[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahls für Offshore-Bauwerke.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Gründungspfahl für Offshore-Bauwerke sowie
ein Offshore-Bauwerk mit einer Pfahlgründung.
[0002] Offshore-Bauwerke im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Windkraftanlagen,
Umspannwerke oder Bohr- oder Förderplattformen.
[0003] Für bestimmte Fundamenttypen für Offshore-Bauwerke, insbesondere für Offshore-Windkraftanlagen,
ist eine Pfahlgründung im Meeresuntergrund erforderlich. Gängige Fundamenttypen sind
beispielsweise sogenannte Monopiles, Jackets, Tripods oder Tripiles. Zur Verankerung
dieser Fundamente im Meeresboden werden zunächst ein oder mehrere Stahlpfähle in den
Meeresuntergrund gerammt. Auf die Stahlpfähle wird dann beispielsweise bei einem Jacket-Fundament
eine Stahlgitterstruktur/Stahlrohrstruktur aufgesetzt, die oberhalb des Meeresspiegels
ein sogenanntes "Transition Piece" (Übergangsstück) aufnimmt. Das Transition Piece
nimmt dann das eigentliche Bauwerk, beispielsweise in Form eines Stahlturmes, auf.
Der Turm nimmt an seinem obersten Ende den Windkraftgenerator mit einem Rotor auf.
[0004] Das Rammen der Fundamentpfähle, die auch als sogenannte "Piles" bezeichnet werden,
geht mit Lärmemissionen einher, die insbesondere deshalb nicht wünschenswert sind,
weil sie eine Schädigung und Verhaltensstörungen von marinen Säugetieren verursachen.
Es ist daher bekannt und teilweise vorgeschrieben, vor Durchführung von Rammarbeiten
Vergrämungsmaßnahmen und/oder Schallminderungsmaßnahmen durchzuführen, damit sichergestellt
ist, dass sich keine marinen Säugetiere in der Nähe der Rammarbeiten aufhalten und/oder
dass der Schall auf den erlaubten Grenzwert reduziert wird.
[0005] Da die Eindringtiefe der eingerammten Stahlpfähle und der Fortschritt solcher Rammarbeiten
von der Festigkeit des Meeresuntergrundes abhängig ist, ist das Setzen von Stahlpfählen
mit dem Nachteil behaftet, dass die Pfähle eines auf mehreren Pfählen aufgesetzten
Fundaments nicht immer mit der gleichen Eindringtiefe im Meeresgrund verankert sind.
[0006] Je nach Beschaffenheit des Meeresuntergrundes müssen die Pfähle mit beachtlicher
Tiefe in den Meeresuntergrund gerammt werden, da die Standsicherheit der Pfähle nur
gewährleistet ist, wenn die Pfähle bis zu einem tragfähigen Bodenhorizont in den Untergrund
eingetrieben wurden. Unter Umständen kann die tatsächliche Belastung der Pfähle höher
als die angenommenen Tragfähigkeitsvoraussetzungen sein, was letztendlich zum Versagen
eines Gründungspfahls führen kann. Unter Umständen kann die Belastung und Materialermüdung
durch den Rammvorgang das vorhergesagte und einkalkulierte Maß überschreiten, so dass
der Pfahl entweder ganz aufgegeben werden muss oder eine reduzierte Lebenserwartung
hat. Die Gefahr eines lokalen Strukturversagens, beispielsweise durch Beulen, nimmt
mit größerer Gründungstiefe zu.
[0007] Das Verbinden der Unterwasserkonstruktionen des Fundaments mit den Gründungspfählen
erfordert das Vergießen der Verbindung mit unter Wasser aushärtbaren Vergussmassen
oder anderer aufwendiger Verbindungstechniken.
