[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Übergeben von stabförmigen Rauchartikel
mit einer Transfereinheit zum Übergeben der stabförmigen Rauchartikel von einer längs
fördernden ersten Fördereinheit an eine quer fördernde zweite Fördereinheit und mit
einem Antrieb für die Transfereinheit, wobei die Transfereinheit mindestens eine Aufnahme
für mindestens einen zu übergebenden stabförmigen Rauchartikel aufweist.
[0002] Bei der Produktion von stabförmigen Rauchartikeln, beispielsweise Zigaretten oder
Zigarettenhülsen, wird der Tabak zunächst manuell oder maschinell einer Verteilereinheit
zugeführt. Darin wird der Tabak aufbereitet und aufgelockert und schließlich über
einen Saugstrangförderer, welcher den Tabak fließbandähnlich als einen endlosen Tabakstrang
transportiert, einer Strangeinheit zugeführt.
[0003] Die Strangeinheit sorgt dafür, dass der offene Tabakstrang in Papier eingewickelt,
in der Regel in eine zylindrische Form gebracht wird und das Papier verleimt wird.
Somit entsteht ein endloser, geführter Tabakstrang. Dieser Tabakstrang wird dann während
des Transports durch die Strangeinheit in einzelne zylindrische Tabakstöcke geschnitten,
welche in der Regel die doppelte Länge der späteren fertigen Tabakstöcke im Produkt
aufweisen.
[0004] Es ist allerdings auch möglich, auf vorgenannte Weise durch Weglassen des Tabaks
lediglich zylindrische Papierhülsen herzustellen, welche später, beispielsweise erst
vom Verbraucher mit Tabak gefüllt werden. Im Folgenden wird unter einem stabförmigen
Rauchartikel auch eine solche Leerhülse verstanden.
[0005] In der Strangeinheit werden der Tabakstrang und die Tabakstöcke produktionsbedingt
längs oder längsaxial transportiert, also in Richtung der Längsachse des stabförmigen
Rauchartikels.
[0006] Für das weitere Herstellungsverfahren der stabförmigen Rauchartikel ist es allerdings
notwendig, dass die aus dem endlosen Tabakstrang geschnittenen Tabakstöcke nicht mehr
axial, sondern stattdessen quer zu ihrer Längsachse transportiert werden, da die Tabakstöcke
sonst nicht effizient und beschädigungsfrei maschinell handhabbar und weiterzuverarbeiten
sind.
[0007] Insbesondere werden die doppeltlangen geformten Tabakstöcke bzw. Leerhülsen für das
Ein- oder Ansetzten von Filtern in der Regel in Mulden auf der Oberfläche von rotierenden
zylindrischen Trommeln transportiert, wobei die Tabakstöcke achsparallel zur Achse
der Trommel angeordnet sind. Die doppeltlangen geformten Tabakstöcke werden hierzu
mittig in zwei Tabakstöcke zertrennt, gespreizt und ein Filter wird zwischen die beiden
Tabakstöcke gesetzt. Wird nun auch der Filter noch einmal mittig zertrennt, erhält
man zwei Zigaretten gewünschter Länge.
[0008] Bei vorgenanntem Herstellungsprozess ist somit eine Änderung der Transportrichtung
der stabförmigen Rauchartikel von der längsaxialen Transportrichtung in die queraxiale
Transportrichtung notwendig.
[0009] Vorrichtungen bzw. Transfereinheiten, welche eine solche Änderung der Transportrichtung
bewirken, sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 31 22 639 A1 oder der
US 5,327,803 A, bekannt. Hierbei werden die stabförmigen Artikel durch mehrere rotierende Arme einer
Transfereinheit übergeben. Die Transfereinheit wird hierbei mittels eines über eine
Zahnscheibe geführten Zahnriemens angetrieben.
[0010] Der Zahnriemen wiederum wird in der Regel durch einen Motor angetrieben. Zur Synchronisation
mit der nachfolgenden zweiten Fördereinheit wird diese ebenfalls über Riemen durch
den gleichen Motor angetrieben.
[0011] Auch aus der
US 2004/0144620 A1 ist es bekannt, zum Übertragen der Rotation von einem Motor an eine Vorrichtung zum
Umdrehen von Rauchartikeln eine Scheibe mit einem Riemen anzutreiben.
[0012] Problematisch ist hierbei, dass durch die Verwendung von unter Spannung stehenden
Zahnriemen hohe Querkräfte auf die angetriebene Vorrichtung wirken. Zudem entsteht
bei der Verwendung von Zahnriemen, Getrieben und Übersetzungen ein erhöhter Verschleiß,
was einen gewissen Wartungsaufwand mit sich bringt, und ein Spiel bei der Bewegung,
was die Präzision der Vorrichtung negativ beeinflusst. Weiterhin bedingt eine solche
Vorrichtung einen hohen Platzbedarf und eine hohe Geräuschbelastung.
[0013] Schließlich ist bereits bei der Montage der Vorrichtung ein Einspannen des Riemens
und eine Justage notwendig.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt somit das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zum Übergeben von stabförmigen Rauchartikeln anzugeben, welche die zuvor beschriebenen
Nachteile aus dem Stand der Technik vermeidet.
[0015] Die vorliegende Erfindung schlägt eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Übergeben von
stabförmigen Rauchartikeln mit einem Direktantrieb vor.
[0016] Dadurch, dass ein Direktantrieb als Antrieb zum Antreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwendet wird, ist der Einsatz von Riemen oder Zahnriemen und/oder Getrieben überflüssig.
Die Antriebs- und die Arbeitsmaschine in Form einer Transfereinheit sind also direkt
miteinander verbunden. Dadurch werden unter anderem der Verschleiß der und die Querkräfte
auf die Transfereinheit reduziert, was zu einer wartungsärmeren Vorrichtung führt.
[0017] Zudem ermöglicht ein Direktantrieb eine sehr viel kompaktere Bauweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, welche zudem insbesondere durch die Verwendung von Elektromotoren geräuschärmer
gestaltet werden kann.
