[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen einer Leimspur auf einen Umhüllungsstreifen
eines stabförmigen Produktes der Tabak verarbeitenden Industrie mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Der Umhüllungsstreifen dient allgemein zur Formfixierung der stabförmigen Produkte,
welche z.B. Vorprodukte, wie Filterstäbe oder Tabak, oder auch fertige Produkte, wie
z.B. Zigaretten, Zigarillos, mit und ohne Filter sein können.
[0003] Der Umhüllungsstreifen wird zuerst in einem kontinuierlichen Herstellungsprozess
auf ein endloses Transportband umgelenkt und aufgelegt. Anschließend wird ein Filtermaterial
aus losen Filtermaterialfasern, Filtersegmenten oder ein Strang von noch nicht fixierten
Tabakfasern auf den Umhüllungsstreifen aufgelegt. Der Umhüllungsstreifen wird dann
mit dem aufliegenden Strang durch einen Formgebungsabschnitt geführt, in dem der Umhüllungsstreifen
seitlich des Stranges hochgeschlagen und an einer Randseite mit einer dünnen Leimspur
versehen wird. Anschließend wird der Umhüllungsstreifen weiter um den Strang herumgeschlagen
bis sich die Ränder des Umhüllungsstreifens überlappen. Die Randseiten des Umhüllungsstreifens
werden dann durch Ausüben einer geringen Andruckkraft über die Leimspur miteinander
verklebt, so dass der Strang anschließend im Querschnitt durch den Umhüllungsstreifen
formfixiert ist. Alternativ kann die Leimspur auch in Form von Leimpunkten mit einem
bestimmten Abstand aufgetragen werden, was z.B. bei einem Anhaften der Filtersegmente
bei einer Unterbeleimung der Fall ist. Die Leimpunkte werden in diesem Fall in der
Mitte auf den Umhüllungsstreifen an einer Stelle weit vor dem Umschlagen des Umhüllungsstreifens
aufgebracht, und dienen zu einer Vorfixierung der Filtersegmente an dem Umhüllungsstreifen.
[0004] Zum Auftragen der Leimspur ist eine Düse mit einem runden Öffnungsquerschnitt mit
einem Durchmesser von z.B. 1,6 mm vorgesehen, über die der Leim kontinuierlich mit
einer Zahnradpumpe, in einem von dieser vorgegebenen Volumen, aufgetragen wird. Das
aufgetragene Leimvolumen kann in diesem Fall z.B. durch eine Drehzahlsteuerung der
Zahnradpumpe gesteuert werden. Dadurch ergibt sich in Abhängigkeit von dem von der
Zahnradpumpe erzeugten Volumen eine Leimauftragsmenge von ca. (3-8g)/600m Stranglänge
für die Fixierung des den Tabak fixierenden Umhüllungsstreifens und eine Leimauftragsmenge
von ca. 10 bis 30 g/600m Stranglänge für die Fixierung eines Umhüllungsstreifens eines
Filterstranges, wobei die Stranggeschwindigkeit ca. 200 bis über 600 m/min beträgt.
Es wurden aber in Ausnahmefällen auch schon Anlagen mit einer Stranggeschwindigkeit
von mehr als 600 m/min, wie z.B. 700 m/min oder mehr, realisiert, und es ist nicht
auszuschließen, dass zur Reduzierung der Herstellkosten die Stranggeschwindigkeit
grundsätzlich noch weiter gesteigert wird.