[0008] Das Setzen der Pfähle muss in einem vorgegebenen Abstand erfolgen, was beim sogenannten
"Prepiling" über entsprechende Schablone sichergestellt wird. Dies setzt voraus, dass
die Untergrundbeschaffenheit derart ist, dass alle zu setzenden Pfähle bis zum vorgegebenen
Bodenhorizont vorgetrieben werden können. Variationsmöglichkeiten bezüglich des Abstandes
oder des Ortes für das Setzen der Pfähle bestehen keine.
[0009] Beim Setzen größerer Pfähle können unterseeische Strömungen zur Auskolkung des Meeresbodens
im Bereich der Pfähle führen. In diesem Fall müssen weitere Maßnahmen vorgesehen werden,
um eine Auskolkung des Meeresbodens zu verhindern.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfaches Verfahren
zur Herstellung eines Gründungspfahls für Offshore-Bauwerke bereitzustellen, welche
insbesondere nicht den zuvor erwähnten Beschränkungen unterliegt.
[0011] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahls
für Offshore-Bauwerke, folgende Verfahrensschritte umfassend:
- Bereitstellen und Anordnen eines Fallankers in einer vorbestimmten Höhe oberhalb des
Meeresbodens,
- Befestigen wenigstens eines flexiblen Zugelements an dem Fallanker,
- Befestigen wenigstens einer Vergussmasseleitung an dem Zugelement,
- Abwerfen des Fallankers, so dass dieser in dien Meeresuntergrund eindringt und
- Einbringen einer aushärtbaren Vergussmasse in den von dem Fallanker bei dem Eindringen
in den Meeresuntergrund erzeugten Schusskanal.
[0012] Als Schusskanal im Sinne der vorliegenden Erfindung wird der von dem Fallanker beim
Eintauchen in das Sediment des Meeresuntergrundes erzeugte Verdrängungskanal bezeichnet.
[0013] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, mittels eines Fallankers und wenigstens
einer an dem Fallanker angeschlagenen Ankertrosse wenigstens einen Ankerpunkt im Meeresuntergrund
zu setzen, an dem die Ankertrosse angeschlagen ist.
[0014] Der Fallanker ist beispielsweise hinsichtlich seiner Masse und hinsichtlich seiner
Geometrie so bemessen, das dieser aufgrund seiner kinetischen Energie im freien Fall
bis zu einer vorbestimmten Teufe in de Meeresuntergrund eindringt. Dieser nimmt dabei
die an diesem angeschlagene Ankertrosse mit. An der Ankertrosse können eine oder mehrere
Vergussmasseleitungen befestigt sein, die ebenfalls von dem Fallanker mitgenommen
werden. Durch diese Vergussmasseleitung wird sodann unter Druck eine aushärtbare Vergussmasse,
beispielsweise ein unter Wasser aushärtbarer Beton in den Schusskanal eingepresst,
wobei die Ankertrosse gleichzeitig der Armierung der so in situ hergestellten Vergussmassesäule
dient.
[0015] Als Fallanker im Sinne der vorliegenden Erfindung ist beispielsweise ein sogenannter
Torpedo Pile vorgesehen, der einen torpedoförmigen Grundkörper mit einer Eindringspitze
aufweist und der endseitig mit mehreren Torpedoflügeln zwecks Stabilisierung versehen
ist.
[0016] Der Torpedokörper kann beispielsweise hohl ausgebildet sein und einen oder mehrere
Ballastkammern umfassen, die mit einem Ballast befüllt werden können.
[0017] Das Verfahren hat insbesondere den Vorzug gegenüber herkömmlichen Pfahlgründungen,
dass eine Abspannung des zu entrichtenden Bauwerks an eine oder mehrere Ankertrossen
erfolgen kann, die naturgemäß einen gewissen Freiraum bei der Platzierung des Offshore-Bauwerks
lässt, so dass das Setzen der Gründungspfähle nicht durch eine Schablone oder die
Unterwasserstruktur des Bauwerks vorgegeben ist.
