[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hangschloss zum Sichern eines Schalters einer
industriellen Anlage. Das Hangschloss umfasst zu diesem Zweck einen Schlosskörper
und einen Bügel, der an dem Schlosskörper versetzbar gehalten ist, wobei der Schlosskörper
ein Schlossgehäuse aus Kunststoff, einen Schließzylinder mit einem drehbaren Zylinderkern
und ein drehbares Verriegelungsglied aufweist, wobei der Zylinderkern und das Verriegelungsglied
mittels eines Koppelelements drehfest miteinander gekoppelt sind, und wobei das Verriegelungsglied
aus einer Freigabestellung in eine Verriegelungsstellung drehbar ist, um den Bügel
an dem Schlosskörper zu verriegeln.
[0002] Ein besonderes Anwendungsgebiet eines Hangschlosses liegt im Gebiet der Arbeitssicherheit.
Im Zusammenhang mit der Wartung von industriellen Anlagen, beispielsweise einer Produktionsmaschine,
besteht die Gefahr, dass die zum Zwecke der Wartungsarbeiten deaktivierte industrielle
Anlage versehentlich wieder aktiviert wird, während die Wartungsarbeiten noch andauern.
Hieraus kann eine erhebliche Gefährdung des Wartungspersonals resultieren. Es ist
deshalb üblich, dass das Wartungspersonal einen der industriellen Anlage zugeordneten
Schalter für die Dauer der Wartungsarbeiten in eine Aus-Stellung bringt und in dieser
Stellung sichert, d.h. der Schalter wird unmittelbar blockiert oder der Zugang zu
dem Schalter wird gesperrt. Bei dem genannten Schalter handelt es sich typischerweise
um einen Energieversorgungsschalter, beispielsweise um einen elektrischen Hauptschalter
einer Steuerungseinrichtung oder einer Energieversorgungseinrichtung der industriellen
Anlage (z.B. Stromschaltkasten). Alternativ hierzu kann es sich bei dem genannten
Schalter beispielsweise um ein Ventil einer Flüssigkeits- oder Gasleitung handeln.
[0003] Um ein versehentliches Aktivieren der industriellen Anlage durch eine andere Person
wirksam zu vermeiden, hängt jede Wartungsperson vor Beginn ihrer Arbeiten an dem genannten
Schalter oder an einer dem Schalter zugeordneten Sperreinrichtung ein Hangschloss
ein und verriegelt dieses. Der Schalter ist hierdurch in seiner Aus-Stellung gesichert,
d.h. der Schalter kann nicht versehentlich von einer anderen Person zurück in eine
Ein-Stellung gebracht werden. Wenn die Wartungsperson ihre Arbeiten beendet hat, entriegelt
sie ihr Hangschloss wieder und löst dieses von dem Schalter. Jeder Wartungsperson
ist üblicherweise ein eigenes individuelles Hangschloss zugeordnet (oder mehrere eigene
individuelle Hangschlösser). Dieses Vorgehen bezeichnet man auch als Aussperren (Engl.:
lockout). Dementsprechend wird das verwendete Hangschloss als Lockout-Schloss bezeichnet.
[0004] Damit mehrere Wartungspersonen den Schalter unabhängig voneinander blockieren und
wieder freigeben können, können an dem Schalter mehrere Aufnahmen (z.B. Ösen) zum
Einhängen mehrerer Lockout-Schlösser vorgesehen sein. Sofern lediglich eine einzige
Aufnahme für ein Lockout-Schloss vorgesehen ist, kann eine Sicherungskralle verwendet
werden, die in die betreffende Öse des Schalters oder der zugeordneten Sperreinrichtung
eingehängt wird und die wiederum mehrere Einhängösen für ein jeweiliges Hangschloss
besitzt. Erst wenn das letzte Hangschloss von der Sicherungskralle entfernt worden
ist, kann die Sicherungskralle aus dem Schalter entnommen werden, so dass dieser wieder
in die Ein-Stellung gebracht werden kann.
[0005] Im Zusammenhang mit einem derartigen Sichern eines Schalters einer industriellen
Anlage ist es bekannt, das verwendete Lockout-Schloss mit einem Gehäuse aus Kunststoff
auszustatten, wobei ein Bügel an dem Schlossgehäuse versetzbar gehalten ist, und wobei
ein Schließzylinder in dem Schlossgehäuse angeordnet ist. Der Schließzylinder kann
wahlweise aus einer Öffnungsstellung in eine Verriegelungsstellung gebracht werden,
um den Bügel an dem Schlossgehäuse zu verriegeln, nachdem der Bügel beispielsweise
in eine Öffnung des Schalters eingehängt worden ist. Durch die Ausbildung des Schlossgehäuses
aus Kunststoff ergibt sich ein besonders leichtes Hangschloss, was bei der Anwendung
als Lockout-Schloss von Vorteil ist, da die Wartungspersonen mitunter mehrere Lockout-Schlösser
gleichzeitig mitführen. Ein Gehäuse aus Kunststoff kann auch zu einer erwünschten
elektrischen Isolierung beitragen. Ferner besteht durch die Verwendung eines Kunststoffgehäuses
eine besonders einfache Möglichkeit der farblichen Markierung des Hangschlosses. Die
geringere Stabilität eines Kunststoffgehäuses im Vergleich zu einem Schlossgehäuse
aus Metall stellt bei einem Lockout-Schloss keinen gravierenden Nachteil dar, da das
Hangschloss lediglich dazu dient, einen Schalter gegen unbeabsichtigte Betätigung
zu sichern, nicht jedoch beispielsweise als Diebstahlschutz.
[0006] Weiterhin ist es durch Vorbenutzung durch das Safety Padlock Nr. 411 der Firma Masterlock
bekannt, das Schlossgehäuse länglich auszuführen, d.h. eine Länge des Schlossgehäuses
erheblich größer als eine maximale Breite des Schlossgehäuses auszubilden. Dadurch
ist es möglich, auf einer derart vergrößerten Oberfläche des Schlossgehäuses beispielsweise
eine Beschriftung in zwei Sprachen anzubringen, welche vor dem Entfernen des Lockout-Schlosses
warnt. So kann beispielsweise im oberen Bereich des Schlossgehäuses eine Warnung auf
Englisch und im unteren Bereich des Schlossgehäuses eine entsprechende Warnung in
spanischer Sprache aufgedruckt sein. Alternativ kann auch ein Foto der jeweiligen
Wartungsperson auf dem Schlossgehäuse angebracht sein, sodass sofort erkennbar ist,
wer das Schloss angebracht hat. Um das Schlossgehäuse des Hangschlosses derart verlängern
zu können, kann in dem Schlossgehäuse ein Koppelelement vorgesehen sein, welches das
Verriegelungsglied und den Zylinderkern drehfest miteinander verbindet. Das Koppelelement
muss dabei umso länger ausgebildet sein, umso größer die Länge des Schlossgehäuses
ist.
