[0001] Die Erfindung betrifft einen Auslösemechanismus zum Auslösen des Setzvorgangs eines
Befestigungselements in ein Zielobjekt mittels eines Setzgeräts, ein Setzgerät, eine
Setzanordnung und ein Verfahren zum Auslösen des Setzens eines Befestigungselements
in ein Zielobjekt mittels eines Setzgeräts.
[0002] Zum Setzen von Befestigungselementen wie Nägel, Bolzen oder dergleichen ist es bekannt,
Geräte zu verwenden, in denen ein Stößel ruckartig vorwärtsgetrieben wird, der an
dem Befestigungselement angreift und dieses in den Untergrund eintreibt. Damit der
Stößel einen für das Eintreiben des Befestigungselements ausreichenden Impuls übertragen
kann, soll er einerseits auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden und andererseits
mit einer ausreichend großen Masse versehen oder verbunden sein. Um die hohe Geschwindigkeit
zu erreichen, sind unterschiedliche Antriebsarten bekannt, beispielsweise explosionsbetriebene
Geräte, in denen eine Treibladung gezündet wird. Ebenfalls bekannt sind Geräte, bei
denen eine rotierende Schwungmasse mit dem Stößel über eine Kupplung verbunden ist.
Bei allen Arten von Antrieben muss der Stößel wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt
werden, um dann einen nächsten Befestigungsvorgang durchführen zu können. Diese Rückwärtsbewegung
kann durch mechanische Verbindungen, bei explosionsbetriebenen Geräten durch Umlenken
eines Teils der Antriebsgase, oder manuell von Hand verwirklicht werden. Um einen
Setzprozess auszulösen, betätigt ein Benutzer ein entsprechendes Betätigungselement.
[0003] EP 2,429,768 offenbart ein Setzgerät zum schlagartigen Setzen von Nägeln, Bolzen oder dergleichen,
das einen Schlagkörper mit einer Schlagmasse aufweist, der über einen Stößel an dem
Kopf des zu setzenden Bolzenelements angreift und dieses in den Untergrund eintreibt.
Zum Antreiben des Schlagkörpers ist ein Antrieb vorgesehen, der aus zwei einen Durchgang
zwischen sich bildenden Schwungrädern besteht, die gegenläufig um zwei parallele Drehachsen
rotieren. Der zwischen diese Schwungräder eingeschobene Schlagkörper ist in Querrichtung
etwas größer als der Abstand der Schwungräder voneinander, so dass diese mit großer
Kraft an der Oberfläche des Schlagkörpers angreifen und ihn in Richtung auf den zu
setzenden Bolzen beschleunigen. Nach dem Verlassen der Schwungräder schlägt der Stößel
auf den Bolzen. Um den Schlagkörper zwischen den beiden Schwungrädern hindurch wieder
zurückkehren zu lassen, ohne diese voneinander zu entfernen, wird der Schlagkörper
um seine Längsachse gedreht, bis in eine Position, in der seine Quererstreckung kleiner
ist als der Abstand zwischen den beiden Schwungrädern. Dadurch lässt er sich mit geringem
Aufwand durch ein Gummiband in seine Ausgangsposition zurückziehen, wo er wieder in
die ursprüngliche Winkelposition zurückgedreht wird.
[0004] DE 10 2009 028 312 A1 offenbart eine Einschlageinrichtung für das Setzen eines Befestigungselements in
ein Werkstück, wobei das Setzen wie folgt ausgelöst wird: Zunächst drückt ein Benutzer
ein Arbeitskontaktelement gegen das Werkstück, wodurch ein Dreharm gedreht wird. Dadurch
dreht sich ein Eingriffsteil des Dreharmes aus einem Anschlagschlitz eines Triggers
heraus. Dies gestattet nachfolgend, dass der zuvor gesperrte Trigger durch einen Benutzer
gedreht wird. Wenn der Trigger gegen einen Schalter gedrückt wird, wird veranlasst,
dass Energie von einer Batterie an einen Motor geliefert wird. Diese Energie wird
auf eine Schwungscheibe übertragen, die wiederum Energie an ein Treiberglied überträgt,
wodurch ein Amboss das Befestigungselement zum Setzen in das Werkstück anstößt.
[0005] US 2010/0116863 A1 offenbart ein elektrisches Antriebswerkzeug mit einem Elektromotor zum Eintreiben
eines Nagels in ein Material. Ein Handstück enthält einen Auslöser in Form eines Schalthebels
und einen Blockierhebel. Eine Betätigung des Auslösers wird unter Erzeugung eines
Sensorsignals detektiert. Die Betätigbarkeit des Auslösers wird durch den Blockierhebel
dahingehend beschränkt, dass in einem blockierenden Zustand des Blockierhebels der
Auslöser nicht betätigt werden kann und in einem nicht blockierenden Zustand des Blockierhebels
der Auslöser betätigt werden kann. Ein Umlegen des Blockierhebels erzeugt ein entsprechendes
Sensorsignal. Ein Kontaktsensor ist in Richtung hin zu dem Material vorgespannt und
wird bei Andrücken des Antriebswerkzeugs gegen das Material unter Erzeugung eines
Sensorsignals gegenüber dem Rest des Antriebswerkzeugs verschoben. Wenn, während der
Kontaktsensor gegen das Material gedrückt wird, durch Umlegen des Blockierhebels mit
der Fingerspitze der nicht blockierende Zustand eingestellt wird, wird ein Sensorsignal
erzeugt, das den Elektromotor startet (wenn der Blockierhebel dagegen in dem blockierenden
Zustand ist, wird der Elektromotor selbst dann nicht gestartet, wenn der Kontaktsensor
gegen das Material gedrückt wird). Durch das Umlegen des Blockierhebels in den nicht
blockierenden Zustand wird zudem eine Betätigbarkeit des Auslösers ermöglicht. Wenn
dann der Auslöser betätigt wird, wird ein elektromagnetischer Aktuator eingeschaltet,
und der Nagel wird durch einen Treiber angetrieben und dadurch in das Material eingetrieben.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein weiter verbessertes System zum
Setzen eines Befestigungselements bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen
gezeigt.
[0008] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Auslösemechanismus
zum Auslösen des Setzens eines Befestigungselements (zum Beispiel eines Niets) in
ein Zielobjekt mittels eines Setzgeräts geschaffen, wobei der Auslösemechanismus ein
Abzugsbetätigungselement (insbesondere eine Abzugsbetätigungstaste) und ein Sicherungsbetätigungselement
(insbesondere eine Sicherungsbetätigungstaste) aufweist und derart eingerichtet ist,
dass mittels Betätigens des Abzugsbetätigungselements eine Antriebseinheit (insbesondere
ein Antriebsmotor, der weiter insbesondere Schwungräder zum Beschleunigen eines Stößels
des Setzgeräts antreiben kann) zum Bereitstellen von Antriebsenergie für das Setzen
des Befestigungselements aktivierbar (insbesondere einschaltbar, so dass durch das
Aktivieren eine Versorgung mit Antriebsenergie beginnt) ist, mittels (insbesondere
nachfolgenden) Betätigens des Sicherungsbetätigungselements eine Auslösesperre, die
das Auslösen des Setzens des Befestigungselements mittels nochmaligen Betätigens des
Abzugsbetätigungselements vor Entsperren der Auslösesperre sperrt, entsperrbar ist,
und mittels nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements nach Entsperren der
Auslösesperre das Setzen des Befestigungselements auslösbar ist.
[0009] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Setzgerät
zum Setzen eines Befestigungselements bereitgestellt, wobei das Setzgerät eine Antriebseinheit
zum Antreiben eines beweglichen Stößels zum Setzen des Befestigungselements in ein
Zielobjekt und einen Auslösemechanismus mit den oben beschriebenen Merkmalen zum Auslösen
des Setzens des Befestigungselements aufweist.
[0010] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Setzanordnung
bereitgestellt, die ein Setzgerät mit den oben beschriebenen Merkmalen zum Setzen
eines Befestigungselements und das Befestigungselement aufweist, das insbesondere
setzbereit an oder in dem Setzgerät montiert sein kann.
[0011] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Auslösen des Setzens eines Befestigungselements in ein Zielobjekt mittels eines
Setzgeräts bereitgestellt, wobei bei dem Verfahren ein Abzugsbetätigungselement des
Setzgeräts zum Aktivieren einer Antriebseinheit zum Bereitstellen von Antriebsenergie
für das Setzen des Befestigungselements betätigt wird, (insbesondere nachfolgend)
ein Sicherungsbetätigungselement des Setzgeräts zum Entsperren einer Auslösesperre
betätigt wird, die das Auslösen des Setzens des Befestigungselements mittels nochmaligen
Betätigens des Abzugsbetätigungselements vor dem Entsperren der Auslösesperre sperrt,
und das Abzugsbetätigungselement nach Entsperren der Auslösesperre zum Auslösen des
Setzens des Befestigungselements nochmals betätigt wird.
[0012] Erfindungsgemäß ist das Auslösen eines Setzprozesses zum Setzen eines Befestigungselements,
wie eines Niets, mit hoher Sicherheit und gleichzeitig hohem Bedienkomfort ermöglicht,
wobei simultan bei kurzer Setzzeit ein energiesparender Betrieb des oft als Handgerät
ausgebildeten Setzgeräts ermöglicht ist. Die hohe Sicherheit ist erreichbar, indem
das Auslösen des Setzprozesses nur ermöglicht wird, wenn ein Benutzer vor dem Auslösen
mittels des Abzugsbetätigungselements eine Abzugssperre durch Betätigen des Sicherungsbetätigungselements
betätigt hat, womit ein unbeabsichtigtes Auslösen unterbunden ist. Der hohe Bedienkomfort
ist dadurch erreicht, dass die kombinatorische Betätigung von Abzugsbetätigungselement
und Sicherungsbetätigungselement in äußerst intuitiver Weise an dem Setzgerät implementiert
ist. Indem ferner das Starten der Antriebseinheit bereits bei einer zeitlich vorgelagerten
ersten Betätigung des Abzugsbetätigungselements erfolgt, ist die Setzzeit kurz, da
der Antriebsmotor bereits in Gang gesetzt worden ist, wenn der eigentliche Setzprozess
ausgelöst wird. Durch das zeitlich vorgelagerte Starten des Antriebsmotors sind an
diesem in energiesparender Weise Spitzenbelastungen einer zugehörigen Energieversorgungseinheit
(insbesondere eines Akkumulators) vermieden, da der Antriebsmotor langsamer hochfahrbar
ist, ohne dass sich dadurch die Setzzeit verlängern würde, da vor der Ermöglichung
des Auslösens des Setzens benutzerseitig ja noch die Sicherheitssperre zu überwinden
ist. Ein sicher betreibbares und gleichzeitig benutzerfreundlich bedienbares Setzgerät
kann damit mit wenigen Bauteilen realisiert werden.
[0013] Ein Setzgerät, das Niete hochdynamisch eintreibt, sollte höchsten Sicherheitsanforderungen
genügen, um ein unbeabsichtigtes und gefährliches Auslösen eines Setzprozesses auszuschließen.
