[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Überführen stabförmiger Artikel der Tabak
verarbeitenden Industrie, umfassend mindestens eine Sendereinheit mit einer Steuereinrichtung
und mindestens einem Sendermodul zum Senden der Artikel in Transportrichtung T, mindestens
eine Empfängereinheit mit einer Steuereinrichtung und mindestens einem Empfängermodul
zum Empfangen der in Transportrichtung T gesendeten Artikel, mindestens eine jeweils
ein Sendermodul mit einem Empfängermodul verbindende Rohrleitung zum Überführen der
stabförmigen Artikel von der Sendereinheit an die Empfängereinheit, wobei der Rohrleitung
im Bereich der Sendereinheit ein (Anfangs-)Entlüftungselement zugeordnet ist, und
eine Drucklufteinheit zum Erzeugen der für den Abschuss der Artikel von der Sendereinheit
in die Rohrleitung sowie zum Transport der Artikel innerhalb der Rohrleitung zur Empfängereinheit
erforderlichen Druckluftströmung.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Überführen stabförmiger Artikel
der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend die Schritte: Senden der stabförmigen
Artikel in Transportrichtung T mittels mindestens eines Sendermoduls mindestens einer
Sendereinheit über mindestens eine Rohrleitung an mindestens ein Empfängermodul mindestens
einer Empfängereinheit, wobei die Artikel mittels einer durch eine Drucklufteinheit
erzeugten Druckluftströmung von der Sendereinheit in die Rohrleitung geschossen sowie
innerhalb der Rohrleitung zur Empfängereinheit transportiert werden, wobei der Abschuss
der Artikel von der Sendereinheit in die Rohrleitung mittels eines (Anfangs-)Entlüftungselements
in der Rohrleitung im Bereich der Sendereinheit unterstützt werden kann.
[0003] Solche Anordnungen und Verfahren kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie zum
Einsatz. Zigaretten und insbesondere Filterstäbe oder dergleichen werden aus unterschiedlichen
Gründen in Behältern, den so genannten Schragen aufbewahrt. Zur Weiterverarbeitung
müssen diese Artikel aus den Behältern oder auch aus Magazinen oder anderen Vorräten
wieder in den Produktionsprozess eingeschleust bzw. an weiterverarbeitende Vorrichtungen
bzw. Maschinen gesendet werden. Dabei ist es notwendig, die stabförmigen Artikel und
insbesondere die Filterstäbe schnell und zuverlässig über unterschiedliche Distanzen
zwischen 20m und 500m und auch darüber hinaus in ihrer Längserstreckung axial zu transportieren.
Der Sammelbegriff Filterstäbe umfasst einfache Acetat-Monofilterstäbe, Charcoal-Filterstäbe,
Multisegmentfilterstäbe, Profilfilterstäbe, Kreppfilterstäbe sowie jede andere Form
von Sonderfilterstäben. Zum axialen Transportieren in der Rohrleitung werden die Filterstäbe
zunächst über eine rotierende Trommel eines Sendermoduls der Sendereinheit einer Ausblaszone
des Sendermoduls zugeführt und über die Rohrleitung an die Empfängereinheit gesendet.
Diese Rohrleitung ist üblicherweise eine pneumatische Rohrleitung, in der die Artikel
mit Druckluft, die von der Drucklufteinheit erzeugt wird, transportiert werden. Die
Artikel werden dazu zunächst aus der Sendereinheit bzw. der Ausblaszone des Sendermoduls
in die Rohrleitung abgeschossen und innerhalb der Rohrleitung zur Empfängereinheit
bzw. dem Empfängermodul transportiert, das die Artikel über eine rotierende Trommel
wieder aufnimmt.
[0004] Mit den genannten Anordnungen und Verfahren können die stabförmigen Artikel, insbesondere
Filterstäbe, beispielsweise auch direkt von einer Filterherstellungsmaschine an eine
Filteransetzmaschine mittels Druckluft geschossen und transportiert werden. Beim Senden,
also dem Schießen und Transportieren der Artikel ist grundsätzlich darauf zu achten,
dass der Schießdruck, also insbesondere die Druckluftströmung innerhalb der Anordnung
einerseits ausreichend groß ist, um die stabförmigen Artikel, insbesondere auch Artikel
unterschiedlicher Länge, mit unterschiedlichem Durchmesser sowie unterschiedlichem
Gewicht, zum einen zuverlässig aus der Sendereinheit in die Rohrleitung zu schießen
und zum anderen die Artikel zuverlässig über die gesamte Länge der Rohrleitung bis
zur Empfängereinheit zu transportieren. Andererseits sollte die Druckluftströmung
möglichst gering (nur so hoch wie unbedingt notwendig) sein, um die stabförmigen Artikel
insbesondere beim Abschuss schonend zu behandeln. Es wird dabei zwischen einer getakteten
und einer kontinuierlichen Druckluftströmung unterschieden. Während die getaktete
Druckluftströmung, bei der die Druckluft in einzelnen Pulsen in die Anordnung bzw.
genauer in die Rohrleitung eingeschleust wird, hinsichtlich des Energieverbrauchs
Vorteile gegenüber der kontinuierlichen Druckluftströmung, bei der die Druckluft permanent
in die Anordnung bzw. die Rohrleitung eingeschleust wird, aufweist, da nur zu etwa
50% der Betriebszeit Druckluft verbraucht wird, ist die kontinuierliche Druckluftströmung
bezüglich der Beanspruchung der Artikel vorteilhaft gegenüber der getakteten Druckluftströmung,
da die Artikel mit der kontinuierlichen und gleichbleibenden Druckluftströmung gleichmäßig
beansprucht werden.
[0005] Bei bekannten Anordnungen und Verfahren ist grundsätzlich ein bedarfsgerechtes Senden
und Empfangen der stabförmigen Artikel bekannt. Durch die Kommunikation zwischen der
Sendereinheit und der Empfängereinheit über die Steuereinrichtungen wird die Sendeleistung
abhängig von der benötigten bzw. von der Empfängereinheit angeforderten Gesamtartikelmenge
(entspricht der angeforderten Sendeleistung, die sich z.B. aus der Drehzahl der Trommel
des jeweiligen Empfängermoduls ergibt) gesteuert. Allerdings ist die Druckluftströmung
im Betrieb auf einen festen Wert eingestellt, der lediglich manuell verstellt werden
kann. Des Weiteren muss die Druckluftströmung stets auf einen Wert eingestellt sein,
der es ermöglicht, die maximal mögliche Sendeleistung für jede Rohrleitung bereitzustellen.
Das bedeutet, dass insbesondere bei der Nutzung mehrerer Rohrleitungen zur Verbindung
mehrerer Sendermodule mit mehreren Empfängermodulen stets alle Rohrleitungen, auch
solche, die mit einer reduzierten Sendeleistung betrieben werden können oder sollen,
mit der maximalen Druckluftströmung betrieben werden, was hinsichtlich des Energieverbrauchs
sowie der Artikelschonung nachteilig ist.
[0006] Eine Anordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 ist aus der
DE 44 05 550 A1 bekannt. Bei dieser Anordnung besteht ebenfalls die oben genannte Problematik.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, die ein die
Artikel schonendes und energieeffizientes Überführen der Artikel von der Sendereinheit
an die Empfängereinheit gewährleistet. Die Aufgabe besteht weiterhin darin, ein entsprechendes
Verfahren vorzugschlagen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den eingangs genannten Merkmalen dadurch
gelöst, dass die Anordnung zusätzlich eine Steuer- und Regelungseinheit umfasst, die
zur automatischen Steuerung und/oder Regelung der Druckluftströmung in Abhängigkeit
der durch die Empfängereinheit geforderten Sendeleistung und der Länge der Rohrleitung
während des Betriebs der Anordnung ausgebildet und eingerichtet ist. Durch die Steuerung
und/oder Regelung der Druckluftströmung, also der Größe bzw. Höhe des die Luftströmung
erzeugenden Drucks, in Abhängigkeit der sich ändernden Parameter geforderte Sendeleistung
und Rohrleitungslänge kann der Energiebedarf individuell optimiert werden, um so einerseits
Artikel zu schonen und andererseits den Energiebedarf nur so hoch wie unbedingt notwendig
zu wählen. Anders ausgedrückt wird die Druckluftströmung automatisch an die jeweilige
Sendeleistung angepasst. Mit dieser Erfindung soll der "grüne Gedanke" forciert werden,
indem die Energiezufuhr bei geringen Sendeleistungen und/oder beim Transport empfindlicher
Artikel auf das notwendige Maß reduziert wird. Damit kann sowohl bei einer getakteten
Druckluftströmung als auch bei einer kontinuierlichen Druckluftströmung automatisch
und für jede Rohrleitung individuell die benötigte Druckluftströmung eingestellt,
nämlich gesteuert und/oder geregelt werden. Im Übrigen erlaubt die erfindungsgemäße
Steuer- und Regelungseinheit ein gezieltes und kontrolliertes Anfahren und Leerfahren
der Anordnung. Mit dem Anfahren und dem Leerfahrender Anordnung bzw. jeder Rohrleitung
ändert sich die Anzahl der Artikel innerhalb der Rohrleitung. Wenn beispielsweise
beim Leerfahren die Sendereinheit nicht mehr sendet, reduziert sich die Anzahl der
Artikel in jeder Rohrleitung, so dass auch die Druckluftströmung reduziert wird, was
energiesparend ist (es wird weniger Druckluft benötigt) und die Artikel schont. Nur
im eingeschwungenen Betrieb der Anordnung ist die Anzahl der Artikel in der Anordnung
bzw. in den Rohrleitungen gleich, weshalb man dann von einem stationären Zustand spricht.
