemeinsamen bildseitigen Brennpunkt
im Unendlichen. Die Sekundäroptik 4 erzeugt damit eine Abbildung der Ersatzlichtquellenanordnung
2 bzw. deren Lichtaustrittsflächen 25 im Unendlichen. Das Sekundäroptiksystem 4 kann
beispielsweise einen Parabolspiegel, insbesondere einen facettierter Parabolspiegel,
umfassen (vgl. Figuren 1 und 13), dessen Brennpunkt 31 auf der Lichtaustrittsfläche
25 des Primäroptikarrays 17 liegt. Der Parabelreflektor 4 ist so facettiert, dass
alle Facettenflächen etwa gleiche Abstände zum gemeinsamen Brennpunkt 31 aufweisen.
Alle von der optischen Achse (Rotationsachse) 7 des Lichtmoduls 1 abgewandten Facettenkanten
haben größere Abstände zu dem gemeinsamen Reflektorbrennpunkt 31 als die Facetteninnenkanten,
die auf der Seite der optischen Achse 7 liegen. Die Facettenkanten verlaufen senkrecht
zu der Hell-Dunkel-Grenze der Lichtverteilung 5 (d.h. vertikale Hell-Dunkel-Grenze
beim Streifenfernlicht → horizontale Facettenkanten), wie in Figur 1 gezeigt. Die
Facettenkanten können auch kreisringförmig sein und konzentrisch um die optische Achse
7 (Rotationsachse) des Reflektors 4, 4' verlaufen.
[0044] Das Sekundäroptiksystem 4 des erfindungsgemäßen Lichtmoduls 1 kann auch eine Sammellinse
umfassen, die auf die Lichtaustrittsflächen 25 der Primäroptikelemente 18 fokussiert
ist. Die Sammellinse kann als eine torische (astigmatische) Sammellinse ausgebildet
sein, die in Meridional- und Sagittalschnitt 8, 9 unterschiedliche Brechkräfte aufweist.
Die Sammellinse kann ferner auch als eine astigmatische Sammellinse ausgebildet sein.
Schließlich kann das Sekundäroptiksystem 4 auch ein farbkorrigierendes zweilinsiges
System (Achromat) umfassen: eine Sammellinse mit kleiner Farbdispersion und eine Zerstreuungslinse
mit großer Farbdispersion.
[0045] In dem in Figur 10 gezeigten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls
1 umfasst das Sekundäroptiksystem 4 einen Reflektor in der Form eines Hyperboloids
4' oder eines ebenen Spiegels als Spezialfall des Hyperboloids mit einem dahinter
angeordneten Reflektor in der Form eines Paraboloids 4", insbesondere eines facettierten
Paraboloids. Ein objektseitiger Brennpunkt 21 des Hyperboloids 4' liegt auf der Lichtaustrittsfläche
25 des Ersatzlichtquellenarrays 2 und bildet den objektseitigen Brennpunkt des gesamten
Sekundäroptiksystems 4. Ein bildseitiger Brennpunkt 21' des Hyperboloids 4' fällt
mit dem Brennpunkt des Paraboloids 4" zusammen und markiert die Lage eines virtuellen
Zwischenbildes 2' der Lichtaustrittsfläche 25 des Ersatzlichtquellenarrays 2.
[0046] In Figur 10 ist das Lichtmodul 1 - wie gesagt - mit einem zweiteiligen Sekundäroptiksystem
4 gezeigt, bestehend aus einem Planspiegel 4' und einem Rotationsparaboloid 4". Das
resultierende Sekundäroptiksystem 4 hat eine optische Achse 32 (Rotationsachse). Das
Paraboloid 4" fokussiert auf das virtuelle Bild 2' der Lichtaustrittsfläche 25 des
Ersatzlichtquellenarrays 2, insbesondere auf den Flächenschwerpunkt der Lichtaustrittsfläche
25 des Ersatzlichtquellenarrays 2.
[0047] In dem Ausführungsbeispiel aus Figur 11 ist ebenfalls ein zweiteiliges Sekundäroptiksystem
4 mit zwei Reflektoren 4', 4" vorgesehen. Der erste Reflektor 4' des Sekundäroptiksystems
4 ist als ein konkaves (sammelndes) Hyperboloid ausgebildet. Dadurch ergibt sich ein
vergrößertes virtuelles Bild der Ersatzlichtquelle 2 als bei dem Ausführungsbeispiel
aus Figur 10. Ferner ist in Figur 11 der objektseitige Brennpunkt 21 des Hyperboloids
4' der objektseitige Brennpunkt der gesamten Sekundäroptik 4. Der bildseitige Brennpunkt
21' des Hyperboloids 4' fällt mit dem Brennpunkt des Paraboloids 4" zusammen und markiert
die Lage des virtuellen Zwischenbildes 2' der Lichtaustrittsfläche 25 des Ersatzlichtquellenarrays
2.