Dabei ist erfindungsgemäß sichergestellt, dass der Setzvorgang nur ausgelöst wird,
wenn der Anwender bewusst die Abzugsmechanik betätigt. Der bewusste Auslösevorgang
erfolgt erfindungsgemäß über zwei unabhängige Betätigungselemente (insbesondere Tasten
bzw. Schalter). Dabei ist ein Sicherungsbetätigungselement zu betätigen (insbesondere
eine Sicherheitstaste zu drücken), damit ein Abzugsbetätigungselement (insbesondere
eine Abzugs-/Triggertaste) zum Auslösen des Setzprozesses freigegeben wird, d.h. eine
vorzugsweise mechanisch wirkende Auslösesperre ist zu überwinden. Der Anwender soll
beim Eintreibvorgang das Setzgerät möglichst kurz an die Anwendung bzw. an ein Zielobjekt,
in welches das Befestigungselement zu setzen ist, pressen müssen. Aus physikalischen
Gründen benötigt aber der Antriebsmotor zum Starten auf die höchste Drehzahlstufe
einen gewissen Zeitraum. Gleichzeitig soll das vorzugsweise batteriebetriebene Setzgerät
möglichst wenig Energie beziehen, um die Akkulaufzeit zu maximieren. Getrennt vom
Abzugsbetätigungselement befindet sich ein Sperrglied, welches das Abzugsbetätigungselement
solange blockiert, bis das Sicherungsbetätigungselement betätigt wird. Wird das Sicherungsbetätigungselement
nicht gedrückt, kann der Anwender durch Antippen des Abzugsbetätigungselements den
Antriebsmotor starten. Eine Freigabe zum Starten des Eintreibprozesses erfolgt erst,
wenn das Sicherungsbetätigungselement gedrückt wurde und anschließend das Abzugsbetätigungselement
nochmal betätigt wird.
[0014] Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele des Auslösemechanismus,
des Setzgeräts, der Setzanordnung und des Verfahrens beschrieben.
[0015] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Auslösemechanismus derart eingerichtet sein,
dass nur bei kontinuierlichem Betätigen des Abzugsbetätigungselements über ein Zeitintervall,
das einen vorgegebenen ersten Schwellwert überschreitet, die Antriebseinheit aktiviert
wird. Zum Beispiel kann ein kurzes Antippen des Abzugs den Antriebsmotor starten bzw.
in Gang setzen. Das erste Zeitintervall kann zum Beispiel zwischen 0,1 Sekunden und
2 Sekunden betragen. Durch ein relativ kurzes Betätigen des Abzugsbetätigungselements
kann der Motor gestartet werden, damit das Setzgerät für einen nachfolgenden Setzvorgang
direkt einsatzbereit ist.
[0016] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Auslösemechanismus derart eingerichtet sein,
dass bei einem abermaligen Betätigen des Abzugsbetätigungselements über ein Zeitintervall,
das einen vorgegebenen zweiten Schwellwert, der insbesondere größer als der erste
Schwellwert ist, überschreitet, die Antriebseinheit wieder deaktiviert (insbesondere
ausgeschaltet, d.h. von einer Energieversorgung getrennt) wird. Der zweite Schwellwert
kann zum Beispiel zwischen 2 Sekunden und 5 Sekunden betragen und kann bei eingeschaltetem
Antriebsmotor diesen wieder in einen deaktivierten Zustand bringen, wenn ein Benutzer
das Setzgerät ausschalten möchte. Diese Folge kann bevorzugt davon abhängig gemacht
werden, dass das abermalige Betätigen des Abzugsbetätigungselements vor Betätigen
des Sicherungsbetätigungselements erfolgen muss, um die Deaktivierung auszulösen.
[0017] Der Startvorgang des Antriebsmotors soll gemäß der beschriebenen Ausgestaltung mit
kurzzeitigem Drücken ausgelöst werden, bei erneutem längerem Drücken soll sich das
Setzgerät wieder ausschalten. Das Setzgerät bezieht dann nur kurzzeitig Energie, läuft
also nicht andauernd und ist daher energieeffizient betreibbar. Durch die unterschiedlichen
Zeitintervalle ist ohne die Notwendigkeit einer separaten Taste ein benutzerdefiniertes
Steuern des Antriebsmotors ermöglicht. Zusätzlich kann eine Abschaltung nach einem
vorgegebenen Zeitraum, beispielsweise 20 Sekunden, erfolgen, wenn kein Setzvorgang
ausgelöst wurde.
[0018] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Auslösemechanismus derart eingerichtet sein,
dass ein erster Betätigungshub (d.h. eine erste Wegstrecke, über die hinweg das Abzugsbetätigungselement
zum Vollenden des ersten Betätigungsprozesses gedrückt werden muss, um den ersten
Betätigungserfolg - das Aktivieren des Antriebs - zu erreichen), mit dem ein Benutzer
das Abzugsbetätigungselement betätigt, um die Antriebseinheit zu aktivieren, kleiner
ist als ein zweiter Betätigungshub (d.h. eine zweite Wegstrecke, über die hinweg das
Abzugsbetätigungselement zum Vollenden des zweiten Betätigungsprozesses gedrückt werden
muss, um den zweiten Betätigungserfolg - das Auslösen des Setzprozesses - zu erreichen),
mit dem ein Benutzer das Abzugsbetätigungselement betätigt, um das Setzen des Befestigungselements
auszulösen. Zum Beispiel kann ein erster Schalter zum Einschalten der Antriebseinheit
mittels bloßen Antippens des Abzugsbetätigungselements geschalten werden, wohingegen
ein zweiter Schalter zum Setzauslösen erst dann geschaltet wird, wenn das Abzugsbetätigungselement
voll durchgedrückt wird. Dadurch kann eine sehr geringe Anzahl von Betätigungselementen
mit einer intuitiven Benutzerführung, insbesondere mit einer haptischen Rückmeldung
an einen Benutzer, kombiniert werden.
[0019] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können das Abzugsbetätigungselement und das Sicherungsbetätigungselement
zwei separat betätigbare Betätigungselemente sein. Diese können dann mehrere Funktionen
zur Ansteuerung des Setzgeräts erlauben. Mit einem Zweitastensystem kann somit die
gesamte Auslösung des Setzgeräts realisiert werden. Die beiden Betätigungselemente
sind funktionell zwar nicht unabhängig voneinander, aber als getrennte physische Körper,
zum Beispiel Knöpfe oder Tasten oder Hebelschaltelemente, vorgesehen. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel können das Abzugsbetätigungselement und das Sicherungsbetätigungselement
derart angeordnet sein, dass sie von einem Benutzer mit nur einer Hand betätigbar
sind, wenn der Benutzer das Setzgerät hält. Dann hat der Anwender die andere Hand
frei zum Arbeiten. Alle Betätigungs- oder Bedienelemente sind zum Beispiel um den
Griff des Setzgeräts herum angeordnet. Somit kann die Ausgestaltung eines Griffs des
Setzgeräts anatomisch so realisiert sein, dass die Hand eines durchschnittlichen erwachsenen
Benutzers bequem beide Betätigungselemente erreichen kann. Dadurch ist die zweite
Hand des Benutzers frei.
[0020] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können das Abzugsbetätigungselement und das Sicherungsbetätigungselement
derart eingerichtet sein, dass das nochmalige Betätigen des Abzugsbetätigungselements
zum Auslösen des Setzens des Befestigungselements mechanisch nur ermöglicht ist, wenn
gleichzeitig das Sicherungsbetätigungselement betätigt gehalten bleibt. Dies bewirkt
einen besonders hohen Grad an Sicherheit.
[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Auslösesperre eine mechanisch wirkende Auslösesperre
sein. Indem die Auslöse- oder Abzugssperre als mechanische Blockiereinrichtung, zum
Beispiel zwei einander mechanisch gegenseitig blockierende Teile der beiden Betätigungselemente,
ausgeführt ist, ist ein fehlerrobustes Funktionieren der Auslösesperre selbst bei
Ausfall einer Stromversorgung oder dergleichen sichergestellt. Allerdings kann gemäß
anderen Ausführungsbeispielen die Auslösesperre auch mit einer anderen als einer mechanischen
Kraft realisiert werden, zum Beispiel mittels einer elektrischen Kraft, einer magnetischen
Kraft oder dergleichen oder durch eine Software bzw. elektronische Schaltung.
[0022] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Sicherungsbetätigungselement selektiv zwischen
einer stabilen ersten Ausgangsposition und einer stabilen zweiten Ausgangsposition
verschiebbar sein, wobei das Sicherungsbetätigungselement ausgehend von jeder der
ersten und der zweiten Ausgangsposition zum Entsperren der Auslösesperre betätigbar
ist. Somit kann insbesondere eine Umschaltmöglichkeit der Sicherheitstaste für Links-
und Rechtshänder vorgesehen sein. Unter stabilen Ausgangspositionen können solche
Stellungen des Sicherungsbetätigungselements verstanden werden, bei denen es in einem
eingerasteten oder anderweitig definierten Zustand gehalten bleibt, und ausgehend
von welchen ein Benutzer die Entsperrbetätigung durchführen kann. Die beiden Ausgangspositionen
können zum Beispiel einer Linkshänderposition und einer Rechtshänderposition zugeordnet
sein, welche auf die Anatomie der entsprechenden Hand angepasst ist. Da das Setzgerät
von Links- und Rechtshändern verwendet werden kann, soll die Sicherheitstaste umschaltbar
sein, zum Beispiel links oder rechts aus dem Gerätegehäuse herausragen.
[0023] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Ausgangsposition also eine Linkshänderposition
sein, in welcher ein Benutzer das Sicherungsbetätigungselement mit dem Daumen der
linken Hand betätigen kann. Die zweite Ausgangsposition kann eine Rechtshänderposition
sein, in welcher ein Benutzer das Sicherungsbetätigungselement mit dem Daumen der
rechten Hand betätigen kann. Ein Benutzer kann das Abzugsbetätigungselement mit einem
oder mehreren anderen Fingern der Hand, zum Beispiel mit dem Zeigefinger und/oder
dem Mittelfinger der jeweiligen Hand, betätigen.
[0024] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann eine Verschieberichtung, entlang der das Sicherungsbetätigungselement
zwischen der ersten Ausgangsposition und der zweiten Ausgangsposition verschiebbar
ist, im Wesentlichen senkrecht zu einer Betätigungsrichtung orientiert sein, entlang
der das Sicherungsbetätigungselement und/oder das Abzugsbetätigungselement betätigbar
ist. Mittels einer einfachen und intuitiv vornehmbaren Verschiebebewegung des Sicherungsbetätigungselements
kann die Linkshänder- bzw. Rechtshänderposition einfach und benutzerfreundlich eingestellt
werden. Durch das Entkoppeln der Auslöserichtung von der Verschieberichtung kann eine
unerwünschte Betätigungsfolge durch einen Benutzer zuverlässig vermieden werden.
