Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Lehnstuhl gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Lehnstühle bekannt, deren Rückenlehne aus einer Sitzposition
in eine Ruheposition überführbar sind. Die dafür vorgesehene Mechanik ist zumeist
sehr aufwendig gestaltet und dementsprechend teuer in der Herstellung.
[0003] In der
US 101,628 ist ein Klappstuhl beschrieben. Die Rückenlehne und der Stützfuss des Klappstuhls
sind an einem Drehpunkt drehbar miteinander verbunden. Die Sitzfläche hält die Rückenlehne
und Stützfuss in unterschiedlichen Abständen zusammen. Dazu rastet ein an der Rückenlehne
angeordneter Stift in unterschiedlichen Einbuchtungen der Sitzfläche ein. Zur Verstellung
des Klappstuhls muss der Benutzer sich aus dem Klappstuhl erheben und den Stift in
eine andere Einbuchtung einrasten.
[0004] Bei dem in der
EP 1256293 beschriebenen Bürostuhl ist die Rückenlehne über einen Lehnenträger an einem Sitzträger
angelenkt. Synchron hierzu ist die Sitzfläche des Bürostuhls bewegbar. Der vordere
Bereich der Sitzfläche ist über eine Schiebeführung und der hintere Bereich der Sitzfläche
ist über einen Sitzlenker mit dem Sitzträger verbunden. Zur Synchronisation zwischen
der Bewegung der Rückenlehne und der Bewegung der Sitzfläche ist eine Schiebeführung
der Sitzfläche im Lehnenträger vorgesehen. Eine Arretierung in verschiedenen Lehnen-
bzw. Sitzflächenpositionen ist bei diesem Bürostuhl nicht beschrieben.
Aufgabe der Erfindung
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher einen Lehnstuhl vorzuschlagen, welcher
durch eine einfache Mechanik eine komfortable Verstellung der Rückenlehne ermöglicht.
Beschreibung
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe bei einer Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch gelöst, dass das zweite Ende der Sitzfläche am ersten Tragelement verstellbar
gehalten ist. Das Verstellen des zweiten Endes der Sitzfläche entlang des ersten Tragelements
ermöglicht, dass der Winkel, welchen die beiden Tragelemente einschliessen verstellbar
ist. Diese Verstellbarkeit bewirkt, dass die Neigung der Rückenlehne verstellbar ist,
welche an dem ersten Tragelement festgelegt ist. Die Verstellbare Halterung kann durch
ein Einrasten der Sitzfläche in verschiedenen Rasterungen an dem ersten Tragelement
erfolgen oder durch stufenlose Führung der Sitzfläche entlang einer an dem ersten
Tragelement angeordneten Schiene. Denkbar wäre auch, dass die Schiene an der Sitzfläche
angeordnet ist.
[0007] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Ende der Sitzfläche
entlang einer Führungsbahn stufenlos verschiebbar am ersten Tragelement angeordnet.
Diese Umsetzung der Verschiebbarkeit hat den Vorteil, dass die Rückenlehne stufenlos
einstellbar ist und die gewünschte Lehnenposition genau einstellbar ist. Die Führungsbahn
ist bevorzugt linear kann jedoch auch gekrümmt ausgeführt sein, um eine spezielle
Position der Sitzfläche zur Rückenlehne in jeder Lehnenposition zu ermöglichen. Die
Lehnenposition ist durch zwei Endposition begrenzt. Einerseits eine Position, in der
die Rückenlehne ganz aufgestellt ist und andererseits eine Position in der die Rückenlehne
möglichst flach eingestellt ist. Die Endpositionen werden durch die Länge der Führungsbahn
bestimmt.
[0008] Zweckmässigerweise ist das zweite Ende der Sitzfläche durch wenigstens eine Führungsstrebe
gebildet, welche in einer linearen Führungskulisse an dem ersten Tragelement geführt
ist. Die Führungsstrebe ist schmal ausgebildet und kann an der Rückenlehne seitlich
vorbeigeführt werden. Dadurch behindern sich Sitzfläche und Rückenlehne an ihrem Übergang
während der Rückenlehnenverstellung nicht. Bevorzugt sind zwei Führungsstreben, welche
links und rechts an der Rückenlehne vorbeiführen, um eine symmetrische Halterung der
Sitzfläche zu ermöglichen.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind das erste und zweite Tragelement
durch ein arretierbares Verstellelement relativ zueinander feststellbar. Das Verstellelement
ermöglicht, dass keine weiteren Halte- oder Rastvorrichtungen vorhanden sein müssen,
um die beiden Trageelemente aneinander zu halten. Das Verstellelement übernimmt daher
die Aufgabe den Winkel der beiden Tragelemente relativ zueinander zu verstellen und
nach der Verstellung die beiden Tragelemente in dieser Position zu halten.