[0009] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die
Drucklufteinheit zum Erzeugen einer kontinuierlichen Druckluftströmung ausgebildet
und eingerichtet ist. Mit dieser Ausführungsform werden die Vorteile der kontinuierlichen
Druckluftströmung bezüglich der Beanspruchung der Artikel mit den Vorteilen einer
bezüglich des Energiebedarfs optimierten Druckluftströmung verbunden. Anders ausgedrückt
ist damit eine Anordnung geschaffen, die einerseits einen besonders schonenden Transport
der Artikel gewährleistet und andererseits trotz der permanenten Zufuhr von Druckluft
einen energiesparenden Betrieb ermöglicht. Durch eine kontinuierliche Druckluftströmung
existiert im System, also der Anordnung von Sendereinheit, Rohrleitung und Empfängereinheit,
ein großes Luftvolumen, das es insbesondere erlaubt, auch schwere und lange Artikel
zuverlässig und energiesparend zu transportieren.
[0010] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuer- und Regelungseinheit zur automatischen Steuerung und/oder Regelung der Druckluftströmung
in Abhängigkeit des Gewichts und/oder des Durchmessers der zu transportierenden Artikel
ausgebildet und eingerichtet ist. Damit werden zusätzlich zu den weiter oben genannten
Randbedingungen, die Einfluss auf die Druckluftströmung haben, nämlich die geforderte
Sendeleistung und die Länge der Rohrleitung, weitere Parameter in die automatische
Steuerung und Regelung einbezogen, die bei der Anpassung der Druckluftströmung bezüglich
der Zuverlässigkeit des Transports sowie der Energieeffizienz und der Schonung der
Artikel eine hohe Relevanz haben. Beispielsweise benötigen lange und/oder schwere
Artikel nämlich mehr Druckluft als kurze und/oder leichte Artikel.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der
Drucklufteinheit mindestens ein Proportionalventil zugeordnet ist, das mittels der
Steuer- und Regelungseinheit zur Anpassung der Druckluftströmung steuer- und/oder
regelbar ist. Durch die Steuerung und Regelung der Druckluftströmung, also des Schießdrucks
und des Transportdrucks, mit einem Proportionalventil kann die Druckluftströmung in
jeder Rohrleitung besonders einfach und direkt in Abhängigkeit der geforderten Sendeleistung
angepasst werden, wodurch die Anordnung in jedem Betriebszustand mit möglichst geringer
Druckluftströmung betrieben werden kann, so dass die Artikel schonend und mit optimiertem
Lufterbrauch transportiert werden können.
[0012] Vorteilhafterweise ist der Rohrleitung im Bereich der Empfängereinheit ein (End-)Entlüftungselement
zugeordnet, das ebenso wie das (Anfangs-)Entlüftungselement stufenlos steuer- und/oder
regelbar ausgebildet und eingerichtet ist, wobei sowohl das (Anfangs-)Entlüftungselement
als auch das (End-)Entlüftungselement an die Steuerund Regelungseinheit angeschlossen
sind. Jedem Empfängermodul bzw. jeder Rohrleitung im Anschlussbereich an das Empfängermodul
ist dieses (End-)Entlüftungselement zugeordnet, so dass die Transportgeschwindigkeit
der Artikel am Ende der Rohrleitung reduziert werden kann, um mit einer definierten
Endgeschwindigkeit in das Empfängermodul einlaufen und schonend empfangen werden zu
können. Entsprechendes gilt in gleicher Weise auch für das (Anfangs-)Entlüftungselement,
das jedem Sendermodul bzw. jeder Rohrleitung im Anschlussbereich an das Sendermodul
zugeordnet ist.
[0013] Zweckmäßigerweise umfasst die Anordnung weiterhin ein Schnittstellenmodul, das in
beidseitiger Kommunikationsverbindung mit der Sendereinheit, der Empfängereinheit
und der Steuer- und Regelungseinheit steht. Mit beidseitiger Kommunikationsverbindung
kommt zum Ausdruck, dass Signale und/oder Daten in beide Richtungen, also sowohl zum
Schnittstellenmodul hin als auch vom Schnittstellenmodul weg, übertragbar sind. Mit
diesem Schnittstellenmodul, das die bisherige Kabelverbindung, mit der lediglich so
genannte "an/aus-Signale" (wie z.B. das Artikelanforderungssignal von der Empfängereinheit
an die Sendereinheit oder das Sendebereitschaftssignal von der Sendereinheit an die
Empfängereinheit) übertragen werden können, ersetzt, kann nunmehr ein für die automatische
Steuerung und Regelung erforderlicher Informationsaustauch mit verschiedenen Daten
und/oder Signalen stattfinden.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Schnittstellenmodul
zur Übertragung von Signalen und/oder Daten einschließlich Zahlenwerten sowie Status-
und Steuerbits auf der Basis eines vorgegebenen Kommunikations-Protokolls ausgebildet
und eingerichtet ist. Durch das erfindungsgemäße Schnittstellenmodul mit dem Kommunikations-Protokoll
wird eine verbesserte Kommunikation zwischen der Sendereinheit und der Empfängereinheit
realisiert, da eingehende Daten und Signale interpretiert und für die Steuerung und
Regelung verarbeitet werden können. Einfach ausgedrückt können mit dem Schnittstellenmodul
und dem Kommunikations-Protokoll alle Datenformate und damit alle für die Steuerung
und Regelung der Druckluftströmung relevanten Informationen übertragen werden, so
dass die Steuer- und Regelungseinheit aus den Informationen des Transportprozesses
eine Balance zwischen Transportsicherheit einerseits und niedrigem Druckluftverbrauch
andererseits herstellen kann. Die Kommunikation zwischen einer Sendereinheit und einer
Empfängereinheit oder genauer gesagt zwischen der Steuereinrichtung einer Sendereinheit
und der Steuereinrichtung einer Empfängereinheit wird über ein Kabel realisiert, über
welches bisher lediglich ein Filteranforderungssignal von der Empfängereinheit zur
Sendereinheit gesendet wird, welches entsprechend ein und aus geschaltet wird. Für
die erfindungsgemäße Druckluftregelung für den Transport der Filterstäbe ist es erforderlich,
zusätzliche Daten zu übertragen. Um dies zu realisieren, ohne die heute vorhandenen
Kabelverbindungen zu ändern, wurde das erfindungsgemäße Kommunikations-Protokoll entwickelt.
Mit diesem Kommunikations-Protokoll ist es nunmehr möglich, Zahlenwerte, Status- und
Steuerbits zu übertragen, ohne zusätzliche Leitungen zu installieren oder eine zusätzliche
Busverbindung zu implementieren. Somit ist es möglich, bestehende Anlagen um zusätzliche
Sendereinheiten und/oder Empfängereinheiten einer neuen Generation zu ergänzen, damit
diese im Verbund mit Sendereinheiten und/oder Empfängereinheiten einer älteren Generation
betrieben werden können, da eine Versionserkennung und eine Abwärtskompatibilität
sichergestellt ist.
[0015] Vorzugsweise umfasst das Schnittstellenmodul einen Programmbaustein zur Ausführung
des Kommunikations-Protokolls, welches auf einem zweileitungsbidirektionalen Betrieb
basiert. Damit kommt zum Ausdruck, dass das Kommunikations-Protokoll über zwei getrennte,
separate Leitungen, Drähte, Spuren oder dergleichen ausgeführt wird. Dadurch wird
eine sichere und stabile Steuerung und Regelung der Druckluftströmung gewährleistet.
