[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Umreifungsgebinde sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Gebindes, welches mindestens zwei miteinander verbundene
Artikel wie bspw. Flüssigkeitsbehälter umfasst, die mit einer horizontal um eine Außenseite
der Artikel oder Behälter gespannten, band- oder streifenartigen Umreifung zusammengehalten
sind.
[0002] Ein Umreifungsgebinde ist bereits aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2011/045440 A1 bekannt geworden, auf deren Offenbarungsinhalt Bezug genommen wird. Der Offenbarungsinhalt
der
WO 2011/045440 A1 soll vollständig und vollumfänglich in die Offenbarung der vorliegenden Erfindung
aufgenommen werden, sowohl hinsichtlich der Beschreibung als auch aller Zeichnungen.
[0003] Neben diesem bekannten Umreifungsgebinde sind verschiedene weitere Möglichkeiten
bekannt und gebräuchlich, einzelne Artikel zu größeren Gebinden zusammenzufassen.
So werden bspw. Getränkebehälter oftmals mittels Schrumpffolien zu stabilen, transportablen
Gebinden von vier, sechs oder mehr Behältern zusammengefasst und verpackt. Die Herstellung
von Gebinden ist aus praktischen Erwägungen meist unumgänglich, da sie die häufigste
Variante von Verkaufseinheiten für Getränkebehälter und Flaschen aus PET-Kunststoff
darstellen. Diese Gebinde werden für den Transport zum Zwischen- und/oder Endhandel
teilweise zu sog. Großgebinden zusammengefasst und/oder in Lagen zusammengestellt
und palettiert.
[0004] Bei der Herstellung solcher bekannten Schrumpfgebinde sind spezifische Fertigungsschritte
erforderlich, um die hierbei verwendeten Schrumpffolien verarbeiten zu können. Diese
Fertigungsschritte erfordern einen relativ hohen Energieeinsatz. Zudem verursacht
die verwendete Folie zusätzliche Kosten für die Herstellung, die Bereitstellung, die
Handhabung sowie für ihre spätere Entsorgung, da sie nach dem Verkauf nicht mehr benötigt
wird und recycelbaren Abfall darstellt. Auch die Maschinenausstattung zur Bereitstellung
der sog. Folieneinschlagmodule und anderer Handhabungsstationen verursacht hohe Investitionskosten.
Schließlich erfordert auch die Bereitstellung des sog. Schrumpftunnels, bei dem die
um die Gebinde geschlagene Folie mittels Heißluftbeaufschlagung um die Artikel, Behälter
oder Flaschen geschrumpft wird, einen relativ hohen Kapitaleinsatz.
[0005] Wie oben bereits erwähnt, können Artikel wie Behälter, PET-Behälter etc. mittels
sog. Umreifungsbänder zu einem Gebinde zusammengefasst und miteinander verbunden werden.
Solche Gebinde werden herkömmlicherweise als Umreifungsgebinde bezeichnet, da auf
sonstige Umverpackungen wie bspw. Schrumpffolien o. dgl. völlig verzichtet werden
kann. Die Umreifungsbänder können wahlweise aus Metall bestehen. Üblicherweise werden
jedoch Bänder aus Kunststoff, insbesondere aus PET eingesetzt, die unter Vorspannung
an einer Überlappungsstelle miteinander verschweißt oder verklammert werden.
[0006] Die üblicherweise für die Umreifungen verwendeten PET-Bänder lassen sich leicht unter
Vorspannung verschweißen und mit gewissem Kraftaufwand unter Zerstörung der verschweißten
Verbindungsstelle vom Endkunden wieder lösen, wenn einzelne Behälter vom Gebinde getrennt
werden sollen. Zum Öffnen des Umreifungsbandes durch den Endverbraucher dient ein
über die verschweißte Verbindungsstelle überstehendes Ende des Bandes, an dem der
Benutzer ziehen und die Schweißstelle aufbrechen kann. Sofern keine solche Zuglasche
gebildet ist, muss der Endverbraucher das Umreifungsband zerschneiden. Diese beiden
Möglichkeiten zum Lösen der Umreifungsbänder sind gleichermaßen unkomfortabel und
mit Nachteilen behaftet, wenn die Öffnungslasche bspw. zu kurz oder schlecht zu greifen
ist.
[0007] Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein kostengünstiges, stabiles
und einfach handhabbares Umreifungsgebinde zur Verfügung zu stellen, bei dem sich
die Umreifung einfach und mit geringen Kräften von Hand lösen lässt, insbesondere
in einer Einhandbedienung.
[0008] Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs
erreicht, wobei sich Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung aus den
abhängigen Ansprüchen ergeben. Zur Erreichung der Ziele schlägt die vorliegende Erfindung
ein Umreifungsgebinde vor, das durch mindestens zwei miteinander verbundene Artikel
wie bspw. PET-Behälter oder andere Flüssigkeitsbehälter gebildet ist, die mit wenigstens
einer horizontal um eine Außenseite der Artikel oder PET-Behälter gespannten, band-
oder streifenartigen, geschlossenen Umreifung zusammengehalten sind. Diese Umreifung
ist wiederum durch ein, zwei oder mehr gleichartige oder unterschiedliche Umreifungsbänder
aus Kunststoff oder einem Verbundmaterial gebildet, deren Enden jeweils überlappend
und unter Ausbildung einer einteiligen oder mehrteiligen Kontaktstelle aneinander
fixiert sind. Um ein problemloses Öffnen und Lösen des Umreifungsbandes zu ermöglichen,
überragt ein freies Ende die Kontaktstelle an einer Außenseite des Gebindes und bildet
einen von Hand greifbaren Abziehgriff zum Öffnen des wenigstens einen Umreifungsbandes
der Umreifung durch Auftrennen der Kontaktstelle. Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist das den Abziehgriff bildende freie Ende des Umreifungsbandes zumindest bereichsweise
oder abschnittsweise mit haftreibungserhöhenden und/oder einen Formschluss mit wenigstens
einem Finger einer menschlichen Hand ermöglichenden bzw. ausbildenden Mitteln versehen.
Es hat sich in zahlreichen Versuchen herausgestellt und nachweisen lassen, dass die
menschliche Hand durch Greifen und Klemmen des Daumens und eines oder zwei Finger
eine Kraft von ca. 30 bis 35 N aufbringen kann, die in manchen Fällen nicht ausreicht,
um eine Kontaktkraft einer zuvor für die Fixierung des vorgespannten Umreifungsbandes
hergestellten Schweißstelle aufzubrechen. Das bedeutet, dass in manchen Fällen die
durch die Greifkraft der menschlichen Hand aufzubringende Zugkraft zu gering ist,
um die Umreifung des Gebindes zu lösen und die Artikel oder Behälter aus dem Gebinde
zu entnehmen. Zudem hat sich bei durchgeführten Versuchen an Gebinden mit Umreifungsbändern
herausgestellt, dass insbesondere eine mangelnde Reibung zwischen der Bandoberfläche
und den Fingern das Aufbringen einer höheren Aufreißkraft verhindern kann und zudem
dazu beiträgt, dass die Finger zum Abrutschen neigen können.