[0007] Bei dem durch Vorbenutzung bekannten Safety Padlock Nr. 411 sind das Koppelelement
und das Verriegelungsglied einstückig als Zinkdruckgussteil ausgebildet, wobei das
Koppelelement als Vollzylinder ausgeführt ist. Das Koppelelement ist auf Verstärkungsrippen
des Schlossgehäuses gelagert, was beispielsweise aus der
US 5,755,121 bekannt ist. Das Schlossgehäuse ist aus Kunststoff gebildet und wird dabei aus zwei
Hälften zusammengesetzt.
[0008] Sowohl eine Herstellung durch ein Spritzgussverfahren als auch ein Verschweißen der
Hälften eines Schlossgehäuses sind mit großen Toleranzen behaftet, was dazu führen
kann, dass die Verstärkungsrippen das Koppelelement einklemmen oder das Koppelelement
zu locker zwischen den Verstärkungsrippen sitzt. Folglich kann eine hohe Reibungskraft
erzeugt werden, wodurch die Hangschlösser relativ schwergängig zu bedienen sind. Zudem
kann es insbesondere bei großen Längen des Koppelelements zu einem Verkanten des Koppelelements
an der Zylindermantelfläche kommen. Außerdem wird durch ein massives, aus Metall gefertigtes
Koppelelement das Gewicht des Hangschlosses in nachteiliger Weise stark erhöht.
[0009] Alternativ kann das zylinderförmige Koppelelement beispielsweise in einer Zylindermantelfläche
geführt sein, wodurch sich eine Auflage des Koppelelements entlang der gesamten Zylindermantelfläche
ergibt. Aufgrund der großen aufeinander reibenden Oberflächen wird eine hohe Reibungskraft
erzeugt, die ebenfalls zu schwergängig zu bedienenden Hangschlössern führen kann.
[0010] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Hangschloss mit einem Koppelelement anzugeben,
welches sich durch geringes Gewicht und eine leichtgängige Bedienung auszeichnet.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Hangschloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch gelöst, dass das Koppelelement zwischen dem Verriegelungsglied und dem Schließzylinder
zumindest einen ersten Lagerabschnitt, einen zweiten Lagerabschnitt und dazwischen
einen Wellenabschnitt aufweist, welcher den ersten Lagerabschnitt mit dem zweiten
Lagerabschnitt verbindet und einen geringeren Durchmesser besitzt als die beiden Lagerabschnitte.
[0012] Die Lagerabschnitte des Koppelelements sind somit im Vergleich zu dem Wellenabschnitt
verdickt, wodurch sich im Wesentlichen eine Hantelform des Koppelelements ergeben
kann. Im Vergleich zu einer vollzylindrischen Ausbildung des Koppelelements wird durch
die Hantelform deutlich weniger Material für das Koppelelement benötigt, was zu einem
geringeren Gewicht des Koppelelements und damit des Hangschlosses führt.
[0013] Zudem liegt der Wellenabschnitt des Koppelelements in vorteilhafter Weise nicht an
einer beispielsweise zylinderförmigen Lagerfläche des Schlossgehäuses für das Koppelelement
an. Zwischen dem Wellenabschnitt des Koppelelements und einer zugeordneten Innenfläche
des Schlossgehäuses ist also ein Abstand vorgesehen. Lediglich der erste und zweite
Lagerabschnitt stehen in Kontakt mit der Lagerfläche. Aufgrund der deutlich geringeren
Oberfläche der Lagerabschnitte im Vergleich zu einem Vollzylinder wird die Reibungskraft
zwischen der Lagerfläche und dem Koppelelement stark reduziert. Ein Auf- und Verschließen
des Hangschlosses ist folglich mit geringerem Kraftaufwand verbunden.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Unteransprüchen
und den Zeichnungen angegeben.
[0015] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform ist der erste Lagerabschnitt an
einem ersten Ende des Koppelelements und der zweite Lagerabschnitt an einem zweiten
Ende des Koppelelements angeordnet. Somit kann das Koppelelement nur in Endbereichen
an Lagerflächen des Schlossgehäuses anliegen, wodurch das Koppelelement bezüglich
seiner Drehachse in einer besonders stabilen Winkelposition gelagert ist. Durch die
im Durchmesser vergrößerten Endbereiche des Koppelelements kann sich zudem eine gute
kraftschlüssige Verbindung mit dem Verriegelungsglied und dem Schließzylinder ergeben.
[0016] Alternativ können die Lagerabschnitte auch von den Enden des Koppelelements beabstandet
angeordnet sein, und/oder es können mehr als zwei Lagerabschnitte mit einem jeweiligen
zwischenliegenden Wellenabschnitt vorgesehen sein. Vorzugsweise sind zwischen dem
Verriegelungsglied und dem Schließzylinder lediglich zwei Lagerabschnitte und dazwischen
ein Wellenabschnitt vorgesehen.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Lagerabschnitte des
Koppelelements an ihrem Umfang zylindrische Lagerflächen auf. Das Koppelelement kann
also im Wesentlichen rotationssymmetrisch um eine Drehachse ausgebildet sein, wobei
die Drehachse mit der Achse der zylindrischen Lagerflächen und des Wellenabschnitts
zusammenfällt. Bei dieser Ausführungsform kann das Koppelelement axial verschieblich
in dem Schlossgehäuse gelagert sein, wodurch sich die Montage des Hangschlosses bei
der Herstellung vereinfachen kann.
[0018] Alternativ hierzu können die Lagerabschnitte beispielsweise die Form eines Torus-Segments
aufweisen, d.h. die Lagerflächen besitzen die Form eines um die Drehachse des Koppelelements
gedrehten Kreisabschnitts. Auch andersartige Krümmungen als eine Kreisform sind möglich,
so dass die Lagerflächen z.B. der Mantelfläche einer Tonnen-Form entsprechen können.
