Fachbodenträger mit zweistufiger Abstützung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Fachbodenträger umfassend ein Winkelstück mit einem
in Montagelage vertikalen Schenkel und einem in Montagelage horizontalen Schenkel
und einen Wandzapfen, der an der Außenseite des vertikalen Schenkels horizontal abstehend
angeformt ist.
[0002] Bei bekannten Fachbodenträgern dieser Art sind die Außenseiten der beiden Schenkel
rechtwinklig zueinander angeordnet. Meist wird der Wandzapfen dieser bekannten Bodenträger
bei Belastung kontinuierlich aus der Bohrung herausgezogen. Um dies zu hindern, sind
am Wandzapfen oben sogenannte Keilnasen angeformt, die sich in die Bohrungswandung
einschneiden und dadurch den Wandzapfen besser in der Bohrung verankern sollen.
[0003] Es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fachbodenträger der eingangs genannten
dahingehend weiterzubilden, dass er noch besser in der Bohrung verankert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Außenseiten der beiden
Schenkel einen Winkel α zwischen ca. 85° und ca. 88°, insbesondere von ca. 87°, einschließen
und dass die Außenseite des vertikalen Schenkels unterhalb des horizontalen Wandzapfens
einen Vorsprung (so genannte "variable Abstützung") aufweist, dessen Stirnseite mit
der Außenseite des horizontalen Schenkels einen Winkel ß einschließt, der größer als
der Winkel α und maximal 90° ist.
[0005] Erfindungsgemäß beträgt der Winkel zwischen der Auflageseite des horizontalen Schenkels
und der Abstützungsseite des vertikalen Schenkels weniger als 90°, nämlich zwischen
ca. 85° und ca. 88°. Der über die Außenseite des vertikalen Schenkels vorstehende
kleine Vorsprung definiert eine erste Abstützstufe des vertikalen Schenkels von vorzugsweise
90° und wird bei Belastung in die Korpuswand eingedrückt, bis die Abstützungsseite
des vertikalen Schenkels an der Korpuswand anliegt. Aufgrund der nun leicht nach unten
geneigten horizontalen Auflageseite liegt der Auflagepunkt eine aufliegenden Fachbodens
auf dem horizontalen Schenkel nahe der Korpuswand, so dass eine relativ geringe Hebelwirkung
auf den horizontalen Schenkels ausgeübt wird.
[0006] Bevorzugt schließt sich der Vorsprung unmittelbar an den horizontalen Wandzapfen
an und geht zumindest seitlich und/oder unten in die Außenseite des vertikalen Schenkels
über.
[0007] Vorzugsweise weist das freie Ende des horizontalen Wandzapfens auf seiner Oberseite
eine oder mehrere radial nach außen vorstehende Schneiden (z.B. Keilnasen) auf, die
sich in die obere Bohrungswandung der Bohrung einschneiden können, um den Fachbodenträger
in der Bohrung der Korpuswand zu verankern. Weiterhin bevorzugt weist der Wandzapfen
auf seiner Unterseite einen Auflageabschnitt auf, der über einen nach innen zurückversetzten
Hinterschnitt in die Außenseite des vertikalen Schenkels übergeht. Der Hinterschnitt
erleichtert das Abkippen des Auflageabschnitts auf der unteren Bohrungswandung und
kann sich mit seinem scharfkantigen Rand in die untere, vordere Bohrungswandung eingraben,
wodurch der Hinterschnitt mit Holz der Korpuswand ausgefüllt wird und das Herausziehen
des Wandzapfens aus der Bohrung zusätzlich verhindert wird.
[0008] Im Falle eines Fachbodens mit einer unterseitigen Bohrung kann an der Außenseite
des horizontalen Schenkels ein vertikal nach oben abstehender Haltezapfen angeformt
sein, auf den dann der Fachboden mit seiner Bohrung aufgesetzt wird. Im Falle eines
Glasbodens kann an der Außenseite des horizontalen Schenkels ein Gummipuffer als Auflage
für den Glasboden vorgesehen sein.
[0009] Die Erfindung betrifft auch die Anordnung mit einer Korpuswand, einem Fachboden und
mit einem erfindungsgemäßen Fachbodenträger, der mit seinem horizontalen Wandzapfen
in einer Bohrung der Korpuswand verankert ist, wobei der Fachboden auf dem horizontalen
Schenkel des Fachbodenträgers aufliegt und wobei der Vorsprung des Fachbodenträgers
in die Außenseite der Korpuswand eingedrückt ist.
[0010] Vorzugsweise greifen die Schneidrippen des Wandzapfens in die obere Bohrungswandung
der Korpuswand ein, und der Hinterschnitt des Wandzapfens ist in die untere Bohrungswandung
der Korpuswand eingegraben.
[0011] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen
und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten
Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigte und beschriebene Ausführungsform ist nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern hat vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der
Erfindung.