[0018] Auch weist die erfindungsgemäße Vorrichtung aufgrund des Direktantriebs verbesserte
Regeleigenschaften auf, da ein Spiel wie bei der Verwendung von Zahnriemen und Getrieben
gar nicht erst entstehen kann.
[0019] Schließlich ermöglicht das Vorsehen eines Direktantriebes eine verbesserte Handhabbarkeit
und Bedienbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, da beispielsweise bei der Montage
keine aufwändige Justage wie bei einem Zahnriemen notwendig ist. Auch ein vereinfachtes
und beschleunigtes Auswechseln von einzelnen Komponenten oder dem Antrieb selbst wird
durch die gute Zugänglichkeit und vereinfachte Montage bzw. Demontage erreicht.
[0020] Unter einer längs fördernden ersten Fördereinheit bzw. einer quer fördernden zweiten
Fördereinheit werden Fördereinheiten verstanden, welche die stabförmigen Rauchartikel
in Richtung ihrer Längsachse bzw. quer zur ihrer Längsachse fördern.
[0021] Insofern betrifft die vorliegende Erfindung gemäß einer weiteren Lehre insbesondere
auch ein System aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und einer längs fördernden
ersten Fördereinheit und einer quer fördernden zweiten Fördereinheit.
[0022] Die Transfereinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, häufig auch Spinne genannt,
weist bevorzugt mehrere Aufnahmen für die stabförmigen Rauchartikel auf, welche insbesondere
muldenförmig gestaltet sein können. Diese sind bevorzugt an Armen einer rotierenden
Scheibe angeordnet, welche dann die stabförmigen Rauchartikel aufnehmen und wieder
abgeben. Durch das Vorsehen von mehreren muldenförmigen Aufnahmen, insbesondere 4
bis 12, besonders bevorzugt 8 Aufnahmen, wird die notwendige Drehzahl des Antriebs
verringert, da mehrere Übergaben pro Umdrehung stattfinden können.
[0023] Bevorzugt werden die stabförmigen Rauchartikel hierbei durch Ansaugen in oder an
der Aufnahme gehalten. Dazu kann beispielsweise ein Saugluftkanal vorgesehen sein,
welcher in der muldenförmigen Aufnahme mündet, wobei durch periodisches An- und Abschalten
der Saugluft die stabförmigen Rauchartikel aufgenommen und wieder abgegeben werden
können. Hierzu kann insbesondere eine sogenannte unter Unterdruck stehende Saugluftkammer
vorgesehen sein, mit welcher die Saugluftkanäle der einzelnen Aufnahmen, beispielsweise
aufgrund der Rotation Arme, periodisch kommunizieren. Durch die Verwendung von Saugluft
kann eine besonders schonende und beschädigungsarme Übergabe der stabförmigen Rauchartikel
erfolgen.
[0024] Es ist besonders bevorzugt, wenn die muldenförmige Aufnahme der Art gestaltet ist,
dass die stabförmigen Rauchartikel im Wesentlichen von oben, schräg oben oder seitlich,
also in jedem Fall quer zur Längsförderrichtung, aufgenommen werden können.
[0025] Es ist allerdings auch möglich, eine mechanische Greifvorrichtung vorzusehen, welche
die stabförmigen Rauchartikel reibschlüssig oder formschlüssig zumindest teilweise
umfasst und von der ersten an die zweite Fördereinheit übergibt.
[0026] Die erste Fördereinheit ist insbesondere Teil einer Strangeinheit, während die zweite
Fördereinheit beispielsweise eine Übergabetrommel als Teil eines Filtereinsetzers
sein kann.
[0027] Wie bereits oben ausgeführt, wird im Rahmen dieser Anmeldung unter stabförmigen Rauchartikeln
nicht nur ein mit Tabak gefüllter geformter Tabakstock angesehen, sondern auch eine
Leerehülse oder Leerhülse.
[0028] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Richtung und die Geschwindigkeit der mindestens einen Aufnahme beim Aufnehmen
des stabförmigen Rauchartikels an die erste Fördereinheit und bei der Abgabe des stabförmigen
Rauchartikels an die zweite Fördereinheit angepasst sind.
[0029] Dadurch wird sichergestellt, dass eine reibungslose Übergabe der leicht zu beschädigenden
und empfindlichen stabförmigen Rauchartikel vollzogen werden kann. Da sich die stabförmigen
Rauchartikel in der ersten Fördereinheit in längsaxialer Richtung bewegen und da die
Richtung und Geschwindigkeit der mindestens einen Aufnahme beim Aufnehmen des stabförmigen
Rauchartikels an die erste Fördereinheit angepasst ist, bewegt sich die Aufnahme ebenfalls
im Wesentlichen in die längsaxiale Richtung mit im Wesentlichen der Geschwindigkeit
der stabförmigen Rauchartikel. Unter im Wesentlichen gleicher Geschwindigkeit wird
allerdings auch verstanden, dass die Aufnahmen in längsaxialer Richtung beim Aufnehmen
einen Geschwindigkeitsüberschuss gegenüber den stabförmigen Rauchartikeln aufweisen
können. Dadurch wird sichergestellt, dass ein nachfolgender Tabakstrang bzw. Leerhülsen
nicht auf den bereits aufgenommenen stabförmigen Rauchartikel auflaufen.
[0030] Da sich die stabförmigen Rauchartikel in der zweiten Fördereinheit quer zur Längsförderrichtung
der stabförmigen Rauchartikel bewegen und da die Richtung und Geschwindigkeit der
mindestens einen Aufnahme bei der Abgabe des stabförmigen Rauchartikels an die zweite
Fördereinheit angepasst ist, bewegt sich die Aufnahme ebenfalls im Wesentlichen quer
zur Längsförderrichtung der stabförmigen Rauchartikel mit im Wesentlichen der Geschwindigkeit
der Aufnahmen der zweiten Fördereinheit für die stabförmigen Rauchartikel.