[0048] Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 12 ist das Sekundäroptiksystem 4 ebenfalls
mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgestaltet. Das Lichtmodul 1 umfasst ein konvexes
(zerstreuendes) Hyperboloid 4'''und ein Paraboloid 4''. Das resultierende Sekundäroptiksystem
4 hat die optische Achse 32 (Rotationsachse). Der bildseitige Brennpunkt 21' des Hyperbelspiegels
4''' fällt mit dem Brennpunkt des Paraboloids 4" zusammen. Das Paraboloid 4" fokussiert
auf das verkleinerte virtuelle Bild 2' der Lichtaustrittsfläche 25 des Ersatzlichtquellenarrays
2.
[0049] Das Sekundäroptiksystem 4 besteht gemäß der Ausführungsbeispiele aus den Figuren
10 bis 12 somit aus zwei Reflektoren, die nicht auf Kegelschnitten basieren und kein
scharfes, unverzerrtes Zwischenbild 2' der Lichtaustrittsfläche 25 des Ersatzlichtquellenarrays
2 liefern. Vielmehr bildet das Sekundäroptiksystem 4 lediglich die beleuchtete Fläche
25 auf der Fahrbahn ab. Das optische System 1 weist einen objektseitigen und einen
bildseitigen Brennpunkt auf, wobei der bildseitige Brennpunkt im Unendlichen liegt.
Zwischen den beiden Brennpunkten findet man gleiche optische Weglängen (Summe s
i = konstant).
[0050] Der Hyperboloidreflektor 4', 4''' kann auch facettiert ausgebildet sein. Bei dem
Hyperboloidreflektor 4', 4''' liegt das Bild 21' des objektseitigen Brennpunkts 21
nicht im Unendlichen. Deshalb würde die Anordnung der Reflektorfacetten von einer
Kugelfläche abweichen. Die Facetten sind vorzugsweise so angeordnet, dass die jeweiligen
Abstände zu den objekt- und bildseitigen Brennpunkten (Hyperbel: virtuelles Bild)
für alle Reflektorfacetten möglichst gleiche Verhältnisse aufweisen, so dass für alle
Reflektorzonen möglichst gleiche Abbildungsmaßstäbe erreicht werden.
[0051] Gemäß dem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls 1 aus Figur 13
umfasst das Sekundäroptiksystem 4 einen Hyperboloidreflektor 4' und eine im Strahlengang
dahinter angeordnete Sammellinse 4''''. Der Hyperboloidreflektor 4' ist vorzugsweise
als ein horizontal facettiertes Hyperboloid ausgebildet. Ein objektseitiger Brennpunkt
32 der Sammellinse 4'''' und ein bildseitiger (virtueller) Brennpunkt des Hyperbelreflektors
4' fallen zusammen. Ein objektseitiger Brennpunkt des Reflektors 4' ist mit dem Bezugszeichen
31 bezeichnet und liegt auf der Lichtaustrittsfläche 25 der Ersatzlichtquellenanordnung
2 bzw. auf deren Flächenschwerpunkt.
[0052] Schließlich ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform gemäß der Figur 14 möglich,
dass das Sekundäroptiksystem 4 einen Ellipsoidreflektor 4'''' und eine dahinter angeordnete
Zerstreuungslinse 4'''''' aufweist. Ein bildseitiger Brennpunkt 32 des elliptischen
Spiegels 4'''' fällt mit einem virtuellen objektseitigen Brennpunkt der Zerstreuungslinse
4'''''' zusammen. Ein objektseitiger Brennpunkt 31 des Ellipsoidreflektors 4'''''
liegt auf der Lichtaustrittsfläche 25 der Ersatzlichtquellenanordnung 2 bzw. auf dem
Flächenschwerpunkt. Die Zerstreuungslinse 4'''''' fokussiert auf das vergrößerte Bild
2'des Ersatzlichtquellenarrays 2.