[0018] Darüber hinaus entfällt das Setzen der Pfähle mittels Rammeinrichtungen. Der Vorgang
des Setzens des Torpedos/Fallankers ist einmalig, wohingegen das Rammen von Pfählen
mit einem wiederkehrenden regelmäßig frequenten Schalleintrag in die Meeresumgebung
einhergeht.
[0019] Als Zugelement im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Ankertrosse oder eine
Ankerkette oder ein Ankerkabel vorgesehen.
[0020] An einem Fallanker können selbstverständlich mehrere Zugelemente/Ankertrossen, oder
Ankerkabel, oder Ankerketten angeschlagen sein, obwohl im Folgenden jeweils von einem
Zugelement die Rede ist.
[0021] Ein Zugelement im Sinne der Erfindung ist jedenfalls ein flexibles Zugelement, welches
nur Zugkräfte, nicht hingegen Druckkräfte übertragen kann.
[0022] Bei einer vorteilhaften Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Vergussmasse über wenigstens eine Teillänge des Zugelements in den Schusskanal
eingebracht wird, wobei das Zugelement in der ausgehärteten Vergussmasse verbleibt.
Das Zugelement dient dabei einerseits der Armierung der Vergussmasse, andererseits
der Abspannung des zu errichtenden Offshore-Bauwerks. Damit wird die vom Fallanker
zu erreichende Tiefe reduziert, da die zur Abspannung stimmung der Hauptstruktur an
dem Zugelement erforderliche Mantelreibung reduziert ist und durch den Vergussmassenkörper
geliefert wird.
[0023] Zweckmäßigerweise wird das Zugelement an der von dem Fallanker abliegenden Seite
mit wenigstens einem Schwimmkörper versehen, der in einem vorbestimmten Abstand von
dem Fallanker angeordnet ist, wobei der Abstand nach der geplanten Eindringtiefe des
Fallankers in den Meeresuntergrund und nach der Höhe des Meeresspiegels über dem Meeresboden
gewählt wird, so, dass das Zugelement und die mit diesem verbundene Vergussmasseleitung
aufschwimmen können, so dass diese von einem Versorgungsschiff eingefangen werden
können.
[0024] Zweckmäßigerweise wird der Fallanker vor dem Abwerfen mit Ballast versehen, wobei
die Ballastmasse so gewählt wird, dass der Fallanker bis zu einem tragfähigen Bodenhorizont
in den Meeresuntergrund eindringt.
[0025] Bei einer besonders vorteilhaften Variante des Verfahrens ist vorgesehen, dass der
Fallanker an einem Abwurfstrang aufgehängt wird und das Abwerfen durch Betätigen eines
Auslösemechanismus an dem Abwurfstrang erfolgt. Der Fallanker ist in diesem Fall sowohl
an dem Abwurfstrang als auch an eines oder mehrere Zugelemente angeschlagen.
[0026] Bei einer günstigen Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass der Fallanker durch ein Schutzrohr oder eine Spundwandeinfassung in den Meeresuntergrund
eingebracht wird, wobei das Schutzrohr oder die Spundwandeinfassung vorher gesetzt
wurden.
[0027] Um ein Eindringen des Fallankers in den Meeresuntergrund zu erleichtern, kann vorgesehen
sein, dass der Meeresuntergrund unterhalb des Schutzrohres oder innerhalb der Spundwandeinfassung
vor dem Abwerden des Fallankers durch Injektion von Druckluft oder Wasser fluidisiert
wird.
[0028] Alternativ kann beispielsweise bei Verwendung eines Schutzrohrs vorgesehen sein,
dass das Schutzrohr vor dem Abwerfen des Fallankers leer gepumpt wird, so dass sich
die kinetische Energie, mit der der Fallanker in den Meeresboden eindringen kann,
signifikant erhöht.