[0031] Das Vorsehen eines Direktantriebs vereinfacht nun die reibungslose Übergabe der stabförmigen
Rauchartikel, da durch die nur geringe Wartungsanforderungen und eine im Vergleich
zur Verwendung von Zahnriemen entfallene Justage eine sicherere und präzisere Übergabe
stattfindet.
[0032] Es ist besonders bevorzugt, wenn der Direktantrieb ein Torquemotor ist. Unter einem
Torquemotor wird ein hochpoliger, elektrischer Direktantrieb verstanden, welcher bei
geringen Drehzahlen hohe Drehmomente erzeugt. Dies wird insbesondere durch die erhöhte
Polzahl erreicht. Durch das hohe Drehmoment kann insbesondere eine große Beschleunigung
erreicht werden, so dass die Transfereinheit schnell auf die gewünschte Geschwindigkeit
gebracht werden kann. Auch werden durch das hohe Drehmoment und die nicht benötigten
Getriebe und/oder Zahnriemen verbesserte Regeleigenschaften erzielt. Dadurch werden
insbesondere ein unnötiger Ausschuss und fehlgeschlagene Übergaben der stabförmigen
Rauchartikel durch asynchron laufende Einheiten vermieden.
[0033] Der Torquemotor kann sowohl als Außenläufer als auch als Innenläufer ausgestaltet
sein. Bei einem Außenläufer befindet sich der Stator innen, während sich der Rotor
als Läufer um den innenliegenden Stator bewegt. Bei einem Innenläufer ist es gerade
andersherum; hier befindet sich der Stator als fixiertes Element außen, während sich
der Rotor innerhalb des Stators dreht.
[0034] Es ist allerdings besonders bevorzugt, wenn der Direktantrieb als Innenläufer ausgebildet
ist. In diesem Fall können für die Transfereinheit benötigte Zuleitungen durch eine
fixierte Achse, welche durch den zylindrischen Rotor verläuft, geführt werden. Diese
Zuleitungen sind zum Beispiel eine Ölzuleitung zum Schmieren der Transfereinheit,
eine Wasserzuleitung zum Kühlen der Transfereinheit oder ein Vakuumsanschluss für
die Saugluft. So kann der Platz innerhalb des Direktantriebs ausgenutzt werden, um
einen besonders kompakten Aufbau zu realisieren.
[0035] Die Ausgestaltung des Direktantriebs als hohlzylindrischer Innenläufer ist insbesondere
bei der Gestaltung der Transfereinheit als Planetengetriebe oder Umlaufrädergetriebe
vorteilhaft. Bei bisher verwendeten Transfereinheiten, bei denen ein Planetengetriebe
verwendet wird, ist das Sonnenrad als innerer Teil fixiert, während das Planetenrad
als äußerer Teil angetrieben wird. Somit ergibt sich bei der vorgeschlagenen Ausgestaltung
mit Direktantrieb die Möglichkeit, durch das Vorsehen einer konzentrischen fixierten
Achse eine strukturelle Übereinstimmung zwischen den angetriebenen bzw. fixierten
Bauteilen von Transfereinheit und Antrieb zu erreichen. Dadurch ergibt sich zudem
ein besonders platzsparender und einfacher Aufbau.
[0036] Es ist weiterhin bevorzugt, wenn der Direktantrieb, insbesondere der Torquemotor,
ein permanenterregter Gleichstrommotor, ein geschalteter Reluktanzmotor oder ein Asynchronmotor
ist. Im Falle eines permanenterregten Gleichstrommotors wird beispielsweise keine
Energie für die Magnetfelderzeugung benötigt, wodurch dieser effizient arbeitet. Ist
der Direktantrieb ein geschalteter Reluktanzmotor, weist dieser eine hohe Robustheit
bei geringem Bauaufwand auf und weist auch bei niedrigen Drehzahlen eine hohe Drehmomentdichte
auf. Mit einem Asynchronmotor kann insbesondere eine lange Lebensdauer und eine besonders
konstante Drehzahl realisiert werden.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen die Transfereinheit
und der Direktantrieb eine gemeinsame Rotationsachse quer zur Längsförderrichtung
auf. Hierdurch wird eine weitere Vereinfachung des Aufbaus erzielt und eine kompakte
Bauweise der Vorrichtung erreicht. Hierzu kann insbesondere die Transfereinheit als
Planetengetriebe konstruiert sein und das Sonnenrad mit einer durch den hohlzylindrischen
Rotor durchgeführten Achse des Direktantriebs verbunden sein, während der Rotor des
Direktantriebs mit dem Planetenträger verbunden ist.
[0038] Wird der Direktantrieb als Servomotor betrieben, ist ein geschlossener Regelkreis
für den Direktantrieb vorgesehen. Der Betrieb kann hierbei momenten-, geschwindigkeits-
oder positionsgeregelt sein. Hierdurch kann eine Überwachung der Bewegung der Vorrichtung,
also insbesondere des Antriebs bzw. der Transfereinheit, durchgeführt werden, um einen
sicheren Betrieb der Transfereinheit zu gewährleisten. Durch die Gestaltung des Direktantriebs
als Servomotor kann auch eine Synchronisation des Direktantriebs der Transfereinheit
mit anderen Komponenten, insbesondere mit Fördereinheiten, beispielsweise der ersten
Fördereinheit und/oder der zweiten Fördereinheit, vorgesehen werden.
[0039] Es ist bevorzugt, wenn die Drehzahl des Direktantriebs zwischen 500 und 2000 U/min,
bevorzugt zwischen 800 und 1200 U/min, beträgt. Es hat sich herausgestellt, dass bei
diesen Drehzahlen und insbesondere acht Armen eine ausreichend schnelle und trotzdem
noch kontrollierte Übergabe der stabförmigen Rauchartikel an die und von den benachbarten
Fördereinheiten durch die Transfereinheit erzielt werden kann und gleichzeitig ein
verschleiß- und geräuscharmer Betrieb möglich ist. Insbesondere der Torquemotor als
so genannter Langsamläufer ermöglicht diese Drehzahlen bei ausreichend hohem Drehmoment.