[0019] Vorteilhafterweise weist das Schlossgehäuse einen ersten Gegenlagerabschnitt und
einen zweiten Gegenlagerabschnitt auf, wobei der erste Gegenlagerabschnitt einen Gleitlagersitz
für den ersten Lagerabschnitt des Koppelelements bildet und der zweite Gegenlagerabschnitt
einen Gleitlagersitz für den zweiten Lagerabschnitt des Koppelelements bildet. Insbesondere
können der erste und zweite Gegenlagerabschnitt des Schlossgehäuses komplementär zu
dem ersten bzw. zweiten Lagerabschnitt des Koppelelements ausgebildet sein. Im Bereich
des Wellenabschnitts kann somit auf ein Gegenlager verzichtet werden, wodurch sich
die Herstellung des Schlossgehäuses vereinfachen kann.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Koppelelement aus Kunststoff gebildet.
Eine Ausführung aus Kunststoff reduziert dabei das Gewicht des Koppelelements noch
weiter, wobei das Koppelelement gleichzeitig einfach und kostengünstig beispielsweise
durch ein Spritzgussverfahren herstellbar ist. Zudem wird durch ein aus Kunststoff
gebildetes Koppelelement zugleich eine elektrische Isolierung zwischen Verriegelungsglied
und Zylinderkern geschaffen. In Kombination mit dem aus Kunststoff geformten Schlosskörper
kann eine vollständige elektrische Isolierung zwischen dem Bügel und dem Verriegelungsglied
einerseits und dem Zylinderkern, in welchen ein Schlüssel einsteckbar ist, andererseits
geschaffen werden.
[0021] Um den Bügel in dem Schlossgehäuse festzulegen, verdrängt und/oder blockiert das
Verriegelungsglied in einer Verriegelungsstellung vorzugsweise wenigstens ein Riegelelement,
welches mit dem Bügel in Eingriff gelangt. Beispielsweise kann das Riegelelement durch
zwei Blockierkugeln gebildet sein, welche in kugelförmige Aussparungen des Bügels
eingreifen und somit ein Herausziehen des Bügels aus dem Schlossgehäuse im verriegelten
Zustand verhindern.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen dem Wellenabschnitt
und dem jeweiligen Lagerabschnitt des Koppelelements ein Übergangsabschnitt vorgesehen,
in dem der Durchmesser des Koppelelements sich kontinuierlich verringert. Das Koppelelement
verjüngt sich somit in dem Übergangsabschnitt soweit, bis der Durchmesser des Wellenabschnitts
erreicht ist. Beispielsweise kann der Übergangsabschnitt eine teilkreisförmige oder
teilelliptische Kontur aufweisen, wobei jedoch auch andere Krümmungen möglich sind.
Aufgrund einer derartigen kontinuierlichen Durchmesserverringerung ergibt sich eine
höhere Stabilität des Koppelelements gegenüber Torsionskräften, so dass bezüglich
eines Koppelelements mit einem rein stufenförmigen Übergang zwischen dem jeweiligen
Lagerabschnitt und dem Wellenabschnitt ein noch geringerer Durchmesser des Wellenabschnitts
bei gleicher Stabilität verwirklicht werden kann.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Zylinderkern einen Abtriebsabschnitt
und das Koppelelement an dem ersten Ende einen ersten Koppelabschnitt auf, wobei der
Abtriebsabschnitt und der erste Koppelabschnitt formschlüssig in Eingriff miteinander
stehen. Der erste Koppelabschnitt und der Abtriebsabschnitt dienen dabei dazu, den
Zylinderkern zuverlässig drehfest mit dem Koppelelement zu koppeln. Um eine drehfeste
Kopplung zu schaffen, kann der erste Koppelabschnitt beispielsweise teilkreisförmig,
insbesondere halbkreisförmig, als gerader Steg oder als Schlitz ausgebildet sein.
Komplementär hierzu kann der Abtriebsabschnitt ebenfalls teilkreisförmig, insbesondere
halbkreisförmig, oder als Schlitz oder Steg ausgebildet sein.
[0024] Vorteilhafterweise ergibt sich durch die teilkreisförmige Struktur eine einfache
kraftschlüssige Verbindung zwischen Koppelelement und Schließzylinder. Zudem wird
die Oberfläche, welche an dem ersten Gegenlagerabschnitt anliegt, durch die halbkreisförmige
Aussparung des Koppelabschnitts weiter verringert. Auch können hierdurch unterschiedliche
Materialien für das Koppelelement und das Verriegelungsglied zum Einsatz gelangen.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind das Koppelelement und das
Verriegelungsglied durch separate Teile gebildet. Koppelelement und Verriegelungsglied
können somit voneinander getrennt hergestellt werden. Dadurch lassen sich beispielsweise
Koppelelemente mit unterschiedlicher Länge bereitstellen, wobei die Länge des Koppelements
an die Länge des Schlossgehäuses angepasst ist.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Koppelelement an dem
zweiten Ende einen zweiten Koppelabschnitt und das Verriegelungsglied einen Antriebsabschnitt
auf, wobei der zweite Koppelabschnitt und der Antriebsabschnitt formschlüssig in Eingriff
miteinander stehen. Der zweite Koppelabschnitt und der Antriebsabschnitt können dabei
auf die gleichen verschiedenen Arten ausgebildet sein, wie der Abtriebsabschnitt und
der erste Koppelabschnitt.
[0027] Vorteilhafterweise werden der zweite Koppelabschnitt und der Antriebsabschnitt identisch
zu dem Abtriebsabschnitt und dem ersten Koppelabschnitt ausgebildet, wodurch sich
ein symmetrisch geformtes Koppelelement ergeben kann. Folglich braucht bei der Montage
des Hangschlosses eine korrekte Orientierung des Koppelelements nicht beachtet werden.
