[0001] Zur Verminderung der Reibung im Falle einer Relativbewegung zweier Oberflächen zueinander
werden in aller Regel Fette und Öle als Schmiermittel eingesetzt. Diese so genannte
hydrodynamische Schmierung führt zu sehr niedrigen Gleitkoeffizienten deutlich unter
µ = 0,05. Da das Fett unter der auftretenden Flächenpressung im Laufe der Zeit von
der Kontaktfläche zwischen den zwei Oberflächen verdrängt wird, bzw. durch Oxidationsprozesse
und Verschmutzung verharzen kann, müssen die entsprechenden Oberflächen regelmäßig
nachgefettet werden, um die Schmierwirkung aufrecht zu erhalten. Dies bedingt einen
erhöhten Wartungsaufwand und einen zusätzlichen Kostenfaktor bei Anlagen, sowie im
Falle einer nicht regelmäßigen Wartung möglicherweise den Ausfall von Komponenten.
Gleitreibungsmindernde Beschichtungen bestehend aus einem polymeren Bindemittel und
Festkörperschmierstoffen können alternativ dazu eingesetzt werden. Entscheidende Nachteile
sind jedoch die in aller Regel höheren Gleitkoeffizienten mit Werten von µ = 0,1 -
0,2 und die Notwendigkeit der Balance zwischen möglichst niedriger Gleitreibung und
einem kontrollierbaren Abrasionsverhalten der Schichten im Zusammenhang mit der Ausbildung
des für die Schmierung wichtigen Transferfims. Im Falle korrodierender Substrate muss
weiterhin für einen ausreichenden Korrosionsschutz gesorgt werden, da durch den Verzicht
auf Fett die hydrophobe Schutzfunktion im Gesamtaufbau entfällt und damit Elektrolyte
sowie Sauerstoff leichter Zutritt zur Substratoberfläche haben können. Die Einbringung
von Abrasionsbeständigkeit und Korrosionsschutz geschieht in aller Regel über die
Eindispergierung geeigneter anorganischer Teilchen, die in ihren derzeitig verfügbaren
Formen zwar ihre Schutzfunktion erfüllen, allerdings daneben einen negativen Einfluss
auf die Schmierwirkung des Schichtsystems ausüben, was die resultierenden Zusammensetzungen
in den meisten Fällen für eine praktische Anwendung uninteressant macht.
[0002] US 4694038 A (Boeing) beansprucht eine gleitreibungsmindernde Beschichtung bestehend aus einem
Polyurethan-Bindemittel und 20 - 40 Gew. % amorphen Graphitpartikeln geeignet zur
Oberflächenausrüstung von Elastomeren. Die Verwendung eines Polyurethan-Bindemittels
ermöglicht eine gute Haftung zum Substrat zu erzielen. Nachteilig ist jedoch, dass
die Graphitpartikel gleichmäßig über die Dicke des Beschichtungsmaterials verteilt
sind. Somit wird zwar - dadurch, dass sich der Graphit schichtförmig abtragen lässt
- die gewünschte niedrige Gleitreibung zur Außenseite der Beschichtung erreicht, gleichzeitig
aber führt die Anwesenheit des Graphits in der Nähe der Grenzschicht zum Untergrund
zu einer Verringerung der Schichthaftung zum Substratmaterial, welche nur durch Verwendung
entsprechend reaktionsfähiger Bindemittel (Polyurethane) einigermaßen kontrolliert
werden kann. Weiterhin werden die Schichtsysteme durch den hohen Gehalt an Festschmierstoff
relativ weich, was bei hohen Flächenpressungen leicht zu Schichtversagen durch Mikropflügen
führen kann.
[0003] Mit einem ähnlichen Prinzip der gleichmäßigen Partikelverteilung über die Bindemittelmatrix
beansprucht
US 5789523 A (Du-Pont) eine Polyimid-Zusammensetzung mit inkorporierten weichen Schichtsilikaten
(Mohs - Härte 1-5) und Carbonfasern sowie optional enthaltenen Festkörperschmierstoffen
mit verbesserter Gleitreibung und verbesserter Abriebfestigkeit zur Erzeugung von
Spritzgussteilen mit eingebauter tribologischer Wirkung. Die Schichtsilikate sollen
die Standfestigkeit der Kompositmaterialien verbessern. Gleichzeitig werden durch
die Gleichverteilung der anorganischen Zusätze über die organische PolyimidMatrix
und die gleichzeitig erforderlichen hohen Füllgrade an Zusätzen zur Erzielung geeigneter
tribologischer Oberflächeneigenschaften, die mechanischen und thermischen Bulk-Eigenschaften
des erzeugten Formteils wie z.B. der E-Modul oder der thermische Ausdehnungskoeffizient
ebenfalls deutlich beeinflusst, was in einigen Anwendungen durchaus unerwünscht sein
kann.
[0004] Im Gegensatz zu den vorgenannten Stellen bei denen die plättchenförmigen Teilchen
unter Verwendung von Scherkräften ledig mechanisch dispergiert werden, wird im Falle
der
WO 2002005293 A2 (EMTEC Magnetic) eine elektrisch leitfähige Schicht aus Graphit und einem Bindemittel
beansprucht, der ein Polyurethan-Dispergierharz zugesetzt wird, welches mindestens
eine polare funktionelle Gruppe entlang der Polymerhauptkette trägt, die mit der Oberfläche
des plättchenförmigen Graphitfüllstoffs wechselwirken kann und auch in der Lage ist,
entsprechende Graphit-Interkalationsverbindungen zu bilden. Diese Art der Modifizierung
führt ebenfalls zu einer Gleichverteilung der Teilchen über die Bindemittelmatrix,
mit in aller Regel feinerer Partikelgrößen-Verteilung, als im Falle der rein mechanischen
Dispergierung über Scherkräfte. Eine derartige Morphologie ist auch gewünscht, um
eine gute elektrische Leitfähigkeit zu erzielen. Tribologische Eigenschaften werden
allerdings nicht beansprucht.
[0005] Auch werden derartige Gleitlacke aus Festkörperschmierstoffen und polymeren Bindemitteln
zur mechanischen Verstärkung häufig mit Hartstoffpartikeln ausgerüstet (
US 20040229759 A1 (Jet-Lube Inc.). Dieses Prinzip funktioniert zunächst einmal über eine einfache Mischungsregel.
Problematisch ist allerdings, dass die Hartstoffpartikel in höherer Konzentration
in aller Regel eine abrasive Wirkung auf das tribologische System ausüben, indem sie
bei der Transferfilmbildung auf den Gegenkörper übertragen werden und im anschließenden
Reibungsprozess zu einem höheren Verschleiß in der tribologichen Schicht führen können.
US 4898905A (Taiho Kogyo) beansprucht ebenfalls eine Gleitlackzusammensetzung aus Polyimidmatrix,
plättchenförmigen Festkörperschmierstoffen, plättchenförmigen silikatischen Zusatzstoffen
und Öl. Auch in diesem Fall wird keine besondere Vorkehrung zur Erzeugung einer gezielten
Teilchenanordnung über die Bindemittelmatrix angestrebt und auch nicht erzielt. Über
das verwendete Öl wird eine hydrodynamische Schmiermittelkomponente in das System
eingebracht, wodurch insbesondere das Anfangsreibungsverhalten und das Niveau des
Gleitreibungskoeffizienten beeinflusst werden kann. Nachteilig ist, dass das Öl in
der Schicht diffundieren kann und über die Zeit aus dem System ausgetragen wird. Dadurch
ist der Wirkeffekt nicht von großer Dauer.
[0006] US 3809442 (3M),
EP 1350817 A1 (Ford Motor Comp.) und
WO 2005010107 A1 (TNO) beanspruchen Gleitlacke aus Kombinationen verschiedener Festkörperschmierstoffe
mit Bindemitteln, die auf Niedertempera¬turanwendungen und Beschichtung von temperaturempfindlichen
Substraten ausgelegt sind.
WO 2005010107 A1 benötigt noch ein zusätzliches Gleitadditiv auf Polysiloxan -, Polyolefinwax - bzw.
PTFE - Basis. Dabei ist es für die Wirksamkeit des Additivs erforderlich, dass dieses
nicht mit den Festkörperschmierstoffen wechselwirkt und ungehindert an die Phasengrenze
Schicht/Luft diffundieren kann. Eine besondere morphologische Anordnung der partikulären
Bestandteile ist für die Wirksamkeit der Beschichtung nicht entscheidend. Das Additiv
führt lediglich zu einer hydrodynamischen Komponente bezüglich der Schmierung analog
wie oben beschrieben.
[0007] Polymermatrix Komposite mit verstärkenden Partikeln werden auch für abrasionsbeständige
Antihaftbeschichtungen beschrieben.
[0008] EP 1718690 beansprucht abrasionsfeste Niedrigenergieschichten mit einer erhöhten Alkalibeständigkeit.
Die stoffliche Zusammensetzung umfasst ein härtbares organisches Bindemittelsystem,
mindestens.ein funktionalisiertes fluorhaltiges Polymer oder Oligomer welches mit
dem Bindemittel reaktionsfähig ist, sowie anorganische Teilchen.
[0009] Tribologische Eigenschaften können wegen der Abrasivität der Hartstoffpartikel nicht
abgeleitet werden und sind auch nicht beansprucht. Anorganische Festkörperschmierstoffe
werden ebenfalls nicht beschrieben.
[0010] Durch die vorliegende Erfindung konnte ein tribologisch wirksames Schichtsystem bereitgestellt
werden, welches bedingt durch seine besondere Struktur die oben genannten Nachteile
klassischer Gleitlacke ausgleicht.
[0011] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, ein pigmentiertes, feinstrukturiertes
tribologisches Kompositmaterial bereitzustellen, welches einen niedrigen Gleitreibungskoeffizienten
mit einer exzellenten Haftung zum Untergrund und einer ausgezeichneten Abrasions-
und Verschleißbeständigkeit, verbunden mit einer hohen Barrierefunktion gegenüber
der Diffusion von Wasserdampf und Gasen sowie korrosiven Medien, in sich vereinigt.
Lösung
[0012] Diese Aufgabe wird durch die Erfindungen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser
Beschreibung gemacht. Die Erfindungen umfassen auch alle sinnvollen und insbesondere
alle erwähnten Kombinationen von unabhängigen und/oder abhängigen Ansprüchen.
[0013] Die Problemstellung konnte durch die Bereitstellung einer Zusammensetzung umfassend
mindestens einen plättchenförmigen Festkörperschmierstoff, mindestens einen Typ anorganischer
plättchenförmiger Pigmentteilchen, wobei die Pigmentteilchen eine Dicke von 0,5 µm
bis 2 µm und ein mittleres Aspektverhältnis ≥ 10 aufweisen, mindestens eine oberflächenaktive
Verbindung, wobei die oberflächenaktive Verbindung ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend
Ammoniumalkylverbindungen, Phosphoniumalkylverbindungen, Sulfoniumalkylverbindungen,
Imidazoliniumverbindungen, Pyridiniumverbindungen, Pyrrolidiniumverbindungen, ionische
Flüssigkeiten, funktionalisierte fluorhaltige Polymere, Polyether und funktionalisierte
Polysiloxane und ein härtbares Bindemittelsystem umfassend mindestens ein organisches
Polymer oder Oligomer mit einer oder mehreren funktionellen Gruppen oder eine Vorstufe
davon gelöst werden.
[0014] Der Festkörperschmierstoff besteht aus plättchenförmigen Teilchen. Als plättchenförmig
wird ein Teilchen verstanden, welches ein Verhältnis von durchschnittlichen Durchmesser
zur Dicke von über 3:1, bevorzugt zwischen 2:1 und 1000:1. Alle Längen können mit
TEM gemessen werden.
[0015] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung hat der Festkörperschmierstoff eine
Dicke zwischen 50 nm und 1000 nm und ein Aspektverhältnis von ≥ 5, bevorzugt ein Aspektverhältnis
von 5 bis 20.
[0016] Die Festkörperschmierstoffteilchen haben eine Größe von 50 nm bis 20 µm, bevorzugt
von 700 nm bis 5 µm.
[0017] Der Festkörperschmierstoff kann dabei ein üblicher Festkörperschmierstoff sein. Dies
können Festkörperschmierstoffe, wie natürlicher Graphit, synthetischer Graphit, Graphen,
hexagonales Bornitrid, turbostratisches Bornitrid, Molybdändisulfid und/oder Wolframdisulfid
sein.
[0018] Darüber hinaus können auch zusätzlich rein organische Festkörperschmierstoffe wie
Perfluoropolymer, Polytetrafluorethylen (PTFE) und/oder Polyethylen zugegeben werden.
Diese können das Stick-Slip-Verhalten der gehärteten Beschichtung beeinflussen.