[0009] Um diese festgestellten Nachteile zu beseitigen, schlägt nun die Erfindung effektive
Gegenmaßnahmen vor, die entweder zu einer Erhöhung der Reibungskraft zwischen den
Fingern und der Bandoberfläche oder zu einer Verbesserung eines Formschlusses zwischen
dem Band und den Fingern oder zu einer Kombination beider Maßnahmen führt oder beiträgt.
So sieht eine erste Variante des erfindungsgemäßen Gebindes bzw. Umreifungsgebindes
vor, dass das den Abziehgriff bildende freie Ende des Umreifungsbandes zumindest einseitig
mit wenigstens einem haftreibungserhöhenden Klebepunkt und/oder wenigstens einem haftreibungserhöhenden
Klebeabschnitt oder -bereich versehen ist. Wahlweise kann das den Abziehgriff bildende
freie Ende des Umreifungsbandes auch mit wenigstens einem Einsatz wie einem Knopf,
einem Niet o. dgl. versehen sein. Als weitere Alternative kann das den Abziehgriff
bildende freie Ende des Umreifungsbandes zumindest einseitig mit wenigstens einer
haftreibungserhöhenden Beschichtung und/oder wenigstens einer haftreibungserhöhenden
Lackierung versehen sein. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, das den Abziehgriff
bildende freie Ende des Umreifungsbandes zumindest einseitig mit wenigstens einem
haftreibungserhöhenden und/oder einen Formschluss ermöglichenden oder verbessernden
Strukturierung zu versehen. Eine solche Strukturierung, Riffelung, Aufrauung oder
dergleichen Maßnahme lässt sich insbesondere bei Umreifungsbändern aus thermoplastischen
Materialien relativ leicht herstellen, bspw. durch Wärmeumformung. Auch Perforierungen,
Schlitzungen und/oder Aufrauungen des Bandendes eignen sich für die gewünschte Reibungserhöhung
beim Greifen des Bandendes, der als Abziehgriff dient.
[0010] Je nach verfügbarer Fertigungstechnik kann auf die Öffnungslasche bspw. ein Heißleim
in Form eines Klebepunktes, einer Leimraupe oder einer gerippten Leimfläche o. dgl.
aufgetragen werden. Der Heißleim kann mit handelsüblichen Heißleimgeräten aufgetragen
werden. In diesem Zusammenhang kann es sinnvoll sein, die Lasche vor dem Leimauftrag
präzise einzuspannen, bspw. durch eine geeignete Fangeinrichtung wie einen Zentrierklotz
o. dgl. Grundsätzlich kann der Leimauftrag hinsichtlich der damit erzielten Oberfläche,
der Dicke als auch der Grundfläche nahezu beliebig gestaltet werden. Auch alle anderen
erwähnten Maßnahmen zur Reibungserhöhung wie ein Knopf, ein Niet, eine Strukturierung,
Riffelung, Perforierung etc. lassen sich auf unterschiedliche Weise gestalten, wobei
sich jeweils der gewünschte Effekt erzielen lässt, der in einer Erhöhung der durch
die menschliche Hand übertragbaren Klemmkraft besteht.
[0011] Letztlich führen die erwähnten Maßnahmen wie bspw. der Leimauftrag dazu, dass die
Haftung der menschlichen Finger auf der Öffnungslasche durch Formschluss und/oder
Reibungserhöhung erhöht. Durch Messungen konnte ermittelt und nachgewiesen werden,
dass durch den Leimauftrag und/oder durch eine oder mehrere der übrigen beschriebenen
Maßnahmen eine Klemm- und Zugkraft von mehr als 50 N durch Ziehen an der Lasche aufgebracht
werden können. Auf diese Weise kann einerseits das Umreifungsgebinde durch den Endverbraucher
zuverlässig geöffnet werden. Andererseits wird die Prozesssicherheit bei der Herstellung
der Gebinde dadurch erhöht, dass eine größere Toleranz bei der Reproduzierbarkeit
der Festigkeit der Schweißverbindung bei der Aufbringung und Fixierung der Umreifungsbänder
zugelassen werden kann. Da eine höhere Zugkraft beim Öffnen der Umreifungsbänder übertragbar
ist, kann die Schweißverbindung zumindest geringfügig stabiler ausgeführt werden,
was die Gefahr eines Versagens und eines Bruchs der Schweißstelle bei der Handhabung
der Umreifungsgebinde mit der Folge des Auseinanderfallens des Gebindes deutlich reduzieren
kann.
[0012] Ein weiterer Vorteil lässt sich durch eine optionale Einfärbung des Leimauftrags
oder durch eine Farbgebung der entsprechenden Modifikation am Abziehgriff erzielen,
da damit dem Endverbraucher optisch signalisiert werden kann, wo er den Griff zum
Öffnen des Gebindes findet und wo er ziehen muss, um die Umreifung vom Gebinde zu
trennen.
[0013] Da ein Aufziehen eines Umreifungsbandes an einem als Abziehgriff oder Lasche ausgebildeten
überstehenden freien Ende wahlweise nicht nur mit einem sog. Spitzgriff, sondern auch
mit einem sog. Schlüsselgriff erfolgen kann, sieht eine weitere sinnvolle Ausführungsvariante
der Erfindung vor, den Schlüsselgriff dadurch und dahin gehend zu unterstützen bzw.
zu optimieren, dass das den Abziehgriff bildende freie Ende des Umreifungsbandes mit
einer geschlossenen Schlaufe versehen bzw. als solche ausgebildet ist, die einen Formschluss
mit wenigstens einem Finger einer menschlichen Hand ermöglicht. In diesem Zusammenhang
meint der Begriff des Schlüsselgriffes ein Greifen der Lasche zwischen der Daumenfläche
und einem abgewinkelten Zeigefinger, während der Begriff des Spitzgriffes einen Griff
der aneinander drückenden Daumenspitze und der Fingerspitze des Zeigefinders meint.
Wenn nun gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Umreifungsgebindes das freie Ende als geschlossene Schlaufe ausgebildet ist, so sind
wahlweise die beiden genannten Griffarten möglich, was jeweils durch die Umlenkungsstelle
der Schlaufe bzw. der durch das Greifen gebildeten Knickstelle erleichtert wird, da
die Finger dadurch am Abrutschen gehindert werden. Darüber hinaus erlaubt die geschlossene
Schlaufe einen Eingriff mit einem beliebigen Finger, typischerweise dem Zeige- oder
dem etwas stärkeren Mittelfinger und einen Zug daran, so dass sich die Haftstelle
des Umreifungsbandes relativ leicht, d.h. mit vertretbarer Handkraft aufbrechen und
lösen lässt. Auf diese Weise können problemlos Öffnungskräfte von deutlich mehr als
50 N aufgebracht werden, sofern dies aufgrund der Festigkeit der Kontaktstelle am
Umreifungsband notwendig oder zweckmäßig ist.