[0053] Der Ellipsoidreflektor 4'''' ' ist vorzugsweise als facettiertes Ellipsoid, insbesondere
mit horizontaler Facettierung, ausgebildet. Bei dem Ellipsoidreflektor 4''''' liegt
das Bild 32 des objektseitigen Brennpunkts 31 nicht im Unendlichen. Deshalb weicht
die Anordnung der Reflektorfacetten von einer Kugelfläche ab. Die Facetten sind vorzugsweise
so angeordnet, dass die jeweiligen Abstände zu den objekt- und bildseitigen Brennpunkten
(Ellipse: reelles Bild) für alle Reflektorfacetten möglichst gleiche Verhältnisse
aufweisen, so dass für alle Reflektorzonen möglichst gleiche Abbildungsmaßstäbe erreicht
werden. Das Sekundäroptiksystem 4 hat eine gemeinsame optische Achse 7. Es besteht
aus mehreren Spiegeln und/oder Linsen, die kein scharfes, unverzerrtes Zwischenbild
2' des Ersatzlichtquellenarrays 2 liefern, die aber in der Summe einen objektseitigen
Brennpunkt 31 haben, der in einen bildseitigen Brennpunkt im Unendlichen abgebildet
wird. Das optische System 1 gehorcht also dem Abbildungsgesetz, nach dem alle optischen
Wege zwischen den beiden Brennpunkten gleich lang sind: Summe
i (s
i x n
i) = konstant, wobei s
i jeweils der Weg des Strahlengangs i und n
i die Brechungsindices der verschiedenen durchlaufenen Medien sind (n
1 = n
2 = n
4 = 1 für Luft; n3 ≠ 1 entsprechend dem Material der Linse 4''''''). In Figur 14 sind
exemplarisch drei optische Wege s, s' und s" dargestellt.
[0054] Eigentlich ist bei dem erfindungsgemäßen Lichtmodul 1 daran gedacht, dynamisches
Kurvenlicht, Teilfernlicht, Markierungslicht o.ä. als resultierende Gesamtlichtverteilung
5 durch gezieltes Aktivieren bzw. Deaktivieren von einzelnen Lichtquellen 16 bzw.
von Gruppen von Lichtquellen 16 ohne mechanisch bewegbare Teile in der Beleuchtungseinrichtung
zu realisieren.
[0055] Es ist aber auch denkbar, dass alternativ oder zusätzlich zu der gezielten Aktivierung
bzw. Deaktivierung von Lichtquellen 16 zur Erzeugung von dynamischem Kurvenlicht,
Teilfernlicht, Markierungslicht als resultierende Gesamtlichtverteilung 5 oder wahlweise
zur Justage der Hell-Dunkel-Grenze das Lichtmodul 1, bestehend aus dem Lichtquellenarray
15, dem Primäroptikarray 17 und dem Sekundäroptiksystem 4, motorisch um eine vertikale
und/oder horizontale Achse relativ zum Gehäuse der Beleuchtungseinrichtung, in der
das Lichtmodul 1 angeordnet ist, geschwenkt werden kann. Dadurch kann beispielsweise
ein dynamisches Kurvenlicht in die Kurve hinein geschwenkt werden. Ein Teilfernlicht
weist eine Fernlichtverteilung auf, aus der gezielt bestimmte Bereiche herausgeschnitten
sind, in denen sich andere Verkehrsteilnehmer befinden. Um einer Bewegung der anderen
Verkehrsteilnehmer relativ zu dem mit dem Lichtmodul 1 ausgestatteten Kraftfahrzeug
folgen zu können, ist es denkbar das Lichtmodul 1 um die vertikale Achse horizontal
zu verschwenken, so dass der aus der Fernlichtverteilung ausgesparte Bereich stets
der aktuellen Position der anderen Verkehrsteilnehmer folgt. Ein Markierungslicht
weist eine abgeblendete Lichtverteilung mit einer horizontalen Hell-Dunkel-Grenze
auf, wobei gezielt mindestens ein eng begrenzter Bereich oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze
ausgeleuchtet wird, um andere Verkehrsteilnehmer oder Objekte in diesem Bereich gezielt
anzuleuchten und die Aufmerksamkeit des Fahrers des mit dem Lichtmodul 1 ausgestatteten
Kraftfahrzeugs auf diese anderen Verkehrsteilnehmer oder Objekte zu richten. Um auch
hier einer Bewegung der anderen Verkehrsteilnehmer oder der Objekte relativ zu dem
Kraftfahrzeug folgen zu können, damit der ausgeleuchtete eng begrenzte Bereich oberhalb
der Hell-Dunkel-Grenze stets auf den anderen Verkehrsteilnehmer oder das Objekt gerichtet
ist, kann das Lichtmodul 1 um die vertikale Achse horizontal verschwenkbar ausgebildet
sein. Zur Justage einer vertikalen Hell-Dunkel-Grenze kann das Lichtmodul 1 ebenfalls
um die vertikale Achse horizontal verschwenkbar und in der justierten Position festlegbar
sein. Ebenso kann das Lichtmodul zur Justage einer horizontalen Hell-Dunkel-Grenze
um eine horizontale Achse vertikal verschwenkt werden und in der justierten Position
festgelegt werden. Die justierte Position der Hell-Dunkel-Grenze bildet dann den Nullpunkt
für eine während des Betriebs des Lichtmoduls 1 auszuführende Kurvenlichtfunktion
und/oder Leuchtweitenregelungsfunktion.
