Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tourbillon eines Uhrwerks einer mechanischen
Uhr sowie ein mit einem derartigen Tourbillon ausgestattetes Uhrwerk bzw. eine dementsprechend
ausgestattete mechanische Uhr.
[0002] Tourbillons für mechanische Uhren und Uhrwerke sind hinlänglich bekannt. Hierbei
sind das Ankerrad, der Anker und die sogenannte Unruh des Uhrwerks auf einem Drehgestell
angeordnet, welches mit der Welle des Sekundenrads, mithin dem Sekundentrieb, gekoppelt
bzw. fest verbunden ist. Die Unruh bzw. die Unruhachse fällt hierbei typischerweise
mit einer gedachte Achsverlängerung des Sekundentriebs zusammen. Ein mit dem Ankerrad
verbundenes Zahnrad kämmt schließlich mit einem koaxial zur Unruhachse angeordneten
feststehenden Zahnrad, sodass das Tourbillon, mithin dessen Drehgestell, pro Minute
eine vollständige Umdrehung erfährt.
[0003] Für das genaue Einstellen einer mechanischen Zeigeruhr ist es erforderlich, die Sekundenanzeige
anzuhalten. Bei herkömmlichen Uhrwerken wird dies zumeist durch einen sogenannten
Unruhstopp realisiert, welcher zum Beispiel durch Herausziehen einer Krone aktiviert
und durch Hineindrücken der Krone wieder deaktiviert werden kann.
[0004] Bei Uhren mit Minutentourbillon, bei welchen die Sekundenanzeige direkt durch das
Drehgestell des Tourbillons realisiert ist, gestaltet sich die Verwirklichung eines
derartigen Unruhstopps als überaus schwierig und kompliziert.
[0005] So offenbart beispielsweise die
DE 101 60 287 A1 eine Stoppvorrichtung für ein Tourbillon, die eine etwa V-förmige
[0006] Doppelarmfeder aufweist, die aus einer Normallage radial außerhalb einer umlaufenden
Bewegungsbahn der Pfeiler des Tourbillongestells in eine Blockierlage bewegbar ist.
In der Blockierlage ist die Doppelarmfeder mit entgegen der Umlaufrichtung der Kontur
der Unruh gerichteten Federarmen federnd an der radial umlaufenden Kontur der Unruh
anlegbar.
[0007] Ein derartiges radiales Eingreifen in die Unruh kann sich zum einen für die überaus
sensible Lagerung des Tourbillons als nachteilig erweisen. Zum andere können durch
eine Anlagestellung der Doppelarmfeder mit der radial umlaufenden und radial nach
außen gerichteten Kontur der Unruh, die am Unruhreif angeordneten und zur Regulierung
oder Einstellung der Unruh vorgesehenen Gewichte, hinsichtlich ihrer Lage oder Ausrichtung
beeinflusst werden. Es steht hierbei zu befürchten, dass die Doppelarmfeder die Kalibrierung
bzw. die hochsensible Einstellung der Unruh beeinträchtigt und somit nachteilige Auswirkungen
auf die Ganggenauigkeit der Uhr hat.
[0008] Des Weiteren ist der nach der
DE 101 60 287 A1 beschriebene und radial mit dem Unruhreif zusammenwirkenden Unruhstopp wohl kaum
für fliegende Tourbillons geeignet, da die radial einseitig auf das Tourbillon einwirkende
Doppelarmfeder die Lagerung eines solch sensibel gelagerten Tourbillons empfindlich
stören würde.
[0009] Die
CN 201 402 376 U zeigt ferner einen Stoppmechanismus für ein fliegendes Tourbillon. Hierbei sind zwei
Zangen vorgesehen, die radial mit einer zentralen Welle des der Unruh abgewandten
Sekundentriebs in Eingriff bringbar sind. Hiermit kann jedoch lediglich eine mittelbare
Wirkverbindung mit der taktgebenden Unruh verwirklicht werden. Mittels der Zangen
kann das Ankerrad angehalten und arretiert werden, wobei jene Arretierung über den
Anker auf die schwingend gelagerte Unruh zu übertragen ist. Insoweit kann jener Stoppmechanismus
bei seiner Aktivierung ein Nachschwingen der Unruh zur Folge haben.
[0010] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten
Unruhstopp für ein Tourbillon einer mechanischen Uhr bereitzustellen. Dieses soll
möglichst einfach in zum Beispiel ein bestehendes Tourbillonkonzept zu integrieren
sein und nach Möglichkeit nur geringe Auswirkungen auf die Lagerung und Lagestabilität
des Tourbillons haben.
