[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leuchtvorrichtung, sowie ein Steuermodul
und ein Steuerverfahren für eine Leuchtvorrichtung, wobei die Leuchtvorrichtung mehrere
Leuchtmittel aufweist, die innerhalb einer Stromschleife in Serie geschaltet sind.
Insbesondere können diese Leuchtmittel durch die vorliegende Erfindung individuell
gesteuert, vorzugsweise mittels Pulsweiten-Modulation gedimmt werden.
[0002] Ein bekanntes Leuchtmittel ist beispielweise eine LED oder OLED und wird üblicherweise
durch einen geregelten Strom betrieben. Dieser Strom kann ein konstanter Strom sein
und das Leuchtmittel kann durch Verändern der Stromstärke gedimmt werden. Es ist aber
auch bekannt, dass der Strom ein gepulster Strom ist und das Leuchtmittel durch eine
entsprechende Pulsweiten-Modulation des gepulsten Stroms gedimmt werden kann. Dabei
ist aus Stand der Technik insbesondere bekannt, mehrere Leuchtmittel, die unabhängig
voneinander gedimmt werden sollen, jeweils individuell über einen entsprechenden pulsweiten-modulierten
Strom anzusteuern.
[0003] Das bedeutet aber, dass jedes Leuchtmittel einer Leuchtvorrichtung separat mit Strom
versorgt werden muss, d.h. jedes der Leuchtmittel muss in einer separaten Stromschleife
angeordnet sein. Diese bislang verwendete Lösung zum individuellen Dimmen mehrerer
Leuchtmittel ist allerdings kompliziert und teuer. Die separaten Stromschleifen verhindern
ferner, dass Leuchtvorrichtungen noch kompakter gebaut werden können.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat deshalb zur Aufgabe, den bekannten Stand der Technik
zu verbessern. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Komplexität
und die Kosten von Schaltungen in einer Leuchtvorrichtung zum individuellen Dimmen
der Leuchtmittel der Leuchtvorrichtung zu reduzieren. Diesbezüglich ist es eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, insbesondere solche Leuchtmittel einzeln dimmen zu können,
die Bestandteil ein und derselben Stromschleife in einer Leuchtvorrichtung sind.
[0005] Die oben genannten Aufgaben werden durch die vorliegende Erfindung gemäß den unabhängigen
Ansprüchen gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den Kerngedanken der Erfindung
vorteilhaft weiter.
[0006] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Leuchtvorrichtung, die aufweist,
mehrere Leuchtmittel, die in einer Stromschleife in Serie geschaltet sind, wenigstens
ein Betriebsgerät zum Versorgen der Stromschleife mit Strom, wobei wenigstens einem
der Leuchtmittel ein Shunt parallel geschaltet ist, der selektiv geöffnet werden kann,
so dass Strom durch das Leuchtmittel fließt, oder geschlossen werden kann, so dass
das Leuchtmittel kurzgeschlossen ist.
[0007] Die Leuchtmittel werden beispielweise mit einem konstanten Strom aus dem Betriebsgerät
gespeist. Vorzugsweise ist mehreren Leuchtmitteln, noch mehr bevorzugt allen Leuchtmitteln
ein Shunt parallel geschaltet. Jedes Leuchtmittel mit parallel geschaltetem Shunt,
kann unabhängig von den anderen Leuchtmitteln pulsweiten-moduliert ein- bzw. ausgeschaltet
werden. Jedes Leuchtmittel ohne parallel geschalteten Shunt ist konstant eingeschaltet.
Ist ein Shunt geöffnet, ist ein dazugehöriges Leuchtmittel eingeschaltet, ist ein
Shunt geschlossen, ist ein dazugehöriges Leuchtmittel ausgeschaltet. Somit kann jedes
Leuchtmittel, dem ein Shunt parallel geschaltet ist, individuell, d.h. unabhängig
von den anderen Leuchtmitteln, gedimmt werden. Dafür ist im Vergleich zum Stand der
Technik nur eine einzige, den Leuchtmitteln gemeinsame Stromschleife, aber keine separate
Stromschleife für jedes zu dimmende Leuchtmittel notwendig. Infolgedessen können die
Kosten der Leuchtvorrichtung verringert werden und zudem kann die Leuchtvorrichtung
kompakter und weniger komplex als eine bekannte Leuchtvorrichtung gebaut werden.
[0008] Vorzugsweise weist die Leuchtvorrichtung ferner wenigstens ein Funkmodul auf, das
dazu ausgelegt ist, Steuersignale über Funk zu empfangen und den wenigstens einen
Shunt selektiv zu steuern, um diesen basierend auf den empfangenen Steuersignalen
zu öffnen oder zu schließen.
[0009] Die Übertragung der Steuersignale per drahtlosen Funk an das Funkmodul ermöglicht
eine wenig komplexe und kostengünstige Steuerung der Leuchtmittel mittels des wenigstens
einen Shunts. Funkmodule können einfach und kompakt hergestellt werden. Es ist zur
Übertragung der Steuersignale keine aufwendige Zuführung, wie zum Beispiel durch eine
DALI Schnittstelle an das Betriebsgerät notwendig. Statt drahtlosem Funk zur Übertragung
der Steuersignale kann auch ein "drahtgebundener Funk" verwendet werden, wobei das
zu übertragende Steuersignal auf die Stromschleife aufmoduliert wird. Solche aufmodulierten
Steuersignale sind aus der drahtgebundenen Fernsteuertechnik bekannt.
[0010] Vorzugsweise ist das wenigstens eine Funkmodul dazu ausgelegt, den wenigstens einen
Shunt mittels Pulsweiten-Modulation zu steuern.
[0011] Die Pulsweiten-Modulation des Funkmoduls kann auch synchron zu einer Pulsweiten-Modulation
des Stroms durch die Stromschleife durch das Betriebsgerät erfolgen. Es kann dann
zum Beispiel die Pulsweiten-Modulation des Betriebsgeräts, die alle Leuchtmittel in
der Stromschleife gleichermaßen beeinflusst, von dem Funkmodul erfasst und/oder gemessen
werden. Ferner kann dann die erfasste Pulsweiten-Modulation durch zusätzliche Ansteuerung
eines oder mehrerer Shunts durch das Funkmodul gezielt für das dazugehörige eine oder
mehrere Leuchtmittel verändert werden. Beispielweise kann von einem Leuchtmittel oder
von einer Gruppe von Leuchtmitteln die An-Zeit oder die Aus-Zeit, die durch die Pulsweiten-Modulation
des Betriebsgeräts vorgegeben wird, um einen bestimmten Bruchteil verlängert bzw.
verkürzt werden.
