[0001] Die Erfindung betrifft eine Kanal-Trocknungsvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art zum Trocknen hygroskopischen Trocknungsgutes.
[0002] Derartige Kanal-Trocknungsvorrichtungen, die auch als Kanaltrockner oder Durchlauftrockner
bezeichnet werden, sind allgemein bekannt und dienen zum Trocknen hygroskopischen
Trocknungsgutes, insbesondere von Schnittholz.
[0003] Die bekannten Kanal-Trocknungsvorrichtungen weisen einen Trocknungskanal sowie Fördermittel
zum Fördern des Trocknungsgutes von einem Einlass zu einem Auslass des Trocknungskanales
in einer Vorschubrichtung auf. Die bekannten Kanal-Trocknungsvorrichtungen weisen
ferner Klimatisierungsmittel zur Einstellung eines Trocknungsklimas in einer Trocknungszone
des Trocknungskanales während des Betriebs der Trocknungsvorrichtung auf. Eine entsprechende
Kanal-Trocknungsvorrichtung kann beispielsweise nach dem sogenannten Gegenstromprinzip
betrieben werden, bei dem durch die Klimatisierungsmittel eine Luftströmung durch
den Trocknungskanal entgegen der Vorschubrichtung eingestellt wird. Das zu trocknende
Gut, beispielsweise in Form von Holzstapeln, wird entgegen der Richtung der Luftströmung
durch die Trocknungsvorrichtung geführt. Da sich die Luft auf dem Weg durch die Holzstapel
und der gleichzeitigen Abkühlung mit Feuchte anreichert, werden die nass eingefahrenen
Holzstapel zuerst mit einem relativ feuchtem Klima und niedrigerer Temperatur beaufschlagt.
Je weiter die Holzstapel durch den Trocknungskanal wandern, desto niedriger wird die
Luftfeuchtigkeit und desto höher die Temperatur. Die einfache Anwendung des Gegenstromprinzips
kommt dabei dem natürlichen Trocknungsverhalten des Holzes entgegen. Entsprechend
diesem Prinzip ändert sich also in der Trocknungszone das Trocknungsklima in Vorschubrichtung
von einem relativ feuchten Klima und relativ niedriger Temperatur zu einem trockeneren
Klima und höherer Temperatur in Vorschubrichtung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kanal-Trocknungsvorrichtung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art einzugeben, die bei einem relativ einfachen
Aufbau eine höhe Trocknungsqualität aufweist und wirtschaftlich betreibbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0006] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass beispielsweise das bekannte Gegenstromverfahren
dem Trocknungsverhalten von Trocknungsgut, insbesondere von Schnittholz, entgegenkommt,
indem das Trocknungsklima in Vorschubrichtung trockener und wärmer wird, je weiter
sich das Trocknungsgut in Vorschubrichtung bewegt. Hiervon ausgehend liegt der Erfindung
der Gedanke zugrunde, dass sich die Trocknungsqualität bei einer Kanal-Trocknungsvorrichtung,
die nachfolgend auch kurz als Trocknungsvorrichtung bezeichnet wird, weiter verbessern
lässt, wenn zwischen einem Außenklima, dem das Trocknungsgut sowohl vor dem Eintritt
in den Trocknungskanal als auch nach dem Austritt aus dem Trocknungskanal nach Beendigung
des Trocknungsvorganges ausgesetzt wird, und dem in dem Trocknungskanal herrschenden
Trocknungsklima eine Anpassung ausgeführt wird.
[0007] Falls beispielsweise außerhalb der Trocknungsvorrichtung relativ niedrigere Temperaturen
bis hin zu Frost herrschen, so wirkt es sich positiv auf die Trocknungsqualität aus,
wenn das Trocknungsgut vor dem Eintritt in die Trocknungszone und damit vor dem Beginn
des eigentlichen Trocknungsvorganges aufgewärmt wird. Gleichermaßen wirkt es sich
positiv auf die Trocknungsqualität aus, wenn das Trocknungsgut nach Beendigung des
Trocknungsvorganges gleichermaßen an das Außenklima angepasst wird, indem es beispielsweise
abgekühlt wird.
