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(11) |
EP 2 792 429 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.10.2014 Patentblatt 2014/43 |
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Anmeldetag: 19.04.2013 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
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Anmelder: LMT Fette Werkzeugtechnik GmbH & Co. KG |
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21493 Schwarzenbek (DE) |
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Erfinder: |
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- Focken, Andreas
21493 Schwarzenbek (DE)
- Smidt, Frank
21516 Tramm (DE)
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Vertreter: Mönkemeyer, Philipp |
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Hauck Patent- und Rechtsanwälte
Neuer Wall 50 20354 Hamburg 20354 Hamburg (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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Axialgewinderollkopf und Verfahren zum Formen eines Außengewindes an einem Werkstück
mit einem Axialgewinderollkopf |
(57) Die Erfindung betrifft einen Axialgewinderollkopf (10), umfassend ein Kopfteil (12),
in dem mindestens drei Gewinderollen (26) drehbar gelagert sind, wobei die Gewinderollen
(26) zwischen sich einen Einführabschnitt für ein Werkstück begrenzen, und wobei die
Gewinderollen (26) jeweils ein Profil zum Formen eines Außengewindes an dem Werkstück
aufweisen, wobei die Gewinderollen (26) in radialer Richtung unverstellbar in dem
Kopfteil (12) gehalten sind, wobei das Profil der Gewinderollen (26) jeweils derart
asymmetrisch ausgebildet ist, dass die Gewinderollen mit ihrem asymmetrischen Profil
an dem Werkstück ein symmetrisches Außengewinde formen. Die Erfindung betrifft außerdem
ein entsprechendes Verfahren.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Axialgewinderollkopf, umfassend ein Kopfteil, in dem
mindestens drei Gewinderollen drehbar gelagert sind, wobei die Gewinderollen zwischen
sich einen Einführabschnitt für ein Werkstück begrenzen, und wobei die Gewinderollen
jeweils ein Profil zum Formen eines Außengewindes an dem Werkstück aufweisen. Die
Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Formen eines Außengewindes an einem
Werkstück mit einem Axialgewinderollkopf.
[0002] Mit derartigen Axialgewinderollköpfen werden durch Kaltumformung Außengewinde an
in der Regel zylindrischen Werkstücken erzeugt. Zur Formung des Außengewindes besitzen
die Gewinderollen an ihrem Umfang ein Profil. Das Werkstück wird im Zuge einer Relativbewegung
zwischen dem Axialgewinderollkopf und dem Werkstück in den Einführabschnitt des Axialgewinderollkopfes
eingeführt, wobei das Außengewinde durch das Profil der Gewinderollen erzeugt wird.
Es sind Axialgewinderollköpfe bekannt, bei denen nach vollständigem Ausbilden des
Außengewindes an dem Werkstück, insbesondere einem vollständigen Einführen des Werkstücks
in den Einführabschnitt des Axialgewinderollkopfes, der Axialgewinderollkopf durch
einen mechanischen Betätigungsmechanismus geöffnet wird. Dabei werden die Gewinderollen
in radialer Richtung nach außen bewegt und der Axialgewinderollkopf kann vom Werkstück
abgezogen werden, ohne dass die Gewinderollen mit dem Werkstück kollidieren, also
in Eingriff gelangen. Hierdurch ergibt sich eine einfache Bearbeitung bei präzise
hergestellten Außengewinden.
[0003] Nachteilig ist dabei allerdings ein vergleichsweise großer Platzbedarf für die radiale
Bewegung der Gewinderollenlager einschließlich der darauf angeordneten Gewinderollen
in dem Arbeitsraum der Bearbeitungsmaschine. Dieser Arbeitsraum muss naturgemäß auch
die Werkstückkontur umfassen. Darüber hinaus ist für die Betätigungsmechanik zum radialen
Verstellen der Gewinderollen nach außen in dem Axialgewinderollkopf selbst ein nicht
unerheblicher Bauraum erforderlich. Aufgrund der zunehmend gewünschten Bauteilverkleinerung,
beispielsweise im Automobilbereich, wird der bei der Bearbeitung zur Verfügung stehende
Raum immer kleiner. Ein Beispiel ist die Herstellung von Außengewinden an zylindrischen
Ansätzen von Kraftstoffeinspritz-Leisten eines Automobils. An den ausgebildeten Außengewinden
können Druckleitungen angeschlossen werden. Es bestehen unter anderem auf Grund der
enormen Betriebsdrücke sehr hohe Anforderungen an die Genauigkeit und damit Dichtheit
der hergestellten Gewinde. Aus
EP 0 552 713 A1 ist ein Rolleisen zum Drücken von Gewinden bekannt, welches nicht-öffnend ist. Vorteil
ist, dass dieses Rolleisen vergleichsweise klein baut und keinen Platz zum Öffnen
benötigt. Allerdings kommt es bei dem bekannten Rolleisen im Zuge der Bearbeitung
zu einem erheblichen Auffedern der Gewinderollen, unter anderem da das Rolleisen keine
Kopfplatte aufweist und die Gewinderollen daher und aufgrund der kleinen Baugröße
des Rolleisens wenig gegen ein Auffedern abgestützt sind. Dieses Auffedern führt zu
Bearbeitungsfehlern am Werkstück. Insbesondere weist das am Werkstück hergestellte
Außengewinde nicht immer das vorgesehene Profil auf.