[0010] Als vorteilhaft erweist es sich, wenn das Verstellelement durch einen Seilzug arretierbar
ist. Dadurch kann das Verstellelement fernbedient werden, ohne dass sich der Benutzer
aus dem Lehnstuhl erheben muss.
[0011] Zweckmässigerweise ist der Seilzug mit einem Stellhebel verbunden, damit der Benutzer
den Seilzug einfach betätigen kann. Der Stellhebel besitzt eine Haltevorrichtung,
um diesen an dem Lehnstuhl befestigen zu können und damit der Stellhebel während der
Betätigung gegenüber dem Lehnstuhl abgestützt ist.
[0012] Es versteht sich, dass es vorteilhaft ist, wenn der Stellhebel in Griffweite eines
Benutzers an dem Lehnstuhl angeordnet ist, um das Verstellhebel aus der Sitz- bzw.
der Liegeposition heraus bedienbar zu machen.
[0013] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Verstellelement eine
Gasdruckfeder, eine optional motorisch angetriebene Spindel oder eine Spiralfeder.
Von Vorteil ist es, wenn die Stellkraft des Verstellelements unabhängig von seiner
Länge ist. Gasdruckfedern erfüllen diese Anforderung, sind zuverlässig und günstig
und sind deshalb das bevorzugte Stellelement.
[0014] Der Lehnstuhl umfasst mit Vorteil Armlehnen, welche mit ihren ersten Enden gelenkig
an der Sitzfläche und mit ihren zweiten Enden gelenkig an dem ersten Tragelement angeordnet
sind. Die Gelenke ermöglichen es, dass die Armlehnen die Verstellbarkeit der Rückenlehne
nicht beeinträchtigen.
[0015] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst das zweite Tragelement
an seinem von der Sitzfläche abgewandten Ende einen Wippfortsatz. Der Wippfortsatz
lässt sich als eine Art von Kufen beschreiben, welche eine Verlängerung des ersten
Tragelements sind. Die Kufen sind dabei nach innen in Richtung der Rückenlehne abgewinkelt.
Verlagert der Benutzer in der Position, in der die Rückenlehne ganz nach unten verstellt
ist, nach hinten so kommt der Lehnstuhl auf den Kufen zu liegen und das vordere Ende
des zweiten Tragelements wird angehoben. Der Lehnstuhl kann so als eine Art Schaukelstuhl
angesehen werden, da er sich auf den Wippfortsatz nach vorne und hinten wippen lässt.
[0016] Zweckmässigerweise ist an dem von Rückenlehne abgewandten Ende des ersten Tragelements
wenigstens eine Rolle angeordnet. Dadurch lässt sich das Scherenelement besonders
einfach zusammen- und auseinanderbewegen, da an dem ersten Tragelement nur ein Rollwiderstand
und kein Reibwiderstand anliegt. Auch schont die Rolle den Untergrund, auf dem der
erfindungsgemässe Lehnstuhls steht.
[0017] Dadurch, dass das erste Tragelement im Bereich seines Endes, welches der Rückenlehne
zugewandt ist, vorteilhaft abgewinkelt ist, entsteht ein ergonomischer für den Benutzer
angenehmer Übergang zwischen Sitzfläche und Rückenlehne.
[0018] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das erste und zweite Tragelement
jeweils durch ein Paar von Haltestreben gebildet ist, welche ihrerseits durch Querstreben
voneinander beabstandet sind. Dadurch entsteht eine stabile und einfach aufgebaute
Scherenmechanik in Gestalt einer Leiterkonstruktion.
[0019] Zweckmässigerweise sind die Haltestreben und Querstreben aus Holz hergestellt, da
dieser Werkstoff im Möbelbaubereich bevorzugt ist und den für den erfindungsgemässen
Lehnstuhl notwendige Festigkeit und Stabilität aufweist.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Verstellelement während der
Gewichtsbelastung hervorgerufen durch einen Benutzer des Lehnstuhls verstellbar. Diese
Eigenschaft ist für den Benutzer besonders komfortabel, da er die Sitz- bzw. Lehnenposition
verstellen kann, ohne sich aus dem Lehnstuhl erheben zu müssen.
[0021] Als vorteilhaft erweist es sich, wenn die Sitzfläche auf einem Halterahmen angeordnet
ist, welcher Halterahmen die wenigstens eine Führungsstrebe umfasst. Da die Sitzfläche
in der voll aufgestellten Lehnenposition nahezu das gesamte Körpergewicht des Benutzers
zu tragen hat, ist die Sitzfläche aus Stabilitätsgründen durch einen Halterahmen verstärkt.
