[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine mit Umfluteinrichtung
und eine Waschmaschine.
[0002] Übliche Waschmaschinen weisen einen Laugenbehälter auf, der mit Waschflüssigkeit
gefüllt wird und in dem eine Trommel drehbar gelagert ist. Die Waschflüssigkeit kann
hierbei Wasser, Waschmittel und gegebenenfalls weitere Waschzusätze enthalten. Um
verschmutzte Wäsche zu reinigen, wird sie in die Trommel gefüllt und mittels Drehbewegungen
der Trommel in der Waschflüssigkeit gewälzt. Um die Waschwirkung zu steigern, weist
eine modernere Waschmaschine eine Umfluteinrichtung auf. Diese entnimmt einen Teil
der Waschflüssigkeit aus einem ersten Laugenbehälterbereich des Laugenbehälters und
führt ihn in einem zweiten Laugenbehälterbereich des Laugenbehälters wieder ein, um
die Wäsche zu umfluten. Bei derartigen Waschmaschinen mit Umfluteinrichtung, befindet
sich die Umfluteinrichtung während eines gesamten Waschschrittes in fortdauerndem
Betrieb.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Waschwirkung einer Waschmaschine mit
Umfluteinrichtung zu steigern.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch eine Waschmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0005] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein konstantes Betreiben der Umfluteinrichtung
nicht zu einer optimalen Waschleistung führt. Mit Waschleistung oder Waschwirkung
ist hierbei der Grad der Sauberkeit gemeint, die die Beladungsmenge an Wäsche mit
einem bestimmten Verschmutzungsgrad nach einem Waschschritt erreicht. Zwar erhöht
die Verwendung der Umfluteinrichtung die Waschwirkung, die Lösung liegt jedoch nicht
in einer fortdauernden Umflutung der Wäsche. Vielmehr existiert ein optimales Verhältnis
zwischen einer Umflutphasen-Dauer und einer Haltephasen-Dauer. Bei der Umflutphasen-Dauer
handelt es sich um den Zeitraum während des Waschschrittes, in dem ein Umfluten der
Wäsche mittels der Umfluteinrichtung stattfindet. Dementsprechend gibt die Haltephasen-Dauer
den Zeitraum während des Waschschrittes wieder, in dem ein wesentlich geringeres Umfluten
oder im Wesentlichen gar kein Umfluten stattfindet.
[0006] Das Verhältnis zwischen der Umflutphasen-Dauer und der Haltephasen-Dauer wird vorliegend
als Umflut-Halte-Quotient bezeichnet. Vorteilhafterweise sind die Umflutphasen in
dem Waschschritt gleich lang, ebenso wie die Haltephasen gleich lang sind. In diesem
Fall kann der Umflut-Halte-Quotient auch als Quotient zwischen der Dauer einer Umflutphase
und der Dauer einer darauffolgenden Haltephase errechnet werden. In jedem Fall handelt
es sich bei dem Umflut-Halte-Quotient um den Quotienten aus der Summe aller Umflutphasen-Dauern
und der Summe aller Haltephasen-Dauern in dem Waschschritt.
[0007] Aufgrund der Drehung der Trommel und dem hieraus resultierenden Schwenken der Wäsche
in der Waschflüssigkeit im Laugenbehälter wird die Wäsche gereinigt. Üblicherweise
weist die Trommel ein Schöpfsystem auf, beispielsweise in Form von Mitnehmern und/oder
Rillen, die auf ihrer Innenseite parallel zur Drehachse verlaufen, und/oder in Form
von Löchern in der Trommelwand. Durch das Schöpfsystem wird die freie Flotte, also
der nicht durch die Wäsche aufgenommene Teil der Waschflüssigkeit aufgewirbelt und
von außen nach innen bewegt, also vom Umfang der Trommel in Richtung der Drehachse.
So betrachtet bewegt die Umfluteinrichtung die freie Flotte eher von innen nach außen,
also von der Drehachse der Trommel zu ihrem Umfang. Mittels der Umfluteinrichtung
wird nämlich die freie Flotte aus einem unteren Laugenbehälterbereich entnommen, so
dass der Flüssigkeitsstand in dem Laugenbehälter sinkt, und an anderer Stelle, in
einem oberen Laugenbehälterbereich wieder von außen in die Trommel gegeben wird.