[0028] Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist das Koppelelement ein integraler Teil
des Verriegelungsglieds. Koppelelement und Verriegelungsglied können also durch ein
einzelnes Bauteil gebildet sein, wodurch sich die Montage des Hangschlosses vereinfachen
kann.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Schlosskörper, wie bereits
erwähnt, wenigstens ein Riegelelement (z. B. zwei Blockierkugeln) auf, das in einem
Verriegelungsbereich des Schlossgehäuses beweglich gelagert ist, wobei das Verriegelungsglied
dazu angepasst ist, in der Verriegelungsstellung das Riegelelement bezüglich einer
Drehachse des Verriegelungsglieds radial in Richtung des Bügels zu drängen, um den
Bügel an dem Schlosskörper zu verriegeln. Hierbei können der erste Lagerabschnitt
und der zweite Lagerabschnitt des Koppelelements in einem Verlängerungsbereich des
Schlossgehäuses angeordnet sein, der bezüglich der Drehachse des Verriegelungsglieds
axial zwischen dem Verriegelungsbereich des Schlossgehäuses und dem Schließzylinder
angeordnet ist.
[0030] Vorteilhafterweise ist das Koppelelement entlang einer Drehachse des Zylinderkerns
ausgerichtet, wobei das Koppelelement in Richtung der Drehachse des Zylinderkerns
gesehen länger ist als der jeweilige Durchmesser der Lagerabschnitte. Die Drehachse
verläuft dabei in einer Richtung zwischen Schließzylinder und Verriegelungsglied.
Um eine möglichst große Länge des Schlossgehäuses zu erreichen, kann das Koppelelement
somit länger ausgeführt sein als der jeweilige Durchmesser der Lagerabschnitte. Insbesondere
kann die Länge des Koppelelements mehr als doppelt so groß wie ein maximaler Durchmesser
der Lagerabschnitte sein. Durch eine Änderung der Länge des Koppelelements wird die
Möglichkeit geschaffen, das Hangschloss in seinen Dimensionen in einem weiten Bereich
zu verändern und insbesondere zu verlängern, ohne dass beispielsweise das Verriegelungsglied
und der Schließzylinder modifiziert werden müssen. Weiterhin ist eine Vergrößerung
des Schlossgehäuses möglich, ohne dass das Gewicht des Hangschlosses stark zunimmt.
[0031] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Schlossgehäuse in Richtung
einer Drehachse des Koppelelements zumindest doppelt so lang wie die maximale Breite
des Schlossgehäuses in einer Richtung senkrecht zu der Drehachse des Koppelelements.
Das Schlossgehäuse ist somit zumindest doppelt so "hoch" wie "breit", wodurch ausreichend
Platz für eine zweisprachige Beschriftung des Schlossgehäuses oder die Anbringung
eines Fotos der jeweiligen Wartungsperson zur Verfügung stehen kann. Auf dem Schlossgehäuse
kann beispielsweise eine Warnung vor dem Entfernen des Hangschlosses in zwei Sprachen
angebracht werden, wodurch das Hangschloss bevorzugt in Betrieben eingesetzt werden
kann, die Mitarbeiter mit unterschiedlichen Muttersprachen beschäftigen.
[0032] Weiter umfasst die Erfindung ein Hangschloss zum Sichern eines Schalters einer industriellen
Anlage, mit einem Schlosskörper und einem Bügel, der an dem Schlosskörper versetzbar
gehalten ist, wobei der Schlosskörper ein Schlossgehäuse aus Kunststoff, einen Schließzylinder
mit einem drehbaren Zylinderkern und ein drehbares Verriegelungsglied aufweist, wobei
der Zylinderkern und das Verriegelungsglied mittels eines Koppelelements drehfest
miteinander gekoppelt sind, und wobei das Verriegelungsglied aus einer Freigabestellung
in eine Verriegelungsstellung drehbar ist, um den Bügel an dem Schlosskörper zu verriegeln.
Das alternative erfindungsgemäße Hangschloss zeichnet sich dadurch aus, dass das Koppelelement
und das Verriegelungsglied durch separate Teile gebildet sind, wobei das Koppelelement
zumindest an einem ersten Gegenlagerabschnitt und einem zweiten Gegenlagerabschnitt
des Schlossgehäuses gelagert ist und das Schlossgehäuse zwischen dem ersten und dem
zweiten Gegenlagerabschnitt einen durchgehenden Freistellungsabschnitt umfasst, in
dem das Schlossgehäuse von den Gegenlagerabschnitten zurückversetzt und hierdurch
von dem Koppelelement beabstandet ist.
[0033] Auch durch dieses alternative Hangschloss wird der Vorteil erzielt, dass das Koppelelement
nur mit einer kleinen Fläche an den Gegenlagerabschnitten des Schlossgehäuses anliegt.
Folglich werden bei einer Drehung des Koppelelements nur geringe Reibungskräfte erzeugt,
wodurch das erfindungsgemäße Hangschloss leichtgängig zu bedienen ist. Der Vorteil
der geringen Reibungskräfte besteht insbesondere auch dann, wenn das Koppelelement
als Vollzylinder ausgebildet ist, da die Anlagefläche des Vollzylinders durch den
Freistellungsabschnitt des Schlossgehäuses stark reduziert wird.
[0034] Durch die Ausbildung von Koppelelement und Verriegelungsglied als separate Teile
können Koppelelement und Verriegelungsglied aus unterschiedlichen Materialen hergestellt
werden. Dies ermöglicht es, beispielsweise das Verriegelungsglied aus Metall herzustellen,
um eine möglichst hohe Stabilität zu erreichen. Zur Gewichtseinsparung kann das Koppelelement
aus Kunststoff gebildet sein.
[0035] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Koppelelement ein erstes Ende
und ein zweites Ende auf, wobei das Koppelelement mit dem ersten Ende an dem ersten
Gegenlagerabschnitt des Schlossgehäuses gelagert ist und mit dem zweiten Ende an dem
zweiten Gegenlagerabschnitt des Schlossgehäuses gelagert ist.
[0036] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Koppelelement lediglich
an dem ersten Gegenlagerabschnitt und dem zweiten Gegenlagerabschnitt des Schlossgehäuses
gelagert. Das Koppelelement kann somit allein durch die zwei Gegenlagerabschnitte
an dem Schlossgehäuse gelagert sein, wodurch lediglich Reibung an den Gegenlagerabschnitten
auftreten kann.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert. Gleiche oder gleichartige Elemente sind darin mit denselben Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0038] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Hangschloss in Explosionsansicht;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht des Hangschlosses von Fig. 1 in montierter Form;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hangschlosses
in montierter Form;
- Fig. 4a
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Koppelelements;
- Fig. 4b
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Koppelelements;
- Fig. 4c
- eine perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Koppelelements;
- Fig. 4d
- eine perspektivische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines Koppelelements;
und
- Fig. 5
- eine Schnittansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hangschlosses
in montierter Form.