Insbesondere die wenigstens eine Führungsstrebe ist stark belastet, da grosse Hebellräfte
auf sie wirken. Deshalb ist die Führungsstrebe als Teil des Halterahmens ausgebildet
und der Halterahmen vorteilhaft aus Metall gefertigt.
[0022] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die schematischen Darstellungen.
Es zeigen in nicht massstabsgetreuer Darstellung:
- Figur 1:
- Seitenansicht eines erfindungsgemässen Lehnstuhls in einer ersten Sitzposition;
- Figur 2:
- Schnittdarstellung durch den Lehnstuhl gemäss Figur 1;
- Figur 3:
- Seitenansicht des Lehnstuhls aus Figur 1 in einer zweiten Sitzposition;
- Figur4:
- Schnittdarstellung durch den Lehnstuhl gemäss Figur 3 und
- Figur 5:
- Ansicht einer Kulissenführung in Explosionsdarstellung.
[0023] Die Erfindung betrifft einen Lehnstuhl, welcher gesamthaft mit dem Bezugszeichen
11 bezeichnet ist. Der Lehnstuhl 11 umfasst ein Tragegestell an welchem eine Sitzfläche
13 und eine Rückenlehne 15 gehalten ist. Das Traggestell ist in Gestalt einer Scherenmechanik
17 ausgebildet. Die Scherenmechanik 17 umfasst ein erstes und zweites Tragelement
19,21, welche ähnlich wie bei einem Liegestuhl funktionieren. Dazu sind das erste
und das zweite Tragelement 19,21 kreuzförmig aneinander angeordnet und um einen Drehpunkt
23 aneinander gelenkig gehalten. Dazu sind Beschläge 25 vorgesehen, welche beispielsweise
an dem ersten Trageelement 19 befestigt sind und einen ersten Zapfen 27 aufweisen,
welcher in das zweite Tragelement 21 ragt (Figur 5). Sowohl das erste Tragelement
19 als auch das zweite Tragelement 19 besitzen erste Enden 29,31 und zweite Enden
33,35. Bevorzugt sind das erste und zweite Tragelement 19,21 jeweils durch ein Paar
von ersten und zweiten Haltestreben 19a,19b bzw. 21a,21b gebildet. Die Haltestreben
19a,19b bzw. 21a,21b sind jeweils durch Querstreben 37 miteinander verbunden bzw.
voneinander beabstandet. Im Bereich des zweiten Endes 33 des ersten Tragelements 19
ist letztgenanntes bevorzugt gekrümmt, damit ein abgerundeter (rückenschonender) Übergang
zwischen Sitzfläche 13 und Rückenlehne 15 ermöglicht ist.
[0024] Die Sitzfläche 13 ist auf einem unter der Sitzfläche 13 angeordneten Halterahmen
39 befestigt. Der Halterahmen 39 umfasst wenigstens eine Führungsstrebe 41, welche
stufenlos verschiebbar an dem ersten Tragelement 19 bzw. der Haltestrebe 19a angeordnet
ist. Das vordere Ende des Halterahmens 39 ist gelenkig mit dem zweiten Ende 35 verbunden.
Diese Anlenkung des Halterahmens 39 an seinem vorderen und hinteren Ende ermöglicht
ein Verschwenken des ersten Tragelements 19 mitsamt der Rückenlehne 15 um den Drehpunkt
23 relativ zum zweiten Tragelement 21, ohne dass diese Verschwenkung durch den Halterahmen
39 blockiert werden würde. Damit der Halterahmen 39 gehalten ist und die Bewegung
des ersten Tragelements 19 von der Führungsstrebe 41 nicht behindert wird, ist letztgenannte
bevorzugt in einer linearen Führungskulisse 43 geführt (Figur 5). Der Führung dient
ein zweiter Zapfen 45, welcher durch einen Distanzhalter 47 von einem weiteren korrespondierenden
zweiten Zapfen beabstandet ist. Zwischen zweitem Zapfen 45 und Führungskulisse 43
kann ein Messinglager 47 vorgesehen sein, da Messing trockenschmierende Eigenschaften
besitzt.