[0004] Durch Vorsehen einer Kopfplatte kann das Auffedern zwar in einem begrenzten Rahmen
verringert werden. Auch kann ein Auffedern der Gewinderollen in einem gewissen Maße
durch eine Schrägstellung der Achsen der Gewinderollen gegenüber der Längsachse des
Einführabschnitts kompensiert werden. Allerdings können naturgemäß bei vorgegebenem
Durchmesser des am Werkstück herzustellenden Gewindes einerseits und maximalem Querschnitt
des Axialgewinderollkopfes andererseits konstruktiv nur begrenzt Abstützmaßnahmen
zum Verhindern eines Auffederns der Gewinderollen getroffen werden. Insbesondere bei
der Bearbeitung hochfester Werkstoffe mit Zugfestigkeiten von beispielsweise mehr
als 1.000 N/mm
2 kann ein Auffedern der Gewinderollen durch konstruktive Maßnahmen nicht vollständig
verhindert werden.
[0005] Der Erfindung liegt ausgehend von dem genannten Stand der Technik daher die Aufgabe
zugrunde, einen Axialgewinderollkopf und ein Verfahren der eingangs genannten Art
bereitzustellen, mit denen verhältnismäßig große Durchmesser bei geringen Außenabmessungen
des Axialgewinderollkopfes zuverlässig und präzise in der vorgegebenen Weise hergestellt
werden können.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 16. Vorteilhafte
Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den
Figuren.
[0007] Die Erfindung löst die Aufgabe zum einen durch einen Axialgewinderollkopf, umfassend
ein Kopfteil, in dem mindestens drei Gewinderollen drehbar gelagert sind, wobei die
Gewinderollen zwischen sich einen Einführabschnitt für ein Werkstück begrenzen, und
wobei die Gewinderollen jeweils ein Profil zum Formen eines Außengewindes an dem Werkstück
aufweisen, wobei die Gewinderollen in radialer Richtung unverstellbar in dem Kopfteil
gehalten sind, und wobei das Profil der Gewinderollen jeweils derart asymmetrisch
ausgebildet ist, dass die Gewinderollen mit ihrem asymmetrischen Profil an dem Werkstück
ein symmetrisches Außengewinde formen. Der Axialgewinderollkopf kann außerdem einen
Schaft umfassen, der das Kopfteil hält.
[0008] Die grundsätzliche Funktion des Axialgewinderollkopfes ist ähnlich wie oben zum Stand
der Technik erläutert. So begrenzen die Gewinderollen, auch Profilrollen genannt,
des erfindungsgemäßen Axialgewinderollkopfes in an sich bekannter Weise zwischen sich
einen Einführabschnitt für ein zu bearbeitendes beispielsweise zylindrisches Werkstück.
Durch eine geeignete Relativbewegung zwischen Axialgewinderollkopf und Werkstück wird
das Werkstück in den Einführabschnitt eingeführt, wobei der Querschnitt des Werkstücks
so groß ist, dass das Profil der Gewinderollen in die Außenfläche des Werkstücks eingreift
und durch Kaltverformung ein Außengewinde in dem Werkstück erzeugt wird. Hierzu besitzen
die Gewinderollen in an sich bekannter Weise ein über ihren Umfang verlaufendes Profil.
Bei Axialgewinderollköpfen, wie erfindungsgemäß betroffen, besitzen die Gewinderollen
ein Profil gebildet aus steigungsfreien Profilrillen, also ein Rillenprofil. Der Abstand
der Rillen entspricht dabei der Steigung des an dem Werkstück zu formenden Gewindes.
Dies ist an sich bekannt. Es können beispielsweise drei Gewinderollen vorgesehen sein,
die jeweils um 120° beabstandet zueinander verteilt über den Umfang des Einführabschnitts
vorgesehen sind.
[0009] Der erfindungsgemäße Axialgewinderollkopf ist nicht-öffnend ausgebildet. Insbesondere
ist kein Betätigungsmechanismus vorgesehen, der die Gewinderollen nach dem Formen
des Außengewindes an dem Werkstück in radialer Richtung nach außen bewegt. Vielmehr
sind die Gewinderollen in radialer Richtung unverstellbar, also fest in dem Axialgewinderollkopf
angeordnet. Der Querschnitt des Einführabschnitts des Axialgewinderollkopfes ist bei
dem erfindungsgemäßen Axialgewinderollkopf also bis auf ein unvermeidbares Auffedern
der Gewinderollen im Zuge der Bearbeitung unveränderbar.
[0010] Ein unvermeidbares Auffedern der Gewinderollen im Zuge der Bearbeitung wird erfindungsgemäß
allerdings berücksichtigt und kompensiert, indem die Gewinderollen ein geeignetes
asymmetrisches Profil bzw. Rillenprofil besitzen. Bei dem erfindungsgemäßen asymmetrischen
Profil sind zumindest über einen im Zuge der Bearbeitung mit dem Werkstück formend
in Eingriff kommenden Bearbeitungsabschnitt der Gewinderollen einander gegenüberliegende
Profilflanken also jeweils nicht spiegelsymmetrisch, insbesondere in Bezug auf eine
in radialer Richtung durch den Boden bzw. den tiefsten Punkt zwischen den Profilflanken
verlaufende Gerade. Das erfindungsgemäße asymmetrische Profil ist dabei so angepasst,
dass es unter Berücksichtigung der bei dem jeweiligen Werkstoff und Querschnitt des
zu bearbeitenden Werkstücks einerseits sowie den konstruktiven Gegegebenheiten des
Axialgewinderollkopfs, insbesondere seiner Abmessungen, andererseits zu erwartenden
Auffederung der Gewinderollen ein symmetrisches Gewindeprofil an dem Werkstück formt.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Axialgewinderollkopfes ist es möglich,
in präziser Weise auch Werkstücke mit einem verhältnismäßig großen Querschnitt unter
Verwendung eines Axialgewinderollkopfes mit einer verhältnismäßig kleinen Außenkontur
umformend zu bearbeiten. Der erforderliche Raum ist im Vergleich zum Stand der Technik
verringert, da der Axialgewinderollkopf nicht-öffnend ist. Es ist keine aufwendige
und platzraubende Betätigungsmechanik zum Bewegen der Gewinderollen in radialer Richtung
nach außen erforderlich. Gleichzeitig wird durch die asymmetrische Ausbildung des
Profils der Gewinderollen sichergestellt, dass das an dem Werkstück ausgebildete Gewinde
präzise symmetrisch ist. Es werden somit zuverlässig und präzise die gewünschten Außengewinde
hergestellt.