[0008] Wird die Umfluteinrichtung betrieben und die Wäsche umflutet, dann sinkt aufgrund
der Entnahme eines Teils der freien Flotte der Flüssigkeitspegel in dem Laugenbehälter.
Aufgrund dessen, funktioniert das Schöpfen möglicherweise weniger effektiv. Mittels
der hier beschriebenen intermittierenden Umflutung, indem sich also die Umflutphase
und die Haltephase im Waschschritt mehrmals abwechseln, wird sichergestellt, dass
das Umfluten und das Schöpfen abwechselnd mit voller Effizienz durchgeführt werden.
Zweckmäßigerweise erfolgt ein fortlaufender beziehungsweise ein ständiger Wechsel
zwischen Umflutphase und Haltephase über die Dauer des Waschschrittes. Hierbei ist
es nicht unbedingt notwendig, dass die Umfluteinrichtung vollständig ausgeschaltet
ist, sondern es reicht, wenn der aus dem ersten Laugenbehälterbereich entnommene,
geringere Teil der Waschflüssigkeit derart gering ist, dass sein Fehlen auf den Schöpfvorgang
keinen oder keinen merklichen Einfluss hat.
[0009] Vorteilhafterweise führt die Trommel im Wesentlichen während der gesamten Dauer des
Waschschrittes eine Drehbewegung aus, wobei die Drehrichtung hierbei wechseln kann.
Ein Waschschritt kann insbesondere ein Vorwaschgang oder ein Hauptwaschgang sein.
Es kann sich bei dem Waschschritt aber auch um eine Spülphase handeln. Der Waschschritt
weist abwechselnd mehrere Umflutphasen und Haltephasen auf, je nach Dauer des Waschschrittes
mehr als 2, 3, 4 oder 5 Umflutphasen und etwa ebenso viele Haltephasen. In der Haltephase
wird mit wesentlich weniger Waschflüssigkeit, also freier Flotte, umflutet. Vorzugsweise
wird das Umfluten in der Haltephase ganz eingestellt, so dass die gesamte freie Flotte
für den Schöpfvorgang mittels des Schöpfsystems der Trommel zur Verfügung steht.
[0010] Die Umfluteinrichtung weist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform eine Umflutpumpe
auf, welche während der Umflutphase den Teil der Waschflüssigkeit aus dem ersten Laugenbehälterbereich
durch eine Umflutleitung hindurch in den zweiten Laugenbehälterbereich pumpt, wobei
die Umflutpumpe während der Haltephase gedrosselt oder im Wesentlichen gestoppt wird.
Durch das Drosseln der Umflutpumpe wird erreicht, dass nur ein geringer Teil der Waschflüssigkeit
aus dem Laugenbehälter durch die Umflutleitung geschickt wird. Auch bei einer sehr
geringen Umflutung wird vorliegend von einer Haltephase gesprochen. Dies ist beispielsweise
dann sinnvoll, wenn die Umflutpumpe aufgrund der technischen Gegebenheiten nicht vollständig
ausgeschaltet werden kann, beziehungsweise wenn ein ständiges Ein/Ausschalten der
Umflutpumpe schädlich ist.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Umflut-Halte-Quotient
aus einer Umflutphasen-Dauer der Umflutphase und einer Haltephasen-Dauer der Haltephase
während des Waschschrittes in einem Bereich zwischen 0,1 und 0,9, zwischen 0,2 und
0,9, zwischen 0,3 und 0,8 oder zwischen 0,3 und 0,7 liegt. Ein Umflut-Halte-Quotient
von 0,3 bedeutet hierbei, dass während des Waschschrittes 30% der Zeit die Umfluteinrichtung
aktiv beziehungsweise vollständig aktiv ist, während sie während der übrigen 70% der
Zeit im Wesentlichen inaktiv beziehungsweise auf ein weit niedrigeres Niveau heruntergefahren
ist.