[0012] Vorzugsweise ist das wenigstens eine Funkmodul einem der Leuchtmittel und dem dazu
parallel geschalteten Shunt parallel geschaltet ist, um Energie aus der Stromschleife
zu beziehen, wenn der Shunt geöffnet ist.
[0013] Das Funkmodul benötigt folglich keine eigene Energie- bzw. Stromversorgung. Das Funkmodul
ist ferner vorzugsweise zum Betrieb mit niedriger Leistung ausgelegt, so dass es im
Vergleich zu den Leuchtmitteln in der Stromschleife nur einen Bruchteil an Energie
benötigt. Infolgedessen beeinflusst die Stromaufnahme des Funkmoduls aus der Stromschleife
nicht den Leuchtbetrieb der Leuchtvorrichtung.
[0014] Vorzugsweise weist die Leuchtvorrichtung ferner einen Energiespeicher auf, der dem
Funkmodul parallel geschaltet ist und der dazu ausgelegt ist, geladen zu werden, wenn
der Shunt geöffnet ist, und das Funkmodul mit Energie zu versorgen, wenn der Shunt
geschlossen ist.
[0015] Somit kann das Funkmodul auch mit Energie bzw. Strom versorgt werden, wenn der Shunt
das Leuchtmittel sowie das Funkmodul kurzschließt. Es ist also keine separate Energiequelle
zum Betreiben des Funkmoduls nötig. Der Energiespeicher kann beispielweise ein Kondensator
sein, kann aber auch aus mehreren Kondensatoren und/oder wenigstens einer Induktivität
oder ähnlichem aufgebaut sein.
[0016] Vorzugsweise ist das Funkmodul dazu ausgelegt, den Shunt für eine bestimmte Zeitspanne
zu öffnen, wenn die am Energiespeicher anliegende Spannung unter einen bestimmten
Schwellenwert sinkt.
[0017] Das Funkmodul kann die Spannung messen und mit dem Schwellenwert vergleichen. Da
sich der Energiespeicher bei geschlossenem Shunt entlädt, um das Funkmodul zu speisen,
kann das Funkmodul somit sicherstellen, dass es stets trotzdem mit Energie versorgt
ist. Dadurch kann insgesamt die Leuchtvorrichtung zuverlässiger betrieben werden.
Durch das Öffnen des Shunts bezieht das Funkmodul sofort Energie aus der Stromschleife.
Zudem wird der Energiespeicher aufgeladen.
[0018] Vorzugsweise ist das Funkmodul dazu ausgelegt, die bestimmte Zeitspanne so zu bemessen,
dass die an dem Leuchtmittel anliegende Spannung während der Zeitspanne stets unterhalb
einer Betriebsspannung des Leuchtmittels liegt.
[0019] Dadurch wird verhindert, dass das Leuchtmittel in diesem Zustand zu leuchten beginnt,
da es ja eigentlich in einem abgeschalteten Zustand sein sollte. Der Shunt wird ja
während einer Aus-Zeit des Leuchtmittels geöffnet, um den Energiespeicher nachzuladen,
falls dessen Spannung unter den Schwellenwert sinkt. Somit kann Energie auch während
der Aus-Zeit eines Leuchtmittels für das Funkmodul aus der Stromschleife entnommen
werden.
[0020] Vorzugsweise ist mehreren der Leuchtmittel ein Shunt parallel geschaltet, und ist
das wenigstens eine Funkmodul dazu ausgelegt, mehrere der Shunts anzusteuern, um diese
basierend auf den empfangenen Steuersignalen unabhängig voneinander zu öffnen oder
zu schließen.
[0021] Somit können mehrere Leuchtmittel, vorzugsweise alle Leuchtmittel individuell angesteuert
und gedimmt werden. Wird ein Funkmodul für die Ansteuerung von mehreren Shunts verwendet,
so reduziert sich der Schaltungsaufwand in der Leuchtvorrichtung. Dies senkt wiederum
die Kosten der Leuchtvorrichtung und ermöglicht es, die Leuchtvorrichtung kompakter
zu bauen.
[0022] Vorzugsweise ist das Funkmodul dazu ausgelegt ist, über Bluetooth Low Energy zu kommunizieren.
[0023] Beispielweise werden also die Steuersignale durch Bluetooth Low Energy an das Funkmodul
übermittelt und von diesem empfangen. Durch diesen Übermittelungsstandard wird möglichst
wenig Energie von der Leuchtvorrichtung verbraucht.
[0024] Vorzugsweise ist das Betriebsgerät dazu ausgelegt, mit dem Funkmodul über Funk zu
kommunizieren.
[0025] Dann kann beispielweise das Betriebsgerät, etwa über eine DALI- oder eine ähnliche
Schnittstelle, von extern angesteuert werden und so mit Steuersignalen beliefert werden.
Diese Steuersignale kann das Betriebsgerät dann an ein oder mehrere Funkmodule der
Leuchtvorrichtung gezielt über Funk weiterverteilen. Das Betriebsgerät kann die Steuersignale
auch auf den Strom durch die Stromschleife aufmodulieren. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass das Funkmodul die Steuersignale oder sogar eigene Betriebsparameter an
das Betriebsgerät übermitteln und diese darin, bspw. zur späteren Verwendung, abspeichern
kann.
[0026] Vorzugsweise weist die Leuchtvorrichtung ferner ein nicht mit der Stromschleife verbundenes
Steuergerät auf, das dazu ausgelegt ist, über Funk mit dem Funkmodul zu kommunizieren.
[0027] Beispielweise kann das Steuergerät die Steuersignale per Funk an das Funkmodul übermitteln.
Das Steuergerät kann bspw. ein Computer oder Smartphone sein, über das ein Benutzer
die Leuchtvorrichtung steuern kann, d.h. die einzelnen Leuchtmittel der Leuchtvorrichtung
gezielt und selektiv dimmen kann.