[0012] Durch geeignete Wahl der Auslegungsrandbedingungen des Axialgewinderollkopfes, insbesondere
beispielsweise Materialien und Materialstärken, wird sichergestellt, dass die Anforderungen
hinsichtlich Funktion, Festigkeit und Lebensdauer sicher erfüllt werden. Insbesondere
kann die Lebensdauer des Axialgewinderollkopfes und seiner Gewinderollen durch die
Wahl eines geeigneten Werkstoffes und einer entsprechenden Wärmebehandlung sichergestellt
werden.
[0013] Erfindungsgemäß kann durch das asymmetrische Profil der Gewinderollen insbesondere
sowohl beim Einführen des Werkstücks in den Einführabschnitt als auch beim Herausführen
des Werkstücks aus dem Einführabschnitt eine formende Bearbeitung des Außengewindes
des Werkstücks erfolgen. Das Profil des herzustellenden Außengewindes wird also erst
durch ein Einführen in und ein Herausführen des Werkstücks aus dem Einführabschnitt
vollständig ausgebildet. Insbesondere erfolgt durch das asymmetrische Profil der Profilrolen
auch beim Herausführen des Werkstücks noch eine Umformung. Es sei darauf hingewiesen,
dass, wenn in diesem Zusammenhang von einem Einführen oder einem Herausführen des
Werkstücks in oder aus dem Einführabschnitt gesprochen wird, dies nicht zwangsläufig
bedeutet, dass das Werkstück in axialer Richtung bewegt werden muss. Das Einführen
bzw. Herausführen bezieht sich vielmehr auf eine Relativbewegung zwischen Werkstück
und Axialgewinderollkopf, im Zuge derer das Werkstück in den Einführabschnitt eingeführt
bzw. aus dem Einführabschnitt des Axialgewinderollkopfes herausgeführt wird. Zum Herbeiführen
dieser Relativbewegung ist eine Bewegung des Axialgewinderollkopfes oder auch des
Werkstücks möglich. Auch möglich ist eine Bewegung sowohl von Axialgewinderollkopf
als auch Werkstück.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann das Profil der Gewinderollen jeweils ein Spitzprofil
mit geraden Flanken bilden. Die Profilflanken liegen jeweils in einer geraden Ebene,
wobei die Ebenen der einander jeweils gegenüberliegenden Profilflanken unter einem
Winkel zueinander liegen. Bei einem Spitzprofil ist der zwischen zwei gegenüberliegenden
Profilflanken gebildete Winkel kleiner als 90°. An ihrer Spitze können benachbarte
Profilflanken in einem abgerundeten Kopfbereich ineinander übergehen. Entsprechend
können einander gegenüberliegende Profilflanken in einem ebenfalls abgerundeten Bodenbereich
ineinander übergehen.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein vorlaufender Flankenwinkel
des Profils der Gewinderollen jeweils in einem Bereich zwischen 28,0° und 30,0° liegt,
vorzugsweise 29,5° beträgt. Ein nachlaufender Flankenwinkel des Profils der Gewinderollen
kann dann jeweils in einem Bereich zwischen 30,0° und 32,0° liegen, vorzugsweise 31,0°
betragen. Als vorlaufender Flankenwinkel wird in diesem Zusammenhang der Winkel zwischen
den beim Einführen des Werkstücks in den Einführabschnitt vorlaufenden Profilflanken
und einer durch den Boden bzw. tiefsten Punkt zwischen einander gegenüberliegenden
Profilflanken verlaufenden Radialen bezeichnet. Entsprechend wird als nachlaufender
Flankenwinkel der Winkel zwischen den den vorlaufenden Profilflanken gegenüberliegenden,
beim Einführen des Werkstücks in den Einführabschnitt nachlaufenden Profilflanken,
und einer durch den Boden bzw. tiefsten Punkt zwischen einander gegenüberliegenden
Profilflanken verlaufenden Radialen bezeichnet. Der vorlaufende Flankenwinkel und
der nachlaufende Flankenwinkel sind erfindungsgemäß unterschiedlich, so dass das Profil
die oben erläuterte Asymmetrie aufweist. Sofern die einander gegenüberliegenden Profilflanken,
also vorlaufende und nachlaufende Profilflanken, nicht in einer jeweils geraden Ebene
liegen, sondern z.B. eine Krümmung besitzen, können die Winkel jeweils zwischen einer
z.B. auf halber Höhe an die gekrümmten Profilflanken angelegten Tangente und der jeweiligen
Radialen ausgebildet sein. Durch die genannten Winkelbereiche wird eine Auffederung
der Gewinderollen berücksichtigt und eine besonders hohe Maßgenauigkeit des hergestellten
symmetrischen Außengewindes erreicht. Die beschriebenen Winkelverhältnisse können
z.B. bis auf einen Anfangs- und einen Endbereich des Profils für das gesamte Profil
vorliegen.
[0016] Auch ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser des zylindrischen Abschnitts und der
Gewindeteilung der Profile der Gewinderollen ist für die Stabilität des Systems wichtig.