[0011] Diese Aufgabe wird mit einem Tourbillon eines Uhrwerks gemäß Patentanspruch 1 sowie
mit einer dementsprechenden Uhr gemäß Patentanspruch 15 gelöst, wobei vorteilhafte
Ausgestaltungen Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
[0012] Demgemäß ist ein Tourbillon eines Uhrwerks vorgesehen, welches ein mit einem Sekundentrieb
des Uhrwerks verbindbares oder koppelbares Drehgestell aufweist, welches gegenüber
einer Grundplatine des Uhrwerks drehbar gelagert ist. An jenem drehbar gelagerten
Gestell, folglich am Drehgestell, sind zumindest eine bezüglich einer Unruhachse gelagerte
Unruh sowie ein Ankerrad drehbar gelagert. Das Ankerrad steht hierbei über einen Anker
in Wirkverbindung mit der Unruh. Unruh, Anker und Ankerrad bilden hierbei die Hemmung
des mechanischen Uhrwerks.
[0013] Das Tourbillon zeichnet sich hierbei ferner durch ein am Drehgestell angeordnetes,
mit der Unruh in Eingriff bringbares und axial zur Unruhachse bewegliches Bremselement
aus. Mittels eines solchen Bremselements kann ein Unruhstopp verwirklicht werden,
der keine radial asymmetrischen Kräfte auf die Unruh oder auf das Drehgestell des
Tourbillons ausübt. Durch das axial mit der Unruh in Eingriff bringbare Bremselement
kann die Unruh ferner unmittelbar über das Bremselement gebremst, insbesondere angehalten
werden, wodurch auch die Drehbewegung des Tourbillons, das heißt, die Drehbewegung
des Drehgestells gestoppt werden kann.
[0014] Aufgrund der axialen Beweglichkeit des Bremselements kann dieses etwa mit einer in
Axialrichtung ausgerichteten Stirnseite der Unruh oder eines fest mit der Unruh verbundenen
Abschnitts abbremsend in Eingriff gelangen. Die Unruh kann somit unmittelbar gebremst
und angehalten werden, sodass bei Aktivierung des Unruhstopps ein Nachschwingen der
Unruh nicht zu befürchten ist. Ferner kann mittels des axial beweglichen Bremselements
die Radialsymmetrie des Tourbillons und seines Drehgestells weitgehend unbeeinträchtigt
bleiben, sodass sich das Bremselement, insbesondere für die Verwirklichung eines Unruhstopps
bei einem fliegenden Tourbillon eignet.
[0015] Ferner kann durch das in Axialrichtung wirkende Bremselement ein Unruhstopp verwirklicht
werden, ohne dass hierfür das Drehgestell des Tourbillons in Radialrichtung durchkreuzt
werden müsste. Da das Bremselement lediglich mit der Unruh, nicht aber mit dem Drehgestell
des Tourbillons in unmittelbare Wirkverbindung tritt, ist mit dem hier vorgesehenen
Bremselement ferner denkbar, einen Stopp eines Minutentourbillons zu verwirklichen,
bei welchem das Drehgestell des Tourbillons auch bei angehaltener Unruh gedreht werden
könnte. Daneben ermöglicht das axial bewegliche Bremselement die Realisierung eines
Tourbillons zum Beispiel für Chronografenanzeigen oder zur Verwirklichung von Kurzzeitmessungen.
[0016] Nach einer Weiterbildung ist das Bremselement zum Anhalten der Unruh reibschlüssig
mit der Unruh in Eingriff bringbar. Die vom Bremselement auf die Unruh ausübbare Reibkraft
kann bei Aktivierung des Bremselements abrupt oder stetig ansteigen, sodass ein insoweit
gedämpftes Anhalten der Unruh realisiert werden kann.
[0017] Mittels der reibschlüssigen Wirkverbindung zwischen Bremselement und Unruh kann die
Unruh in jedweder Stellung oder Konfiguration und unabhängig von ihrem momentanen
Zustand angehalten werden.
[0018] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Bremselement an einem ersten, radial
nach innen ragenden Abschnitt eine axial ausgerichtete zweite Reibfläche auf, die
mit einer korrespondierenden, axial ausgerichteten ersten Reibfläche der Unruh in
Eingriff bringbar ist. Das Bremselement erstreckt sich insbesondere radial nach innen
in Richtung zur Unruhachse. Es ragt nahezu bis an die Unruhachse oder deren virtuelle
Verlängerung heran und kann dort, etwa durch eine in Axialrichtung gegen die Unruh
gerichtete Bewegung oder Verformung, mit der Unruh bremsend oder retardierend in Eingriff
gelangen.
[0019] Die im Wesentlichen axial ausgerichteten ersten und zweiten Reibflächen von Unruh
und dem ersten Abschnitt des Bremselements zeichnen sich durch eine im Wesentlichen
in Axialrichtung, das heißt parallel zur Unruhachse, verlaufende Flächennormale aus.