[0028] Vorzugsweise weist das Steuergerät eine Benutzerschnittstelle auf oder ist dazu ausgelegt,
eine Benutzerschnittstelle auf einer Anzeige darzustellen, und ist die Benutzerschnittstelle
derart ausgelegt, dass ein Benutzer die Steuersignale eingegeben kann.
[0029] Beispielweise können dem Benutzer auf einem Display des Steuergeräts zu bedienende
Einstellmöglichkeiten für jedes einzelne Leuchtmittel angezeigt werden. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Fernsteuerung der Leuchtvorrichtung.
[0030] Vorzugsweise ist das Funkmodul oder das Betriebsgerät dazu ausgelegt, die von dem
Steuergerät übermittelten Steuersignale zu speichern.
[0031] Dies ermöglicht es dem Funkmodul, die Steuersignale weiterzuverwenden, falls beispielweise
die Funkverbindung zu dem externen Steuergerät abbricht, beispielweise weil der Benutzer
das Steuergerät deaktiviert hat oder den Raum, in dem die Leuchtvorrichtung installiert
ist, verlassen hat. Alternativ können die Steuersignale auch von dem Funkmodul abgespeichert
werden. Bei der Verwendung mehrerer Funkmodule in einer Leuchtvorrichtung ist aber
die zentrale Speicherung der Steuersignale im Betriebsgerät der Leuchtvorrichtung
vorteilhaft.
[0032] Vorzugsweise ist das Funkmodul dazu ausgelegt, einen Kompensationsfaktor für wenigstens
ein Leuchtmittel zu empfangen, und die Steuersignale für den wenigstens einen Shunt,
der dem wenigstens einen Leuchtmittel parallel geschaltet ist, entsprechend dem empfangenen
Kompensationsfaktor zu verändern.
[0033] Der Kompensationsfaktor kann zum Beispiel verwendet werden, um die Leuchtstärke bzw.
Leuchteffizienz eines Leuchtmittels zu reduzieren bzw. zu erhöhen, ohne die Steuersignale
selbst anpassen zu müssen. Dies kann zum Beispiel nützlich sein, wenn ein Leuchtmittel
ausgetauscht und durch ein neues Leuchtmittel ersetzt werden muss, aber ein definiertes
Lichtverhältnis zu wenigstens einem anderen Leuchtmittel beibehalten werden soll.
Das neue Leuchtmittel weist nämlich unter Umständen eine andere Leuchtstärke bzw.
Leuchteffizienz auf als das ausgetauschte Leuchtmittel. Dieser Unterschied kann mittels
des Kompensationsfaktors angepasst werden, um das definierte Lichtverhältnis und somit
das Gesamterscheinungsbild der Leuchtvorrichtung beizubehalten.
[0034] Es kann auch vorgesehen sein, ohne Signalübertragung, also ohne Übertragung eines
Kompensationsfaktors, ein definiertes Lichtverhältnis von wenigstens zwei Leuchtmitteln
sicherzustellen bzw. beizubehalten, indem beispielweise die Leuchtstärke bzw. Leuchteffizienz
eines neuen Leuchtmittels reduziert oder erhöht wird. Dazu kann die Pulsbreite der
Pulsbreitenmodulation des Betriebsgeräts erfasst werden und eine erforderliche ergänzende
Pulsbreite für den Shunt des zu reduzierenden bzw. zu erhöhenden Leuchtmittels errechnet
werden. Die Berechnung kann von dem Funkmodul, dem Betriebsgerät selbst, oder von
einer separaten Recheneinheit durchgeführt werden.
[0035] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Steuermodul für eine Leuchtvorrichtung,
das aufweist, zwei Anschlüsse zum Anschließen des Steuermoduls an eine Stromschleife
der Leuchtvorrichtung, so dass das Steuermodul wenigstens einem Leuchtmittel der Leuchtvorrichtung
parallel geschaltet ist, und einen Shunt, der die beiden Anschlüsse verbindet und
der selektiv geöffnet werden kann, so dass ein Strom durch das wenigstens eine zwischen
die Anschlüsse geschaltete Leuchtmittel fließen kann, oder geschlossen werden kann,
so dass die beiden Anschlüsse kurzgeschlossen sind.
[0036] Mit dem Steuermodul kann eine herkömmliche Leuchtvorrichtung nachgerüstet werden.
Dazu muss das Steuermodul lediglich an den Ausgang eines Betriebsgeräts der herkömmlichen
Leuchtvorrichtung angeschlossen werden. Das Nachrüsten der Leuchtvorrichtung erfordert
keine besonderen Maßnahmen im Ausgangszustand des Betriebsgeräts oder der Leuchtmittel
der Leuchtvorrichtung. Durch das Steuermodul kann einfach eine Ansteuerung der Leuchtmittel
der Leuchtvorrichtung hinzugefügt werden.
[0037] Vorzugsweise weist das Steuermodul ferner wenigstens ein Funkmodul auf, das parallel
zu dem Shunt geschaltet ist und das dazu ausgelegt ist, Steuersignale über Funk zu
empfangen und den Shunt basierend auf den empfangenen Schaltsignalen zu öffnen oder
zu schließen.
[0038] Somit kann einfach eine funkbasierte Ansteuerung der Leuchtmittel der herkömmlichen
Leuchtvorrichtung bereitgestellt werden.
[0039] Vorzugsweise weist das Steuermodul ferner einen Energiespeicher auf, der parallel
zu dem Funkmodul geschaltet ist und der dazu ausgelegt ist, das Funkmodul mit Energie
zu versorgen.
[0040] Dadurch kann - wie schon oben für die erfindungsgemäße Leuchtvorrichtung beschrieben
- das Funkmodul sowohl bei geschlossenem Shunt als auch bei geöffneten Shunt mit Energie
versorgt werden, ohne eine eigene Energieversorgung zu benötigen.
[0041] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Steuerverfahren für eine Leuchtvorrichtung,
das die Schritte aufweist: Versorgen einer Stromschleife, in der mehrere Leuchtmittel
in Serie geschaltet sind, mit Strom, und Ansteuern von wenigstens einem Shunt, wobei
jedem der Leuchtmittel ein Shunt parallel geschaltet ist, um diesen selektiv zu öffnen,
so dass Strom durch das Leuchtmittel fließt, oder zu schließen, so dass das Leuchtmittel
kurzgeschlossen ist.