Unter der Gewindeteilung versteht man den Abstand zwischen der Mitte zweier benachbarter
Gewindegangabschnitte in Richtung der Gewinderollenlängsachse. Bei eingängigen Gewinden,
wie sie erfindungsgemäß insbesondere betroffen sind, entspricht die Gewindeteilung
der Gewindesteigung, also derjenigen Strecke in Richtung der Gewinderollenlängsachse,
um den sich z.B. eine Schraubenmutter auf dem Gewinde bei einer vollen Umdrehung um
360° bewegen würde. Je größer die Gewindeteilung bzw. Gewindesteigung ist, desto größer
sind die bei einem Axialgewinderollkopf im Betrieb auftretenden radialen Kräfte. Daher
darf die Gewindeteilung bzw. die Gewindesteigung gerade bei kleinen Axialgewinderollköpfen,
die insbesondere einen geringen Durchmesser und damit in der Regel auch eine geringe
Wandstärke besitzen, nicht zu groß sein. Ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser der
Gewinderollen und dem Durchmesser des zu bearbeitenden Werkstücks kann jeweils kleiner
als 1,4 sein. Auch kann ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser des zumindest teilweise
zylindrischen Abschnitts des Kopfteils und dem Durchmesser des zu bearbeitenden Werkstücks
kleiner als 3,8 sein. Das Kopfteil kann aus mehreren Abschnitten aufgebaut sein. Das
Kopfteil kann auch mehrere zylindrische Abschnitte aufweisen. Der bei den vorgenannten
Ausgestaltungen in Bezug genommene zumindest teilweise zylindrische Abschnitt ist
der die Gewinderollen lagernde Abschnitt, der den größten Querschnitt bzw. Durchmesser
besitzt.
[0017] Gemäß einer besonders praxisgemäßen Ausgestaltung, die zudem eine besonders einfache
Herstellung ermöglicht, kann das Kopfteil einen Grundabschnitt und eine an dem Grundabschnitt
befestigte Kopfplatte umfassen. Die Kopfplatte sorgt für zusätzliche Stabilität des
Axialgewinderollkopfes und verringert eine Auffederung der Gewinderollen. Die Gewinderollen
können in dem Grundabschnitt und/oder der Kopfplatte drehbar gelagert und in radialer
Richtung unverstellbar gehalten sein. Der Grundabschnitt kann einstückig ausgebildet
sein. Er kann insbesondere einen oder mehrere zylindrische Abschnitte des Kopfteils
umfassen. Die einstückige Ausbildung des Kopfteils führt bei dem erfindungsgemäßen
nicht-öffnenden Axialgewinderollkopf zu einer besonders hohen Stabilität und Belastbarkeit
im Betrieb. Nach einer weiteren Ausgestaltung können die Gewinderollen jeweils zwischen
einer Anschlagfläche des Grundabschnitts und einer Anschlagfläche der Kopfplatte in
axialer Richtung fixiert sein.
[0018] Auch können die Gewinderollen auf in dem Grundabschnitt gehaltenen Achsstiften drehbar
gelagert sein. Es handelt sich hierbei ebenfalls um besonders praxisgemäße Ausgestaltungen.
Für die Gewinderollen können entsprechende Aufnahmen in dem Grundabschnitt und in
der Kopfplatte vorgesehen sein. Bei einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein,
dass die Längsachsen der Achsstifte gegenüber der Einführrichtung des Werkstücks in
den Einführabschnitt geneigt sind, derart dass sich der Einführabschnitt in Einführrichtung
des Werkstücks verjüngt. Hierdurch wird die Bearbeitung vereinfacht und eine Auffederung
der Gewinderollen wird in gewissem Maße bereits kompensiert. Weiterhin kann vorgesehen
sein, dass die Kopfplatte durch mehrere Passschrauben mit dem Grundabschnitt verschraubt
ist.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Gewinderollen in
Längsrichtung der Gewinderollen hintereinander angeordnet jeweils einen ersten asymmetrischen
Profilabschnitt und einen zweiten asymmetrischen Profilabschnitt zum Formen jeweils
eines Außengewindes an einem Werkstück aufweisen, wobei die Gewinderollen jeweils
wahlweise mit dem ersten Profilabschnitt oder dem zweiten Profilabschnitt zum Eingang
des Einführabschnitts ausgerichtet werden können, um ein Außengewinde wahlweise mit
dem ersten Profilabschnitt oder dem zweiten Profilabschnitt an dem Werkstück zu formen.
Bei dieser Ausgestaltung sind die Profile auf jeder Gewinderolle zweifach ausgebildet,
und zwar in entgegengesetzter Richtung ausgehend von den beiden Stirnseiten der Gewinderollen
bzw. ausgehend von der Mitte der Gewinderollen. Es kann dann, je nachdem, in welcher
Richtung die Gewinderollen in das Kopfteil eingesetzt werden, der erste oder der zweite
Profilabschnitt zur Gewindeformung an dem Werkstück eingesetzt werden. Die Länge der
Gewinderollen ist dabei so ausgestaltet, dass eine vollständige Ausformung des an
dem Werkstück herzustellenden Gewindes möglich ist, ohne dass der jeweils in Einführrichtung
des Werkstücks hintere der beiden Profilabschnitte in Eingriff mit dem Werkstück kommt.
Weiterhin können der erste Profilabschnitt und der zweite Profilabschnitt jeweils
spiegelsymmetrisch zu einer senkrecht zur Längsachse der jeweiligen Gewinderolle sein.
Es ist jedoch auch denkbar, dass der erste Profilabschnitt und der zweite Profilabschnitt
jeweils nichtspiegelsymmetrisch zu einer senkrecht zur Längsachse der jeweiligen Gewinderolle
sind, also unterschiedlich ausgebildet sind. Hierdurch wird eine größere Flexibilität
bei der Bearbeitung erreicht, da die beiden Profilabschnitt zur Bearbeitung unterschiedlicher
Werkstücke angepasst sein können.