[0025] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Auslösemechanismus ein erstes Schalterelement
(zum Beispiel einen ersten Mikroschalter) aufweisen, das bei dem Betätigen des Abzugsbetätigungselements
die Antriebseinheit aktiviert. Er kann ferner ein zweites Schalterelement (zum Beispiel
einen zweiten Mikroschalter) aufweisen, das bei dem nachfolgenden Betätigen des Sicherungsbetätigungselements
und bei dem nochmaligen Betätigen des Abzugsbetätigungselements das Setzen des Befestigungselements
auslöst. Beide Schalterelemente können mittels Betätigens des Abzugsbetätigungselements
auslösbar sein. Zum Beispiel kann das erste Schalterelement mittels Betätigens des
Abzugsbetätigungselements jederzeit frei ausgelöst werden, unabhängig von dem Sicherungsbetätigungselement.
Dagegen kann zum Beispiel das zweite Schalterelement mittels Betätigens des Abzugsbetätigungselements
erst dann ausgelöst werden, wenn zuvor das Sicherungsbetätigungselement von einer
Sperrstellung in eine Auslösestellung überführt worden ist. Die Schalterelemente können
elektromechanische Komponenten sein, die auf eine mechanische Betätigung seitens des
Abzugsbetätigungselements hin ansprechen und daraufhin in dem einen Fall den Antriebsmotor
einschalten und in dem anderen Fall den Setzprozess auslösen. Somit können die Schalter
die mechanischen Betätigungskommandos eines Benutzers in entsprechende elektrische
Steuersignale umsetzen. Die Anordnung der Schaltelemente relativ zu den Betätigungselementen
kann derart erfolgen, dass das eine Schaltelement durch das Abzugsbetätigungselement
jederzeit, d.h. in jedem Betriebszustand, schaltbar ist, wohingegen das andere Schaltelement
durch das Abzugsbetätigungselement mechanisch nur dann schaltbar ist, wenn simultan
auch das Sicherungsbetätigungselement betätigt ist.
[0026] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können das Abzugsbetätigungselement und das Sicherungsbetätigungselement
derart eingerichtet sein, dass mittels des nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements
nach Entsperren der Auslösesperre das Setzen des Befestigungselements mittels Beschleunigen
des Stößels in eine Setzposition auslösbar ist, in welcher der Stößel eine Setzkraft
auf das Befestigungselement ausübt. Gemäß einem solchen Ausführungsbeispiel kann zum
Beispiel der Stößel mittels Schwungräder angetrieben werden, welche wiederum von dem
eigentlichen Antriebselement, d.h. einem Antriebselektromotor, in Bewegung versetzt
werden. Durch das erstmalige Betätigen des Abzugsbetätigungselements werden somit
der Antriebsmotor und in der Folge die Schwungräder aktiviert, d.h. die Schwungräder
in Bewegung versetzt. In diesem Zustand können die Schwungräder aber noch außer Eingriff
mit dem Stößel sein, so dass noch kein Setzvorgang ausgelöst werden kann. Erst in
einem Zustand, in dem das Sicherungsbetätigungselement betätigt ist und das Abzugsbetätigungselement
nochmals betätigt ist, können dann die Schwungräder an den Stößel herangefahren werden,
um diesen in Bewegung zu versetzen und dadurch einen Setzvorgang auszulösen, indem
ein vorderseitiges Ende des Stößels hin zu einem rückseitigen Ende eines Setzelements,
wie zum Beispiel einem Blindniet, hin beschleunigt wird.
[0027] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Auslösemechanismus derart eingerichtet sein,
dass das Setzen des Befestigungselements erst auslösbar ist, wenn mittels einer Anpressdetektiereinheit
ein Anpressen des Setzgeräts gegen ein Zielobjekt ermittelt worden ist. Somit kann
optional selbst bei bereits bewirkter Entsperrung der Auslösesperre die Freigabe zum
Auslösen verunmöglicht bleiben, bis eine zum Beispiel mündungsseitig angeordnete Anpressdetektiereinheit
das korrekte Anpressen des Setzgeräts gegen ein Zielobjekt ermittelt hat. Dies erhöht
zusätzlich die Betriebssicherheit.
[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Setzgerät einen Haltegriff aufweisen, an
dem das Sicherungsbetätigungselement und das Abzugsbetätigungselement angeordnet sind.
Dadurch kann ein Benutzer diese Funktionen des Haltens des Setzgeräts sowie des Steuerns
desselben durch Betätigen der beiden Betätigungselemente gleichzeitig durchführen.
[0029] Das Setzgerät kann gemäß einem Ausführungsbeispiel als Handgerät ausgebildet sein,
insbesondere mit kabelloser Energieversorgung. Insbesondere bei einer kabellosen Energieversorgung,
zum Beispiel bei einem Setzgerät, das mit einem Akku oder einem Batteriepack betrieben
wird, ist der sparsame Umgang mit Energie besonders wichtig, um eine lange Benutzungszeit
des Setzgeräts sicherzustellen, bevor eine Energieversorgungseinheit ausgewechselt
oder wieder aufgeladen werden muss. Das dem Setzauslösen zeitlich vorgelagerte Aktivieren
des Antriebsmotors, das ein relativ langsames Hochfahren während des Abwartens der
Entsperrung des Sperrglieds ermöglicht, ist daher bei einem solchen, als kabellos
betreibbares Handgerät ausgebildeten Setzgerät besonders vorteilhaft.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann bei dem Setzgerät die Antriebseinheit einen
ersten Motor zum in Rotation Versetzen von Schwungrädern zum Bereitstellen von Antriebsenergie
zum Antreiben einer Stößelstruktur und einen separaten zweiten Motor zum Bewegen zumindest
eines der Schwungräder gegenüber dem anderen der Schwungräder zum Zustellen der Schwungräder
auf die Stößelstruktur aufweisen. Somit dient der erste Motor dazu, die Schwungräder
rotatorisch anzutreiben, wobei diese Antriebsenergie nachfolgend den Stößel auf die
Blindniet hin beschleunigt. Vor diesem Beschleunigungsvorgang fährt der zweite Motor
die Schwungräder translatorisch aufeinander zu, bis diese an der Stößelstruktur angreifen.
Mit diesem Angreifen wird die kinetische Energie der rotierenden Schwungräder zum
Beschleunigen des Stößels verwendet.
[0031] Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Auslösemechanismus zum Auslösen des Setzens eines Befestigungselements
in ein Zielobjekt mittels eines Setzgeräts gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Schnitt durch ein Setzgerät gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 3 bis Fig. 8 zeigen Querschnittsansichten eines Setzgeräts gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung in unterschiedlichen Betriebszuständen.
Fig. 9 zeigt eine räumliche oberseitige Ansicht des Setzgeräts gemäß Fig. 3 bis Fig.
8 und eine Ansicht von einzelnen Baugruppen dieses Setzgeräts.
Fig. 10 zeigt eine räumliche, unterseitige Ansicht des Setzgeräts 30 gemäß Fig. 3
bis Fig. 9.
Fig. 11 bis Fig. 21 zeigen einen Auslösemechanismus eines Nietsetzgeräts gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 22 bis Fig. 25 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Auslösemechanismus zum
Auslösen des Setzens eines Niets mittels des Setzgeräts gemäß Fig. 3 bis Fig. 21 gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 26 und Fig. 27 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Auslösemechanismus gemäß
einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 28 zeigt den Auslösemechanismus gemäß Fig. 26 und Fig. 27 in einer Linkshänderstellung.
Fig. 29 zeigt den Auslösemechanismus gemäß Fig. 26 und Fig. 27 in einer Rechtshänderstellung.
[0032] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
[0033] Fig. 1 zeigt Komponenten eines Nietsetzgeräts 30, und insbesondere einen Auslösemechanismus
130 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, der zum Auslösen
des Setzens eines Blindniets 66 in zwei miteinander zu verbindende Metallplatten 62,
64 dient.
[0034] Ein Stößel 10 ist mit einem Schlagkörper 9 wirkverbunden und kann mit Hilfe von Schwungrädern
13 beschleunigt werden. Wird der Stößel 10 ausgehend von dem in Fig. 1 gezeigten Betriebszustand
nach links hin beschleunigt, so trifft ein Ende 11 des Stößels 10 auf eine rückseitige
Stirnfläche des Blindniets 66 auf, womit diese in die miteinander zu befestigenden
Metallplatten 62, 64 eingetrieben wird. Die Schwungräder 13 können mittels eines Antriebsmotorblocks
94 in Rotation versetzt werden, wie mit Pfeilen 14 veranschaulicht. Die Schwungräder
13 können (wie in Fig. 1 gezeigt) in einem Abstand von dem Schlagkörper 9 angeordnet
sein und wirken auf den Schlagkörper 9 dann nicht ein. Die Schwungräder 13 können
aber auch aufeinander zu gefahren werden und beschleunigen dann den Schlagkörper 9
und infolgedessen den Stößel 10.
[0035] In der schematischen Ansicht in Fig. 1 bewerkstelligt der Antriebsmotorblock 94 (der
eine Gruppe aus mehreren Antriebsmotoren sein kann, siehe auch Fig. 2) sowohl das
translatorische Zustellen der Schwungräder 13 als auch deren Rotieren. In einer genaueren
Betrachtungsweise hat der Antriebsmotorblock 94 in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
einen ersten Motor 8, der dazu dient dazu, die Schwungräder 13 in Rotation zu versetzen.
Ein zweiter Motor 18 dient dazu, die Schwungräder 13 gegeneinander derart zu bewegen,
dass sie auf den Schlagkörper 9 zugestellt werden. Dieser Motor 18 kann auch zum Dornziehen
verwendet werden.
[0036] Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt ist, weist der Auslösemechanismus 130 genau
zwei Betätigungselemente bzw. Auslösetasten 5 auf, nämlich ein Abzugsbetätigungselement
58 und ein Sicherungsbetätigungselement 60. Beide Betätigungselemente 58, 60 sind
durch die Hand eines Benutzers mechanisch betätigbar und können als Knöpfe bzw. Tasten
oder Hebelschaltelement ausgebildet sein.
[0037] Durch Betätigen des Abzugsbetätigungselements 58 kann der Antriebsmotorblock 94 zum
Antreiben der Schwungräder 13 und damit zum Bereitstellen von Antriebsenergie zum
Beschleunigen des Stößels 10 aktiviert werden. Hierfür muss das Abzugsbetätigungselement
58 betätigt werden, so dass es auf einen ersten Mikroschalter 102 einwirkt, der abhängig
von der Betätigungszeit des Abzugsbetätigungselements 58 den Antriebsmotorblock 94
(im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Anordnung aus zwei Elektromotoren) selektiv
ein- oder ausschalten kann. Mittels eines zweiten Mikroschalters 104 kann durch Betätigen
des Abzugsbetätigungselements 58 ein Setzvorgang ausgelöst werden, d.h. dass ein Einwirken
der Antriebsenergie des Antriebsmotorblocks 94 auf den Schlagkörper 9 und somit den
Stößel 10 ermöglicht wird. Um das Auslösen des Setzvorgangs zu ermöglichen, ist aber
zuvor eine Auslösesperre in Form eines mechanisch wirkenden Sperrglieds 96 zu überwinden,
zu entsperren bzw. in einen Entsperrzustand überzuführen. Dies ist, wie im Weiteren
beschrieben wird, nur durch ein ganz bestimmtes, konzertiertes Betätigen des Abzugsbetätigungselements
58 und des Sicherungsbetätigungselements 60 durch einen Benutzer möglich. Insgesamt
ist zum Auslösen eines Setzvorgangs ein dreistufiger Betätigungsprozess von einem
Benutzer auszuführen:
[0038] In einem ersten Betätigungsschritt, der in Fig. 1 mit (1) bezeichnet ist, wird das
Abzugsbetätigungselement 58 betätigt, so dass der Antriebsmotorblock 94 zum Bereitstellen
von elektrischer Antriebsenergie für das Setzen des Blindniets 66 aktiviert wird.