[0042] Das erfindungsgemäße Steuerverfahren kann weitere Schritte gemäß den optionalen Merkmalen
der oben genannten erfindungsgemäßen Leuchtvorrichtung aufweisen. Das Steuer verfahren
bringt dieselben Vorteile wie die Leuchtverrichtung bzw. das nachrüstbare Steuermodul
mit sich.
[0043] Die vorliegende Erfindung wird nun hinsichtlich der beigefügten Figuren im Detail
beschrieben.
Figur 1 zeigt eine Leuchtvorrichtung der vorliegenden Erfindung.
Figur 2 zeigt eine Steuerschaltung einer Leuchtvorrichtung der vorliegenden Erfindung.
Figur 3 zeigt ein Steuermodul der vorliegenden Erfindung zum Anschluss an eine bekannte
Leuchtvorrichtung.
[0044] Figur 1 zeigt eine Leuchtvorrichtung 1, die mehrere Leuchtmittel 2 aufweist. Die
Leuchtmittel 2 können jeweils eine einzelne LED, eine einzelne OLED, eine LED-Gruppe,
eine OLED-Gruppe, eine LED-Strecke oder dergleichen sein. Jedes Leuchtmittel 2 kann
zum Beispiel dazu ausgelegt sein, in einer unterschiedlichen Farbe zu leuchten, d.h.
Licht einer unterschiedlichen Wellenlänge abzugeben. Beispielweise können die mehreren
Leuchtmittel 2 ein rotleuchtendes Leuchtmittel 2, ein blauleuchtendes Leuchtmittel
2 und ein grünleuchtendes Leuchtmittel umfassen, um insgesamt weißes Licht zu erzeugen.
Es kann aber auch jedes Leuchtmittel 2 selbst ein weißleichtendes Leuchtmittel 2 sein
(zum Beispiel aus drei verschiedenfarbigen LEDs oder OLEDs gebildet), um weißes Licht
einer bestimmten Farbtemperatur zu erzeugen. Die mehreren Leuchtmittel 2 können alle
gleiche Parameter, wie beispielweise eine Betriebsspannung oder einen Betriebsstrom
aufweisen, können aber auch unterschiedlich hinsichtlich solcher Parameter sein.
[0045] Die mehreren Leuchtmittel 2 sind in einer Stromschleife 5 in Serie geschaltet. Ein
Betriebsgerät 3 der Leuchtvorrichtung 1 liefert der Stromschleife 5 einen Strom. Das
Betriebsgerät 3 ist beispielweise ein Konverter, der an eine Netzspannung, zum Beispiel
von 230V, angeschlossen ist. Der Konverter setzt die Netzspannung vorzugsweise in
einen konstanten Strom um, der in die Stromschleife 5 eingespeist wird. Dabei kann
das Betriebsgerät 3 auch Schaltkreise zum Glätten, Entfernen von Oberwellen oder dergleichen
umfassen. Beispielweise umfasst das Betriebsgerät eine Leistungsfaktor-Korrekturschaltung.
[0046] Die mehreren Leuchtmittel 2 sind vorzugsweise derart ausgelegt, dass sie abhängig
von dem effektiv durch sie hindurch fließenden Strom heller bzw. dunkler leuchten.
Das heißt, bei höherem effektivem Strom, der von dem Betriebsgerät 3 bereitgestellt
wird, leuchten die Leuchtmittel 2 heller. Die Leuchtmittel 2 können aber auch derart
ausgelegt sein, dass sie abhängig von dem effektiv durch sie hindurch fließenden Strom
in unterschiedlichen Farben leuchten oder bevorzugt in unterschiedliche Richtungen
strahlen. Der effektiv durch die Leuchtmittel 2 fließende Strom kann entweder durch
eine absolute Veränderung des Stromwertes, beispielweise der Amplitude eines konstanten
Stroms, eingestellt werden, oder kann durch Pulsweiten-Modulation eines gepulsten
Stroms eingestellt werden. Bei der Pulsweiten-Modulation eines gepulsten Stroms bestimmt
das Verhältnis zwischen einer An-Zeit des Strom und einer Aus-Zeit des Stroms verändert
werden und bestimmt den effektiven Strom (pro Zeit) durch das Leuchtmittel 2. Das
Betriebsgerät 3 kann entsprechend zur konstanten Stromversorgung der Stromschleife
5 und/oder zur Pulsweiten-Modulation eines gepulst angelegten Stroms ausgelegt sein.
[0047] Vorzugsweise speist das Betriebsgerät 3 einen konstanten Strom in die Stromschleife
5 ein. Die Leuchtvorrichtung 1 umfasst ferner wenigstens einen, vorzugsweise mehrere
Shunts 4. Wenigstens einem Leuchtmittel 2 ist dabei ein Shunt parallel geschaltet.
Vorzugsweise ist mehreren der Leuchtmittel, noch mehr bevorzugt jedem der Leuchtmittel
2 ein Shunt 4 parallel geschaltet. Jeder Shunt 4 ist eine Art Schalter und kann entweder
geöffnet oder geschlossen sein. Ist ein Shunt 4 geschlossen, so schließt er das entsprechend
zugeordnete Leuchtmittel 2 (d.h. das Leuchtmittel 2, dem er parallel geschaltet ist)
kurz. Das bedeutet, der Strom fließt in diesem Fall ausschließlich durch den Shunt
4. Durch das entsprechend zugeordnete Leuchtmittel 2 fließt in diesem Fall kein Strom
und es leuchtet daher nicht. Ist der Shunt 4 geöffnet, so kann kein Strom über den
Shunt 4 fließen und der Strom fließt entsprechend durch das zugehörige Leuchtmittel
2. Infolgedessen kann dieses Leuchtmittel 2 leuchten Das Öffnen bzw. Schließen des
wenigstens einen Shunts, vorzugsweise der mehreren Shunts 4 kann in der erfindungsgemäßen
Leuchtvorrichtung unabhängig voneinander erfolgen, so dass auch das individuelle Dimmen
von wenigstens einem Leuchtmittel bzw. der mehreren Leuchtmittel 2, d.h. einzeln und
unabhängig voneinander, möglich ist.
[0048] Der wenigstens eine Shunt 4 kann bspw. ein schaltbarer Transistor sein. Der wenigstens
eine Shunt 4 kann aber auch jeder andere geeignete Schalter sein, der schnell zwischen
einem leitenden und nicht-leitenden Zustand hin und her geschaltet werden kann. Schnell
bedeutet dabei mindestens so schnell wie typische Pulsweiten-Modulationsfrequenzen.