[0008] Dementsprechend sieht die Erfindung vor, dass die Klimatisierungsmittel derart ausgebildet
und eingerichtet sind, dass sich während des Betriebs der Trocknungsvorrichtung in
Vorschubrichtung vor der Trocknungszone eine erste Anpassungszone zur Anpassung des
aus einem außerhalb des Trocknungskanales herrschenden Außenklimas stammenden Trocknungsgutes
an das Trocknungsklima und in Vorschubrichtung hinter der Trocknungszone eine zweite
Anpassungszone zur Anpassung des Trocknungsgutes an das außerhalb der Trocknungsvorrichtung
herrschende Außenklima einstellt.
[0009] Beispielsweise und insbesondere kann erfindungsgemäß Trocknungsmittel, beispielsweise
Trocknungsluft, aus der zweiten Anpassungszone in die erste Anpassungszone geführt
werden. In der ersten Anpassungszone wird zur Anpassung des relativ kalten und relativ
feuchten Trocknungsgutes an das in der Trocknungszone herrschende trockenere und wärmere
Klima relativ warmes Trocknungsmittel benötigt. Dieses relativ warme Trocknungsmittel
steht in der zweiten Anpassungszone zur Verfügung und kann in die erste Anpassungszone
eingeleitet werden. Auf diese Weise kann die Temperatur in der ersten Anpassungszone
beispielsweise vorsichtig erhöht werden, um zu verhindern, dass beispielsweise Holz
reißt.
[0010] Dadurch, dass zur Erwärmung des Trocknungsgutes in der ersten Anpassungszone warmes
Trocknungsmittel verwendet wird, das in der zweiten Anpassungszone ohnehin zur Verfügung
steht, erübrigen sich in der ersten Anpassungszone Heizeinrichtungen. Dies verringert
den apparativen Aufwand beim Aufbau einer erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die erfindungsgemäße Ausgestaltung
aus einem auf hohen Durchsatz ausgelegten robusten und relativ unempfindlichen Kanaltrockner
einen Kanaltrockner macht, in dem das in den verschiedenen Zonen herrschende Klima
relativ fein eingestellt werden kann und damit hinsichtlich der Regulierbarkeit des
Klimas alle Eigenschaften eines konventionellen Trockners aufweist.
[0011] Aufgrund der zweiten Anpassungszone ermöglicht es die erfindungsgemäße Trocknungsvorrichtung,
am Ende des Trocknungsvorganges relativ spannungsfreies Trocknungsgut mit einem guten
Endfeuchterausgleich zu liefern.
[0012] Dadurch, dass aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Anpassungszonen die Regulierbarkeit
der Trocknungsvorrichtung in ihrer Gesamtheit verbessert ist, erhöhen sich sowohl
die Qualität als auch die Flexibilität des Trocknungsvorganges.
[0013] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass Speicherwärme des Trocknungsgutes
aus der zweiten Anpassungszone erfindungsgemäß genutzt wird.
[0014] Insgesamt stellt die Erfindung damit eine Kanal-Trocknungsvorrichtung bereit, deren
Betrieb besonders ökonomisch und ökologisch gestaltet ist.
[0015] Eine außerordentlich vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht Strömungsleitmittel
zum Leiten von Trocknungsmittel aus einer Anpassungszone in die andere Anpassungszone,
insbesondere aus der zweiten Anpassungszone in die erste Anpassungszone, vor. Das
Einleiten von Trocknungsmittel aus der zweiten Anpassungszone, in der ein relativ
warmes Klima herrscht, in die erste Anpassungszone, in der ein relativ feuchtes und
kaltes Klima herrscht, bietet die zuvor bereits beschriebenen Vorteile.
[0016] Aus trocknungstechnischer Sicht kann es sinnvoll sein, die Trocknungszone in mindestens
zwei Einzel-Trocknungszonen aufzuteilen. Bei einer 2-Zonen-Aufteilung ergibt sich
in Vorschubrichtung gesehen eine vordere Einzel-Trocknungszone und daran anschließend
eine hintere Einzel-Trocknungszone. Bei der vorderen Einzel-Trocknungszone kann insbesondere
das Gegenstromprinzip angewendet werden, bei dem die Strömungsrichtung des Trocknungsmittels
zur Vorschubrichtung entgegengesetzt ist, während bei der hinteren Einzel-Trocknungszone
das Gleichstromprinzip eingesetzt werden kann, bei dem die Strömungsrichtung des Trocknungsmittels
gleich der Vorschubrichtung ist. Das Trocknungsgut durchfährt in der vorderen Einzel-Trocknungszone
vom Beginn bis zum Ende ein Klima mit steigender Temperatur und fallender Luftfeuchtigkeit.