Mit anderen Worten wird der Antriebsmotorblock 94 aktiviert und werden folglich die
Schwungräder 13 in Bewegung gesetzt, indem das Abzugsbetätigungselement 58 für einen
Zeitraum Δt größer als ein erster Schwellwert T
1 betätigt wird. Zum Beispiel kann der erste Schwellwert T
1 0,5 Sekunden betragen.
[0039] In einem in Fig. 1 mit (2) bezeichneten Betätigungsschritt wird dann, nach Schritt
(1), das Sicherungsbetätigungselement 60 betätigt. Dadurch wird das Sperrglied 96,
welches das Auslösen des Setzens des Blindniets 66 zuvor verhindert hat, entsperrt.
Erst dadurch, dass also Schritt (2) ausgeführt worden ist, wird das benutzerseitige
Durchführen eines nachfolgenden Betätigungsschritts (3) ermöglicht, womit dann der
eigentliche Setzvorgang ausgelöst werden kann.
[0040] Dies bedeutet, dass mittels nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements
58 nach dem Entsperren der Auslösesperre in Form des Sperrglieds 96 durch Durchführen
von Schritt (2) das Setzen des Blindniets 66 ermöglicht wird. Durch den Betätigungsschritt
(3) werden die zuvor bereits in Bewegung versetzten Schwungräder 13 so bewegt, dass
diese seitlich auf den für eine Bewegung freigegebenen Schlagkörper 9 einwirken können,
womit der Schlagkörper 9 gemäß Fig. 1 nach links beschleunigt wird, wodurch der Stößel
10 wiederum auf den Blindniet 66 aufschlägt und dadurch die Setzung des Blindniets
66 in die aneinander zu befestigenden Metallplatten 62, 64 ausgeführt wird.
[0041] Hat ein Benutzer durch Durchführen des Betätigungsschritts (1) den Antriebsmotorblock
94 in Bewegung versetzt, möchte der Benutzer einen Setzvorgang nun aber doch nicht
durchführen oder das Setzgerät 30 wieder ausschalten, so kann der Benutzer durch nochmaliges
Betätigen des Abzugsbetätigungselements 58 ohne gleichzeitiges Betätigen des Sicherungsbetätigungselements
60 für einen Zeitraum Δt > T
2 = 3 s den Antriebsmotorblock 94 wieder stoppen bzw. von seiner Energieversorgung
trennen. Natürlich kann T
2 auch andere Werte annehmen.
[0042] Durch den beschriebenen Mechanismus zum Auslösen des Setzprozesses ist ein hohes
Maß von Sicherheit mit einem benutzerfreundlichen Bedienkomfort und einer energiesparenden
Betriebsweise kombiniert. Denn indem der Antriebsmotorblock 94 frühzeitig, d.h. schon
ausreichend lange vor dem eigentlichen Setzvorgang, in Bewegung versetzt wird, kann
dieser über einen relativ langen Zeitraum auf Betriebsdrehzahl hochfahren, da bis
zum eigentlichen Setzen ja noch die Entriegelung des mechanischen Sperrglieds 96 durch
einen Benutzer abgewartet werden kann. Obwohl also schon relativ frühzeitig der Antriebsmotorblock
94 aktiviert wird, können Spitzenlastintervalle beim Betrieb des Antriebsmotorblocks
94 vermieden werden. Dadurch kann insgesamt Betriebsenergie eingespart werden.
[0043] In Fig. 1 ist schematisch gezeigt, dass der Auslösemechanismus 130 derart eingerichtet
ist, dass ein kurzer erster Betätigungshub 118 (überwindbar durch kurzzeitiges Betätigen),
mit dem ein Benutzer das Abzugsbetätigungselement 58 betätigen muss, um zumindest
einen der Motoren 8, 18 des Antriebsmotorblocks 94 zu aktivieren, kleiner ist als
ein längerer zweiter Betätigungshub 120 (überwindbar durch volles Durchdrücken), mit
dem ein Benutzer das Abzugsbetätigungselement 58 betätigen muss, um das Setzen des
Befestigungselements 66 auszulösen. Damit kann ein Benutzer anhand des jeweiligen
Betätigungswegs intuitiv definieren, welche Funktion ausgelöst werden soll, ohne dass
es eines separaten weiteren Betätigungselements bedarf (natürlich abgesehen von dem
Sicherungsbetätigungselement 60).
[0044] Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung zeigt ferner einen Anpressdetektor 112. Mittels
des Anpressdetektors 112 wird detektiert, ob der an dem Nietsetzgerät 30 montierte
Blindniet 66 vor dem Setzen ordnungsgemäß gegen die aneinander zu befestigenden Metallplatten
62, 64 angepresst wird. Der Anpressdetektor 112 weist einen Anpresssensor 122 auf
(zum Beispiel ein Druck- oder Kraftsensor), der eingerichtet ist zu erkennen, ob der
Blindniet 66 mit einem ausreichenden Anpressdruck gegen die Metallplatten 62, 64 gedrückt
wird. Entscheidungskriterium kann zum Beispiel sein, ob der Anpressdruck einen vorgebbaren
Anpressdruckschwellwert überschreitet.
[0045] Ferner weist das in Fig. 1 nur teilweise gezeigte Setzgerät 30 mündungsseitig einen
Formmerkmalerkennungsflansch 116 auf, der so geformt ist, dass er dem Anpresssensor
122 aufgrund eines mechanischen Formerkennungsmechanismus das Erkennen des Anpressdruckes
nur dann ermöglicht, wenn der an dem Formmerkmalerkennungsflansch 116 montierte Blindniet
66 ein vorgegebenes Formmerkmal erfüllt. Der Blindniet 66 weist einen ringförmigen
Setzkopf 114 auf, der nur dann gegen den Anpresssensor 122 drücken und somit den Anpresssensor
122 zum Erzeugen eines Sensorsignals aktivieren kann, wenn der Setzkopf 114 einerseits
groß genug ist, um nicht durch die enge rechtsseitige Zentralbohrung des Formmerkmalerkennungsflanschs
116 hindurchgeführt zu werden und wenn andererseits der Setzkopf 114 klein genug ist,
um in die linksseitige größere Zentralöffnung des Formmerkmalerkennungsflansches 116
eingeführt zu werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass nur korrekte Blindnieten
66 mit dem Nietsetzgerät 30 verarbeitet werden. Dadurch wird die Betriebssicherheit
weiter erhöht.
[0046] Erkennt der Anpresssensor 122, dass der Blindniet 66 mit einer ausreichend großen
Kraft gegen die Metallplatten 62, 64 angepresst wird, so meldet er ein Signal an einen
Prozessor bzw. eine Steuereinheit 110. Die Steuereinheit 110 aktiviert dann den Antriebsmotorblock
94, sofern gleichzeitig die Betätigungselemente 58, 60 wie oben beschrieben betätigt
werden.
[0047] Fig. 2 zeigt schematisch ein Setzgerät gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der
Erfindung, das ein Gehäuse 1 aufweist. Das Gehäuse 1 weist ein Vorderende 2 auf, in
dem eine Halterung 3 für einen zu setzenden Bolzen bzw. einen zu setzenden Blindniet
angeordnet ist. Das Gehäuse 1 enthält einen Griff 4, an dem ein Benutzer angreifen
kann. Am Griff 4 ist eine Auslösetaste 5 bzw. sind mehrere Auslösetasten 5 angeordnet,
mit deren Hilfe der Benutzer einen Setzvorgang auslösen und damit durchführen kann.
Aus dem Vorderende 2 des Gehäuses 1 ragt ein mit der Halterung 3 verbundener Stutzen
6 heraus, der gegen einen Untergrund, an dem eine Befestigung erfolgen soll, angedrückt
wird, um dadurch eine Auslösesperre zu überwinden. Am Fuß des Griffs 4 bzw. an einer
Unterseite des Gehäuses 1 ist eine Aufnahme 7 für eine Energieversorgungseinheit (zum
Beispiel einen Akkumulator, eine Batterie oder einen Netzadapter) angebracht.
[0048] Das in Fig. 2 gezeigte Setzgerät enthält zwei Motoren:
[0049] Ein erster Motor 8 dient dazu, zwei Schwungräder 13 in Rotation zu versetzen. Wirken
die in Rotation versetzten Schwungräder 13 auf einen Schlagkörper 9 und nachfolgend
auf einen Stößel 10 ein, so wird der eigentliche Beschleunigungsvorgang des Stößels
10 auf einen in die Halterung 3 bzw. den Stutzen 6 eingesetzten Blindniet ausgelöst.
Der erste Motor 8 kann als Elektromotorausgebildet sein, der über einen Keilriemen
(nicht gezeigt in Fig. 2) die Schwungräder 13 in Rotation versetzt.
[0050] Ein zweiter Motor 18 dient dazu, die zwei Schwungräder 13 gegeneinander derart zu
bewegen, dass sie auf den Schlagkörper 9 hin zugestellt werden. Dies bedeutet, dass
im gezeigten Beispiel das obere der beiden Schwungräder 13 einer Translation in Richtung
des Schlagkörpers 9 unterzogen wird, so dass nachfolgend die beiden Schwungräder 13
gegenüberliegende Oberflächen des Schlagkörpers 9 in Eingriff nehmen, was - wenn der
erste Motor 8 den Schwungrädern 13 Rotationsenergie bereitstellt - den Setzvorgang
auslöst. Der zweite Motor 18 wird ebenfalls, und zwar in einem anderen Betriebszustand
des Setzgeräts, dazu verwendet, nach dem Eintreiben eines Blindniets in Blechplatten
oder dergleichen einen Restdorn von dem Blindniet abzuziehen und ins Innere des Setzgeräts
zurückzuziehen. Der zweite Motor 18 kann einen Elektromotor aufweisen und auf eine
dadurch angetriebene Spindel als eigentlichen Antrieb einwirken.
[0051] Der Schlagkörper 9 ist unter dem Einfluss der Schwungräder 13 in dem Gehäuse 1 entlang
seiner eigenen Längsrichtung bewegbar und weist an seinem vorderen Ende den Stößel
10 auf, dessen Ende 11 auf den Kopf eines Setzniets oder Bolzens treffen soll, der
an der Halterung 3 bzw. dem Stutzen 6 montiert ist.