[0029] Alternativ kann das Schutzrohr, welches sich beispielsweise über den Meeresspiegel
hinaus erstrecken kann, mit einer Flüssigkeit vollgepumpt werden, so dass am Rohrfuß
durch die Flüssigkeitssäule ein erhöhter hydrostatischer Druck aufgebaut wird, der
das Eindringen des Fallankers in den Meeresuntergrund erleichtert. Die Flüssigkeitssäule
kann beispielsweise hinsichtlich ihres spezifischen Gewichts entsprechend eingestellt
sein. Beispielsweise kann als Flüssigkeit eine Schwerspatlösung Anwendung finden.
[0030] Das Schutzrohr kann beispielsweise vor dem Abwerfen des Fallankers bis zu einer gewissen
Teufe in den Meeresuntergrund eingespült werden.
[0031] Die Vergussmasseleitung kann beispielsweise mit mehreren in Längsrichtung mit Abstand
zueinander vorgesehenen Austrittsöffnungen oder Austrittsdüsen versehen sein, so dass
die Vergussmasse gleichmäßig über die Höhe des Zugelements verteilt in den Schusskanal
eindringen kann.
[0032] Auch ist es möglich, dass die Vergussmasseleitung während des Vergießens gezogen
wird. Dann ist es nicht unbedingt erforderlich, mehrere Austrittsöffnungen für die
Vergussmasse vorzusehen. Ein Ziehen der Vergussmasseleitung kann allerdings auch vorgesehen
sein, wenn eine Vergussmasseleitung mit mehreren über deren Höhe und/oder Umfang verteilt
angeordneten Austrittsöffnungen für die Vergussmasse Anwendung findet.
[0033] Die Vergussmasseleitung kann wenigstens über einen sich in dem Schusskanal erstreckenden
Teilabschnitt verloren werden, d.h. über diesen Abschnitt in dem Schusskanal verbleiben.
[0034] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird weiterhin gelöst durch einen Gründungspfahl
für Offshore-Bauwerke, der einen Fallanker, wenigstens eine an diesen angeschlagene
Ankertrosse als Zugelement und eine in situ innerhalb des Meeresuntergrundes vergossene
und sich innerhalb des Meeresuntergrundes über eine Länge erstreckende Vergussmassesäule
umfasst, wobei sich die Ankertrosse über eine Teillänge innerhalb der Vergussmassesäule
und bis wenigstens zum Meeresspiegel erstreckt. Der Gründungspfahl gemäß der Erfindung
kann wenigstens eine Schutzverrohrung umfassen, die sich nur über eine Teillänge der
Vergussmassesäule erstreckt.
[0035] Alternativ kann der Gründungspfahl mit einer Spundwandeinfassung versehen sein, die
sich über eine Teillänge der Vergussmassesäule erstreckt.
[0036] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird schließlich gelöst durch ein Offshore-Bauwerk
mit einer Pfahlgründung, umfassend mehrere im Meeresuntergrund versenkte Fallanker
und sich oberhalb der Fallanker erstreckende, in situ vergossene Vergussmassesäulen,
wobei das Bauwerk über Ankertrossen abgespannt ist, die an den Fallankern angeschlagen
sind.
[0037] Zweckmäßigerweise erstrecken sich die Ankertrossen jeweils durch eine Vergussmassesäule
bzw. in dieser etwa längsmittig.
[0038] Das Offshore-Bauwerk gemäß der Erfindung kann beispielsweise einen Monopile umfassen,
der in herkömmlicher Art und Weise erstellt wurde und der eine Abspannung über mehrere
Ankertrossen umfasst.
[0039] Das Offshore-Bauwerk gemäß der Erfindung umfasst eine Pfahlgründung die gemäß der
Erfindung ausgebildet ist, wobei die Pfahlgründung mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
durchgeführt wurde.