[0020] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Formen eines Außengewindes an einem
Werkstück mit einem erfindungsgemäßen Axialgewinderollkopf, bei dem das Werkstück
durch eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Axialgewinderollkopf in axialer
Richtung in den Einführabschnitt des Axialgewinderollkopfes eingeführt und wieder
aus diesem herausgeführt wird, wobei durch das asymmetrische Profil der Gewinderollen
sowohl beim Einführen des Werkstücks in den Einführabschnitt als auch beim Herausführen
des Werkstücks aus dem Einführabschnitt eine formende Bearbeitung des Außengewindes
des Werkstücks erfolgt. Wie eingangs bereits erläutert, ist es möglich, mit dem erfindungsgemäßen
Axialgewinderollkopf auch Außengewinde an Werkstücken aus hochfesten Werkstoffen zu
formen. Beispielsweise können die erfindungsgemäß bearbeiteten Werkstücke Zugfestigkeiten
von mehr als 600 N/mm
2, bevorzugt mehr als 900 N/mm
2, weiter bevorzugt mehr als 1000 N/mm
2 besitzen. Wie ebenfalls eingangs erläutert, ist erfindungsgemäß insbesondere die
Herstellung von Außengewinden an zylindrischen Ansätzen von Kraftstoffeinspritz-Leisten
eines Automobils möglich.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Axialgewinderollkopf in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- das Kopfteil des in Fig. 1 gezeigten Axialgewinderollkopfes in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 3
- das Kopfteil aus Fig. 2 in einer Frontansicht,
- Fig. 4
- das Kopfteil aus Fig. 2 in einer Schnittansicht,
- Fig. 5
- ein Profil der Gewinderollen des in Fig. 1 gezeigten Axialgewinderollkopfs in einer
Schnittansicht,
- Fig. 6
- einen vergrößerten Ausschnitt der Darstellung der Fig. 5, und
- Fig. 7
- einen Teil des in Fig. 1 gezeigten Axialgewinderollkopfes in einem Bearbeitungszustand.
[0022] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände. Der in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Axialgewinderollkopf
umfasst einen Schaft 10 und ein von dem Schaft 10 gehaltenes Kopfteil 12. Der Schaft
10 besitzt einen Einspannabschnitt 14, der zum Einspannen in eine geeignete Werkzeugmaschine
dient. Es sei darauf hingewiesen, dass es auch denkbar ist, dass das Kopfteil 12 selbst
einen Spannabschnitt zum Einspannen in eine Werkzeugmaschine besitzt. In diesem Falle
wäre kein Schaft 10 erforderlich. In dem gezeigten Beispiel besitzt der Schaft 10
darüber hinaus einen vergrößerten Abschnitt 16 und einen zylindrischen Lagerabschnitt
18. Das Kopfteil 12 besitzt einen ersten zylindrischen Abschnitt 22, mit dem es über
mehrere Befestigungsschrauben 20 mit dem Lagerabschnitt 18 des Schafts 10 fest verbunden
ist. An den ersten zylindrischen Abschnitt 22 des Kopfteils 12 schließt sich ein zweiter
zylindrischer Abschnitt 24 an, wobei die zylindrischen Abschnitte 22, 24 einstückig
ausgebildet sind und gemeinsam einen Grundabschnitt des Kopfteils 12 bilden. Der zweite
zylindrische Abschnitt 24 besitzt einen größeren Durchmesser als der erste zylindrische
Abschnitt 22. In dem Kopfteil 12 sind in dem gezeigten Beispiel drei Gewinderollen
26 um ihre Längsachse drehbar gelagert. In dem gezeigten Beispiel sind die drei Gewinderollen
26 entlang einer Kreisbahn gleichmäßig verteilt angeordnet, jeweils im Abstand von
120°. Die Gewinderollen 26 sind jeweils auf in dem zweiten zylindrischen Abschnitt
24 gehaltenen Achsstiften 28 drehbar gelagert. Der durch die zylindrischen Abschnitte
22 und 24 gebildete Grundabschnitt des Kopfteils 12 ist durch eine mittels Passschrauben
30 an dem zweiten zylindrischen Abschnitt 24 befestigte Kopfplatte 32 abgeschlossen.
Wie beispielsweise in den Figuren 2 und 3 zu erkennen, begrenzen die Gewinderollen
26 zwischen sich einen Einführabschnitt 34 für ein mit dem axialen Gewinderollkopf
zu bearbeitendes beispielsweise zylindrisches Werkstück.
[0023] In Fig. 4 ist zu erkennen, dass die Längsachsen der Achsstifte 28, bei denen es sich
beispielsweise um Hartmetallachsstifte handeln kann, gegenüber der Einführrichtung
des Werkstücks in den Einführabschnitt 34, die gleichzeitig der in Fig. 4 bei dem
Bezugszeichen 36 gezeigten Längsachse des Axialgewinderollkopfes entspricht, geneigt
sind. Die Neigung ist derart, dass sich der Einführabschnitt 34 in Einführrichtung
des Werkstücks verjüngt. Der Neigungswinkel der Achsstifte 28 und damit der Längsachsen
der Gewinderollen 26 gegenüber der Längsachse 36 des Kopfteils 12 kann dem Steigungswinkel
des zu rollenden Gewindes entsprechen. In Fig. 4 ist weiter zu erkennen, dass die
Achsstifte 28 jeweils durch einen in radialer Richtung in eine geeignete Klemmfläche
der Achsstifte 28 eindrückenden Gewindestift 38 in ihrer Lage fixiert sind. Sie können
sich dadurch weder in axialer Richtung verschieben, noch können sie sich um ihre eigene
Achse verdrehen. Schließlich ist in Fig. 4 zu erkennen, dass die Gewinderollen 26
jeweils zwischen einer Anschlagfläche 40 der Kopfplatte 32 und einer Anschlagfläche
42 des zweiten zylindrischen Abschnitts 24 des Grundabschnitts in axialer Richtung
fixiert sind. Insbesondere weisen der zweite zylindrische Abschnitt des Grundabschnitts
24 und die Kopfplatte 32 entsprechende Ausnehmungen zur Aufnahme der Gewinderollen
26 auf.