[0012] Es zeigen:
- Fign. 1a-1c
- den erfindungsgemäßen Fachbodenträger in einer Seitenansicht (Fig. 1a) und in zwei
perspektivischen Ansichten (Fign. 1b, 1c); und
- Fign. 2a-2c
- den erfindungsgemäßen Fachbodenträger an einer Korpuswand in einer Anfangsposition
ohne Fachboden (Fig. 2a), in einer Neutralposition mit waagerechtem Fachboden (Fig.
2b) und in einer belasteten Position mit durchgebogenem Fachboden (Fig. 2c).
[0013] Der in
Fign. 1a bis
1c gezeigte Fachbodenträger
1 ist ein einteiliges Teil (z.B. aus Zink-Druckguss) und dient zur Befestigung von
Fachböden (Tablar) an einer Korpuswand aus Holz bzw. aus Holzwerkstoff (Spanplatte,
MDF, HDF, ...).
[0014] Der einstückige Fachbodenträger 1 besteht aus einem Winkelstück 2, einem Wandzapfen
3, der an der ebenen Außenseite (Abstützseite)
4 des einen, in Montagelage vertikalen Schenkels
5 des Winkelstücks 2 horizontal absteht, und einem optionalen Haltezapfen
6, der an der ebenen Außenseite (Auflageseite)
7 des anderen, in Montagelage horizontalen Schenkels
8 des Winkelstücks 2 vertikal nach oben absteht. Der horizontale Wandzapfen 3 ist an
der Außenseite 4 des vertikalen Schenkels 5 etwa auf Höhe des horizontalen Schenkels
8 angeordnet, könnte aber auch deutlich weiter unten angeordnet sein.
[0015] Die Außenseiten 4, 7 der beiden Schenkel 5, 8 schließen einen Winkel
α von nur ca. 87° ein. An der Außenseite 4 des vertikalen Schenkels 5 ist unmittelbar
unterhalb des horizontalen Wandzapfens 3 ein geringfügig über die Außenseite 4 überstehender
kurzer Vorsprung
10 angeformt, dessen Stirnseite mit der Außenseite 7 des horizontalen Schenkels 8 einen
Winkel
ß von 90° (α<ß≤90°) einschließt. Wie gezeigt, kann der Vorsprung 10 dreieckig mit nach
unten weisender Spitze ausgebildet sein, aber alternativ auch jede andere Form haben.
Dieser Vorsprung 10 geht sowohl seitlich als auch unten in die Außenseite 4 des vertikalen
Schenkels 5 über.
[0016] Das freie Ende des horizontalen Wandzapfens 3 weist auf seiner Oberseite drei radial
nach außen vorstehende Schneiden in Form von halbringförmigen Schneidrippen (Keilnasen)
11a-11c auf, die zueinander axial versetzt sind. Die Rippenhöhe der Schneidrippen 11 a-11
c nimmt von der inneren Schneidrippe 11 a zur äußeren Schneidrippe 11 c hin zu, d.h.,
die äußere Schneidrippe 11 c hat die größte Rippenhöhe. Der Wandzapfen 3 weist auf
seiner Unterseite einen halbrunden Auflageabschnitt
12 auf, der einenends über einen nach oben zurückversetzten (z.B. konischen) Hinterschnitt
13 in die Außenseite 4 des vertikalen Schenkels 5 übergeht und anderenends eine sich
in Richtung auf die Zapfenendfläche verjüngende Schrägfläche
14 aufweist. Vorzugsweise ist der Auflageabschnitt 12 des Wandzapfens 3 zusätzlich aufgeraut.
[0017] In Fign. 2a-2c sind die verschiedenen Einbaupositionen des Fachbodenträgers 1 bei
der Befestigung eines Fachbodens
21 an einer massiven hölzernen Möbelkorpuswand
22 gezeigt.
[0018] Fig. 2a zeigt die Anfangsposition des Fachbodenträgers 1, der mit seinem Wandzapfen 3 zunächst
provisorisch unter ca. 12° Neigung schräg in eine Bohrung
23 der Korpuswand 22 eingesetzt ist.