[0014] Das Ende der Schlaufe kann grundsätzlich auf unterschiedliche Weise am Umreifungsband
fixiert sein. So eignen sich bspw. Fixierungsarten, bei denen das Ende der Schlauf
am Umreifungsband verschweißt oder verklebt und/oder vernietet ist.
[0015] Darüber hinaus ist es wahlweise bei allen oben beschriebenen Ausführungsvarianten
der Gestaltung des Abziehgriffes möglich, die Kontaktstelle am Umreifungsband zweiteilig
auszubilden, wobei zwei voneinander beabstandete Haftstellen der überlappenden Abschnitte
des Umreifungsbandes durch eine Entlastungsschlaufe voneinander getrennt sind, und
wobei ein überstehendes freies Ende als Abziehgriff ausgebildet ist. Hierbei ist es
sinnvoll, bei einer dem Abziehgriff näher liegenden ersten Haftstelle eine kleinere
und/oder schwächer ausgebildete effektive Haftfläche auszubilden als bei einer durch
die Entlastungsschlaufe vom Abziehgriff getrennten, weiter entfernt liegenden zweiten
Haftstelle. So kann bspw. die erste Haftstelle mit einer Verklebung oder Verschweißung
ausgestattet sein, deren Klebekraft oder Haftkraft geringer ist als eine Klebe- oder
Haftkraft der mit einer Verklebung oder Verschweißung ausgestatteten zweiten Haftstelle.
Auf diese Weise können vorteilhaft die Abziehkräfte so gesteuert und definiert werden,
dass die dem als Abziehgriff ausgebildeten freien Ende nächstliegende Fixierungsstelle
leichter aufzutrennen ist als die andere. Dadurch, dass die Lösekraft zum Öffnen der
ersten Verbindungsstelle, die einseitig an den Abziehgriff grenzt, geringer ist als
die Lösekraft zum Öffnen der zweiten Verbindungsstelle, die von der ersten Verbindungsstelle
durch die Entlastungslasche getrennt ist, kann gewährleistet werden, dass unter allen
Umständen die erste Verbindungsstelle beim manuellen Ziehen des Abziehgriffes zuerst
nachgibt und aufreißt, so dass zunächst die Vorspannung des Umreifungsbandes unter
Straffung der Entlastungslasche abgebaut wird. Erst anschließend kann die einen größeren
Widerstand bietende zweite Verbindungsstelle geöffnet und aufgerissen werden. Durch
diese Konfiguration wird ein unerwünschtes Ab- oder Zurückschnellen des abrupt öffnenden
Umreifungsbandes zuverlässig verhindert, da zuvor die Spannung des gestrafften Bandes
abgebaut wird, indem die Entlastungslasche eine bestimmte Bandlängung zulässt, bis
das Band lose über die Artikel oder Behälter liegt und problemlos komplett geöffnet
werden kann. Wahlweise kann es für die leichte Handhabbarkeit von Vorteil sein, wenn
die Kontaktstellen und/oder die Verbindungsstellen jeweils strukturierte Verklebungs-
und/oder Verschweißungsstellen zur Beeinflussung und/oder Erleichterung eines Ablösevorgangs
aufweisen, wobei vorzugsweise eine größere Klebe- oder Schweißkontaktfläche an der
zweiten Kontaktstelle vorgesehen ist, die entfernt vom Abziehgriff liegt, so dass
unter allen in der Praxis auftretenden Umständen die dem Abziehgriff näher liegende
Verbindungsstelle bei gegebener manueller Zugkraft zuerst aufgetrennt wird.
[0016] Die vorliegende Erfindung umfasst nicht nur das in verschiedenen Ausführungsvarianten
beschriebene Umreifungsgebinde, sondern gleichermaßen ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Umreifungsgebindes, bei dem mindestens zwei Artikel mit wenigstens einer
horizontal um eine Außenseite der Artikel gespannten, band- oder streifenartigen,
geschlossenen Umreifung zusammengehalten und miteinander verbunden werden. Dabei werden
die Umreifungsbänder durch ein, zwei oder mehr gleichartige oder unterschiedliche
Umreifungsbänder aus Kunststoff oder einem Verbundmaterial gebildet, deren Enden jeweils
überlappend und unter Ausbildung einer einteiligen oder mehrteiligen Kontaktstelle
aneinander fixiert werden. Zudem wird ein freies Ende des Umreifungsbandes, das die
Kontaktstelle an einer Außenseite des Gebindes überragt, als ein von Hand greifbarer
Abziehgriff zum Öffnen des wenigstens einen Umreifungsbandes der Umreifung durch Auftrennen
der Kontaktstelle ausgebildet. Außerdem wird bei dem Verfahren das den Abziehgriff
bildende freie Ende des Umreifungsbandes zumindest bereichsweise mit haftreibungserhöhenden
und/oder einen Formschluss mit wenigstens einem Finger einer menschlichen Hand ermöglichenden
bzw. ausbildenden Mitteln ausgestattet, so dass das solchermaßen ausgestattete Umreifungsband
weitgehend problemlos mit einem oder zwei Fingern gegriffen und unter Auftrennung
und Zerstörung der das Band am Gebinde fixierenden Schweiß-, Klebe- oder Haftverbindung
gelöst und vom Gebinde getrennt werden kann.
[0017] Um die Platzierung der zusätzlichen Griffhilfen am Abziehgriff zu erleichtern, sieht
eine Variante des Verfahrens vor, dass das mit dem fixierten Umreifungsband versehene
Umreifungsgebinde während einer stetigen Beförderung in einer Transportrichtung seitlich
an einer Applikationseinrichtung vorbeigeführt wird, wobei gleichzeitig das freie
Ende des Umreifungsbandes, das die Kontaktstelle an der Außenseite des Gebindes überragt,
mittels Zentrier- und/oder Führungselementen in eine definierte Lage gebracht und
anschließend mit den haftreibungserhöhenden und/oder einen Formschluss mit wenigstens
einem Finger einer menschlichen Hand ermöglichenden bzw. ausbildenden Mitteln versehen
wird. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die haftreibungserhöhenden und/oder
den Formschluss verbessernden Mittel exakt an die richtige Stelle aufgetragen werden.
Hierzu werden Zentrier- und/oder Führungselemente eingesetzt, die bspw. durch seitliche
Führungsschienen o. dgl. gebildet sein können, die das Bandende gleitend führen und
lenken, so dass das zu bearbeitenden Bandende in eine exakte Relativposition zu einem
Klebstoff- oder Lackapplikator o. dgl. gebracht werden kann.