[0040] Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die mindestens eine Aufnahme der Transfereinheit
im Wesentlichen eine elliptische Bahn beschreibt. Bevorzugt sind mehrere Aufnahmen
vorgesehen, wobei alle Aufnahmen besagte elliptische Bahn beschreiben. Durch die elliptische
Bahn wird erreicht, dass die Aufnahmen, wenn sie die kleine Halbachse kreuzen, eine
maximale Absolutgeschwindigkeit haben und wenn sie die große Halbachse kreuzen, eine
minimale Absolutgeschwindigkeit haben. Auf diese Weise können auf mechanischem Wege
verschiedene Geschwindigkeiten der Aufnahmen bei einer kontinuierlichen, periodischen
Bewegung erzielt werden. Zudem ist die Bewegung einer Aufnahme mit minimaler Geschwindigkeit
senkrecht zu einer Aufnahme mit maximaler Geschwindigkeit. Insofern kann eine besonders
flexible und an die Herstellung von stabförmigen Rauchartikeln angepasste Übergabe
auf kleinstem Raum erzielt werden. Eine kreisförmige Bahn kann allerdings ebenfalls
vorgesehen sein.
[0041] Die Realisierung einer elliptischen oder kreisförmigen Bahn kann beispielsweise durch
ein Planetengetriebe erzielt werden. Es ist aber auch möglich mit einem Planetengetriebe
von Kreis- oder Ellipsenbahnen abweichende Bahnen zu realisieren. Weiterhin kann mittels
eines Planetengetriebes eine kompakte und verschleißarme direkte Verbindung zwischen
Direktantrieb und Transfereinheit erreicht werden.
[0042] Um eine elliptische Bahn zu realisieren, können sich die Planetenräder beispielsweise
auf einer kreisförmigen Bahn bewegen. Jedem Planetenrad kann hierbei ein Arm mit einer
Aufnahme zugeordnet werden. Die Aufnahmen der Transfereinheit können allerdings in
Bezug auf ihr entsprechendes Planetenrad exzentrisch angeordnet werden, indem die
Aufnahmen an mit den entsprechenden Planetenrädern verbundenen Armen vorgesehen sind
und die Arme wiederum eine Kreisbewegung entgegen der Rotationsbewegung der Planetenräder
durchführen. Somit ergibt sich in Überlagerung dieser Bewegungen eine elliptische
Bahn der Aufnahmen.
[0043] Es ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorteilhaft,
wenn die Geschwindigkeit v1 der mindestens einen Aufnahme bei der Aufnahme der stabförmigen
Rauchartikel parallel zur Längsförderrichtung größer ist als die Geschwindigkeit v2
der mindestens einen Aufnahme bei der Abgabe der stabförmigen Rauchartikel quer zur
Längsförderrichtung. Ein solches Geschwindigkeitsverhältnis kann insbesondere durch
eine Ellipsenbahn der Aufnahmen erzielt werden. Diese Bewegung ist besonders vorteilhaft
für die Übergabe der stabförmigen Rauchartikel mittels der Transfereinheit, da so
die stabförmigen Rauchartikel bei einer höheren längsaxialen Geschwindigkeit im Bereich
der kleinen Halbachse durch die Aufnahmen aufgenommen werden können und im Bereich
der großen Halbachse bei einer geringeren Geschwindigkeit quer zur Längsachse abgegeben
werden können. Insofern kann eine besonders an die Herstellung von stabförmigen Rauchartikeln
angepasste Übergabe von einer mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden längs fördernden,
ersten Fördereinheit an eine mit geringerer Geschwindigkeit arbeitenden quer fördernden,
zweiten Fördereinheit auf kleinstem Raum erzielt werden.
[0044] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verhältnis von v1
zu v2 zwischen 2 und 6, insbesondere zwischen 3 und 5, liegt. Hierbei kann der Antrieb
im Bereich der gewünschten Drehzahl verschleißarm und geräuscharm betrieben werden,
wobei die Übergabe der stabförmigen Rauchartikel von der ersten Fördereinheit an die
zweite Fördereinheit ausreichend schnell mit den angepassten Geschwindigkeiten der
jeweiligen Fördereinheit erfolgen kann. Hierbei hat sich insbesondere eine Geschwindigkeit
für v1 von 10 bis 14 m/s und für v2 von 2 bis 4 m/s als optimal in Bezug auf eine
effiziente Produktion und gleichzeitig auf einen verschleißarmen und geräuscharmen
Antrieb der Transfereinheit herausgestellt.
[0045] Sind die Aufnahmen während der Übergabe parallel zur Längsförderrichtung ausgerichtet,
ergibt sich eine besonders einfache und kompakte Anordnung der Fördereinheiten vor
und nach der Transfereinheit, also der ersten und der zweiten Fördereinheit. Es ist
besonders bevorzugt, wenn die Aufnahmen eine Kreisbahn oder eine Ellipsenbahn beschreiben
und während der gesamten Zeit parallel zur Längsförderrichtung ausgerichtet sind.
Somit kann insbesondere eine Aufnahme und Abgabe der stabförmigen Rauchartikel an
jeder Position durchgeführt werden, da die stabförmigen Rauchartikel lediglich ihre
Position, nicht jedoch ihre Ausrichtung während des Umlaufs im Raum verändern.
[0046] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Mittel,
insbesondere eine elektrische Welle, zur Anpassung der Bewegung des Antriebs der ersten
und/oder zweiten Fördereinheit an die Bewegung des Antriebs der Transfereinheit vorgesehen.