[0052] Der Schlagkörper 9, dessen hinteres Ende in Fig. 2 noch sichtbar ist, ist in einer
Führung 12 gelagert und geführt, die seinen Weg bestimmt. Die Führung 12 führt zwischen
den zwei Schwungrädern 13 hindurch. Die Schwungräder 13 sind mit Hilfe von parallelen,
senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 2 verlaufenden Achsen gelagert und werden in
Richtung von Pfeilen 14 von dem Motor 8 gegenläufig angetrieben. Ihr Abstand voneinander
ist so auf den Schlagkörper 9 abgestimmt, dass dieser, wenn er in einer ersten Position
zwischen den beiden Schwungrädern 13 angeordnet ist, von den Oberflächen beider Schwungräder
13 berührt wird. Dadurch sind die Schwungräder 13 in der Lage, ihre Drehbewegung in
eine Linearbewegung des Schlagkörpers 9 umzusetzen. Der Abstand ist ferner so auf
den Schlagkörper 9 abgestimmt, dass dieser, wenn er in einer zweiten Position zwischen
den beiden Schwungrädern 13 angeordnet ist, von den Oberflächen der Schwungräder 13
beabstandet ist. Eine Überführung des Setzgeräts zwischen den beiden Positionen bewerkstelligt
der Motor 18.
[0053] Zum Setzen eines in der Halterung 3 bzw. dem Stutzen 6 montierten Bolzens in ein
Zielobjekt presst ein Benutzer den Stutzen 6 mit eingesetztem Bolzen gegen das Zielobjekt
und drückt die Auslösetaste(n) 5. Der Motor 8, siehe auch Fig. 10, treibt nun die
Schwungräder 13 an. Der Schlagkörper 9 und die Schwungräder 13 werden mittels des
Motors 18 in Wirkverbindung gebracht, womit der Stößel 10 in Richtung des Bolzens
beschleunigt wird. Dadurch übt der Stößel 10 eine Eintreibkraft auf den Bolzen aus,
der folglich in das Zielobjekt eingetrieben wird.
[0054] Nach dem Eintreiben des Bolzens, wofür der Stößel 10 mit seinem Ende 11 auf den Kopf
des Bolzens befördert wird, der in dem Stutzen 6 untergebracht ist, kann der Schlagkörper
9 wieder zurückgeschoben bzw. zurückgezogen werden. Hierzu kann ein Zugelement 21
dienen, das beispielsweise am hinteren Ende des Schlagkörpers 9 befestigt und aus
Gründen der Platzersparnis innerhalb des Gehäuses 1 um eine und optional mehrere Umlenkrolle(n)
20 herumgeführt ist. Wiederum mittels des Motors 18 wird der Restdorn gezogen, der
dann vollständig in das Gehäuse 1 befördert wird.
[0055] Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 3 bis Fig. 21 ein vollautomatisches Nietsetzgerät
30 zur Direktmontage von Blindnieten gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
[0056] Zunächst zeigen Fig. 3 bis Fig. 8 Querschnittsansichten des Nietsetzgeräts 30 in
unterschiedlichen Betriebszuständen. Basierend darauf wird im Weiteren ein Nietsetzzyklus
beschrieben.
[0057] Fig. 3 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einer Ausgangsstellung. Diese Ausgangsstellung
entspricht einem Betriebszustand, der eingenommen wird, nachdem in einem vorangehenden
Verfahren ein Blindniet 66 (gezeigt in Fig. 4) in zwei aneinander zu befestigende
Metallplatten 62, 64 (gezeigt in Fig. 4) eingetrieben worden ist. Dabei verbleibt
ein vorderes Blindnietteil mit einem formschlüssigen Schließkopf in den nun aneinander
befestigten Metallplatten 62, 64, wobei mittels Zurückziehens eines Restdorns 32 des
Blindniets 66 nach dessen Eintreiben in die Metallplatten 62, 64 an einer Sollbruchstelle
34 der Restdorn 32 von dem vorderen Blindnietteil abgetrennt wird, womit der Blindniet
66 in zwei separate Nietteile aufgeteilt wird. Der Restdorn 32 verbleibt innerhalb
des Nietsetzgeräts 30, wie in Fig. 3 gezeigt. Die Sollbruchstelle 34 des Blindniets
66 bildet den Übergang zwischen dem in Fig. 3 dargestellten Restdorn 32 und dem bereits
eingetriebenen vorderen Blindnietteil.
[0058] Gemäß Fig. 3 steckt von einem vorherigen Setzvorgang noch der Restdorn 32 gesichert
in einer Spannzange 36 der Halterung 3. Die Spannzange 36 weist Spannbacken 38 zum
Ineingriffnehmen des Restdorns 32 auf, wobei korrespondierende Profilierungen an aneinander
anliegenden Oberflächen der Spannbacken 38 einerseits und des Restdorns 32 andererseits
für einen sicheren gegenseitigen Halt sorgen.
[0059] In dem in Fig. 3 gezeigten Betriebszustand ist eine weitere Auslösung einer Nietsetzung
unterbunden. Mittels einer Anpressdetektiereinheit 46 ist detektierbar, ob ein in
die Halterung 3 eingesetzter Blindniet 66 von einem Benutzer gegen ein Zielobjekt,
insbesondere eine Metallplatte 62, 64, gepresst wird oder nicht. Aus Sicherheitsgründen
wird nur bei erfolgreichem Detektieren eines solchen Anpressens mittels der Anpressdetektiereinheit
46 ein nachfolgender Setzvorgang ermöglicht. Wird das Nietsetzgerät 30 ohne eingesetzten
Blindniet 66 an ein Zielobjekt angepresst, wird eine Sicherheitshülse 88 nicht ganz
angepresst - es befindet sich ein Spalt zwischen einem Deckel 90 und der Sicherheitshülse
88. Anpresskontakte der Anpressdetektiereinheit 46 werden aber nur geschlossen, wenn
die Sicherheitshülse 88 in die Vertiefung des Deckels 90 gedrückt wird. Dies ist ohne
eingesetzten Blindniet 66 mechanisch verunmöglicht. Eine Nietsetzung kann in diesem
Zustand ohne eingesetzten Blindniet 66 nicht ausgelöst werden, da ein Hubmagnet 40
(am besten zu erkennen in Fig. 4) den Auslösemechanismus solange sperrt, bis der Kontakt
zwischen Kontaktelementen an der Anpressdetektiereinheit 46, die mit der Sicherheitshülse
88 wirkgekoppelt sind, geschlossen wird. Fig. 3 zeigt des Weiteren eine Rückstellfeder
92 zur Rückstellung der Sicherheitshülse 88 in eine Ausgangsposition, wenn ein Anpressen
beendet wird. Gemäß Fig. 3 ist aber ein Kontakt an der Sicherheitshülse 88 unterbrochen,
der Hubmagnet 40 befindet sich in einer Sperrstellung.
[0060] Der Stößel 10 ist gemäß Fig. 3 mittels einer mit Bezugszeichen 42 angedeuteten Stößelverrastung,
die als Klinkenmechanismus ausgebildet sein kann, gesichert. Ferner sind gemäß Fig.
3 die Schwungräder 13 in einem geöffneten Zustand. Der zugehörige Schwungradantrieb
ist ausgeschaltet.
[0061] Eine Stößelzuführung 52 ist zum Führen des Stößels 10 bzw. des mit dem Stößel 10
zusammenwirkenden Schlagkörpers 9 ausgebildet. An der Stößelzuführung 52 sind Spannfedern
54 vorgesehen, die beim späteren Verfahren einer Spindel 50 gespannt und beim Nieteintreiben
entspannt werden können, um den Stößel 10 vor einem Eingriff mit den Schwungrädern
13 vorzubeschleunigen. Die Spindel 50 ist mittels Motor 18 (insbesondere ein Elektromotor)
antreibbar, um für das Auslösen eines Nietsetzvorgangs eine lineare Spindelbewegung
zu vollführen.
[0062] Ein Drehzahlauswahlschalter 56 ist benutzerseitig betätigbar, um eine gewünschte
Betriebs- oder Solldrehzahl des Antriebsmotors 8 einzustellen. Fig. 3 zeigt im Übrigen
auch einen Keilriemen 55 des Antriebs 8. Die Drehzahl kann basierend auf Eigenschaften
(zum Beispiel Material, Dicke, Anzahl) der miteinander durch eine Nietverbindung zu
verbindenden Komponenten, im gezeigten Beispiel die Metallplatten 62, 64, eingestellt
werden.
[0063] Um nach einem vorherigen Setzvorgang einen nachfolgenden Setzvorgang vorzubereiten,
kann in das Nietsetzgerät 30 ein Folgeniet (Blindniet 66) eingesetzt werden.
[0064] Fig. 4 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Betriebszustand, in dem der neue Blindniet 66
in Stutzen 6 eingesetzt worden ist, der Restdorn 32 bereits in einen Sammelbehälter
überführt worden ist und das Nietsetzgerät 30 an zwei durch Ausbilden einer Nietverbindung
aneinander zu befestigende Metallplatten 62, 64 als Zielobjekt für den Blindniet 66
angepresst wird.
[0065] Wie das Nietsetzgerät 30 in den in Fig. 4 gezeigten Betriebszustand überführt wird,
wird im Weiteren beschrieben:
Bevor ein nachfolgender Nietsetzvorgang begonnen werden kann, wird zunächst der Restdorn
32 in eine Dornentsorgungseinheit 44 überführt, wo er gemeinsam mit einer Vielzahl
von anderen Restdornen gelagert werden kann. Hierfür wird ein neuer Blindniet 66 in
die Halterung 3 nachgeschoben, womit dieser Blindniet 66 den Restdorn 32 zu einem
Magnethalter der Dornentsorgungseinheit 44 vorschiebt, welcher Magnethalter Magneten
zum Unterstützen der Dornentsorgung hält.
[0066] Nun wird ein in Fig. 4 nicht gezeigter Abzug 5 durch einen Benutzer ein erstes Mal
betätigt (zum Beispiel angetippt), um das Nietsetzgerät 30 zu starten, wodurch die
Schwungräder 13 in Bewegung versetzt werden. Dabei werden die Schwungräder 13 auf
eine benutzerseitig eingestellte Drehzahl in Rotation versetzt. Das Versetzen der
Schwungräder 13 in Rotation erfolgt also, wenn der Abzug 5 erstmals betätigt worden
ist, da dies das Starten des Antriebsmotors 8 zum Antreiben der Schwungräder 13 auslöst.
Der Abzug 5, der ein Abzugsbetätigungselement 58 und ein Sicherungsbetätigungselement
60 aufweist, die zum Auslösen eines Nietsetzvorgangs aus Gründen der Betriebssicherheit
beide betätigt werden müssen, ist in Fig. 9 und Fig. 10 gezeigt.