[0024] Der in den Figuren gezeigte erfindungsgemäße Axialgewinderollkopf ist nicht-öffnend
ausgestaltet. Insbesondere sind die Gewinderollen 26 über die Achsstifte 28 in radialer
Richtung unverstellbar in dem Kopfteil 12 gehalten. Es ist kein Betätigungsmechanismus
vorgesehen, mit dem die Gewinderollen 26 in radialer Richtung nach außen verstellt
werden können. Die Gewinderollen 26 besitzen jeweils ein über ihren Umfang verlaufendes
Profil, insbesondere ein steigungsfreies Rillenprofil. Dieses Profil ist in Fig. 5
im Schnitt beispielhaft für eine der Gewinderollen 26 gezeigt. Das Profil 44 bildet
in dem gezeigten Beispiel ein Spitzprofil mit geraden Profilflanken 46, 48. Insbesondere
liegen die Profilflanken 46, 48 jeweils in geraden Ebenen, die zueinander unter einem
Winkel angeordnet sind, der kleiner als 90° ist. In dem gezeigten Beispiel besitzen
die Gewinderollen in Längsrichtung der Gewinderollen hintereinander angeordnet jeweils
einen ersten asymmetrischen Profilabschnitt und einen zweiten asymmetrischen Profilabschnitt
zum Formen jeweils eines Außengewindes an einem Werkstück. Der erste Profilabschnitt
erstreckt sich in dem gezeigten Beispiel in Fig. 5 links der bei dem Bezugszeichen
49 gezeigten Mittelachse. Die beiden asymmetrischen Profilabschnitte sind spiegelsymmetrisch
zu der Mittelachse 49 ausgebildet.
[0025] In Fig. 6 ist eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung des in Fig. 5 links der Mittelachse
49 gezeigten Profilabschnitts zu erkennen. Bei dem Bezugszeichen 46 ist eine im Zuge
des Einführens eines Werkstücks in den Einführabschnitt vorlaufende Profilflanke des
Profils 44 gezeigt. Bei dem Bezugszeichen 48 ist eine der vorlaufenden Flanke 46 gegenüberliegende
im Zuge des Einführens eines Werkstücks in den Einführabschnitt nachlaufende Profilflanke
gezeigt. Ein vorlaufender Flankenwinkel α
1 zwischen der vorlaufenden Profilflanke 46 und einer durch den Boden bzw. tiefsten
Punkt 50 zwischen der vorlaufenden Profilflanke 46 und der gegenüberliegenden nachlaufenden
Profilflanke 48 verlaufenden Radialen 52 zu der zylindrischen Gewinderolle 26 liegt
in dem gezeigten Beispiel in einem Bereich zwischen 28,0° und 30,0° und beträgt vorzugsweise
29,5°. Ein nachlaufender Flankenwinkel α
2 zwischen der nachlaufenden Profilflanke 48 und der Radialen 52 liegt in dem gezeigten
Beispiel in einem Bereich zwischen 30,0° und 32,0° und beträgt vorzugsweise 31,0°.
Es versteht sich, dass bei dem in Fig. 6 nicht gezeigten, in Fig. 5 rechts der Mittelachse
49 dargestellten Profilabschnitt die vorlaufende Profilflanke und die nachlaufende
Profilflanke und damit der vorlaufende Flankenwinkel und der nachlaufende Flankenwinkel
vertauscht sind. Das Profil 44 der Profirollen 26 ist also asymmetrisch insbesondere
in Bezug auf die Radiale 52 ausgebildet. Durch diese Asymmetrie ist auch bei einem
unvermeidbaren Auffedern der Gewinderollen 26 im Zuge der Bearbeitung hochfester Werkstoffe
mit Zugfestigkeiten von z.B. mehr als 600 N/mm
2 sichergestellt, dass im Zuge des Einführens eines zylindrischen Werkstücks in den
Einführabschnitt 34 und dem Herausführen des zylindrischen Werkstücks aus dem Einführabschnitt
34 in präziser Weise ein vorgegebenes symmetrisches Außengewinde an dem Werkstück
erzeugt wird.
[0026] Bei dem in den Figuren gezeigten Axialgewinderollkopf ist ein Verhältnis zwischen
dem größten Durchmesser des Kopfteils 12, insbesondere dem Durchmesser des zweiten
zylindrischen Abschnitts 24, und dem Durchmesser des zu bearbeitenden Werkstücks kleiner
als 3,8. Darüber hinaus ist ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser der Gewinderollen
26 und dem Durchmesser des zu bearbeitenden Werkstücks jeweils kleiner als 1,4. Auch
das Verhältnis zwischen dem Durchmesser des Kopfteils 12, insbesondere dem Durchmesser
des zweiten zylindrischen Abschnitts 24, und dem Durchmesser der Gewindeteilung der
Profile der Gewinderollen 26 ist für die Stabilität des Systems wichtig. So wäre beispielsweise
bei einem Außendurchmesser des Kopfteils von 40 mm und einem herzustellenden Gewinde
M14x1,5 das angegebene Verhältnis 26,667 und damit eine noch ausreichende Stabilität
des Systems gegeben.
