[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul einer Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung.
Das Lichtmodul umfasst mindestens zwei Lichtquellen zum Aussenden von Licht und mindestens
zwei Primäroptiken zum Bündeln zumindest eines Teils des ausgesandten Lichts. Jeweils
mindestens eine Lichtquelle ist einer der Primäroptiken zugeordnet. Ferner umfasst
das Lichtmodul eine gemeinsame Sekundäroptik zur Formung von mehreren aneinander anschließenden
oder leicht überlappenden Lichtverteilungen aus den von zumindest einigen der Primäroptiken
erzeugten Lichtbündeln. Ferner betrifft die Erfindung auch eine Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung
mit einem solchen Lichtmodul.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Ansätze bekannt, um sogenannte Matrix-Fernlichtmodule
zu realisieren. Ein Matrix-Fernlichtmodul umfasst eine Lichtquelle mit mehreren in
Reihen und/oder Spalten angeordneten Halbleiterlichtquellen (LEDs), wobei mehrere
LEDs aktiviert sind, um die gewünschte Fernlichtverteilung zu erzeugen. Die einzelnen
LEDs sind einzeln ansteuerbar, so dass einzelne LEDs gezielt deaktiviert werden können,
um bestimmte Bereiche der resultierenden Fernlichtverteilung gezielt ausblenden zu
können. Dadurch können beispielsweise gezielt Bereiche der Fernlichtverteilung ausgespart
werden, in denen sich andere Verkehrsteilnehmer befinden. Dies ermöglicht einerseits
eine besonders gute Ausleuchtung des Fahrbahnbereichs vor dem Kraftfahrzeug mittels
der Fernlichtverteilung, und andererseits verhindert es eine Blendung der vorausfahrenden
und/oder entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer. Zur Realisierung von Matrix-Fernlichtmodulen
werden in der Regel Systeme mit einem reellen Zwischenbild verwendet, in denen mittels
Primäroptiken mehrere unmittelbar aneinander grenzende Abbilder der LEDs erzeugt werden,
die dann zur Bildung der resultierenden Fernlichtverteilung über eine im Strahlengang
nachfolgende Sekundäroptik auf der Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug abgebildet werden.
Diese Systeme werden aufgrund der projizierenden Eigenschaften der Sekundäroptik auch
als Projektionssysteme bezeichnet.
[0003] Als Sekundäroptik eignen sich sowohl Reflektoren als auch Linsen bzw. Linsensysteme.
Eine Sekundäroptik ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oder mehrere Lichtquellenabbilder
aus einer reellen Zwischenbild-Ebene zur Erzeugung der gewünschten Lichtverteilung
des Lichtmoduls auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug projiziert. Als Primäroptik
eignen sich bspw. Sammellinsen, konische Lichtleiter, scheibenförmige Lichtleiter
oder Reflektoren, die einzeln oder in mehreren Reihen und/oder Spalten array- oder
matrixartig neben- und/oder übereinander angeordnet sein können. Bei der Verwendung
von Matrix-Halbleiterlichtquellen umfasst die Primäroptik in der Regel zu Arrays zusammengefasste
Linsen, Lichtleiter oder Reflektoren. Die Lichtaustrittsfläche der Primäroptik bzw.
die Lichtaustrittsflächen der einzelnen Primäroptik-Elemente eines Optikarrays liegt
bzw. liegen näherungsweise in der sogenannten Petzvalfläche der Sekundäroptik, so
dass die durch die Primäroptik-Elemente erzeugten einzelnen Lichtquellen-Abbilder
mit Hilfe von Brechung und/oder Reflexion scharf gegeneinander abgegrenzt werden können.
Als Petzvalfläche wird eine Fläche bezeichnet, deren Punkte von der Sekundäroptik
möglichst gleich und in gewünschter Weise auf einer in Fahrrichtung bzw. Abstrahlrichtung
weit entfernte Bildfläche abgebildet werden. Dabei können diese Objektpunkte statt
als Punkte ebenso auch als Linien oder Rechtecke oder ähnliches abgebildet werden.
[0004] Je nach Art der verwendeten Primäroptik lassen sich beim Stand der Technik die Lichtverteilungen
im Zwischenbild bezüglich ihrer Form und Lichtstärkeverteilung nur wenig beeinflussen.
Insbesondere Sammellinsenarrays, deren Lichtaustrittsflächen direkt in der Petzvalfläche
der Sekundäroptik angeordnet sind, erzeugen Lichtverteilungen mit weitgehend gleichmäßiger
Leuchtdichte. In diesem Fall muss die weitere Lichtformung, beispielsweise die vertikale
Formung der Lichtverteilungen, durch eine Sekundäroptik erfolgen, die einen ausgeprägten
Astigmatismus aufweist. Dabei werden alle Lichtverteilungen im Zwischenbild durch
die nachfolgende Sekundäroptik auf gleiche Weise verzerrt.
[0005] Die meisten Matrix-Lichtverteilungen weisen mehrere gleich breite streifenförmige
Lichtverteilungen im Zentrum auf. Daneben ist es jedoch sinnvoll, diese zentralen
Lichtverteilungen zumindest zu den Seiten hin durch eine oder mehrere breite, weich
zum Fahrbahnrand hin auslaufende Lichtverteilungen zu ergänzen.
[0006] Wenn als Primäroptik die besonders einfachen und vorteilhaften Linsenarrays oder
Reflektorarrays verwendet werden, ist es nicht ohne weiteres möglich, neben den weitgehend
gleichmäßig ausgeleuchteten Lichtverteilungen im Zentrum unmittelbar daran seitlich
anschließend eine oder mehrere breite, zum Rand hin weich auslaufende Lichtverteilungen
im Zwischenbild zu erzeugen, mit denen die beschriebene Seitenausleuchtung realisiert
werden kann. In diesem Fall müsste die Primäroptik-Linse, die das Zwischenbild der
Seitenausleuchtung erzeugt, mitsamt der ihr zugeordneten Lichtquelle weit hinter die
übrigen Lichtquellen und Linsen, die eine Zwischenlichtverteilung im Zentrum der Matrix-Lichtverteilung
bilden, entgegen der Lichtabstrahlrichtung zurückversetzt werden. Damit wäre es allerdings
nicht mehr möglich, die Lichtquellen für die beiden Lichtverteilungen (einerseits
im Zentrum und andererseits am Seitenrand) in einer Ebene, vorzugsweise auf einer
gemeinsamen Leiterplatte, anzuordnen, was den konstruktiven Aufwand und die Kosten
zur Fertigung des Lichtmoduls deutlich erhöht. Außerdem wirkt sich das Zurücksetzen
der Lichtquelle(n) für die Seitenausleuchtung ungünstig auf die Baulänge des Lichtmoduls
aus.
[0007] Aus der
US 2006/0120094 A1 ist ein Projektionssystem für eine Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung bekannt,
bei dem eine Abblendlichtverteilung mit im Wesentlichen horizontaler Helldunkelgrenze
durch eine Teil-Fernlichtverteilung, die einen Bereich oberhalb der Helldunkelgrenze
ausleuchtet, ergänzt wird. Die resultierende Fernlichtverteilung des Gesamtsystems
wird durch eine Überlagerung der Abblendlichtverteilung und der Teil-Fernlichtverteilung
erzeugt. Die Teil-Fernlichtverteilung wird mit Hilfe einer Lichtquelle und eines Hohlspiegels
in einer Zwischenbildebene des Projektionssystems erzeugt. Mit einem Umlenkspiegel
wird der Fernlichtstrahlengang dann durch die als Projektionslinse ausgebildete Sekundäroptik
gelenkt und durch diese auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug projiziert.