Das bedeutet für das Trocknungsgut ein sich beim Durchfahren verschärfendes Klima.
Bei der hinteren Einzel-Trocknungszone verhält es sich umgekehrt. Hierbei kann es
ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein, das aus der hinteren Einzel-Trocknungszone
austretende, nicht gesättigte Trocknungsmittel ganz oder teilweise wieder in die vordere
Einzel-Trocknungszone zurückzuleiten.
[0017] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Klimatisierungsmittel
derart ausgebildet und eingerichtet sind, dass die Trocknungszone wenigstens zwei
Einzel-Trocknungszonen aufweist.
[0018] Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht Strömungsleitmittel
zum Leiten von Trocknungsmittel aus wenigstens einer Einzel-Trocknungszone in wenigstens
eine andere Einzel-Trocknungszone, insbesondere aus einer in Vorschubrichtung hinteren
Einzel-Trocknungszone in eine in Vorschubrichtung vordere Einzel-Trocknungszone, vor.
[0019] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Ausführungsform mit den Strömungsleitmitteln
sieht vor, dass die Strömungsleitmittel wenigstens einen von dem Trocknungskanal getrennten
Strömungskanal aufweisen. Auf diese Weise ist die Strömungsführung in dem Tröcknungskanal
so weit wie möglich von der Strömungsführung in dem Trocknungskanal entkoppelt. Falls
ausschließlich Trocknungsmittel aus einer Anpassungszone in die andere Anpassungszone
geleitet wird, ist ein einzelner Strömungskanal ausreichend. Falls die Anpassungszonen
wechselseitig Trocknungsmittel austauschen, so können auch zwei oder mehrere Strömungskanäle
vorgesehen sein.Für einen Austausch des Trocknungsmittels von der hinteren Einzel-Trocknungszone
zur vorderen Einzel-Trocknungszone kann ein separater Strömungskanal verwendet werden.
In besonders vorteilhafter Weise wird der Strömungskanal oder werden die Strömungskanäle
hierfür mitbenutzt, die für einen Austausch von Trocknungsmittel zwischen den Anpassungszonen
vorgesehen sind. Dabei ist der Einsatz von proportional gesteuerten Klappen, auch
mit Umlenkfunktion, sinnvoll.
[0020] Um eine Steuerung bzw. Regelung zu ermöglichen, können in dem Strömungskanal bzw.
den Strömungskanälen Sensoren vorgesehen sein, die die klimatischen Bedingungen des
den Strömungskanal durchströmenden Trocknungsmittels abfühlen, insbesondere Sensoren,
die die Temperatur und Luftfeuchtigkeit abfühlen. Die Ausgangssignale der Sensoren
können einer entsprechenden Steuerungs- bzw. Regelungsvorrichtung zugeleitet werden,
mittels derer dann die entsprechenden klimatischen Parameter, beispielsweise über
Klappen, gesteuert bzw. geregelt werden.
[0021] Eine außerordentlich vorteilhafte Weiterbildung der Ausführungsformen mit dem Strömungskanal
bzw. den Strömungskanälen sieht vor, dass die Klimatisierungsmittel derart ausgebildet
und ausgerichtet sind, dass sich bei Betrieb der Trocknungsvorrichtung aufgrund eines
in dem Trocknungskanal herrschenden Druckgefälles eine Trocknungsmittelströmung aus
einer Anpassungszone durch den Strömungskanal in die andere Anpassungszone und/oder
aus einer Einzel-Trocknungszone in eine andere Einzel-Trocknungszone, insbesondere
durch den Strömungskanal, ausbildet. Auf diese Weise erübrigen sich Ventilatoren in
dem Strömungskanal, so dass deren Energiebedarf entfällt. Damit ist der Betrieb der
erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung noch ökonomischer und ökologischer gestaltet.
[0022] Entsprechend den jeweiligen Anforderungen kann dem Strömungskanal jedoch auch wenigstens
ein Ventilator zugeordnet sein zur Ausbildung und/oder Förderung einer Trocknungsmittelströmung
aus einer Anpassungszone durch den Strömungskanal in die andere Anpassungszone und/oder
aus einer Einzel-Trocknungszone in eine andere Einzel-Trocknungszone, wie dies eine
Weiterbildung der Erfindung vorsieht.