[0005] Ein Nachteil der oben beschriebenen Lösung ist darin zu sehen, dass der Leim aufgrund
der Reibung an der Innenwandung der Düse über den Querschnitt verteilt ungleichmäßig
aus der Düse austritt. Die Leimaustrittsgeschwindigkeit ist dadurch und aufgrund der
vorherrschenden laminaren Strömung in der Mitte der Düsenöffnung deutlich größer als
in dem Randabschnitt der Düsenöffnung und weist einen parabelförmigen Verlauf über
den Querschnitt auf. Da zur Schaffung einer Leimspur mit einer bestimmten Breite eine
bestimmte Mindestmenge an Leim über die gesamte Breite der Leimspur aufgetragen werden
muss, und die Leimaustrittsgeschwindigkeit in der Mitte der Düsenöffnung aufgrund
der oben beschriebenen Problematik zwangsläufig höher als in der Randzone ist, wird
der Leim in der Mitte der Düsenöffnung im Vergleich zu der eigentlich erforderlichen
Leimmenge pro Fläche in einer überhöhten Menge aufgetragen. Ferner ist die Zeitspanne,
in der der Umhüllungsstreifen an den parallel zu der Transportrichtung gerichteten
Randabschnitten der Düsenöffnung vorbeigeführt wird, aufgrund der Kreisform der Austrittsöffnung
der Düse deutlich geringer als die Zeitspanne, in der der Umhüllungsstreifen an dem
Mittenabschnitt der Austrittsöffnung vorbeigeführt wird. Beide Umstände führen im
Ergebnis dazu, dass in der Mitte der Leimspur deutlich mehr Leim als in den Randabschnitten
aufgetragen wird. Grundsätzlich ist es aber wünschenswert, den Leim für eine Leimspur
mit einer großen Klebkraft möglichst gleichmäßig aufzutragen, wobei eine vorgegebene
Mindestmenge an Leim nicht unterschritten werden sollte.
[0006] Aufgrund der Überhöhung der Leimaustrittsgeschwindigkeit und damit auch der Leimmenge
in der Mitte der Austrittsöffnung der Düse tritt der Leim in der Mitte der Austrittsöffnung
zu einem größeren Anteil durch den porösen Umhüllungsstreifen hindurch, ohne zur Verklebung
der Ränder des Umhüllungsstreifens beizutragen. Dieser Effekt wird auch als Leimdurchschlag
bezeichnet. Der Leimdurchschlag ist proportional zur Porosität des Umhüllungsstreifens
und führt neben einer unerwünschten möglichen geschmacklichen Veränderung der Produkte
zu einer unerwünschten Verschmutzung der gesamten Vorrichtung und der nachfolgenden
Produkte. Durch den Leimdurchschlag wird die Klebkraft zusätzlich zu der Reduzierung
der Klebkraft aufgrund der unterschiedlichen Verteilung weiter verringert.
[0007] Da das Filtermaterial außerdem bei der Strangherstellung stark komprimiert wird und
erst durch das Trocknen des aufgebrachten Acetats vernetzt in sich formstabilisiert
wird, übt das Filtermaterial zum Zeitpunkt des Verklebens noch eine verhältnismäßig
hohe Rückstellkraft auf. Aus diesem Grund wird auf den Umhüllungsstreifen eine Heißleimnaht
mit einer hohen sofort wirksamen Klebkraft aufgetragen. Da der Heißleim aber nicht
alterungsbeständig ist, und die Filter nicht in jedem Fall zeitnah weiterverarbeitet
werden, oder die Verklebung anschließend zu anderen Zwecken wieder erwärmt werden
kann, kann die Verklebung der Ränder optional durch eine zweite, auch als Unterstützungsnaht
bezeichnete, parallel zu der Heißleimnaht verlaufende Kaltleimnaht stabilisiert werden.
In Zigarettenmaschinen wird der Umhüllungsstreifen zum Aushärten der Kaltleimnaht
mit einem möglichst geringen Abstand an einem Heizsteg vorbeigeführt, während bei
Filtermaschinen nur die Heißleimnaht während des Produktionsprozesses durch einen
Kühlsteg ausgehärtet wird. Die bei der Filtermaschine vorgesehene optionale Kaltleimnaht
härtet im Gegensatz zu der Zigarettenherstellung ohne eine externe Energiezufuhr aus.
Grundsätzlich kann die überschüssige Leimmasse sowohl den Aushärtungsprozess als auch
die Führung des Umhüllungsstreifens als solches nachteilig beeinflussen.
[0008] Die Kaltleimspur und die Heißleimspur werden parallel auf einem sehr schmalen Randabschnitt
des Umhüllungsstreifens des Filters aufgebracht. Aufgrund des sehr schmalen Randstreifens
müssen die Leimspuren mit einer möglichst geringen Formabweichung von einem vorgegebenen
Verlauf und einer vorgegebenen Breite aufgetragen werden.