Je nach Lagerung oder Bewegung des Bremselements kann für die am ersten Abschnitt
des Bremselements vorgesehene zweite Reibfläche auch eine geringfügig von der Axialrichtung
abweichende Ausrichtung eintreten, nämlich dann, wenn das Bremselement zumindest abschnittsweise
gegen die Unruh verschwenkt oder das Bremselement etwa anderweitig in Axialrichtung
deformiert werden sollte.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Bremselement insbesondere mit einer Hebelscheibe
oder mit einer Doppelrolle der Unruh axial in Eingriff bringbar. Insbesondere ist
das Bremselement mit einem der Unruh bzw. dem Unruhreif abgewandten Stirnflächen der
Hebelscheibe oder der Doppelrolle in Eingriff bringbar. Insoweit befindet sich die
mit dem Bremselement in Eingriff gelangende erste Reibfläche der Unruh auf einer dem
Bremselement zugewandten Stirnseite der Hebelscheibe oder der Doppelrolle.
[0021] Miteinander korrespondierende erste und zweite Reibflächen von Unruh und Bremselement
können mit eine reibungserhöhende Oberflächenbeschaffenheit, d.h. eine vorgegebene
Rauheit aufweisen. Je nach aufzuwendender, in Axialrichtung wirkender Bremskraft des
Bremselements ist aber auch eine im Wesentlichen glatte Oberflächenausgestaltung zumindest
einer der beiden Reibflächen denkbar.
[0022] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der erste, radial zur Unruhachse hin ausgerichtete
Abschnitt des Bremselements zum zumindest bereichsweisen Umschließen der Unruhachse
gabelförmig oder kreissegmentartig ausgebildet. Auf diese Art und Weise können die
wechselseitig in Anlagestellung tretenden ersten und zweiten Reibflächen von Bremselement
und Unruh, insbesondere zur Erhöhung einer Brems-oder Arretierfunktion maximiert werden.
Die geometrische Ausgestaltung des gabelförmigen, radial nach innen ragenden freien
Endes des Bremselements ermöglicht eine nachträgliche Montage des Bremselements, etwa
am Drehgestell des Tourbillons, insbesondere wenn die Unruh bereits am Drehgestell
gelagert ist.
[0023] Des Weiteren kann das radial nach innen ragende, gabelförmig oder kreissegmentartig
ausgebildete Ende des Bremselements die entsprechende Außenkontur der ersten Reibfläche
der Unruh angepasst sein, damit ein möglichst großer Flächenanteil der unruhseitigen
ersten Reibfläche mit dem Bremselement reibend in Eingriff bringbar ist.
[0024] Es kann hierbei ferner vorgesehen werden, das Bremselement auf einer dem Ankerrad
radial und diametral gegenüberliegenden Seite des Drehgestells anzuordnen. Auf diese
Art und Weise kann der Schwerpunkt des Drehgestells weiter zentriert werden.
[0025] Alternativ zu einer gabelförmigen Ausgestaltung des Bremselements ist eine ringartige
Ausgestaltung des Bremselements denkbar, wobei das Bremselement dann die Unruhachse
vollständig umschließt und zumindest abschnittsweise oder auch vollständig axial verschiebbar
gegenüber der Unruhachse gelagert ist. Mittels einer ringartigen Ausgestaltung des
Bremselements kann ein radialsymmetrisches Abbremsen und Arretieren der Unruh, mithin
ihrer Hebelscheibe oder ihrer Doppelrolle erfolgen.
[0026] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Bremselement einen zweiten, radial vom
ersten Abschnitt beabstandeten zweiten Abschnitt auf. Mit diesem zweiten Abschnitt
ist das Bremselement fest mit dem Drehgestell des Tourbillons verbunden. Folglich
dreht sich das Bremselement mit dem Drehgestell auch um die Unruhachse, welche typischerweise
mit der Drehachse des Drehgestells zusammenfällt.
[0027] Typischerweise sind die zuvor bezeichneten ersten und zweiten Abschnitte des Bremselements
freie Endabschnitte des Bremselements. Indem das Bremselement mit seinem zweiten,
ein zweites Ende bildenden Abschnitt fest mit dem Drehgestell verbunden ist, kann
der gegenüberliegende Endabschnitt zum Beispiel in Axialrichtung gegenüber dem Drehgestell
und somit auch gegenüber der Unruh bewegt werden. Eine feste Verbindung mit dem Drehgestell
ist besonders einfach, etwa mit einer Schraubverbindung zu realisieren. Aufgrund seiner
Flexibilität und einer geeigneten Materialauswahl für das Bremselement, kann der erste
Abschnitt dennoch gegenüber dem Drehgestell zumindest in Axialrichtung bewegt werden.
[0028] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Bremselement entgegen einer Rückstellkraft
in Axialrichtung deformierbar. Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass das Bremselement
flexibel deformierbar ausgestaltet ist. Die Rückstellkraft, entgegen welcher das Bremselement
in Axialrichtung deformierbar ist, wird hierbei durch die elastischen Eigenschaften
des Bremselements aufgebracht.