[0018] Eine einfache Möglichkeit, solche Beschichtungen, Klebepunkte oder sonstige Applikationen
am Abziehgriff aufzubringen, besteht auch in einem zusätzlichen Verfahrensschritt
beim oder nach dem Abtrennen des Bandendes von einem mittels Applikationskopf endlos
zugeführten Umreifungsband, von dem bei der Gebindeumreifung eine definierte Länge
zugeführt und das nach dem Herstellen der Verschweißung unter definierter Bandvorspannung
am Gebinde abgetrennt wird, wobei der Abziehgriff durch eine definierte Länge eines
die Kontaktstelle überragenden Bandabschnittes gebildet ist. Wenn bei dem Vorgang
des Abtrennens oder Abschneidens des Bandes ein zusätzlicher Applikationsschritt zum
Aufbringen eines Klebepunktes o. dgl. eingeführt wird, führt dies zu minimalem Zusatzaufwand
bei der Gebindeherstellung und ermöglicht es ggf., auf getrennte Applikationseinrichtungen
gänzlich zu verzichten.
[0019] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines mit einer horizontalen Umreifung und
mit einem Tragegriff versehenen Gebindes in diagonaler Anordnung.
Fig. 2 zeigt in zwei Ansichten eine erste Variante der Umreifung.
Fig. 3 zeigt in drei Detailansichten verschiedene weitere Varianten der Umreifung.
Fig. 4 zeigt in vier Detailansichten Gestaltungsvarianten eines als Abziehgriff fungierenden
freien Endes der Umreifung.
Fig. 5 zeigt in zwei Detailansichten verschiedene weitere Varianten der Umreifung
mit einer Abziehschlaufe am Bandende.
Fig. 6 zeigt in vier Detailansichten aufeinander folgende Prozessphasen bei der Herstellung
eines Umreifungsgebinde gemäß vorliegender Erfindung.
[0020] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0021] Bei dem nachfolgend beschriebenen Umreifungsgebinde 10 bzw. der nachfolgend beschriebenen
Verkaufseinheit sind mehrere Artikel 12 am Beispiel von Getränkebehältern 14 zusammengefasst.
Die Gebinde 10 werden durch Umreifen der Behälter 14 mit Hilfe von flexiblen Bändern
aus Kunststoff oder aus anderen Materialien, insbesondere aus PP oder PET gebildet.
Grundsätzlich sind mit der aufgezeigten Verbindungsart "Behälterumreifen" alle denkbaren
geometrischen Anordnungen der Behälter 14 möglich: Lineare Matrixanordnung in einer
n x m-Anordnung von Zeilen und Spalten für runde oder rechteckige, quadratische oder
andere Behälter sowie z.B. Kugelpackungen im 30°- bzw. 60°-Winkel bei runden Behältern
14 in beliebiger Anzahl. Die Anordnung der Gebinde 10 und ihrer Artikel 12 oder Behälter
14 ist abhängig von der Zuführung der Behälter 14 und deren Einteilung durch sog.
Behältereinteiler innerhalb eines hier nicht näher ausgeführten Zuführabschnittes.
[0022] Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines solchen Umreifungsgebindes 10.
Bei der Gebindeanordnung sind die Artikel 12 bzw. Behälter 14 nebeneinander in einer
sog. Längsformation angeordnet. Das Gebinde 10 setzt sich im vorliegenden Beispiel
aus sechs miteinander verbundenen PET-Behältern 14 zusammen, die mit einer horizontal
um eine Außenseite 16 der PET-Behälter 14 gespannten, band- oder streifenartigen Umreifung
18 zusammengehalten sind. Die Umreifung 18 ist durch ein flaches Umreifungsband 20
aus Kunststoff gebildet, das um die Artikel 12 bzw. Behälter 14 gespannt und mit seinen
überlappenden freien Enden unter Aufbringung einer Vorspannung fixiert ist. Diese
Verbindungsstelle wird im vorliegenden Zusammenhang allgemein als Kontaktstelle 22
bezeichnet. Die Umreifung 18 bzw. das Umreifungsband 20 ist an der Kontaktstelle 22
mittels einer stoffschlüssigen Verbindung, bspw. in Form wenigstens einer Schweißverbindung
oder einer Klebeverbindung fixiert. Wahlweise kann zudem ein schlaufenartiger Tragegriff
24 vorgesehen sein, der die Oberseiten des Gebindes 10 in schräger bzw. diagonaler
Richtung überspannt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Umreifung 18 in einem
oberen Bereich um die Behälter 14 gespannt und liegt in einer sog. Griffmulde 15,
durch welche die Behälter 14 tailliert sind.
[0023] Ein freies Ende 26 des Umreifungsbandes 20 steht an der Kontaktstelle 22 nach außen
ab, überragt an dieser Stelle die Außenseite des Gebindes 10 und bildet dort einen
von Hand greifbaren Abziehgriff 28 zum Öffnen des wenigstens einen Umreifungsbandes
20 der Umreifung 18 durch Auftrennen der Kontaktstelle 22, was jedoch in der schematischen
Perspektivdarstellung der Fig. 1 nicht deutlich erkennbar, sondern lediglich angedeutet
ist. Wie anhand der folgenden Figuren noch näher erläutert wird, ist das den Abziehgriff
28 bildende freie Ende 26 des Umreifungsbandes 20 zumindest bereichsweise mit haftreibungserhöhenden
und/oder einen Formschluss mit wenigstens einem Finger einer menschlichen Hand ermöglichenden
bzw. ausbildenden Mitteln versehen, wodurch das Abziehen des Umreifungsbandes 20 zum
Auftrennen des Gebindes 10 wesentlich erleichtert ist.
[0024] Die perspektivische Darstellung der Fig. 2a verdeutlicht eine Ausführungsvariante
eines Umreifungsbandes 20, wie es für das erfindungsgemäße Umreifungsgebinde 10 gemäß
Fig. 1 eingesetzt werden kann. Die schematische Draufsicht der Fig. 2a verdeutlicht
die Anordnung der einzelnen Behälter 14 im Gebinde 10 und deren Zusammenhalt durch
das vorgespannte Umreifungsband 20.