[0019] Ein bevorzugter Festkörperschmierstoff ist hexagonales Bornitrid.
[0020] Der mindestens eine Festkörperschmierstoff wird bevorzugt in einem Anteil von 1 bis
40 Gew.-%, bevorzugt 20-30 Gew.-%, verwendet, wobei sich die Gew.-% auf alle Bestandteile
außer dem Lösungsmittel beziehen.
[0021] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst außerdem mindestens einen Typ anorganischer
plättchenförmiger Pigmentteilchen.
[0022] Die Plättchen können aus üblichen Materialien bestehen. Dies können Metalle, Metalloxide
oder andere anorganischen Verbindungen sein. Die Plättchen können auch aus organischen
Materialien bestehen. Es ist dabei wichtig, dass die Plättchen nur eine geringe Variation
bezüglich ihrer Dicke aufweisen.
[0023] Beispiele für Trägermatialien sind Mica, Glas, Siliziumdioxid, Titandioxid und Aluminiumoxid.
[0024] Die Pigmentteilchen können auch beschichtet sein.
[0025] Die Pigmentteilchen weisen ein ähnliches Aspektverhältnis auf, wie für die Festkörperschmierstoffe
beschrieben.
[0026] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen die Pigmentteilchen ein Aspektverhältnis
von ≥ 10, bevorzugt zwischen 10:1 und 50:1.
[0027] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung liegt der durchschnittliche Durchmesser
der Pigmentteilchen zwischen 1 und 500 µm, bevorzugt zwischen 5 und 200 µm, besonders
bevorzugt zwischen 10 und 150 µm.
[0028] Es können auch kleinere Pigmentteilchen mit einem Durchmesser zwischen 1 und 100
µm, bevorzugt zwischen 5 und 60 µm, besonders bevorzugt zwischen 1 und 15 µm.
[0029] Die durchschnittliche Dicke der Pigmentteilchen liegt zwischen 0.1 und 5 µm, bevorzugt
zwischen 0.5 und 2 µm.
[0030] Die Pigmentteilchen weisen ein Aspektverhältnis von ≥ 10, bevorzugt zwischen 10:1
und 50:1, und eine Dicke von 0,5 µm bis 2 µm auf.
[0031] Der mindestens eine Typ an plättchenförmigen Pigmentteilchen wird bevorzugt in einem
Anteil von 1 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 2-10 Gew.-%, verwendet, wobei sich die Gew.-%
auf alle Bestandteile außer dem Lösungsmittel beziehen.
[0032] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung besteht die Oberfläche der Pigmentteilchen
mindestens teilweise aus einem Übergangsmetalloxid. Bevorzugt bestehen mindestens
die Oberflächen der beiden flächigen Seiten der Pigmente aus einem Übergangsmetalloxid.
[0033] Dies kann dadurch erreicht werden, dass das gesamte Pigmentteilchen aus dem Übergangsmetalloxid
besteht oder dass ein Trägermaterial mit diesem Übergangsmetalloxid beschichtet ist.
Es können auch mehrere verschiedene Übergangsmetalloxide vorhanden sein.
[0034] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Übergangsmetalloxid ausgewählt
aus der Gruppe umfassend TiO
2, ZrO
2, ZnO und FeO
x.
[0035] Falls die Pigmentteilchen beschichtet sind, ist die Übergangsmetalloxidschicht zwischen
10 nm und 1000 nm dick, bevorzugt zwischen 50 nm und 300 nm.
[0036] Die Zusammensetzung enthält außerdem mindestens eine oberflächenaktive Verbindung,
welche über mindestens eine hydrophobe Gruppe und mindestens eine hydrophile Gruppe
verfügt.
[0037] Oberflächenaktive Verbindungen sind Verbindungen, welche sowohl über eine hydrophobe,
als auch über eine hydrophile Gruppe verfügen. Daher sind sie in der Lage sich an
Grenzflächen anzureichern. Im Falle einer hydrophoben Oberfläche würde beispielsweise
die hydrophobe Gruppe der oberflächenaktiven Verbindung mit dieser Oberfläche wechselwirken
und beispielsweise über van-der-Waals-Kräfte mit dieser Oberfläche reagieren. Durch
die hydrophilen Gruppen der oberflächenaktiven Verbindung wird auf diese Weise auch
die so belegte Oberfläche hydrophiler. Im Falle hydrophiler Oberflächen gilt das Umgekehrte.
[0038] Im Falle der Erfindung reagiert die mindestens eine oberflächenaktive Verbindung
mit der Oberfläche des Festkörperschmierstoffs. Diese Festkörperschmierstoffe sind
häufig eher hydrophob, wie beispielsweise Bornitrid oder Graphit. Durch die oberflächenaktive
Verbindung ist es möglich die Kompatibilität des Festkörperschmierstoffs mit einer
hydrophilen Umgebung zu verbessern.
[0039] Durch diese Modifizierung der Festkörperschmierstoffe und/oder der Pigmentteilchen
durch die oberflächenaktive Verbindung wird erreicht, dass unter Einwirkung geringer
Scherkräfte eine innige Abfolge von schichtförmigen Festkörperschmierstoff-Einheiten
und anorganischen Plättchen im fertigen Polymer-Komposit erreicht wird. Insbesondere
wenn die Pigmentteilchen Übergangsmetalloxide enthalten, können temporäre Komplexbindungen
zu der hydrophilen Gruppe der oberflächenaktiven Verbindung aufgebaut werden, so dass
in den Zwischenschichten zwischen Festköperschmierstoffpartikeln und anorganischen
Plättchen ein Quasi-Transferfilm gebildet wird. Das Gesamtsystem gleitet letztendlich
auf der Vielzahl der Quasi-Transferfilme, welche in senkrechter Richtung zur Schichtoberfläche
übereinander zu liegen kommen.
[0040] Die oberflächenaktive Verbindung weist mindestens eine hydrophile Gruppe auf. Eine
solche Gruppe kann beispielsweise eine Hydroxylgruppe, Ethergruppe, Estergruppe, Carbonsäure-,
Amino-, Ammonium-, Guanidinium-, Imidazolium-, Pyridinium-, Pyrrolidinium-, Phosphonium-
oder Sulfoniumgruppe sein.
[0041] Die oberflächenaktive Verbindung weist außerdem mindestens eine hydrophobe Gruppe
auf. Dies können substituierte oder unsubstituierte, verzweigte oder unverzweigte
Alkylgruppen sein, bevorzugt mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen. Sie können auch Doppelbindungen
enthalten. Es kann sich auch um Polyetherverbindungen sowie Polysiloxane handeln,
welche ebenfalls substituiert sein können.
[0042] Die hydrophobe Gruppe kann auch aromatische Reste aufweisen, welche mit der Oberfläche
des Festkörperschmierstoffs in Wechselwirkung treten können.
[0043] Die oberflächenaktive Verbindung kann auch ein Polymer oder Oligomer sein, welches
über die genannten Gruppen verfügt.
[0044] Die oberflächenaktive Verbindung kann entweder über die schon vorhandenen hydrophoben
oder hydrophilen Gruppen oder mindestens eine weitere Art von Gruppen mit dem Bindemittelsystem
reagieren und so in die Polymermatrix integriert werden.
[0045] Die oberflächenaktive Verbindung ist ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ammoniumalkyl-,
Phosphoniumalkyl-, Sulfoniumalkyl-, Imidazoliumalkyl-, Pyridiniumalkyl-, Pyrrolidiniumverbindungen,
ionische Flüssigkeiten, funktionalisierte fluorhaltige Polymere, Polyether und funktionalisierte
Polysiloxane.
[0046] Die fluorhaltigen Polymere umfassen mindestens ein fluorhaltiges Polymer oder Oligomer
mit mindestens einer hydrophilen Gruppe. Es handelt sich bevorzugt um Oligomere, insbesondere
funktionelle kurzkettige Fluoroligomere, wobei die funktionelle Gruppe bevorzugt eine
Carboxylgruppe und besonders bevorzugt eine Hydroxylgruppe ist.
[0047] Es eignen sich alle Polymere oder Oligomere, die fluorhaltig sind und mindestens
eine hydrophile Gruppe aufweisen. Die hydrophile Gruppe kann auch zur Anbindung an
das Bindemittelsystem genutzt werden.
[0048] Zweckmäßig sind hier fluorierte Polyether, insbesondere Perfluorpolyether. Andere
Beispiele sind fluorierte Epoxide und fluorierte Polyurethane. Ein Beispiel für ein
Monomer, dass sich zur Einführung von Fluoratomen in Epoxid- oder Polyurethanharz-Systemen
eignet, ist der Diglycidylether von 1,3,5-Fluoralkylbenzol.
[0049] Ferner können Copolymere verwendet werden, wobei eine Monomersorte fluorhaltig ist,
z.B. übliche Fluormonomere, wie Tetrafluorethylen, Perfluorpropylen, Trifluorchlorethylen,
Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen, und eine Monomersorte damit copolymerisierbar
ist und eine funktionelle Gruppe umfasst, wie z.B. Vinylverbindungen, die über eine
funktionelle Gruppe verfügen, wie Vinylether, Vinylester, Vinylalkohole, Vinylacetate,
Vinylamine, die eine funktionelle Gruppe aufweisen oder damit substituiert sind. Ein
Beispiel ist ein Fluorethylen-Alkylvinylether-Copolymer, wobei die Alkylgruppe (z.B.
lineares oder verzweigtes C
1-C
8-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl oder n-, sek.- oder tert.-Butyl) mit
einer geeigneten funktionellen Gruppe, wie z.B. OH, COOH oder Oxyalkylol ([-O-(CH
2)
n]
x-OH, worin n gleich oder verschieden und 1 bis 8 ist und x 1 bis 3 ist) substituiert
ist. Das Fluorethylen kann z.B. Tetrafluorethylen oder Trifluorchlorethylen sein.
Im Copolymer können ein Alkylvinylether oder verschiedene Alkylvinylether, z.B. solche
mit funktioneller Gruppe und solche ohne funktionelle Gruppe, enthalten sein. Es können
auch Copolymere von Tetrafluorethylen und Perfluoralkylvinylethern Anwendung finden.
[0050] Über die Copolymerisation sind auch Sulfonsäure- oder Phosposphonsäuregruppen einführbar,
z.B. durch Copolymerisation von Tetrafluorethylen mit Trifluorvinylsulfochlorid oder
Perfluorvinylethersulfofluoriden. Polytetrafluorethylen ist auch durch Propfpolymerisation
mit oben genannten Vinylverbindungen oder Acrylsäuren funktionalisierbar.
[0051] Solche fluorhaltigen Polymere oder Oligomere mit funktionellen Gruppen sind im Handel
erhältlich, z.B. Lumiflon® von Asahi Glass Co. Ltd. oder Fluorolink® von Solvay Solexis.
Bevorzugte fluorhaltige Polymere oder Oligomere mit mindestens einer funktionellen
Gruppe sind fluorierte Polyether, bevorzugt Perfluorpolyether, und Fluorethylen-Alkylvinylether-Copolymere,
wobei das Fluorethylen bevorzugt Tetrafluorethylen und/oder Trifluormonochlorethylen
ist.
[0052] Das fluorhaltige Polymer oder Oligomer kann eine oder mehr funktionelle Gruppen aufweisen.
Als funktionelle Gruppen eignen sich prinzipiell Hydroxy-, Amino-, Carboxyl-, Säureanhydridgruppen-,
Epoxid-, Isocyanatgruppen, Säurechloridgruppen, Nitril-, Isonitril- und SH-Gruppen.
Ferner sind auch -SO
3H-Gruppen und -PO
3H-Gruppen geeignet. Bevorzugt sind Amino-, Hydroxy- und Carboxygruppen, wobei Carboxy-
und insbesondere Hydroxygruppen bevorzugt sind.
[0053] Polysiloxane sind synthetische polymere Verbindungen, in denen Siliziumatome über
Sauerstoff-Atome ketten- und/oder netzartig verknüpft und die restlichen Valenzen
des Siliziums durch Kohlenwasserstoff-Reste (meist Methyl-, seltener Ethyl-, Propyl-,
Phenylgruppen u. a.) abgesättigt sind. Solche Verbindungen werden aufgrund der organischen
Reste auch als Polyorganosiloxane bezeichnet. Eine bevorzugte Verbindung sind Polyorganosiloxane,
welche mit hydrophilen Gruppen terminiert sind. Als solche Gruppen eignen sich prinzipiell
Hydroxy-, Amino-, Carboxyl-, Säureanhydridgruppen-, Epoxid-, Isocyanatgruppen, Säurechloridgruppen,
Nitril-, Isonitril- und SH-Gruppen. Ferner sind auch - SO
3H-Gruppen und -PO
3H-Gruppen geeignet. Bevorzugt sind Amino-, Hydroxy- und Carboxygruppen, wobei Carboxy-
und insbesondere Hydroxygruppen bevorzugt sind.