[0016] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuer- und Regelungseinheit sowie das Schnittstellenmodul der Sendereinheit zugeordnet
sind. Die Zuordnung bezieht sich in erster Linie auf die Funktionalität, kann aber
auch die räumliche Position betreffen. Durch diese Zuordnung können alle Komponenten,
die an die Steuer- und Regelungseinheit angeschlossen sind, insbesondere auch das
(Anfangs-)Entlüftungselement und das (End-)Entlüftungselement, zentral von der Sendereinheit
gesteuert und geregelt werden. Anders ausgedrückt kann dadurch direkt und automatisch
auf Änderungen der Druckluftströmung, also z.B. des Schießdrucks, aber auch auf Änderungen
der Transportgeschwindigkeiten der Artikel am Ende der Rohrleitung, reagiert werden,
indem z.B. das (End-)Entlüftungselement automatisch gesteuert und geregelt wird.
[0017] Vorzugsweise sind im Bereich der Sendereinheit und der Empfängereinheit jeweils Detektionsmittel
zum Ermitteln der Transportgeschwindigkeit der Artikel an der Sendereinheit und an
der Empfängereinheit angeordnet. Dadurch wird die Steuerung und Regelung vereinfacht,
da optional zu der Ermittlung der Transportgeschwindigkeiten der Artikel z.B. über
die Rotationsgeschwindigkeiten der Trommeln im Sendermodul und Empfängermodul zusätzlich
präzise Informationen gesammelt werden können.
[0018] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere
Sendermodule, mehrere Empfängermodule und entsprechend mehrere Rohrleitungen zur Verbindung
jedes Sendermoduls mit einem Empfängermodul vorgesehen sind, wobei die Steuer- und
Regelungseinheit zum automatischen Anpassen der Druckluftströmung mittels der jeweils
zugeordneten Proportionalventile in den einzelnen Rohrleitungen ausgebildet und eingerichtet
ist. Damit ist nicht nur für eine einzelne Rohrleitung ein bedarfsgerechtes Senden
und Empfangen bei optimierter Druckluftströmung gewährleistet. Mit der genannten Ausführungsform
lässt sich die Druckluftströmung auch zwischen den einzelnen Rohrleitungen umschalten.
Wenn beispielsweise drei Rohrleitungen mit einer Sendeleistung von jeweils 1000 ppm
betrieben werden (geforderte Sendeleistung der Empfängereinheit mit drei Empfängermodulen
beträgt 3000 ppm), ist die Druckluftströmung auf diese Sendeleistung angepasst. Wenn
eine der Rohleitungen z.B. durch Verstopfung ausfällt, kann die nach wie vor angeforderte
Sendeleistung von 3000 ppm durch die beiden verbliebenen Rohrleitungen transportiert
werden, allerdings jeweils mit einer Sendeleistung von 1500 ppm, was dazu führt, das
die Druckluftströmung in den beiden sendenden Rohrleitungen erhöht werden muss. Wenn
die dritte Rohrleitung wieder betriebsbereit ist, kann die Sendeleistung wieder auf
alle drei Rohrleitungen verteilt werden, wobei diese drei Rohrleitungen dann wieder
mit einer reduzierten Druckluftströmung betrieben werden können. Diese Anpassung kann
durch die erfindungsgemäße Steuer- und Regelungseinheit bzw. die Steuerung und/oder
Regelung der einer oder mehreren Drucklufteinheiten zugeordneten Proportionalventile
automatisch während des Betriebs quasi online erfolgen.
[0019] Vorteilhafterweise steht die Steuer- und Regelungseinheit mit jedem Sendermodul,
jedem Empfängermodul, jedem Proportionalventil, jedem (Anfangs-)Entlüftungselement,
jedem (End-)Entlüftungselement, jedem Schnittstellenmodul sowie jedem Detektionsmittel
zum Ermitteln der Transportgeschwindigkeit der Artikel zur Übertragung sämtlicher
für die Anpassung der Druckluftströmung relevanter Daten und/oder Signalen in Kommunikationsverbindung,
welche wenigstens zwei Leitungen aufweist. Damit ist eine bezüglich der Energieeffizienz
und schonenden Behandlung der Artikel optimale Anpassung der Druckluftströmung in
einzelnen Rohrleitungen und zwischen mehreren Rohrleitungen untereinander gewährleistet.
[0020] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Schritten dadurch
gelöst, dass die Druckluftströmung mittels einer Steuer- und Regelungseinheit in Abhängigkeit
der durch die Empfängereinheit geforderten Sendeleistung und der Länge der Rohrleitung
während des Betriebs der Anordnung automatisch und variabel gesteuert und/oder geregelt
wird. Die sich daraus ergebenden Vorteile wurden bereits im Zusammengang mit der erfindungsgemäßen
Anordnung, die sich besonders zur Ausführung des Verfahrens eignet, beschrieben, weshalb
zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Passagen verwiesen wird.
[0021] Vorzugsweise werden die Artikel mit einer kontinuierlichen Druckluftströmung aus
der Sendereinheit geschossen und in der Rohrleitung transportiert.
[0022] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass die Druckluftströmung in
Abhängigkeit des Gewichts und/oder des Durchmessers der zu transportierenden Artikel
gesteuert und/oder geregelt wird.
[0023] Vorteilhafterweise wird mittels der Steuer- und Regelungseinheit mindestens ein Proportionalventil
der Drucklufteinheit zur Anpassung der Druckluftströmung gesteuert und/oder geregelt.
[0024] Das Verfahren wird besonders bevorzugt dadurch weitergebildet, dass die Druckluftströmung
bzw. die daraus resultierende Abschuss- und Transportgeschwindigkeit der Artikel durch
Steuern und/oder Regeln eines stufenlos steuer- und/oder regelbaren (End-)Entlüftungselements
und des ebenfalls stufenlos steuer- und/oder regelbaren (Anfangs-)Entlüftungselements
gesteuert und/oder geregelt wird.
[0025] Zweckmäßigerweise werden die Abschuss- und Transportgeschwindigkeiten der Artikel
mittels Detektionsmitteln im Bereich der Sendereinheit und der Empfängereinheit ermittelt.
[0026] Das Verfahren wird erfindungsgemäß dadurch weitegebildet, dass das (Anfangs-)Entlüftungselement
und das (End-)Entlüftungselement über ein Schnittstellenmodul, das mit der Steuereinrichtung
der Sendereinheit, der Steuereinrichtung der Empfängereinheit sowie der Steuer- und
Regelungseinheit in beidseitiger Kommunikationsverbindung steht, von der Steuer- und
Regelungseinheit gesteuert und/oder geregelt werden.
[0027] Vorteilhafterweise wird die Druckluftströmung beim Transport stabförmiger Artikel
in zwei oder mehr Rohrleitungen gleichzeitig automatisch gesteuert- und/oder geregelt,
derart, dass die Druckluftströmung in den einzelnen Rohrleitungen über das jeweils
zugeordnete Proportionalventil automatisch und bedarfsgerecht angepasst wird.
[0028] Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kommunikationsverbindung
auf einem Kommunikations-Protokoll basiert, welches zweikanalig konzipiert ist, wobei
ein erster Kommunikationsteilnehmer eine gleichmäßige Impulsfolge auf einer ersten
Leitung zu einem zweiten Kommunikationsteilnehmer sendet und der zweite Kommunikationsteilnehmer
gleichzeitig Nutzdaten auf einer zweiten Leitung zu dem ersten Kommunikationsteilnehmer
sendet.
[0029] Die sich aus den erfindungsgemäßen Weiterbildungen des Verfahrens ergebenden Vorteile
wurden ebenfalls bereits weiter oben Im Zusammenhang mit der Anordnung beschrieben,
weshalb auch an dieser Stelle auf die entsprechenden Passagen verwiesen wird.
[0030] Weitere vorteilhafte und/oder zweckmäßige Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine weiter schematisierte Darstellung der Anordnung gemäß Figur 1 mit Informationsflussplan,
- Fig. 3
- ein Zeitlaufdiagramm der Signale, und
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild der Steuer- und Regelungseinheit.
[0031] Die Erfindung wird anhand einer Anordnung zum Senden von Filterstäben von einer Filterstabherstellungsmaschine
an eine Filterstabansetzmaschine beschrieben. Die Erfindung erstreckt sich selbstverständlich
auf alle Anordnungen zum Senden (alternativ auch als Überführen, Schießen, Transportieren
oder dergleichen bezeichnet) stabförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie
von einer Sendereinheit an eine Empfängereinheit, wobei das Senden über eine einzelne
Rohrleitung oder über mehrere Rohrleitungen erfolgen kann, wobei in letztgenanntem
Fall eine entsprechende Anzahl von Sendermodulen und Empfängermodulen vorhanden ist.