[0025] Figur 5 zeigt, dass es sich bei dem Beschlag 25 und der Führungskulisse 43 um Möbelbauteile
handelt, welche in den ersten Haltestreben 19,19b versenkt sind. Das erste Tragelement
19 ist daher relativ zum zweiten Tragelement 21 zwischen einer ersten Endposition
und einer zweiten Endposition stufenlos verschwenkbar. Die erste und zweite Endposition
werden dadurch bestimmt, dass der zweite Zapfen 45 an dem oberen bzw. unteren Ende
der Führungskulisse 43 anschlägt. Durch eine bestimmte Positionierung der Führungskulisse
43 an den Haltestreben 19a bzw. 19b und eine gewählte Länge der Führungskulisse 43
lassen sich die Endpositionen vorbestimmen. Durch diese konstruktiven Merkmale lässt
sich also bestimmen welchen kleinsten Winkel und welchen grössten Winkel das erste
und das zweite Tragelement 19,21 miteinander einschliessen.
[0026] Zur Positionierung des ersten Tragelements 19 relativ zum zweiten Tragelement 21
in einer Position zwischen den beiden Endpositionen ist ein Verstellelement vorgesehen.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Verstellelement durch eine Gasdruckfeder
49 realisiert, wenngleich auch andere Verstellelemente wie eine (motorisch angetriebene)
Spindel oder ein Federelement denkbar sind. Die Gasdruckfeder 49 hält das erste und
zweite Tragelement 19,21 in jeder beliebigen Position zwischen den beiden Endpositionen
aneinander. Das Verstellelement beispielsweise in Gestalt der-Gasdruckfeder 49 ist
mit seinen Enden an dem zweiten Ende 33 des ersten Tragelements und dem ersten Ende
31 des zweiten Tragelements gelenkig befestigt. Das Verstellelement 49 ist ein zweites
Bauteil des Lehnstuhls 11, welches von der Führungsbahn bzw. der Führungskulisse 43
als ein erstes Bauteil separiert ist. Das Verstellelement ist von dem Benutzer des
Lehnstuhls 11 während des Sitzens bedien- bzw. verstellbar.
[0027] Zum Lösen und Feststellen der Gasdruckfeder 49 dient ein Seilzug 50 (in den Figuren
1 und 3 angedeutet, der die Gasdruckfeder 49 mit einem Stellhebel 52 verbindet. Der
Stellhebel 52 ist an einer Stelle des Lehnstuhls positioniert, welche vom Lehnstuhlbenutzer
mit einer Hand leicht erreichbar ist, bevorzugt unter der Sitzfläche 13.
[0028] Damit das erste Ende 29 des ersten Tragelements während des Verstellens der Rückenlehne
15 leicht am Boden entlanggleitet sind an diesem Ende Rollen 51 angeordnet. Optional
ist der Lehnstuhl mit einer höhenverstellbaren Kopfstütze 52 ausgestattet. Optionale
Armlehnen 53 sind wie aus dem Stand der Technik bekannt mit drei Gelenken ausgestattet,
um die Verstellbarkeit der Rückenlehne 15 nicht zu beeinträchtigen.
[0029] Der erfindungsgemässe Lehnstuhl funktioniert wie folgt: Zur Verstellung der Neigung
der Rückenlehne 15 betätigt der Benutzter den Stellhebel 52. Die Gasdruckfeder ist
nun entriegelt. Gibt der Benutzer keinen Druck auf die Rückenlehne 13 so drückt die
Gasdruckfeder das erste Ende 31 und das zweite Ende 33 auseinander und die Rückenlehne
wird aufgerichtet, bis die Endposition erreicht wird bei der der zweite Zapfen 45
an den oberen Rand der Führungskulisse 43 anschlägt. Wünscht der Benutzer eine Position
vor dieser Endposition, so lässt er den Stellhebel 52 los und die Gasdruckfeder wird
arretiert. So ist jede Position zwischen den beiden Endpositionen einstellbar. Ist
die Gasdruckfeder 49 gelöst, so kann der Benutzer durch Druck auf die Rückenlehne
den Winkel zwischen dem ersten und zweiten Trageelement 19,21 vergrössern. Ist die
gewünschte Position erreicht, so lässt sich die Gasdruckfeder 49 durch Loslassen des
Stellhebels 52 arretieren. Bevorzugt aus der Endposition mit weit nach hinten gelegter
Rückenlehne 15 lässt sich der Lehnstuhl noch in eine Wippposition überführen. Dafür
das zweite Tragelement im Bereich des ersten Endes 31 nach oben aufgebogen und bildet
einen Wippfortsatz 55. Durch Gewichtsverteilung kann der Benutzer den Lehnstuhl 11
dazu bringen nur mit dem Wippfortsatz 55 auf dem Untergrund aufzuliegen und die ersten
Enden 29 anzuheben.