[0054] Bevorzugte Polyorganosiloxane sind Polydimethylsiloxane, Polyphenylmethylsiloxane
oder Polydialkoxydimethylsiloxane.
[0055] Weitere bevorzugte Verbindungen sind Polyetherverbindungen, welche ebenfalls mit
den genannten Gruppen terminiert sein können. Dies sind Polymere oder Oligomere, welche
Ethergruppen enthalten. In der Regel bestehen sie aus geradkettigen oder verzweigten
C
2-C
8-Einheiten, welche über Sauerstoffatome miteinander verbunden sind. Bevorzugt ist
jede Einheit über genau 2 Sauerstoffatome mit der weiteren Einheit verbunden, so dass
sich eine lineare Kette ergibt. Beispiele für solche Einheiten sind Ethylen, n-Propylen,
Isopropylen, Butylen, Isobutylen, Pentylen, Isopentylen, Hexylen, Isohexylen, Heptylen,
Isoheptylen. Die einzelnen Einheiten können auch weitere funktionelle Gruppen tragen
oder substituiert sein. z.B. mit Chlor oder Fluoratomen.
[0056] Eine Polyetherverbindung kann auch mehrere unterschiedliche Einheiten enthalten,
z.B. im Falle eines Blockpolymers.
[0057] Bevorzugte Polyetherverbindungen sind Polyetherverbindungen mit Ethylen- (PEG), Propylen-
und/oder Isopropylen-Einheiten (PPG).
[0058] Bevorzugte Verbindungen sind Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockpolymere (CAS-Nr.
9003-11-6) mit folgender Struktur:
HO (CH
2CH
2O)
x-(-CH(CH
3)CH
2O-)
y-(CH
2CH
2O)
zH
wobei x, y und z ganze Zahlen aus dem Bereich von 2 bis 130, insbesondere von 15 bis
100 darstellen und x und z gleich sind, aber unabhängig von y gewählt werden.
[0059] Das Molekulargewicht der oberflächenaktiven Verbindungen kann in weiten Bereichen
variieren. Sofern Oligomere eingesetzt werden, kann z.B. häufig ein zweckmäßiges Molekulargewicht
(Gewichtsmittel) im Bereich von mindestens 100, zweckmäßiger mindestens 500 oder bevorzugt
mindestens 600, und unabhängig davon bis zu 5.000, zweckmäßiger bis zu 3.000 und bevorzugt
bis zu 1.500 oder bis zu 1.000 sein.
[0060] Im Falle von Polyorganosiloxanen sind dies Verbindungen mit 3 bis 20 Siloxaneinheiten,
bevorzugt 5 bis 10 Siloxaneinheiten. In der Regel wird ein Gemisch aus mehreren unterschiedlich
langen Polyorgansiloxanen eingesetzt.
[0061] Die mindestens oberflächenaktive Verbindung wird bevorzugt in einem Anteil von 0,2
bis 15 Gew.-%, bevorzugt 5-10 Gew.-%, verwendet, wobei sich die Gew.-% auf alle Bestandteile
außer dem Lösungsmittel beziehen.
[0062] Die Zusammensetzung umfasst außerdem ein härtbares Bindemittelsystem ein härtbares
Bindemittelsystem umfassend mindestens ein organisches Polymer oder Oligomer mit einer
oder mehreren funktionellen Gruppen oder eine Vorstufe davon. Dabei kann es sich um
die üblichen, für Beschichtungszusammensetzungen oder für Formmassen verwendeten Bindemittelsysteme
handeln. Die Bindemittelsysteme umfassen insbesondere die üblichen organischen Harze.
Die Bindemittelsysteme können physikalisch oder bevorzugt chemisch härtende Systeme
sein. Es kann sich um oxidativ härtende, kalthärtende oder um thermisch oder durch
Bestrahlung härtende Systeme handeln. Es kann sich um Ein- oder Zweikomponentenlacke
handeln. Bevorzugt handelt es sich um chemisch härtende oder vernetzbare Bindemittelsysteme.
Solche härtbaren Bindemittelsysteme sind dem Fachmann geläufig.
[0063] Bei den einsetzbaren Bindemittelsystemen oder Lacken bzw. den dafür verwendeten Polymeren
oder Oligomeren oder Vorstufen davon handelt es sich z.B. um die üblichen, aus dem
Stand der Technik bekannten Bindemittelsysteme, wie sie z.B. in
Ullmanns, Encyklopädie der technischen Chemie, Bd. 15, 4. Aufl., 1978, S. 589 ff., beschrieben sind. Insbesondere handelt es sich um organische Polymere, Oligomere
oder Vorstufen davon. Unter den Vorstufen der Polymere oder Oligomere werden die Monomere
oder daraus gebildete niedermolekulare Polymerisations-, Kondensations- oder Additionsprodukte
verstanden, von denen die Polymere oder Oligomere abgeleitet sind.
[0064] Beispiele für Bindemittelsysteme oder Lacke bzw. die dafür verwendeten organische
Polymere oder Oligomere sind Öllacke, die Öle, wie z.B. Leinöl, Holzöl oder Sojaöl
enthalten, die gegebenenfalls mit Polybutadienölen modifiziert sind; Nitrocellulose-Lacke,
die Nitrocellulosen enthalten; Lacke aus Celluloseester organischer Säuren, wie Ester
der Cellulose mit Essigsäure oder Buttersäure oder die Anhydride davon, wobei z.B.
Celluloseacetobutyrate auch in Polyurethanlacken Verwendung finden; Chlorkautschuk-Lacke,
die z.B. chloriertes Polyisopren, Polypropylen oder Polyethylen enthalten; Lacke aus
Polyvinylverbindungen bzw. Polyvinylharzen, wie Polyolefine, z.B. Polyethylen, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
und Ethylen-Maleinsäure(anhydrid)-Copolymere, PVC, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetale, z.B. Polyvinylbutyral, Polyvinylether, z.B. Methyl- oder Ethylether,
Polyvinylester, z.B. Polyvinylacetat (PVA) und Polyethylenterephthalat, Polyvinylpyrrolidon,
Polystyrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymere (SAN), AcrylnitrilButadien-Styrol-Copolymere
(ABS), Styrol-Maleinsäureester-Copolymere, Styrol-Butadien-Copolymere und Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere;
Lacke auf Basis von Acrylharzen, wie Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Polyacrylamid,
Acrylester oder Methacrylester, z.B. Polymethyl(meth)acrylat; Alkydharze, die zweibasische
Säuren oder Anhydride, wie Phthalsäure und Phtalsäureanhydrid, und Polyole oder Kondensationsproduke
davon enthalten, die öl- oder fettsäuremodifiziert sind; gesättigte Polyesterharz-Lacke,
die gesättigte Polyester aus gesättigten Monomeren mit zwei oder mehr funktionellen
Gruppen (OH- und/oder COOH-Gruppen) enthalten; PolyurethanLacke, die häufig als Zweikomponentensysteme
verwendet werden, die blockierte oder unblockierte Polyisocyanate und Polyhydroxylverbindungen
enthalten; Epoxidharz-Lacke, wie Bisphenol-A-Harze, Bisphenol-F-Harze, aliphatische
und heterocyclische Epoxidharze oder thermoplastische Epoxidlackharze; Siliconharz-Lacke;
Harnstoff-, Melamin-, Phenoxy- und Phenolharz-Lacke; sowie Polyester, Polyarylate,
Polyamide, Polyether, Polyimide, Polyamidimide, Polybenzimidazole, Polyharnstoff und
Polycarbonate. Es können auch Kombinationen dieser Lacke bzw. dieser Polymere verwendet
werden. Es können immer auch die Vorstufen, wie z.B. die Monomere der genannten Polymere
oder Oligomere, eingesetzt werden.
[0065] Bevorzugte Bindemittelsysteme sind Polyurethanharz-Lacke und Polyepoxidharz-Lacke.
Weiter sind Polyamide, Polyimide, Polyamidimide oder Polybenzimidazole oder deren
Vorstufen ebenfalls bevorzugt, insbesondere da hiermit besonders hochtemperaturstabile
Systeme erhalten werden können, wobei solche bevorzugt sind, die aromatische Gruppen
enthalten. Die aromatischen Gruppen können aufgrund ihres planaren Aufbaus und ihres
delokalisierten π-Elektronensystems mit den Plättchen des Festkörperschmierstoffs
wechselwirken und sind daher besonders vorteilhaft für die tribologischen Eigenschaften
des Komposits, da sie dessen feine Verteilung über die Matrix und die Transferfilmbildung
begünstigen.
[0066] Das Bindemittel umfasst ein organisches Polymer oder Oligomer oder eine Vorstufe
davon mit einer oder mehreren funktionellen Gruppen. Beispiele für zweckmäßige funktionelle
Gruppen sind C-C-Doppelbindungen, Hydroxy-, Amino-, Carboxyl-, Säureanhydrid-, Epoxid-
und/oder Isocyanatgruppen. Weitere Beispiele sind Säurechloridgruppen, Nitril-, Isonitril-
und SH-Gruppen.
[0067] Selbstverständlich werden die funktionellen Gruppen so gewählt, dass die gewünschten
Härtungsreaktionen stattfinden können. Es kann nur eine funktionelle Gruppe vorhanden
sein, die mit sich selbst reaktiv ist, oder zwei oder mehr Gruppen, die miteinander
reaktionsfähig sind. Die Gruppen können an den gleichen oder an unterschiedlichen
Polymeren, Oligomeren oder Vorstufen davon vorliegen oder eine Gruppe kann über einen
Härter oder Vernetzen eingeführt werden. Die Zusammenhänge sind dem Fachmann bekannt.
Das Bindemittelsystem umfasst auch die gegebenenfalls eingesetzten Härter oder Vernetzer.
Bevorzugt ist es eine dieser funktionellen Gruppen, die mit einer funktionellen Gruppe
des fluorhaltigen Polymers oder Oligomers reaktionsfähig ist. Es kann aber auch eine
davon unabhängige funktionelle Gruppe sein, die nur mit der funktionellen Gruppe des
fluorhaltigen Polymers oder Oligomers reaktionsfähig ist.
[0068] Bevorzugt eingesetzte organische Polymere oder Oligomere oder Vorstufen davon, wie
Monomere, sind Polyepoxide, Polyole, unblockierte oder insbesondere blockierte Polyisocyanate,
Polyester, Polyamine, Polycarbonsäuren oder Polycarbonsäureanhydride, die jeweils
zwei oder mehr funktionelle Gruppen enthalten. Hier besitzt sich der Ausdruck "Poly"
auf die funktionelle Gruppe und nicht auf den Polymerisationsgrad. Dementsprechend
besitzen die Polyole zwei oder mehr Hydroxygruppen und es kann sich um ein Monomer,
Oligomer oder Polymer (z.B. ein Polyurethan) handeln. Konkrete Komponenten werden
im Folgenden an bevorzugten Bindemittelsystemen beispielhaft veranschaulicht.
[0069] Polyisocyanate werden z.B, für Polyurethanharze verwendet. Das Polyisocyanat kann
zwei oder mehr Isocyanatgruppen aufweisen. Es kann z.B. aliphatisch, alicyclisch,
aromatisch oder heterocyclisch, monocyclisch oder polycyclisch sein.
[0070] Es können übliche Polyisocyanate verwendet werden, z.B. monomere Polyisocyanate,
Polyisocyanat-Addukte, sogenannte modifizierte Polyisocyanate oder Mischungen davon.
Diese sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich und z.B. in
G. Oertel, Polyurethane Handbook, Hanser-Verlag 1993 und in "
Methoden der organischen Chemie" (Houben-Weyl), Bd. 14/2, Thieme Verlag, 1963, beschrieben. Die Addukte können z.B. eine mittlere NCO-Funktionalität von 2 bis
6, bevorzugt 2,4 bis 4 aufweisen.
[0072] Beispiele für geeignete Polyisocyanate sind die aus der Polyurethanchemie bekannten
Diisocyanate, wie z.B. 1,3-Diisocyanatobenzol, 2,4 und 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI),
1,6-Hexamethylendiisocyanat (HMDI), 4,4'- und 2,4-Diphenylmethandiisocyanat (MDI),
Naphthylendiisocyanat, Xylylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Paraphenyldiisocyanat,
Dicyclohexylmethandiisocyanat, Cyclohexyldiisocyanat, Polymethylpolyphenylisocyanat,
1,6-Dodecamethylendiisocyanat, 1,4-Bis(isocyanatocyclohexyl)methan, Pentamethylendiisocyanat,
Trimethylendiisocyanat, Triphenylmethandiisocyanat, sowie die aus diesen Diisocyanaten
abgeleiteten höhermolekulare Polyisocyanate z.B. auf Isocyanurat-, Uretdion-, Allophanat-
und Biuretbasis. Die Isocyanate sind z.B. unter den Handelsbezeichnungen Desmodur®
und Baymidur® (von Bayer), CARADATE® (von Shell), TEDIMON® (von Enichem) und LUPRANAT®
(von BASF) erhältlich. Beispiele für monomere Polyisocyanate mit mehr als zwei Isocyanatgruppen
sind z.B. 4-Isocyanatomethyl-1,8-octandiisocyanat und aromatische Polyisocyanate wie
4,4',4" - Triphenylmethantriisocyanat oder Polyphenylpolymethylenpolyisocyanate.