[0029] Das Bremselement kann insoweit als ein flexibel deformierbares Blättchen oder als
eine flexibel deformierbare Feder, etwa vergleichbar einer Blattfeder, ausgebildet
sein, die nur mit einem Ende, nämlich mit ihrem zweiten Abschnitt, am Drehgestell
angeordnet und dort mit dem Drehgestell fest verbunden ist. Der gegenüberliegende
Endabschnitt, mithin der erste, mit einer zweiten Reibfläche versehene Abschnitt des
Bremselements kann alsdann flexibel in Axialrichtung bewegt werden, um insbesondere
in Axialrichtung mit der Unruh in bremsenden Eingriff zu gelangen.
[0030] Typischerweise weist das Drehgestell des Tourbillons eine radähnliche bzw. kreisförmige
Geometrie auf, wobei ein äußerer Kranz oder ringartiger Rand über mehrere, sich in
Radialrichtung erstreckende Speichen mit einer Nabe verbunden sind. Die Nabe kann
hierbei mit dem Sekundentrieb drehgesichert verbunden sein und hinsichtlich ihrer
Drehachse auch mit der Unruhachse bzw. mit deren Verlängerung zusammenfallen.
[0031] Mittels der Befestigung des Bremselements an einer Speiche des Drehestells kann eine
radial beabstandete Befestigung des Bremselements zur Nabe bzw. zur Hebelscheibe oder
Doppelrolle der Unruh erfolgen, sodass der erste, mit der zweiten Reibfläche versehende
Abschnitt des Bremselements, welcher radial nach innen und somit in den Bereich der
Nabe hineinragt, in Axialrichtung flexibel deformierbar gegenüber dem Drehgestell
ausgebildet werden kann.
[0032] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Bremselement mittels eines axial gegenüber
dem Drehgestell verschiebbaren Stellglieds in Axialrichtung von einer Freigabestellung
in eine Brems- oder Blockierstellung überführbar. Das Stellglied kann hierbei dazu
ausgebildet sein, derart in Axialrichtung gegen das Bremselement zu drücken, dass
sich der erste Abschnitt des Bremselements vom Drehgestell entfernt und in Axialrichtung
zur Unruh hin bewegt und mit dieser, insbesondere mit deren Hebelscheibe oder Doppelrolle
in Eingriff gelangt.
[0033] Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass sich das Stellglied in Radialrichtung
betrachtet, zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt, respektive zwischen gegenüberliegenden
Enden des Bremselements befindet. Auf diese Art und Weise kann durch eine Axialverschiebung
des Stellglieds eine flexible Deformation des Bremselements herbeigeführt werden,
durch welche der mit der zweiten Reibfläche versehene erste Abschnitt des Bremselements
mit der Unruh unmittelbar in Eingriff bringbar ist.
[0034] Die elastische Deformierbarkeit des Bremselements kann hierbei ferner bewirken, dass
das in Axialrichtung verschiebbare Stellglied bei nachlassender Aktivierung oder bei
Deaktivierung durch die Rückstellkraft des Bremselements wieder in eine Ausgangslage
zurück überführbar ist.
[0035] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Stellglied ferner in einer mit dem Drehgestell
verbundenen Führung axial verschiebbar gehalten. Die Führung kann hierbei im Bereich
der Nabe des Drehgestells angeordnet sein oder unmittelbar in jene Nabe integriert
sein. Die Führung als auch das darin in Axialrichtung geführte Stellglied sowie das
Bremselement sind folglich am Drehgestell des Tourbillons angeordnet und drehen sich
mit diesem im Betrieb des Uhrwerks.
[0036] Nach einer weiteren Ausgestaltung stützt sich das Stellglied an einem axial gegenüber
der Führung verschiebbaren Ring axial ab. Der Ring umschließt hierbei die Führung
in einem der Unruh abgewandten Bereich. Durch ein Verschieben des Rings gegenüber
der Führung in Richtung zur Unruh, kann das sich axial am Ring abstützende Stellglied
ebenfalls in Richtung zur Unruh hin verschoben werden, wodurch auch das Bremselement
eine zur Unruh hin gerichtete Verschiebung oder Deformation erfährt.
[0037] Letztlich kann durch ein zur Unruh hin gerichtetes Anheben des Rings das Stellglied
angehoben werden und hierdurch das Bremselement, etwa nach oben gegen die Unruh, insbesondere
gegen deren Hebelscheibe oder Doppelrolle gedrückt werden.
[0038] Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass Bezeichnungen, wie oben oder unten lediglich
Illustrationszwecken dienen. In der hier vorgesehenen Ausgestaltung befindet sich
die z.B. Unruh oberhalb des Bremselements und dementsprechend auch oberhalb von Stellglied
und Führung. Andere Ausgestaltungen oder alternative Ausführungsformen können jedoch
eine umgekehrte Anordnung vorsehen. Eine Verschiebung oder Bewegung in Richtung zur
Unruh ist somit mit einer Verschiebung oder Bewegung nach oben gleichzusetzen und
umgekehrt.