[0023] Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Klimatisierungsmittel
Einrichtungen umfassen, die
- wenigstens eine Heizeinrichtung zur Erwärmung des Trocknungsmittels und/oder
- wenigstens einen Ventilator zur Umwälzung des Trocknungsmediums und/oder
- wenigstens eine Befeuchtungseinrichtung zur Befeuchtung des Trocknungsgutes und/oder
des Trocknungsmittels und/oder
- wenigstens eine Entfeuchtungseinrichtung
aufweisen. Anzahl, Position und Ausgestaltung der Einrichtungen der Klimatisierungsmittel
sind entsprechend den jeweiligen Anforderungen innerhalb weiter Grenzen wählbar.
[0024] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass
die Entfeuchtungseinrichtung wenigstens eine verschließbare Zuluftöffnung zur Zuleitung
von Frischluft in den Trocknungskanal und wenigstens eine verschließbare Abluftöffnung
zur Ableitung von Trocknungsmittel aus dem Trocknungskanal aufweist.
[0025] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Einrichtungen
der Klimatisierungsmittel in Vorschubrichtung gesehen in der Trocknungszone angeordnet
sind. Bei dieser Ausführungsform wird die Klimatisierung und das Ausbilden einer Luftströmung
in dem Trocknungskanal ausschließlich durch die der Trocknungszone zugeordneten Einrichtungen
der Klimatisierungsmittel übernommen, so dass sich in den Anpassungszonen entsprechende
Einrichtungen erübrigen. Dies wirkt sich vorteilhaft auf den Energiebedarf der Trocknungsvorrichtung
aus und gestaltet deren Betrieb ökonomischer und ökologischer.
[0026] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Trocknungsvorrichtung
eine Decke und wenigstens eine unterhalb der Decke angeordnete Zwischendecke aufweist,
wobei die Einrichtungen der Klimatisierungsmittel in einem zwischen der Decke und
der Zwischendecke gebildeten Raum angeordnet sind, der mit dem Trocknungskanal über
in der Zwischendecke gebildete Öffnungen kommuniziert. Bei dieser Ausführungsform
lassen sich die erfindungsgemäßen Funktionalitäten mit einem relativ einfachen und
kostengünstigen apparativen und baulichen Aufwand erreichen.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend der beigefügten Zeichnung näher erläutert, in der
stark schematisiert Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung
dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und
in den Patentansprüchen beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger
geeigneter Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Patentansprüchen und deren Rückbeziehung sowie unabhängig von
ihrer Beschreibung bzw. Darstellung in der Zeichnung.
[0028] Es zeigt:
- Figur 1:
- eine stark schematisierte Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispie les einer
erfindungsgemäßen Kanal-Trocknungsvorrichtung
- Figur 2:
- in gleicher Darstellung wie Figur 1 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Kanal-Trocknungsvorrichtung und
- Figur 3:
- einen Schnitt entlang einer Linie A-A in Figur 2
[0029] In Figur 1 ist stark schematisiert ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Kanal-Trocknungsvorrichtung 2 dargestellt, die nachfolgend weiterhin auch kurz als
Trocknungsvorrichtung bezeichnet wird. Die Trocknungsvorrichtung 2 weist einen Trocknungskanal
4 sowie in der Zeichnung nicht näher dargestellte Fördermittel zum Fördern von Trocknungsgut
von einem Einlass 6 zu einem Auslass 8 des Trocknungskanales 4 in einer in der Zeichnung
durch einen Pfeil 10 auf. Der Einlass 6 und der Auslass 8 sind bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel durch Tore der Trocknungsvorrichtung 2 gebildet.