[0067] Indem das Nietsetzgerät 30 an die Metallbleche 62, 64 mit einer ausreichenden Kraft
angepresst wird, wird der Kontakt in der Anpressdetektiereinheit 46 in Wirkverbindung
mit der Sicherheitshülse 88 geschlossen, und der Hubmagnet 40 gibt die Verriegelung
bzw. den Auslösemechanismus 232 (Fig. 15) frei. Ist ein Blindniet 66 in das Nietsetzgerät
30 eingesetzt, wird beim Anpressen des Nietsetzgeräts 30 auf die Metallplatten 62,
64 die Sicherheitshülse 88 in die Vertiefung im Deckel 90 gedrückt. Der Anpresskontakt
wird geschlossen und der Hubmagnet 40 entriegelt den Auslösemechanismus. Die eigentliche
Setzung kann nun über den Abzug 5 ausgelöst werden.
[0068] Hierfür betätigt der Benutzer nach dem erstmaligen Betätigen des Abzugsbetätigungselements
58 das Sicherungsbetätigungselement 60 und entsperrt dadurch eine mechanische Auslösesperre,
die zuvor das volle Durchdrücken des Abzugsbetätigungselements 58 verhindert hat.
Erst nach diesem Entsperren ist ein nochmaliges bzw. weiteres Betätigen des Abzugsbetätigungselements
58 mechanisch ermöglicht, wodurch es zum Auslösen eines Nietsetzvorgangs kommt.
[0069] Infolge des nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements 58 nach der Entsperrung
wird eine erste Phase eines Spindelhubs der Spindel 50 nach vorne (d.h. gemäß Fig.
4 nach links hin) ausgelöst, wofür der Motor 18 Antriebsenergie liefert. Dieses Vorschieben
der Spindel 50 bewirkt, sofern durch ein vorheriges Nachschieben eines neuen Blindniets
66 der Restdorn 32 zu dem Magnethalter vorgeschoben wurde, dass der Restdorn 32 durch
Magnete des Magnethalters weiter in den Magnethalter hinein gezogen wird.
[0070] In einer nachfolgenden zweiten Phase des Spindelhubs der Spindel 50 nach vorne wird
der Restdorn 32 in dem Magnethalter festgehalten. Ferner wird ein Stößelschlitten
nach vorne gezogen und werden die Spannfedern 54 vorgespannt. Mit Energie aus dieser
Vorspannung kann der Stößel 10 später durch Entspannung der Spannfedern 54 vorbeschleunigt
werden, bevor der Stößel 10 mittels der Schwungräder 13 einer Hauptbeschleunigung
unterzogen wird. Die Schwungräder 13 können mit bzw. über Spindelhub geschlossen werden,
d.h. aufeinander zu bewegt werden, um nachfolgend auf den Schlagkörper 9 des Stößels
10 einwirken zu können. Auslösehebel des Auslösemechanismus können vorgespannt werden.
Die Auslösehebel sind schwenkbar gelagert und kooperieren mit anderen Hebeln beim
Freigeben des Stößels 10 zum Auslösen des Setzvorgangs.
[0071] Hat die Spindel 50 ihre vorderste Position erreicht, wird in einer dritten Phase
des Spindelhubs der Restdorn 32 in die Dornentsorgungseinheit 44 entsorgt. Der Magnethalter
fährt, während des Spindelhubs, geführt durch ein wiederum in einer Kulissenführung
74 geführtes Führelement 76, nach unten und gibt eine Eintreibbahn frei, entlang der
dann der Stößel 10 bewegt werden kann, um den neu eingesetzten Blindniet 66 in die
Metallbleche 62, 64 einzutreiben. Die Kulissenführung 74 weist eine Führungsaussparung
auf, in der das Führelement 76 einsetzbar ist, das wiederum auf den Magnethalter einwirkt.
Somit ist das Führelement 76 ein Körper, der in der Kulissenführung 74 geführt werden
kann und dabei durch Steuern des Magnethalters einerseits das Vorwärtsbewegen des
Stößels 10 aktiviert oder deaktiviert und andererseits zu der Restdornentsorgung beiträgt.
[0072] Der Stößel 10 wird dann durch Entspannung der Spannfedern 54 vorbeschleunigt. Kommt
der Stößel 10 bzw. dessen Schlagkörper 9 in den Einflussbereich der zusammengefahrenen
Schwungräder 13, so beschleunigen diese den vorbeschleunigten Stößel 10 auf eine solche
Geschwindigkeit, dass der Stößel 10 den neuen Blindniet 66 in die Metallbleche 62,
64 eintreibt.
[0073] Fig. 5 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Betriebszustand, in dem der in die Halterung
3 eingesetzte Blindniet 66 in die miteinander zu verbindenden Metallplatten 62, 64
eingetrieben wird, indem das Ende 11 des Stößels 10 rückseitig auf den Blindniet 66
auftritt.
[0074] Wenn die Spindel 50 ausreichend weit nach vorne verfahren worden ist, erfolgt die
Auslösung der Nieteintreibung mittels eines Auslösemechanismus (siehe auch Fig. 11)
oder Auslösers 70. Dadurch wird der Stößel 10 freigegeben, und der Eintreibvorgang
wird ausgeführt. Unmittelbar nach dem Nieteintreibprozess sind die Schwungräder 13
wieder in einem offenen Zustand, d.h. sie wirken nicht mehr auf den Schlagkörper 9
ein.
[0075] Der Stößel bzw. die Stößelzuführung 52 wird dann wieder in die Ausgangslage zurückgezogen.
Das Zurückziehen des Stößels 10 in die Ausgangslage wird mittels der Feder 54 (und
mittels Federn 228, 224, siehe zum Beispiel Fig. 15), durchgeführt. Ein zugehöriges
Stößelrepetiersystem 72 ist in Fig. 9 mit Bezugszeichen 72 bezeichnet. Das Stößelrepetiersystem
72 sorgt für das Rückführen des Stößels 10 in den Ausgangszustand, nachdem ein Nieteintreibvorgang
durchgeführt worden ist. Das Stößelrepetiersystem 72 beinhaltet die Umlenkrollen 20
und das Zugelement 21, das an einem Ende an dem Schlagkörper 9 befestigbar ist und
das über die Umlenkrollen 20 nach dem Prinzip eines Seilzugs umgelenkt wird. Durch
das Vorsehen dieser Umlenkrollen 20 können das Stößelrepetiersystem 72 und infolgedessen
das gesamte Nietsetzgerät 30 kompakt ausgebildet werden.
[0076] Fig. 6 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Zustand, in dem der Stößel 10 abgebremst wird
und die Restenergie des Stößels 10 dissipiert wird. Diese Überenergie des Stößels
10 wird mittels einer Stößelbremse 48, die in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
als Elastomerbremse ausgebildet ist, abgebaut. Die Stößelbremse 48 kann beim Bewegen
des Stößels 10 zum Eintreiben des Blindniets 66 kinetische Energie des Stößels 10
aufnehmen und somit als Dämpfungsglied wirken.
[0077] Durch den sich beim Eintreiben des Blindniets 66 ergebenden Eintreibweg, den das
Setzgerät 30 in Richtung der Metallbleche 62, 64 und an diese zurücklegt, muss das
Setzgerät 30 nun an den Metallblechen 62, 64 angesetzt werden bzw. an diese nachgeführt
werden, um das Ziehen des Restdorns 32 durchzuführen.
[0078] Fig. 7 zeigt, wie das Nietsetzgerät 30 nachgesetzt wird. Durch das erneute Nachsetzen wird
der Kontakt an der Sicherheitshülse 88 wieder geschlossen. Mittlerweile wurden der
Stößel 10 und die Schlagmasse bzw. der Schlagkörper 9 bereits von dem als Schnur (zum
Beispiel eine inelastische Nylonkordel oder eine Elastomerschnur) ausgebildeten Zugelement
21 repetiert, d.h. gemäß Fig. 7 nach rechts befördert, und an der jeweiligen Ausgangsposition
gesichert. Nun wird ein Dornzugprozess ausgelöst, dessen Resultat Fig. 8 zeigt.
[0079] Fig. 8 zeigt das Nietsetzgerät 30 beim Bilden eines Schließkopfs. Die Spindel 50 fährt zurück.
Die Spannbacken 38 verkeilen sich in einem profilierten Abschnitt des Blindniets 66,
so dass der Restdorn 32, d.h. der hintere Abschnitt des Blindniets 66, durch die Rücksetzbewegung
vom Rest des Blindniets 66 (der in den Metallplatten 62, 64 verbleibt) abgerissen
wird. Der Restdorn 32 wird somit gezogen und der Schließkopf gebildet. Der Dornbruch
erfolgt an der Sollbruchstelle 34. Bei dem Dornzugprozess übt das Nietsetzgerät 30
also eine gemäß Fig. 8 nach rechts wirkende Kraft auf den eingetriebenen Blindniet
66 aus, um an der Sollbruchstelle 34 ein Abbrechen des Blindniets 66 derart zu bewirken,
dass nur der Restdorn 32 im Inneren des Nietsetzgeräts 30 verbleibt, wohingegen das
vordere Blindnietteil, das die eigentliche Befestigungsfunktion bewirkt, innerhalb
der zu verbindenden Metallplatten 62, 64 verbleibt. Bei dem beschriebenen Nietsetzprozess
wird ein Schließkopf an dem innerhalb der Metallplatten 62, 64 verbleibenden Teil
des Blindniets 66 und somit eine formschlüssige Verbindung erzeugt, welche die Metallplatten
62, 64 zusammenhält.
[0080] Ein Vergleich zwischen Fig. 7 und Fig. 8 zeigt, dass in der Endphase des Setzvorgangs
das Führelement 76 innerhalb einer Führungsaussparung der Kulissenführung 74 geführt
wird. Die Spindel 50 fährt nach dem Dornziehen wieder bis nach vorne zur Ausgangsstellung.
Nach diesem Prozess ist das Nietsetzgerät 30 wieder in der in Fig. 3 gezeigten Ausgangsstellung.
[0081] Fig. 9 zeigt eine räumliche Ansicht sowie einzelne Baugruppen des Nietsetzgeräts 30.
[0082] Gezeigt ist unter anderem eine Eintreibeinheit 78, die das Eintreiben des Blindniets
66 in die miteinander zu verbindenden Komponenten durch Aktivieren des oben angesprochenen
und unten noch näher beschriebenen Auslösemechanismus ermöglicht.
[0083] An die Eintreibeinheit 78 sind die Stößelzuführung 52 und eine Wippe 80 mit einem
Federpaket 82 angeschlossen. Die Wippe 80 mit dem Federpaket 82 dient als Hebelmechanismus
zum Öffnen und Schließen der Schwungräder 13 zum platzsparenden Übertragen einer Kraft
auf die Lagerung der Schwungräder 13, um diese aufeinander zu zu bewegen oder voneinander
wegzubewegen. Dadurch ist die Verstellung eines gegenseitigen Achsabstandes zwischen
den Schwungrädern 13 ermöglicht, um den Stößel 10 durch die Schwungräder 13 wahlweise
zum Nieteintreiben zu beschleunigen oder nicht. Eine Vorspannung zumindest eines der
Schwungräder 13 gegen den Stößel 10 stellt die Ausübung einer ausreichend hohen Reibungskraft
des oder der Schwungräder 13 auf den Stößel 10 sicher, wobei durch Einstellung der
Reibungskraft der Grad der Wechselwirkung eingestellt werden kann. Durch das Zwischenschalten
eines Hebelmechanismus in Form der Wippe 80 zwischen dem als Vorspannfeder fungierenden
Federpaket 82 und den Schwungrädern 13 ist auch unter engen Platzbedingungen eine
Realisierung des Antriebsmechanismus ermöglicht.