[0009] Die Verklebung des Filterstranges über die zwei parallel ausgerichteten Leimspuren
bereitet daher erhebliche konstruktive Probleme und ist darüber hinaus sehr kostenintensiv.
[0010] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Vorrichtung bereitzustellen, mit der eine Leimspur mit einer Leimmenge von (3g bis
45g)/600m mit einer möglichst hohen Klebkraft auf einen mit Transportgeschwindigkeiten
von wenigstens 100m/min bewegten Umhüllungsstreifen aufgebracht werden kann.
[0011] Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Düse eine im Querschnitt
rechteckige Austrittsöffnung aufweist, welche mit der längeren Randseite in einem
Winkel von 80 - 100 Grad, bevorzugt senkrecht, zu der Bewegungsrichtung des Umhüllungsstreifens
ausgerichtet ist, und die kürzere Randseite der Austrittsöffnung eine Länge von 0,1
bis 0,5 mm, bevorzugt von 0,2 bis 0,5 mm und besonders bevorzugt von 0,4 mm in Transportrichtung
des Umhüllungsstreifens aufweist. Durch die vorgeschlagene Lösung kann eine erheblich
gleichmäßigere und in Bezug zu der aufgetragenen Leimmenge auch breitere Leimspur
aufgetragen werden, welche im Ergebnis zu einer erheblich höheren Klebkraft der miteinander
verklebten Ränder des Umhüllungsstreifens bei einem gleichzeitig stark reduzierten
Leimdurchschlag führt. Dadurch wird es insbesondere ermöglicht, den Filterstrang trotz
der hohen Rückstellkraft des Filtermaterials mit nur einer einzigen Leimnaht, bevorzugt
einer Kaltleimnaht, zu verkleben, wobei der Kühlsteg in diesem Fall durch einen Heizsteg
zum schnelleren Aushärten der Kaltleimnaht ersetzt werden kann. Diese gleichmäßigere
Verteilung des Leimes ist dadurch begründet, dass der Verlauf der Leimaustrittsgeschwindigkeit
quer zu der Transportbewegung des Umhüllungsstreifens erheblich gleichmäßiger und
konstanter ist, und die Überhöhung der Leimaustrittsgeschwindigkeit in der Mitte der
Austrittsöffnung nicht so stark ausgeprägt ist. Ferner weist die Austrittsöffnung
aufgrund der Rechteckform in Transportrichtung des Umhüllungsstreifens über die gesamte
Breite der Leimspur eine konstante Weite auf, so dass die Durchlaufzeit des Umhüllungsstreifens
unter der Austrittsöffnung über die Breite der Leimspur und damit auch die dabei aufgetragene
Menge an Leim konstant ist.
[0012] Beide Umstände tragen dazu bei, dass die Verteilung des Leimes in Querrichtung der
Leimspur erheblich gleichmäßiger als bei einer Verwendung einer herkömmlichen Düse
mit einer kreisförmigen Austrittsöffnung ist. Es hat sich dabei insbesondere herausgestellt,
dass durch die vorgeschlagene Lösung eine Leimnaht mit einer vergleichsweise hohen
und konstanten Klebkraft der miteinander verklebten Ränder des Umhüllungsstreifens
und zwar nahezu unabhängig von der Transportgeschwindigkeit des Umhüllungsstreifens
erzielt werden kann.
[0013] Durch die gleichmäßigere Verteilung des Leimes kann der sogenannte Leimdurchschlag
durch den Umhüllungsstreifen verringert werden, so dass die aufgebrachte Leimmenge
insgesamt zu einem erheblich größeren Anteil für die Verklebung der Ränder genutzt
wird und die Verklebung dadurch bei gleicher Leimmenge fester ist.