[0073] Das Polyisocyanat kann in blockierter Form verwendet werden, um zu verhindern, dass
eine unkontrolliert schnelle Reaktion einsetzt, und erst nach Entblockierung, z.B.
durch Erwärmen, reaktiv werden. Die Blockierung von Isocyanaten ist ein dem Fachmann
bekanntes Verfahren zur reversiblen Herabsetzung der Reaktivität von Isocyanaten.
Zur Blockierung der Isocyanate kommen alle gängigen Blockierungsmittel in Betracht,
wie z.B. Acetonoxim, Cyclohexanonoxim, Methylethylketoxim, Acetophenonoxim, Benzophenonoxim,
3,5-Dimethylpyrazol, 1,2,4-Triazol, Malonsäureethylester, Acetessigsäureethylester,
&egr;-Caprolactam, Phenol oder Ethanol.
[0074] Als Polyolkomponente können reine Di-, Tri- oder Polyalkohole, wie z.B. Ethylenglycol,
Trimethylolpropan, oder partiell verseifte Fettsäureglyceride verwendet werden. Diese
werden aber gewöhnlich nur als Ausgangsbasis für höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen
verwendet. Hierbei kann es sich z.B. um mit Dicarbonsäuren entstehende, mehr oder
weniger verzweigte Polyesterpolyole (Desmophen®-Typen) oder durch Anlagerung von Epoxiden
entstehende Polyetherpolyole (Desmophen U®-Typen) handeln. Andere Beispiele sind hydroxyfunktionelle
Acrylharze (Desmophen A®-Typen).
[0075] Aus den Polyisocyanaten und den Polyolen können Polyurethanharz-Lacke gebildet werden.
Natürlich kann es vor allem bei unblockierten Polyisocyanaten erforderlich sein, die
Komponenten erst kurz vor Gebrauch miteinander zu mischen. Polyisocyanate können auch
mit Verbindungen mit anderen funktionellen Gruppen, die aktiven Wasserstoff enthalten,
umgesetzt werden. Beispiele für diese Gruppen sind Thiolgruppen (-SH), primäre oder
sekundäre Aminogruppen (-NHR', worin R' z.B. H, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl und entsprechende
Aralkyl- und Alkarylgruppen sein kann) oder Carboxylgruppen (-COOH). Als Reaktionsprodukte
bilden sich bei der Umsetzung mit Isocyanaten Urethane (bei Hydroxyl und Carboxyl),
Thiourethane (bei Thiol) oder Harnstoffe (bei Amin).
[0076] Beispiele für Polyepoxide sind Bisphenol-A-Harze (z.B. Kondensationsprodukte aus
Bisphenol A und Epichlorhydrin), Bisphenol-F-Harze (z.B. Kondensationsprodukte aus
Bisphenol F und Epichlorhydrin), aliphatische Epoxidharze (z.B. niedrig viskose Glycidylether),
cycloaliphatische Epoxidharze und heterocyclische Epoxidharze (z.B. Triglycidylisocyanurat)
oder thermoplastische Epoxidharz-Lacke. Häufig werden Polyepoxidharze für die Fimbildung
mit Härtern versetzt, um eine Vernetzung zu erzielen. Als Härter kommen organische
oder anorganische Verbindungen mit reaktionsfähigem Wasserstoff in Betracht, die mit
Epoxid- oder Hydroxylgruppen reagieren können. Beispiel für eingesetzte Härter sind
Polyamine, Polyaminoamidharze, Polyisocyanate, hydroxylhaltige Kunstharze, wie Harnstoff-,
Melamin-, Phenoxy- und Phenolharze, Fettsäuren und organische Säuren mit reaktionsfähigen
Doppelbindungen, wie Acrylsäure oder Methacrylsäure. Bei Einsatz der letztgenannten
Härter kann die Vernetzung auch durch Elektronenstrahlung erfolgen.
[0077] Polyamide sind Kondensationsprodukte von Di- Tri- oder Tetraaminen und Di- oder Tetracarbonsäuren
oder deren Derivaten, wobei aliphatische und/oder aromatische Verbindungen eingesetzt
werden können. Polyamide mit aromatischen Einheiten sind insbesondere für die Interaktion
mit den Festkörperschmierstoffen interessant. Auch Polyimide, z.B. Polykondensate
aus aromatischen Diaminen, wie Benzidin, 4,4-Diaminodiphenylether oder 4,4'-Bis(3-aminophenoxy)diphenylsulfon,
und aromatischen Tetracarbonsäuren oder deren Derivaten, wie 4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
oder Pyromellitsäuredianhydrid, und Polybenzimidazole, die Kondensationsprodukte aus
aromatischen Tetraminen und Dicarbonsäuren oder deren Derivaten darstellen, sind besonders
bevorzugt. In der erfindungsgemäßen Zusammensetzung können für die genannten Kunststoffe
die entsprechenden Monomere oder niedermolekulare Kondensationsprodukte eingesetzt
werden.
[0078] Das Bindemittelsystem wird bevorzugt in einem Anteil von 40 bis 80 Gew.-%, bevorzugt
40-60 Gew.-%, verwendet, wobei sich die Gew.-% auf alle Bestandteile außer dem Lösungsmittel
beziehen.
[0079] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Zusammensetzung anorganische Teilchen.
Für die Teilchen eignen sich praktisch alle keramischen und Glassysteme, aber auch
gegebenenfalls Metalle, Halbleiter und übliche Füller. Es handelt sich bevorzugt um
keramische Teilchen. Häufig werden Oxide, Nitride, Carbide, Carbonitride, Silicide
oder Boride verwendet. Es können auch Mischungen verschiedener Teilchen verwendet
werden. Bevorzugt werden abrasive Teilchen oder Hartstoffe, besonders bevorzugt gering
abrasive Teilchen mit einer Universalhärte zwischen 1000 MPa und 3500 MPa, verwendet.
Die Teilchen können an der Oberfläche modifiziert oder unmodifiziert sein.
[0080] Bei den Teilchen handelt es sich z.B. um Teilchen aus Metall, einschließlich Metalllegierungen,
Halbmetall- (z.B. B, Si und Ge) oder Metallverbindungen, insbesondere Metallchalkogeniden,
besonders bevorzugt die Oxide und Sulfide, Nitride, Carbide, Silicide und Boride.
Es kann eine Art von Teilchen oder eine Mischung eingesetzt werden.
[0081] Beispiele sind (gegebenenfalls hydratisierte) Oxide wie ZnO, CdO, SiO
2, GeO
2, TiO
2, ZrO
2, CeO
2, SnO
2, Al
2O
3 (z.B. Amperit, Böhmit, AlO(OH), auch als Aluminiumhydroxid), B
2O
3, In
2O
3, La
2O
3, Fe
2O
3 (z.B. Hämatit), Fe
3O
4, Cu
2O, Ta
2O
5, Nb
2O
5, V
2O
5, MoO
3 oder WO
3; weitere Chalkogenide, wie z.B. Sulfide (z.B. CdS, ZnS, PbS und Ag
2S), Selenide (z.B. GaSe, CdSe und ZnSe) und Telluride (z.B. ZnTe oder CdTe); Halogenide,
wie AgCl, AgBr, AgI, CuCl, CuBr, CdI
2 und PbI
2; Carbide wie CdC
2, B
4C oder SiC; Arsenide, wie AlAs, GaAs und GeAs; Antimonide wie InSb; Nitride, wie Si
3N
4 und Ti
3N
4; Phosphide wie GaP, InP, Zn
3P
2 und Cd
3P
2; Phosphate, Silicate, Zirconate, Aluminate, Stannate und die entsprechenden Mischoxide
(z.B. Indium-Zinn-Oxid (ITO), Antimon-Zinn-Oxid (ATO), fluor-dotiertes Zinnoxid (FTO),
Leuchtpigmente mit Y-oder Eu-haltigen Verbindungen, Spinelle, Ferrite oder Mischoxide
mit Perowskitstruktur wie BaTiO
3 und PbTiO
3).
[0082] Bevorzugt werden für die Teilchen harte Pulver verwendet. Beispiele für harte Pulver
sind Pulver von Diamant, Granat, Bimsstein, Tripel, Siliziumcarbid, Schmirgel, Aluminiumoxide,
wie z.B. Amperit und Korund, Siliziumoxide, wie Kieselgur, Quarz oder Schleifsande,
Gips, Borcarbid und andere Oxide, Boride, Silicide, Carbide, Carbonitride und Nitride.
[0083] Bevorzugt bestehen die anorganischen Teilchen aus Si
3N
4, SiC, B
4C, Al
2O
3 und/oder SiO
2
[0084] Die Teilchengröße der Teilchen ist nicht besonders beschränkt. Zweckmäßigerweise
liegt der mittlere Teilchendurchmesser z.B. im Bereich von mindestens 5 nm, bevorzugter
mindestens 10 nm, bis nicht mehr als 100 µm, bevorzugter nicht mehr als 50 µm und
besonders bevorzugt nicht mehr als 20 µm oder 10 µm. Es können auch Mischungen von
Teilchen verschiedener Teilchengröße verwendet werden. Beispielsweise kann SiC UF-10
mit gröberen UF-05 und feineren UF-15 in Kombination verwendet werden.
[0085] In einer bevorzugten Weiterbildung liegt die mittlere Teilchengröße zwischen 0,1
und 3 µm.
[0086] Der mittlere Teilchendurchmesser bezieht sich auf das ermittelte Zahlenmittel. Die
Teilchengrößen wurden mittels Rasterelektronenmikroskopie bestimmt.
[0087] Die anorganischen Teilchen werden bevorzugt in einem Anteil von 1 bis 15 Gew.-%,
bevorzugt 2-10 Gew.-%, verwendet, wobei sich die Gew.-% auf alle Bestandteile außer
dem Lösungsmittel beziehen.
[0088] In einer Weiterbildung der Erfindung weisen die anorganischen Teilchen eine Härte
von 1.000 MPa bis 3.500 MPa, bevorzugt zwischen 1.200 MPa und 2.000 MPa, gemessen
als Universalhärte (HU) auf.
[0089] Dabei kann es notwendig sein, die Härte der anorganischen Teilchen auf die anderen
Komponenten, insbesondere der Pigmentteilchen abgestimmt werden muss. Dadurch kann
die Beständigkeit der gehärteten Beschichtung verbessert werden, da die anorganischen
Teilchen keine abrasive Wirkung auf die Pigmentteilchen ausüben können.
[0090] In dem so erhaltenen Kompositmaterial fügen sich die anorganischen Teilchen in die
Zwischenlagen ein und führen zu einer zusätzlich Abstützung des Gesamtaufbaus, um
so ein Mikropflügen des Gegenkörpers zu verhindern. Um diese Funktion optimal zu erfüllen,
dürfen die Hartstoffteilchen gegenüber den anorganischen Plättchen nicht abrasiv wirken
und sollten von ihrer Härte geeignet ausgewählt werden.
[0091] Durch die Feinstrukturierung der schichtförmigen Stoffe im beschriebenen Sinne werden
Kompositmaterialien mit zusätzlich hoher Barrierefunktion erhalten, die guten Schutz
des Substrates vor korrosivem Angriff bieten. Weiterhin orientieren die oberflächenaktiven
Verbindungen durch ihre Wechselwirkung mit den anorganischen Pigmentteilchen und/oder
ggf. anorganischen Teilchen diese tendenziell zur hydrophoben Luftseite, wodurch die
tribologischen Funktionen an der Schichtoberfläche erreicht werden und die Schichten
gleichzeitig wegen Anreicherung reaktiver Matrixbestandteile in Richtung Substrat
eine gute Haftung zum Untergrund als notwendige Unterstützung eines guten Korrosionsschutzes
aufweisen.
[0092] Die anorganischen Festkörperschmierstoffe sind dann schichtförmig zwischen den Pigmentplättchen
angeordnet.
[0093] Die Zusammensetzung enthält üblicherweise mindestens ein Lösungsmittel, in welchem
die Bestandteile gelöst, bzw. suspendiert, vorliegen.