[0025] Die in der Fig. 2a gezeigte Variante der Umreifung 18 sieht ein Umreifungsband 20
mit einem sog. Kompensator 30 zum Abbau der Vorspannung beim Entfernen der Umreifung
18 bzw. des Umreifungsbandes 20 von den Behältern 14 vor. Dieser Kompensator 30 ist
als Entlastungsschlaufe 32 ausgebildet, der sich nach innen zur Behälteraußenseite
16 eines der Behälter 16 des Gebindes 10 auswölbt. Der Kompensator 30 bzw. Entlastungsschlaufe
32 wird dadurch gebildet, dass die Kontaktstelle 22 insgesamt zwei Verbindungsstellen
34 und 36 aufweist, die jeweils die aneinander stoßenden und überlappenden Bandenden
des zu verbindenden Umreifungsbandes 20 miteinander verbinden, insbesondere durch
Verschweißen und/oder Verkleben. Zwischen den beiden voneinander beabstandeten Verbindungsstellen
34 und 36 befindet sich ein Bandabschnitt 38 oder eine Lasche, der/die länger ist
als der Abstand der beiden Verbindungsstellen, so dass er/sie sich in Form der Entlastungsschlaufe
32 nach innen wölbt und dadurch den Kompensator 30 bilden kann, wenn das Umreifungsband
20 durch Ziehen am Abziehgriff 28 vom Gebinde 10 gelöst werden soll. Die schematische
Draufsicht der Fig. 2b zeigt diese einzelnen Komponenten in Zusammenwirkung mit den
umreiften und durch das Umreifungsband 20 zusammengehaltenen Behältern 14.
[0026] Es sei an dieser Stelle betont, dass der Kompensator 30 im Zusammenhang der vorliegenden
Erfindung lediglich als Option anzusehen ist, für die Verwirklichung des erfindungsgemäßen
Umreifungsgebindes 10 jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Das Umreifungsband 20
kann auch mit nur einer Verbindungstelle 34 an der Kontaktstelle 22 und ohne den Kompensator
30 bzw. die Entlastungsschlaufe 32 gleichermaßen ihren Zweck für die leicht lösbare
Umreifung 18 des Gebindes 10 erfüllen.
[0027] Wie die Figuren 2a und 2b andeuten, können die beiden Verbindungsstellen 34 und 36
der beiden überlappenden Enden des Umreifungsbandes 20 derart gestaltet sein, dass
das Umreifungsband 20 zwischen den beiden beabstandeten Verbindungsstellen 34 und
36, die insbesondere durch Verschweißungen gebildet sein können, nicht bündig anliegt,
sondern dass eine Seite geringfügig zu lang ist und dadurch den längeren Bandabschnitt
38 bzw. die oben erwähnte Lasche bildet. Bei dieser Lasche 38 heben sich die beiden
übereinander liegenden Abschnitte der Umreifung 18 geringfügig voneinander ab. Wird
nun die Umreifung 18 bzw. das Umreifungsband 20 durch Ziehen am Abziehgriff 28 des
überstehenden Endes 26 gelöst, so wird zunächst die erste Schweißstelle der ersten
Verbindungsstelle 34 unmittelbar an diesem überstehenden Ende 26 aufgebrochen. Hierdurch
entspannt sich zunächst das unter hoher Vorspannung stehende Umreifungsband 20 um
einen geringen Betrag, der durch den Kompensator 30 bzw. die Längendifferenz zwischen
dem Abstand der beiden Verbindungsstellen 34 und 36 und der tatsächlichen Länge des
Bandabschnittes 38 dazwischen zur Verfügung gestellt wird. Erst anschließend wird
die nun gelockerte Umreifung 18 durch Aufbrechen der zweiten Schweißstelle der zweiten
Verbindungsstelle 36 vollständig geöffnet und kann anschließend entfernt werden. Da
die Umreifungsbänder 20 normalerweise unter relativ hoher Vorspannung aufgebracht
werden, ist ihr Entfernen oftmals mit einer schlagartigen Entspannung verbunden, die
für viele Benutzer als unkomfortabel empfunden wird, zumal das Umreifungsband 20 durch
seine plötzliche Entspannung ggf. auch peitschenartig vom Gebinde 10 abschnellen kann.
Dies wird durch die optional zu verstehende Variante der Entlastungsschlaufe 32 (Kompensator
30) entsprechend Fig. 2 zuverlässig verhindert.
[0028] Die beiden erwähnten Verbindungsstellen 34 und 36 können bspw. als Schweißstellen
oder als Klebestellen ausgebildet sein, wobei sich die erste Verbindungsstelle 34
bzw. Schweißstelle sinnvollerweise mit geringerer Zugkraft lösen und auftrennen lässt
als die zweite Verbindungsstelle 36. Auf diese Weise kann die Verschweißung oder Verklebung
der Kontaktstelle 22 allmählich aufgetrennt werden, wobei zunächst der Kontaktbereich
im Bereich der ersten Verbindungsstelle 34 (links im Bild der Figuren 2a und 2b) abgelöst
wird, wodurch die Lasche 38 als Bandreservoir zum Abbau der Vorspannung zur Verfügung
steht. Erst danach wird durch weiteren Zug an der Zuglasche 28 die zweite Verbindungsstelle
36 abgelöst, wodurch die Kontaktstelle 22 vollständig getrennt wird; das Umreifungsband
20 ist dadurch geöffnet und kann von den Behältern 14 abgenommen werden, wodurch das
Gebinde 10 in seine Einzelteile zerlegt werden kann.
[0029] Die Detailansichten der Figuren 3a, 3b und 3c verdeutlichen verschiedene Ausführungsvarianten
einer erfindungsgemäß ausgestalteten Kontaktstelle 22 der Umreifung 18, bei denen
jeweils auf den in Fig. 2 gezeigten Kompensator 30 verzichtet wurde. Da in den Figuren
3a, 3b und 3c schwerpunktmäßig der Abziehgriff 28 in verschiedenen, beispielhaft zu
verstehenden Ausgestaltungsmöglichkeiten gezeigt und nachfolgend erläutert ist, ist
mit dem Verzicht auf die Darstellung des Kompensators keinerlei Aussage über die Vorteilhaftigkeit
der einen oder der anderen Variante getroffen.
[0030] Wie es die Fig. 3a erkennen lässt, kann am freien Ende 26 des Umreifungsbandes 20,
das die Kontaktstelle 22 mit der geschweißten oder geklebten Verbindungsstelle 34
überragt, wahlweise ein Klebe- oder Leimpunkt 40 aufgebracht sein, der bspw. mit einem
geeigneten Klebstoff- oder Leimapplikator 42 zugeführt werden kann. Dieser Applikator
42 ist an geeigneter Stelle an einem Transportabschnitt zur Förderung der Gebinde
10 anzubringen, damit der Klebe- oder Leimpunkt 40 exakt an der richtigen Stelle,
am freien Ende 26, an der vom Gebinde 10 abgewandten Außenseite des Abziehgriffes
28, aufgebracht werden kann. Der schematisch angedeutete Klebepunkt oder Leimpunkt
40 bildet auf diese Weise das erwähnte, die Haftreibung und/oder den Formschluss mit
greifenden Fingern einer menschlichen Hand verbessernde Mittel, so dass eine höhere
Zugkraft zum Öffnen des Umreifungsbandes 20 unter Auftrennung der Kontaktstelle 22
aufgebracht werden kann als dies bei einem unbehandelten freien Bandende 26 der Fall
wäre.