1. Lichtmodul (1) einer Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung, umfassend eine Lichtquellenanordnung
mit mehreren separat ansteuerbaren, zu einem Array (15) zusammengefassten Lichtquellen
(16) zum Aussenden von Licht, mehrere zu einem Primäroptikarray (17) zusammengefasste
Primäroptikelemente (18) in Form von Sammellinsen jeweils mit einer Lichteintrittsfläche
(24) und einer Lichtaustrittsfläche (25), wobei die Primäroptikelemente (18) zum Bündeln
zumindest eines Teils des von den Lichtquellen (16) ausgesandten Lichts und zum Erzeugen
von Zwischenlichtverteilungen auf den Lichtaustrittsflächen (25) ausgebildet sind,
und ferner umfassend ein Sekundäroptiksystem (4) zum Abbilden des ausgesandten Lichts
auf einer Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug als resultierende Gesamtlichtverteilung (5)
des Lichtmoduls (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquellen (16) zwischen den Lichteintrittsflächen (24) der Sammellinsen (18)
und objektseitigen Brennpunkten (F) der Sammellinsen (18) angeordnet sind und das
Sekundäroptiksystem (4) zum Abbilden der Zwischenlichtverteilungen auf der Fahrbahn
vor dem Kraftfahrzeug als resultierende Gesamtlichtverteilung (5) des Lichtmoduls
(1) auf mindestens eine der Lichtaustrittsflächen (25) der Sammellinsen (18) fokussiert
ist.
2. Lichtmodul (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquellen der Lichtquellenanordnung als SMD-LEDs und/oder LED-Chips (16) ausgebildet
sind.
3. Lichtmodul (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Primäroptikelemente (18) als Plankonvexlinsen ausgebildet sind.
4. Lichtmodul (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptiksystem (4) einen Parabelreflektor, insbesondere einen facettierten
Parabelreflektor, aufweist.
5. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptiksystem (4) eine Sammellinse, insbesondere eine aplanatische Sammellinse,
in der weder sphärische Aberration noch Koma auftreten, aufweist.
6. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptiksystem (4) einen Achromat mit einer Kombination aus einer Sammellinse
mit kleiner Farbdispersion und einer Zerstreuungslinse mit großer Farbdispersion aufweist.
7. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptiksystem (4) eine Kombination eines hyperbolischen Reflektors (4')
mit einer Sammellinse (4'') aufweist, wobei ein objektseitiger Brennpunkt (32) der
Sammellinse (4'') und ein bildseitiger Brennpunkt des Hyperbelreflektors (4') zusammenfallen.
8. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptiksystem (4) eine Kombination eines elliptischen Reflektors (4') mit
einer Zerstreuungslinse (4'') aufweist, wobei ein objektseitiger Brennpunkt (33) der
Zerstreuungslinse (4'') und ein bildseitiger Brennpunkt des Ellipsoidreflektors (4')
zusammenfallen.
9. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptiksystem (4) mindestens einen Reflektor (4; 4', 4'', 4''', 4'''')
umfasst, wobei die Lichtquellen (16) derart in dem Lichtmodul (1) relativ zu dem Reflektor
angeordnet und/ oder ausgerichtet sind, dass sie mit ihrer Hauptabstrahlrichtung unter
einem spitzen Winkel entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs in den Reflektor
(4; 4', 4'', 4''', 4'''') strahlen und der Reflektor (4; 4', 4'', 4''', 4'''') den
Strahlengang in einem spitzen Winkel faltet.
10. Lichtmodul (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (4; 4', 4'''') facettiert ist, wobei alle Facettenflächen etwa gleiche
Abstände zu einem gemeinsamen Brennpunkt (12) des Reflektors (4; 4', 4'''') aufweisen.
11. Lichtmodul (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Facettenkanten des facettierten Reflektors (4; 4', 4'''') senkrecht zu Helldunkelgrenzen
der durch das Licht der einzelnen Lichtquellen (16) auf der Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug
erzeugten Einzellichtverteilungen (6') verlaufen.
12. Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung mindestens ein Lichtmodul (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist.
13. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung mehrere Lichtmodule (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
11 umfasst, wobei sich die Gesamtlichtverteilungen (5) von mehreren Lichtmodulen (1)
zur Bildung einer Gesamtlichtverteilung der Beleuchtungseinrichtung zumindest partiell
überlagern und/ oder ergänzen.