[0039] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der genannte Ring entgegen einer Federkraft
axial in Richtung Unruh, vorliegend nach oben, verschiebbar. Jene Federkraft kann
beispielsweise durch eine Spreiz- oder Tellerfeder bereitgestellt werden, welche axial
zwischen dem Ring und der Führung, bzw. der Nabe des Drehgestells angeordnet ist.
[0040] Auf diese Art und Weise kann der Ring in einer der Unruh abgewandten Ausgangsstellung
gehalten werden. Bei Aktivierung des Unruhstopps ist hingegen eine axiale Verschiebung
des Rings gegen die Kraft jener Feder vorgesehen, wodurch letztlich das Bremselement
axial angehoben werden kann.
[0041] Der Ring kann nach einer Weiterbildung insbesondere mit mehreren Stellgliedern in
Wirkverbindung stehen, die etwa über den Umfang der Führung oder über den Umfang der
Nabe in Axialrichtung verschiebbar in entsprechende Führungsaufnahmen gehalten sind.
Auf diese Art und Weise kann ein weitgehend radialsymmetrisches Anheben des Rings
verwirklicht werden, damit der Ring im Zuge einer Axialbewegung gegenüber der Führung
oder gegenüber der Nabe möglichst gut und leichtgängig geführt ist und nicht zu Verkippungen
neigt.
[0042] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der Ring an seinem der Unruh abgewandten
Außenumfang, so etwa an seinem unteren radial außenliegenden Rand eine Anlaufschräge
auf, die korrespondierend zur Anlaufschräge eines radial beweglichen und mit dem Ring
in Anlagestellung bringbaren Betätigungsglieds ausgebildet ist. Das Betätigungsglied
kann zum Beispiel in Form einer radial verschwenkbaren Klinke ausgestaltet sein.
[0043] Infolge einer radial nach innen gerichteten Bewegung des Betätigungsglieds kann auf
diese Art und Weise der Ring entgegen der Federkraft in Richtung Unruh angehoben werden.
Von Vorteil sind hierbei zumindest zwei in etwa diametral gegenüberliegend am Ring
in Anlagestellung bringbare Betätigungsglieder vorgesehen, damit der Ring möglichst
gleichmäßig und verkippungsfrei aus einer Ruhelage heraus angehoben werden kann.
[0044] Das Betätigungsglied kann ferner über einen Hebelmechanismus mit einem Drücker oder
mit einem Winkelhebel gekoppelt sein. Letztlich kann durch einen Drücker oder über
die Aufzugskrone des Uhrwerks das Betätigungsglied in Radialrichtung bewegt werden,
sodass die klinkenartig ausgebildeten Anlaufschrägen des Betätigungsglieds den Ring,
vergleichbar einer vertikalen Chronokupplung, anheben können.
[0045] Die Betätigungsglieder können hierbei ferner unter Federvorspannung stehen und können
jeweils mit einem oder mit mehreren Federelementen gekoppelt sein.
[0046] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Tourbillon insbesondere als fliegendes
Tourbillon ausgebildet. Das ist Axialrichtung wirkende Bremselement ist hierbei insbesondere
in bereits bestehende fliegende Tourbillonkonzepte mit nur geringem konstruktiven
Aufwand integrierbar. Ferner ist der Bremsmechanismus von der Zifferblattseite aus
kaum sichtbar. Zudem hat das hier beschriebene Bremssystem keinerlei Einwirkung auf
die Funktion des Tourbillons und seines Drehgestells während die Uhr läuft.
[0047] Schließlich ist nach einem weiteren unabhängigen Aspekt eine mechanische Uhr, etwa
eine Armbanduhr, eine Taschenuhr oder eine Wanduhr vorgesehen, die ein Uhrwerk mit
einem zuvor beschriebenen Tourbillon aufweist.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0048] Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine teils geschnittene perspektivische Darstellung des Tourbillons,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Tourbillonnabe und zweier hiermit in Eingriff
bringbarer Betätigungsglieder,
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Tourbillon bei deaktiviertem Bremselement und
Fig. 4 einen Querschnitt durch das Tourbillon mit aktiviertem Bremselement und bei
angehaltener Unruh.
Detaillierte Beschreibung
[0049] In den Fig. 1, 3 und 4 ist ein Tourbillon 10 eines vorliegend nicht näher gezeigten
mechanischen Uhrwerks dargestellt. Das Tourbillon 10 weist ein Drehgestell 6 auf,
welches ein unteres Gestell 60 mit diversen radial ausgerichteten Speichen 61 aufweist,
wobei am äußeren Ring des unteren Gestells 60 drei über den Umfang des unteren Gestells
60 verteilt angeordnete Pfeiler 62 vorgesehen sind, an welchen ein oberes Gestell
64 befestigt ist. Die Gestelle 60, 64 ist ferner drehfest mit einer flanschförmig
ausgebildeten Nabe 40 verbunden, die, wie in Fig. 3 dargestellt, drehfest mit dem
Sekundentrieb 46 gekoppelt ist.