[0094] Als Lösungsmittel (Dispergiermittel) können z.B. für Beschichtungen übliche Lösungsmittel
verwendet werden. Ein geeignetes Lösungsmittel ist Wasser. Als organische Lösungsmittel
eignen sich sowohl polare als auch unpolare und aprotische Lösungsmittel. Beispiele
hierfür sind Alkohole, vorzugsweise niedere aliphatische Alkohole (C
1-C
8-Alkohole), wie Methanol, Ethanol, 1-Propanol, i-Propanol und 1-Butanol, Ketone, vorzugsweise
aliphatische Ketone, wie Aceton, Methylketon und Methylisobutylketon, Ester, wie 2-Methoxypropylacetat,
Butylacetat und Ethylacetat, Ether, vorzugsweise niedere Dialkylether, wie Diethylether,
cyclische Ether, wie Dioxan oder THF, oder Monoether von Diolen, wie Ethylenglycol
oder Propylenglycol, mit C
1-C
8-Alkoholen, aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Petrolether,
Toluol und Xylol, Amide, wie Dimethylformamid, und deren Gemische. Bei Einsatz blockierter
Isocyanate sollten protische Lösungsmittel einen Siedepunkt unterhalb der Deblockierungstemperatur
des blockierten Isocyanats besitzen, um Nebenreaktionen zu minimieren. Beispiele sind
aliphatische Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Geeignet sind auch hochsiedende
Lösungsmittel wie Methyl-2-pyrrolidon (NMP) oder γ-Butyrolacton (GBL).
[0095] Üblicherweise werden Lösungsmittel und/oder Gemische aus verschiedenen Lösungsmitteln
bis zu Feststoffgehalten der Zusammensetzung zwischen 10 und 70 Gew.-%, bevorzugt
zwischen 20 Gew.-% und 50 Gew.-% zugegeben. Die letztendliche Menge richtet sich u.a.
nach der späteren Applikationsmethode.
[0096] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung enthält die Zusammensetzung folgende
Bestandteile:
- 1-40 Gew.-% mindestens einen plättchenförmigen Festkörperschmierstoff;
- 0,2-15 Gew.-% oberflächenaktive Verbindung;
- 29-97,8 Gew.-% härtbares Bindemittelsystem;
- 1-40 Gew.-% anorganische plättchenförmige Pigmentteilchen;
- 0-15 Gew.-% anorganische Teilchen.
[0097] Die Zusammensetzung kann auch noch im Bereich von 0 - 5 Gew.-% weitere Additive enthalten.
Die Gew.-%-Angaben beziehen sich auf die genannten Bestandteile ohne das Lösungsmittel
der Zusammensetzung und ergänzen sich insgesamt zu 100 Gew.-%.
[0098] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung enthält die Zusammensetzung folgende
Bestandteile:
- 20-30 Gew.-% mindestens einen plättchenförmigen Festkörperschmierstoff;
- 5-10 Gew.-% oberflächenaktive Verbindung;
- 40-71 Gew.-% härtbares Bindemittelsystem;
- 2-10 Gew.-% anorganische plättchenförmige Pigmentteilchen;
- 2-10 Gew.-% anorganische Teilchen.
[0099] Die Zusammensetzung kann auch noch im Bereich von 0 - 5 Gew.-% weitere Additive enthalten.
Die Gew.-%-Angaben beziehen sich auf die genannten Bestandteile ohne das Lösungsmittel
der Zusammensetzung und ergänzen sich insgesamt zu 100 Gew.-%.
[0100] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines tribologischen
Kompositmaterials.
[0101] Im Folgenden werden einzelne Verfahrensschritte näher beschrieben. Die Schritte müssen
nicht notwendigerweise in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden, und das
zu schildernde Verfahren kann auch weitere, nicht genannte Schritte aufweisen.
[0102] In einem ersten Schritt wird die Zusammensetzung auf ein Substrat aufgetragen. Dies
kann auf jede übliche Weise geschehen. Es können alle gängigen Beschichtungsverfahren
eingesetzt werden. Beispiele sind Schleuderbeschichten, (Elektro)Tauchbeschichten,
Rakeln, Sprühen, Spritzen, Gießen, Streichen, Fluten, Messergießen, Slot-Coating,
Meniskus-Coating, Curtain-Coating und Walzenauftrag.
[0103] Es können alle üblichen Materialien beschichtet werden. Beispiele für ein geeignetes
Substrat sind Substrate aus Metall, Halbleiter, Glas, Keramik, einschließlich poröser
Keramiken, Glaskeramik, Kunststoff, Holz, Papier, Baustoffe oder anorganisch-organische
Kompositmaterialien. Die Substrate können vorbehandelt sein, z.B. durch eine Coronabehandlung
oder mit einer Vorbeschichtung, wie einer Lackierung (Lackoberflächen), einer Emaillierung,
einem Anstrich oder einer metallisierten Oberfläche, oder durch Imprägnierung.
[0104] Als Beispiele für Metallsubstrate seien z.B. Kupfer, Aluminium, Messing, Eisen, Stahl
und Zink genannt. Beispiele für Halbleiter sind Silizium, z.B. in Form von Wafern,
und Indium-Zinn-Oxid-Schichten (ITO-Schichten) auf Glas. Als Glas können alle herkömmlichen
Glasarten verwendet werden, z.B. Kieselglas, Borosilicatglas oder Kalknatronsilicatglas.
Beispiele für Kunststoffsubstrate sind Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Polyacrylate,
Polyethylenterephthalat, Polyamid, Polyetherketon (PEK), Polyetheretherketon (PEEK)
oder Polyoxymethylen. Insbesondere für optische oder optoelektronische Anwendungen
eignen sich transparente Substrate, z.B. aus Glas oder Kunststoff. Beispiele für Baustoffe
sind Steine, Beton, Kacheln, Gipsplatten oder Ziegel.
[0105] Danach erfolgt eine Härtung. Da die Härtung naturgemäß im Wesentlichen von den eingesetzten
Bindemittelsystemen abhängen, können keine speziellen Aussagen getroffen werden. Dem
Fachmann ist bekannt, welche Härtungsbedingungen für die jeweiligen bekannten Bindemittelsysteme
zweckmäßig sind. Wie gesagt, kann es sich um oxidativ härtende, kalthärtende oder
um thermisch oder durch Bestrahlung härtbare Systeme handeln.
[0106] In Abhängigkeit von der Partikelgröße der zugesetzten Teilchen können die Eigenschaften
in verschiedenen Bereichen modifiziert werden. Werden Partikel im µm-Bereich benutzt
und ist die Brechzahl der Matrix nicht an die Partikel angepasst, so werden opake
bis transluzente Schichten erzielt. Durch die Wahl der Ausgangskomponenten, insbesondere
der Matrixmaterials und des Anteils von aromatischen (hochbrechenden) Komponenten
und aliphatischen Komponenten, kann jedoch der Brechwert an verschiedene eingesetzte
Pulver mit mittleren Teilchendurchmessern im µm-Bereich angepasst werden. Hier spielt
auch der Brechwert der Pulver eine Rolle, bei der man eine relativ große Auswahl hat,
angefangen mit SiO
2 mit sehr niedrigen Brechzahlen über Aluminiumoxid, Siliziumcarbid und Zirkondioxid
mit höheren Brechzahlen.
[0107] In einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird die Zusammensetzung derart
hergestellt, zunächst eine Mischung aus mindestens einem plättchenförmigen Festkörperschmierstoff
und einer oberflächenaktiven Verbindung in einem für vernetzbare Polymere geeigneten
Lösungsmittel hergestellt wird. Dabei wird der mindestens eine Festkörperschmierstoff
mit der oberflächenaktiven Verbindung oberflächenmodifiziert.
[0108] Erst in einem nächsten Schritt werden das härtbare Bindemittelsystem und der mindestens
eine Typ anorganischer plättchenförmiger Pigmentteilchen zugegeben. In diesem Schritt
werden gegebenenfalls auch die anorganischen Teilchen zugegeben. Das härtbare Bindemittelsystem
kann auch in einem oder mehreren Lösungsmitteln gelöst sein. Auch die Pigmentteilchen
können als Suspension zugegeben werden.
[0109] Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei
können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander
verwirklicht sein. Die Möglichkeiten, die Aufgabe zu lösen, sind nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt. So umfassen beispielsweise Bereichsangaben stets alle - nicht genannten
- Zwischenwerte und alle denkbaren Teilintervalle.
- Fig. 1
- Vergleich verschiedener Pigmentteilchen in ihrem Einfluß auf den Reibungskoeffizient
µ bei einer Pigmentkonzentration von 5 Gew.-% (BN 110: 30 Gew.-%, SiC: 5 Gew.-%);
A 65: Vergleichsprobe ohne Pigment;
- Fig. 2
- Vergleich ausgewählter Pigmentteilchen in ihrem Einfluß auf den Reibungskoeffizient
µ bei einer Pigmentkonzentration von 5 Gew.-% (BN 110: 30 Gew.-%, SiC: 5 Gew.-%, AM:
Autumn Mystery, LS: Lapis Sunlight); A 65: Vergleichsprobe ohne Pigment;
- Fig. 3
- Variation von SiC UF-10 bei 5% Lapis S und 10% FL;
- Fig. 4
- Variation von Lapis S im SiC-System;
- Fig. 5
- Systematischer Aufbau SiC-System; A193 = erfindungsgemäße Zusammensetzung; A113, A119,
A274 und A65 = Vergleichsbeispiele;
- Fig. 6
- Variation von Si3N4 nano70 Gehalt;
- Fig. 7
- Variation von Si3N4 E05;
- Fig. 8
- Variation von Si3N4 E03;
- Fig. 9
- Variation Si3N4 M11-A (breite Verteilung) Gehalt;
- Fig. 10
- Variation Si3N4 B7 (3,0 µm) Gehalt;
- Fig. 11
- Variation FL D10H-Gehalt im System ohne Hartstoff;
- Fig. 12
- Variation FL D10H-Gehalt im Si3N4 B7 (3,0 µm) System;
- Fig. 13
- Systematischer Aufbau Si3N4 M11-A - System ohne BN;
- Fig. 14
- Systematischer Aufbau Si3N4 M11-A - System mit BN;
- Fig. 15
- REM-Aufnahme Hebofil BN 110;
- Fig. 16
- REM-Aufnahme SiC;
- Fig. 17
- REM Aufnahme der Hartstoffteilchen Si3N4 E05;
- Fig. 18
- REM Aufnahme der Hartstoffteilchen Si3N4 E03;
- Fig. 19
- REM-Aufnahme der Harstoffteilchen Si3N4 M11-A;
- Fig. 20
- REM-Aufnahme der Pigmentteilchen Autumn Mystery mit FeOx Oberfläche;
- Fig. 21
- REM-Aufnahme der Pigmentteilchen Lapis Sunlight mit TiO2 Oberfläche;
- Fig. 22
- REM-Aufnahme A219 Draufsicht;
- Fig. 23
- REM-Aufnahme A219 Querschnitt;
- Fig. 24
- Neutraler Salzsprüh-Test nach 312 h;
[0110] Es sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele
verwirklichbar.
Ausführungsbeispiele:
Generelle Vorgehensweise zur Synthese:
[0111] In einem Dispermaten werden 10 - 40% des verwendeten Lösungsmittels, Dispergier-Glasperlen,
der Festschmierstoff und die oberflächenaktive Verbindung mit mindestens einer hydrophilen
und mindestens einer hydrophoben Gruppe bei 50 °C und 2000 U/min dispergiert. Nach
15 Minuten werden die Matrixkomponenten sowie ggfs. die Hartstoffteilchen hinzu gegeben
und für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Die Glasperlen werden
durch Filtration aus dem Rohprodukt entfernt. Die anschließende Dispergierung der
Pigmentteilchen in der Gesamtmischung erfolgt mittels einer Dissolverscheibe über
30 min bei 25 °C und 1000 U/min.
Applikation:
[0112] Die erhaltene Reaktivmischung kann durch technisch übliche Applikationen, wie z.B.
Tauchapplikation oder Sprühapplikation, aufgebracht werden. Die Aushärtung findet
bei 150°C - 250°C für 1h - 2h statt.