[0032] Die in der Zeichnung dargestellte Anordnung 10 ist zum Überführen stabförmiger Artikel
der Tabak verarbeitenden Industrie ausgebildet und eingerichtet und umfasst mindestens
eine Sendereinheit 11 mit einer Steuereinrichtung 12 und mindestens einem Sendermodul
13 zum Senden der Artikel in Transportrichtung T, mindestens eine Empfängereinheit
14 mit einer Steuereinrichtung 15 und mindestens einem Empfängermodul 16 zum Empfangen
der in Transportrichtung T gesendeten Artikel, mindestens eine jeweils ein Sendermodul
13 mit einem Empfängermodul 16 verbindende Rohrleitung 17 zum Überführen der stabförmigen
Artikel von der Sendereinheit 11 an die Empfängereinheit 14 sowie eine Drucklufteinheit
18 zum Erzeugen der für den Abschuss der Artikel von dem Sendermodul 13 in die Rohrleitung
17 sowie zum Transport der Artikel innerhalb der Rohrleitung 17 zum Empfängermodul
16 erforderlichen Druckluftströmung. Die für den Abschuss erforderliche Druckluftströmung
wird auch als Schießdruck bezeichnet. Die für den Transport erforderliche Druckluftströmung
wird auch als Transportdruck bezeichnet. Der Rohrleitung 17 ist im Bereich der Sendereinheit
11 bzw. dem Sendermodul 13 ein Entlüftungselement zugeordnet, weshalb es als (Anfangs-)Entlüftungselement
19 bezeichnet wird. Dieses (Anfangs-)Entlüftungselement 19 ist grundsätzlich verzichtbar,
wird jedoch zur Verbesserung der Abschussgeschwindigkeit der Artikel aus dem Sendermodul
13 in die Rohrleitung 17 vorgesehen. Der konstruktive Aufbau des Sendermoduls 13 u.a.
mit der (Einlege-/Sende-)Trommel und der Ausblaszone sowie des Empfängermoduls 16
ist in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und im Übrigen für die zugrundeliegende
Erfindung nicht relevant, weshalb auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet wird.
[0033] Diese Anordnung 10 zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Anordnung
10 zusätzlich eine Steuer- und Regelungseinheit 20 umfasst, die zur automatischen
und variablen Steuerung und/oder Regelung der Druckluftströmung in Abhängigkeit der
durch die Empfängereinheit 14 geforderten Sendeleistung und der Länge der Rohrleitung
17 während des Betriebs der Anordnung 10 ausgebildet und eingerichtet ist. Die Druckluftströmung,
also u.a. der Schießdruck der Druckluft beim Abschuss der Artikel aus dem Sendermodul
13 in die Rohrleitung 17 sowie der Transportdruck der Druckluft beim Transport der
Artikel durch die Rohrleitung 17 bis zum Empfängermodul 16, hängt maßgeblich von der
Länge der Rohrleitung 17 sowie von der geforderten Sendeleistung ab, weshalb diese
beiden Randbedingungen zusammen in die Steuerung und/oder Regelung der Druckluftströmung
einbezogen werden. Beispielsweise werden bei einer hohen geforderten Sendeleistung
ebenso wie bei einer Rohrleitung 17 großer Länge ein hoher Schießdruck sowie ein hoher
Transportdruck benötigt, während eine geringe geforderte Sendeleistung sowie eine
Rohrleitung 17 kürzerer Länge einen geringeren Schießdruck und einen geringeren Transportdruck
benötigen. Die erfindungsgemäße Steuer- und Regelungseinheit 20 stellt die Druckluftströmung
auf die sich ändernden Randbedingungen automatisch und individuell ein.
[0034] Die im Folgenden beschriebenen Merkmale und Weiterbildungen stellen für sich betrachtet
oder in Kombination miteinander bevorzugte Ausführungsformen dar. Es wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass Merkmale, die in den Ansprüchen und/oder der Beschreibung
zusammengefasst oder in einer gemeinsamen Ausführungsform beschrieben sind, auch funktional
eigenständig die weiter oben beschriebene Anordnung 10 weiterbilden können.
[0035] Die Drucklufteinheit 18 kann zur unabhängigen Versorgung einer einzelnen Rohrleitung
17 ausgebildet und eingerichtet sein, so dass bei zwei oder mehr Rohrleitungen 17
eine entsprechende Anzahl Drucklufteinheiten 18 vorgesehen ist. Es kann aber auch
eine zentrale Drucklufteinheit 18 vorgesehen sein, mittels der über Abzweigungen,
Weichen oder dergleichen mehrere Rohrleitungen 17 mit Druckluft zur Erzeugung einer
Druckluftströmung versorgt werden können. Die Drucklufteinheit 18 kann zur Erzeugung
einer getakteten Druckluftströmung oder einer kontinuierlichen Druckluftströmung ausgebildet
und eingerichtet sein. Bevorzugt ist eine kontinuierliche Druckluftströmung, um eine
gleichbleibende Druckluftströmung zu erzeugen, die frei von Gegenströmungen ist.
[0036] Neben den beiden oben erwähnten Randbedingungen können weitere Randbedingungen Einfluss
auf die Druckluftströmung haben. Anders ausgedrückt kann die Stärke der Druckluftströmung
für den Schießdruck bzw. den Transportdruck auch von artikelspezifischen Parametern,
wie z.B. Größe, Gewicht, Länge, insbesondere bei Multisegmentfilterstäben, oder von
in der Anordnung vorherrschenden Bedingungen, wie z.B. Feuchtigkeit Unterdruck, abhängen.
Vorzugsweise ist die Steuer- und Regelungseinheit 20 daher zusätzlich zur automatischen
Steuerung und/oder Regelung der Druckluftströmung in Abhängigkeit des Gewichts und/oder
des Durchmessers der zu transportierenden Artikel ausgebildet und eingerichtet.
[0037] Vorzugsweise ist der Drucklufteinheit 18 mindestens ein Proportionalventil 21 zugeordnet,
das mittels der Steuer- und Regelungseinheit 20 zur Anpassung an verschiedene Betriebszustände
der Druckluftströmung steuer- und/oder regelbar ist. Die Zuordnung des Proportionalventils
21 zur Drucklufteinheit 20 bedeutet, dass die eingangsseitig in die Rohrleitung 17
einströmende Druckluft bezüglich der Druckhöhe variabel einstellbar ist. Durch die
Druckluftregelung über das Proportionsventil 21 können der Schießdruck und der Transportdruck
individuell angepasst werden. Vorzugsweise können mehrere Proportionsventile 21 vorgesehen
sein, um für jede Rohrleitung 17 eine individuelle und separate Anpassung vornehmen
zu können.
[0038] In einer bevorzugten Weiterbildung ist der Rohrleitung 17 im Bereich der Empfängereinheit
14 ein Entlüftungselement zugeordnet, weshalb es als (End-)Entlüftungselement 22 bezeichnet
wird. Das (End-)Entlüftungselement 22 ist ebenso wie das (Anfangs-)Entlüftungselement
19 stufenlos steuer- und/oder regelbar. Dazu sind die beiden Entlüftungselemente an
die Steuer- und Regelungseinheit 20 angeschlossen. Neben der von der Drucklufteinheit
18 erzeugten Druckluft bzw. Druckluftströmung haben die Entlüftungen an der Sendereinheit
11 und der Empfängereinheit 14 großen Einfluss auf den Abschuss bzw. Transport der
Artikel. Die Anfangsentlüftung erhöht z.B. die Abschussgeschwindigkeit der Artikel
aus der Sendereinheit 11, da die Entlüftung dafür sorgt, dass die Druckluftströmung
erhöht wird, wodurch der Austritt der Artikel aus der Sendereinheit 11 beschleunigt
wird. Die Endentlüftung verlangsamt die Artikel auf dem Weg in die Empfängereinheit
14, da diese die Druckluftströmung (also die Transportenergie) entweichen lässt.
[0039] Erfindungsgemäß umfasst die Anordnung 10 ein Schnittstellenmodul 23, das in beidseitiger
Kommunikationsverbindung mit der Sendereinheit 11, der Empfängereinheit 14 und der
Steuer- und Regelungseinheit 20 steht. Mit anderen Worten ist das Schnittstellenmodul
23 mit Leitungen, Kabeln oder dergleichen mit den genannten Komponenten verbunden,
derart, dass ein zweiseitiger, bidirektionaler Daten- und Informationsaustausch stattfinden
kann. Insbesondere ist das Schnittstellenmodul 23 zur Übertragung von Signalen und/oder
Daten einschließlich Zahlenwerten sowie Status- und Steuerbits auf der Basis eines
vorgegebenen Kommunikations-Protokolls ausgebildet und eingerichtet. In der Figur
2 sind schematisch und beispielhaft einige dieser Verbindungen bzw. Daten- und Informationsflüsse
dargestellt.