[0050] Die Nabe 40, mithin das gesamte Drehgestell 6 ist gegenüber einem Fixrad 50, welches
auch als unterer Block 50 zu bezeichnen ist, drehbar gelagert. Das Fixrad 50 weist,
wie in Fig. 3 dargestellt, an seinem oberen Endabschnitt einen flanschartig ausgebildeten
Zahnradabschnitt 52 mit einer ersten Außenverzahnung 54 auf. Mit jener ersten Außenverzahnung
54 kämmt ein mit einem Ankerrad 16 verbundenes Zahnrad 15. Zahnrad 15 und Ankerrad
16 sind hierbei koaxial zueinander angeordnet und sind beide über ein erstes Lager
17 am Drehgestell 6gelagert. Eine Drehung des Ankerrads 16 führt insoweit zu einem
entsprechenden Drehen des gesamten Drehgestells 6gegenüber dem unteren Fixrad 50.
[0051] In den Fig. 1, 3 und 4 ist ferner eine Unruh 12 mit einer Unruhspirale 14 einer Hemmung
11 dargestellt. Die Unruh 12 ist hierbei über ein Unruhlager 18, welches eine Unruhachse
28 definiert, am Drehgestell 6gelagert. Das Unruhlager 18 ist hierbei durch Lagerzapfen
22 gekennzeichnet, die mit entsprechenden gestellseitig angeordneten Lagersteinen
20 zusammenwirken. Der Anker der Hemmung 11 ist in den vorliegenden Figuren nicht
dargestellt, insoweit ist die Hemmung 11 in den Figuren 1 bis 4 nur partiell gezeigt.
[0052] Auf dem Unruhlager 18 ist unterhalb des Unruhreifs eine Doppelrolle 24 mit einer
nach unten ragenden stirnseitigen ersten Reibfläche 26 vorgesehen. Mittels des unteren
Lagerzapfens 22 und seiner axialen Abstützung am dementsprechenden Lagerstein 20 ist
ein axialer Spalt zwischen der ersten Reibfläche 26 und der Nabe 40 gebildet. In jenen
Spalt ragt ein axial wirkendes Bremselement 30 hinein, welches in der Darstellung
gemäß der Fig. 1 und 3 flach auf der Oberseite des unteren Gestells 60 aufliegt.
[0053] Das Bremselement 30 ist somit unterhalb des Drehgestells 6 angeordnet und befindet
sich axial zwischen dem Drehgestell 6 und dem Fixrad 50. Von daher ist der Bremsmechanismus
von der Zifferblattseite aus betrachtet kaum sichtbar. Dies ist aus ästhetischen Gründen
besonders vorteilhaft für ein fliegendes Tourbillon, das keine Brücke aufweist und
damit eine komplette Ansicht auf das gesamte Drehgestell ermöglicht, ohne dass es
partiell von einem anderen Element der Platine verdeckt wäre. Für eine solche Anordnung
ist einerseits die Integration des Bremsmechanismus vergleichsweise einfach, da der
konstruktive Eingriff in eine vorhandene Ausgestaltung eines fliegenden Tourbillons
gering ist. Andererseits sind die ästhetischen Vorteile des fliegenden Tourbillons
gegenüber einem gewöhnlichen Tourbillon weiterhin gewährleistet.
[0054] Das Bremselement 30 weist hierbei einen ersten, mit einer nach oben, zur Unruh 12
hin gerichteten axialen zweiten Reibfläche 32 versehenen Abschnitt 30a auf, der, wie
in Fig. 4 dargestellt, von unten gegen die erste Reibfläche 26 der Doppelrolle 24
drücken kann. Auf diese Art und Weise ist mittels des Bremselements 30 ein Brems-
und Arretierfunktion auf die Doppelrolle 24 und somit direkt auf die hiermit starr
verbundene Unruh 12 ausübbar.
[0055] Das Bremselement 30 ist vorliegend als eine Art Bremsfeder ausgebildet. Es weist
ferner einen dem ersten Abschnitt 30a gegenüberliegenden zweiten Abschnitt 30b auf,
über welchen das Bremselement 30 mit dem unteren Gestell 60 verbunden ist. Wie in
den Fig. 1 und 3 dargestellt, kann der zweite Abschnitt 30b des Bremselements 30 mit
einer Speiche 61 des unteren Gestells 60 verschraubt sein.
[0056] Radial zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt 30a, 30b befindet sich eine
zylindrische Ausnehmung oder ein entsprechendes Führungsloch in der Nabe 40, respektive
in der Führung 40. In jener Ausnehmung ist, wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt, ein Stellglied
34 in Axialrichtung verschiebbar geführt. Ein unterer Endabschnitt des Stellglieds
34 ist gegenüber einem Stellgliedkopf 36 radial verjüngt ausgebildet und stützt sich
über eine radiale Abstufung an einem die Nabe 40 umschließenden Ring 42 ab.