[0030] Die Trocknungsvorrichtung 2 weist ferner Klimatisierungsmittel zur Einstellung eines
Trocknungsklimas in einer Trocknungszone 12 des Trocknungskanales 4 während des Betriebs
der Trocknungsvorrichtung 2 auf. Die Klimatisierungsmittel weisen in dem Fachmann
allgemein bekannter Weise Heizeinrichtungen, beispielsweise in Form von Heizregistern,
Ventilatoren zur Umwälzung des Trocknungsmittels, auch mit Drehzahlregelung, und Entfeuchtungseinrichtungen
auf, die verschließbare Zuluftöffnungen zur Zuleitung von Frischluft in den Trocknungskanal
4 und verschließbare Abluftöffnungen zur Ableitung von Trocknungsmittel aus dem Trocknungskanal
4 aufweisen. Die Klimatisierungsmittel weisen ferner wenigstens eine Befeuchtungseinrichtung
zur Befeuchtung des zu trocknenden Gutes und/oder des Trocknungsmittels auf. Funktion,
Aufbau und Anordnung der Einrichtungen der Klimatisierungsmittel bei einer Kanal-Trocknungsvorrichtung
sind dem Fachmann allgemein bekannt und werden daher hier nicht näher erläutert. Auch
der allgemeine Aufbau einer Kanal-Trocknungsvorrichtung ist dem Fachmann allgemein
bekannt und wird daher hier ebenfalls nicht weiter erläutert. Bei dem zu trocknendem
Gut handelt es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um Spapel von Schnittholz,
von denen in der Figur der Übersichtlichkeit halber lediglich ein Spapel mit dem Bezugszeichen
14 versehen ist.
[0031] Die Fördermittel dienen dazu, die Holzstapel 14 von dem Einlass 6 zu dem Auslass
8 der Trocknungsvorrichtung 2 zu fördern. Dabei durchlaufen die Holzstapel 14 das
in der Trocknungszone 12 herrschende Trocknungsklima, das durch die Klimatisierungsmittel
beispielsweise und insbesondere so eingestellt werden kann, dass das Trocknungsklima
vom Anfang der Trocknungszone 12 in Vorschubrichtung 10 gesehen zum Ende der Trocknungszone
12 hin wärmer und trockener wird. Mit anderen Worten durchläuft jeder Holzstapel in
der Trocknungszone 12 zunächst ein relativ feuchtes und kühles Klima, das in Vorschubrichtung
trockener und wärmer wird. Dabei kann in den Trocknungskanal 4 insbesondere eine Luftströmung
eingestellt werden, die entgegen der Vorschubrichtung 10 verläuft, so dass die Trocknungsvorrichtung
2 im Gegenstromverfahren betrieben wird.
[0032] Erfindungsgemäß sind die Klimatisierungsmittel derart ausgebildet und eingerichtet,
dass sich während des Betriebs der Trocknungsvorrichtung 2 in Vorschubrichtung 10
vor der Trocknungszone 12 eine erste Anpassungszone 16 und in Vorschubrichtung hinter
der Trocknungszone 12 eine zweite Anpassungszone 18 einstellt. Die erste Anpassungszone
16 dient dazu, die Holzstapel 14, die außerhalb der Trocknungsvorrichtung 2 einem
Außenklima ausgesetzt sind, an das Trocknungsklima, das in der Trocknungszone 12 herrscht,
anzupassen. Beispielsweise dient die erste Anpassungszone 16 dazu, bei niedriger Außentemperatur
Holzstapel 14, die entsprechend kühl sind, langsam aufzuwärmen und damit an die Temperatur
und das Klima in der Trocknungszone 12 anzupassen, um auf diese Weise Schäden an dem
Holz der Holzstapel 14 zu vermeiden, die bei einem zu abrupten Temperaturübergang
entstehen könnten. In entsprechender Weise kann die zweite Anpassungszone 18 dazu
dienen, Holzstapel 14, die die Trocknungszone 12 verlassen, zunächst abzukühlen, bevor
sie nach dem Verlassen des Trocknungskanales 4 durch den Auslass 8 einer niedrigere
Außentemperatur ausgesetzt werden.
[0033] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind Strömungsleitmittel zum Leiten von
Trocknungsmittel aus einer Anpassungszone in die andere Anpassungszone vorgesehen,
wobei die Strömungsleitmittel bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dazu dienen,
Trocknungsmittel aus der zweiten Anpassungszone 18 in die erste Anpassungszone 16
zu leiten. Die Strömungsleitmittel weisen bei diesem Ausführungsbeispiel einen von
dem Trocknungskanal 4 getrennten Strömungskanal 20 auf, der über eine erste Öffnung
22 mit der ersten Anpassungszone 16 und eine zweite Öffnung 24 mit der zweiten Anpassungszone
18 kommuniziert.