[0012] Das vorangehend beschriebene optimale Verhältnis zwischen einer Umflutphasen-Dauer
und einer Haltephasen-Dauer hängt von verschiedenen konstruktiven Faktoren und Bedienparametern
ab, beispielsweise von der Waschmaschinengröße, insbesondere von dem Trommelvolumen
der Trommel und der Größe des Laugenbehälters, von der Beladungsmenge, also dem Gewicht
der in die Trommel eingeführten Wäsche, von der freien Flotte, also dem Volumen der
nicht durch die Wäsche aufgenommenen Waschflüssigkeit und dergleichen. Es ist daher
von Vorteil, wenn der Umflut-Halte-Quotient für die Ansteuerung der Umfluteinrichtung
in Abhängigkeit von einem oder mehreren der genannten und gegebenenfalls in Abhängigkeit
von weiteren Faktoren und Parametern vor oder während des Waschschrittes eingestellt
wird.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass der Umflut-Halte-Quotient
in Abhängigkeit von einem gewählten Waschprogram eingestellt wird. Die Wahl des Waschprogramms
erfolgt hierbei vorzugsweise durch den Benutzer der Waschmaschine, beispielsweise
basierend auf Art und/oder Verschmutzungsgrad der Wäsche.
[0014] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass vor oder während des
Waschschrittes ein Beladungsgewicht als Gewicht der sich in der Trommel befindenden
Wäsche ermittelt und der Umflut-Halte-Quotient in Abhängigkeit von dem ermittelten
Beladungsgewicht eingestellt wird. Hierzu kann in der Waschmaschine ein entsprechender
Sensor angeordnet sein, der das Beladungsgewicht erfasst und an eine Steuerung sendet.
Bevorzugterweise wird der Umflut-Halte-Quotient bei einem höheren Beladungsgewicht
geringer eingestellt, als bei einem niedrigeren Beladungsgewicht. Beispielsweise kann
zwischen dem Umflut-Halte-Quotienten und dem Beladungsgewicht eine lineare Abhängigkeit
bestehen.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist alternativ oder kumulativ vorgesehen,
dass vor oder während des Waschschrittes ein Volumen der freien Flotte im Laugenbehälter
ermittelt und der Umflut-Halte-Quotient in Abhängigkeit von dem Volumen der freien
Flotte eingestellt wird. Das Volumen der freien Flotte ist davon abhängig, wie viel
Waschflüssigkeit in den Laugenbehälter eingelassen wird und wie viel davon von der
Wäsche aufgenommen wird. Dieses Volumen kann also als Schätzungswert ermittelt werden.
Alternativ oder zusätzlich kann jedoch ein Flüssigkeitspegel-Sensor in einem unteren
Bereich des Laugenbehälters angeordnet sein, der den Flüssigkeitspegel im Laugenbehälter
misst und daraus das Volumen der freien Flotte oder einen dementsprechenden Parameter
ermittelt. Bevorzugterweise wird der Umflut-Halte-Quotient bei einem höheren Volumen
der freien Flotte geringer eingestellt, als bei einem niedrigeren Beladungsgewicht.
[0016] Die Abhängigkeit des Umflut-Halte-Quotienten von dem Beladungsgewicht und/oder von
dem Volumen der freien Flotte kann in der Steuerung in Form einer Tabelle oder einer
mathematischen Formel abgelegt sein, auf die vor oder während des Waschschrittes zugegriffen
wird.
[0017] Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass die Umflutphasen-Dauer einer einzelnen Umflutphase
und/oder die Haltephasen-Dauer einer einzelnen Haltephase in einem Bereich zwischen
30 Sekunden bis 10 Minuten, oder zwischen einer und 5 Minuten liegen/liegt.
[0018] In einer einfachen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Trommel während des
gesamten Waschschrittes mit einer konstanten Drehzahl betrieben wird. Vorzugsweise
ist jedoch vorgesehen, dass die Trommel während der Umflutphase mit einer geringeren
oder einer höheren Drehzahl betrieben wird, als während der Haltephase. Eine höhere
Drehzahl der Trommel hat beispielsweise den Effekt, dass ein sogenannter Wäschetunnel
in der Trommel gebildet wird. Wird während der Umflutphase die Trommel schneller gedreht,
führt dies dazu, dass die Wäsche von innen nach außen besser von der Waschflüssigkeit
durchströmt wird. Beispielsweise kann die Trommel während der Haltephase mit einer
Drehzahl von zwischen etwa 20 und 70 Umdrehungen pro Minute (U/min), vorzugsweise
zwischen etwa 35 bis 60 U/min und während der Umflutphase mit einer Drehzahl von zwischen
etwa 50 und 100 U/min, vorzugsweise von etwa 80 U/min betrieben werden.