[0039] Das in Fig. 1 gezeigte Hangschloss 10 umfasst ein Schlossgehäuse 12 und einen Bügel
14. Das Schlossgehäuse 12 ist umfänglich einstückig hergestellt, wodurch ein toleranzbehaftetes
Verschweißen von Gehäuseteilen unterbleiben kann. Der Bügel 14 hat eine U-Form mit
einem kürzeren Schenkel und einem längeren Schenkel. An beiden Schenkeln des Bügels
14 ist eine nach innen weisende Verriegelungsausnehmung 16 ausgebildet. An dem freien
Ende des längeren Schenkels ist ferner eine Ringnut 18 mit einem daran angrenzenden
Anschlagkopf 20 vorgesehen.
[0040] Das Schlossgehäuse 12 ist zur Aufnahme eines weiteren Gehäuseteils ausgebildet, welcher
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als ein Innengehäuse 22 ausgebildet ist. Das
Schlossgehäuse 12 und das Innengehäuse 22 sind aus einem Kunststoff gebildet. Das
Innengehäuse 22 kann in das Schlossgehäuse 12 eingeschoben und an dem Schlossgehäuse
12 mittels einer Sicherungsschraube 24 fixiert werden, wie nachfolgend noch erläutert
wird. Das Schlossgehäuse 12 und das Innengehäuse 22 beherbergen einen Schließzylinder
26 und einen Verriegelungsmechanismus 28, welche beabstandet zueinander angeordnet
sind. Der Verriegelungsmechanismus 28 ist in einem Verriegelungsbereich 29 angeordnet,
der durch den oberen Bereich des Schlossgehäuses 12 gebildet ist (Fig. 2). Der Abstand
zwischen Schließzylinder 26 und Verriegelungsmechanismus 28 wird durch ein Koppelelement
30 überbrückt. Das Koppelelement 30 weist an einem ersten Ende einen ersten Lagerabschnitt
32 auf, welcher im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist und einen halbkreisförmigen
ersten Koppelabschnitt 34a umfasst (vgl. Fig. 4a). Der erste Koppelabschnitt 34a ist
dabei drehfest mit einem ebenfalls halbkreisförmigen Abtriebsabschnitt 36 eines drehbaren
Zylinderkerns 37 des Schließzylinders 26 gekoppelt. Durch eine Drehung des Zylinderkerns
37 wird folglich auch das Koppelelement 30 gedreht.
[0041] An seinem zweiten Ende umfasst das Koppelelement 30 einen zweiten Lagerabschnitt
38, welcher einen halbkreisförmigen zweiten Koppelabschnitt 34b aufweist. Der zweite
Koppelabschnitt 34b des Koppelelements 30 ist drehfest mit einem halbkreisförmigen
Antriebsabschnitt 40 eines Drehriegels 42 des Verriegelungsmechanismus 28 gekoppelt.
Durch eine Drehung des Koppelelements 30, welche durch eine Drehbetätigung des Zylinderkerns
37 hervorgerufen wird, kann somit der Verriegelungsmechanismus 28 betätigt werden.
[0042] Der genannte Drehriegel 42 dient als Verriegelungsglied und wirkt mit zwei Blockierkugeln
44 zusammen. Der Drehriegel 42 weist eine im Wesentlichen zylindrische Form auf, wobei
an der Mantelfläche des Drehriegels 42 zwei Aufnahmeausnehmungen 46 angeordnet sind,
die bei einer Öffnungsbetätigung des Schließzylinders 26 und der damit verbundenen
Drehung des Koppelelements 30 und des Drehriegels 42 die Blockierkugeln 44 teilweise
aufnehmen können. Umfänglich jeweils benachbart zu den Aufnahmeausnehmungen 46 umfasst
der Drehriegel 42 zwei Verriegelungsabschnitte 48, durch die die Blockierkugeln 44
mit den Verriegelungsausnehmungen 16 des Bügels 14 in einem Blockiereingriff gehalten
werden können.
[0043] Das Hangschloss 10 ermöglicht es somit durch entsprechende Betätigung des Schließzylinders
26, wahlweise das Verriegeln des Bügels 14 in dem Schlossgehäuse 12 oder das Freigeben
des kürzeren Schenkels des Bügels 14 durchzuführen. Das gezeigte Hangschloss 10 eignet
sich insbesondere für die Anwendung als Lockout-Schloss.
[0044] Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht des Hangschlosses 10 von Fig. 1 in montiertem
Zustand und bei verriegeltem Bügel 14. Für die Montage des Hangschlosses 10 ist das
Innengehäuse 22 in das Schlossgehäuse 12 eingeschoben und an dem Schlossgehäuse 12
mittels der Sicherungsschraube 24 und einer Mutter 50 fixiert. Dadurch sind der Schließzylinder
26, der Verriegelungsmechanismus 28 und das Koppelelement 30 in dem Schlossgehäuse
12 gefangen. Die Sicherungsschraube 24 ist in einen Bügelaufnahmekanal 52 des Schlossgehäuses
12 eingesetzt, der durch den Bügel 14 verschlossen ist, wenn der Bügel 14 - wie in
Fig. 2 gezeigt - in dem Schlossgehäuse 12 verriegelt ist. Im verriegelten Zustand
ist die Sicherungsschraube 24 somit nicht zu erreichen, wodurch insbesondere das Innengehäuse
22 und damit der Schließzylinder 26 nicht aus dem Schlossgehäuse 12 entfernt werden
können.