Der wenigstens eine Shunts 4 ist ferner vorzugsweise derart ausgelegt, dass er durch
ein Ansteuersignal, beispielweise durch eine Gate-Spannung bei einem Transistor, zwischen
dem geöffneten und dem geschlossenen Zustand hin und her geschaltet werden kann. Durch
die Ansteuerung eines bestimmten Shunts 4 kann die An-Zeit bzw. die Aus-Zeit des dazugehörigen
Leuchtmittels 2 individuell eingestellt werden. Damit kann der effektiv durch das
Leuchtmittel 2 fließende Strom individuell für jedes der Leuchtmittel 2, dem ein Shunt
4 parallel geschaltet ist, eingestellt werden. Das macht es beispielweise möglich,
die Helligkeit von jedem Leuchtmittel 2 mit einem parallel geschalteten Shunt 4 individuell
einzustellen, d.h., jedes dieser Leuchtmittel 2 einzeln und unabhängig von den anderen
Leuchtmitteln 2 zu dimmen. Je nach Art der Leuchtmittel 2 kann auch auf die gleiche
Weise gezielt die Farbe und/oder die Ausstrahlrichtung des Lichts aus den einzelnen
Leuchtmitteln 2, d.h. durch die Regelung der An- und Aus-Zeit der Shunts 4, kontrolliert
werden.
[0049] Eine vorteilhafte Ansteuerung des wenigstens einen Shunts 4 ist in Figur 2 gezeigt.
Vorzugsweise erfolgt die Ansteuerung des wenigstens einen Shunts 4 in der vorliegenden
Erfindung mittels eines Funkmoduls 6. Das Funkmodul 6 kann zum Empfangen und Senden
ausgelegt sein, d.h. ein Transceiver sein. Das Funkmodul 6 ist, wie in Figur 2 gezeigt,
einem bestimmten Leuchtmittel 2a, sowie auch einem bestimmten Shunt 4a, parallel geschaltet.
Infolgedessen kann das Funkmodul 6 die Energie, die es zur Steuerung des wenigstens
einen Shunts 4 benötigt bzw. die Energie, die es zum Kommunizieren über Funk benötigt,
aus der Stromschleife 5 ziehen. In der Figur 2 ist ein vorteilhaftes Funkmodul 6 gezeigt,
das dazu ausgelegt, mehrere Shunts 4a, 4b zu steuern, wenn mehreren Leuchtvorrichtungen
ein Shunt 4 parallel geschaltet ist, wie durch die gepunkteten Linien dargestellt
ist. Das Funkmodul 6 hat dazu einen oder mehrere entsprechende Ausgänge, die je ein
Ansteuersignal ausgeben, das beispielweise einem Gate eines Schalttransistors 4a oder
4b zugeführt wird. Alternativ kann aber auch für jeden von mehreren Shunts 4 ein separates
Funkmodul 6 in der Leuchtvorrichtung 1 verbaut sein. Allerdings wird der Schaltungsaufwand
reduziert, wenn wenigstens ein Funkmodul 6 zur Ansteuerung mehrerer Shunts 4, vorzugsweise
aller Shunts 4, genutzt wird.
[0050] Das Funkmodul 6 kann wie aus Figur 2 zu erkennen ist, lediglich dann die benötigte
Energie aus der Stromschleife 5 beziehen, wenn der bestimmte Shunt 4a, dem es parallel
geschaltet ist, geöffnet ist. Anderweitig ist das Funkmodul 6 ebenso wie das Leuchtmittel
2a kurzgeschlossen und es fließt kein Strom aus der Stromschleife 5 durch das Funkmodul
6.
[0051] Damit das Funkmodul 6 aber jederzeit mit Energie versorgt ist, ist dem Funkmodul
6 vorzugsweise ein Energiespeicher 7 parallel geschaltet. Der Energiespeicher 7 kann
ein Kondensator, mehrere Kondensatoren, eine oder mehrere Spulen, ein Transistor oder
ähnliches sein. Solange der Shunt 4a geöffnet ist, wird das Funkmodul 6 mit Energie
aus der Stromschleife 5 versorgt und gleichzeitig der Energiespeicher 7 geladen. Wird
der Shunt 4a geschlossen, so wird das Funkmodul 6 nicht mehr aus der Stromschleife
5, sondern aus dem Energiespeicher 7 mit Energie versorgt. Das bedeutet, dass sich
der Energiespeicher 7 entlädt, da ein Strom in das Funkmodul 6 fließt. Damit dieser
Strom beim Entladen des Energiespeichers 7 möglichst ausschließlich in das Funkmodul
6 fließt, und nicht zu dem Leuchtmittel 2a fließt, ist vorzugsweise eine Diode 9 zwischen
den Shunt 4 und den Energiespeicher 7 geschaltet, so dass eine Stromrichtung von dem
Energiespeicher 7 zu dem Leuchtmittel 2a gesperrt ist.
[0052] Ist der Shunt 4a geschlossen, leuchtet das Leuchtmittel 2a nicht und das Funkmodul
6 wird über den Energiespeicher 7 mit Strom versorgt. Dabei entlädt sich wie gesagt
der Energiespeicher 7 stetig. Sobald der Energiespeicher 7 vollständig entladen wäre,
könnte er das Funkmodul 6 nicht mehr mit Strom versorgen. Infolgedessen könnte das
Funkmodul 6 den Shunt 4a nicht mehr ansteuern. Deshalb ist das Funkmodul 6 vorzugswiese
dazu ausgelegt, die am Energiespeicher 7 anliegende Spannung zu messen und den Shunt
4a kurzfristig zu öffnen, wenn die Spannung am Energiespeicher 7 unter einen vorbestimmten
Schwellenwert sinkt. In dem Moment, in dem das Funkmodul 6 den Shunt 4a öffnet, fließt
wieder ein Strom aus der Stromschleife 5 in den Energiespeicher 7, um diesen aufzuladen.