[0019] In jedem Fall kann die Drehzahl der Trommel während der Dauer der Haltephase rampenförmig
gesteigert werden, beispielsweise von 35 auf 60 U/min.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Trommel vor dem Waschschritt
mit einem maximalen Beladungsgewicht von zwischen 5 bis 10 kg oder zwischen 7 und
9 kg beladen wird. Die Waschmaschinen, welche durch eine entsprechende Steuerungseinheit
derart gesteuert werden, dass das vorliegende Verfahren zur Behandlung der Wäsche
durchgeführt wird, haben vorzugsweise eine Trommel mit einem Trommelvolumen zwischen
30 und 100 Litern, zwischen 40 und 80 Litern oder zwischen 50 und 75 Litern. Die vorangehend
aufgeführten Wertebereiche für den Umflut-Halte-Quotienten sind insbesondere für derartige
mittlere Trommelvolumen und/oder Beladungsgewichte optimal.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Waschmaschine gemäß einer bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 2
- ein Diagramm des Verlaufs einer Waschwirkung in Abhängigkeit von einem Umflut-Halte-Quotienten,
- Fig. 3
- ein Diagramm des Flüssigkeitsstandes in einem Laugenbehälter in Abhängigkeit von der
Zeit bei Durchführung einer intermittierenden Umflutung,
- Fig. 4
- ein Diagramm, das den optimalen Umflut-Halte-Quotienten in Abhängigkeit von einem
Beladungsgewicht zeigt und
- Fig. 5
- ein Diagramm, das den optimalen Umflut-Halte-Quotienten in Abhängigkeit von einem
Volumen der freien Flotte im Laugenbehälter zeigt.
[0022] In der Fig. 1 wird eine Waschmaschine 1 im Querschnitt schematisch dargestellt. Diese
weist einen Laugenbehälter 2 auf, in der eine Trommel 3 drehbar gelagert ist. Die
zu behandelnde Wäsche 5 wird durch einen Benutzer in der Trommel 3 angeordnet, bevor
er ein Waschprogramm auswählt. Die Waschmaschine 1 weist ferner eine Laugenpumpe 6
auf, mit der Waschflüssigkeit aus dem Laugenbehälter 2 abgepumpt werden kann, sowie
eine Umfluteinrichtung 4 aus einer Umflutpumpe 41, einer Umflutleitung 42 und einer
Umflutdüse 43. Bei Einschalten der Umflutpumpe 41 wird ein Teil der Waschflüssigkeit
aus einem ersten, vorliegend unteren Behälterbereich 21 entnommen und durch die Umflutleitung
42 mittels der Umflutdüse 43 in einen zweiten, vorliegend oberen Behälterbereich 22
eingeführt. Bei der Umflutdüse 43 kann es sich der Einfachheit halber um eine einfache
Öffnung in der Umflutleitung 42 handeln.
[0023] Während eines Waschschrittes wird die Trommel 3 mit einer bestimmten Drehzahl rotiert,
um die Wäsche 5 in der Waschflüssigkeit im Laugenbehälter 2 zu bewegen. Üblicherweise
ist die Umflutpumpe 41 während des gesamten Waschschrittes eingeschaltet, um die Wäsche
mit der Waschflüssigkeit zu umfluten. Es wurde bisher angenommen, dass dadurch eine
optimale Waschwirkung erreicht wird. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass mittels
einer intermittierenden Umflutung, also bei wechselndem Ein/Ausschalten der Umflutpumpe
41, in den meisten Fällen bessere Waschwirkungen erzielt werden können. Dies wird
durch das Diagramm in der Fig. 2 veranschaulicht. Auf der x-Achse ist ein Umflut-Halte-Quotient
aufgetragen. Hierbei handelt es sich um einen Quotienten einer Summe über die Dauer
aller Umflutphasen in einem Waschschritt und einer Summe über die Dauer aller Haltephasen,
also der Phasen, in denen die Umfluteinrichtung 4 gedrosselt oder ausgeschaltet ist,
in einem Waschschritt. Wenn alle Umflutphasen im Wesentlichen gleich lang andauern
und in gleichen Abständen eintreten, dann ist dieser Umflut-Halte-Quotient gleich
einem Quotienten aus einer Dauer einer einzelnen Umflutphase und einer Dauer einer
nachfolgenden oder vorangehenden Haltephase.