Hierdurch kann eine Synchronisation der Bewegung unterschiedlicher Antriebe erzielt
werden, ohne auf weitere verschleißbehaftete und wartungsintensive mechanische Mittel
wie Zahnriemen oder mechanische Wellen zurückgreifen zu müssen. Dadurch verringert
sich der Ausschuss bei der Übergabe der stabförmigen Rauchartikel von der ersten Fördereinheit
mittels der Transfereinheit an die zweite Fördereinheit aufgrund von fehlgeschlagenen
Übergaben. Hierzu kann die erste und/oder zweite Fördereinheit zum Antrieb insbesondere
einen Servomotor aufweisen.
[0047] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere geeignet, in einer Vorrichtung
zur Herstellung von stabförmigen Rauchartikeln verwendet zu werden. Eine solche Vorrichtung
zur Herstellung von stabförmigen Rauchartikeln kann insbesondere auch einen so genannten
Doppelstrang verwenden. Hierbei wird in der Strangeinheit nicht nur ein Tabakstrang
produziert, sondern zwei parallel nebeneinander laufende Tabakstränge bzw. Leerhülsenstränge.
In diesem Fall kann die mittels Direktantrieb angetriebene Transfereinheit speziell
angepasste Aufnahmen aufweisen, welche zwei doppeltlange Tabakstränge bzw. Leerhülsenstränge
gleichzeitig aufnehmen kann und wieder an die nächste Fördereinheit abgeben kann.
[0048] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einem in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Frontansicht;
- Fig. 2
- das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Vorrichtung aus Fig. 1 entlang der Ebene III-III in Fig.
1;
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch die Vorrichtung aus Fig. 1 entlang der Ebene IV-IV in Fig.
3;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung der zweiten Fördereinheit als Übergabetrommel.
[0049] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in Frontansicht,
während Fig. 2 die Vorrichtung 1 in einer perspektivischen Ansicht darstellt. Im Folgenden
wird zunächst auf Fig. 1 und 2 zusammen Bezug genommen.
[0050] Die Vorrichtung 1 weist eine Transfereinheit 2 und einen Antrieb 4 auf. Die Transfereinheit
2 ist als sogenannte Spinne ausgebildet. Der Antrieb 4 ist als elektrischer Direktantrieb
direkt hinter der Transfereinheit 2 angeordnet. Sowohl die Transfereinheit 2 als auch
der Antrieb 4 sind auf der Grundplatte 6 fixiert. Wie zu erkennen ist, ermöglicht
die Ausgestaltung des Antriebs 4 als Direktantrieb eine besonders kompakte Bauart
der Vorrichtung 1. Zudem wirken auf die Transfereinheit 2 keinerlei Querkräfte, da
der Antrieb 4 direkt axial hinter der Transfereinheit 2 hinter der Grundplatte 6 angeordnet
ist. Auch sind nahezu keine Justagen und Wartungsarbeiten mehr notwendig, wie es bei
Antrieben über Zahnriemen und/oder Getrieben notwendig ist.
[0051] Die stabförmigen Rauchartikel 8 werden als Tabakstöcke oder Leerhülsen von einer
ersten Fördereinheit 80 in längsaxialer Richtung bzw. Längsförderrichtung 10 gefördert.
Die erste Fördereinheit 80 kann beispielsweise durch ein Fließband oder eine Schiene,
bei der die nachfolgenden Rauchartikel die vorderen schieben, realisiert sein. Durch
die Transfereinheit 2 werden die stabförmigen Rauchartikel 8 an Position 12 von schräg
oben aufgenommen und an Position 14 wieder abgegeben. Es ist allerdings auch denkbar
den stabförmigen Rauchartikel an anderen Positionen aufzunehmen bzw. abzugeben. An
Position 14 werden die stabförmigen Rauchartikel in der Regel an eine trommelförmige
Fördereinheit 70, beispielhaft in Fig. 5 dargestellt, auf der die stabförmigen Rauchartikel
quer zur Richtung 10 transportiert werden, übergeben.
[0052] Zur Realisierung der Übergabe weist die Transfereinheit 2 acht muldenförmige Aufnahmen
16 auf. Es kann auch eine andere Anzahl von Aufnahmen vorgesehen sein beispielsweise
sechs oder zehn. Die Aufnahmen sind an die Form der stabförmigen Rauchartikel 8 angepasst
und weisen jeweils einen Sauglufteinlass 18 auf. Die Sauglufteinlässe 18 sind während
der Bewegung der Aufnahmen 16 mit einer Saugluftkammer 20 von Position 12 bis Position
14 verbunden und saugen während dieser elliptischen Vierteldrehung die stabförmigen
Rauchartikel an oder in die muldenförmigen Aufnahmen 16.
[0053] Das äußere Gehäuse 22 der Transfereinheit 2 dreht sich im vorliegenden Beispiel um
die in Fig. 1 senkrecht zur Bildebene stehende Achse 24 im Uhrzeigersinn. Dadurch
bewegen sich die im Folgenden als Arme 26 bezeichneten Bauelemente mit dem äußeren
Gehäuse 22 auf einer Kreisbahn 28 ebenfalls im Uhrzeigersinn. Überlagert zu dieser
Kreisbewegung entlang der Kreisbahn 28 vollführen die einzelnen Arme 26 zusätzlich
eine Kreisbewegung um ihre jeweilige in Fig. 1 senkrecht zur Bildebene stehende Achse
30, welcher allerdings entgegen dem Uhrzeigersinn stattfindet. Durch diese Überlagerung
kommt es zu einer ellipsenförmigen Bahnkurve 32 der Aufnahmen 16. Da die Aufnahmen
16 bzw. die Arme 26 alle identisch ausgebildet sind, werden diese im Folgenden zusammen
beschrieben. Zur besseren Übersicht ist lediglich einer der Arme 26 in Fig. 1 mit
Bezugszeichen versehen. Im Folgenden werden ansonsten identische Bezugszeichen für
die unterschiedlichen Aufnahmen 16 bzw. Arme 26 verwendet. Allerdings ist es auch
möglich, die einzelnen Arme 26 oder die Aufnahmen 16 nur teilweise identisch oder
auch alle unterschiedlich zu gestalten.