[0057] Axial zwischen dem Ring 42 und einem unteren Abschnitt der flanschartig verbreiterten
Nabe 40 ist ein Federelement 48 angeordnet, welches zum Beispiel als Spreizfeder ausgebildet
sein kann. Auf diese Art und Weise kann der Ring 42 entgegen der Wirkung des Federelements
48 nach oben und somit axial zur Unruh 12 hin verschoben werden. Jene axiale Verschiebebewegung
des Rings 42 führt zu einer dementsprechenden Axialverschiebung des Stellglieds 34,
welches vorliegend als Verstellbolzen ausgebildet ist.
[0058] Infolge einer Axialverschiebung gelangt ein oberer Kopf 36 des Stellglieds 34 an
einer Unterseite des Bremselements 30 derart zur Anlage, dass er das radial nach innen
ragende freie Ende des Bremselements 30 anhebt und somit dessen zweite Reibfläche
32 gegen eine hiermit korrespondierende erste Reibfläche 26 der Doppelrolle 24 drückt.
Aufgrund der wechselseitigen Reibung zwischen der zweiten und der ersten Reibfläche
32, 26 kann das Bremselement 30 eine Bremswirkung auf die Unruh 12 entfalten.
[0059] Wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt, kann der Ring 42 über mehrere Bolzen 34, 38
axial verschiebbar an der Nabe 40 geführt sein. Der zweite Bolzen 38 ist im Hinblick
auf die Betätigung der Bremsvorrichtung zwar im Wesentlichen ohne Funktion. Über den
zweiten Bolzen 38 kann jedoch ein besonders leichtgängiges, verkippungsfreies axiales
Verschieben des Rings 42 relativ zur Nabe 40 verwirklicht werden.
[0060] Zur Aktivierung der Brems- oder Arretierfunktion ist eine in Axialrichtung wirkende
Kraft auf den Ring 42 auszuüben, wie dies durch die Pfeile in Fig. 4 angedeutet ist.
In der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 2 ist eine derartige Betätigungsvorrichtung
beispielhaft skizziert. Hierbei sind zwei symmetrisch zueinander angeordnete, über
eine zweite Verzahnung 71 direkt miteinander gekoppelte erste und zweite Betätigungsglieder
70, 70a vorgesehen, welche mittels eines zweiten Lagers 76 und mittels eines dritten
Lagers 76a jeweils schwenkbar z.B. an der Grundplatine des Uhrwerks befestigt sind.
[0061] Die freien Enden des ersten und zweiten Betätigungsglieds 70, 70a sind als Klinke
72 ausgebildet, die jeweils mit einer zweiten Anlaufschräge 74 versehen sind, die
korrespondierend zu einer am unteren Außenrand des Rings 42 vorgesehenen ersten Anlaufschräge
44 ausgebildet sind. Durch radial nach innen gerichtetes Verschwenken von erstem und
zweitem Betätigungsglied 70, 70a gegenüber dem Ring 42 kann durch das Zusammenwirken
der miteinander korrespondierenden ersten und zweiten Anlaufschrägen 44, 74 der Ring
42 entgegen der Rückstellkraft des Federelements 48 angehoben werden.
[0062] Demgemäß erfährt auch das Stellglied 34 eine dementsprechende Axialbewegung, die
letztlich zum bremsenden Anheben des radial nach innen gerichteten freien Endabschnitts
30a des Bremselements 30 führt.
[0063] Wie ferner in Fig. 2 angedeutet, können die ersten und zweiten Betätigungsglieder
70, 70a, insbesondere ihre unmittelbar mit dem Ring 42 in Anlage tretende Klinke 72mit
einem weiteren Federelement 80 zusammenwirken, welches zwei Federarme 84, 84a aufweist,
die jeweils danach trachten, die Klinken 72 radial nach innen zu drücken. Die hier
dargestellte Doppelarmfeder 80 kann dabei im Bereich eines vierten Lagers 82 ebenfalls
an der Grundplatine des Uhrwerks befestigt sein.
[0064] Eine Aktivierung des hier dargestellten Unruhstopps kann durch Kraft- oder Momenteinwirkung
auf ein Betätigungsende 78 des Klinkenarms erfolgen. Beispielsweise kann durch das
Ziehen einer Aufzugskrone oder durch Betätigen eines Drückers eine ansonsten auf das
Betätigungsende 78 dauerhaft einwirkende Kraft derart reduziert werden, dass die ersten
und zweiten Betätigungsglieder 70 und 70a unter Einwirkung der Doppelarmfeder 80 den
Ring 42 anheben und somit die axial auf die Unruh 12 einwirkende Bremse aktivieren.
[0065] Im Folgenden sei ferner angemerkt, dass das vorliegend gezeigte Ausführungsbeispiel
lediglich eine Möglichkeit zur praktischen Umsetzung der in den Patentansprüchen definierten
Erfindung aufzeigt. Keinesfalls ist die Erfindung auf das hier gezeigte Ausführungsbeispiel
zu beschränken, sondern sie kann auf vielerlei Art und Weise in der durch die nachfolgenden
Patentansprüche und ihren Kombinationen aufgezeigten Sinne implementiert werden.