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
[0113]
Beispiel 1: Basissystem ohne Hartstoff (A200)
5,94 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml N-Methyl-2-pyrrolidon (NMP) und 1,98
g Fluorolink D10H (Solvay) in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15
min gemischt. Anschließend werden 3,37 g Pyromellitsäuredianhydrid (PMDA) und 7,51
g Bis[4-(3-aminophenoxy)phenyl]sulfon (BAPPS) hinzu gegeben und für weitere 90 min
bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen werden 0,99 g
Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene Gesamtmischung mittels
einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min vermischt. Man erhält
eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 2: analog Beispiel 1 mit 1,25 % SiC (A201)
6,08 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,03 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 0,25 g SiC UF10 (HC Starck) hinzu gegeben und
für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen
werden 1,01 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene Gesamtmischung
mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min vermischt. Man
erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 3: analog Beispiel 1 mit 2,5 % SiC (A202)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 0,52 g SiC UF10 (HC Starck) hinzu gegeben und
für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen
werden 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene Gesamtmischung
mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min vermischt. Man
erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 4: analog Beispiel 1 mit 5 % SiC (A169/A193)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,18 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 1,09 g SiC UF10 (HC Starck) hinzu gegeben und
für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen
werden 1,09 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene Gesamtmischung
mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min vermischt. Man
erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 5: analog Beispiel 1 mit 10 % SiC (A204)
7,26 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,42 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 2,42 g SiC UF10 (HC Starck) hinzu gegeben und
für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen
werden 1,21 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene Gesamtmischung
mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min vermischt. Man
erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 6: analog Beispiel 1 mit 15 % SiC (A205)
8,16 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,72 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 4,08 g SiC UF10 (HC Starck) hinzu gegeben und
für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen
werden 1,36 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene Gesamtmischung
mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min vermischt. Man
erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 7: analog Beispiel 1 mit 20 % SiC (A206)
9,33 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 3,11 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 6,22 g SiC UF10 (HC Starck) hinzu gegeben und
für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen
werden 1,55 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene Gesamtmischung
mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min vermischt. Man
erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 8: analog Beispiel 2 mit 1,25 % Si3N4 E05 (A233)
6,08 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,03 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,25 g Si3N4 E05 (UBE), 1,01 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 9: analog Beispiel 3 mit 2,5 % Si3N4 E05 (A234)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,52 g Si3N4 E05 (UBE), 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 10: analog Beispiel 4 mit 5 % Si3N4 E05 (A235)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,18 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 1,09 g Si3N4 E05 (UBE), 1,09 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck
Beispiel 11: analog Beispiel 5 mit 10 % Si3N4 E05 (A236)
7,26 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,42 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 2,42 g Si3N4 E05 (UBE), 1,21 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 12: analog Beispiel 6 mit 15 % Si3N4 E05 (A237)
8,16 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,72 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 4,08 g Si3N4 E05 (UBE), 1,36 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 13: analog Beispiel 2 mit 1,25 % Si3N4 E03 (A238)
6,08 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP 2,03 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37 g
PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,25 g Si3N4 E03 (UBE), 1,01 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 14: analog Beispiel 3 mit 2,5 % Si3N4 E03 (A239)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,52 g Si3N4 E03 (UBE), 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 15: analog Beispiel 4 mit 5 % Si3N4 E03 (A240)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,18 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 1,09 g Si3N4 E03 (UBE), 1,09 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 16: analog Beispiel 5 mit 10 % Si3N4 E03 (A241)
7,26 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,42 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 2,42 g Si3N4 E03 (UBE), 1,21 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 17: analog Beispiel 6 mit 15 % Si3N4 E03 (A242)
8,16 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,72 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 4,08 g Si3N4 E03 (UBE), 1,36 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 18: analog Beispiel 2 mit 1,25 % Si3N4 M11-A (A218)
6,08 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,03 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,25 g Si3N4 M11-A (HC Starck), 1,01 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 19: analog Beispiel 3 mit 2,5 % Si3N4 M11-A (A219)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,52 g Si3N4 M11-A (HC Starck), 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 20: analog Beispiel 4 mit 5 % Si3N4 M11-A (A220)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,18 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 1,09 g Si3N4 M11-A (HC Starck), 1,09 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 21: analog Beispiel 5 mit 10 % Si3N4 M11-A (A221)
7,26 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,42 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 2,42 g Si3N4 M11-A (HC Starck), 1,21 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 22: analog Beispiel 6 mit 15 % Si3N4 M11-A (A222)
8,16 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,72 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 4,08 g Si3N4 M11-A (HC Starck), 1,36 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 23: analog Beispiel 2 mit 1,25 % Si3N4 B7 (A223)
6,08 g Bornitrid BN 110 (Henze 35 ml NMP, 2,03 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37 g
PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,25 g Si3N4 B7 (HC Starck), 1,01 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 24: analog Beispiel 3 mit 2,5 % Si3N4 B7 (A224)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,52 g Si3N4 B7 (HC Starck), 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 25: analog Beispiel 4 mit 5 % Si3N4 B7 (A225)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,18 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 1,09 g Si3N4 B7 (HC Starck), 1,09 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 26: analog Beispiel 5 mit 10 % Si3N4 B7 (A226)
7,26 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,42 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 2,42 g Si3N4 B7 (HC Starck), 1,21 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 27: analog Beispiel 6 mit 15 % Si3N4 B7 (A227)
8,16 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,72 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 4,08 g Si3N4 B7 (HC Starck), 1,36 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 28: analog Beispiel 2 mit 1,25 % Si3N4 nano70 (A228)
6,08 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,03 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,25 g Si3N4 nano70 (Aldrich), 1,01 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 29: analog Beispiel 3 mit 2,5 % Si3N4 nano70 (A229)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,52 g Si3N4 nano70 (Aldrich), 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 30: analog Beispiel 4 mit 5 % Si3N4 nano70 (A230)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,18 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 1,09 g Si3N4 nano70 (Aldrich), 1,09 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 31: analog Beispiel 5 mit 10 % Si3N4 nano70 (A231)
7,26 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,42 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 2,42 g Si3N4 nano70 (Aldrich), 1,21 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 32: analog Beispiel 6 mit 15 % Si3N4 nano70 (A232)
8,16 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 2,72 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 4,08 g Si3N4 nano70 (Aldrich), 1,36 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 33: analog Beispiel 23 mit 1,25 % FL D10H (A243)
5,22 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 0,22 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,22 g Si3N4 B7 (HC Starck), 0,87 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 34: analog Beispiel 23 mit 2,5 % FL D10H (A244)
5,33 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 0,44 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,22 g Si3N4 B7 (HC Starck), 0,89 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 35: analog Beispiel 23 mit 5 % FL D10H (A245)
5,56 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 0,93 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,23 g Si3N4 B7 (HC Starck), 0,93 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 36: analog Beispiel 23 mit 7,5 % FL D10H (A246)
5,81 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 1,45 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,24 g Si3N4 B7 (HC Starck), 0,97 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 37: analog Beispiel 23 mit 15 % FL D10H (A247)
6,70 g Bornitrid BN 110 (Henze), 35 ml NMP, 3,35 g Fluorolink D10H (Solvay), 3,37
g PMDA, 7,51 g BAPPS, 0,28 g Si3N4 B7 (HC Starck), 1,12 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck)
Beispiel 38: analog Beispiel 25 mit 10 % PDMS-Diol-700 statt 10 % FL D10H (A225-PDMS-Diol-700)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,18 g PDMS-Diol-700 (Aldrich
CAS: 70131-67-8 Poly(dimethylsiloxan), Hydroxy terminiert, Mn ∼550, Kettenlänge, 7-8 Si-Einheiten C14H44O8Si7 Mol. Wt.: 537,09 C16H50O9Si8 Mol. Wt.: 611,25) in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt.
Anschließend werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 1,09 g Si3N4 B7 (HC Starck) hinzu gegeben und für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert.
Nach Abtrennung der Glasperlen werden 1,09 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben
und die erhaltene Gesamtmischung mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25
°C und 1000 U/min vermischt. Man erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von
hellbräunlicher Färbung.
Beispiel 39: analog Beispiel 19 mit 10 % PEG-block-PPG-block-PEG statt 10 % FL D10H
(A219-PEG-b-PPG-b-PEG)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,07 g Poly(ethylenglycol)-block-poly(propylenglycol)-block-poly(ethylenglycol)
(Aldrich 435406 CAS [9003-11-6] Mn ∼1,100, HO(C2H4O)m(C3H6O)n(C2H4O)mH) in einem Dispermaten bei 50 °C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 0,52 g Si3N4 M11-A (HC Starck) hinzu gegeben und für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert.
Nach Abtrennung der Glasperlen werden 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben
und die erhaltene Gesamtmischung mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25
°C und 1000 U/min vermischt. Man erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von
hellbräunlicher Färbung.
Vergleichszusammensetzungen ohne Schmierstoff
[0114]
Vergleichsbeispiel 1: Ohne Schmierstoff, ohne Pigment, ohne Hartstoff, ohne oberflächenaktive
Verbindung (A265)
3,37 g PMDA und 7,51 g BAPPS werden mit 35 ml NMP in einem Dispermaten bei 50°C und
2000 U / min über 115 min gemischt. Nach Abtrennung der Glasperlen erhält man eine
homogene, flüssige Reaktivmischung von bräunlicher Färbung.
Vergleichsbeispiel 2: Ohne Schmierstoff, ohne Pigment, ohne Hartstoff, mit oberflächenaktiver
Verbindung (A119)
3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay) werden mit 35 ml NMP in
einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 115 min gemischt. Nach Abtrennung
der Glasperlen erhält man eine homogene, flüssige Reaktivmischung von bräunlicher
Färbung.
Vergleichsbeispiel 3: Ohne Schmierstoff, mit Pigment, ohne Hartstoff, mit oberflächenaktiver
Verbindung (A219-14)
3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay) werden mit 35 ml NMP
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 115 min gemischt. Nach Abtrennung
der Glasperlen werden 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben und die erhaltene
Gesamtmischung mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25 °C und 1000 U/min
vermischt. Man erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher
Färbung.
Vergleichsbeispiel 4: Ohne Schmierstoff, mit Pigment, mit Hartstoff, mit oberflächenaktiver
Verbindung (A219-12)
3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS werden mit 35 ml NMP und 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden und 0,52 g Si3N4 M11-A (HC Starck) hinzu gegeben und für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert.
Nach Abtrennung der Glasperlen werden 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben
und die erhaltene Gesamtmischung mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25
°C und 1000 U/min vermischt. Man erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von
hellbräunlicher Färbung.
Vergleichzusammensetzungen mit Schmierstoff
[0115]
Vergleichsbeispiel 5: Mit Schmierstoff, ohne Pigment, ohne Hartstoff, ohne oberflächenaktive
Verbindung (A269)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP in einem Dispermaten bei 50°C
und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend werden 3,37 g PMDA und 7,51 g
BAPPS hinzu gegeben und für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach
Abtrennung der Glasperlen erhält man eine homogene, flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher
Färbung.
Vergleichsbeispiel 6: Mit Schmierstoff, mit Pigment, ohne Hartstoff, ohne oberflächenaktive
Verbindung (A219-16)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP in einem Dispermaten bei 50°C
und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend werden 3,37 g PMDA und 7,51 g
BAPPS hinzu gegeben und für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach
Abtrennung der Glasperlen werden 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben
und die erhaltene Gesamtmischung mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25
°C und 1000 U/min vermischt. Man erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von
hellbräunlicher Färbung.
Vergleichsbeispiel 7: Mit Schmierstoff, mit Pigment, mit Hartstoff, ohne oberflächenaktive
Verbindung (A219-15)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP in einem Dispermaten bei 50°C
und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS
und 0,52 g Si3N4 M11-A (HC Starck) hinzu gegeben und für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert.
Nach Abtrennung der Glasperlen werden 1,04 g Lapis Sunlight T20-04-WNT (Merck) zugegeben
und die erhaltene Gesamtmischung mittels einer Dissolverscheibe über 30 min bei 25
°C und 1000 U/min vermischt. Man erhält eine homogene, flüssige Reaktivmischung von
hellbräunlicher Färbung.
Vergleichsbeispiel 8: Mit Schmierstoff, ohne Pigment, ohne Hartstoff, mit oberflächenaktiver
Verbindung (A274)
6,22 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,07 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA und 7,51 g BAPPS hinzu gegeben und für weitere 90 min bei 50°C
und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen erhält man eine homogene,
flüssige Reaktivmischung von hellbräunlicher Färbung.
Vergleichsbeispiel 9: Mit Schmierstoff, ohne Pigment, mit Hartstoff, mit oberflächenaktiver
Verbindung (A65)
6,53 g Bornitrid BN 110 (Henze) werden mit 35 ml NMP und 2,18 g Fluorolink D10H (Solvay)
in einem Dispermaten bei 50°C und 2000 U / min über 15 min gemischt. Anschließend
werden 3,37 g PMDA, 7,51 g BAPPS und 1,09 g SiC UF10 (HC Starck) hinzu gegeben und
für weitere 90 min bei 50°C und 2000 U/min dispergiert. Nach Abtrennung der Glasperlen
erhält man eine homogene, flüssige Reaktivmischung von dunkelbräunlicher Färbung.
[0116] Figur 22 und Figur 23 zeigen beispielhaft den Aufbau der Kompositmaterials A219.