[0008] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Lichtmodul der eingangs genannten Art dahingehend auszugestalten
und weiterzubilden, dass von einer oder mehreren Primäroptiken in der Zwischenbildebene
eine zusätzliche Nebenlichtverteilung mit großer seitlicher Ausdehnung und dynamischem
Leuchtdichteverlauf, insbesondere einem Leuchtdichteabfall zum äußeren Rand der resultierenden
Gesamtlichtverteilung hin, und ferner eine, insbesondere im Bereich der Übergänge
zwischen den Einzellichtverteilungen, möglichst homogen ausgeleuchtete resultierende
Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls realisiert werden kann.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe wird, ausgehend von dem Lichtmodul der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, dass mindestens eine der Lichtquellen zur Erzeugung von Licht zur
Realisierung einer Hauptlichtverteilung und mindestens eine andere der Lichtquellen
zur Erzeugung von Licht zur Realisierung einer Nebenlichtverteilung ausgestaltet ist
und dass die mindestens eine der Lichtquelle zur Erzeugung des Lichts für die Nebenlichtverteilung
zugeordnete Primäroptik mehrteilig ausgebildet ist, wobei mindestens eine erste der
Teil-Primäroptiken neben der mindestens einen der Lichtquelle zur Erzeugung des Lichts
für die Hauptlichtverteilung zugeordneten Primäroptik angeordnet ist.
[0010] Die resultierende Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls wird durch eine Überlagerung
oder Ergänzung der Hauptlichtverteilung und der Nebenlichtverteilung erzeugt. Dabei
projiziert die Sekundäroptik vorzugsweise Abbilder der mindestens einen Lichtquelle
zur Erzeugung von Licht für die Nebenlichtverteilung auf die Fahrbahn vor das Fahrzeug,
das mit dem Lichtmodul ausgestattet ist. Außerdem bildet die Sekundäroptik vorzugsweise
Zwischenlichtverteilungen, die auf Lichtaustrittsflächen der Primäroptikelemente erzeugt
werden und keine Abbilder der Lichtquellen zur Erzeugung von Licht für die Hauptlichtverteilung
sind, auf der Fahrbahn von dem Fahrzeug ab. Die Sekundäroptik bildet also die ausgeleuchtete
Lichtaustrittsfläche auf der Fahrbahn ab. Das Licht für die Hauptlichtverteilung dient
bspw. zur Ausleuchtung eines Zentrums der resultierenden Gesamtlichtverteilung. Am
Beispiel einer Fernlichtverteilung könnte dieses Licht bspw. zur Erzeugung eines Fernlichtspots
genutzt werden. Das Licht für die Nebenlichtverteilung dient bspw. für die Ausleuchtung
mindestens eines seitlichen Bereichs der Gesamtlichtverteilung. Am Beispiel des Fernlichts
könnte das Licht bspw. zur Ausleuchtung seitlicher Bereiche einer relativ breit streuenden
Grundlichtverteilung genutzt werden. Beide Lichtverteilungen zusammen ergeben eine
optimierte Gesamtlichtverteilung, bspw. in Form eines Fernlichts.
[0011] Bei dem Lichtmodul ist die der Lichtquelle zur Erzeugung des Lichts für die Nebenlichtverteilung
zugeordnete Primäroptik derart ausgestaltet, dass sie in der Zwischenbildebene des
Lichtmoduls ein Abbild der Lichtquelle erzeugt. Die der Lichtquelle zur Erzeugung
des Lichts für die Hauptlichtverteilung zugeordnete Primäroptik ist derart ausgestaltet,
dass sie in der Zwischenbildebene des Lichtmoduls kein Abbild der Lichtquelle, sondern
lediglich eine ausgeleuchtete Lichtaustrittsfläche der Primäroptik erzeugt. Die Sekundäroptik
projiziert die Abbilder der Lichtquelle für die Nebenlichtverteilung auf die Fahrbahn
vor das Fahrzeug und bildet die ausgeleuchteten Lichtaustrittsflächen für die Hauptlichtverteilung
auf der Fahrbahn vor dem Fahrzeug ab.
[0012] Auf diese Weise kann unabhängig von der Ausgestaltung der den Lichtquellen zur Erzeugung
des Lichts für die Hauptlichtverteilung zugeordneten Primäroptiken eine zusätzliche
Nebenlichtverteilung mit großer Ausdehnung und dynamischem Leuchtdichteverlauf, insbesondere
einem Leuchtdichteabfall zum Rand der resultierenden Gesamtlichtverteilung hin, realisiert
werden. Dabei schließt das Zwischenbild der Nebenlichtverteilung möglichst lückenlos
an die durch die andere Primäroptik erzeugte Zwischenlichtverteilung der Hauptlichtverteilung
an. Ferner ist die Primäroptik zur Realisierung der Nebenlichtverteilung so aufgebaut,
dass die Lichtquelle für die Hauptlichtverteilung sowie die Lichtquelle für die Nebenlichtverteilung
in einer Ebene, insbesondere auf einer gemeinsamen Leiterplatte, angeordnet werden
können. Obwohl hier von einer Lichtquelle gesprochen wird, kann sowohl die Lichtquelle
zur Erzeugung der Hauptlichtverteilung als auch die Lichtquelle zur Erzeugung der
Nebenlichtverteilung mehrere Lichtemitter, bspw. mehrere Halbleiterlichtquellen, insbesondere
LEDs aufweisen. Die Lichtemitter einer Lichtquelle können in mehreren Spalten und/oder
Reihen matrixartig angeordnet sein und bilden gemeinsam ein Lichtquellenarray.
[0013] Besonders bevorzugt umfasst die Hauptlichtverteilung mehrere streifenförmige Teil-Lichtverteilungen
mit im Wesentlichen vertikaler Längserstreckung. Besonders bevorzugt ist, wenn die
streifenförmigen Teil-Lichtverteilungen der Hauptlichtverteilung gleichartig bzgl.
Ausdehnung und Leuchtdichteverteilung ausgestaltet sind. Die Nebenlichtverteilung
dient beispielsweise zur Ausleuchtung eines äußeren Randbereichs der Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls zur Verbesserung der Seitenausleuchtung. Insbesondere umfasst die
Nebenlichtverteilung mindestens eine sich an eine zentrale Hauptlichtverteilung seitlich
anschließende Seitenausleuchtung. Es ist denkbar eine oder mehrere Seitenausleuchtungsbereiche
auf einer oder beiden Seiten der Hauptlichtverteilung vorzusehen. Die Seitenausleuchtung
weist vorzugsweise keine streifenförmige Unterteilung auf und ist vorzugsweise breiter
als ein einzelner Streifen der streifenförmigen Teil-Lichtverteilung. Ferner weist
die Seitenausleuchtung vorzugsweise einen Leuchtdichteabfall zum äußeren Rand der
Gesamtlichtverteilung hin auf.
[0014] Die Primäroptik für die Nebenlichtverteilung ist mehrteilig ausgebildet, wobei die
Teil-Primäroptiken der Primäroptik beliebig ausgebildet sein können. Die Primäroptik
umfasst beispielsweise einen Umlenkspiegel als erste Teil-Primäroptik und einen Hohlspiegel
als zweite Teil-Primäroptik. Das von der Lichtquelle für die Nebenlichtverteilung
ausgesandte Licht trifft auf den Hohlspiegel, wird von diesem gebündelt und in Richtung
auf den Umlenkspiegel gelenkt, wo ein Abbild der Lichtquelle generiert wird. Der Umlenkspiegel
lenkt das Abbild auf die Sekundäroptik, die es auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug
projiziert. Durch die mehrteilige Ausgestaltung der Primäroptik für die Nebenlichtverteilung
ergeben sich vorteilhafterweise zusätzliche Freiheitsgrade bezüglich der Anordnung
und Ausrichtung der Lichtquelle für die Nebenlichtverteilung sowie bezüglich der Anordnung
und Ausgestaltung des durch die Primäroptik für die Nebenlichtverteilung in der Zwischenbildebene
des Lichtmoduls erzeugten Lichtquellenabbilds. Dies wiederum erlaubt die Anordnung
der Lichtquelle für die Nebenlichtverteilung in einer gemeinsamen Ebene, vorzugsweise
auf einer gemeinsamen Leiterplatte, mit der mindestens einen Lichtquelle für die Hauptlichtverteilung.