Allerdings fließt dann auch ein Strom durch das Leuchtmittel 2a, welches in diesem
Fall allerdings ausgeschaltet sein sollte. Deshalb ist das Funkmodul 6 vorzugsweise
dazu ausgelegt, den Shunt 4a nur für eine bestimmte Zeitspanne zu öffnen, und zwar
nur solange, dass die an dem Leuchtmittel 2a anliegende Spannung stets unterhalb der
Betriebsspannung des Leuchtmittels 2a bleibt. Das Leuchtmittel 2a wird also durch
das kurzfristige Öffnen des Shunts 4a nicht eingeschaltet, aber der Energiespeicher
7, dessen Zeitkonstante entsprechend gewählt sein sollte, wird zumindest teilweise
aufgeladen. Das Funkmodul 6 ist mit einer Antenne oder einem ähnlichen Mittel versehen,
die ihm ermöglicht, über Funk zu kommunizieren. Dabei ist das Funkmodul 6 insbesondere
dazu ausgelegt, Steuersignale zum Ansteuern eines oder mehrerer Shunts 4 über Funk
zu empfangen. Das Funkmodul 6 kann also auf Basis der empfangenen Steuersignale wenigstens
einen der Shunts 4 ansteuern. Steuersignale können zum Beispiel Vorgaben für eine
Pulsweiten-Modulation sein, d.h., die Steuersignale können Information darüber enthalten,
wann und wie lange ein Shunt 4 geöffnet bzw. geschlossen werden soll. Die Steuersignale
enthalten also Informationen über die gewünschte An- und Aus-Zeit der Shunts 4 bzw.
der Leuchtmittel 2. Das Funkmodul 6 kann zur Kommunikation vorzugsweise den Standard
Bluetooth Low Energy verwenden. Es ist aber auch denkbar über RFID, WLAN, UMTS, LTE
oder dergleichen zu kommunizieren. Das Funkmodul 6 kann die Steuersignale beispielweise.
von dem Betriebsgerät 3 und/oder vorzugsweise von einem externen Steuergerät 8 empfangen.
Die Steuersignale können auch auf den durch die Stromschleife 5 fließenden Strom aufmoduliert
sein. Beispielweise kann das externe Steuergerät 8 oder das Betriebsgerät 2 die Steuersignale
auf die Stromschleife aufmodulieren. Das Funkmodul kann diese Aufmodulation erfassen
und auswerten und die Steuersignale entsprechend empfangen.
[0053] Das externe Steuergerät 8 ist aber vorzugsweise nicht in die Stromschleife 5 eingebunden.
Das Steuergerät 8 kann beispielweise ein Computer, ein PDA, ein Tablet oder ein Smartphone
sein. Auf dem Steuergerät 8 kann beispielweise eine Benutzerschnittstelle vorgesehen
sein oder es kann eine Benutzerschnittstelle von diesem dargestellt werden. Beispielweise
kann eine Benutzerschnittstelle im Rahmen einer App (d.h. einer Software, die auf
dem Steuergerät 8 läuft) dargestellt werden. Beispielweise können für die einzelnen
Leuchtmittel 2 der Leuchtvorrichtung 1 Schieberegler dargestellt werden, die ein Benutzer
bedienen kann. Basierend auf der Einstellung dieser angezeigten Schieberegler kann
das Steuergerät 8 dann die entsprechenden Steuersignale an das Funkmodul 6 übermitteln.
Somit kann ein Benutzer per Funk individuell jedes der Leuchtmittel 2 ansteuern und
einstellen. Ein Vorteil ist dabei, dass die Steuersignale nicht zuerst über beispielweise
eine DALI-Schnittstelle dem Betriebsgerät 2 zugeführt werden müssen, was zeitaufwendiger
ist. Stattdessen kann per Funk unmittelbar die entsprechende Information in Form der
Steuersignale an das Funkmodul 6 übertragen werden. Das Funkmodul 6 kann dann wie
beschrieben wenigstens ein Leuchtmittel 2 individuell dimmen.
[0054] Es ist erfindungsgemäß auch eine Möglichkeit, die Ansteuerung des wenigstens einen
Shunts 4 mit einer Pulsweiten-Modulation des Stroms der gesamten Stromschleife 5,
also dem durch das Betriebsgerät 3 bereitgestellten Strom, zu kombinieren. Dabei ist
das Betriebsgerät 3 dazu ausgelegt, einen gepulsten Strom in die Stromschleife 5 zu
speisen, und alle Leuchtmittel 2 der Stromschleife gleichermaßen mittels Pulsweiten-Modulation
dieses Stroms zu beeinflussen. Das Funkmodul 6 kann zum Beispiel dazu in der Lage
sein, die Pulsweiten-Modulation des Betriebsgeräts 3, d.h. das Verhältnis von An-Zeit
zu Aus-Zeit des gepulsten Stroms aus dem Betriebsgerät 3, zu messen und die Ansteuerung
des wenigstens einen Shunts 4 dazu synchron vorzunehmen. Die gemessene An-Zeit bzw.
Aus-Zeit des Stroms aus dem Betriebsgerät 3 kann für jedes Leuchtmittel 2 mit parallel
geschaltetem Shunt 4 einzeln angepasst werden, indem die An-Zeit und/oder Aus-Zeit
um einen bestimmten Bruchteil verlängert bzw. verkürzt wird, indem der entsprechende
Shunt 4 geschaltet wird.
[0055] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung entsteht, wenn das Betriebsgerät
3 dazu ausgelegt ist, die von dem externen Steuergerät 8 empfangenen Steuersignale
zu speichern. Damit können basierend auf diesen Steuersignalen die Leuchtmittel 2
auch dann dauerhaft und in gleicher Weise weiter angesteuert werden, wenn das externe
Steuergerät 8 ausgeschaltet wird, beispielweise wenn die App, die auf dem Steuergerät
8 läuft, beendet wird, oder wenn ein Benutzer mit dem Steuergerät 8 den Raum verlässt,
in dem die Leuchtvorrichtung angeordnet ist. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass
beim Verlassen eines Raums durch den Benutzer automatisch von einer unmittelbaren
Ansteuerung über das Steuergerät 8 auf eine Ansteuerung durch das Betriebsgerät 3
gewechselt wird. In diesem Fall ist das Betriebsgerät 3 vorzugsweise dazu geeignet,
die gespeicherten Steuersignale dem Funkmodul 6 oder den mehreren Funkmodulen 6 zu
übermitteln.
[0056] Eine weitere sinnvolle Nutzung des Funkmoduls 6 besteht darin, vorgegebene Werte
zum Dimmen für beispielweise ein Leuchtmittel 2 zu korrigieren bzw. zu kompensieren.