[0014] Ferner wird der Effekt des gleichmäßigeren Leimauftrages dadurch begünstigt, indem
die Austrittsfläche der Austrittsöffnung durch die vorgeschlagene Bemessung gegenüber
den bisher verwendeten Düsen verkleinert wird. Dadurch wird die Austrittsgeschwindigkeit
des Leimes bewusst vergrößert. Durch die größere Austrittsgeschwindigkeit werden die
Strömungsverhältnisse des Leimes in der an die Innenwandung der Düse angrenzenden
Randzone bewusst von dem laminaren Verlauf an den turbulenten Verlauf angenähert,
wodurch das Strömungsprofil im Querschnitt von der Parabelform an eine Rechteckform
angenähert wird. Dadurch wird der Verlauf der Leimaustrittsgeschwindigkeit über die
Querschnittsfläche der Austrittsöffnung der Düse weiter vergleichmäßigt und der Leimdurchschlag
weiter verringert. Es hat sich erstaunlicherweise in Versuchen herausgestellt, dass
allein eine Austrittsöffnung mit einer Rechteckform und derselben Querschnittsfläche
wie die bisher verwendete kreisförmige Austrittsöffnung noch nicht zu einer verbesserten
Leimspur in der erwünschten Weise führt. Die erhöhte Klebkraft wird erst durch die
vorgeschlagenen Abmessungen, also durch eine Verkleinerung der Querschnittsfläche,
mit der dadurch bewirkten Veränderung des Strömungsprofils erreicht.
[0015] Im Ergebnis wird es durch die vorgeschlagene Lösung ermöglicht, die Ränder des Umhüllungsstreifens
erheblich fester miteinander zu verkleben, wodurch insbesondere bei der Herstellung
des Filterstranges die Heißleimspur entfallen kann.
[0016] Unter dem Begriff "rechteckförmig" sollen alle Querschnittsformen auch mit gerundeten
Ecken und/oder nicht parallel zueinander ausgerichteten gegenüberliegenden Randseiten
verstanden werden, soweit die Querschnittsform zwei unterschiedlich lange Hauptachsen
aufweist und einer Rechteckform angenähert werden kann. Ferner kann die Querschnittsform
auch zu einer Knochenform oder einem extremen Oval mit einer länglichen Formgebung
abgewandelt werden, deren Hauptachsen mit der jeweils größeren Länge dann der Randseite
mit der größeren Länge der Rechteckform entsprechen und entsprechend zu dem vorbei
bewegten Umhüllungsstreifen ausgerichtet sind.
[0017] Weiter wird vorgeschlagen, dass die längere Randseite der Austrittsöffnung eine Länge
von 0,6 bis 2,0 mm, bevorzugt von 0,8 bis 1,6 mm aufweist. Durch die vorgeschlagene
Bemessung der Austrittsöffnung wird in Verbindung mit der vorgeschlagenen Bemessung
der kürzeren Randseite eine Öffnungsquerschnittsfläche geschaffen, durch die sich
die oben beschriebenen günstigen Strömungsverhältnisse mit den beschriebenen Vorteilen
besonders einfach verwirklichen lassen.
[0018] Eine besonders breite und gleichmäßige Leimspur und damit eine feste Verklebung der
Ränder des Umhüllungsstreifens kann dadurch erzielt werden, wenn die längere Randseite
der Austrittsöffnung eine Länge von ca. 1,6 mm und die kürzere Randseite der Austrittsöffnung
eine Länge von ca. 0,4 mm aufweist. Durch die vorgeschlagene Lösung konnte eine ununterbrochene
Leimspur mit einer in Bezug zu der Leimmenge großen Breite von annähernd 1,6 mm verwirklicht
werden, welche mit einer herkömmlichen Düse mit einer kreisförmigen Austrittsöffnung
von 1,6 mm Durchmesser nur durch eine erhebliche Erhöhung der aufgetragenen Leimmenge
je Länge des Umhüllungsstreifens zu verwirklichen war.
[0019] Bezogen auf das vorgenannte Beispiel konnte eine besonders feste Verklebung der Randseiten
dadurch verwirklicht werden, indem die Austrittsöffnung eine Querschnittsfläche von
0,2 bis 0,8 mm
2, bevorzugt von 0,4 bis 0,7 mm
2, aufweist. Die vorgeschlagene Querschnittsfläche entspricht ca. einem Drittel der
Querschnittsfläche der runden Vergleichsdüse mit einer kreisförmigen Austrittsöffnung
mit einem Durchmesser von 1,6 mm. Die Austrittsgeschwindigkeit wird dadurch bei einer
identischen Austrittsmenge an Leim je Länge des Umhüllungsstreifens verdreifacht.