[0054] Damit die stabförmigen Rauchartikel 8 sowohl bei der Aufnahme an Position 12 als
auch bei der Abgabe an Position 14 ihre Ausrichtung im Raum beibehalten, drehen sich
die Aufnahmen 16 wiederum entgegen der Arme 26, also im vorliegenden Fall im Verhältnis
zu den Armen 26 im Uhrzeigersinn, und behalten so eine längsaxiale Ausrichtung entlang
Richtung 10 im Raum. Die im Wesentlichen elliptische Grundfläche des zylindrischen
Körpers der Arme 26 ist dadurch bedingt, dass sich die Arme bei ihrer Rotation um
die Achse 30 nicht gegenseitig behindern dürfen.
[0055] Durch die elliptische Bahnkurve 32 werden die stabförmigen Rauchartikel besonders
vorteilhaft von der ersten an die zweite Fördereinheit übergeben. An Position 12 durchquert
die Aufnahme 16 bzw. der aufgenommene stabförmigen Rauchartikel 8 gerade die kleine
Halbachse der elliptischen Bahnkurve 32 und hat minimalen Abstand vom Mittelpunkt
der Ellipse 28, welcher mit der Achse 24 zusammenfällt. Hier ist die Geschwindigkeit
der Aufnahme 16 bzw. der stabförmigen Rauchartikel 8 senkrecht zur Längsförderrichtung
10 minimal, insbesondere Null, während die Geschwindigkeit in längsaxialer Richtung
maximal ist, insbesondere ca. 12 m/s beträgt. Die Aufnahmen 16 an Position 12 haben
hierbei in längsaxialer Richtung einen Geschwindigkeitsüberschuss im Vergleich zu
der längsaxialen Geschwindigkeit der stabförmigen Rauchartikel 8. Aufgrund der elliptischen
Bahn der Aufnahmen 16 werden die stabförmigen Rauchartikel 8 direkt nach ihrem Aufnehmen
in längsaxialer Richtung abgebremst, so dass die nachfolgenden stabförmigen Rauchartikel
8 auflaufen würden. Um dies zu verhindern, wird die Transfereinheit 2 mit besagtem
Geschwindigkeitsüberschuss bei dem Aufnehmen der stabförmigen Rauchartikel 8 betrieben.
[0056] An Position 14 ist der Sauglufteinlass 18 der Aufnahmen 16 nicht mehr in Kontakt
mit der Saugluftkammer 20, damit die stabförmigen Rauchartikel 8 sich von der Aufnahme
16 lösen und übergeben werden können. An dieser Stelle hat die Aufnahme 16 bzw. der
stabförmigen Rauchartikel 8 maximalen Abstand vom Mittelpunkt der Ellipse 32 und durchquert
die große Halbachse. Der stabförmigen Rauchartikel 8 ist an dieser Position somit
in längsaxialer Richtung 10 von im Wesentlichen maximaler Geschwindigkeit auf minimale
Geschwindigkeit, insbesondere Null, abgebremst. Quer zur längsaxialen Richtung 10
ist der stabförmigen Rauchartikel 8 auf maximale Geschwindigkeit, insbesondere ca.
3 m/s, beschleunigt. An dieser Stelle kann der stabförmige Rauchartikel 8 beispielsweise
von einer Fördertrommel 70 (s. Fig. 5) übernommen werden, welche um eine Achse in
längsaxialer Richtung rotiert und an der Oberfläche eine den stabförmigen Rauchartikel
8 entsprechende Geschwindigkeit, insbesondere ca. 3 m/s, aufweist.
[0057] Fig. 3 zeigt nun einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig.
1 entlang der in Fig. 1 gekennzeichneten Schnittlinie III-III. Der als Direktantrieb
gestaltete Antrieb 4 umfasst im Wesentlichen einen innen laufenden, ringförmigen Rotor
40 und einen äußeren, ringförmigen Stator 42. Es ist auch denkbar, den Stator innerhalb
des Rotors zu positionieren. Der Rotor 40 ist mit dem äußeren Gehäuse 22 der Transfereinheit
2 verbunden und versetzt dieses im Betrieb in Rotation.
[0058] Aufgrund der ringförmigen Gestaltung des Rotors 40 ist genügend Platz, um durch die
Achse 44 die Transfereinheit 2 mit Zuleitungen zu versorgen. So werden die Zu- bzw.
Ableitungen 46, 48 beispielsweise als Schmiermittelleitungen zum Schmieren der beweglichen
Teile der Transfereinheit 2 bzw. als Wasserleitungen zum Kühlen der Transfereinheit
2 genutzt. Ebenfalls kann vorgesehen sein, eine Unterdruckleitung (nicht dargestellt)
durch die Achse 44 zu führen, um in der Saugluftkammer 20 einen Unterdruck zu erzeugen.
[0059] Der Direktantrieb 4 ist im vorliegenden Fall ein Torquemotor, welcher bei ca. 1000
U/min aufgrund der hohen Polzahl vergleichsweise hohe Drehmomente erzeugt. Es ist
weiterhin zu erkennen, dass zum Antrieb der Transfereinheit 2 keinerlei Riemen, Zahnriemen
oder Getriebe notwendig sind. Vielmehr ist der Rotor 40 des Direktantriebs unmittelbar
mit dem rotierenden äußeren Gehäuse 22 der Transfereinheit 2 verbunden und treibt
dieses an. Auf diese Weise kann ein besonders verschleißarmer, wartungsarmer, geräuscharmer
und kompakter Antrieb für die Transfereinheit 2 bereitgestellt werden.
[0060] Der direkte Antrieb 4 und die Transfereinheit 2 haben mit der Achse 24 eine gemeinsame
Rotationsachse quer zur Längsfördererrichtung 10. Hierdurch ist ein besonders kompakter
und einfacher Aufbau des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1
gegeben.