[0034] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Klimatisierungsmittel derart ausgebildet
und eingerichtet, dass sich bei Betrieb der Trocknungsvorrichtung 2 aufgrund eines
in den Trocknungskanal 4 herrschenden Druckgefälles eine Trocknungsmittelströmung
aus der zweiten Anpassungszone 18 durch den Strömungskanal 20 in die erste Anpassungszone
16 ausbildet. Bei Bedarf kann dem Strömungskanal 20 jedoch auch wenigstens ein Ventilator
zugeordnet sein, um eine Trocknungsmittelströmung aus der zweiten Anpassungszone 18
durch den Strömungskanal 20 in die erste Anpassungszone 16 auszubilden oder zu fördern.
[0035] Die bauliche Ausgestaltung der Trocknungsvorrichtung 2 ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel so, dass die Trocknungsvörrichtung 2 eine Decke 26 und eine unterhalb
der Decke 26 angeordnete Zwischendecke 28 aufweist, wobei zwischen der Decke 26 und
der Zwischendecke 28 ein Raum 30 ausgebildet ist. In dem Raum 30 sind Einrichtungen
der Klimatisierungsmittel, insbesondere Heizeinrichtungen angeordnet, wobei der Raum
30 mit dem Trocknungskanal 4 über in der Zwischendecke 28 gebildete Öffnungen kommuniziert.
Wie in Figur 1 bei dem Bezugszeichen 32 angedeutet, sind in dem Trocknungskanal 4
Ventilatoren zur Umwälzung des Trocknungsmittels angeordnet. Die Ventilatoren 32 bilden
ebenfalls Einrichtungen der Klimatisierungsmittel.
[0036] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Einrichtungen der Klimatisierungsmittel in Vorschubrichtung gesehen in der Trocknungszone
12 angeordnet, so dass der Bereich außerhalb der Trocknungszone, also der Bereich
der Anpassungszonen 16,18, frei von solchen Einrichtungen ist.
[0037] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung 2 ist wie folgt:
[0038] Bei Betrieb der Trocknungsvorrichtung 2 durchlaufen die Holzstapel 14 gefördert durch
Fördermittel den Trocknungskanal 4 in der Vorschubrichtung 10. In der ersten Anpassungszone
16 werden die Holzstapel 14, die beim Eintritt in den Trocknungskanal 4 relativ feucht
und kalt sind, an das trockenere und wärmere Klima in der Trocknungszone 12 angepasst.
Das Klima in der Trocknungszone 12 ist so eingestellt, dass es entlang der Ausdehnung
der Trocknungszone 12 in Vorschubrichtung 10 trockener und wärmer wird. Nach dem Durchlaufen
der Trocknungszone 12 treten die Holzstapel 14 in die zweite Anpassungszone 18 ein,
wo sie zur Anpassung beispielsweise an niedrige Außentemperaturen abgekühlt werden
und ihre Restfeuchte entsprechend den jeweiligen Anforderungen eingestellt wird.
[0039] Während des Betriebs der Trocknungsvorrichtung 2 tritt Trocknungsmittel, beispielsweise
Trocknungsluft, aus der zweiten Anpassungszone 18 durch die Öffnung 24 in den Strömungskanal
20 ein und durchstömt diesen in Richtung auf die erste Anpassungszone 16. Das Trocknungsmittel
tritt am Ende des Strömungskanals 20 durch die Öffnung 22 in die erste Anpassungszone
16 ein. Auf diese Weise strömt relativ warmes Trocknungsmittel aus der zweiten Anpassungszone
18 in die erste Anpassungszone 16. Damit wird einerseits warmes Trocknungsmittel,
beispielsweise Warmluft aus der zweiten Anpassungszone 18 abgeleitet, was im Sinne
einer Anpassung der Holzstapel 14 an eine geringere Außentemperatur vorteilhaft ist.
Andererseits wird das relativ warme Trocknungsmittel in der ersten Anpassungszone
18 verwendet, um die dort befindlichen Holzstapel 14 zu erwärmen und an das Trocknungsklima
in der Trocknungszone 12 anzupassen. Mit anderen Worten wird das relativ warme Trocknungsmittel
von dort abgeleitet, wo es nicht mehr benötigt wird, nämlich aus der zweiten Anpassungszone
18, und dorthin geleitet, wo es benötigt wird, nämlich in die erste Anpassungszone
16. Die in dem Trocknungsmittel gespeicherte Wärme wird damit nicht in die Umgebung
abgeleitet, sondern in der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung 2 gezielt verwendet,
was sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht besonders vorteilhaft
ist. Die Erfindung stellt damit eine Kanal-Trocknungsvorrichtung 2 zur Verfügung,
die mit relativ geringem baulichen Aufwand eine Verbesserung der Trocknungsqualität
sowie eine Verbesserung des Trocknungsprozesses sowohl in ökonomischer als auch in
ökologischer Hinsicht bietet.