Außerdem kann mit einem relativ geringen Aufwand durch einfache Variation der optischen
Eigenschaften der Teil-Primäroptiken eine gewünschte resultierende Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls, insbesondere eine gewünschte Nebenlichtverteilung mit großer horizontaler
und/oder vertikaler Ausdehnung und dynamischem Leuchtdichteverlauf, besonderes bevorzugt
mit einem Leuchtdichteabfall zum äußeren Rand hin, realisiert werden.
[0015] Durch die Anordnung eines ersten Teils der Primäroptik der Nebenlichtverteilung,
beispielsweise des Umlenkspiegels, in unmittelbarer Nähe zu der Primäroptik für die
Hauptlichtverteilung bzw. zu dem oder den durch diese erzeugten Zwischenlichtverteilungen,
ist es möglich, dass das Zwischenbild der Nebenlichtverteilung möglichst lückenlos
an die Zwischenlichtverteilungen auf den Lichtaustrittsflächen der Primäroptiken für
die Hauptlichtverteilung anschließt und so insbesondere im Bereich der Übergänge zwischen
den einzelnen Teil-Lichtverteilungen sowie zwischen den Haupt- und Nebenlichtverteilungen
eine besonders homogen ausgeleuchtete resultierende Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls
erzeugt werden kann. So sind in den Übergängen zwischen den Lichtverteilungen insbesondere
keine dunklen Bereich, Schatten, Linien oder ähnliches angeordnet. Der erste Teil
der Primäroptik, beispielsweise der Umlenkspiegel, ist vorzugsweise in der Petzvalfläche
der Sekundäroptik angeordnet und schließt unmittelbar an Primäroptik für die Hauptlichtverteilung
bzw. an deren Lichtaustrittsflächen an.
[0016] Der andere Teil der Primäroptik der Nebenlichtverteilung, beispielsweise der Hohlspiegel,
ist zwischen der Sekundäroptik des Lichtmoduls und deren Petzvalfläche angeordnet.
Der Hohlspiegel kann zumindest teilweise ein elliptisches Profil aufweisen.
[0017] Die Sekundäroptik ist vorzugsweise auf die Lichtaustrittsflächen der Primäroptiken
bzw. auf einen Flächenschwerpunkt der Flächen fokussiert. Besonders bevorzugt ist
die Sekundäroptik auf die Lichtaustrittsflächen der Primäroptiken, die der Lichtquelle
für die Hauptlichtverteilung zugeordnet sind, bzw. auf deren Flächenschwerpunkt fokussiert.
Die Primäroptik für die Hauptlichtverteilung ist vorzugsweise als ein Sammellinsenarray
ausgebildet. Die Lichtaustrittsflächen der einzelnen Sammellinsen werden während des
Betriebs des Lichtmoduls ausgeleuchtet, wobei auf den Austrittsflächen keine Lichtquellenabbilder
generiert werden. Die ausgeleuchteten Flächen werden durch die Sekundäroptik auf der
Fahrbahn abgebildet. Die von dem erfindungsgemäßen Lichtmodul erzeugte Gesamtlichtverteilung
wird also zum einen durch Projektion von Lichtquellenabbildern (der Lichtquellen für
die Nebenlichtverteilung) und zum anderen durch Abbilden von beleuchteten Lichtaustrittsflächen
(der den Lichtquellen für die Hauptlichtverteilung zugeordneten Primäroptiken) erzeugt.
Die Kombination dieser beiden Abbildungsarten bei der resultierenden Gesamtlichtverteilung
ermöglicht eine insbesondere im Zentrum besonders homogen ausgeleuchtete Gesamtlichtverteilung,
deren Seitenbereiche eine gewünschte breite Abmessung und einen gewünschten dynamischen
Lichtstärkeverlauf aufweisen.
[0018] Das erfindungsgemäße Lichtmodul hat unter anderem die nachfolgenden Vorteile:
Der Hohlspiegel bietet umfangreiche Möglichkeiten der Strahlformung, bspw. durch die
Form und Ausrichtung des Hohlspiegels, so dass der Leuchtdichteverlauf des Zwischenbildes
(auf dem Umlenkspiegel) sehr weitgehend geformt werden kann, wodurch sich eine hohe
Flexibilität bei der Ausgestaltung der Nebenlichtverteilung ergibt.
[0019] Außerdem bietet der Hohlspiegel große Freiheiten in Bezug auf die relative Position
der Lichtquelle für die Nebenlichtverteilung und der daraus erzeugten Lichtverteilung
(dem Zwischenbild). Dadurch ist es möglich, alle Lichtquellen des Lichtmoduls kostengünstig
in einer gemeinsamen Ebene, insbesondere auf einer gemeinsamen Leiterplatte, anzuordnen
und zu kontaktieren.
[0020] Der Umlenkspiegel begrenzt automatisch die Abmessungen der Nebenlichtverteilung.
Wenn der Umlenkspiegel körperlich unmittelbar und lückenlos an die Primäroptik für
die Hauptlichtverteilung bzw. an die Lichtaustrittsfläche dieser Primäroptik anschließt
und wenn die gesamte Spiegelfläche des Umlenkspiegels ausgeleuchtet wird (und das
gesamte reflektierte Licht anschließend auch durch die Sekundäroptik fällt), so schließen
automatisch auch die von der Sekundäroptik entworfenen Lichtverteilungen für die Nebenlichtverteilung
und die Hauptlichtverteilung unmittelbar und lückenlos aneinander an. Die Form, insbesondere
die Abmessungen und der Verlauf des äußeren Umfangs der Umlenkfläche, definiert somit
die Abmessungen und Form des abzubildenden Zwischenbildes und damit die Ausgestaltung
der Nebenlichtverteilung bzw. eines Teils davon.
[0021] Das optische System zur Erzeugung des Zwischenbilds (Lichtquellenabbilds) für die
Nebenlichtverteilung vergrößert die Baulänge des erfindungsgemäßen Lichtmoduls nicht.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei können die in den Figuren gezeigten
und nachfolgend näher erläuterten Merkmale und Vorteile auch beliebig miteinander
kombiniert werden, ohne dass dies ausdrücklich in den Figuren gezeigt oder in der
nachfolgenden Beschreibung erläutert ist. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform;
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform;
- Figur 3
- einen schematischen Strahlengang in dem Lichtmodul gemäß Figur 2 in einer Seitenansicht
und in einer Draufsicht;
- Figur 4
- ein Lichtquellenarray in Kombination mit einem Primäroptikarray zur Erzeugung einer
Hauptlichtverteilung des erfindungsgemäßen Lichtmoduls gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsform;
- Figur 5
- ein Lichtquellenarray in Kombination mit einem Primäroptikarray zur Erzeugung einer
Hauptlichtverteilung des erfindungsgemäßen Lichtmoduls gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform;
- Figur 6
- ein Lichtquellenarray in Kombination mit einem Primäroptikarray zur Erzeugung einer
Hauptlichtverteilung des erfindungsgemäßen Lichtmoduls gemäß einer dritten bevorzugten
Ausführungsform;
- Figur 7
- ein Lichtquellenarray in Kombination mit einem Primäroptikarray zur Erzeugung einer
Hauptlichtverteilung des erfindungsgemäßen Lichtmoduls gemäß einer vierten bevorzugten
Ausführungsform;
- Figur 8
- einen Strahlengang in einem erfindungsgemäßen Lichtmodul bei der Erzeugung einer Hauptlichtverteilung;
- Figur 9
- eine durch das Lichtmodul aus Figur 8 erzeugte Hauptlichtverteilung auf einem in einem
Abstand zu dem Lichtmodul angeordneten Messschirm;
- Figur 10
- einen Strahlengang in einem erfindungsgemäßen Lichtmodul bei der Erzeugung einer Nebenlichtverteilung;
- Figur 11
- eine durch das Lichtmodul aus Figur 10 erzeugte Nebenlichtverteilung auf einem in
einem Abstand zu dem Lichtmodul angeordneten Messschirm;
- Figur 12
- einen Strahlengang in einem erfindungsgemäßen Lichtmodul bei der Erzeugung einer resultierenden
Gesamtlichtverteilung;
- Figur 13
- die durch das Lichtmodul aus Figur 12 erzeugte resultierende Gesamtlichtverteilung
auf einem in einem Abstand zu dem Lichtmodul angeordneten Messschirm;
- Figur 14
- einen Teil eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
einschließlich des Strahlengangs zur Erzeugung der Hauptlichtverteilung sowie der
Nebenlichtverteilung;
- Figur 15
- einen Teil eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
einschließlich des Strahlengangs zur Erzeugung der Hauptlichtverteilung sowie der
Nebenlichtverteilung; und
- Figur 16
- einen Teil des erfindungsgemäßen Lichtmoduls aus Figur 1 einschließlich des Strahlengangs
zur Erzeugung der Hauptlichtverteilung sowie der Nebenlichtverteilung.