Bezugszeichenliste
6 |
Drehgestell |
10 |
Tourbillon |
11 |
Hemmung |
12 |
Unruh |
14 |
Unruhspirale |
15 |
Zahnrad |
16 |
Ankerrad |
17 |
erstes Lager |
18 |
Unruhlager |
20 |
Lagerstein |
22 |
Lagerzapfen |
24 |
Doppelrolle |
26 |
erste Reibfläche |
28 |
Unruhachse |
30 |
Bremselement |
30a |
erster Abschnitt |
30b |
zweiter Abschnitt |
32 |
zweite Reibfläche |
34 |
Stellglied |
36 |
Kopf |
38 |
Bolzen |
40 |
Nabe |
42 |
Ring |
44 |
erste Anlaufschräge |
46 |
Sekundentrieb |
48 |
Federelement |
50 |
Fixrad |
52 |
Zahnradabschnitt |
54 |
erste Verzahnung |
60 |
unteres Gestell |
61 |
Speiche |
62 |
Pfeiler |
64 |
oberes Gestell |
70 |
erstes Betätigungsglied |
70a |
zweites Betätigungsglied |
71 |
zweite Verzahnung |
72 |
Klinke |
74 |
zweite Anlaufschräge |
76 |
zweites Lager |
76a |
drittes Lager |
78 |
Betätigungsende |
80 |
Feder |
2 |
viertes Lager |
84 |
Federarm |
84a |
Federarm |
1. Tourbillon eines Uhrwerks, mit:
- einem mit einem Sekundentrieb (46) verbundenen, drehbar gelagerten Drehgestell (6),
- einer an dem Drehgestell (6) bezüglich einer Unruhachse (28) gelagerten Unruh (12)
sowie mit einem an dem Drehgestell (6) gelagerten und mit der Unruh (12) über einen
Anker in Wirkverbindung stehenden Ankerrad (16), gekennzeichnet durch:
- ein am Drehgestell (6) angeordnetes, mit der Unruh (12) in Eingriff bringbares und
axial zur Unruhachse (28) bewegliches Bremselement (30).
2. Tourbillon nach Anspruch 1, wobei das Bremselement (30) zum Anhalten der Unruh (12)
reibschlüssig mit der Unruh (12) in Eingriff bringbar ist.
3. Tourbillon nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Bremselement (30) an einem ersten, radial
nach innen ragenden Abschnitt (30a) eine axial ausgerichtete zweite Reibfläche (32)
aufweist, die mit einer korrespondierenden, axial ausgerichteten ersten Reibfläche
(26) der Unruh (12) in Eingriff bringbar ist.
4. Tourbillon nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bremselement (30) mit
einer Hebelscheibe oder mit einer Doppelrolle (24) der Unruh (12) axial in Eingriff
bringbar ist.
5. Tourbillon nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste radial zur Unruhachse
(28) hin ausgerichtete Abschnitt (30a) des Bremselements (30) zum zumindest bereichsweisen
Umschließen der Unruhachse (28) gabelförmig ausgebildet ist.
6. Tourbillon nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 5, wobei das Bremselement
(30) mittels eines, radial vom ersten Abschnitt (30a) beabstandeten, zweiten Abschnitts
(30b) fest mit dem Drehgestell (6) verbunden ist.
7. Tourbillon nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bremselement (30) entgegen
einer Rückstellkraft in Axialrichtung deformierbar ist.
8. Tourbillon nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bremselement (30) an
einer sich in Radialrichtung erstreckenden Speiche (61) des Drehgestells (6) befestigt
ist.
9. Tourbillon nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bremselement (30) mittels
eines axial gegenüber dem Drehgestell (6) verschiebbaren Stellglieds (34) in Axialrichtung
von einer Freigabestellung in eine Brems- oder Blockierstellung überführbar ist.
10. Tourbillon nach Anspruch 9, wobei das Stellglied (34) in einer mit dem Drehgestell
(6) verbundenen Führung (40) axial verschiebbar gehalten ist (40).
11. Tourbillon nach Anspruch 10, wobei sich das Stellglied (34) an einem axial gegenüber
der Führung (40) verschiebbaren Ring (42) axial abstützt.
12. Tourbillon nach Anspruch 11, wobei der Ring (42) entgegen einer Federkraft axial in
Richtung Unruh (12) verschiebbar ist.
13. Tourbillon nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Ring (42) an seinem der Unruh (12)
abgewandten Außenumfang eine erste Anlaufschräge (44) aufweist, die korrespondierend
zur Anlaufschräge (74) eines radial beweglichen und mit dem Ring (42) in Anlagestellung
bringbaren ersten Betätigungsglieds (70) ausgebildet ist.
14. Tourbillon nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches als fliegendes Tourbillon
ausgebildet ist.
15. Uhr mit einem Tourbillon (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.