[0061] Weiterhin sind Mittel vorgesehen, um den als Torquemotor gestalteten Direktantrieb
4 im vorliegenden Fall als Servomotor mittels eines geschlossenen Regelkreises anzusteuern.
Wird auch die zweite Fördereinheit, beispielsweise eine Fördertrommel 70, mittels
eines Servomotors angetrieben, kann durch eine elektrische Welle eine Synchronisation
der Transfereinheit 2 und der zweiten Fördereinheit realisiert werden. Dadurch wird
insbesondere die Gefahr verringert, dass die von der Transfereinheit 2 übergebenen
stabförmigen Rauchartikel 8 an Position 14 herunterfallen und nicht von der zweiten
Fördereinheit aufgenommen werden können.
[0062] Der Antrieb der einzelnen Arme 26 bzw. Aufnahmen 16 über die Bewegung des vom Direktantrieb
angetriebenen äußeren Gehäuses 22 der Transfereinheit 2 wird im Wesentlichen mittels
eines Planetengetriebes realisiert. Aus Übersichtsgründen ist lediglich die obere
Hälfte des Querschnitts durch das Planetengetriebe mit Bezugszeichen versehen. Aufgrund
des periodischen Aufbaus in Umlaufrichtung des Planetengetriebes sind entsprechende
Bauteile jedoch auch in der unteren Hälfte zu finden. Die Achse 44 dient hierbei als
ortsfeste Achse, welche das fixierte Sonnenrad 50 aufweist oder mit diesem verbunden
ist. Das mit dem Direktantrieb verbundene äußere Gehäuse 22 ist mittels der Lagerung
51 auf der Achse 44 gelagert. Auf dem Sonnenrad 50 rollen die Zwischenräder 52 ab,
welche in dem äußeren Gehäuse 22 gelagert sind und von diesem im vorliegenden Ausführungsbeispiel
im Uhrzeigersinn um die Achse 24 angetrieben werden. Die Zwischenräder 52 drehen sich
somit im Uhrzeigersinn um sich selbst.
[0063] Die Zwischenräder 52 sind in Eingriff mit jeweils einem zugehörigen, rohrförmigen
und auf den Kugellagern 53 abrollenden Bauteil 54. Jedes rohrförmige Bauteil 54 ist
mit einem zugehörigen Arm 26 verbunden, wodurch die Arme, wie in Bezug auf Fig. 1
beschrieben, während ihrer Rotation im Uhrzeigersinn um die Achse 24 eine Rotationsbewegung
um die Achsen 30 entgegen dem Uhrzeigersinn vollführen.
[0064] Innerhalb der rohrförmigen Bauteile 54 befindet sich jeweils eine über die Kugellager
55 gelagerte Achse 56, welche sich jedoch nicht um die Achse 30 dreht, sondern lediglich
mit dem äußeren Gehäuse 22 um die Achse 24 rotiert. Durch das Zusammenwirken der sich
drehenden Arme 26 und der sich nicht drehenden Achsen 56 werden über die in den Armen
26 gelagerten Zwischenräder 58 die Achsen 60 angetrieben, welche dafür sorgen, dass
die Aufnahmen 16, während sie die in Fig. 1 beschriebene elliptische Bahnkurve beschreiben,
in längsaxialer Richtung 10 (vgl. Fig. 1) horizontal ausgerichtet bleiben.
[0065] Über den in dem äußeren Gehäuse 22, den Achsen 56, den Armen 26 und den Achsen 60
befindlichen Durchgang 62 wird ein Unterdruck über die Saugluftkammer 20 an den Sauglufteinlässen
18 der Aufnahmen 16 erzeugt. Da der Durchgang 62 eines jeden Armes 26 nur zwischen
Position 12 und Position 14 (vgl. Fig. 1) in Verbindung mit der Saugluftkammer 20
steht, werden die stabförmigen Rauchartikel auch lediglich zwischen den Positionen
12 und 14 angesaugt.
[0066] Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1
entlang der Ebene IV-IV in Fig. 3. Sowohl das äußere Gehäuse 22 als auch die Zwischenräder
52 drehen sich bei Betrieb der Transfereinheit im vorliegenden Beispiel im Uhrzeigersinn
um die Achse 24 des fixierten Sonnenrads 50. Die Zwischenräder 52 drehen sich dabei
wie zuvor beschrieben um ihre eigenen Achsen im Uhrzeigersinn. Die mit den Zwischenrädern
52 in Eingriff befindlichen rohrförmigen Bauteile 54 drehen sich dabei ebenfalls im
Uhrzeigersinn um die Achse 24, drehen sich aber hierbei um die Achsen 30 entgegen
dem Uhrzeigersinn, um die Arme 26 entsprechend zu bewegen. Weiterhin sind die Achsen
56, welche mittels der Lager 55 konzentrisch in den rohrförmigen Bauteilen 54 gelagert
sind, zu erkennen. Mit den Achsen 56 wird wie zuvor beschrieben die längsaxiale Ausrichtung
der Aufnahmen 16 realisiert.
[0067] Insbesondere die Kombination aus zuvor beschriebenem Planetenantrieb und Direktantrieb
ermöglicht eine besonders platzsparende, geräuscharme, nahezu wartungsfreie und gleichzeitig
effiziente gattungsgemäße Vorrichtung.
[0068] Fig. 5 zeigt eine schematische Schnittdarstellung der zweiten Fördereinheit in Form
einer Fördertrommel oder Übergabetrommel 70. Die Schnittebene liegt hierbei parallel
zu der durch die Linie III-III in Fig. 1 angedeutete Schnittebene. Die Bildebene in
Fig. 5 ist somit senkrecht zur Längsförderrichtung 10.
[0069] Es werden in Fig. 5 lediglich die Arme 26 gezeigt, welche sich in gerade in den Positionen
12 und 14 befinden. Nachdem ein stabförmiger Rauchartikel 8 an Position 12 durch eine
Aufnahme 16 eines Armes 26 von der Schiene 16 aufgenommen wurde, wird der stabförmige
Rauchartikel 8 durch den Arm 26 in die Position 14 bewegt.