Tribologie
[0117] Die erzeugten Zusammensetzungen wurden auf Edelstahl-Platten aufgebacht und wie beschrieben
thermisch gehärtet. Die Schichtdicke betrug 20-25 µm. Anschließend wurden die Proben
im Kugel-Scheibe-Tribometer vermessen.
[0118] Die Messungen wurden unter folgendem Belastungskollektiv durchgeführt:
Kugel-Scheibe Tribometer (DIN 50324), Messung unter Luft, 100Cr6 Kugel mit 4mm Durchmesser,
Kreisradius: 16 mm, Auflagekraft: 2 N, Bahngeschwindigkeit: 10 cm/s, Belastungsdistanz:
1 km.
[0119] Figur 1 zeigt den Einfluss unterschiedlicher Pigmentteilchen (5 Gew.-%) auf den Gleitkoeffizienten
im System mit 5 Gew.-% SiC-Hartstoffteilchen und 30 Gew.-% BN 110 Teilchen. Figur
16 und Figur 15 zeigen repräsentative REM-Aufnahmen der verwendeten SiC- bzw. BN 110
Teilchen.
[0120] Dabei ist bemerkenswert, dass offensichtlich relativ viele unterschiedliche Pigmenttypen
zu einer Reduktion des Reibungskoeffizienten in der Anfangsphase der Messung über
3000-4000 Runden gegenüber der Vergleichszusammensetzung ohne ein entsprechendes Pigment
beitragen. Da das Aspektverhältnis der Pigmentteilchen untereinander relativ ähnlich
ist, spielt wohl die Oberflächenchemie eine maßgebliche Rolle hinsichtlich des Ausmaßes
der Reibungsreduktion. Um den Effekt nochmal deutlicher herauszuarbeiten, zeigt Figur
2 die Komposite mit Lapis Sunlight sowie Autumn Mystery als Pigmenten im Vergleich
zum Komposit ohne Pigment. REM-Aufnahmen der beiden Pigmente sind in Figur 20 und
Figur 21 gezeigt.
[0121] Autumn Mystery reduziert den Reibungskoeffizienten über einen Gleitweg von 2000 Runden,
Lapis Sunlight zeigt den positiven Effekt sogar über 9000 Runden.
[0122] Zusammenfassend ist aufgrund besonderer Bedeutung festzuhalten, dass die Zugabe eines
tribologisch zunächst inaktiven plättchenförmigen Füllstoffes in Form von Pigmentteilchen
zu einem Gleitlacksystem bestehend aus einer Polymermatrix, einem Festkörperschmierstoff
und einem Hartstoff zu einer weiteren Reduktion der Reibung führt. Diese Entdeckung
stellt den Kernpunkt der obengenannten Erfindung dar. Der gefundene Effekt kann dabei
nur über eine neue, bislang im Stand der Technik nicht beschriebene, Morphologie im
gebildeten Kompositmaterial erklärt werden. Die nachfolgend beschriebenen Zusammensetzungen
dienen der Eingrenzung der relevanten Zusammensetzungen.
[0123] Es ist zu erwarten, dass ein Hartstoff sehr hoher Härte im tribologischen Experiment
ab einer bestimmten Konzentration zu einer Zerstörung der vergleichsweise weicheren
Pigmentteilchen führen kann. Hierzu wurde im System mit SiC als Hartstoff und dem
Pigmentteilchen Lapis Sunlight mit der besten Reibungsreduktion die Konzentration
an SiC schrittweise erhöht. Die Zusammensetzungen zeigt Tabelle 1. Die Ergebnisse
der Tribometer-Messungen sind in Figur 3 gezeigt. Figur 16 zeigt eine repräsentative
REM-Aufnahme des SiC. Die Morphologie der Partikel ist als unförmig-eckig zu bezeichnen.
Die Partikelgrößenverteilung ist breit und reicht von Teilchen mit ca. 50 nm bis zu
ca. 2 µm.
[0124] Demnach ergibt die Zugabe von SiC als Hartstoff ab ca. 10 Gew.-% einen negativen
Einfluss auf den Gleitreibungskoeffizienten.
[0125] Weiterhin war von Interesse, welchen Einfluss die Konzentration an Lapis Sunlight
bei konstanter SiC-Harstoffkonzentration hat. Tabelle 2 und Figur 4 zeigen die Zusammensetzungen
der Komposite sowie die entsprechenden Ergebnisse der Tribometer-Messungen.
[0126] Die Messergebnisse zeigen, dass erst ab Pigment-Konzentrationen oberhalb von ca.
10 Gew.-% keine günstige Wirkung mehr auftritt.
[0127] Desweiteren war von Interesse die Systemzusammensetzung bezüglich der Einzelkomponenten
zusätzlich systematisch aufzubauen, um entsprechende Vergleichsbeispiele zur Verfügung
zu haben. Dieser systematische Aufbau im Sinne einer schrittweise Kombination von
Komponenten wurde zunächst am System enthaltend SiC als Hartstoff durchgeführt. Tabelle
3 zeigt die interessierenden Zusammensetzungen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist A193. Sie ist die Reproduktion von A169 und identisch mit dieser in ihrer Zusammensetzung.
Alle anderen Zusammensetzungen sind Vergleichsbeispiele.
[0128] Die zugehörigen tribologischen Messungen sind in Figur 5 gezeigt.
[0129] Die reine Matrix mit 35 Gew.-% BN 110 (A113) zeigt mit µ = 0,22 einen für einen Gleitlack
vergleichsweise hohen Gleitkoeffizienten allerdings mit guter Konstanz über die Distanz
von 10000 Runden. Die Zugabe von FL D10H in die reine Matrix ohne BN 110 (A119) führt
zu sehr niedrigen Anfangsreibwerten bis unter µ = 0,05, welche phänomenologisch eher
für eine hydrodynamische Schmierung sprechen. Dies deutet an, dass FL D10H eventuell
nicht vollständig in die Polyimidmatrix eingebunden wird. Die Steigung des weiteren
Kurvenverlaufes deutet eine höhere Verschleißrate in diesem System an. Kurz vor Erreichen
der 10000 Runden tritt Schichtversagen ein, wie an den starken Meßwertschwankungen
zu erkennen ist. Werden BN 110 und FL D10H kombiniert (A274), so erhält man ebenfalls
niedrige Anfangsreibwerte, jedoch verschleißt die Schicht noch schneller, als bei
den Additiven im Einzelfall. Dies deutet an, dass die Schicht durch die beiden Additve
in Summe insgesamt sehr weich geworden ist. Die Zugabe von zusätzlichen SiC-Hartstoffpartikeln
(A 65) zeigt, dass der Gleitkoeffizient über die gesamte Messdistanz bei µ-Werten
zwischen 0,15 und 0,18 vergleichmäßigt werden kann. Dies ist der klassische Fall der
Wirkung eines Hartstoffes auf das Gleitverhalten. Durch Einstellung der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung mit zusätzlichen plättchenförmigen Pigmentteilchen (A193) wird über
die Vergleichmäßigung hinaus auch eine weitere Absenkung des Gleitkoeffizienten insbesondere
in der Anfangsphase der Belastung erreicht.
[0130] Insgesamt deutet der Kurvenverlauf für A193 jedoch an, dass noch ein merklicher Verschleiß
auftritt. Ursächlich können hierfür die SiC-Hartstoffteilchen in Betracht gezogen
werden, die eine abrasive Wirkung auf das Gesamtsystem ausüben können, wenn sie durch
den Gegenkörper aus der Schichtoberfläche ausgetragen werden. Durch Absenkung der
Härte der Hartstoffteilchen kann das Verschleißproblem minimiert werden. Diesbzüglich
bietet sich Siliziumnitrid (Universalhärte HU: ca. 1500 MPa) als Ersatz für Siliziumcarbid
(Universalhärte HU: ca. 2500 MPa) an. Die Tabellen (Tabelle 4, Tabelle 5, Tabelle
6, Tabelle 7, Tabelle 8)und Figuren (Figur 6, Figur 7, Figur 8, Figur 9, Figur 10)
zeigen in diesem Zusammenhang die Abhängigkeit des Gleitverhaltens von der Hartstoff-Konzentration
für verschiedene Typen Siliziumnitrid mit unterschiedlicher Teilchengrößenverteilung
und Morphologie in Kombination mit jeweils fixen Konzentrationen an BN 110, Lapis
S und FL D10H. In den meisten Fällen zeigen diese Systeme einen gleichmäßigen Verlauf
des Gleitkoeffizienten unter 0,13 mit nur geringem Anstieg über die Belastungsstrecke.
In einigen Fällen verläuft der Gleitkoeffizient über die gesamte Meßdauer sogar unter
µ = 0,1.
[0131] Die Tabelle 4 und Figur 6 zeigen den Einfluss des Hartstoffes Si
3N
4 nano70 mit nanoskaligen Teilchen. Die Teilchengrößenverteilung liegt zwischen 10
nm und 200 nm. Morphologisch gesehen ist die Teilchenform als unförmig bis kugelförmig
zu beschreiben.
[0132] Die nanoskaligen Si
3N
4-Partikel erscheinen nur bis ca. 5 Gew.-% sinnvoll einsetzbar. Bei höheren Konzentrationen
ist Schichtversagen zu beobachten.
[0133] Die Tabelle 5 und Figur 7 zeigen den Einfluss des Hartstoffes Si
3N
4 E05 mit gröberen nanoskaligen Teilchen. Die Teilchengrößenverteilung liegt zwischen
300 nm und 800 nm. Morphologisch gesehen ist die Teilchenform als würfelförmig zu
beschreiben. Eine repräsentative rasterelektronenmikroskopische Aufnahme zeigt Figur
17.
[0134] Grobe Si
3N
4 Partikel im Nanometerbereich ergeben Systeme mit einem recht einheitlichen Verlauf
bis ca. 15 Gew.-% und einem deutlich geringeren Anstieg als bei SiC als Hartstoff.
[0135] Die Tabelle 6 und Figur 8 zeigen den Einfluss des Hartstoffes Si
3N
4 E03 mit submikroskaligen Teilchen. Die Teilchengrößenverteilung liegt zwischen 400
nm und 900 nm. Morphologisch gesehen ist die Teilchenform als würfelförmig zu beschreiben.
Eine repräsentative rasterelektronenmikroskopische Aufnahme zeigt Figur 18.
[0136] Si
3N
4 Partikel im Submikrometerbereich ergeben Systeme mit einem recht einheitlichen Verlauf
bis ca. 10 Gew.-% und einem deutlich geringeren Anstieg als bei SiC als Hartstoff.
[0137] Die Tabelle 7 und Figur 9 zeigen den Einfluss des Hartstoffes Si
3N
4 M11-A mit submikro- bis mikroskaligen Teilchen. Die Teilchengrößenverteilung ist
breit und liegt zwischen 100 nm und 2 µm. Morphologisch gesehen ist die Teilchenform
als unförmig zu beschreiben. Eine repräsentative rasterelektronenmikroskopische Aufnahme
zeigt Figur 19.
[0138] Systeme mit Si
3N
4-Hartstoff breiter Teilchengrößenverteilung ergeben ebenfalls eine starke Vergleichmäßigung
des Gleitkoeffizienten über die gesamte Belastungsstrecke.
[0139] Die Tabelle 8 und Figur 10 zeigen den Einfluss des Hartstoffes Si
3N
4 B7 mit mikroskaligen Teilchen.
[0140] Bis ca. 10 Gew.-% verhält sich die Systemreihe mit Si
3N
4 B7 analog zu den Reihen mit E05 und E03.
[0141] Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Siliziumnitride als Hartstoffe,
wegen ihrer nicht zu extrem hohen Härte im Vergleich zu Siliziumcarbid, bei der Ausbildung
des Transferfilms weniger abrasiv wirken, wodurch eine Verstetigung eines niedrigen
Gleitkoeffizienten über eine lange Belastungsstrecke erreicht wird. Durch die geringere
abrasive Wirkung werden auch die Pigmentteilchen nicht zerstört und können ihre tribologische
Wirkung im oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Sinne ausüben.
[0142] Die Systemreihe mit Si
3N
4 B7 zeigt ein ausgewogenes Verhalten bei konstantem FL D10H Gehalt von 10 Gew.-%.
Um die optimale Konzentration dieser Komponente im Hinblick auf die tribologischen
Eigenschaften herauszufinden wurde basierend auf einer Si
3N
4 B7 Konzentration von 1,25 Gew.-% eine Variation des FL D10H Gehaltes vorgenommen
(Tabelle 10, Figur 12).
[0143] Es zeigt sich, dass in dieser Systemreihe ab 10 Gew.-% FL D10H (A223) die gewünschte
tribologische Wirkung einsetzt. Um eine rein hydrodynamische Schmierwirkung des FL
D10H auszuschließen, wurden für die parallele Systemreihe mit Si
3N
4 M11-A als Hartstoff im Vergleich zum System A219 (analoge Zusammensetzung zu A223)
systematisch einzelne Komponenten in das Ausgangs-Polymermatrixmaterial zugegeben.