[0023] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul zum Einsatz in einer Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung,
insbesondere in einem Kraftfahrzeugscheinwerfer. Das Lichtmodul kann aber auch in
einer Kraftfahrzeugleuchte eingesetzt werden, bspw. einer Tagfahrleuchte, einer Nebelleuchte
o.ä. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst ein Gehäuse, das vorzugsweise aus Kunststoff
gefertigt ist und in dem das Lichtmodul angeordnet ist. Das Lichtmodul kann fest oder
beweglich, insbesondere um eine vertikale und/oder horizontale Schwenkachse verschwenkbar,
in dem Gehäuse der Beleuchtungseinrichtung angeordnet sein. Das Gehäuse weist eine
Lichtaustrittsöffnung auf, die durch eine transparente Abdeckscheibe verschlossen
ist und durch die das von dem Lichtmodul erzeugte Licht austreten und auf die Fahrbahn
vor das Kraftfahrzeug gelangen kann. Die Abdeckscheibe besteht vorzugsweise aus Kunststoff.
Sie kann zumindest bereichsweise mit optisch wirksamen Streuelementen versehen sein
(sogenannte Streuscheibe) oder aber ohne solche Streuelemente ausgebildet sein (sogenannte
klare Scheibe). Die Ausgestaltung solcher Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtungen ist
aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und wird deshalb in den Figuren nicht
näher dargestellt und hier nicht näher erläutert.
[0024] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Das Lichtmodul 1 umfasst
mindestens zwei Lichtquellen zum Aussenden von Licht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst das Lichtmodul 1 eine erste Lichtquelle 2, die Licht zur Realisierung einer
Hauptlichtverteilung aussendet. Die Lichtquelle 2 umfasst in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mehrere, nebeneinander angeordnete Halbleiterlichtquellen, insbesondere LEDs. Die
nebeneinander angeordneten LEDs der Lichtquelle 2 werden auch als ein LED-Array bezeichnet.
Es ist denkbar, dass die Lichtquelle 2 nicht nur eine Reihe von LEDs aufweist, sondern
dass die LEDs der Lichtquelle 2 in mehreren Reihen und Spalten matrixartig angeordnet
sind.
[0025] Ferner umfasst das Lichtmodul 1 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Lichtquellen
3, 4, die Licht zur Realisierung einer Nebenlichtverteilung aussenden. Die Lichtquellen
3, 4 können eine oder mehrere Halbleiterlichtquellen, insbesondere LEDs aufweisen.
Mehrere LEDs können in einer Reihe nebeneinander oder matrixartig nebeneinander und
übereinander angeordnet sein. Selbstverständlich könnte das erfindungsgemäße Lichtmodul
1 auch nur eine der Lichtquellen 3, 4 oder mehr als die beiden dargestellten Lichtquellen
3, 4 aufweisen. Die Lichtquellen 2, 3, 4 des Lichtmoduls 1 sind auf einer Leiterplatte
5 angeordnet. Die Lichtquellen 2, 3, 4 sind zumindest mittelbar über die Leiterplatte
5 auf einem Kühlkörper 6 befestigt, der die während des Betriebs der Lichtquellen
2, 3, 4 entstehende Wärme abführt und an die Umgebung abgibt. Dadurch wird eine Überhitzung
der LEDs der Lichtquellen 2, 3, 4 und ein ordnungsgemäßer Betrieb in einem vorgesehenen
Temperaturfenster sichergestellt.
[0026] Den Lichtquellen 2, 3, 4 sind Primäroptiken 8; 15, 16; 17, 18 zugeordnet, die das
von den Lichtquellen 2, 3, 4 ausgesandte Licht bündeln und auf eine Sekundäroptik
7 lenken, welche die Lichtbündel zur Realisierung der resultierenden Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls 1 auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug projiziert. Die Primäroptik
8 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel ein Sammellinsenarray mit mehreren in einer
Reihe nebeneinander angeordneten Sammellinsen. Selbstverständlich kann die Primäroptik
8 auch mehrere in mehreren Reihen und Spalten matrixartig angeordnete Primäroptikelemente,
bspw. in Form von Sammellinsen, umfassen. Jeder der Sammellinsen ist mindestens eines
der LEDs der Lichtquelle 2 zugeordnet. Die Sammellinsen bündeln das von den LEDs der
Lichtquelle 2 ausgesandte Licht so dass eine Lichtaustrittsfläche 21 der Sammellinsen
möglichst gleichmäßig und homogen ausgeleuchtet wird. Diese ausgeleuchteten Flächen
(sog. Zwischenlichtverteilungen) werden von der Sekundäroptik 7 zur Erzeugung der
Hauptlichtverteilung auf der Fahrbahn vor dem Fahrzeug abgebildet. Die Primäroptiken
15, 16 und 17, 18 erzeugen jeweils ein Abbild der Lichtquellen 3, 4, das von der nachgeschalteten
Sekundäroptik 7 zur Erzeugung der Nebenlichtverteilung auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug
projiziert wird.
[0027] Die Sekundäroptik 7 formt somit aus diesen Zwischenlichtverteilungen und Abbildern
der Lichtquellen 3, 4 mehrere vorzugsweise lückenlos aneinander anschließende oder
sogar leicht überlappende Teil-Lichtverteilungen, welche die resultierende Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls 1 bilden. Die Sekundäroptik 7 kann eine Sammellinse und/oder einen
Reflektor umfassen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sekundäroptik
7 als eine Sammellinse ausgebildet, die in Figur 1 lediglich schematisch dargestellt
ist. Die Sekundäroptik 7 ist vorzugsweise auf die Lichtaustrittsflächen 21 der Primäroptikelemente
der Primäroptik 8 fokussiert bzw. auf einen Flächenschwerpunkt dieser Lichtaustrittsflächen
21.
[0028] In den Figuren 4 bis 7 sind verschiedene Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Primäroptik
8 für die Hauptlichtverteilung dargestellt, wobei jeweils a) eine Ansicht von vorne,
b) eine Draufsicht, c) eine perspektivische Ansicht und d) eine Seitenansicht der
Projektionsoptik 8 zeigt.