[0031] Die Detailansicht der Fig. 3b zeigt eine zweite Variante eines solchen, die Haftreibung
und/oder den Formschluss mit greifenden Fingern einer menschlichen Hand verbessernde
Mittels, das durch eine Strukturierung 44 am freien Ende 26 des Umreifungsbandes 20,
das die Kontaktstelle 22 mit der geschweißten oder geklebten Verbindungsstelle 34
überragt, gebildet ist. Zur Herstellung und Aufbringung einer solchen Strukturierung
kann ein geeigneter, bspw. zangenartiger Applikator eingesetzt werden, der das Band
auf eine Erweichungstemperatur erwärmt, so dass es plastisch umgeformt werden und
eine dauerhafte Strukturierung 44 eingebracht werden kann. Ein solcher Applikator
nutzt bspw. das bekannte Heißprägeverfahren zur Herstellung der in Fig. 3b angedeuteten
Strukturierung 44 am Abziehgriff 28. Die schematisch angedeutete Strukturierung 44
bildet auf diese Weise das erwähnte, die Haftreibung und/oder den Formschluss mit
greifenden Fingern einer menschlichen Hand verbessernde Mittel, so dass auch hierdurch
eine höhere Zugkraft zum Öffnen des Umreifungsbandes 20 unter Auftrennung der Kontaktstelle
22 aufgebracht werden kann als dies bei einem unbehandelten freien Bandende 26 der
Fall wäre.
[0032] Wie es die Fig. 3c erkennen lässt, kann am freien Ende 26 des Umreifungsbandes 20,
das die Kontaktstelle 22 mit der geschweißten oder geklebten Verbindungsstelle 34
überragt, wahlweise auch ein Lackauftrag oder eine Lackschicht 46 aufgebracht sein,
die bspw. mit einem geeigneten Lackapplikator 48 zugeführt und aufgebracht werden
kann. Dieser Applikator 48 ist an geeigneter Stelle am Transportabschnitt zur Förderung
der Gebinde 10 anzubringen, damit die Lackschicht 46 exakt an der richtigen Stelle,
am freien Ende 26, an der vom Gebinde 10 abgewandten Außenseite des Abziehgriffes
28, aufgebracht werden kann. Die schematisch angedeutete, ggf. mit einer geeigneten
Strukturierung ergänzte Lackschicht 46 bildet auf diese Weise das erwähnte, die Haftreibung
und/oder den Formschluss mit greifenden Fingern einer menschlichen Hand verbessernde
Mittel, so dass eine höhere Zugkraft zum Öffnen des Umreifungsbandes 20 unter Auftrennung
der Kontaktstelle 22 aufgebracht werden kann als dies bei einem unbehandelten freien
Bandende 26 der Fall wäre.
[0033] Eine hier nicht gezeigte Variante kann vorsehen, dass das den Abziehgriff 28 bildende
freie Ende 26 des Umreifungsbandes 20 mit einem geeigneten Einsatz wie bspw. einem
Knopf, einem Niet o. dgl. versehen ist, was ebenso zu gewünschten Verbesserung des
Formschlusses und damit zur Aufbringung einer höheren Zugkraft bei der Auftrennung
der Kontaktstelle 22 beitragen kann.
[0034] Die vier schematischen Darstellungen der Fig. 4 zeigen verschiedene Möglichkeiten
einer Strukturierung und/oder Modifizierung des am freien Ende 26 des Umreifungsbandes
20 ausgebildeten Abziehgriffes 28, die gemäß Fig. 4a bspw. durch eine regelmäßige
Perforierung 50 mit eingestanzten Löchern 52 oder gemäß Fig. 4b durch eine Perforierung
50 mit sichelförmigen Durchbrüchen 54 gebildet sein kann. Neben den in Fig. 4a und
Fig. 4b gezeigten Perforierungsbeispielen können zahlreiche Abwandlungen und die unterschiedlichsten
Perforierungen, Durchbruchgestaltungen und/oder Strukturierungen in das Bandende 26
eingearbeitet werden, die allesamt denselben Effekt liefern können.
[0035] Die Fig. 4c zeigt beispielhaft eine Strukturierung 44, wie sie auch in der Fig. 3b
angedeutet ist. Eine solche Strukturierung 44 der Bandoberfläche kann bspw. mittels
eines bekannten Heißprägeverfahrens eingebracht werden. Grundsätzlich kann eine solche
Strukturierung 44 eine variable Rauheitstiefe aufweisen und bspw. auch durch eine
gezielte Aufrauung des Bandendes 26 realisiert sein. Die Fig. 4d zeigt beispielhaft
eine Lackschicht 46, wie sie auch in der Fig. 3c angedeutet ist. Eine solche Lackschicht
46 der Bandoberfläche kann bspw. mittels des in Fig. 3c angedeuteten Applikators 48
aufgebracht werden. Wahlweise kann auf die Lackschicht 46 ein zusätzliches Logo, Schriftzug
56 o. dgl. aufgebracht oder eingearbeitet sein, wie dies die Fig. 4d erkennen lässt.
Darüber hinaus lässt sich ein solches Logo oder eine Bedruckung auch für sinnvolle
Benutzerhinweise nutzen, bspw. für einen Schriftzug wie "Hier aufreißen" oder einen
anderen Hinweis zur leichteren Handhabung des Gebindes und dessen Umreifung.
[0036] Bei Bedarf können die in der Fig. 4 gezeigten Gestaltungsvarianten auch in nahezu
beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, ggf. unter sinnvoller Abwandlung der
einzelnen Gestaltungsmerkmale.
[0037] Die beiden schematischen Darstellungen der Fig. 5a und der Fig. 5b zeigen eine weitere
Ausführungsvariante des einen Formschluss mit wenigstens einem Finger einer menschlichen
Hand ermöglichenden bzw. ausbildenden Mittels am freien Ende 26 des Umreifungsbandes
20, das den Abziehgriff 28 bildet. Die Darstellungen der Figuren 5a und 5b unterscheiden
sich im Wesentlichen nur durch die Größe einer am Bandende 26 ausgebildeten und den
Abziehgriff 28 bildenden geschlossenen Schlaufe 58, wobei beide Varianten der Schlaufen
58 jeweils so ausgebildet sind, dass wenigstens ein Finger eines Benutzers hindurchgreifen
und unter Aufbringung von relativ hohen Kräften an der Schlaufe 58 ziehen kann, so
dass die Kontaktstelle 22 mit wenig Aufwand getrennt und das Band 20 von den Behältern
14 abgenommen werden kann. Ein Ende 60 der Schlaufe 58 kann am Umreifungsband 20 in
geeigneter Weise fixiert sein, insbesondere durch Verschweißung oder Verklebung oder
auf andere geeignete Weise.