[0144] Die Tabellen 10 und 11 und Figuren 12 und 13 zeigen den Einfluss bestimmter Einzelkomponenten,
die in systematischer Weise zum Gesamtkompositmaterial zusammengesetzt werden.
[0145] Diese Vergleichsreihen zeigen ein analoges Bild wie schon zuvor bei SiC als Hartstoff
beobachtet. Die Kombination von FL mit Lapis S führt zu einer deutlichen Absenkung
des Anfangsreibwertes aber ohne eine besondere Verschleißbeständigkeit (A274). Die
zusätzliche Additivierung mit Festkörperschmierstoff BN 110 führt zu einer deutlichen
Verringerung des Verschleisses bei niedrigem Anfangsreibwert (A200). Die beste Balance
bezüglich Gleireibungskoeffizient und Verschleiß erhält man durch weiterhin zusätzliche
Kombination von Si
3N
4 als Hartstoff (A219).
Benetzungsverhalten und Abrasion
[0146] Die Tabellen 13 bis 16 zeigen Zusatzeigenschaften der tribologischen Kompositmaterialien,
wie das Benetzungsverhalten, die Abrasionsbeständigkeit in Abhängigkeit vom Gehalt
an Hartstoffteilchen und die Korrosionsschutzwirkung insbesondere in Abhängigkeit
vom Gehalt an Plättchen.
[0147] Aus den gezeigten Daten geht hervor, dass die Systeme sowohl hydrophobe, als auch
oleophobe Eigenschaften zeigen, d.h. die Oberflächenmodifizierenden Komponenten für
die eingesetzten Teilchen reichern sich an der Luftseite der Beschichtungen an. Dabei
wird ein Teil der Plättchen durch die hydrophobe Oberflächenmodifizierung an die Schichtoberfläche
gezogen. Dies ist in Figur 22 belegt.
Korrosion
[0148] Figur 24 zeigt die Ergebnisse eines neutralen Saltzsprüh-Tests.
[0149] Die gezeigten Beispiele belegen die Korrosionsschutzwirkung der erzeugten tribologischen
Schichten. Auf der Fläche ist keine Blasenbildung zu beobachten. An der Ritzkante
des Kreuzritzes tritt keine Unterwanderung der Beschichtung auf. Ursächlich können
der feinstrukturierte Aufbau des gesamten Komposits (Barrierewirkung) und die exzellente
Haftung zum Untergrund dafür verantwortlich gemacht werden.
Tabelle 1: Variation SiC UF-10 bei 5% Lapis S und 10% FL
| |
BN 110 |
Lapis S |
SiC |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A201 |
30 |
5 |
1,25 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A202 |
30 |
5 |
2,5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
| A169 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,52 |
15,48 |
| A204 |
30 |
5 |
10 |
10 |
31,07 |
13,93 |
| A205 |
30 |
5 |
15 |
10 |
27,62 |
12,38 |
| A206 |
30 |
5 |
20 |
10 |
24,15 |
10,85 |
Tabelle 2: Variation Lapis S im SiC-System
| |
BN 110 |
Lapis S |
SiC |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A65 |
30 |
0 |
5 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A190 |
30 |
1,25 |
5 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A191 |
30 |
2,5 |
5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
| A192 |
30 |
3,5 |
5 |
10 |
35,53 |
15,97 |
| A193 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,52 |
15,48 |
| A194 |
30 |
10 |
5 |
10 |
31,07 |
13,93 |
| A195 |
30 |
15 |
5 |
10 |
27,62 |
12,38 |
Tabelle 3: Systematischer Aufbau SiC-System; A193 = erfindungsgemäße Zusammensetzung;
A113, A119, A274 und A65 = Vergleichsbeispiele.
| |
BN 110 |
Lapis S |
SiC |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A265 |
0 |
0 |
0 |
0 |
69,10 |
30,90 |
| A269 |
30 |
0 |
0 |
0 |
48,30 |
27,70 |
| A113 |
35 |
0 |
0 |
0 |
44,92 |
20,08 |
| A119 |
0 |
0 |
0 |
12,4 |
60,49 |
27,11 |
| A274 |
30 |
0 |
0 |
10 |
41,46 |
18,54 |
| A65 |
30 |
0 |
5 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A193 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,55 |
15,45 |
Tabelle 4: Variation Si
3N
4 nano70 Gehalt
| |
BN 110 |
Lapis S |
n-Si3N4 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A228 |
30 |
5 |
1,25 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A229 |
30 |
5 |
2,5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
| A230 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,52 |
15,48 |
| A231 |
30 |
5 |
10 |
10 |
31,07 |
13,93 |
| A232 |
30 |
5 |
15 |
10 |
27,62 |
12,38 |
Tabelle 5: Variation Si
3N
4 E05
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4 E05 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A233 |
30 |
5 |
1,25 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A234 |
30 |
5 |
2,5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
| A235 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,52 |
15,48 |
| A236 |
30 |
5 |
10 |
10 |
31,07 |
13,93 |
| A237 |
30 |
5 |
15 |
10 |
27,62 |
12,38 |
Tabelle 6: Variation Si
3N
4 E03
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4 E03 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A238 |
30 |
5 |
1,25 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A239 |
30 |
5 |
2,5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
| A240 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,52 |
15,48 |
| A241 |
30 |
5 |
10 |
10 |
31,07 |
13,93 |
| A242 |
30 |
5 |
15 |
10 |
27,62 |
12,38 |
Tabelle 7: Variation Si
3N
9 M11-A (breite Verteilung) Gehalt
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4-M |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A218 |
30 |
5 |
1,25 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A219 |
30 |
5 |
2,5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
| A220 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,52 |
15,48 |
| A221 |
30 |
5 |
10 |
10 |
31,07 |
13,93 |
| A222 |
30 |
5 |
15 |
10 |
27,62 |
12,38 |
Tabelle 8: Variation Si
3N
4 B7 (3,0 µm) Gehalt
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4-B7 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A223 |
30 |
5 |
1,25 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A224 |
30 |
5 |
2,5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
| A225 |
30 |
5 |
5 |
10 |
34,52 |
15,48 |
| A226 |
30 |
5 |
10 |
10 |
31,07 |
13,93 |
| A227 |
30 |
5 |
15 |
10 |
27,62 |
12,38 |
Tabelle 9: Variation FL D10H-Gehalt im System ohne Hartstoff
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A269 |
30 |
0 |
0 |
0 |
48,30 |
27,70 |
| A270 |
30 |
0 |
0 |
1,25 |
47,44 |
21,31 |
| A271 |
30 |
0 |
0 |
2,5 |
46,58 |
20,92 |
| A272 |
30 |
0 |
0 |
5,0 |
44,85 |
20,15 |
| A273 |
30 |
0 |
0 |
7,5 |
43,13 |
19,37 |
| A274 |
30 |
0 |
0 |
10,0 |
41,40 |
18,60 |
| A275 |
30 |
0 |
0 |
12,5 |
39,68 |
17,82 |
| A276 |
30 |
0 |
0 |
15,0 |
37,95 |
17,05 |
Tabelle 10: Variation FL D10H-Gehalt im Si
3N
4 B7 (3,0 µm) System
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4-B7 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A219-16 |
30 |
5 |
0 |
0 |
44,92 |
20,08 |
| A243 |
30 |
5 |
1,25 |
1,25 |
43,19 |
19,31 |
| A244 |
30 |
5 |
1,25 |
2,5 |
42,32 |
18,93 |
| A245 |
30 |
5 |
1,25 |
5,0 |
40,60 |
18,15 |
| A246 |
30 |
5 |
1,25 |
7,5 |
38,87 |
17,38 |
| A223 |
30 |
5 |
1,25 |
10 |
37,10 |
16,65 |
| A247 |
30 |
5 |
1,25 |
15 |
33,69 |
15,06 |
Tabelle 11: Systematischer Aufbau Si
3N
4 M11-A - System ohne BN
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4 M11 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A265 |
0 |
0 |
0 |
0 |
69,10 |
30,90 |
| A119 |
0 |
0 |
0 |
12,4 |
60,49 |
27,11 |
| A219-14 |
0 |
5 |
0 |
10 |
58,74 |
26,26 |
| A219-12 |
0 |
5 |
2,5 |
10 |
57,01 |
25,49 |
Tabelle 12: Systematischer Aufbau Si
3N
4 M11-A - System mit BN
| |
BN 110 |
Lapis S |
Si3N4 M11 |
FL D10H |
BAPPS |
PMDA |
| System |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
| A269 |
30 |
0 |
0 |
0 |
48,30 |
27,70 |
| A219-16 |
30 |
5 |
0 |
0 |
44,92 |
20,08 |
| A219-15 |
30 |
5 |
2,5 |
0 |
43,19 |
19,31 |
| A274 |
30 |
0 |
0 |
10 |
41,46 |
18,54 |
| A200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
37,97 |
17,03 |
| A219 |
30 |
5 |
2, 5 |
10 |
36,25 |
16,25 |
Tabelle 13: 5 Gew.-% Lapis S, 30 % BN 110, 10 % FL D10H
| System |
Si3N4-M11 (1,3 µm) / Gew.-% |
KW (H2O) initial |
KW (HD) initial |
Gewichtsverlust nach 1000 Zykl. Taber (CS-17) / mg |
KW (H2O) nach Taber |
KW (HD) nach Taber |
| A65 |
0 |
94 |
62 |
33 |
99 |
47 |
| A218 |
1,25 |
101 |
66 |
61 |
102 |
46 |
| A219 |
2,5 |
100 |
67 |
77 |
100 |
51 |
| A220 |
5 |
104 |
70 |
62 |
103 |
45 |
| A221 |
10 |
91 |
65 |
71 |
93 |
51 |
| A222 |
15 |
129 |
81 |
70 |
100 |
50 |
Tabelle 14: 5 Gew.-% Lapis S, 30 % BN 110, 10 % FL D10H
| System |
Si3N4-B7 (3, 0 µm) / Gew.-% |
KW (H2O) initial |
KW (HD) initial |
Gewichtsverlust nach 1000 Zykl. Taber (CS-17) / mg |
KW (H2O) nach Taber |
KW (HD) nach Taber |
| A65 |
0 |
94 |
62 |
33 |
99 |
47 |
| A223 |
1,25 |
109 |
71 |
60 |
103 |
49 |
| A224 |
2,5 |
107 |
71 |
61 |
95 |
50 |
| A225 |
5 |
106 |
67 |
58 |
99 |
53 |
| A226 |
10 |
106 |
75 |
43 |
94 |
61 |
| A227 |
15 |
129 |
82 |
59 |
100 |
50 |
Tabelle 15: 5 Gew.-% SiC, 30 % BN, 10 % FL D10H
| System |
Lapis S / Gew.-% |
KW (H2O) initial |
KW (HD) initial |
Gewichtsverlust nach 1000 Zykl. Taber (CS-17) / mg |
KW (H2O) nach Taber |
KW (HD) nach Taber |
| A65 |
0 |
94 |
62 |
33 |
99 |
47 |
| A190 |
1,25 |
102 |
66 |
50 |
100 |
50 |
| A191 |
2,5 |
103 |
67 |
36 |
100 |
46 |
| A192 |
3,5 |
103 |
70 |
60 |
100 |
53 |
| A193 |
5 |
108 |
71 |
44 |
99 |
50 |
| A194 |
10 |
114 |
73 |
37 |
103 |
50 |
| A195 |
15 |
127 |
80 |
60 |
104 |
50 |
Tabelle 16: Vergleichssysteme
| System |
BN / Gew.-% |
Lapis S / Gew.-% |
Si3N4 M11-A / Gew.-% |
FL / Gew.-% |
KW (H2O) initial |
KW (HD) initial |
Gewichtsverlust nach 1000 Zykl. Taber(CS-17)/ mg |
KW (H2O) nach Taber |
KW (HD) nach Taber |
| 219 |
30 |
5 |
2,5 |
10 |
91 |
63 |
5,1 |
95 |
49 |
| 219-12 |
0 |
5 |
2,5 |
10 |
92 |
64 |
1,6 |
93 |
56 |
| 200 |
30 |
5 |
0 |
10 |
83 |
61 |
6,8 |
100 |
50 |
| 219-14 |
0 |
5 |
0 |
10 |
96 |
63 |
1,5 |
94 |
57 |
| 219-15 |
30 |
5 |
2,5 |
0 |
87 |
45 |
5,2 |
97 |
24 |
| 219-16 |
30 |
5 |
0 |
0 |
88 |
44 |
4,0 |
99 |
20 |
zitierte Literatur