Bezogen auf die Runddüse mit 1,6 mm Durchmesser hat sich die vorgeschlagene Austrittsfläche
als besonders vorteilhaft hinsichtlich der zu erzielenden Klebkraft herausgestellt,
wobei eine besonders gleichmäßige Leimspur mit einem geringen Leimdurchschlag und
einer hohen Klebkraft in diesem Fall dadurch erzielt werden kann, wenn der Leim in
einer Leimmenge von (10 bis 30g)/bezogen auf eine Länge des Umhüllungsstreifens von
600m bei Filtern und eine Leimmenge von ca. 3-8g/(600m) bei Zigaretten aufgetragen
wird.
[0020] Weiter wird vorgeschlagen, dass eine Fördereinrichtung vorgesehen ist, mit der der
Leim kontinuierlich aus einem Leimreservoir zu der Düse hingefördert wird, und dass
die Fördereinrichtung den Leim mit einem Druck von max. 4 bar fördert. Durch die vorgeschlagene
Fördereinrichtung und den vorgeschlagenen Förderdruck kann der Leim in Abstimmung
auf die vorgeschlagene Form und Größe der Austrittsöffnung optimal aufgetragen werden.
[0021] Ferner kann die Austrittsöffnung durch ein Sieb abgedeckt sein. Das Sieb ist durch
eine Vielzahl von kleineren Austrittsöffnungen gebildet, welche bevorzugt regelmäßig
angeordnet sind und z.B. auch rund sein können. Durch die Vielzahl der Austrittsöffnungen
kann der austretende Leimstrom weiter vergleichmäßigt werden. In diesem Fall ist die
zur Verfügung stehende freie Durchströmfläche auf die Summe der Fläche der kleineren
Durchströmöffnungen begrenzt, welche dann in der Summe z.B. eine vergleichbare freie
Durchströmfläche bilden. Die Austrittsöffnung wird dazu in der Querschnittsfläche
zunächst vergrößert und dann durch das Sieb wieder entsprechend verkleinert. Die kleineren
Austrittsöffnungen des Siebes sind damit auf einer rechteckförmigen Grundfläche angeordnet,
durch welche derselbe positive Effekt zur Erhöhung der Klebkraft erzielt werden kann.
[0022] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Düse in Bezug zu Ihrer Längsachse winkelverstellbar
ausgebildet ist. Durch die vorgeschlagene Lösung kann die Austrittsöffnung in verschiedene
Stellungen zu dem Umhüllungsstreifen verdreht werden. Da die Austrittsöffnung gemäß
dem erfindungsgemäßen Vorschlag rechteckförmig ausgebildet ist, ergibt sich durch
die Verdrehung der Austrittsöffnung eine andere Leimspurbreite, da die projizierte
Breite der Austrittsöffnung in Bewegungsrichtung des Umhüllungsstreifens dadurch verändert
wird.
[0023] Weiter wird vorgeschlagen, dass eine Antriebseinrichtung zur Verstellung der Düse
vorgesehen ist. Die Antriebseinrichtung kann z.B. eine elektromotorische, pneumatische
oder hydraulische Antriebseinrichtung sein, mittels derer der Verstellvorgang an sich
vereinfacht und insbesondere mit einer erhöhten Genauigkeit vorgenommen werden kann.
Ferner ist die Verstellung der Winkelausrichtung der Düse um ihre Längsachse z.B.
für einen schnellen Formatwechsel der übergeordneten Anlage sinnvoll, bei dem die
gesamte Anlage zur Herstellung von Produkten anderer Länge oder anderen Durchmessers
umgestellt wird. Dabei kann durch eine gesteuerte Verdrehung der Düse um ihre Längsachse
als entscheidende Größe die Leimspurbreite verändert werden, wobei die Leimmenge dann
durch eine Ansteuerung der Fördereinrichtung gesteuert werden kann. Sinnvollerweise
erfolgt die Ansteuerung der Fördereinrichtung und die Ansteuerung der Antriebseinrichtung
dann gekoppelt, so dass die flächenbezogene Leimmenge der Leimspur konstant sein kann.