[0024] Der Wert Null am linken Rand der x-Achse entspricht einem Waschschritt, bei dem die
Umfluteinrichtung vollständig ausgeschaltet ist, während der Wert 1 am rechten Rand
der x-Achse einem Waschschritt entspricht, bei dem die Umfluteinrichtung 4 dauerhaft
eingeschaltet ist. Entlang der y-Achse ist die mit dem jeweiligen Umflut-Halte-Quotienten
erzielte Waschwirkung oder Waschleistung aufgetragen, und zwar im prozentualen Verhältnis
zur Waschwirkung bei ausgeschalteter Umfluteinrichtung 4. Das bedeutet, dass die y-Achse
bei 100% beginnt, also bei der Waschwirkung bei dauerhaft ausgeschalteter Umfluteinrichtung
4. Bei kontinuierlicher Umflutung, also bei einem Umflut-Halte-Quotienten von 1, ist
die Waschwirkung etwa 107%.
[0025] Das Diagramm in der Fig. 2 wurde experimentell ermittelt. Die hierfür verwendete
Waschmaschine ist für eine maximale Beladung mit 8kg Wäsche ausgelegt. Die Beladung
betrug etwa 4kg, und der Laugenbehälter wurde soweit mit Waschflüssigkeit gefüllt,
dass sich eine freie Flotte von 4,5 Litern ergab. Anhand der Kurve lässt sich erkennen,
dass die Waschwirkung bei steigendem Umflut-Halte-Quotienten ansteigt und nach dem
Erreichen eines Maximalwertes wieder abfällt. Es existiert also ein optimaler Umflut-Halte-Quotient
von etwa 0,5, bei dem die Waschwirkung etwa 120% beträgt, also um etwa 20% besser
ist, als bei ausgeschalteter Umfluteinrichtung 4, aber auch um etwa 12% besser als
bei kontinuierlich laufender Umfluteinrichtung 4. Bei diesem Optimum befinden sich
der Flüssigkeitsaustausch aufgrund des Schöpfsystems der Trommel und der Flüssigkeitsaustausch
aufgrund der Umflutung scheinbar in einem Gleichgewicht, so dass beide Effekte gleichermaßen
zur Waschwirkung beitragen.
[0026] In der Fig. 3 stellt eine erste Kurve 61 den in dem Laugenbehälter 2 gemessenen Flüssigkeitsstand
im zeitlichen Verlauf während eines Waschschrittes für den Fall dar, bei dem der Umflut-Halte-Quotient
etwa 0,5 beträgt. Dieser Flüssigkeitsstand ist entlang der y-Achse in Millimetern
(mm) aufgetragen, während entlang der x-Achse die Zeit in Sekunden aufgetragen ist.
Die Dauer einer Umflutphase ist gleich der Dauer einer Haltephase und beträgt etwa
150 Sekunden. Bei ausgeschalteter Umfluteinrichtung 4 erreicht der Flüssigkeitsstand
einen Maximalwert nahe 70 mm, was einer freien Flotte von etwa 4 Litern entspricht.
Bei eingeschalteter Umfluteinrichtung 4 wird ein Teil der freien Flotte aus dem Laugenbehälter
2 für die Umflutung verwendet, so dass der Flüssigkeitsstand in dem Laugenbehälter
2 nun auf einen niedrigen Wert von etwa 40 mm sinkt, was einer in dem Laugenbehälter
2 verbleibenden freien Flotte von etwa 2,5 Litern entspricht. Eine zweite Kurve 62
in dem Diagramm in der Fig. 3 zeigt die Ansteuerung der Umfluteinrichtung 4, die einen
rechteckförmigen Verlauf hat. Es handelt sich also um eine intermittierende oder pulsförmige
Ansteuerung der Umfluteinrichtung 4.