[0038] Die in Fig. 5a gezeigte Variante der Schlaufe 58 erlaubt ein Eingreifen von zwei
oder mehr Fingern, während die in Fig. 5b gezeigte kleinere Schlaufe 58 zumindest
einen Finger eingreifen lässt.
[0039] Hier nicht dargestellt ist ein Applikationskopf zur Herstellung des optional zu verstehenden
Kompensators 30, des gemäß der obigen Ausführungsvarianten gestalteten Abziehgriffes
28 sowie dessen Beschichtungen und/oder Strukturierungen sowie ggf. zur Herstellung
des alternativen Schlaufengriffes 58 beim Verbinden der Bandenden der Umreifung 18.
Ein solcher Applikationskopf kann bspw. einen oder mehrere Klemmbügel zum Fixieren
des Bandes 20 während der Ausbildung der Schlaufe des Kompensators 30 durch Anheben
eines Kipphebels aufweisen. Das Verschweißen des Bandes 20 zur Herstellung der mechanisch
belastbaren Kontaktstelle 22 kann bspw. durch Einschwenken eines Heizdornes o. dgl.
erfolgen. Weiterhin können Nockenräder zur Betätigung der beweglichen Stempel und
des Schwenkhebels vorgesehen sein. Der Applikationskopf kann einerseits zur Herstellung
der Kontaktstelle 22 und damit der Aufbringung der Vorspannung der Umreifung 18 sowie
auch der Herstellung der Entlastungsschlaufe 32 dienen. Durch mehrere in ihren Bewegungsabläufen
miteinander gekoppelte Stempel und Zugeinrichtungen bzw. des Kipphebels kann grundsätzlich
jede gewünschte Variante der Entlastungsschlaufen 32 hergestellt und in die Umreifung
18 eingebracht werden. Die Fixierung der Entlastungsschlaufe 32 kann mit Hilfe des
erwähnten Heizdornes durch kurzzeitiges Erhitzen unter gleichzeitiger Aufbringung
eines definierten Anpressdrucks erfolgen. Das Band 20 wird damit an der Kontaktstelle
22 verschweißt, wobei gleichzeitig die gewünschten Fixierungen zur Herstellung der
Entlastungsschlaufe 32 bzw. des Kompensators 30 erfolgen. So kann der Applikationskopf
bspw. drei oder mehr nebeneinander angeordnete Halte- und/oder Hubabschnitte zur Fixierung,
Verschweißung und/oder Verklebung der Bandenden, zur Ausbildung der Schlaufen und/oder
Entlastungslaschen bzw. Aufreißlaschen aufweisen.
[0040] Die schematischen Darstellungen der Fig. 6 verdeutlichen aufeinander folgende Prozessschritte
bei der Herstellung eines Umreifungsgebindes 10, das mit einem Abziehgriff 28 gemäß
einer der oben beschriebenen Ausführungsvarianten ausgestattet wird. So verdeutlicht
die Fig. 6a eine erste Prozessphase, bei der das - hier nur als Ausschnitt dargestellte
- Gebinde 10 in Transportrichtung 62 auf einer hier nicht näher dargestellten Horizontalfördereinrichtung
befördert wird. Bei der in Fig. 6a gezeigten Prozessphase wurden bereits mehrere Artikel
12 oder Behälter 14 mit dem horizontal um eine Außenseite der Artikel 12 oder Behälter
14 gespannten, band- oder streifenartigen, geschlossenen Umreifung 18 miteinander
verbunden. Die Enden des Umreifungsbandes 20 wurden überlappend und unter Ausbildung
der Kontaktstelle 22 aneinander fixiert. Außerdem wurde das freie Ende 26 des Umreifungsbandes
20, das die Kontaktstelle 22 überragt, als der von Hand greifbare Abziehgriff 28 zum
Öffnen des Umreifungsbandes 20 der Umreifung 18 durch Auftrennen der Kontaktstelle
22 ausgebildet.
[0041] Um die Platzierung der zusätzlichen Griffhilfen (vgl. Fig. 3, Fig. 4) am Abziehgriff
28 zu erleichtern, sieht das Verfahren vor, dass das mit dem fixierten Umreifungsband
20 versehene Umreifungsgebinde 10 während seiner stetigen Beförderung in Transportrichtung
62 seitlich an einer Applikationseinrichtung 64 vorbeigeführt wird, mit deren Hilfe
das freie Ende 26 des Umreifungsbandes 20, das die Kontaktstelle 22 an der Außenseite
des Gebindes 10 überragt, mittels Zentrier- und/oder Führungselementen 66 in eine
definierte Lage gebracht und anschließend mittels des Leimapplikators 42 oder des
Lackapplikators 48 die gewünschte Beschichtung aufgebracht wird.
[0042] Die Fig. 6b zeigt eine nachfolgende Prozessphase, bei der das Gebinde 10 die Führungselemente
66 erreicht hat und seitlich passiert, die für die Zentrierung und exakte Positionierung
des freien Ende 26 mit dem Abziehgriff 28 sorgen sollen, so dass der Klebepunkt 40
(vgl. Fig. 3a) oder der Leimauftrag 46 (vgl. Fig. 3c) fehlerfrei und exakt platziert
werden kann. In der in Fig. 6c gezeigten Prozessphase wurde das freie Ende 26 des
Bandes 20 durch die Führungselemente 66 der Applikationseinrichtung 64 zentriert und
an die Außenseite des Gebindes 10 angelegt, so dass seine exakte Positionierung für
die nachfolgende Leim- oder Farbapplikation (Fig. 6d) gewährleistet ist. Die Fig.
6d verdeutlicht schließlich die Aktivierung der Applikationseinrichtung 42 oder 48,
wodurch der Leim- oder Farbauftrag an der exakt richtigen Position erfolgt, so dass
der Abziehgriff 28 gemäß Fig. 3a mit einem Leim- oder Klebepunkt 40 ausgestattet werden
kann.