[0027] Durch die kleinen Außenabmessungen ist eine Bearbeitung auch von solchen Werkstücken
möglich, bei denen aufgrund der baulichen Gegebenheiten nur ein geringer Arbeitsraum
zur Verfügung steht. Ein Beispiel zeigt Figur 7, bei dem mit dem erfindungsgemäßen
Axialgewinderollkopf ein zylindrischer Ansatz 54 mit einem Außengewinde versehen wird,
der an einem Bauteil 56 ausgebildet ist. Wie in Fig. 7 zu erkennen, ist der zur Verfügung
stehende Arbeitsraum insbesondere durch einen Endabschnitt 58 des Bauteils 56 stark
eingeschränkt.
[0028] Die Anzahl der Teile des erfindungsgemäßen Axialgewinderollkopfes ist aufgrund der
nicht-öffnenden Bauweise und der daher nicht erforderlichen Betätigungsmechanik gegenüber
konventionellen Axialgewinderollköpfen verringert. Gleichzeitig ermöglicht die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Axialgewinderollkopfs neben der kompakten Bauweise eine jederzeit
ausreichende Belastbarkeit im Betrieb. Dies gilt auch bei der Bearbeitung von Werkstücken
mit verhältnismäßig großem Durchmesser. Da keine Möglichkeit vorgesehen ist, den Durchmesser
des gerollten Gewindes durch ein radiales Verstellen der Gewinderollen im Axialgewinderollkopf
zu beeinflussen, müssen gegebenenfalls Gewinderollen mit anderem Durchmesser montiert
werden, um eine Anpassung an Werkstoffveränderung, Maschinenbedingungen, Kundenwünsche
etc. vorzunehmen.
1. Axialgewinderollkopf, umfassend ein Kopfteil (12), in dem mindestens drei Gewinderollen
(26) drehbar gelagert sind, wobei die Gewinderollen (26) zwischen sich einen Einführabschnitt
(34) für ein Werkstück begrenzen, und wobei die Gewinderollen (26) jeweils ein Profil
(44) zum Formen eines Außengewindes an dem Werkstück aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderollen (26) in radialer Richtung unverstellbar in dem Kopfteil (12) gehalten
sind, wobei das Profil (44) der Gewinderollen (26) jeweils derart asymmetrisch ausgebildet
ist, dass die Gewinderollen (26) mit ihrem asymmetrischen Profil an dem Werkstück
ein symmetrisches Außengewinde formen..
2. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch das asymmetrische Profil der Gewinderollen (26) sowohl beim Einführen des Werkstücks
in den Einführabschnitt (34) als auch beim Herausführen des Werkstücks aus dem Einführabschnitt
(34) eine formende Bearbeitung des Außengewindes des Werkstücks erfolgt.
3. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (44) der Gewinderollen (26) jeweils ein Spitzprofil mit geraden Flanken
(46, 48) bildet.
4. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorlaufender Flankenwinkel (α1) des Profils (44) der Gewinderollen (26) jeweils in einem Bereich zwischen 28,0°
und 30,0° liegt, vorzugsweise 29,5° beträgt, und dass ein nachlaufender Flankenwinkel
(α2) des Profils (44) der Gewinderollen (26) jeweils in einem Bereich zwischen 30,0°
und 32,0° liegt, vorzugsweise 31,0° beträgt.
5. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser der Gewinderollen (26) und dem Durchmesser
des zu bearbeitenden Werkstücks jeweils kleiner als 1,4 ist.
6. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (12) einen zumindest teilweise zylindrischen Abschnitt (24) besitzt,
wobei ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser des zylindrischen Abschnitts (24) und
dem Durchmesser des zu bearbeitenden Werkstücks kleiner als 3,8 ist.
7. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (12) einen Grundabschnitt (22, 24) aufweist, und dass das Kopfteil (12)
eine an dem Grundabschnitt befestigte Kopfplatte (32) aufweist.
8. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundabschnitt (22, 24) einstückig ausgebildet ist.
9. Axialgewinderollkopf nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderollen (26) jeweils zwischen einer Anschlagfläche (42) des Grundabschnitts
(22, 24) und einer Anschlagfläche (40) der Kopfplatte (32) in axialer Richtung fixiert
sind.
10. Axialgewinderollkopf nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderollen (26) auf in dem Grundabschnitt gehaltenen Achsstiften (28) drehbar
gelagert sind.
11. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Achsstifte (28) gegenüber der Einführrichtung des Werkstücks
in den Einführabschnitt (34) geneigt sind, derart dass sich der Einführabschnitt (34)
in Einführrichtung des Werkstücks verjüngt.
12. Axialgewinderollkopf nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfplatte (32) durch mehrere Passschrauben (30) mit dem Grundabschnitt verschraubt
ist.
13. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderollen (26) in Längsrichtung der Gewinderollen (26) hintereinander angeordnet
jeweils einen ersten asymmetrischen Profilabschnitt und einen zweiten asymmetrischen
Profilabschnitt zum Formen jeweils eines Außengewindes an einem Werkstück aufweisen,
wobei die Gewinderollen (26) jeweils wahlweise mit dem ersten Profilabschnitt oder
dem zweiten Profilabschnitt zum Eingang des Einführabschnitts (34) ausgerichtet werden
können, um ein Außengewinde wahlweise mit dem ersten Profilabschnitt oder dem zweiten
Profilabschnitt an dem Werkstück zu formen.
14. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Profilabschnitt und der zweite Profilabschnitt jeweils spiegelsymmetrisch
zu einer senkrecht zur Längsachse der jeweiligen Gewinderolle (26) verlaufenden Achse
(49) sind.
15. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein asymmetrischer Profilabschnitt auf der jeweiligen Gewinderolle (26) vorgesehen
ist.