Außerdem ist es denkbar, mittels der Antriebseinrichtung die Stellung der Düse an
sich relativ zu dem Umhüllungsstreifen zu verändern, sofern die Leimspur aus einer
anderen Richtung aufgetragen werden soll. Der Verstellvorgang der Düse kann dabei
sowohl automatisiert als auch manuell vorgenommen werden.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt einer Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Produkten der
Tabak verarbeitenden Industrie mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Auftragen
einer Leimspur auf einen Umhüllungsstreifen;
- Fig. 2:
- eine vergrößerte Darstellung einer Düse mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Austrittsöffnung;
und
- Fig. 3:
- die End-Klebkraft einer mit einer herkömmlichen Düse erzeugten Leimspur im Vergleich
zu der End-Klebkraft der mit einer erfindungsgemäßen Düse erzeugten Leimspur.
[0025] In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beleimen eines bewegten Umhüllungsstreifens
4 mit einer Düse 8 einer Auftragseinrichtung 1 zu erkennen. Der Umhüllungsstreifen
4 ist z.B. ein Strang eines endlosen Zigarettenpapiers oder Filterpapiers, welcher
in bekannter Weise von unten zugeführt wird und über eine Umlenkeinrichtung 5 auf
ein ebenfalls endloses Formatband 7 aufgelegt wird. Gleichzeitig wird auf den umgelenkten
Umhüllungsstreifen 4 von oben ein endloser Tabak- oder Filtermaterialfaserstrang 3
aufgelegt. Das Formatband 7 wird über eine zweite Umlenkeinrichtung 6 auf einen Formatgrund
geführt und dient dem Transport des Umhüllungsstreifens 4 mit dem aufgelegten Tabak-
oder Filtermaterialfaserstrang 3 während der weiteren Bewegung auf dem Formatgrund.
Der Formatgrund selbst ist einschließlich nicht dargestellter darauf angeordneter
Deckleisten mit einer Formgebung versehen, durch die insgesamt ein Formgebungskanal
gebildet wird, durch den der Umhüllungsstreifen 4 während der Transportbewegung um
den Tabak- oder Filtermaterialfaserstrang 3 herumgeschlagen und anschließend zur Fixierung
an den übereinandergelegten Rändern miteinander verklebt wird. Ferner ist eine zweite
Auftragseinrichtung 12 mit einer Düse 11 im Unterlauf auf den Umhüllungsstreifen 4
gerichtet, über welche z.B. eine unterbrochene Leimspur mit regelmäßig angeordneten
beabstandeten Leimpunkten oder eine ununterbrochene Leimspur auf den Umhüllungsstreifen
4 zum Anheften von Filtersegmenten aufgetragen wird.
[0026] Das Formatband 7 transportiert den Umhüllungsstreifen 4 mit dem aufliegenden Tabak-
oder Filtermaterialstrang 3 mit einer Stranggeschwindigkeit von 100 bis über 600 m/min
an der feststehenden Düse 8 vorbei. Bei der Filterherstellung befindet sich die Austrittsöffnung
der Düse 8 in einem konstanten Abstand von 0,1 - 10 mm, vorzugsweise 0,2 - 5 mm, und
besonders bevorzugt 1,0 bis 2,5 mm zu dem Umhüllungsstreifen 4. Bei der Zigarettenherstellung
hingegen liegt die Düse 8 mit der Austrittsöffnung unmittelbar an dem Umhüllungsstreifen
4 an, die Leimspur wird praktisch kontaktierend aufgetragen. Alternativ kann auch
die Leimspur bei der Filterherstellung kontaktierend aufgetragen werden. Die erste
Auftragseinrichtung 1 umfasst ferner eine nicht dargstellte Zahnradpumpe, welche der
Düse 8 eine Kaltleimmasse mit einem Druck von max. 4 bar zuführt.
[0027] In der Fig. 2 ist die Düse 8 in einer vergrößerten Darstellung in Sicht auf eine
an der stirnseitigen Fläche vorgesehene Austrittsöffnung 2 eines Strömungskanals der
Düse 8 zu erkennen. Der Kaltleim strömt durch den Strömungskanal der Düse 8 und tritt
durch die Austrittsöffnung 2 aus der Düse 8 aus und wird dabei auf den vorbeibewegten
Umhüllungsstreifen 4 aufgetragen. Die Austrittsöffnung 2 ist rechteckförmig geformt
und in der in der Darstellung der Fig. 1 gezeigten Stellung so zu dem Umhüllungsstreifen
4 ausgerichtet, dass die längere Randseite 9 senkrecht zu der Bewegungsrichtung des
Umhüllungsstreifens 4 ausgerichtet ist.