[0030] Der erfindungsgemässe Lehnstuhl lässt sich durch eine Scherenmechanik 17 in verschiedene
Rückenlehnen-Positionen überführen und in der gewünschten Position fixieren. Dazu
bedarf es keiner aufwendigen mechanischen Konstruktion, sondern vielmehr wird ein
einfaches Scherenmechanikprinzip angewendet. Die Fixierung in der gewünschten Position
erfolgt durch eine Gasdruckfeder 49, welche durch einen Seilzug 50 gesperrt werden
kann und freigegeben werden kann.
Legende:
[0031]
- 11
- Lehnstuhl
- 13
- Sitzfläche
- 15
- Rückenlehne
- 17
- Scherenmechanik
- 19,19a,19b
- Erstes Tragelement, erste Haltestreben
- 21,21a,21b
- Zweites Tragelement, zweite Haltestreben
- 23
- Drehpunkt
- 25
- Beschlag
- 27
- Erster Zapfen
- 29
- Erstes Ende des ersten Tragelements
- 31
- Erstes Ende des zweiten Tragelements
- 33
- Zweites Ende des ersten Tragelements
- 35
- Zweites Ende des zweiten Tragelements
- 37
- Querstreben
- 39
- Halterahmen
- 41
- Führungsstrebe
- 43
- Führungskulisse
- 45
- Zweiter Zapfen
- 47
- Distanzhalter
- 49
- Gasdruckfeder
- 50
- Seilzug
- 51
- Rollen
- 52
- Stellhebel
- 53
- Armlehne
- 54
- Kopfstütze
- 55
- Wippfortsatz
1. Lehnstuhl (11) mit
- einem Tragegestell in Gestalt einer Scherenmechanik (17) mit
- einem ersten Tragelement (19), und
- einem zweiten Tragelement (21), welches gelenkig um einen Drehpunkt (23) mit dem
ersten Tragelement (19) verbunden ist,
- einer verstellbaren Rückenlehne (15), welche an dem ersten Tragelement (19) festgelegt
ist und
- einer Sitzfläche (13), ein erstes der Rückenlehne (15) abgewandtes und ein zweites
der Rückenlehen (15) zugewandtes Ende aufweisend, wobei das erste Ende der Sitzfläche
(13) gelenkig an dem zweiten Tragelement gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Ende der Sitzfläche (13) am ersten Tragelement (19) verstellbar gehalten
ist.
2. Lehnstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ende der Sitzfläche (13) entlang einer Führungsbahn (43) stufenlos verschiebbar
am ersten Tragelement (19) angeordnet ist.
3. Lehnstuhls nach Anspruch 1oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ende der Sitzfläche (13) durch wenigstens eine Führungsstrebe (41) gebildet
ist, welche in einer linearen Führungskulisse (43) an dem ersten Tragelement geführt
ist.
4. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Tragelement (19,21) durch ein arretierbares Verstellelement
(49) relativ zueinander feststellbar sind.
5. Lehnstuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (49) durch einen Seilzug (50) arretierbar ist.
6. Lehnstuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilzug (50) mit einem Stellhebel (52) verbunden ist.
7. Lehnstuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (52) in Griffweite eines Benutzers an dem Lehnstuhl (11) angeordnet
ist.
8. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement eine Gasdruckfeder (49), eine optional motorisch angetriebene
Spindel oder eine Spiralfeder ist.
9. Leluistuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Lehnstuhl (11) Armlehnen (53) umfasst, welche mit ihren ersten Enden gelenkig
an der Sitzfläche (13) und mit ihren zweiten Enden gelenkig an dem ersten Tragelement
(19) angeordnet sind.
10. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Tragelement (21) an seinem von der Sitzfläche abgewandten Ende (31) einen
Wippfortsatz (55) umfasst.
11. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem von Rückenlehne (15) abgewandten Ende (29) des ersten Tragelements (19) wenigstens
eine Rolle (51) angeordnet ist.
12. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Tragelement (19) im Bereich seines Endes (33), welches der Rückenlehne
(15) zugewandt ist, abgewinkelt ist.
13. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Tragelement (19,21) jeweils durch ein Paar von Haltestreben
(19a,19b,21a,21b) gebildet ist, welche ihrerseits durch Querstreben (37) voneinander
beabstandet sind.
14. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (49) während der Gewichtsbelastung hervorgerufen durch einen
Benutzer des Lehnstuhls (11) verstellbar ist
15. Lehnstuhl nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (13) auf einem Halterahmen (39) angeordnet ist, welcher Halterahmen
(39) die wenigstens eine Führungsstrebe (41) umfasst.