[0019] Der Fachboden 21 wird mit einer Bohrung
24 auf den Haltezapfen 6 aufgesetzt und auf die Auflagefläche 8 des Fachbodenträgers
1 aufgelegt und der Fachbodenträger 1 in die in
Fig. 2b gezeigte neutrale (waagrechte) Position gebracht. Dabei kippt der Fachbodenträger
1 unter Verschwenkung um den halbrunden Auflageabschnitt 12 des Wandzapfens 3, welcher
sich im Eingangsbereich der Bohrung 24 flächenbündig nach unten hin abstützt, in die
waagerechte Position ab, bis der Vorsprung 10 an der Korpusaußenseite
25 anliegt (1.Abstützstufe) und die Schneidrippen 11 a-11 c in den oberen Endbereich
einschneiden. Die Schneidrippen 11 a-11 c können sich in der Bohrung 23 der Korpuswand
22 verkrallen, bevor die Last zu groß wird. Die Außenseite 4 ist - bedingt durch den
Vorsprung 10-mit etwas Abstand zur Korpusaußenseite 25 ausgerichtet. Im Ergebnis sind
die Schneidrippen 11a-11c in der Bohrung 23 verankert, und der halbrunde Auflageabschnitt
12 des Wandzapfens 3 liegt flächenbündig unten an der Bohrung 23 an. Bei erstmaliger
Belastung des Fachbodens 21 kippt der Fachbodenträger 1 weiter in die
Fig. 2c gezeigte Position ab, bis die Außenseite 4 des vertikalen Schenkels 5 an der Korpusaußenseite
25 anliegt (2.Abstützstufe). Dabei drückt sich der Vorsprung 10 mit seiner nach unten
weisenden Spitze in die Außenseite 25 der Korpuswand 22 ein, ohne dass dabei der verankerte
Wandzapfen 3 aus der Bohrung 23 gezogen wird. Der Hinterschnitt 13 erleichtert das
zusätzliche Abkippen und gräbt sich mit seinem scharfkantigen Rand in die untere,
vordere Bohrungswandung der Bohrung 23 ein, wodurch der Hinterschnitt 13 mit Holz
der Korpuswand 22 ausgefüllt wird und dem Herausziehen des Wandzapfens 3 zusätzlich
entgegenwirkt. Im Ergebnis kann der Fachbodenträger 1 somit höhere Lasten aufnehmen.
Aufgrund des nun leicht nach unten geneigten Außenseite 7 des horizontalen Schenkels
8 liegt der Auflagepunkt des Fachbodens 21 nahe der Korpuswand 22, so dass eine relativ
geringe Hebelwirkung auf den horizontalen Schenkel 8 ausgeübt wird. Der Fachbodenträger
1 kann insgesamt eine gewisse Elastizität aufweisen, um größere Belastungen durch
Verbiegen aufzufangen.
1. Fachbodenträger (1) umfassend ein Winkelstück (2) mit einem in Montagelage vertikalen
Schenkel (5) und einem in Montagelage horizontalen Schenkel (8) und einen Wandzapfen
(3), der an der Außenseite (4) des vertikalen Schenkels (5) horizontal abstehend angeformt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenseiten (4, 7) der beiden Schenkel (5, 8) einen Winkel (α) zwischen ca. 85°
und ca. 88°, insbesondere von ca. 87°, einschließen und dass die Außenseite (4) des
vertikalen Schenkels (5) unterhalb des horizontalen Wandzapfens (3) einen Vorsprung
(10) aufweist, dessen Stirnseite mit der Außenseite (7) des horizontalen Schenkels
(8) einen Winkel (ß) einschließt, der größer als der Winkel (α) und maximal 90° ist.
2. Fachbodenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (10) sich unmittelbar an den horizontalen Wandzapfen (3) anschließt.
3. Fachbodenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (10) zumindest seitlich und/oder unten in die Außenseite (4) des vertikalen
Schenkels (5) übergeht.
4. Fachbodenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (10) dreieckig mit nach unten weisender Spitze ausgebildet ist.
5. Fachbodenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des horizontalen Wandzapfens (3) auf seiner Oberseite eine oder mehrere
radial nach außen vorstehende Schneiden (11a-11c) aufweist.
6. Fachbodenträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide als Schneidrippe (11 a-11 c) ausgebildet ist.
7. Fachbodenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandzapfen (3) auf seiner Unterseite einen Auflageabschnitt (12) aufweist, der
über einen nach innen zurückversetzten Hinterschnitt (13) in die Außenseite (4) des
vertikalen Schenkels (5) übergeht.
8. Fachbodenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite (7) des horizontalen Schenkels (8) ein vertikal nach oben abstehender
Haltezapfen (6) angeformt ist.
9. Anordnung mit einer Korpuswand (22), einem Fachboden (21) und mit einem Fachbodenträger
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der mit seinem horizontalen Wandzapfen
(3) in einer Bohrung (23) der Korpuswand (21) verankert ist, wobei der Fachboden (21)
auf dem horizontalen Schenkel (8) des Fachbodenträgers (1) aufliegt und wobei der
Vorsprung (10) des Fachbodenträgers (1) in die Außenseite (25) der Korpuswand (22)
eingedrückt ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder mehreren Schneidrippen (11a-11c) des Wandzapfens (3) in die obere Bohrungswand
der Bohrung (23) der Korpuswand (22) eingreifen.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Hinterschnitt (13) des Wandzapfens (3) in die untere Bohrungswand der Bohrung
(23) der Korpuswand (22) eingegraben ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachbodenträger (1) mit einem vertikalen Haltezapfen (9) in einer Bohrung (24)
des Fachbodens (22) verankert ist.