[0084] Die Dornentsorgungseinheit 44 ist an einer Dornzugeinheit 84 montierbar. Die Dornentsorgungseinheit
44 dient der Entsorgung eines Restdorns 32 eines Blindniets 66, welcher Restdorn 32
beim Setzprozess von dem Blindniet 66 abgerissen wird und innerhalb des Nietsetzgeräts
30 verbleibt. Dabei wird ein unerwünschtes Verklemmen oder Verkanten des Restdorns
32 in einem Kanal zwischen einer Montagestelle (an dem der Blindniet 66 vor dem bzw.
zum Setzen montiert wird) und einem Restdornaufnahmebehälter (der viele Restdorne
32 aufnehmen kann, die dann batchartig bzw. gruppenweise entsorgt werden können) vermieden.
Dies erfolgt dadurch, dass der Kanal mindestens und vorzugsweise teilweise mit einer
reibschlüssigen Zwangsführungsstruktur, insbesondere einem Elastomerschlauch, versehen
oder ausgekleidet ist, entlang welcher der Restdorn 32 mittels Reibschluss straff
und ohne Ausweichmöglichkeit entlang bewegt wird. Damit wird die freie Beweglichkeit
bzw. die Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade des Restdorns 32 gezielt eingeschränkt,
mithin eine ein Verklemmen oder Verkippen fördernde Seitwärts- und/oder Rutschbewegung
des Restdorns 32 unterbunden.
[0085] Die Eintreibeinheit 78 und die Dornzugeinheit 84 sind lose ineinander gesteckt. An
der Eintreibeinheit 78 befinden sich Exzenterspannhebel 79, die zum Verspannen von
Eintreibeinheit 78 und Dornzugeinheit 84 umlegbar sind. Nach dem Kippen der Spannhebel
wird die Eintreibeinheit 78 über ein Gehäuse in Richtung Dornzugeinheit 84 gezogen.
Die Dornzugeinheit 84 wird dadurch gegen das Gehäuse gedrückt. Die Eintreibeinheit
78 und die Dornzugeinheit 84 können alternativ auf andere Weise miteinander gekoppelt
sein, zum Beispiel mittels einer Schraubverbindung.
[0086] Eine Steuereinheit 86 kann einen Prozessor aufweisen, der den Nietsetzvorgang des
Nietsetzgeräts 30 steuert. Die Steuereinheit 86 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Controlboard ausgeführt.
[0087] Das Stößelrepetiersystem 72 basiert auf einem unelastischen aber flexiblen Zugelement
21 (insbesondere einer Kordel) in Kombination mit einem in Fig. 9 nicht gezeigten
und separaten, beim Setzvorgang Spannenergie aufnehmenden Spannelement (insbesondere
einer Zugfeder). Damit ist ein verschleißarmes Stößelrepetiersystem 72 zum Rückholen
des Stößels 10 nach einem Setzvorgang in eine Ausgangsposition zum Vorbereiten eines
nachfolgenden weiteren Setzvorgangs geschaffen. Das unelastische aber flexible Zugelement
21 hat günstige Gleitreibungseigenschaften, wohingegen das Spannelement wirksam eine
Spannkraft aufbauen kann, wenn sich der Stößel 10 beim Setzvorgang aus seiner Ausgangsposition
wegbewegt. Dies erlaubt das Repetieren der Masse aus Stößel 10 und Schlagkörper 9
über eine große Strecke.
[0088] Mit dem Abzug 5 kann ein unbeabsichtigtes und gefährliches Auslösen eines Setzprozesses
ausgeschlossen werden, indem sichergestellt wird, dass der Setzvorgang nur ausgelöst
wird, wenn der Anwender bewusst die Abzugsmechanik betätigt. Der bewusste Auslösevorgang
erfolgt erfindungsgemäß über zwei unabhängige Betätigungselemente 58, 60. Dabei ist
das Sicherungsbetätigungselement 60 zu betätigen, damit das Abzugsbetätigungselement
58 vollständig zum Auslösen des Setzprozesses freigegeben wird, d.h. eine vorzugsweise
mechanisch wirkende Auslösesperre überwunden werden kann. Getrennt vom Abzugsbetätigungselement
58 befindet sich ein Sperrglied, welches das Abzugsbetätigungselement 58 solange blockiert,
bis das Sicherungsbetätigungselement 60 betätigt wird. Wird das Sicherungsbetätigungselement
60 nicht betätigt, kann der Anwender durch Antippen des Abzugsbetätigungselements
58 den Antriebsmotor starten. Eine Freigabe zum Starten des Eintreibprozesses erfolgt
erst, wenn das Sicherungsbetätigungselement 60 betätigt wurde und anschließend das
Abzugsbetätigungselement 58 ein weiteres Mal betätigt wird.
[0089] Fig. 10 zeigt eine unterseitige Ansicht des Setzgeräts 30 gemäß Fig. 3 bis Fig. 9.
[0090] Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 11 bis Fig. 21 ein Auslöse- bzw. Abzugsmechanismus
232 des Setzgeräts 30 näher beschrieben.
[0091] Fig. 11 zeigt zunächst den Abschnitt des Setzgeräts 30, der den Auslösemechanismus 232 bildet.
[0092] Fig. 12 und
Fig. 13 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem verriegelten Zustand. Der rückseitig an
dem Stößel 10 angeordnete Schlagkörper 9 wird mittels einer Verriegelungsklinke 214
gehalten. Die Verriegelungsklinke 214 greift im verriegelten Zustand in eine als Verriegelungsaussparung
212 bezeichnete Nut in dem Schlagkörper 9 ein. Somit ist im gezeigten verriegelten
Zustand der Stößel 10 noch nicht verfahrbar. Die befederte Verriegelungsklinke 214
ist mit einem Stößelverriegelungshebel 222 verbunden bzw. wirkgekoppelt, der die Funktion
der Auslöseverriegelung bewerkstelligt. Der Stößelverriegelungshebel 222 ist solange
durch einen Hubmagneten 40 als Entriegelungsblockade verriegelt, bis das Setzgerät
30 mündungsseitig, d.h. an der Stelle des eingesetzten Blindniets 66, an Metallbleche
62, 64 angepresst ist und somit ein Sicherheitskreis geschlossen ist. Wie ferner in
Fig. 12 zu erkennen ist, wirkt der Stößelverriegelungshebel 222 mittels eines kulissengeführten
Hebelmechanismus mit einem Auslösehebel 208, an dem eine Zugfeder 228 montiert ist,
und mit einem Spannhebel 220 zusammen. Fig. 13 zeigt ferner, dass die Verriegelungsklinke
214 mittels einer Schraubenfeder als Klinkenbefederung 234 in Richtung der Verriegelungsaussparung
212 vorgespannt wird.
[0093] Fig. 14 und
Fig. 15 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem ersten Betriebszustand. Vor der Betätigung
eines Abzugsbetätigungselements 58 befindet sich der Auslösemechanismus in der in
Fig. 14 und Fig. 15 gezeigten Position. Ein Stößelschlitten 236 ist in einer hinteren
Position und wird über den Stößelverriegelungshebel 222, der auch den Stößel 10 und
den Schlagkörper 9 in der hinteren Position hält, arretiert. Der Hubmagnet 40 verriegelt
den Stößelverriegelungshebel 222 und verhindert somit ein Ausklinken des Stößels 10
bzw. des Schlagkörpers 9. Der Auslösehebel 208 wird mit der Zugfeder 228 in der Ausgangsposition
gehalten. Der Spannhebel 220 wird mit einer Schenkelfeder als Drehfeder 224 im Uhrzeigersinn
befedert und wird gegen einen Anschlag 240 gedrückt. Ein Anschlagwinkel ist in Fig.
15 mit Bezugszeichen 238 gekennzeichnet.
[0094] Fig. 16 und
Fig. 17 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem zweiten Betriebszustand. Falls das Nietsetzgerät
30 korrekt gegen Metallbleche 62, 64 angepresst wird und die Betätigungselemente 58,
60 betätigt sind, wird die Antriebsspindel 50 (nicht gezeigt in Fig. 16 und Fig. 17)
nach vorne bewegt. Der Hubmagnet 40 wird betätigt (wenn das Setzgerät mit eingesetztem
Blindniet 66 gegen Metallbleche 62, 64 angepresst ist) und entriegelt den Stößelverriegelungshebel
222. Die Spindel 50 schleppt zusätzlich den Stößelschlitten 236 mit. Dadurch werden
die Druckfedern 54 komprimiert, wodurch sich Vorspannung aufbaut. Der Auslösehebel
208, der an diesem drehbar gelagert ist, wird unter den Anschlagwinkel 238 entlang
gezogen. Dabei wird über eine Kurve am Auslösehebel 208 der Spannhebel 220 im Gegenuhrzeigersinn
nach unten weg gedreht. Die Schenkelfeder 224 wird somit vorgespannt und drückt über
den Spannhebel 220 den Auslösehebel 208 gegen den Anschlagwinkel 238 nach oben.
[0095] Fig. 18 und
Fig. 19 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem dritten Betriebszustand.
[0096] Hat die Spindel 50 die vordere Position erreicht, ist der Spannhebel 220 bis zum
Maximum vorgespannt. Der Auslösehebel 208 wurde unter dem Anschlagwinkel 238 hervorgezogen.
Die Schenkelfeder 224 kann sich nun entspannen und den Auslösehebel 208 im Gegenuhrzeigersinn
nach oben gegen den Stößelverriegelungshebel 222 drücken. Falls bis zu diesem Zeitpunkt
das Setzgerät 30 immer noch angepresst ist, wird der Stößelverriegelungshebel 222
nicht durch den Hubmagneten 40 gesperrt und kann somit geschwenkt werden, was den
Stößel 10 bzw. den Schlagkörper 9 freigibt.
[0097] Fig. 20 und
Fig. 21 zeigen den Auslösemechanismus 232 in noch einem anderen Betriebszustand.
[0098] In diesem Betriebszustand ist der Auslösehebel 208 durch die Drehfeder 224 über den
Spannhebel 220 gedreht worden und hat den Stößelverriegelungshebel 222 geöffnet. Der
Schlagkörper 9 ist zwischen die Schwungräder 13 geschoben worden. Sobald ein Schlittenhaken
242 den Stößelschlitten 236 ausklinkt, wird dieser über die Zugfeder 228 nach rechts
gezogen. Der Auslösehebel 208 wird oben über den Anschlagwinkel 238 gezogen, bis er
die Ausgangsposition wieder erreicht.
[0099] Mittels des in Fig. 3 bis Fig. 21 gezeigten Nietsetzgeräts 30 kann folgendes Betriebsverfahren
durchgeführt werden:
Zunächst wird nach einem vorherigen Setzvorgang ein neuer Blindniet 66 in eine Mündung
des Nietsetzgeräts 30 eingesetzt, womit dieser Blindniet 66 einen Restdorn 32 zu einem
Magnethalter der Dornentsorgungseinheit 44 schiebt. Sollte kein vorheriger Setzvorgang
stattgefunden haben, wird ein erster Blindniet 66 in die Mündung des Nietsetzgeräts
30 eingesetzt.