[0040] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0041] Es zeigen:
- Figur 1:
- zeigt eine Seitenansicht eines Monopile-Fundaments eines Offshore-Bauwerks nach dem
Stand der Technik,
- Figur 2:
- zeigt eine entsprechende Ansicht eines Offshore-Bauwerks, welches nach der Erfindung
gegründet ist,
- Figur 3:
- zeigt eine Draufsicht der Ansicht gemäß Figur 2,
- Figur 4:
- zeigt eine Darstellung eines Torpedopiles gemäß der Erfindung,
- Figuren 4a bis 4c:
- zeigen den Torpedopile gemäß Figur 4 jeweils in der Oberansicht mit einem, vier oder
fünf Ankertrossen und
- Figuren 5, 5a, 5b:
- das Absetzen des Torpedopiles nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0042] Es wird zunächst Bezug genommen, auf Figur 1, die ein Monopile 1 nach dem Stand der
Technik zeigt. Auf dem Monopile 1 ist ein Übergangsstück 2 mit einer Plattform 3 und
einem nicht dargestellten Anschlussbauwerk aufgesetzt. Das Übergangsstück 2 wird im
Stand der Technik auch als sogenanntes "Transition Piece" bezeichnet.
[0043] Der Monopile 1 gemäß der Erfindung hat einen verhältnismäßig großen Durchmesser und
wurde entweder durch Rammen oder Einspülen in den Meeresuntergrund 4 gesetzt.
[0044] Die Figur 2 zeigt im unmittelbaren Vergleich zu der Figur 1 ein Offshore-Bauwerk
gemäß der Erfindung ebenfalls umfassend einen Monopile 1, ein Übergangsstück 2 und
eine Plattform 3.
[0045] Der Monopile 1 nach der Erfindung ist allerdings kürzer und schlanker als der Monopile
1 gemäß dem Stand der Technik. Ersterer ist über vier Ankertrossen 5 abgespannt, von
denen jede an einen Gründungspfahl 6 im Meeresuntergrund 4 angeschlagen ist. Genauer
gesagt ist jede Ankertrosse 5 an einem Torpedopile 7 befestigt und erstreckt sich
durch eine oberhalb des Torpedopiles 7 angeordnete Vergussmassesäule 8, welche im
Meeresuntergrund in situ vergossen wurde. Die Vergussmassesäule 8 ist ohne verlorene
Schalung und ohne Standrohr erstellt worden, wie nachstehend noch erläutert wird.
Demgemäß hat die Vergussmassesäule 8 keine regelmäßige Außenkontur.
[0046] Die Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Figur 2.
[0047] Eine Ausgestaltung des Torpedopiles 7 ist in Figur 4 dargestellt. Das Torpedopile
7 ist ein Fallanker im Sinne der vorstehenden Ausführungen. Dieses umfasst einen torpedoförmigen
Grundkörper 9, der an seinem führenden Ende eine Eindringspitze 10 aufweist und seinem
nacheilenden Ende mit vier Leitflügeln 11 versehen ist.
[0048] Am dem in Fallrichtung nacheilenden/hinteren Ende des Grundkörpers 9 ist eine Ankertrosse
5 angeschlagen, die konzentrisch zu einer Vergussmasseleitung 12angeardnet ist.
[0049] In dem dargestellten Beispiel ist eine extra konzentrische Anordnung der Vergussmasseleitung
und der Ankerrosse 5 vorgesehen, derart, dass die Ankertrosse 5 sich innerhalb der
Vergussmasseleitung 12 erstreckt, alternativ kann selbstverständlich vorgesehen sein,
eine oder mehrere Vergussmasseleitungen 12 parallel zu der betreffenden Ankertrosse
5 zu verlegen.
[0050] Selbstverständlich können mit einem Torpedopile 7 mehrere Ankertrossen 5 verbunden
sein, wie es in den Figuren 4b und 4c andeutungsweise dargestellt ist. Diese Figuren
zeigen jeweils, genauso wie Figur 4a, eine Draufsicht auf das Torpedopile 7 gemäß
Figur 4.