[0045] Fig. 2 zeigt einen Zustand des Hangschlosses 10, in dem der Bügel 14 verriegelt und
somit gegen eine Entnahme aus dem Schlossgehäuse 12 gesichert ist. Hierfür halten
die Verriegelungsabschnitte 48 des Drehriegels 42 die Blockierkugeln 44 in einem Blockiereingriff
mit den Verriegelungsausnehmungen 16 des Bügels 14. Um das Hangschloss 10 zu entriegeln,
ist eine Öffnungsdrehbetätigung des Schließzylinders 26 mittels eines zugeordneten
Schlüssels erforderlich. Hierdurch werden der Zylinderkern 37, das mit dem Zylinderkern
37 drehfest gekoppelte Koppelelement 30 und der Drehriegel 42 um 90° gedreht, so dass
eine jeweilige Aufnahmeausnehmung 46 des Drehriegels 42 in den Bereich der Blockierkugeln
44 gedreht wird. Die Blockierkugeln 44 können somit aus den Verriegelungsausnehmungen
16 des Bügels 14 zurückweichen. Der Bügel 14 kann nun axial aus dem Schlossgehäuse
12 herausgezogen werden, bis der Anschlagkopf 20 des längeren Bügelschenkels an der
jeweiligen Blockierkugel 44 anschlägt. Der kürzere Schenkel des Bügels 14 ragt nun
bereits aus dem Schlossgehäuse 12 heraus. Der Bügel 14 kann nun um die Längsachse
des längeren Bügelschenkels gedreht werden. Ein neuerliches Verriegeln des Bügels
14 in dem Schlossgehäuse 12 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0046] Bei einer Drehbetätigung des Schließzylinders 26 um 90° wird die Drehbetätigung durch
das Koppelelement 30 von dem Schließzylinder 26 an den Drehriegel 42 vermittelt. Bei
der Drehbewegung gleiten der erste Lagerabschnitt 32 und der zweite Lagerabschnitt
38 an einer Zylinderinnenfläche 54 des Innengehäuses 22 entlang, die einen ersten
Gegenlagerabschnitt 55a und einen zweiten Gegenlagerabschnitt 55b aufweist. Die Gegenlagerabschnitte
55a, 55b bilden zylindrische Gegenlagerflächen, die einen Gleitlagersitz für das Koppelelement
30 definieren und dafür sorgen, dass das Koppelelement 30 lediglich eine Drehbewegung
ausführen kann, ansonsten aber fest positioniert bleibt und insbesondere drehfest
mit dem Zylinderkern 37 und dem Drehriegel 42 angeordnet ist. Die Gegenlagerabschnitte
55a, 55b sind umfänglich einstückig ausgebildet. Bei der Drehbetätigung des Koppelelements
30 entstehen somit lediglich an dem ersten und zweiten Lagerabschnitt 32, 38 des Koppelelements
30 Reibungskräfte durch das Gleiten der Lagerabschnitte 32, 38 in den Gegenlagerabschnitten
55a, 55b. Durch die Wahl eines geeigneten Kunststoffmaterials zur Herstellung des
Koppelelements 30 kann eine Reibungskraft zudem reduziert werden.
[0047] Das Koppelelement 30 vermittelt eine Drehung des Zylinderkerns 37 an den Drehriegel
42 über eine Länge eines axialen Verlängerungsbereichs 57 hinweg. Je länger der Verlängerungsbereich
57 ausgebildet ist, umso länger ist auch das Schlossgehäuse 12.
[0048] Die in Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsform eines Hangschlosses 10 ist im Wesentlichen
identisch zu dem Hangschloss 10 aus Fig. 1 und 2, jedoch sind der Drehriegel 42 und
das Koppelelement 30 als ein einziges Bauteil, also einstückig ausgebildet. Der zweite
Koppelabschnitt 34b und der Antriebsabschnitt 40 entfallen somit bei der in Fig. 3
gezeigten Ausführungsform.
[0049] Fig. 4a zeigt eine perspektivische Ansicht einer möglichen Ausführungsform eines
Koppelelements 30, welches einen ersten Lagerabschnitt 32 sowie einen zweiten Lagerabschnitt
38 aufweist. Erster und zweiter Lagerabschnitt 32, 38 sind durch einen Wellenabschnitt
56 miteinander verbunden. Der Wellenabschnitt 56 sowie der erste und der zweite Lagerabschnitt
32, 38 sind im Wesentlichen rotationssymmetrisch entlang einer Achse 58 angeordnet.
Der Wellenabschnitt 56 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf und besitzt zudem
einen geringeren Durchmesser als die Lagerabschnitte 32, 38, so dass der Wellenabschnitt
56 unmittelbar an die zugewandte Stirnseite des jeweiligen Lagerabschnitts 32, 38
angrenzt und bezüglich des jeweiligen Lagerabschnitts 32, 38 radial zurückversetzt
ist.
[0050] Zur Herstellung einer drehfesten Kopplung mit dem Zylinderkern 37 des Schließzylinders
26 und mit dem Drehriegel 42 weisen erster und zweiter Lagerabschnitt 32, 38 jeweils
einen halbkreisförmigen Koppelabschnitt 34a, 34b auf, durch welche es dem Koppelelement
30 möglich ist, eine Drehbewegung des Zylinderkerns 37 an den Drehriegel 42 zu übertragen.
[0051] Eine zweite Ausführungsform eines Koppelelements 30 ist in Fig. 4b dargestellt. Das
Koppelelement 30 von Fig. 4b ist im Wesentlichen identisch zu dem Koppelelement 30
von Fig. 4a, unterscheidet sich aber darin, dass der Wellenabschnitt 56 in seiner
Mitte einen kleineren Durchmesser aufweist. Im Unterschied zu dem rein stufenförmigen
Übergang gemäß Fig. 4a geht der Wellenabschnitt 56 jeweils mit einem kontinuierlichen
Übergangsabschnitt 60 in die Lagerabschnitte 32, 38 über. Der Übergangsabschnitt 60
weist beispielsweise eine teilkreisförmige oder viertelelliptische Kontur auf, wodurch
der Durchmesser des Koppelelements 30 beim Übergang in die Lagerabschnitte 32, 38
kontinuierlich größer wird. An den Enden ist der jeweilige Übergangsabschnitt 60 bezüglich
des zugeordneten Lagerabschnitts 32, 38 allerdings ähnlich wie in Fig. 4a radial zurückversetzt,
d.h. der jeweilige Übergangsabschnitt 60 grenzt an die zugewandte Stirnseite des jeweiligen
Lagerabschnitts 32, 38 an und erstreckt sich nicht etwa radial bis zu der Umfangsfläche
des jeweiligen Lagerabschnitts 32, 38.