[0040] Mit a ist die Artikelempfangsgeschwindigkeit der Artikel an der Empfängereinheit
14 bezeichnet, die z.B. über die Drehzahl der Aufnahme-Trommel der jeweils nachgeordneten
Filteransetzmaschine oder über geeignete, separate Messmittel ermittelt werden kann.
Bevorzugt ist im Bereich der Empfängereinheit 14, vorzugsweise in einem Abschnitt
der Rohrleitung 17 direkt vor Eintritt in das Empfängermodul 16, ein Detektionsmittel
24, beispielsweise eine Lichtschranke oder dergleichen, zum Ermitteln der Transportgeschwindigkeit
der Artikel an der Empfängereinheit 14 angeordnet. Diese Information wird von der
Steuereinrichtung 15 der Empfängereinheit 14 an das Schnittstellenmodul 23 und von
dieser an die Steuerund Regelungseinheit 20 übertragen. Mit b wir die geforderte Sendeleistung
von der Steuereinrichtung 15 der Empfängereinheit 14 an das Schnittstellenmodul 23
übermittelt, die diese Information wiederum an die Steuer- und Regelungseinheit 20
weiterleitet. Der Buchstabe c zeigt ausgehend von der Steuer- und Regelungseinheit
20 die vom Schnittstellenmodul 23 an die Empfängereinheit 14 übermittelte Stellung
des (End-)Entlüftungselementes 22, die an das (End-)Entlüftungselement 22 weitergeleitet
wird. Durch Zähler oder vergleichbare Mittel im Bereich der Empfängereinheit 14, vorzugsweise
in der Steuereinrichtung 15, werden die empfangenen Artikel gezählt. Diese Information
wird gemäß Pfeil d von der Empfängereinheit 14 an das Schnittstellenmodul 23 und von
diesem an die Steuerund Regelungseinheit 20 übertragen.
[0041] Mittels der Steuer- und Regelungseinheit 20 ist die Druckluft bzw. Druckluftströmung
in die Sendereinheit 11 bzw. die Rohrleitung 17 über das Proportionalventil 21 steuer-
und/oder regelbar (siehe Pfeil e). Mit f ist die Artikelabschussgeschwindigkeit der
Artikel an der Sendereinheit 11 bezeichnet, die z.B. über die Drehzahl der (Einlege-/Sende-)Trommel
oder über geeignete, separate Messmittel ermittelt werden kann. Bevorzugt ist im Bereich
der Sendereinheit 11, vorzugsweise in einem dem Sendermodul 13 nachgeordneten Abschnitt
der Rohrleitung 17 direkt nach Austritt aus der Sendereinheit 11 bzw. genauer dem
Sendermodul 13, ein Detektionsmittel 25, beispielsweise eine Lichtschranke oder dergleichen,
zum Ermitteln der Transportgeschwindigkeit der Artikel an der Sendereinheit 11 angeordnet.
Alternativ oder zusätzlich kann eine weitere Lichtschranke 27 innerhalb der Sendereinheit
11 angeordnet sein. Diese Information wird von der Sendereinheit 11 an die Steuer-
und Regelungseinheit 20 übertragen. Der Buchstabe g beschreibt die von der Steuer-
und Regelungseinheit 20 an das (Anfangs-)Entlüftungselement 19 übermittelte Stellung
des (Anfangs-)Entlüftungselementes 19. Über die Pfeile h und i werden zum einen der
Status der Sendereinheit 11 (bzw. der Status der einzelnen Komponenten/Module der
Sendereinheit 11 (siehe Pfeil h) von der Sendereinheit 11 an das Schnittstellenmodul
23 und vom Schnittstellenmodul 23 an die Empfängereinheit 14 und zum anderen der Status
der Empfängereinheit 14 (bzw. der Status der einzelnen Komponenten/Module der Empfängereinheit
14) (siehe Pfeil i) von der Empfängereinheit 14 an das Schnittstellenmodul 23 und
vom Schnittstellenmodul 23 an die Sendereinheit 11 dargestellt und übermittelt. Das
Schnittstellenmodul 23 bildet somit die Kommunikationsplattform zwischen der Sendereinheit
11 und der Empfängereinheit 14. Ausgehend von der Sendereinheit 11 wird die Funktion
"einschalten/ausschalten" über das Schnittstellenmodul 23 an die Empfängereinheit
14 übermittelt (siehe Pfeil j). Informationen zur Rohrlänge (Pfeil k) sowie zu der
Anzahl der gesendeten Artikel (Pfeil I) werden von der Steuereinrichtung 12 der Sendereinheit
11 direkt an die Steuer- und Regelungseinheit 20 übermittelt. Der Sollwert der Sendeleistung
(siehe Pfeil m) wird von der Steuer- und Regelungseinheit 20 an die Steuereinrichtung
12 der Sendereinheit 11 übermittelt.
[0042] Um die jeweiligen Informationen, also die Daten und/oder Signale, zur Steuerung und/oder
Regelung der Druckluftströmung in optimierter Weise weiterzuleiten, umfasst das Schnittstellenmodul
23 einen Programmbaustein zur Ausführung des Kommunikations-Protokolls, welches auf
einem zweileitungs-bidirektionalen Betrieb basiert. Das bedeutet, dass die Steuer
und /oder Regelungseinheit 20 mittels des Schnittstellenmoduls 23 programm- bzw. softwaregestützt
die einzelnen Steuer- und/oder Regelungsbefehle mittels eines vorgegebenen Ablaufs,
nämlich des Kommunikations-Protokolls, übermitteln kann. Wie z.B. der Figur 3 zu entnehmen
ist, sind zwei Leitungen, Drähte oder dergleichen vorgesehen, um einen unabhängigen
und zweiseitigen Kommunikationsaustausch zu ermöglichen.
[0043] Besonders bevorzugt ist die Steuer- und Regelungseinheit 20 mit jedem Sendermodul
13, jedem Empfängermodul 16, jedem Proportionalventil 21, jedem (Anfangs-)Entlüftungselement
19, jedem (End-)Entlüftungselement 22, jedem Schnittstellenmodul 23 sowie jedem Detektionsmittel
24, 25 zum Ermitteln der Transportgeschwindigkeit der Artikel zur Übertragung sämtlicher
für die Anpassung der Druckluftströmung relevanter Daten und/oder Signale, zusammenfassend
als Informationen bezeichnet, in permanenter Kommunikationsverbindung, welche wenigstens
zwei Leitungen oder dergleichen aufweist (siehe auch hierzu z.B. Figur 3). Neben der
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Anordnung 10 mit einer Sendereinheit
11, einer Empfängereinheit 14 und einer Rohrleitung 17 umfasst die Erfindung auch
Anordnungen 10, die mehrere Sendermodule 13 (in einer oder mehreren Sendereinheiten
11), mehrere Empfängermodule 16 (in einer oder mehreren Empfängereinheiten 14) und
entsprechend mehrere Rohrleitungen 17 zur Verbindung jedes Sendermoduls 13 mit einem
Empfängermodul 16 umfassen. Die Steuer- und Regelungseinheit 20 ist dann zum automatischen
Anpassen der Druckluftströmung mittels der jeweils betreffenden bzw. zugeordneten
Proportionalventile 21 in den einzelnen Rohrleitungen 17 ausgebildet und eingerichtet.
[0044] Die Position der Steuer- und Regelungseinheit 20 sowie des Schnittstellenmoduls 23
ist innerhalb der Anordnung 10 nicht festgelegt. Das bedeutet, dass die beiden genannten
Komponenten an einer beliebigen Stelle der Anordnung 10 separat oder integriert platziert
sein können. Vorzugsweise sind die Steuer- und Regelungseinheit 20 und das Schnittstellenmodul
23 jedoch der Sendereinheit 11 zugeordnet. Besonders bevorzugt sind die Steuer- und
Regelungseinheit 20 und das Schnittstellenmodul 23 in die Steuereinrichtung 12 der
Sendereinheit 11 integriert.