[0029] In dem Ausführungsbeispiel aus Figur 4 ist eine Primäroptik 8 gezeigt, die mehrere
nebeneinander angeordnete plankonvexe Sammellinsen umfasst, wie sie bspw. in dem Lichtmodul
1 der Figur 1 eingesetzt wird. Die Sekundäroptik 7 (in Figur 4 nicht dargestellt)
fokussiert auf den Flächenschwerpunkt der Lichtaustrittsfläche 21 des Sammellinsenarrays
8. Die entsprechende Fokusebene der Projektionsoptik 7 ist mit dem Bezugszeichen 9
bezeichnet. Ein Brennpunkt der Projektionsoptik 7 (im Schnittpunkt zwischen den Linien
AA und BB) ist mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten
zweier benachbarter LEDs der Lichtquelle 2 bzw. zwischen den optischen Achsen zweier
benachbarter Sammellinsen der Primäroptik 8 sind als Teilung T bezeichnet. Durch die
Sammellinsen der Primäroptik 8 wird das von den LEDs der Lichtquelle 2 in einem 180°-Halbraum
ausgesandte Licht zu einem Lichtbündel 11 gebündelt. Die Hauptabstrahlrichtung der
LEDs, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit der optischen Achse der Sammellinsen
übereinstimmt, ist mit dem Bezugszeichen 12 bezeichnet. Das Licht wird durch die Sammellinsen
so gebündelt, dass eine besonders homogene Ausleuchtung der Lichtaustrittsflächen
21 der Sammellinsen erreicht wird.
[0030] Figur 5 zeigt eine Primäroptik 8, die mehrere nebeneinander angeordnete Reflektoren
aufweist. Die Reflektoren haben in dem dargestellten Ausführungsbeispiel quadratische
Querschnitte (vergl. die Draufsicht in Figur 5b). Die Lichtaustrittsflächen 21 der
einzelnen Reflektoren reihen sich vorzugsweise lückenlos aneinander und begrenzen
die leuchtende Fläche mit scharfen, geraden Kanten. Jedem Reflektor der Primäroptik
8 ist mindestens eine LED der Lichtquelle 2 zugeordnet. Es ist möglich, dass zwischen
dem Reflektorarray und den LEDs ein (durchbrochenes) Wärmeschutzblech 13 angeordnet
ist, das die Rückseite der Reflektoren vor Strahlung schützt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
stimmt vorzugsweise die Hauptabstrahlrichtung der LEDs überein mit der optischen Achse
der Reflektoren der Primäroptik 8. Im Übrigen gelten auch für dieses Ausführungsbeispiel
die bezüglich Figur 4 gemachten Ausführungen.
[0031] Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 6 umfasst die Primäroptik 8 für die Hauptlichtverteilung
mehrere nebeneinander angeordnete Lichtleiter. Diese haben in ihrem Längsschnitt (umfassend
die Hauptabstrahlrichtung der LEDs; vgl. Figur 6a) eine konische Form mit von der
Lichteintrittsseite (den LEDs zugewandt) zu der Lichtaustrittsseite (von den LEDs
abgewandt) hin zunehmender Querschnittsfläche auf. Vorzugsweise haben die Lichtleiter
einen quadratischen Querschnitt (quer zur Hauptabstrahlrichtung der LEDs; vgl. Figur
6b). Die Lichtaustrittsflächen 21 der einzelnen Lichtleiter reihen sich vorzugsweise
lückenlos aneinander und begrenzen die leuchtende Fläche mit scharfen, geraden Kanten.
Jedem Lichtleiter der Primäroptik 8 ist mindestens eine der LEDs der Lichtquelle 2
zugeordnet. Im Übrigen gelten auch für diese Ausführungsform die bereits bezüglich
der Figur 4 gemachten Ausführungen.
[0032] Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 7 umfasst die Primäroptik 8 mehrere nebeneinander
angeordnete Lichtleiterscheiben. Die Lichtaustrittsflächen 21 der Lichtleiterscheiben
folgen dem Verlauf einer Petzvalfläche 14 der Projektionsoptik 7. Mit der Teilung
T ist in Figur 7a der Abstand der Längsachsen der Lichtaustrittsflächen 21 zweier
benachbarter Lichtleiterscheiben der Primäroptik 8 bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform
wird das von den LEDs der Lichtquelle 2 ausgesandte Licht nicht nur gebündelt, sondern
auch über eine in einem vertikalen Schnitt konvex gebogene Reflexionsfläche 21' umgelenkt
(vergl. Figuren 7c und 7d).
[0033] Aus den Figuren 4 bis 7 und der dazugehörigen Beschreibung wird klar, dass immer
die Lichtaustrittsflächen 21 der Einzelelemente des Primäroptikarrays 8 in der Fokusebene
9 bzw. auf der Petzvalfläche 14 der Projektionsoptik 7 angeordnet sein sollten. Das
heißt, die Sekundäroptik 7 ist vorzugsweise auf die Lichtaustrittsflächen 21 der Primäroptik
8 bzw. deren Flächenschwerpunkt fokussiert.
[0034] Zurückkommend auf Figur 1 weist das dort gezeigte Lichtmodul 1 neben der Lichtquelle
2 und der dieser zugeordneten Primäroptik 8 zur Erzeugung der Hauptlichtverteilung
auch weitere Primäroptiken auf, die den Lichtquellen 3, 4 zur Erzeugung der Nebenlichtverteilung
zugeordnet sind. Dabei ist vorgesehen, dass die den Lichtquellen 3, 4 zugeordneten
Primäroptiken mehrteilig, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils zweiteilig,
ausgebildet sind. So sind der Lichtquelle 3 für die Nebenlichtverteilung beispielsweise
eine erste Teil-Primäroptik 15 sowie eine zweite Teil-Primäroptik 16 zugeordnet. Ebenso
sind der anderen Lichtquelle 4 für die Nebenlichtverteilung eine erste Teil-Primäroptik
17 und eine zweite Teil-Primäroptik 18 zugeordnet. Die beiden Teil-Primäroptiken 15,
16 bzw. 17, 18 sind zwar beabstandet zueinander angeordnet, erfüllen aber gemeinsam
die Funktion einer herkömmlichen Primäroptik eines als Projektionssystem ausgebildeten
Lichtmoduls 1.
[0035] In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die der Lichtquelle 3 zugeordnete
erste Teil-Primäroptik 15 als ein Umlenkspiegel ausgebildet und die zweite Teil-Primäroptik
16 als ein Hohlspiegel. Entsprechendes gilt auch für die der Lichtquelle 4 zugeordneten
Teil-Primäroptiken 16, 18, wobei die erste Teil-Primäroptik 17 als ein Umlenkspiegel
und die zweite Teil-Primäroptik 18 als ein Hohlspiegel ausgebildet ist. Die ersten
Teil-Primäroptiken 15, 17 sind seitlich neben der Lichtquelle 2 zur Erzeugung der
Hauptlichtverteilung bzw. neben der dieser zugeordneten Primäroptik 8 bzw. den Lichtaustrittsflächen
21 der Primäroptikelemente angeordnet. Vorzugsweise grenzen die ersten Teil-Primäroptiken
15, 17 unmittelbar und lückenlos an die Primäroptik 8 bzw. an deren äußere Lichtaustrittsflächen
21 an. Dadurch ist es auf relativ einfache Weise möglich, eine besonders homogen ausgeleuchtete
resultierende Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls 1 zu realisieren, da die Abbilder
der Lichtquellen 3, 4 auf den Umlenkspiegeln 15, 17 sowie die ausgeleuchteten Lichtaustrittsflächen
21 der Einzelelemente der Primäroptik 8 dicht nebeneinander, vorzugsweise sogar lückenlos
aneinander grenzend angeordnet sind, so dass die beleuchteten Lichtaustrittsflächen
21 des Primäroptikarrays 8 bzw. die _Lichtquellenabbilder auf den Spiegelflächen der
Umlenkspiegel 15, 17 durch die Sekundäroptik 7 zu der, insbesondere im Bereich der
Übergänge zwischen den Teil-Lichtverteilungen, homogen ausgeleuchteten Gesamtlichtverteilung
auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug projiziert werden.