[0051] Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist vorgesehen, das Torpedopile 7 unter Ausnutzung
einer gewissen Fallhöhe und Fallenergie in den Meeresuntergrund 4 einzuschießen, wobei
das Torpedopile 7 dabei die Ankertrosse 5 sowie die Vergussmasseleitung 12 mitnimmt.
Sodann wird in den durch das Torpedopile 7 erzeugten Schusskanal im Meeresuntergrund
4 eine Vergussmasse, beispielsweise Beton, unter Druck eingepresst, so dass sich die
in Figur 2 oberhalb des Torpedopiles 7 erstreckende Vergussmassesäule 8 ergibt. Als
Vergussmasse kommt ein Beton oder ein Ankermörtel in Betracht. Härtet die Vergussmasse
aus, ergibt dies den in der Figur 2 dargestellten Gründungspfahl 6, aus dem die Ankertrosse
5 herausgeführt ist. Das Absetzen des Torpedopiles 7 ist in den Figuren 5, 5a und
5b verhältnismäßig stark vereinfacht dargestellt.
[0052] Das Torpedopile 7 hängt an einem Kran 13, der auf einer provisorisch bereits errichteten
Plattform 3 aufgestellt ist. Die Plattform 3 kann Teil des zu verankernden Offshore-Bauwerks
sein.
[0053] Das Torpedopile 7 ist einerseits an der Ankertrosse 5 angeschlagen, andererseits
an einem Abwurfstrang 14 aufgehängt.
[0054] An dieser Stelle sei angemerkt, dass selbstverständlich das Torpedopile 7 von einem
Schiff angeworfen werden kann.
[0055] Mit 15 ist ein Schutzrohr bezeichnet, dessen Durchmesser geringfügig größer als derjenige
des Torpedopiles 7 ist. Das Schutzrohr wurde nur geringfügig in den Meeresuntergrund
4 eingespült und erstreckt sich deutlich oberhalb des Meeresspiegels 16.
[0056] Das Torpedopile 7 wird in das obere Ende des Schutzrohres 15 eingeführt, so dann
wird das Torpedopile 7 von dem Abwurfstrang 14 getrennt oder mit dem Abwurfstrang
14 unter Ausnutzung dessen kinetischer Energie abgeworfen. Das Torpedopile 7 fällt
durch das Schutzrohr 15 und dringt in den Meeresuntergrund 4 ein, wobei es einfachstenfalls
nur die an diesem angeschlagene Ankertrosse 5 und die Vergussmasseleitung 12 mitnimmt.
[0057] An dem abliegenden Ende der Ankertrosse 5 ist ein Schwimmkörper 17 befestigt, der
ein Aufschwimmen der Ankertrosse 5 ermöglicht. Die Ankertrosse 5 kann auf diese Art
und Weise von einem Versorgungsschiff aufgenommen und beispielsweise an dem Offshore-Bauwerk
befestigt und gespannt werden.
[0058] Das Torpedopile 7 kann vor dem Abwurf mit entsprechendem Ballast versehen worden
sein, weswegen der Grundkörper 9 des Torpedopiles 7 mit entsprechenden Kammern versehen
sein kann.
[0059] Die Masse eines Torpedopiles kann etwa zwischen zehn und hundert Tonnen betragen,
ein solches Torpedopile kann beispielsweise eine Länge bis zu zwanzig Metern und einen
Durchmesser von bis zum einem Meter aufweisen.