[0045] Im Weiteren kann die Anordnung 10 zusätzliche Komponenten umfassen. Beispielsweise
kann im Bereich der Sendereinheit 11 eine Visualisierung 26 zum Anzeigen und/oder
Bedienen der Anordnung 10 vorgesehen sein. Es können im Bereich der Sendereinheit
11 zusätzliche Entlüftungsmittel 28 als Anfangsentlüftung vorgesehen sein, die optional
auch das (Anfangs-)Entlüftungselement 19 ersetzen können. Unmittelbar im Übergang
von der Sendereinheit 11 in die Rohrleitung 17 kann ein Messmittel, beispielsweise
ein Druckwächter 29, angeordnet sein. Sämtliche der vorgenannten Komponenten können
über (in Figur 1 gestrichelt dargestellte) Steuerleitungen mit der Steuereinrichtung
12 der Sendereinheit 11 und/oder mit der Steuer- und Regelungseinheit 20 verbunden
sein. Im Bereich der Empfängereinheit 14 können ebenfalls weitere Komponenten vorgesehen
sein. In der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist ein zusätzliches Messmittel vorgesehen,
das z.B. eine Lichtschranke 30 sein kann. Auch sämtliche der vorgenannten Komponenten
der Empfängereinheit 14 können über Steuerleitungen mit der Steuereinrichtung 15 der
Empfängereinheit 14 und/oder mit der Steuer- und Regelungseinheit 20 verbunden sein.
[0046] Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip anhand der Zeichnung näher erläutert: Das
erfindungsgemäße Verfahren dient zum Überführen stabförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden
Industrie von einer Sendereinheit 11 an eine Empfängereinheit 14. Dabei werden die
stabförmigen Artikel in Transportrichtung T mittels mindestens eines Sendermoduls
13 mindestens einer Sendereinheit 11 über mindestens eine Rohrleitung 17 an mindestens
ein Empfängermodul 16 mindestens einer Empfängereinheit 14 gesendet. Das Senden erfolgt
durch eine von der Drucklufteinheit 18 erzeugte Druckluftströmung. Die Artikel werden
vereinzelt von der Sendereinheit 11 in die Rohrleitung 17 geschossen sowie innerhalb
der Rohrleitung 17 zur Empfängereinheit 14 transportiert. Am Ende der Rohrleitung
17 werden die Artikel von der Empfängereinheit 14 vereinzelt empfangen und an ein
Magazin, Zwischenspeicher oder dergleichen übergeben. Um einen störungsfreien Betrieb
der Anordnung 10 zu gewährleisten, müssen die Artikel mit einer Mindestgeschwindigkeit
aus der Sendereinheit 11 bzw. genauer dem Sendermodul 13 in die Rohrleitung 17 geschossen
werden. Neben der durch die Drucklufteinheit 18 erzeugten Druckluftströmung kann der
Abschuss der Artikel aus der Sendereinheit 11 mittels des (Anfangs-)Entlüftungselements
19, 28 unterstützt werden.
[0047] Für die Einhaltung der korrekten, also einerseits ausreichend hohen und andererseits
möglichst niedrigen, Druckluftströmung und der daraus resultierenden Abschuss- und
Transportgeschwindigkeit sorgt die erfindungsgemäße Steuer- und Regelungseinheit 20,
mittels der die Druckluftströmung in Abhängigkeit der durch die Empfängereinheit 14
geforderten Sendeleistung und der Länge der Rohrleitung 17 automatisch gesteuert und/oder
geregelt wird. Die ausreichend hohe Druckluftströmung, also entsprechend die Mindestgeschwindigkeit,
ergibt sich aus der eingestellten Anzahl der Artikel pro Minute. In der Rohrleitung
17 muss die Druckluftströmung so groß sein, dass die Artikel aus der Sendereinheit
11 heraus bis zur Empfängereinheit 14 transportiert werden können. Die möglichst niedrige
Druckluftströmung, also entsprechend die Maximalgeschwindigkeit, mit der die Artikel
an der Empfängereinheit 14 ankommen, darf nicht überschritten werden, um die Empfangsfunktion
nicht zu gefährden. Mittels der Steuer- und Regelungseinheit 20 wird anhand der Länge
der Rohrleitung 17, die bis zu 500m und darüber hinaus betragen kann, und der geforderten
Sendeleistung, die bis zu 2500Artikel/min und darüber hinaus betragen kann, der entsprechende
Druck errechnet und bei Veränderung der Randbedingungen zur Anpassung der Druckluftströmung
nachgeregelt.
[0048] Vorzugsweise erzeugt die Drucklufteinheit 18 eine kontinuierliche Druckluftströmung,
so dass die Artikel mit einer kontinuierlichen Druckluftströmung aus der Sendereinheit
11 in die Rohrleitung 17 geschossen werden. Die Druckluftströmung kann zusätzlich
zu den bereits genannten Parametern "geforderte Sendeleistung" und "Länge der Rohrleitung"
zusätzlich in Abhängigkeit des Gewichts und/oder des Durchmessers der zu transportierenden
Artikel gesteuert und/oder geregelt werden. Andere Randbedingungen, die ebenfalls
Einfluss auf die korrekte Druckluftströmung haben, können ebenfalls bei der Steuerung
und/oder Regelung berücksichtigt werden. Die Steuerung und/oder Regelung der Druckluftströmung
erfolgt bevorzugt mittels eines Proportionalventils 21, das direkt durch die Steuer-
und Regelungseinheit 20 eingestellt wird.
[0049] Neben der Druckluftströmung haben die Entlüftungen am Anfang der Rohrleitung 17 und
am Ende der Rohrleitung 17 Einfluss auf die Druckluftströmung und damit auf die Transportgeschwindigkeit
der Artikel innerhalb der Rohrleitung 17. Die Anfangsentlüftung wurde bereits weiter
oben beschrieben. Mit dem (End-)Entlüftungselement 22 können die Artikel auf dem Weg
in die Empfängereinheit 14 verlangsamt werden, da das (End-)Entlüftungselement 22
Druckluft (und damit Transportenergie) entweichen lässt. Sowohl das (Anfangs-)Entlüftungselement
19 als auch das (End-)Entlüftungselement 22 werden von der Steuer- und Regelungseinheit
20 bzw. dem Schnittstellenmodul 23 stufenlos gesteuert bzw. geregelt. Insbesondere
werden die jeweiligen Entlüftungen von der Steuer- und Regelungseinheit 20 auf der
Basis der ermittelten Transportgeschwindigkeiten der Artikel an der Sendereinheit
11 und der Empfängereinheit 14 geregelt. Die Transportgeschwindigkeiten an der Sendereinheit
11 und der Empfängereinheit 14 können indirekt (in Kenntnis der Anzahl der Artikel
in der Rohrleitung 17) über die Drehzahl der (Sende-)Trommel bzw. der Aufnahme-Trommel
ermittelt werden. Direkter ist die Ermittlung mittels der Detektionsmittel 24, 25.
[0050] Zu Beginn des Betriebs der Anordnung 10, wenn noch keine Artikel an der Empfängereinheit
14 angekommen sind, als im Anfahrbetrieb, berechnet die Steuerund Regelungseinheit
20 aus der Länge der Rohrleitung 17 (Buchstabe A in der Figur 4) und der geforderten
Sendeleistung (Buchstabe B) mit einem Berechnungsmodul 31 den so genannten Basisdruck
P
Basis, der den Schießdruck C darstellt. Mittels eines Multiplizierers 32 oder dergleichen
wird die Anfangsentlüftung D gesteuert/geregelt. Die Endentlüftung E wird mittels
eines PD-Reglers 33 oder eines anderen geeigneten Reglers, bzw. eines PID-Reglers
auf der Basis der Empfangsgeschwindigkeit F der Artikel gesteuert/geregelt.
[0051] Die Abschussgeschwindigkeit der Artikel aus der Sendereinheit 11, die mindestens
erreicht werden muss, um einen störungsfreien Abschuss zu gewährleisten, hängt u.a.
von der geforderten Sendeleistung B ab. Ein Regler 34 kontrolliert über den Eingang
der geforderten Sendeleistung B und der Abschussgeschwindigkeit G die Druckluft, mit
der die Artikel abgeschossen und transportiert werden. Wird eine höhere Sendeleistung
als die aktuelle gefordert, muss zunächst die notwendige Abschussgeschwindigkeit der
Artikel erreicht werden. Erst wenn diese erreicht ist, gibt der Regler 34 die neue
Sendeleistung frei. Wenn die Druckluft für den Abschuss ausreicht, nicht jedoch für
den Transport durch die gesamte Rohrleitung 17 bis zur Empfängereinheit 14 (so genannter
D-Zug (siehe Pfeil H) oder zu niedrige Empfangsgeschwindigkeit bei geschlossener Endentlüftung
(siehe Pfeil I)), wird Zusatzluft über ein Additionsmittel 35 oder dergleichen auf
die Druckluft addiert. Über einen Begrenzer 36 oder dergleichen wird auf der Basis
einer Minimum/Maximum Abfrage ein Steuerdruck P
Steuer verwendet. Der Druck P
Basis ist nur solange aktiv, bis Daten von der Empfängereinheit 14 kommen. Sobald diese
Daten vorliegen, wird der errechnete Druck P
Steuer verwendet.