[0040] Erfindungsgemäß ist es möglich, anstelle jeweils einer Anpassungszone 16 bzw. 18,
die unmittelbar an die Trocknungszone 12 angrenzen, mehr als zwei Anpassungszonen
vorzusehen, in den das Trocknungsgut sukzessive an das in der Trocknungszone 12 herrschende
Klima angepasst wird. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, grenzt die erste Anpassungszone
14 an ihrem vorderen Ende unmittelbar an den Einlass 6 und an ihrem Ende nahe an die
Trocknungszone 12 an. In hierzu entsprechender Weise grenzt die zweite Anpassungszone
18 an ihrem vorderen Ende nahe an die Trocknungszone 12 und an ihrem hinteren Ende
unmittelbar an den Auslass 8 an.
[0041] Im Bereich des Auslasses weist die Trocknungskammer eine Klappe 42 auf, die mittels
einer Steuerungseinrichtung aus einer Schließstellung in eine in der Zeichnung dargestellte
Offenstellung steuerbar ist, in der die zweite Anpassungszone 18 im Trocknungskanal
4 mit der Umgebung kommuniziert. Befindet sich in der Anpassungszone Trocknungsgut,
beispielsweise ein Holzstapel, der den Trocknungsprozess durchlaufen hat, so kann
die Klappe 42 in die Offenstellung gesteuert werden, so dass kältere Luft aus der
Umgebung in die zweite Anpassungszone 18 strömt und dort zu einer Abkühlung des in
diesem Bereich vorhandenen Trocknungsmittels und Trocknungsgutes führt. Aufgrund der
Verringerung der Temperatur des Trocknungsmittels, beispielsweise von Trocknungsluft,
sinkt der Taupunkt der Trocknungsluft, so dass diese Feuchtigkeit abgibt. Die damit
im Bereich der zweiten Anpassungszone 18 zur Verfügung stehende Feuchtigkeit kann
dann bei Bedarf in andere Bereiche des Trocknungskanales 4 eingeleitet werden, beispielsweise
über den Strömungskanal 20 in die erste Anpassungszone 16. Auf diese Weise kann auch
eine Angleichung der Endfeuchte des Trocknungsgutes, beispielsweise in einem Holzstapel,
erzielt werden.
[0042] Erfindungsgemäß kann die in Figur 1 symbolisch als eine Zone dargestellte Trocknungszone
12 in Einzel-Trocknungszonen unterteilt sein.
[0043] Figur 2 zeigt ein entsprechendes Ausführungsbeispiel, bei dem die Trocknungszone
12 in zwei Einzel-Trocknungszonen 11,13 unterteilt ist. Während des Betriebs der Trocknungsvorrichtung
2 tritt bei diesem Ausführungsbeispiel Trocknungsmittel aus der hinteren Einzel-Trocknungszone
13 durch eine Öffnung 40 in den Strömungskanal 20 ein und durchströmt diesen in Richtung
zur der vorderen Einzel-Trocknungszone 11. Das Trocknungsmittel tritt am Ende des
Strömungskanales 20 durch eine Öffnung 38 in die vordere Einzel-Trocknungszone 11
ein. Damit erhält die Einzel-Trocknungszone 11 warmes Trocknungsmittel, das sie benötigt,
aus der Einzel-Trocknungszone 13. Das Trocknungsmittel wird also von dort, wo es nicht
benötigt wird, dorthin transportiert, wo es noch benötigt wird. Die in dem Trocknungsmittel
enthaltene Enthalpie wird somit nicht in die Umgebung geleitet, sondern in der erfindungsgemäßen
Trocknungsvorrichtung 2 gezielt verwendet, was sowohl in ökologischer als auch in
ökonomischer Hinsicht besonders sinnvoll ist.
[0044] Figur 3 zeigt einen schnitt entlang einer Linie A-A in Figur 2.