[0027] Während des Waschschrittes, bei dem die erste Kurve 3 in der Fig. 3 aufgenommen ist,
rotiert die Trommel 3 mit einer Drehzahl von etwa 50 U/min. Der ersten Kurve 61 sind
wellenförmige Ausschläge überlagert. Diese regelmäßigen Schwankungen des Flüssigkeitsstandes
ergeben sich aufgrund des Schöpfsystems.
[0028] Wie vorangehend erläutert, wurde die Kurve in der Fig. 2 bei bestimmten Parametern
für Beladungsmenge und freier Flotte ermittelt. Der optimale Umflut-Halte-Quotient,
also der Umflut-Halte-Quotient, bei dem die Waschwirkung maximal ist, lag hierbei
bei etwa 0,5. Der optimale Umflut-Halte-Quotient ist jedoch abhängig vom Beladungsgewicht
der in die Trommel 3 eingeführten Wäsche sowie vom Volumen der sich in dem Laugenbehälter
2 befindenden freien Flotte. Dies wird in den Fig. 4 und 5 gezeigt.
[0029] Die Fig. 4 zeigt den Verlauf des optimalen Umflut-Halte-Quotienten, der entlang der
y-Achse aufgetragen ist, in Abhängigkeit vom Beladungsgewicht, das entlang der x-Achse
in kg aufgetragen ist. Die hierbei verwendete Waschmaschine ist für ein maximales
Beladungsgewicht von 8kg ausgelegt. Der optimale Umflut-Halte-Quotient sinkt bei steigendem
Beladungsgewicht und variiert zwischen etwa 0,4 bei 8 kg Wäsche und etwa 0,5 bei 1
kg Wäsche. Bei einer Beladung on 4,5kg ergibt sich ein optimaler Umflut-Halte-Quotient
von etwa 0,5, was dem in Fig. 2 dargestellten Fall entspricht.
[0030] Die Fig. 5 zeigt den Verlauf des optimalen Umflut-Halte-Quotienten, der entlang der
y-Achse aufgetragen ist, in Abhängigkeit vom Volumen der freien Flotte, das entlang
der x-Achse in Litern aufgetragen ist. Das Volumen der freien Flotte ist hierbei im
Ruhezustand gemessen, also bei ausgeschalteter Umflutpumpe 41 und Laugenpumpe 6. Der
optimale Umflut-Halte-Quotient steigt bei steigendem Volumen der freien Flotte von
etwa 0,25 bei 2 Litern bis etwa 0,8 bei 8 Litern. Bei Volumen kleiner als 2 Litern
ist die Ermittlung des optimalen Umflut-Halte-Quotienten nicht sinnvoll, da kein ausreichender
Flottenaustausch möglich ist.