[0070] An der Position 14 werden die stabförmigen Rauchartikel von der Übergabetrommel 70
übernommnen. Die Übergabetrommel 70 weist hierzu eine Vielzahl ebenfalls muldenförmiger
Aufnahmen 72 auf und dreht sich hierbei gegen den Uhrzeigersinn um Ihre Achse 74,
welche parallel zur Längsförderrichtung 10 ist. Die Übergabe kann beispielsweise dadurch
realisiert oder unterstützt werden, dass die Saugluft in den Armen 26 in der Position
14 abgeschaltet wird und/oder in der Aufnahmen 72 der Übergabetrommel 70 ebenfalls
nicht dargestellte Saugluftkanäle vorhanden sind, welche die stabförmigen Rauchartikel
8 in die Aufnahmen 72 der Übergabetrommel 70 saugen und/oder darin halten. Ein Lösen
der stabförmigen Rauchartikel 8 aus den Aufnahmen 16 kann alternativ oder zusätzlich
durch ein mechanisches Einwirken der Übergabetrommel 70 auf die stabförmigen Rauchartikel
8 realisiert werden. Hierzu können die Aufnahmen eine entsprechend angepasste Geometrie
aufweisen, um die stabförmigen Rauchartikel 8 beispielsweise mitzureißen.
[0071] Die Rotationsgeschwindigkeit der Übergabetrommel 70 ist hierbei derart an die Anzahl
der Aufnahmen 72 und die Geschwindigkeit des stabförmigen Rauchartikels 8 in der Position
14 angepasst, dass die Aufnahmen 16 und 72 eine im Wesentlichen gleiche Geschwindigkeit
in die im Wesentlichen gleiche Richtung aufweisen. Hierdurch werden die stabförmigen
Rauchartikel 8 besonders effizient und verlässlich übergeben. Vorzugsweise sind die
Geschwindigkeiten der Transfereinheit 2 und der Übergabetrommel 70 derart aneinander
angepasst, dass aufeinanderfolgende stabförmige Rauchartikel 8 in aufeinanderfolgende
Aufnahmen 72 transportiert werden.
[0072] Die Übergabetrommel 70 wird besonders bevorzugt ebenfalls mittels eines Direktantriebs
(nicht dargestellt) angetrieben. Der Antrieb der Übergabetrommel kann insbesondere
ebenfalls gemäß einer bereits zuvor beschriebenen vorteilhaften Ausführungsform des
Direktantriebs 4 der Transfereinheit 2 gestaltet sein.
[0073] Eine Anpassung oder Synchronisation der Übergabetrommel 70 und der Transfereinheit
2, wird in diesem Ausführungsbeispiel durch eine elektronische Synchronisation, eine
sogenannte elektrische Welle, zwischen den jeweiligen Antriebseinheiten realisiert.
Hierdurch kann trotz des Verzichts auf einen separaten Motor, welcher die jeweiligen
Antriebe synchron über verschiedene Riemen und/oder Getriebe antreibt, eine Anpassung
der Bewegung der Transfereinheit 2 und der Übergabetrommel 70 erzielt werden.
1. Vorrichtung zum Übergeben von stabförmigen Rauchartikeln
- mit einer Transfereinheit (2) zum Übergeben der stabförmigen Rauchartikel (8) von
einer längs fördernden ersten Fördereinheit (80) an eine quer fördernde zweite Fördereinheit
und
- mit einem Antrieb (4) für die Transfereinheit (2),
- wobei die Transfereinheit (2) mindestens eine Aufnahme (16) für mindestens einen
zu übergebenden stabförmigen Rauchartikel (8) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Antrieb (2) ein Direktantrieb ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Richtung und die Geschwindigkeit der mindestens einen Aufnahme (16) beim Aufnehmen
des stabförmigen Rauchartikels (8) an die erste Fördereinheit (80) und bei der Abgabe
des stabförmigen Rauchartikels (8) an die zweite Fördereinheit angepasst sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Direktantrieb ein Torquemotor ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Direktantrieb ein permanenterregter Gleichstrommotor, ein geschalteter Reluktanzmotor
oder ein Asynchronmotor ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Direktantrieb als Innenläufer ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transfereinheit und der Direktantrieb eine gemeinsame Rotationsachse (24) quer
zur Längsförderrichtung (10) aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Direktantrieb als Servomotor betrieben wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehzahl des Direktantriebs zwischen 500 und 2000, bevorzugt zwischen 800 und
1200 U/min beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Aufnahme (16) der Transfereinheit (2) im Wesentlichen eine elliptische
Bahn (32) beschreibt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Geschwindigkeit v1 der mindestens einen Aufnahme (16) bei der Aufnahme der stabförmigen
Rauchartikel (8) parallel zur Längsförderrichtung (10) größer ist als die Geschwindigkeit
v2 der mindestens einen Aufnahme (16) bei der Abgabe der stabförmigen Rauchartikel
(8) quer zur Längsförderrichtung (10).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis von v1 zu v2 zwischen 2 und 6, insbesondere zwischen 3 und 5, liegt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmen (16) während der Übergabe parallel zur Längsförderrichtung (10) ausgerichtet
sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transfereinheit (2) ein Planetengetriebe aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel, insbesondere eine elektrische Welle, zur Anpassung der Bewegung des Antriebs
der ersten Fördereinheit (80) und/oder der zweiten Fördereinheit an die Bewegung des
Antriebs (4) der Transfereinheit (2) vorgesehen sind.
15. System
- mit einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14,
- mit einer längs fördernden ersten Fördereinheit, insbesondere einer Strangeinheit
oder einem Teil einer Strangeinheit, und
- mit einer quer fördernden zweiten Fördereinheit, insbesondere eine Übergabetrommel.