1. Kanal-Trocknungsvorrichtung zum Trocknen hygroskopischen Trocknungsgutes, insbesondere
von Schnittholz,
mit einem Trocknungskanal,
mit Fördermitteln zum Fördern des Trocknungsgutes von einem Einlass zu einem Auslass
des Trocknungskanales in einer Vorschubrichtung und
mit Klimatisierungsmitteln zur Einstellung eines Trocknungsklimas in einer Trocknungszone
des Trocknungskanales während des Betriebs der Trocknungsvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klimatisierungsmittel derart ausgebildet und eingerichtet sind, dass sich während
des Betriebs der Trocknungsvorrichtung (2) in Vorschubrichtung (10) vor der Trocknungszone
(12) eine erste Anpassungszone (16) zur Anpassung des aus einem außerhalb des Trocknungskanales
(2) herrschenden Außenklima stammenden Trocknungsgutes an das Trocknungsklima und
in Vorschubrichtung (10) hinter der Trocknungszone (12) eine zweite Anpassungszone
(18) zur Anpassung des Trocknungsgutes an das außerhalb der Trocknungsvorrichtung
(2) herrschende Außenklima einstellt.
2. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Strömungsleitmittel zum Leiten von Trocknungsmittel aus einer Anpassungszone (16,18)
in die andere Anpassungszone (18,16), insbesondere aus der zweiten Anpassungszone
(18) in die erste Anpassungszone (16).
3. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klimatisierungsmittel derart ausgebildet und eingerichtet sind, dass die Trocknungszone
(12) wenigstens zwei Einzel-Trocknungszonen (11,13) aufweist.
4. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Strömungsleitmittel zum Leiten von Trocknungsmittel aus wenigstens einer Einzel-Trocknungszone
(11,13) in einer andere Einzel-Trocknungszone (13,11), insbesondere aus einer in Vorschubrichtung
(10) hinteren Einzel-Trocknungszone (13) in eine in Vorschubrichtung vordere Einzel-Trocknungszone
(11).
5. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsleitmittel wenigstens einen von dem Trocknungskanal (4) getrennten Strömungskanal
(20) aufweisen.
6. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klimatisierungsmittel derart ausgebildet und eingerichtet sind, dass sich bei
Betrieb der Trocknungsvorrichtung (2) aufgrund eines in dem Trocknungskanal (4) herrschenden
Druckgefälles eine Trocknungsmittelströmung aus einer Anpassungszone (18) durch den
Strömungskanal (20) in die andere Anpassungszone (16) und/oder aus einer Einzel-Trocknungszone
(13) in eine andere Einzel-Trocknungszone (11), insbesondere durch den Strömungskanal
(20), ausbildet.
7. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Strömungskanal (20) wenigstens ein Ventilator zugeordnet ist zur Ausbildung und/oder
Förderung einer Trocknungsmittelströmung aus einer Anpassungszone (18) durch den Strömungskanal
(20) in die andere Anpassungszone (16) und/oder aus einer Einzel-Trocknungszone 13
in eine andere Einzel-Trocknungszone 11.
8. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klimatisierungsmittel Einrichtungen umfassen, die
- wenigstens eine Heizeinrichtung zur Erwärmung des Trocknungsmittels und/oder
- wenigstens einen Ventilator zur Umwälzung des Trocknungsmittels und/oder
- wenigstens eine Befeuchtungseinrichtung zur Befeuchtung des Trocknungsgutes und/oder
des Trocknungsmittels und/oder
- wenigstens eine Entfeuchtungseinrichtung aufweisen.
9. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfeuchtungseinrichtung wenigstens eine verschließbare Zuluftöffnung zur Zuleitung
von Frischluft in den Trocknungskanal (4) und wenigstens eine verschließbare Abluftöffnung
zur Ableitung von Trocknungsmittel aus dem Trocknungskanal (4) aufweist.
10. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen der Klimatisierungsmittel in Vorschubrichtung (10) gesehen in der
Trocknungszone (14) bzw. in den Einzel-Trocknungszonen 11,13 angeordnet sind.
11. Kanal-Trocknungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsvorrichtung (4) eine Decke (26) und wenigstens eine unterhalb der Decke
(26) angeordnete Zwischendecke (28) aufweist, wobei Einrichtungen der Klimatisierungsmittel
in einem zwischen der Decke (26) und der Zwischendecke (28) gebildeten Raum (30) angeordnet
sind, der mit dem Trocknungskanal (4) über in der Zwischendecke (28) gebildete Öffnungen
kommuniziert.