[0043] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezuaszeichenliste
[0044]
- 10
- Gebinde, Umreifungsgebinde
- 12
- Artikel
- 14
- Behälter, Getränkebehälter, PET-Behälter
- 15
- Griffmulde
- 16
- Außenseite
- 18
- Umreifung
- 20
- Umreifungsband
- 22
- Kontaktstelle
- 24
- Tragegriff
- 26
- freies Ende
- 28
- Abziehgriff
- 30
- Kompensator
- 32
- Entlastungsschlaufe
- 34
- erste Verbindungsstelle
- 36
- zweite Verbindungsstelle
- 38
- Bandabschnitt, Lasche
- 40
- Klebepunkt, Leimpunkt
- 42
- Klebstoffapplikator, Leimapplikator
- 44
- Strukturierung
- 46
- Lackschicht, Lackauftrag
- 48
- Lackapplikator
- 50
- Perforierung
- 52
- Löcher, eingestanzte Löcher
- 54
- sichelförmige Durchbrüche
- 56
- Schriftzug
- 58
- Schlaufe, geschlossene Schlaufe
- 60
- Ende der Schlaufe
- 62
- Transportrichtung
- 64
- Applikationseinrichtung
- 66
- Zentrierelement, Führungselement
1. Gebinde (10), umfassend mindestens zwei miteinander verbundene Artikel (12), die mit
wenigstens einer horizontal um eine Außenseite der Artikel (12) gespannten, band-
oder streifenartigen, geschlossenen Umreifung (18) zusammengehalten sind, die durch
ein, zwei oder mehr gleichartige oder unterschiedliche Umreifungsbänder (20) aus Kunststoff
oder einem Verbundmaterial gebildet ist, deren Enden jeweils überlappend und unter
Ausbildung einer einteiligen oder mehrteiligen Kontaktstelle (22) aneinander fixiert
sind, wobei ein freies Ende (26) des Umreifungsbandes (20), das die Kontaktstelle
(22) an einer Außenseite des Gebindes (10) überragt, einen von Hand greifbaren Abziehgriff
(28) zum Öffnen des wenigstens einen Umreifungsbandes (20) der Umreifung (18) durch
Auftrennen der Kontaktstelle (22) bildet, und wobei das den Abziehgriff (28) bildende
freie Ende (26) des Umreifungsbandes (20) zumindest bereichsweise mit haftreibungserhöhenden
und/oder einen Formschluss mit wenigstens einem Finger einer menschlichen Hand ermöglichenden
bzw. ausbildenden Mitteln versehen ist.
2. Gebinde nach Anspruch 1, bei dem das den Abziehgriff (28) bildende freie Ende (26)
des Umreifungsbandes (20) zumindest einseitig mit wenigstens einem haftreibungserhöhenden
Klebepunkt (40) und/oder wenigstens einem haftreibungserhöhenden Klebeabschnitt oder
-bereich versehen ist.
3. Gebinde nach Anspruch 1, bei dem das den Abziehgriff (28) bildende freie Ende (26)
des Umreifungsbandes (20) mit wenigstens einem Einsatz wie einem Knopf, einem Niet
o. dgl. versehen ist.
4. Gebinde nach Anspruch 1, bei dem das den Abziehgriff (28) bildende freie Ende (26)
des Umreifungsbandes (20) zumindest einseitig mit wenigstens einer haftreibungserhöhenden
Beschichtung und/oder wenigstens einer haftreibungserhöhenden Lackierung (46) versehen
ist.
5. Gebinde nach Anspruch 1, bei dem das den Abziehgriff (28) bildende freie Ende (26)
des Umreifungsbandes (20) zumindest einseitig mit wenigstens einem haftreibungserhöhenden
und/oder einen Formschluss ermöglichenden oder verbessernden Strukturierung (44),
Perforierung (50), Schlitzung (54) und/oder Aufrauung versehen ist.
6. Gebinde nach Anspruch 1, bei dem das den Abziehgriff (28) bildende freie Ende (26)
des Umreifungsbandes (20) mit einer geschlossenen Schlaufe (58) versehen bzw. als
solche ausgebildet ist, die einen Formschluss mit wenigstens einem Finger einer menschlichen
Hand ermöglicht.
7. Gebinden nach Anspruch 6, bei dem ein Ende (60) der Schlaufe (58) am Umreifungsband
(20) fixiert, insbesondere verschweißt oder verklebt und/oder vernietet ist.
8. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Kontaktstelle (22) zweiteilig
ausgebildet ist, wobei zwei voneinander beabstandete Haftstellen (34, 36) der überlappenden
Abschnitte des Umreifungsbandes (20) durch eine Entlastungsschlaufe (32) voneinander
getrennt sind, und wobei ein überstehendes freies Ende (26) als Abziehgriff (28) ausgebildet
ist.
9. Gebinde nach Anspruch 8, bei dem eine dem Abziehgriff (28) näher liegende erste Haftstelle
(34) eine kleinere und/oder schwächer ausgebildete effektive Haftfläche aufweist als
die durch die Entlastungsschlaufe (32) vom Abziehgriff (28) getrennte, weiter entfernt
liegende zweite Haftstelle (36).
10. Gebinde nach Anspruch 9, bei dem die erste Haftstelle (34) mit einer Verklebung oder
Verschweißung ausgestattet ist, deren Klebekraft oder Haftkraft geringer ist als eine
Klebe- oder Haftkraft der mit einer Verklebung oder Verschweißung ausgestatteten zweiten
Haftstelle (36).
11. Verfahren zur Herstellung eines Umreifungsgebindes (10), bei dem mindestens zwei Artikel
(12) mit wenigstens einer horizontal um eine Außenseite der Artikel (12) gespannten,
band- oder streifenartigen, geschlossenen Umreifung (18) zusammengehalten und miteinander
verbunden werden, welche Umreifung (18) durch ein, zwei oder mehr gleichartige oder
unterschiedliche Umreifungsbänder (20) aus Kunststoff oder einem Verbundmaterial gebildet
werden, deren Enden jeweils überlappend und unter Ausbildung einer einteiligen oder
mehrteiligen Kontaktstelle (22) aneinander fixiert werden, wobei ein freies Ende (26)
des Umreifungsbandes (20), das die Kontaktstelle (22) an einer Außenseite des Gebindes
(10) überragt, als ein von Hand greifbarer Abziehgriff (28) zum Öffnen des wenigstens
einen Umreifungsbandes (20) der Umreifung (18) durch Auftrennen der Kontaktstelle
(22) ausgebildet wird, und wobei das den Abziehgriff (28) bildende freie Ende (26)
des Umreifungsbandes (20) zumindest bereichsweise mit haftreibungserhöhenden und/oder
einen Formschluss mit wenigstens einem Finger einer menschlichen Hand ermöglichenden
bzw. ausbildenden Mitteln ausgestattet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem das mit dem fixierten Umreifungsband (20) versehene
Umreifungsgebinde (10) während einer stetigen Beförderung in einer Transportrichtung
(62) seitlich an einer Applikationseinrichtung (64) vorbeigeführt wird, bei der das
freie Ende (26) des Umreifungsbandes (20), das die Kontaktstelle (22) an der Außenseite
des Gebindes (10) überragt, mittels Zentrier- und/oder Führungselementen (66) in eine
definierte Lage gebracht und anschließend mit den haftreibungserhöhenden und/oder
einen Formschluss mit wenigstens einem Finger einer menschlichen Hand ermöglichenden
bzw. ausbildenden Mitteln versehen wird.