[0052] Mit zunehmendem Druck öffnet die Anfangsentlüftung. Die Endentlüftung hält die Empfangsgeschwindigkeit
in einem Bereich, der für die Empfängereinheit 14 kein Problem darstellt. Muss die
Endentlüftung zu weit schließen, um die Empfangsgeschwindigkeit halten zu können,
regelt die Steuer- und Regelungseinheit 20 nach und erhöht die Druckluft. Bei einer
Erhöhung der Sendeleistung wird vor der Umsetzung zunächst die Abschussgeschwindigkeit
mit Hilfe der Druckluft angepasst und anschließend die neue Sendeleistung M freigegeben.
Wenn die Druckluft sowohl für den Abschuss als auch für den Transport ausreicht, wird
die neue Sendeleistung mittels eines Berechnungsmoduls 37 auf der Basis der Abschussgeschwindigkeit
für die neue Sendeleistung K und der aktuellen Sendeleistung L berechnet und freigegeben.
Diese zuvor beschriebene Steuerung und/oder Regelung wird anhand der Figur 4 deutlich.
[0053] Eine Verringerung der Sendeleistung führt nur langsam zu einer Druckluftverringerung,
da zunächst die Artikel in der Rohrleitung 17 in der Empfängereinheit 14 ankommen
müssen und sich das Druckniveau in der Rohrleitung 17 nur langsam abbaut. Kann die
Steuer- und Regelungseinheit 20 die Abschussgeschwindigkeit für die geforderte Sendeleistung
nicht erzeugen, bleibt die Sendeleistung auf dem höchstmöglichen Wert, um den Betrieb
störungsfrei weiter laufen zu lassen.
[0054] Das (Anfangs-)Entlüftungselement 19, 28 und das (End-)Entlüftungselement 22 werden
über ein Schnittstellenmodul 23, das mit der Sendereinheit 11, der Empfängereinheit
14 sowie der Steuer- und Regelungseinheit 20 in beidseitiger Kommunikationsverbindung
steht, von der Sendereinheit 11 aus gesteuert und/oder geregelt. Das Schnittstellenmodul
23 realisiert quasi die Kommunikation zwischen der Sendereinheit 11 und der Empfängereinheit
14. Für die zuvor beschriebene Steuerung und/oder Regelung des Artikeltransports ist
es notwendig, dass diverse unterschiedliche Daten und/oder Signale, kurz Informationen,
übertragen werden. Dazu müssen die Informationen interpretiert und verarbeitet werden.
Hierfür dient das bereits erwähnte Kommunikations-Protokoll, auch kurz Protokoll genannt.
Im Folgenden wir die Funktionsweise des Kommunikations-Protokolls anhand der Figur
3 näher beschrieben.
[0055] Zunächst wird geprüft, ob die Kommunikation zwischen der Sendereinheit 11 und den
Empfängereinheiten 14 nach einem definierten Muster oder nach dem erfindungsgemäßen
Kommunikations-Protokoll funktioniert. Diese Abfrage erfolgt automatisch und ist relevant,
da stets eine korrekte Kommunikation zwischen der oder jeder Sendereinheit 11 und
den zugeordneten Empfängereinheiten 14 sichergestellt sein muss.
[0056] Die Kommunikation zwischen einer Sendereinheit 11 und einer Empfängereinheit 14 oder
genauer gesagt zwischen der Steuereinrichtung 12 einer Sendereinheit 11 und der Steuereinrichtung
15 einer Empfängereinheit 14 wird über ein Kabel realisiert, über welches bisher lediglich
ein Filteranforderungssignal von der Empfängereinheit 14 zur Sendereinheit 11 gesendet
wird, welche entsprechend ein und aus geschaltet wird. Für die erfindungsgemäße Druckluftregelung
für den Transport der Filterstäbe ist es erforderlich, zusätzliche Daten zu übertragen.
Um dies zu realisieren, ohne die heute vorhandenen Kabelverbindungen zu ändern, wurde
das erfindungsgemäße Kommunikations-Protokoll entwickelt. Mit diesem Kommunikations-Protokoll
ist es nunmehr möglich, Zahlenwerte, Status- und Steuerbits zu übertragen, ohne zusätzliche
Leitungen zu installieren oder eine zusätzliche Busverbindung zu implementieren. Somit
ist es möglich, bestehende Anlagen um zusätzliche Sendereinheiten 11 und/oder Empfängereinheiten
14 einer neuen Generation zu ergänzen, damit diese im Verbund mit Sendereinheiten
11 und/oder Empfängereinheiten 14 einer älteren Generation betrieben werden können,
da eine Versionserkennung und eine Abwärtskompatibilität sichergestellt ist.
[0057] Wenn das erfindungsgemäße Protokoll verwendet werden kann, fängt ein Kommunikations-Teilnehmer,
beispielsweise die Sendereinheit 11 mittels ihrer Steuereinrichtung 12 an, regelmäßige
Takte auszugeben. Mit jedem Takt schickt der andere Kommunikations-Teilnehmer eine
Bitinformation an den Taktgeber. Sind die Informationen eines Datensatzes oder einer
Informationseinheit vollständig übertragen worden, wechselt der Taktgeber und der
andere Kommunikations-Teilnehmer bekommt die Gelegenheit, Informationen zu senden.
Die einzelnen Bitinformationen werden entsprechend interpretiert und verarbeitet.
Der Taktgeber wechselt ständig hin und her. Auch wenn ein Kommunikations-Teilnehmer
keine Daten zu senden hat, wir dies dem anderen mitgeteilt. Eine einmal aufgebaute
Verbindung bleibt permanent in Kontakt, bis sie physikalisch getrennt wird.
[0058] Eine Übertragungseinheit besteht aus einer Funktionsnummer, aus der die anschließende
Datenlänge ermittelt wird, den Daten und einer Checksumme. Ist diese Übertragungseinheit
übertragen worden, wechselt der Taktgeber. Bei einem Fehler in der Übertragung wird
die Information verworfen. Es gibt die Funktionsnummern 0, 1, 2,........15, wobei
die erste und die letzte Funktionsnummer für das Protokoll reserviert sind. Nachdem
die Funktionsnummer übertragen wurde, weiß der Datenempfänger, wie lang die anschließenden
Daten in Bits sind. Diese Informationen sind vorher in einem Programm des Programmbausteins
festgelegt worden. Die empfangene Checksumme wird mit der selbst errechneten Checksumme
verglichen. Bei einem Fehler wird die Information verworfen und anschließend über
Funktion 0 der Fehler dem Informationssender mitgeteilt. Dieser kann dann die Übertragung
wiederholen.
[0059] Mit der Steuer- und Regelungseinheit 20 kann die Druckluftströmung beim Transport
stabförmiger Artikel in zwei oder mehr Rohrleitungen 17 gleichzeitig automatisch gesteuert
und/oder geregelt werden, derart, dass die Druckluftströmung in den einzelnen Rohrleitungen
17 über das jeweils zugeordnete Proportionalventil 21 automatisch und bedarfsgerecht
anpasst wird. An einem Beispiel mit drei Rohrleitungen 17 wird dies deutlich. Die
gesamte geforderte Sendeleistung beträgt z.B. 3000ppm (ppm = Artikel pro min). Verteilt
auf drei Rohrleitungen 17 muss jede Rohrleitung 17 1000ppm senden. Entsprechend werden
die Druckluftströmung sowie die Anfangsentlüftung und die Endentlüftung gesteuert
und/oder geregelt. Die Sendeleistung wird für jedes Sendermodul 13 und zwischen den
mehreren Sendermodulen 13 automatisch angepasst. Sollte an einem Sendermodul 13 oder
einem Empfängermodul 16 eine Störung, z.B. eine Verstopfung auftreten, eine Rohrleitung
17 also nicht senden können, steuert und/oder regelt die Steuer- und Regelungseinheit
20 die beiden anderen Sendermodule 13 derart, dass diese mit einer erhöhten Sendeleistung
von 1500ppm senden, so dass der Empfängereinheit 14 unverändert 3000ppm zur Verfügung
stehen. Dazu wird die Druckluftströmung erhöht. Wenn wieder alle drei Rohrleitungen
17 frei sind, so dass alle Sendermodule 13 senden können, wird die Sendeleistung wieder
verteilt und die Druckluftströmung in den einzelnen Rohrleitungen 17 kann wieder reduziert
werden. Diese Anpassung erfolgt über die Proportionalventile 21 automatisch, so dass
ein energieeffizienter und die Artikel schonender Betrieb gewährleistet ist.