Bezugszeichen
[0031]
- 1
- Waschmaschine
- 2
- Laugenbehälter
21 erster Behälterbereich (unterer Behälterbereich)
22 zweiter Behälterbereich (oberer Behälterbereich)
- 3
- Trommel
- 4
- Umfluteinrichtung
41 Umflutpumpe
42 Umflutleitung
43 Umflutdüse
- 5
- Wäsche
- 61
- erste Kurve
- 62
- zweite Kurve
1. Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine (1), mit einem Waschschritt, bei dem eine
in einem Laugenbehälter (2) der Waschmaschine (1) angeordnete Trommel (3) rotiert
und in der Trommel (3) angeordnete Wäsche (5) mittels einer Waschflüssigkeit im Laugenbehälter
(2) gewaschen wird, wobei der Waschschritt eine Umflutphase, in der mittels einer
Umfluteinrichtung (4) ein Teil der Waschflüssigkeit aus einem ersten Laugenbehälterbereich
(21) entnommen und in einen zweiten Laugenbehälterbereich (22) eingeführt wird, um
die Wäsche (5) zu umfluten, und eine Haltephase umfasst, in der mittels der Umfluteinrichtung
(4) ein wesentlich geringerer Teil der Waschflüssigkeit oder im Wesentlichen keine
Waschflüssigkeit aus dem ersten Laugenbehälterbereich (21) entnommen und in den zweiten
Laugenbehälterbereich (22) eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Umflutphase und die Haltephase im Waschschritt mehrmals abwechseln.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfluteinrichtung (4) eine Umflutpumpe (41) aufweist, welche während der Umflutphase
den Teil der Waschflüssigkeit aus dem ersten Laugenbehälterbereich (21) durch eine
Umflutleitung (42) hindurch in den zweiten Laugenbehälterbereich (22) pumpt, wobei
die Umflutpumpe (41) während der Haltephase gedrosselt oder im Wesentlichen gestoppt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umflut-Halte-Quotient aus einer Umflutphasen-Dauer der Umflutphase und einer
Haltephasen-Dauer der Haltephase während des Waschschrittes in einem Bereich zwischen
0,1 und 0,9, zwischen 0,2 und 0,9, zwischen 0,3 und 0,8 oder zwischen 0,3 und 0,7
liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Umflut-Halte-Quotient in Abhängigkeit von einem gewählten Waschprogram eingestellt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder während des Waschschrittes ein Beladungsgewicht als Gewicht der sich in
der Trommel befindenden Wäsche ermittelt und der Umflut-Halte-Quotient in Abhängigkeit
von dem ermittelten Beladungsgewicht eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder während des Waschschrittes ein Volumen der freien Flotte im Laugenbehälter
ermittelt und der Umflut-Halte-Quotient in Abhängigkeit von dem Volumen der freien
Flotte eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umflutphasen-Dauer einer einzelnen Umflutphase und/oder die Haltephasen-Dauer
einer einzelnen Haltephase in einem Bereich zwischen 30 Sekunden bis 10 Minuten, oder
zwischen einer und 5 Minuten liegen/liegt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (3) während der Umflutphase mit einer geringeren oder einer höheren Drehzahl
betrieben wird, als während der Haltephase.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (3) vor dem Waschschritt mit einem maximalen Beladungsgewicht von zwischen
5 bis 10 kg oder zwischen 7 und 9 kg beladen wird.
10. Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter (2) zum Aufnehmen von Waschflüssigkeit,
einer in dem Laugenbehälter (2) drehbar gelagerten Trommel (3) zum Aufnehmen von Wäsche
(5), einer Umfluteinrichtung (4), welche eingerichtet ist, einen Teil der Waschflüssigkeit
aus einem ersten Laugenbehälterbereich (21) zu entnehmen und in einen zweiten Laugenbehälterbereich
(22) einzuführen, und einer die Trommel (3) und die Umfluteinrichtung (4) steuernden
Steuerungseinheit, welche eingerichtet ist, einen Waschschritt durchzuführen, bei
dem eine in einem Laugenbehälter (2) der Waschmaschine (1) angeordnete Trommel (3)
rotiert und in der Trommel (3) angeordnete Wäsche (5) mittels einer Waschflüssigkeit
im Laugenbehälter (2) gewaschen wird, wobei der Waschschritt eine Umflutphase, in
der mittels einer Umfluteinrichtung (4) ein Teil der Waschflüssigkeit aus einem ersten
Laugenbehälterbereich (21) entnommen und in einen zweiten Laugenbehälterbereich (22)
eingeführt wird, um die Wäsche (5) zu umfluten, und eine Haltephase umfasst, in der
mittels der Umfluteinrichtung (4) ein wesentlich geringerer Teil der Waschflüssigkeit
oder im Wesentlichen keine Waschflüssigkeit aus dem ersten Laugenbehälterbereich (21)
entnommen und in den zweiten Laugenbehälterbereich (22) eingeführt wird, wobei sich
die Umflutphase und die Haltephase im Waschschritt mehrmals abwechseln.
11. Waschmaschine (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (3) ein Trommelvolumen zwischen 30 und 100 Litern, zwischen 40 und 80
Litern oder zwischen 50 und 75 Litern aufweist.