[0028] Für das Beispiel einer eine Runddüse mit 1,6 mm Durchmesser ersetzenden Rechteckdüse
gilt:
Die längere Randseite 9 weist in der dargestellten Ausführungsform eine Länge B von
ca. 1,6 mm und die kürzere Randseite A weist eine bevorzugte Länge A von ca. 0,4 mm
auf, so dass sich rein rechnerisch eine Querschnittsfläche von ca. 0,64 mm2 ergibt. Die kürzere Randseite A kann auch eine Länge von 0,2 oder 0,3 mm aufweisen,
wichtig ist für die erfindungsgemäße Ausbildung der Düse 8 nur, dass die längere Randseite
9 wesentlich länger als die kürzere Randseite 10 ist und quer zu der Transportbewegung
des Umhüllungsstreifens 4 ausgerichtet ist, so dass die Leimaustrittsmenge quer zu
der Bewegungsrichtung des Umhüllungsstreifens 4 im Vergleich zu der bisher verwendeten
Düse 8 mit einer kreisförmigen Austrittsöffnung mit gleichermaßenen Längs- und Queranteilen
vergleichmäßigt ist. Ferner ist die Leimaustrittsgeschwindigkeit im Mittel durch die
verkleinerte Austrittsöffnung 2 mit der Querschnittsfläche von 0,64 mm2 größer als bei der bisher verwendeten Düse 8 mit der kreisförmigen Austrittsöffnung,
so dass das Strömungsprofil des austretenden Leimstromes der turbulenten Strömung
mit einem rechteckförmigen Strömungsprofil angenähert ist, bei der die reibungsbedingte
Randzone mit der geringeren Leimaustrittsgeschwindigkeit wesentlich schmaler ausgebildet
ist.
[0029] Durch dieses vorteilhafte Strömungsprofil kann eine der Länge der längeren Randseite
9 entsprechende Leimspurbreite von annähernd 1,6 mm mit einer erheblich gleichmäßigeren
Verteilung des Leimes über die Breite der Leimspur erzielt werden, wodurch eine Runddüse
mit 1,6 mm ersetzt werden kann. Sofern andere Leimspurbreiten verwirklicht werden
sollen, muss die Länge B der längeren Randseite 9 entsprechend angepasst werden, wobei
die Breite der Leimspur durch die Bemessung der Länge B erheblich genauer festgelegt
werden kann.
[0030] Außerdem kann die Leimspur in der Breite wesentlich genauer entsprechend einer vorgegebenen
Leimspurbreite und mit einem wesentlich genaueren Verlauf aufgetragen werden. Dadurch
kann die Klebkraft der Leimspur bei gleicher Leimmenge erhöht und gleichzeitig der
zu vermeidende Leimdurchschlag verringert werden.
[0031] In der Fig. 3 ist die End-Klebkraft KK einer mit einer herkömmlichen Düse 8 mit einer
im Querschnitt runden Austrittsöffnung mit einem Durchmesser von 1,6 mm aufgetragenen
Leimspur durch die Kurve II und die End-Klebkraft KK einer mit einer erfindungsgemäßen
Düse 8 mit einer rechteckförmigen Austrittsöffnung gemäß der Darstellung in der Fig.
2 durch die Kurve I dargestellt. Die Kurven I und II zeigen dabei die erzeugten End-Klebkräfte
KK nach dem Entnehmen der Produkte aus der Vorrichtung für verschiedene Stranggeschwindigkeiten
S von 100 m/min bis zu 600 m/min. Durch die gestrichelte Linie III ist die Anfangs-Klebkraft
dargestellt, welche von der Leimspur beim Durchlauf der Produkte durch die Vorrichtung
mindestens aufgebracht werden muss, um den Strang geschlossen zu halten.