16. Verfahren zum Formen eines Außengewindes an einem Werkstück mit einem Axialgewinderollkopf
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Werkstück durch eine Relativbewegung
zwischen Werkstück und Axialgewinderollkopf in axialer Richtung in den Einführabschnitt
(34) des Axialgewinderollkopfes eingeführt und wieder aus diesem herausgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass durch das asymmetrische Profil der Gewinderollen (26) sowohl beim Einführen des Werkstücks
in den Einführabschnitt (34) als auch beim Herausführen des Werkstücks aus dem Einführabschnitt
(34) eine formende Bearbeitung des Außengewindes des Werkstücks erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück eine Zugfestigkeit von mehr als 600 N/mm2, bevorzugt mehr als 900 N/mm2, weiter bevorzugt mehr als 1000 N/mm2 besitzt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Axialgewinderollkopf, umfassend ein Kopfteil (12), in dem mindestens drei Gewinderollen
(26) drehbar gelagert sind, wobei die Gewinderollen (26) zwischen sich einen Einführabschnitt
(34) für ein Werkstück begrenzen, und wobei die Gewinderollen (26) jeweils ein Profil
(44) zum Formen eines Außengewindes an dem Werkstück aufweisen, wobei die Gewinderollen
(26) in radialer Richtung unverstellbar in dem Kopfteil (12) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (44) der Gewinderollen (26) jeweils ein Spitzprofil mit geraden Flanken
(46, 48) bildet und derart asymmetrisch ausgebildet ist, dass die Gewinderollen (26)
mit ihrem asymmetrischen Profil an dem Werkstück ein symmetrisches Außengewinde formen,
wobei ein vorlaufender Flankenwinkel (α1) des Profils (44) der Gewinderollen (26) jeweils in einem Bereich zwischen 28,0°
und 30,0° liegt, und wobei ein nachlaufender Flankenwinkel (α2) des Profils (44) der Gewinderollen (26) jeweils in einem Bereich zwischen 30,0°
und 32,0° liegt.
2. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch das asymmetrische Profil der Gewinderollen (26) sowohl beim Einführen des Werkstücks
in den Einführabschnitt (34) als auch beim Herausführen des Werkstücks aus dem Einführabschnitt
(34) eine formende Bearbeitung des Außengewindes des Werkstücks erfolgt.
3. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorlaufende Flankenwinkel (α1) des Profils (44) der Gewinderollen (26) jeweils 29,5° beträgt, und dass der nachlaufende
Flankenwinkel (α2) des Profils (44) der Gewinderollen (26) jeweils 31,0° beträgt.
4. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser der Gewinderollen (26) und dem Durchmesser
des zu bearbeitenden Werkstücks jeweils kleiner als 1,4 ist.
5. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (12) einen zumindest teilweise zylindrischen Abschnitt (24) besitzt,
wobei ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser des zylindrischen Abschnitts (24) und
dem Durchmesser des zu bearbeitenden Werkstücks kleiner als 3,8 ist.
6. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (12) einen Grundabschnitt (22, 24) aufweist, und dass das Kopfteil (12)
eine an dem Grundabschnitt befestigte Kopfplatte (32) aufweist.
7. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundabschnitt (22, 24) einstückig ausgebildet ist.
8. Axialgewinderollkopf nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderollen (26) jeweils zwischen einer Anschlagfläche (42) des Grundabschnitts
(22, 24) und einer Anschlagfläche (40) der Kopfplatte (32) in axialer Richtung fixiert
sind.
9. Axialgewinderollkopf nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderollen (26) auf in dem Grundabschnitt gehaltenen Achsstiften (28) drehbar
gelagert sind.
10. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Achsstifte (28) gegenüber der Einführrichtung des Werkstücks
in den Einführabschnitt (34) geneigt sind, derart dass sich der Einführabschnitt (34)
in Einführrichtung des Werkstücks verjüngt.
11. Axialgewinderollkopf nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfplatte (32) durch mehrere Passschrauben (30) mit dem Grundabschnitt verschraubt
ist.
12. Axialgewinderollkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderollen (26) in Längsrichtung der Gewinderollen (26) hintereinander angeordnet
jeweils einen ersten asymmetrischen Profilabschnitt und einen zweiten asymmetrischen
Profilabschnitt zum Formen jeweils eines Außengewindes an einem Werkstück aufweisen,
wobei die Gewinderollen (26) jeweils wahlweise mit dem ersten Profilabschnitt oder
dem zweiten Profilabschnitt zum Eingang des Einführabschnitts (34) ausgerichtet werden
können, um ein Außengewinde wahlweise mit dem ersten Profilabschnitt oder dem zweiten
Profilabschnitt an dem Werkstück zu formen.
13. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Profilabschnitt und der zweite Profilabschnitt jeweils spiegelsymmetrisch
zu einer senkrecht zur Längsachse der jeweiligen Gewinderolle (26) verlaufenden Achse
(49) sind.
14. Axialgewinderollkopf nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein asymmetrischer Profilabschnitt auf der jeweiligen Gewinderolle (26) vorgesehen
ist.
15. Verfahren zum Formen eines Außengewindes an einem Werkstück mit einem Axialgewinderollkopf
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Werkstück durch eine Relativbewegung
zwischen Werkstück und Axialgewinderollkopf in axialer Richtung in den Einführabschnitt
(34) des Axialgewinderollkopfes eingeführt und wieder aus diesem herausgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass durch das asymmetrische Profil der Gewinderollen (26) sowohl beim Einführen des Werkstücks
in den Einführabschnitt (34) als auch beim Herausführen des Werkstücks aus dem Einführabschnitt
(34) eine formende Bearbeitung des Außengewindes des Werkstücks erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück eine Zugfestigkeit von mehr als 600 N/mm2, bevorzugt mehr als 900 N/mm2, weiter bevorzugt mehr als 1000 N/mm2 besitzt.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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