[0060] Die Kommunikationsverbindung basiert auf einem Kommunikations-Protokoll, welches
zweikanalig konzipiert ist. Ein erster Kommunikationsteilnehmer sendet eine gleichmäßige
Impulsfolge auf einer ersten Leitung zu einem zweiten Kommunikationsteilnehmer. Der
zweite Kommunikationsteilnehmer sendet gleichzeitig Nutzdaten auf einer zweiten Leitung
zu dem ersten Kommunikationsteilnehmer.
1. Anordnung (10) zum Überführen stabförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie,
umfassend mindestens eine Sendereinheit (11) mit einer Steuereinrichtung (12) und
mindestens einem Sendermodul (13) zum Senden der Artikel in Transportrichtung T, mindestens
eine Empfängereinheit (14) mit einer Steuereinrichtung (15) und mindestens einem Empfängermodul
(16) zum Empfangen der in Transportrichtung T gesendeten Artikel, mindestens eine
jeweils ein Sendermodul (13) mit einem Empfängermodul (16) verbindende Rohrleitung
(17) zum Überführen der stabförmigen Artikel von der Sendereinheit (11) an die Empfängereinheit
(14), wobei der Rohrleitung (17) im Bereich der Sendereinheit (13) ein (Anfangs-)Entlüftungselement
(19) zugeordnet ist, und eine Drucklufteinheit (18) zum Erzeugen der für den Abschuss
der Artikel von der Sendereinheit (13) in die Rohrleitung (17) sowie zum Transport
der Artikel innerhalb der Rohrleitung (17) zur Empfängereinheit (14) erforderlichen
Druckluftströmung, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung (10) zusätzlich eine Steuer- und Regelungseinheit (20) umfasst, die
zur automatischen und variablen Steuerung und/oder Regelung der Druckluftströmung
in Abhängigkeit der durch die Empfängereinheit (14) geforderten Sendeleistung und
der Länge der Rohrleitung (17) während des Betriebs der Anordnung (10) ausgebildet
und eingerichtet ist, wobei die Drucklufteinheit (18) zum Erzeugen einer kontinuierlichen
Druckluftströmung ausgebildet und eingerichtet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Regelungseinheit (20) zur automatischen Steuerung und/oder Regelung
der Druckluftströmung in Abhängigkeit des Gewichts und/oder des Durchmessers der zu
transportierenden Artikel ausgebildet und eingerichtet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucklufteinheit (18) mindestens ein Proportionalventil (21) zugeordnet ist,
das mittels der Steuer- und Regelungseinheit (20) zur Anpassung der Druckluftströmung
steuer- und/oder regelbar ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrleitung (17) im Bereich der Empfängereinheit (14) ein (End-)Entlüftungselement
(22) zugeordnet ist, das ebenso wie das (Anfangs-)Entlüftungselement (19) stufenlos
steuer- und/oder regelbar ausgebildet und eingerichtet ist, wobei sowohl das (Anfangs-)Entlüftungselement
(19) als auch das (End-)Entlüftungselement (22) an die Steuer- und Regelungseinheit
(20) angeschlossen sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung (10) weiterhin ein Schnittstellenmodul umfasst, das in beidseitiger
Kommunikationsverbindung mit der Sendereinheit (11), der Empfängereinheit (14) und
der Steuer- und Regelungseinheit (20) steht, wobei das Schnittstellenmodul (23) zur
Übertragung von Signalen und/oder Daten einschließlich Zahlenwerten sowie Status-
und Steuerbits auf der Basis eines vorgegebenen Kommunikations-Protokolls ausgebildet
und eingerichtet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittstellenmodul (23) einen Programmbaustein zur Ausführung des Kommunikations-Protokolls
umfasst, welches auf einem zweileitungsbidirektionalen Betrieb basiert.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Regelungseinheit (20) sowie das Schnittstellenmodul (23) der Sendereinheit
(11) zugeordnet sind.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Sendereinheit (11) und der Empfängereinheit (14) jeweils Detektionsmittel
(24, 25) zum Ermitteln der Transportgeschwindigkeit der Artikel an der Sendereinheit
(11) und an der Empfängereinheit (14) angeordnet sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sendermodule (13), mehrere Empfängermodule (16) und entsprechend mehrere
Rohrleitungen (17) zur Verbindung jedes Sendermoduls (13) mit einem Empfängermodul
(16) vorgesehen sind, wobei die Steuer- und Regelungseinheit (20) zum automatischen
Anpassen der Druckluftströmung mittels der jeweils zugeordneten Proportionalventile
(21) in den einzelnen Rohrleitungen (17) ausgebildet und eingerichtet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Regelungseinheit (20) mit jedem Sendermodul (13), jedem Empfängermodul
(16), jedem Proportionalventil (21), jedem (Anfangs-)Entlüftungselement (19), jedem
(End-)Entlüftungselement (22), jedem Schnittstellenmodul (23) sowie jedem Detektionsmittel
(24, 25) zum Ermitteln der Transportgeschwindigkeit der Artikel zur Übertragung sämtlicher
für die Anpassung der Druckluftströmung relevanter Daten und/oder Signale in permanenter
Kommunikationsverbindung steht, welche wenigstens zwei Leitungen aufweist.
11. Verfahren zum Überführen stabförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie,
umfassend die Schritte:
- Senden der stabförmigen Artikel in Transportrichtung T mittels mindestens eines
Sendermoduls (13) mindestens einer Sendereinheit (11) über mindestens eine Rohrleitung
(17) an mindestens ein Empfängermodul (16) mindestens einer Empfängereinheit (14),
- wobei die Artikel mittels einer durch eine Drucklufteinheit (18) erzeugten Druckluftströmung
von der Sendereinheit (11) in die Rohrleitung (17) geschossen sowie innerhalb der
Rohrleitung (17) zur Empfängereinheit (14) transportiert werden,
- wobei der Abschuss der Artikel von der Sendereinheit (11) in die Rohrleitung (17)
mittels eines (Anfangs-)Entlüftungselements (19) in der Rohrleitung (17) im Bereich
der Sendereinheit (11) unterstützt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftströmung mittels einer Steuer- und Regelungseinheit (20) in Abhängigkeit
der durch die Empfängereinheit (14) geforderten Sendeleistung und der Länge der Rohrleitung
(17) während des Betriebs der Anordnung (10) automatisch und variabel gesteuert und/oder
geregelt wird und dass die Artikel mit einer kontinuierlichen Druckluftströmung aus
der Sendereinheit (11) geschossen und in der Rohrleitung (17) transportiert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftströmung in Abhängigkeit des Gewichts und/oder des Durchmessers der
zu transportierenden Artikel gesteuert und/oder geregelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuer- und Regelungseinheit (20) mindestens ein Proportionalventil (21)
der Drucklufteinheit (18) zur Anpassung der Druckluftströmung gesteuert und/oder geregelt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftströmung bzw. die daraus resultierende Abschuss- und Transportgeschwindigkeit
der Artikel durch Steuern und/oder Regeln eines stufenlos steuer- und/oder regelbaren
(End-)Entlüftungselements (22) und des ebenfalls stufenlos steuer- und/oder regelbaren
(Anfangs-)Entlüftungselements (19) gesteuert und/oder geregelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das (Anfangs-)Entlüftungselement (19) und das (End-)Entlüftungselement (22) über
ein Schnittstellenmodul (23), das mit der Steuereinrichtung (12) der Sendereinheit
(11), der Steuereinrichtung (15) der Empfängereinheit (14) sowie der Steuerund Regelungseinheit
(20) in beidseitiger Kommunikationsverbindung steht, von der Steuer- und Regelungseinheit
(20) gesteuert und/oder geregelt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftströmung beim Transport stabförmiger Artikel in zwei oder mehr Rohrleitungen
(17) automatisch gesteuert- und/oder geregelt wird, derart, dass die Druckluftströmung
in den einzelnen Rohrleitungen (17) über das jeweils zugeordnete Proportionalventil
(21) automatisch und bedarfsgerecht angepasst wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsverbindung auf einem Kommunikations-Protokoll basiert, welches
zweikanalig konzipiert ist, wobei ein erster Kommunikationsteilnehmer eine gleichmäßige
Impulsfolge auf einer ersten Leitung zu einem zweiten Kommunikationsteilnehmer sendet
und der zweite Kommunikationsteilnehmer gleichzeitig Nutzdaten auf einer zweiten Leitung
zu dem ersten Kommunikationsteilnehmer sendet.