[0036] Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind alle Lichtquellen 2, 3, 4 in
einer gemeinsamen Ebene, vorzugsweise sogar auf der gleichen Leiterplatte 5, angeordnet
und kontaktiert. Dadurch ist eine besonders einfache und kostengünstige Montage und
Kontaktierung der Lichtquellen 2, 3, 4 möglich. Ferner strahlen die Lichtquellen 2,
3, 4 alle Licht im Wesentlichen in die gleiche Richtung, das heißt in etwa in Richtung
der Sekundäroptik 7, ab. Mit anderen Worten verlaufen die Hauptabstrahlrichtungen
der einzelnen Lichtquellen 2, 3, 4 bzw. der einzelnen Lichtquellenelemente (LEDs)
der Lichtquelle 2 im Wesentlichen parallel zueinander.
[0037] Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, eine besonders homogen ausgeleuchtete
resultierende Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls 1 zu erzeugen, da die das reelle
Zwischenbild bildenden Flächen (die Spiegelflächen der Umlenkspiegel 15, 17) und die
ausgeleuchteten Lichtaustrittsflächen 21 der Primäroptikelemente der Primäroptik 8
dicht nebeneinander, vorzugsweise sogar unmittelbar aneinander grenzend angeordnet
sind. Dadurch können sie von der Sekundäroptik 7 als einheitliche homogen ausgeleuchtete
resultierende Gesamtlichtverteilung auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug projiziert
werden. "Homogen ausgeleuchtet" bedeutet in diesem Zusammenhang insbesondere, dass
die resultierende Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls 1, insbesondere im Bereich
der Übergänge zwischen den durch die Sekundäroptik 7 auf die Fahrbahn projizierten
einzelnen Teil-Lichtverteilungen, keine unerwünschten dunklen Bereiche, Schatten oder
dunkle Linien aufweist. Eine Variation der Beleuchtungsstärkeverteilung innerhalb
der resultierenden Gesamtlichtverteilung ist jedoch möglich. Insbesondere ist es denkbar,
dass die Lichtstärkeverteilung der Nebenlichtverteilung zum äußeren Rand der Gesamtlichtverteilung
hin abnimmt. Wichtig ist jedoch, dass zwischen den einzelnen, durch die Sekundäroptik
7 abgebildeten Teil-Lichtverteilungen, welche die resultierende Gesamtlichtverteilung
bilden, keine unerwünschten dunklen Bereiche, Schatten oder dunkle Linien vorhanden
sind.
[0038] Zudem bietet das erfindungsgemäße Lichtmodul 1 durch die mehrteilige Ausgestaltung
der Primäroptiken 15, 16, bzw. 17, 18 eine besonders hohe Flexibilität und Variabilität
bezüglich der möglichen Anordnung und Ausrichtung der Lichtquellen 3, 4 relativ zu
der Lichtquelle 2 und bezüglich der Lichtstärkeverteilungen auf den Spiegelflächen
der Umlenkspiegel 15, 17, das heißt auf den durch die Sekundäroptik 7 abgebildeten
Flächen der Primäroptiken 15, 16 bzw. 17, 18 im Zwischenbild. Dadurch ist es möglich,
sämtliche Lichtquellen 2, 3, 4 des Lichtmoduls 1 in einer Ebene, insbesondere auf
einer gemeinsamen Leiterplatte 5, anzuordnen. Ferner erlaubt dies eine besonders flexible
Ausgestaltung der Lichtstärkenverteilung der Nebenlichtverteilung und damit der resultierenden
Gesamtlichtverteilung.
[0039] Die verschiedenen Strahlengänge des Lichtmoduls 1 aus Figur 1 sind in den Figuren
8, 10 und 12 dargestellt. Die entsprechenden Lichtverteilungen auf einem Messschirm
sind in den Figuren 9, 11 und 13 dargestellt. Der Messschirm ist in einer definierten
Entfernung von dem Lichtmodul 1 angeordnet. Die optische Achse des Lichtmoduls 1 verläuft
vorzugsweise durch den Mittelpunkt des Messschirms durch den Punkt HV bei 0° horizontal
und 0° vertikal.
[0040] Figur 8 zeigt den Strahlengang, wenn lediglich die LEDs der Lichtquelle 2 aktiviert
sind, wobei in Figur 8 der Sonderfall gezeigt ist, bei dem zwei mittig angeordnete
LEDs der Lichtquelle 2 deaktiviert sind. Die beiden deaktivierten LEDs sind in Figur
8 mit dem Bezugszeichen 19 bezeichnet. Der von den beiden deaktivierten LEDs 19 normalerweise,
das heißt, im aktivierten Zustand, ausgeleuchtete Bereich der resultierenden Lichtverteilung
ist in Figur 9 mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet. Die beiden deaktivierten LEDs
19 der Lichtquelle 2 führen zu einem nicht ausgeleuchteten Bereich 20 in der Mitte
der Lichtverteilung bei etwa 0° horizontal mit einer Breite von etwa 2° horizontal.
Der nicht ausgeleuchtete Bereich 20 im Zentrum der resultierenden Lichtverteilung
erstreckt sich in horizontaler Richtung also in etwa von -1° bis +1°. Die Höhe des
nicht ausgeleuchteten Bereichs 20 erstreckt sich über die gesamte Höhe der resultierenden
Lichtverteilung. Dadurch können bspw. bei einem Matrix-Fernlichtmodul gezielt einzelne
LEDs der Lichtquelle 2 deaktiviert werden, um einen Bereich vor dem Kraftfahrzeug,
wo sich vorausfahrende und/oder entgegenkommende Verkehrsteilnehmer befinden, aus
der resultierenden Lichtverteilung auszublenden. Den variierenden horizontalen Positionen
der anderen Verkehrsteilnehmer (bspw. durch Vorbeifahren oder Passieren des Kraftfahrzeugs)
und damit des von der resultierenden Lichtverteilung ausgesparten Bereichs 20 kann
dadurch Rechnung getragen werden, dass gezielt diejenigen LEDs 19 deaktiviert werden,
die für die Erzeugung des Lichts für den auszusparenden Bereich 20 an der entsprechenden
Position verantwortlich sind. Alternativ wäre es auch denkbar, stets die gleichen
LEDs 19 zu deaktivieren und das gesamte Lichtmodul 1 oder lediglich Teile davon in
horizontaler Richtung relativ zu einem Gehäuse der Beleuchtungseinrichtung zu bewegen,
bspw. um eine vertikale Achse zu verschwenken, um den nicht ausgeleuchteten Bereich
20 der resultierenden Lichtverteilung in Deckung mit den anderen Verkehrsteilnehmern
zu bringen, die aus der resultierenden Gesamtlichtverteilung ausgeblendet werden sollen.
[0041] In Figur 10 ist der Strahlengang des Lichtmoduls 1 gezeigt, wobei lediglich die Lichtquelle
4 zur Erzeugung eines Teils der Nebenlichtverteilung aktiviert ist. Die Nebenlichtverteilung
der Lichtquelle 4 ist eine Seitenausleuchtung rechts neben der Hauptlichtverteilung
gemäß Figur 9. Die resultierende Lichtverteilung der Seitenausleuchtung rechts ist
in Figur 11 gezeigt. In entsprechender Weise würde eine Aktivierung der anderen Lichtquelle
3 zur Erzeugung eines anderen Teils der Nebenlichtverteilung in Form einer Seitenausleuchtung
links bewirken. Es ist denkbar, beide Lichtquellen 3, 4 gleichzeitig zu aktivieren.