Bezugszeichenliste:
[0060]
- 1
- Monopile
- 2
- Übergangsstück
- 3
- Plattform
- 4
- Meeresuntergrund
- 5
- Ankertrossen
- 6
- Gründungspfahl
- 7
- Torpedopile
- 8
- Vergussmassesäule
- 9
- Grundköper
- 10
- Eindringspitze
- 11
- Leitflügel
- 12
- Vergussmasseleitung
- 13
- Kran
- 14
- Abwurfstrang
- 15
- Schutzrohr
- 16
- Meeresspiegel
- 17
- Schwimmkörper
1. Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahls für Offshore-Bauwerke, folgende Verfahrensschritte
umfassend:
- Bereitstellen und Anordnen eines Fallankers in einer vorbestimmten Höhe oberhalb
des Meeresbodens,
- Befestigen wenigstens eines flexiblen Zugelements an dem Fallanker,
- Befestigen wenigstens einer Vergussmasseleitung an dem Zugelement,
- Abwerfen des Fallankers, so dass dieser in den Meeresuntergrund eindringt, und
- Einbringen einer aushärtbaren Vergussmasse in den von dem Fallanker bei dem Eindringen
in den Meeresuntergrund erzeugten Schusskanal.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergussmasse wenigstens über eine Teillänge des Zugelements in den Schusskanal
eingebracht wird, wobei das Zugelement in der ausgehärteten Vergussmasse verbleibt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement mit wenigstens einem Schwimmkörper versehen wird, der in einem vorbestimmten
Abstand von dem Fallanker angeordnet ist, wobei der Abstand nach der geplanten Eindringtiefe
des Fallankers in den Meeresuntergrund und nach der Höhe des Meeresspiegels über dem
Meeresboden gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallanker vor dem Abwerfen mit Ballast versehen wird, wobei die Ballastmasse
so gewählt wird, dass der Fallanker bis zu einem tragfähigen Bodenhorizont in den
Meeresuntergrund eindringt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallanker an einem Abwurfstrang aufgehängt wird und das Abwerfen durch Betätigen
eines Auslösemechanismus an dem Abwurfstrang erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallanker durch ein Schutzrohr oder durch eine Spundwandeinfassung in den Meeresuntergrund
verbracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzrohr vor dem Abwerfen des Fallankers in den Meeresuntergrund eingespült
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Meeresuntergrund innerhalb des Schutzrohres oder innerhalb der Spundwandeinfassung
vor dem Abwerfen des Fallankers durch Injektion von Druckluft oder Wasser fluidisiert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzrohr vor dem Abwerfen des Fallankers leergepumpt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Vergussmasseleitung mit mehreren in Längsrichtung mit Abstand zueinander
vorgesehenen Austrittsöffnungen für die Vergussmasse Anwendung findet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergussmasseleitung während des Vergießens gezogen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergussmasseleitung wenigstens über den sich in dem Schusskanal erstreckenden
Teilabschnitt verloren wird.
13. Gründungspfahl (6) für Offshore-Bauwerke, der einen Fallanker (7), wenigstens eine
an diesen angeschlagene Ankertrosse (5) und ein in situ innerhalb des Meeresuntergrundes
(4) vergossene und sich innerhalb des Meeresuntergrundes (4) über eine Länge erstreckende
Vergussmassesäule (8) umfasst, wobei sich die Ankertrosse (5) innerhalb der Vergussmassesäule
(8) und wenigstens bis zum Meeresspiegel (16) erstreckt.
14. Gründungspfahl nach Anspruch 13 mit einer Schutzverrohrung, die sich über eine Teillänge
der Vergussmassesäule (8) erstreckt.
15. Gründungspfahl nach Anspruch 13 mit einer Spundwandeinfassung, die sich über eine
Teillänge der Vergussmassesäule (8) erstreckt.
16. Offshore-Bauwerk mit einer Pfahlgründung umfassend mehrere im Meeresuntergrund (4)
versenkte Torpedopiles (7) und sich oberhalb der Torpedopiles (7) erstreckende, in
situ vergossene Vergussmassesäulen (8), wobei das Bauwerk über Ankertrossen (5) abgespannt
ist, die an den Torpedopiles (7) angeschlagen sind
17. Offshore-Bauwerk nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ankertrossen (5) durch die Vergussmassesäulen erstrecken.
18. Offshore-Bauwerk nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass dieses einen Monopole (1) und eine Abspannung über mehrere Ankertrossen (5) umfasst.