[0032] Anhand der Darstellung ist deutlich zu erkennen, dass mit der erfindungsgemäßen Düse
8 eine Leimspur mit einer erheblich größeren End-Klebkraft KK für Stranggeschwindigkeiten
S ab ca. 200 m/min erzielt werden kann, wobei der Unterschied ab 400 m/min noch stärker
zunimmt.
[0033] Sofern Leimdüsen anderen Durchmessers mit runden Austrittsöffnungen verbessert werden
sollen, können die oben beschriebenen funktionalen Zusammenhänge in gleicher Weise
angewendet werden, wobei die Länge A der kürzeren Randseite 10 trotzdem zwischen 0,1
und 0,5 mm liegen sollte.
[0034] Ferner kann die Düse 8 auch um ihre Längsachse S verstellbar ausgebildet sein, so
dass die Ausrichtung die Austrittsöffnung 2 relativ zu dem vorbeibewegten Umhüllungsstreifen
4 verändert werden kann. So ist es z.B. denkbar, die Düse 8 so weit zu verdrehen,
dass die längere Randseite 9 in einem Winkel von z.B. 30 bis 60 Grad zu der Bewegungsrichtung
des Umhüllungsstreifens 4 ausgerichtet ist. Dadurch kann die Breite der aufgetragenen
Leimspur verändert werden. So ergibt sich rein mathematisch z.B. bei einem Winkel
von 30 Grad aufgrund der trigonometrischen Beziehungen eine Breite der Leimspur von
der Hälfte der Länge B der längeren Randseite 9. Dadurch können mit ein und derselben
Düse 8 sehr einfach verschiedene Leimspurbreiten verwirklicht werden.
1. Vorrichtung zum Auftragen einer Leimspur auf einen bewegten Umhüllungsstreifen (4)
eines stabförmigen Produktes der Tabak verarbeitenden Industrie mit
- einer gegenüber dem Umhüllungsstreifen (4) während des Auftragens der Leimspur feststehenden
Düse (8), an der der Umhüllungsstreifen (4) mit einer Stranggeschwindigkeit (S) von
wenigstens 100m/min vorbeibewegt wird, und mittels derer der Leim in einer Leimmenge
von (3g bis 45g)/600m auf den Umhüllungsstreifen (4) aufgetragen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Düse (8) eine im Querschnitt rechteckförmige Austrittsöffnung (2) aufweist,
welche mit der längeren Randseite (9) in einem Winkel von 80 bis 100 Grad, bevorzugt
senkrecht, zu der Bewegungsrichtung des Umhüllungsstreifens (4) ausgerichtet ist,
und
- die kürzere Randseite (10) der Austrittsöffnung (2) eine Länge (A) von 0,1 bis 0,6
mm, bevorzugt von 0,2 bis 0,5 mm und besonders bevorzugt von 0,4 mm in Transportrichtung
des Umhüllungsstreifens (4) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die längere Randseite (9) der Austrittsöffnung (2) eine Länge (B) von 0,6 bis 2,0
mm, bevorzugt von 0,8 bis 1,6mm aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die längere Randseite (9) der Austrittsöffnung (2) eine Länge (B) von ca. 1,6 mm
und die kürzere Randseite (10) der Austrittsöffnung (2) eine Länge (A) von ca. 0,4
mm aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Austrittsöffnung (2) eine Querschnittsfläche von 0,2 bis 0,8 mm2, bevorzugt von 0,4 bis 0,7 mm2, aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Leim in einer Leimmenge von (10 bis 30g)/600m auf den Umhüllungsstreifen (4)
aufgetragen wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Längenverhältnis der längeren Randseite (9) zu der kürzeren Randseite (10) der
Austrittsöffnung (2) zwischen 3,0 und 5,0 beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Fördereinrichtung vorgesehen ist, mit der der Leim kontinuierlich aus einem
Leimreservoir zu der Düse (8) hingefördert wird, und dass
- die Fördereinrichtung den Leim mit einem Druck von max. 4,0 bar fördert.
8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Austrittsöffnung (2) durch ein Sieb abgedeckt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Düse (8) in Bezug zu Ihrer Längsachse (S) winkelverstellbar ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Antriebseinrichtung zur Verstellung der Düse (8) vorgesehen ist.