[0042] Die Form und Ausgestaltung, insbesondere die Lichtstärkeverteilung, der resultierenden
Seitenausleuchtung (vgl. Figur 11) kann auf einfache und effektive Weise dadurch geändert
werden, dass die Form und/oder Ausrichtung des Hohlspiegels 18 und/oder des Umlenkspiegels
17 verändert wird. Es ist sogar denkbar, die Form und/oder Ausrichtung des Hohlspiegels
18 und/der des Umlenkspiegels 17 während des Betriebs des Lichtmoduls 1 zu variieren,
um so die Ausgestaltung und die Form der resultierenden Seitenausleuchtung während
des Betriebs der Beleuchtungseinrichtung adaptiv verändern zu können. Dadurch wäre
es beispielsweise möglich, auf aktuelle Verkehrs- oder Umgebungsbedingungen zu reagieren
und die seitlichen Randbereiche der resultierenden Gesamtlichtverteilung situationsabhängig
mehr oder weniger stark auszuleuchten.
[0043] In Figur 12 ist der Strahlengang des erfindungsgemäßen Lichtmoduls 1 aus Figur 1
gezeigt, wobei sämtliche Lichtquellen 2, 3, 4 aktiviert sind, also auch die beiden
in Figur 8 und 9 noch deaktivierten LEDs 19 sowie die Lichtquelle 3. Dabei ergibt
sich eine besonders homogen ausgeleuchtete resultierende Gesamtlichtverteilung des
Lichtmoduls 1, die in Figur 13 dargestellt ist. Die dargestellte Gesamtlichtverteilung
ist beispielsweise ein Fernlicht, (wenn die Lichtverteilung so weit abgesenkt würde,
dass die obere Helldunkelgrenze unterhalb der Horizontalen bei etwa -1° vertikal verlaufen
würde) ein Nebellicht oder (bei gegenüber einem Fernlicht verminderter Intensität)
ein Tagfahrlicht.
[0044] In Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lichtmoduls
1 dargestellt. Im Unterschied zu dem Lichtmodul 1 aus Figur 1 ist dabei lediglich
eine Lichtquelle 4 zur Erzeugung einer Nebenlichtverteilung und dementsprechend auch
nur eine der Lichtquelle 4 zugeordnete Primäroptik 17, 18 vorgesehen. Außerdem ist
die Sekundäroptik 7 als ein facettiertes Paraboloid ausgebildet. Die einzelnen Facetten
des derart ausgestalteten Reflektors 7 weisen vorzugsweise unterschiedliche Brennweiten
und näherungsweise gleiche Schnittweiten zum Brennpunkt 10 (vgl. Figuren 4b, 5b, 6b)
auf.
[0045] Figur 3 zeigt einen Strahlengang in dem Lichtmodul 1 aus Figur 2, wobei Figur 3a
den vertikalen Strahlverlauf und Figur 3b den horizontalen Strahlverlauf zeigt. Es
ist deutlich zu erkennen, dass der Hohlspiegel 18 beim vertikalen Strahlverlauf den
LED-Chip der Lichtquelle 4 mit einer Kantenlänge t mindestens auf die Höhe H der Spiegelfläche
des Umlenkspeigels 17 vergrößert. Der Abbildungsmaßstab M ergibt sich ungefähr aus
dem Verhältnis der Strecken S2/S1. Der Hohlspiegel 18 konzentriert im horizontalen
Strahlverlauf das Licht für die Nebenlichtverteilung auf den Umlenkspiegel 17 unmittelbar
neben dem benachbarten Primäroptikarray 8 für die Hauptlichtverteilung. Auf der Spiegelfläche
des Umlenkspeigels 17 ergibt sich ein Abbild der Lichtquelle 4. Der Umlenkspiegel
17 lenkt das einfallende Licht auf die Sekundäroptik 7, die das Lichtquellenabbild
zur Erzeugung der Nebenlichtverteilung auf die Fahrbahn projiziert.
[0046] Figur 14 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls
1, wobei auf die Darstellung der Sekundäroptik 7 verzichtet wurde. Die Primäroptik
8 für die Hauptlichtverteilung umfasst ein Array aus konischen Lichtleitern, deren
Lichtaustrittsflächen 21 von den LEDs der Lichtquelle 2 für die Hauptlichtverteilung
(vergl. Figur 9) gleichmäßig ausgeleuchtet werden. Die Zwischenlichtverteilungen auf
den Lichtaustrittsflächen 21 des Lichtleiterarrays 8 und die Lichtquellenabbilder
auf den Spiegelflächen der Umlenkspiegel 15, 17 liegen näherungsweise in der schalenförmig
ausgebildeten Petzvalfläche 14, der sog. Petzvalschale, der Sekundäroptik 7.
[0047] Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 15 umfasst die Primäroptik 8 für die Hauptlichtverteilung
ein Array aus konischen Reflektoren, welche die Zwischenlichtverteilungen (ausgeleuchtete
Lichtaustrittsflächen 21) für die Hauptlichtverteilung erzeugen. Die Lichtaustrittsflächen
21 des Reflektorarrays 8 (d.h. die in Lichtaustrittsrichtung befindlichen vorderen
Öffnungen der Einzel-Reflektoren) und die Spiegelflächen der Umlenkspiegel 15, 17
liegen näherungsweise in der Petzvalschale 14 der Sekundäroptik 7.
[0048] Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 16 umfasst die Primäroptik 8 für die Hauptlichtverteilung
ein Array aus Sammellinsen, welche die Zwischenlichtverteilungen für die Hauptlichtverteilung
erzeugen. Die Lichtaustrittsflächen 21 des Linsenarrays 8 und die Spiegelflächen der
Umlenkspiegel 15, 17 liegen näherungsweise in einer schalenförmigen Petzvalfläche
14 der Sekundäroptik 7.
[0049] Als Petzvalfläche 14 wird eine Fläche bezeichnet, deren Punkte von der Sekundäroptik
7 möglichst gleich und in gewünschter Weise auf eine in Fahrtrichtung bzw. Abstrahlrichtung
weit entfernte Bildfläche abgebildet werden. Dabei können diese Objektpunkte statt
als Punkte in gleicher Weise auch als Linien oder Rechtecke oder ähnliches abgebildet
werden. Insbesondere entwerfen infinitesimal kleine Zonen der Sekundäroptik 7 in einer
weit vor dem Lichtmodul 1 bzw. dem Kraftfahrzeug gelegenen Bildfläche überwiegend
gleich große und gleich orientierte Bilder der Zwischenlichtverteilungen, die sich
in der objektseitigen Petzvalfläche 14 der Sekundäroptik 7 befinden. Die einzelnen
Zwischenlichtverteilungen können im Winkelraum gegeneinander verschoben sein (zum
Beispiel Verwischen der Lichtverteilung in vertikaler und/oder horizontaler Richtung),
insbesondere in vertikaler Richtung. Damit können beispielsweise aus quadratischen
Zwischenlichtverteilungen mit gleichmäßiger Leuchtdichte streifenförmige, sich vertikal
erstreckende Teil-Lichtverteilungen erzeugt werden, die weich nach oben und unten
hin auslaufen. Dabei weisen die optischen Flächen der Sekundäroptik 7 (Sammellinse
oder Paraboloid) vorzugsweise in ihren Vertikalschnitten andere Brechkräfte bzw. Krümmungen
auf als in ihren Horizontalschnitten.
[0050] Lichtstrahlen, die aus dem Hohlspiegel 16; 18 kommend den Umlenkspiegel 15; 17 verfehlen,
treten nicht durch die Sekundäroptik 7 und sind somit auch nicht Teil der resultierenden
Gesamtlichtverteilung vor dem Kraftfahrzeug. Der Umlenkspiegel 15; 17 begrenzt also
die Nebenlichtverteilung an den Rändern. Damit ist es möglich, mit dem Hohlspiegel
16; 18 zunächst eine größere Lichtverteilung als Zwischenbild zu erzeugen und diese
dann durch die Ränder des Umlenkspiegels 15; 17 zu begrenzen. Auf diese Weise können
Lagetoleranzen im optischen System kompensiert werden, so dass sichergestellt ist,
dass die Nebenlichtverteilung immer lückenlos an die Hauptlichtverteilung anschließt.