Dies kann zum Beispiel erforderlich werden, wenn eines der Leuchtmittel 2 ausgetauscht
wird und durch ein neueres, gegebenenfalls effizienteres Leuchtmittel 2 ersetzt wird.
Um in diesem Fall sicherzustellen, dass trotzdem die gewünschte Lichtstärke des Leuchtmittels
2, insbesondere ein Lichtstärkeverhältnis bezüglich wenigstens einem der nicht ausgetauschten
Leuchtmittel 2, erhalten bleibt, können die Steuersignale zum Ansteuern des entsprechenden
Shunts 4 des neuen Leuchtmittels 2 kompensiert werden. In anderen Worten bedeutet
dies, dass beispielweise im Fall eines neue eingebauten Leuchtmittels 2, das zum Beispiel
doppelt so effizient ist wie das zuvor verbaute Leuchtmittel 2, ein durch die Steuersignale
extern vorgegebener Wert zum Dimmen halbiert wird, damit weiterhin dasselbe Lichtstärkeverhältnis
der Leuchtmittel 2 zueinander und dadurch ein einheitliches Erscheinungsbild aller
Leuchtmittel 2 erhalten bleibt.
[0057] Dazu ist das Funkmodul 6 vorzugsweise dazu geeignet, einen Kompensationsfaktor, der
extern vorgegeben wird, beispielweise durch einen Benutzer über das externe Steuergerät
8, zu empfangen und die Steuersignale dem Kompensationsfaktor entsprechend anzupassen.
[0058] Das Funkmodul 6 kann auch dazu ausgelegt sein, wenigstens ein Lichtstärkeverhältnis
zweier Leuchtmittel abzuspeichern und konstant zu halten. Das Funkmodul 6 kann beispielweise
dazu ausgelegt sein, eine Pulsbreite der Pulsbreitenmodulation des Betriebsgeräts
2 zu beobachten und gegebenenfalls die Helligkeit eines Leuchtmittels zu reduzieren
oder zu erhöhen, um ein abgespeichertes Lichtstärkeverhältnis beizubehalten. Zu diesem
Zweck kann das Funkmodul 6, oder eine separate Recheneinheit, eine erforderliche ergänzende
Pulsbreite für die Ansteuerung des Shunts 4 des zu verändernden Leuchtmittels 2 errechnen.
[0059] Figur 3 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Dabei ist ein erfindungsgemäßes Steuermodul 10 dargestellt, das beispielweise als
nachrüstbares Modul für eine herkömmliche Leuchtvorrichtung verwendet werden kann.
Das Steuermodul 10 funktioniert ähnlich wie die oben beschriebene Schaltung der erfindungsgemäßen
Leuchtvorrichtung 1, die vorzugsweise aus Shunt 4, Funkmodul 6 und Kondensator 7 besteht.
[0060] Insbesondere weist das Steuermodul 10 zwei Anschlüsse 11 auf, um das Steuermodul
10 einfach an den Ausgang eines Betriebsgeräts 300, beispielweise eines Konverters
einer herkömmlichen Leuchtvorrichtung 100 anzuschließen zu können. Wie in Figur 3
angedeutet, kann das Steuermodul entweder allen Leuchtmitteln 200 einer Stromschleife
500 oder einem oder mehreren Leuchtmitteln 200 in der Stromschleife 500 parallel geschaltet
werden. Das Steuermodul 10 besteht ferner aus wenigstens einem Shunt 14, der den Anschlüssen
11 parallel geschaltet ist, einem Funkmodul 16, das dem Shunt 14 parallel geschaltet
ist, und einem Kondensator 17, der sowohl dem Shunt 14 als auch dem Funkmodul 16 parallel
geschaltet ist. Das Funkmodul 16 kann wie das oben beschriebene Funkmodul 6 angesteuert
werden und den Shunt 14 basierend auf den empfangenen Steuersignalen öffnen und schließen.
Durch das Öffnen und Schließen des Shunts 14 werden die Leuchtmittel 200 der Leuchtvorrichtung
100, denen das Steuermodul 10 parallel geschaltet ist, entweder kurzgeschlossen, nämlich
wenn der Shunt 14 geschlossen ist, oder mit Strom aus dem Betriebsgerät 300 versorgt,
nämlich wenn der Shunt 14 geöffnet ist. Dadurch wird der Leuchtvorrichtung 100 einfach
eine Funkansteuerung für die Leuchtmittel 200 zur Verfügung gestellt.
[0061] Wie oben beschrieben kann auch das Funkmodul 16 mit Hilfe eines externen Steuergeräts
8 angesteuert werden. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass
das Nachrüsten bzw. die Nachrüstbarkeit der Leuchtvorrichtung 100 keine besonderen
Maßnahmen im Ausgangszustand des Betriebsgeräts 300 bzw. der Leuchtvorrichtung 100
erfordert. Das bedeutet, dass nahezu jede Leuchtvorrichtung 100 mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Steuermoduls 10 auf einfache Weise nachgerüstet werden kann. Es ist auch denkbar,
je ein nachrüstbares Steuermodul 10 für jedes der Leuchtmittel 200 der Leuchtvorrichtung
100 anzuschließen. Dann können wiederum die einzelnen Leuchtmittel 200 der Stromschleife
500 individuell angesteuert werden. Das Steuermodul 10 benötigt vorzugsweise keine
eigene Energieversorgung, da es seine Energie aus der Stromschleife 500 der Leuchtvorrichtung
100 zieht.
[0062] Zusammenfassend ist es mit der vorliegenden Erfindung möglich, mehrere Leuchtmittel
2 bzw. 200 einer Leuchtvorrichtung 1 bzw. 100, die in einer einzigen Stromschleife
5 bzw. 500 in Serie geschaltet sind, einzeln anzusteuern und dadurch zu dimmen. Die
vorliegende Erfindung erzielt eine deutliche Kostenreduktion und verringert die Komplexität
der Leuchtvorrichtung 1, da nicht für jedes Leuchtmittel 2 eine eigene Stromschleife,
die mit Pulsweiten-Modulation gesteuert wird, nötig ist.