[0052] Fig. 4c zeigt eine dritte Ausführungsform eines Koppelelements 30. Im Unterschied
zu dem Koppelelement 30 von Fig. 4b umfasst das Koppelelement 30 von Fig. 4c einen
Wellenabschnitt 56, dessen Querschnitt "+"-förmig, d.h. als Kreuzstange ausgebildet
ist. Der Wellenabschnitt 56 umfasst vier sich von einem zentralen Punkt weg erstreckende
Schenkel 56a, 56b, 56c, 56d (auch als Flügel zu bezeichnen), die zu benachbarten Schenkeln
56a, 56b, 56c, 56d jeweils einen Winkel von 90° einschließen. Die Schenkel 56a, 56b,
56c, 56d erstrecken sich zwischen den Lagerabschnitten 32, 38. Der Querschnitt des
Wellenabschnitts 56 entlang einer Ebene A-A gemäß Fig. 4c ist in der Schnittansicht
von Fig. 4d dargestellt, wobei sich der Querschnitt des Wellenabschnitts 56 bei der
Ausführungsform von Fig. 4c zwischen den Lagerabschnitten 32, 38 nicht verändert.
[0053] Abweichend von der Darstellung gemäß Fig. 4c kann der Wellenabschnitt 56 auch eine
andere Anzahl von Schenkeln 56a, 56b, 56c, 56d aufweisen, beispielsweise drei, fünf,
sechs oder acht Schenkel, so dass im Falle eines regelmäßigen Teilungswinkels zwei
benachbarte Schenkel einen Winkel von 120°, 72°, 60° oder 45° einschließen.Somit kann
der Querschnitt des Wellenabschnitts 56 bei diesen Ausführungsformen allgemein als
sternförmig mit einer entsprechenden Anzahl von Schenkeln bezeichnet werden, d.h.
als drei- oder mehrzackiger Stern. Ferner müssen die beiden Seitenflächen eines jeweiligen
Schenkels 56a, 56b, 56c, 56d abweichend von der Darstellung gemäß Fig. 4c nicht unbedingt
planparallel verlaufen, sondern können einen spitzen Winkel zueinander einschließen.
[0054] Eine vierte Ausführungsform eines Koppelelements 30 ist in Fig. 4d dargestellt. Wie
bei der Ausführungsform von Fig. 4c umfasst das Koppelelement 30 einen als Kreuzstange
gebildeten Wellenabschnitt 56, welcher nun allerdings entsprechend der Ausführungsform
von Fig. 4b zwei Übergangsabschnitte 60 umfasst, die beispielsweise eine teilkreisförmige
oder viertelelliptische Kontur aufweisen. Hierdurch kann der minimale Durchmesser
des Koppelelements 30 noch geringer ausgeführt werden, wobei durch die Übergangsabschnitte
60 der Durchmesser des Wellenabschnitts 56 beim Übergang in die Lagerabschnitte 32,
38 kontinuierlich größer wird. Wie bei Fig. 4c kann der Wellenabschnitt 56 auch eine
andere Anzahl von Schenkeln 56a, 56b, 56c, 56d aufweisen.
[0055] Eine dritte Ausführungsform eines Hangschlosses 10 ist in Fig. 5 dargestellt. Diese
Ausführungsform ist im Wesentlichen identisch zu der ersten Ausführungsform von Fig.
1 und 2. Allerdings ist das Koppelelement 30 nicht hantelförmig ausgebildet, sondern
als Zylinder. Um eine großflächige Reibung des zylinderförmigen Koppelelements 30
an Innenwandungen des Schlossgehäuses 12 zu vermeiden, ist zwischen den Gegenlagerabschnitten
55a, 55b ein Freistellungsabschnitt 62 angeordnet, der in Umfangsrichtung des Koppelelements
30 verläuft und sich von dem ersten Gegenlagerabschnitt 55a durchgängig bis zu dem
zweiten Gegenlagerabschnitt 55b erstreckt. Der Freistellungsabschnitt 62 ist gegenüber
den Gegenlagerabschnitten 55a, 55b radial zurückversetzt. Der Freistellungsabschnitt
62 ist derart ausgebildet, dass im Bereich des Freistellungsabschnitts 62 das Koppelelement
30 mit dem Schlossgehäuse 12 nicht in Kontakt steht.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 10
- Hangschloss
- 12
- Schlossgehäuse
- 14
- Bügel
- 16
- Verriegelungsausnehmung
- 18
- Ringnut
- 20
- Anschlagkopf
- 22
- Innengehäuse
- 24
- Sicherungsschraube
- 26
- Schließzylinder
- 28
- Verriegelungsmechanismus
- 29
- Verriegelungsbereich
- 30
- Koppelelement
- 32
- erster Lagerabschnitt
- 34a
- erster Koppelabschnitt
- 34b
- zweiter Koppelabschnitt
- 36
- Abtriebsabschnitt
- 37
- Zylinderkern
- 38
- zweiter Lagerabschnitt
- 40
- Antriebsabschnitt
- 42
- Drehriegel
- 44
- Blockierkugel
- 46
- Aufnahmeausnehmung
- 48
- Verriegelungsabschnitt
- 50
- Mutter
- 52
- Bügelaufnahmekanal
- 54
- Zylinderinnenfläche
- 55a
- erster Gegenlagerabschnitt
- 55b
- zweiter Gegenlagerabschnitt
- 56
- Wellenabschnitt
- 56a, 56b, 56c, 56d
- Schenkel
- 57
- Verlängerungsbereich
- 58
- Achse
- 60
- Übergangsabschnitt
- 62
- Freistellungsabschnitt
1. Hangschloss (10) zum Sichern eines Schalters einer industriellen Anlage, mit einem
Schlosskörper und einem Bügel (14), der an dem Schlosskörper versetzbar gehalten ist,
wobei der Schlosskörper ein Schlossgehäuse (12) aus Kunststoff, einen Schließzylinder
(26) mit einem drehbaren Zylinderkern (37) und ein drehbares Verriegelungsglied (42)
aufweist, wobei der Zylinderkern (37) und das Verriegelungsglied (42) mittels eines
Koppelelements (30) drehfest miteinander gekoppelt sind, und wobei das Verriegelungsglied
(42) aus einer Freigabestellung in eine Verriegelungsstellung drehbar ist, um den
Bügel (14) an dem Schlosskörper zu verriegeln,
dadurch gekennzeichnet dass
dass das Koppelelement (30) zwischen dem Verriegelungsglied (42) und dem Schließzylinder
(26) zumindest einen ersten Lagerabschnitt (32), einen zweiten Lagerabschnitt (38)
und dazwischen einen Wellenabschnitt (56) aufweist, der den ersten Lagerabschnitt
(32) mit dem zweiten Lagerabschnitt (38) verbindet und einen geringeren Durchmesser
besitzt als die beiden Lagerabschnitte (32, 38).