[0051] Die Abmessungen des Umlenkspiegels 15; 17 sind vorzugsweise derart gewählt, dass
die Lichtquelle 3; 4 für die Nebenlichtverteilung durch den Hohlspiegel 16; 18 und
den Umlenkspiegel 15; 17 mindestens auf ein Lichtquellenabbild der Größe der Lichtaustrittsfläche
21 der benachbarten Primäroptik 8 vergrößert wird. Zum Ausgleich von Fertigungs- und
Montagetoleranzen ist es empfehlenswert, den Abbildungsmaßstab sogar etwas größer
zu wählen.
[0052] Wenn die Primäroptik 8 für die Hauptlichtverteilung eine Höhe H und ein quadratischer
LED-Chip der Lichtquelle 3; 4 für die Nebenlichtverteilung eine Seitenlänge t aufweist,
kann der Abbildungsmaßstab des Hohlspiegels 16; 18 beispielsweise zu M = H / t oder
größer gewählt werden. Insbesondere gilt bezugnehmend auf Figur 3 und die dazu gehörige
Beschreibung folgende Beziehung:

[0053] Die Strecke S1 beginnt im Mittelpunkt der Lichtquelle 3; 4 für die Nebenlichtverteilung
und propagiert in Richtung der Hauptabstrahlrichtung der Lichtquelle 3; 4, bei einer
LED insbesondere lotrecht auf dem LED-Chip. Die Strecke S1 endet mit dem Auftreffen
auf die Reflexionsfläche des Hohlspiegels 16; 18. An diesem Punkt beginnt die Strecke
S2 und erstreckt sich in Richtung des Umlenkspiegels 15; 17, vorzugsweise auf den
Mittelpunkt des Umlenkspiegels.
[0054] Es ist vorteilhaft, den Umlenkspiegel 15; 17 für die Nebenlichtverteilung bzw. dessen
Spiegelfläche einerseits und das Primäroptikarray 8 für die Hauptlichtverteilung bzw.
dessen Lichtaustrittsflächen 21 andererseits möglichst präzise und unmittelbar nebeneinander
zu positionieren, damit auch die Zwischenlichtverteilungen bzw. die Lichtquellenabbilder
von Haupt- und Nebenlichtverteilung nach der Projektion durch die Sekundäroptik 7
in der resultierenden Gesamtlichtverteilung möglichst lückenlos aneinander anschließen.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass beide Elemente (Umlenkspiegel
15; 17 und Primäroptik 8) einstückig ausgebildet sind.
1. Lichtmodul (1) einer Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung, das Lichtmodul (1) umfassend
mindestens zwei Lichtquellen (2, 3, 4) zum Aussenden von Licht und mindestens zwei
den Lichtquellen zugeordnete Primäroptiken (8; 15, 16; 17, 18) zum Bündeln zumindest
eines Teils des ausgesandten Lichts, wobei jeweils mindestens eine Lichtquelle (2,
3, 4) einer der Primäroptiken (8; 15, 16; 17, 18) zugeordnet ist, und ferner umfassend
eine gemeinsame Sekundäroptik (7) zur Formung von mehreren aneinander anschließenden
oder leicht überlappenden Lichtverteilungen aus den von zumindest einigen der Primäroptiken
(8; 15,16; 17, 18) erzeugten Lichtbündeln, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Lichtquellen (2) zur Erzeugung von Licht zur Realisierung einer
Hauptlichtverteilung und mindestens eine andere der Lichtquellen (3; 4) zur Erzeugung
von Licht zur Realisierung einer Nebenlichtverteilung ausgestaltet ist, wobei die
Hauptlichtverteilung zur Ausleuchtung eines Zentrums einer resultierenden Gesamtlichtverteilung
des Lichtmoduls (1) und die Nebenlichtverteilung zur Ausleuchtung mindestens eines
seitlichen Bereichs neben der Gesamtlichtverteilung dient, und dass die mindestens
eine der Lichtquelle (3; 4) zur Erzeugung des Lichts für die Nebenlichtverteilung
zugeordnete Primäroptik (15, 16; 17, 18) mehrteilig ausgebildet ist, wobei mindestens
eine erste der Teil-Primäroptiken (15; 17) neben der mindestens einen der Lichtquelle
(2) zur Erzeugung des Lichts für die Hauptlichtverteilung zugeordneten Primäroptik
(8) angeordnet ist.
2. Lichtmodul(1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Primäroptiken (8; 15, 16; 17, 18) derart ausgebildet und angeordnet sind, dass
von den Primäroptiken (8; 15, 16; 17, 18) auf deren Lichtaustrittsflächen (21; 15,
17) erzeugte Zwischenlichtverteilungen, die von der Sekundäroptik (7) zur Erzeugung
einer resultierenden Gesamtleichtverteilung des Lichtmoduls (1) vor das Kraftfahrzeug
projiziert werden, nebeneinander liegen.
3. Lichtmodul (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlichtverteilungen lückenlos aneinander grenzen.
4. Lichtmodul (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlichtverteilungen zumindest teilweise in einer Fokusebene (9) der Sekundäroptik
(7) liegen.
5. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlichtverteilungen zumindest teilweise in einer Petzvalfläche (14) der
Sekundäroptik (7) liegen.
6. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine andere der Teil-Primäroptiken (16; 18) in der Nähe der mindestens
einen Lichtquelle (3; 4) zur Erzeugung der Nebenlichtverteilung angeordnet ist und
derart ausgestaltet ist, dass sie das von dieser Lichtquelle (3; 4) ausgesandte Licht
auf die mindestens eine erste der Teil-Primäroptiken (15; 17) umlenkt.
7. Lichtmodul (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine andere der Teil-Primäroptiken (16; 18) als ein Hohlspiegel ausgebildet
ist.
8. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine erste der Teil-Primäroptiken (15; 17) als ein Umlenkspiegel ausgebildet
und derart ausgestaltet ist, dass sie das von der mindestens einen anderen der Teil-Primäroptiken
(16; 18) umgelenkte Licht in Richtung der Sekundäroptik (7) umlenkt.
9. Lichtmodul (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Form und/oder die Ausrichtung des Umlenkspiegels (15; 17) während des Betriebs
des Lichtmoduls (1) variierbar ist.
10. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquellen (2, 3, 4) alle in einer Ebene, insbesondere auf einer gemeinsamen
Leiterplatte (5), angeordnet sind.
11. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine erste der Teil-Primäroptiken (15; 17) unmittelbar und lückenlos
an die mindestens eine der Lichtquelle (2) zur Erzeugung des Lichts für die Hauptlichtverteilung
zugeordnete Primäroptik (8) anschließt.
12. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine andere der Teil-Primäroptiken (16; 18) derart ausgestaltet und
in dem Lichtmodul (1) angeordnet ist, dass das von der mindestens einen anderen der
Teil-Primäroptiken (16; 18) auf den Umlenkspiegel (15; 17) umgelenkte Licht die gesamte
reflektierende Fläche des Umlenkspiegels (15; 17) ausleuchtet.
13. Lichtmodul (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf zwei gegenüberliegenden Seiten neben der mindestens einen der Lichtquelle (2)
zur Erzeugung des Lichts für die Hauptlichtverteilung zugeordneten Primäroptik (8)
jeweils mindestens eine erste der Teil-Primäroptiken (15; 17) angeordnet ist.
14. Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung mit einem Lichtmodul (1) nach einem der vorangehenden
Ansprüche.