1. Leuchtvorrichtung (1), die aufweist,
mehrere Leuchtmittel (2), die in einer Stromschleife (5) in Serie geschaltet sind;
wenigstens ein Betriebsgerät (3) zum Versorgen der Stromschleife (5) mit Strom;
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens einem der Leuchtmittel (2) ein Shunt (4) parallel geschaltet ist, der selektiv
geöffnet werden kann, so dass Strom durch das Leuchtmittel (2) fließt, oder geschlossen
werden kann, so dass das Leuchtmittel (2) kurzgeschlossen ist.
2. Leuchtvorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, die ferner aufweist,
wenigstens ein Funkmodul (6), das dazu ausgelegt ist, Steuersignale über Funk zu empfangen
und den wenigstens einen Shunt (4) selektiv zu steuern, um diesen basierend auf den
empfangenen Steuersignalen zu öffnen oder zu schließen.
3. Leuchtvorrichtung (1) gemäß Anspruch 2, wobei
das wenigstens eine Funkmodul (6) dazu ausgelegt ist, den wenigstens einen Shunt (4)
mittels Pulsweiten-Modulation zu steuern.
4. Leuchtvorrichtung (1) gemäß Anspruch 2 oder 3, wobei
das wenigstens eine Funkmodul (6) einem der Leuchtmittel (3) und dem dazu parallel
geschalteten Shunt (4) parallel geschaltet ist, um Energie aus der Stromschleife (6)
zu beziehen, wenn der Shunt (4) geöffnet ist.
5. Leuchtvorrichtung (1) gemäß Anspruch 4, die ferner aufweist,
einen Energiespeicher (7), der dem Funkmodul (6) parallel geschaltet ist und der dazu
ausgelegt ist, geladen zu werden, wenn der Shunt (4) geöffnet ist, und das Funkmodul
(6) mit Energie zu versorgen, wenn der Shunt (4) geschlossen ist.
6. Leuchtvorrichtung (1) gemäß Anspruch 5, wobei
das Funkmodul (6) dazu ausgelegt ist, den Shunt (4) für eine bestimmte Zeitspanne
zu öffnen, wenn die am Energiespeicher (7) anliegende Spannung unter einen bestimmten
Schwellenwert sinkt.
7. Leuchtvorrichtung (1) gemäß Anspruch 6, wobei
das Funkmodul (6) dazu ausgelegt ist, die bestimmte Zeitspanne so zu bemessen, dass
die an dem Leuchtmittel (2) anliegende Spannung während der Zeitspanne stets unterhalb
einer Betriebsspannung des Leuchtmittels (2) liegt.
8. Leuchtvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei mehreren der Leuchtmittel
(2) ein Shunt (4) parallel geschaltet ist, und
das wenigstens eine Funkmodul (6) dazu ausgelegt ist, mehrere der Shunts (4) anzusteuern,
um diese basierend auf den empfangenen Steuersignalen unabhängig voneinander zu öffnen
oder zu schließen.
9. Leuchtvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei
das Funkmodul (6) dazu ausgelegt ist, über Bluetooth Low Energy zu kommunizieren.
10. Leuchtvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei
das Betriebsgerät (3) dazu ausgelegt ist, mit dem Funkmodul (6) über Funk zu kommunizieren.
11. Leuchtvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 10, die ferner aufweist,
ein nicht mit der Stromschleife (5) verbundenes Steuergerät (8), das dazu ausgelegt
ist, mit dem Funkmodul (6) über Funk zu kommunizieren.
12. Leuchtvorrichtung gemäß Anspruch 11, wobei
das Steuergerät (8) eine Benutzerschnittstelle aufweist oder dazu ausgelegt ist, eine
Benutzerschnittstelle auf einer Anzeige darzustellen, und
die Benutzerschnittstelle derart ausgelegt ist, dass ein Benutzer die Steuersignale
eingegeben kann.
13. Leuchtvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 11 bis 12, wobei
das Funkmodul (6) oder das Betriebsgerät (3) dazu ausgelegt ist, die von dem Steuergerät
(8) übermittelten Steuersignale zu speichern.
14. Leuchtvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 12, wobei
das Funkmodul (6) dazu ausgelegt ist, einen Kompensationsfaktor für wenigstens ein
Leuchtmittel (2) zu empfangen, und die Steuersignale für den wenigstens einen Shunt
(4), der dem wenigstens einen Leuchtmittel (2) parallel geschaltet ist, entsprechend
dem empfangenen Kompensationsfaktor zu verändern.
15. Steuermodul (10) für eine Leuchtvorrichtung (100), das aufweist,
zwei Anschlüsse (11) zum Anschließen des Steuermoduls (10) an eine Stromschleife (500)
der Leuchtvorrichtung (100), so dass das Steuermodul (10) wenigstens einem Leuchtmittel
(200) der Leuchtvorrichtung (100) parallel geschaltet ist; und
einen Shunt (14), der die beiden Anschlüsse (11) verbindet und der selektiv geöffnet
werden kann, so dass ein Strom durch das wenigstens eine zwischen die Anschlüsse (11)
geschaltete Leuchtmittel (200) fließen kann, oder geschlossen werden kann, so dass
die beiden Anschlüsse (11) kurzgeschlossen sind.
16. Steuermodul (10) gemäß Anspruch 15, das ferner aufweist,
wenigstens ein Funkmodul (16), das parallel zu dem Shunt (14) geschaltet ist und das
dazu ausgelegt ist, Steuersignale über Funk zu empfangen und den Shunt (14) basierend
auf den empfangenen Schaltsignalen zu öffnen oder zu schließen.
17. Steuermodul (10) gemäß Anspruch 16, das ferner aufweist,
einen Energiespeicher (17), der parallel zu dem Funkmodul (16) geschaltet ist und
der dazu ausgelegt ist, das Funkmodul mit Energie zu versorgen.
18. Steuerverfahren für eine Leuchtvorrichtung (1), das die Schritte aufweist:
Versorgen einer Stromschleife (5), in der mehrere Leuchtmittel (2) in Serie geschaltet
sind, mit Strom;
gekennzeichnet durch
Ansteuern von wenigstens einem Shunt (4), wobei wenigstens einem der Leuchtmittel
(2) ein Shunt (4) parallel geschaltet ist, um diesen selektiv zu öffnen, so dass Strom
durch das Leuchtmittel (2) fließt, oder zu schließen, so dass das Leuchtmittel (2) kurzgeschlossen
ist.