2. Hangschloss (10) nach Anspruch 1,
wobei der erste Lagerabschnitt (32) an einem ersten Ende des Koppelelements (30) und
der zweite Lagerabschnitt (38) an einem zweiten Ende des Koppelelements (30) angeordnet
ist.
3. Hangschloss (10) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Lagerabschnitte (32, 38) des Koppelelements (30) an ihrem Umfang zylindrische
Lagerflächen aufweisen.
4. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Schlossgehäuse (12) einen ersten Gegenlagerabschnitt (55a) und einen zweiten
Gegenlagerabschnitt (55b) aufweist, wobei der erste Gegenlagerabschnitt (55a) einen
Gleitlagersitz für den ersten Lagerabschnitt (32) des Koppelelements (30) bildet und
der zweite Gegenlagerabschnitt (55b) einen Gleitlagersitz für den zweiten Lagerabschnitt
(38) des Koppelelements (30) bildet;
wobei der erste Gegenlagerabschnitt (55a) und der zweite Gegenlagerabschnitt (55b)
des Schlossgehäuses (12) vorzugsweise umfänglich einstückig ausgebildet sind.
5. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Koppelelement (30) aus Kunststoff gebildet ist.
6. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Wellenabschnitt (56) des Koppelelements (30) einen sternförmigen Querschnitt
mit wenigstens drei Schenkeln (56a, 56b, 56c, 56d) aufweist.
7. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zwischen dem Wellenabschnitt (56) und dem jeweiligen Lagerabschnitt (32, 38)
des Koppelelements (30) ein Übergangsabschnitt (60) vorgesehen ist, in dem der Durchmesser
des Koppelelements (30) sich kontinuierlich verringert.
8. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Zylinderkern (37) einen Abtriebsabschnitt (36) aufweist und das Koppelelement
(30) an einem ersten Ende einen ersten Koppelabschnitt (34a) aufweist, wobei der Abtriebsabschnitt
(36) und der erste Koppelabschnitt (34a) formschlüssig in Eingriff miteinander stehen.
9. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Koppelelement (30) und das Verriegelungsglied (42) durch separate Teile
gebildet sind.
10. Hangschloss (10) nach Anspruch 9,
wobei das Koppelelement (30) an einem zweiten Ende einen zweiten Koppelabschnitt (34b)
aufweist und das Verriegelungsglied (42) einen Antriebsabschnitt (40) aufweist, wobei
der zweite Koppelabschnitt (34b) und der Antriebsabschnitt (40) formschlüssig in Eingriff
miteinander stehen.
11. Hangschloss (10) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei das Koppelelement (30) ein integraler Teil des Verriegelungsglieds (42) ist.
12. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Schlosskörper ferner wenigstens ein Riegelelement (44) aufweist, das in
einem Verriegelungsbereich (29) des Schlossgehäuses (12) beweglich gelagert sind,
wobei das Verriegelungsglied (42) dazu angepasst ist, in der Verriegelungsstellung
das wenigstens eine Riegelelement (44) bezüglich einer Drehachse des Verriegelungsglieds
(42) radial in Richtung des Bügels (14) zu drängen, um den Bügel (14) an dem Schlosskörper
zu verriegeln; und
wobei der erste Lagerabschnitt (32) und der zweite Lagerabschnitt (38) des Koppelelements
(30) in einem Verlängerungsbereich (57) des Schlossgehäuses (12) angeordnet sind,
der bezüglich der Drehachse des Verriegelungsglieds (42) axial zwischen dem Verriegelungsbereich
(29) des Schlossgehäuses (12) und dem Schließzylinder (26) angeordnet ist.
13. Hangschloss (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Koppelelement (30) entlang einer Drehachse des Zylinderkerns (37) ausgerichtet
ist, wobei das Koppelelement (30) in Richtung der Drehachse des Zylinderkerns gesehen
länger ist als der jeweilige Durchmesser der Lagerabschnitte (32, 38); und/oder
wobei das Schlossgehäuse (12) in Richtung einer Drehachse (58) des Koppelelements
(30) zumindest doppelt so lang ist wie die maximale Breite des Schlossgehäuses (12)
in einer Richtung senkrecht zu der Drehachse des Koppelelements (30).
14. Hangschloss (10) zum Sichern eines Schalters einer industriellen Anlage, mit einem
Schlosskörper und einem Bügel (14), der an dem Schlosskörper versetzbar gehalten ist,
wobei der Schlosskörper ein Schlossgehäuse (12) aus Kunststoff, einen Schließzylinder
(26) mit einem drehbaren Zylinderkern (37) und ein drehbares Verriegelungsglied (42)
aufweist, wobei der Zylinderkern (37) und das Verriegelungsglied (42) mittels eines
Koppelelements (30) drehfest miteinander gekoppelt sind, und wobei das Verriegelungsglied
(42) aus einer Freigabestellung in eine Verriegelungsstellung drehbar ist, um den
Bügel (14) an dem Schlosskörper zu verriegeln,
dadurch gekennzeichnet dass
das Koppelelement (30) und das Verriegelungsglied (42) durch separate Teile gebildet
sind, wobei das Koppelelement (30) zumindest an einem ersten Gegenlagerabschnitt (55a)
und einem zweiten Gegenlagerabschnitt (55b) des Schlossgehäuses (12) gelagert ist
und das Schlossgehäuse (12) zwischen dem ersten und dem zweiten Gegenlagerabschnitt
(55a, 55b) einen durchgehenden Freistellungsabschnitt (62) umfasst, in dem das Schlossgehäuse
(12) von den Gegenlagerabschnitten (55a, 55b) zurückversetzt und hierdurch von dem
Koppelelement (30) beabstandet ist.
15. Hangschloss (10) nach Anspruch 14,
wobei das Koppelelement (30) ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweist, wobei
das Koppelelement (30) mit dem ersten Ende an dem ersten Gegenlagerabschnitt (55a)
des Schlossgehäuses (12) gelagert ist und mit dem zweiten Ende an dem zweiten Gegenlagerabschnitt
(55b) des Schlossgehäuses (12) gelagert ist;
und/oder
wobei das Koppelelement (30) lediglich an dem ersten Gegenlagerabschnitt (55a) und
dem zweiten Gegenlagerabschnitt (55b) des Schlossgehäuses (12) gelagert ist.