[0100] Dann wird das Abzugsbetätigungselement 58 zum ersten Mal betätigt, um den Motor 8
zu aktivieren und die Schwungräder 13 in Rotation und auf Betriebsdrehzahl zu bringen.
[0101] Nun wird das Nietsetzgerät 30 mit eingesetzem Blindniet 66 an die Metallbleche 62,
64 angepresst, um bei erfolgreicher Detektion des Anpressens mittels der Anpressdetektiereinheit
46 den Hubmagnet 40 zum Freigeben der Verriegelung der Stößelstruktur 9, 10 anzusteuern.
[0102] Dann betätigt der Benutzer das Sicherungsbetätigungselement 60, entsperrt dadurch
eine mechanische Auslösesperre, und ermöglicht daher ein nochmaliges Betätigen des
Abzugsbetätigungselements 58 zum Auslösen des Nietsetzvorgangs.
[0103] Dadurch kommt es, durch eine Spindelbewegung und einen Hebelmechanismus, zum Hineinbewegen
des Restdorns 32 weiter in das Nietsetzgerät 30, zum Vorspannen einer auf den Stößel
10 einwirkenden Vorspannfeder, zum Schließen der Schwungräder 13, zum Überführen des
Restdorns 32 in eine Dornbox, zum Vorbeschleunigen des Stößels 10 und des Schlagkörpers
9 mittels Entspannens der zuvor gespannten Vorspannfedern und schließlich zum Weiterbeschleunigen
des Stößels 10 durch Interagieren mit den rotierenden, geschlossenen Schwungrädern
13.
[0104] Der Setzvorgang wird eingeleitet, indem der Stößel 10 auf den mündungsseitig eingesetzten
Blindniet 66 auftrifft und diesen in die Metallbleche 62, 64 eintreibt. Überschüssige
Energie des Stößels 10 wird von der Stößelbremse 48 aus einem Elastomermaterial aufgenommen.
[0105] Gleich nach dem Nieteintreibprozess werden die Schwungräder 13 wieder in einen offenen
Zustand überführt.
[0106] Die Stößelstruktur 9, 10 wird mittels eines Stößelrepetiersystems 72 wieder in die
Ausgangslage zurückgezogen.
[0107] Nach erneutem Anpressen des Nietsetzgeräts 30 wird ein Dornzugprozess ausgelöst,
d.h. ein Zurückziehen des eingetriebenen Blindniets 66 in Richtung des Setzgeräts
30, wodurch ein vorderes Stück des Blindniets 66 unter Ausbildung eines Schließkopfs
in den Metallplatten 62, 64 verbleibt und diese formschlüssig zusammenhält, wohingegen
ein Restdorn 32 von dem vorderen Stück an der Sollbruchstelle 34 abgerissen wird und
in dem Nietsetzgeräts 30 verbleibt.
[0108] Nun kann der beschriebene Prozess zyklisch wiederholt werden.
[0109] Fig. 22 bis Fig. 25 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Abzugs- oder Auslösemechanismus
130 für das Setzgerät 30 aus Fig. 3 bis Fig. 10 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0110] Fig. 22 und
Fig. 23 zeigen räumliche Ansichten des Auslösemechanismus 130, der teilweise unter einem
Gehäusebauteil 132 angeordnet und von diesem verdeckt ist.
[0111] Fig. 24 zeigt eine andere räumliche Ansicht des Auslösemechanismus 130 ohne das Gehäusebauteil
132.
[0112] Fig. 25 zeigt eine Schnittansicht des Auslösemechanismus 130 entsprechend Fig. 24.
[0113] Fig. 22 bis Fig. 25 zeigen, dass das Abzugsbetätigungselement 58 und das Sicherungsbetätigungselement
60 in einem gemeinsamen Griff des Setzgeräts 30 ausgebildet werden können und somit
durch eine einzige Hand eines Benutzers gehalten und betätigt werden kann. Durch das
Vorsehen von zwei Betätigungsabschnitten (d.h. einer ersten Entriegelungstaste 124
und einer zweiten Entriegelungstaste 126) des Sicherungsbetätigungselements 60 beidseitig
des Abzugsbetätigungselements 58 ist das Sicherungsbetätigungselement 60 sowohl von
einem Linkshänder als auch von einem Rechtshänder bequem bedienbar. Ein Abzugsschieber
106 dient als mechanische Führung zum Betätigen des Auslösemechanismus 130 und legt
somit eine Betätigungsrichtung insbesondere des Abzugsbetätigungselements 58 fest.
[0114] Zum Bereitstellen einer Abzugssicherung kann das Abzugsbetätigungselement 58 nicht
ganz durchgezogen werden, wenn nicht eine der beiden Entriegelungstasten 124, 126
des Sicherungsbetätigungselements 60 gedrückt wird. Ein Rastanschlag 128, der durch
eine Feder in einer Mittelstellung gehalten wird und durch die Entriegelungstasten
124, 126 zur Seite geschoben werden kann, blockiert das Abzugsbetätigungselement 58.
Wird nicht entriegelt, wird der Abzugschieber 106, der mit dem Abzugsbetätigungselement
58 verbunden ist, nach kurzem Weg, beispielsweise 2 mm, blockiert.
[0115] Im Weiteren wird das Starten der Maschine bzw. des Antriebsmotorblocks 94 beschrieben.
Wird das Abzugsbetätigungselement 58 betätigt, ohne eine der Entriegelungstasten 124,
126 links oder rechts zu drücken, bewegt sich das Abzugsbetätigungselement 58 um 2mm.
Der Abzugsschieber 106 löst somit einen ersten Mikroschalter 102 aus, der ein Signal
zum Starten der Maschine gibt. Der Entriegelungshebel und Abzugsschieber 106 werden
durch Federn zurückgestellt (Ausgangsposition).
[0116] Im Weiteren wird die Auslösung des Setzvorganges beschrieben. Wird das Abzugsbetätigungselement
58 betätigt, nachdem eine der Entriegelungstasten 124, 126 links oder rechts gedrückt
wurde, kann das Abzugsbetätigungselement 58 einen längeren Weg, beispielsweise 5mm,
nach hinten gezogen werden. In der hinteren Position drückt das Abzugsbetätigungselement
58 auf einen zweiten Mikroschalter 104, der am Abzuggehäuse befestigt ist und löst
somit den Setzvorgang aus.
[0117] Fig. 26 bis Fig. 29 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Abzugsmechanismus 130
gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0118] Fig. 26 zeigt eine räumliche Ansicht und
Fig. 27 zeigt eine seitliche Ansicht des Auslösemechanismus 130.
[0119] Fig. 28 zeigt ein Detail des Auslösemechanismus 130 in einer Linkshänderposition 98, wohingegen
Fig. 29 ein Detail des Auslösemechanismus 130 in einer Rechtshänderposition 100 zeigt.
[0120] Insbesondere zeigen Fig. 26 bis Fig. 29 eine Vorspannfeder 108, die das Sicherungsbetätigungselement
60 in einer Sperrposition vorspannt. Mit anderen Worten sind korrespondierenden Nasen
des Sperrglieds 96 an dem Abzugsbetätigungselement 58 einerseits und an dem Sicherungsbetätigungselement
60 andererseits, durch die Vorspannfeder 108 in einen sich gegenseitig blockierenden
Zustand voreingestellt. Betätigt ein Benutzer aber das Sicherungsbetätigungselement
60 und überwindet dabei die Vorspannkraft der Vorspannfeder 108, so wird die Abzugssperre
überwunden und das Sperrglied 96 entsperrt, indem die beiden korrespondierenden Nasen
an den Betätigungselementen 58, 60 voneinander wirkgetrennt werden und damit ein Auslösen
des Setzvorgangs ermöglicht wird.
[0121] Insbesondere Fig. 28 und Fig. 29 zeigen, dass das Sicherungsbetätigungselement 60
selektiv zwischen einer Linkshänderposition 98 gemäß Fig. 28 und einer Rechtshänderposition
100 gemäß Fig. 29 verschoben werden kann, so dass bei wahlweisem Greifen des Abzugsmechanismus
130 mit der linken Hand oder mit der rechten Hand eine bequeme Betätigung des Sicherungsbetätigungselements
60 ermöglicht ist. Ein Benutzer kann dann mit dem Daumen der jeweiligen Hand das Sicherungsbetätigungselement
60 betätigen und kann mit dem Zeigefinger, optional auch noch mit dem Mittelfinger,
dem Ringfinger und/oder dem kleinen Finger, das Abzugsbetätigungselement 58 betätigen.
Die Verschieberichtung zum Überführen des Sicherungsbetätigungselements 60 zwischen
der Linkshänderstellung 98 gemäß Fig. 28 und der Rechtshänderstellung 100 gemäß Fig.
29 ist orthogonal zu einer Auslöserichtung, entlang welcher die Betätigungselemente
58, 60 zum Durchführen der bezugnehmend auf Fig. 1 beschriebenen Prozedur betätigt
werden.
[0122] Unterhalb des Abzugsbetätigungselements 58 befindet sich das Sperrglied 96 (in Fig.
27 eingekreist), welches das Abzugsbetätigungselement 58 solange blockiert, bis das
Sicherungsbetätigungselement 60 nach unten gedrückt wird. Das Sicherungsbetätigungselement
60 ist seitlich im Setzgerät 30 verschiebbar und rastet je nach Position ein, um eine
links- oder rechtshändige Bedienung zu ermöglichen. Wird das Sicherungsbetätigungselement
60 nicht gedrückt, kann der Anwender durch Antippen des Abzugsbetätigungselements
58 über einen ersten Mikroschalter 102 den Antriebsmotorblock 94 starten. Bei erneutem
längerem Drücken schaltet der Antriebsmotorblock 94 wieder ab.
[0123] Eine Freigabe zum Eintreibprozess erfolgt erst, wenn das Sicherungsbetätigungselement
60 gedrückt wurde und anschließend über das Abzugsbetätigungselement 58 ein zweiter
Mikroschalter 104 betätigt wird.
[0124] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten
anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Auslösemechanismus (130) zum Auslösen des Setzens eines Befestigungselements (66)
in ein Zielobjekt (62, 64) mittels eines Setzgeräts (30), wobei der Auslösemechanismus
(130) aufweist:
ein Abzugsbetätigungselement (58); und
ein Sicherungsbetätigungselement (60);
wobei der Auslösemechanismus (130) derart eingerichtet ist, dass:
mittels Betätigens des Abzugsbetätigungselements (58) eine Antriebseinheit (94) zum
Bereitstellen von Antriebsenergie für das Setzen des Befestigungselements (66) aktivierbar
ist;
mittels, insbesondere nachfolgenden Betätigens des Sicherungsbetätigungselements (60)
eine Auslösesperre (96), die das Auslösen des Setzens des Befestigungselements (66)
mittels nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements (58) vor Entsperren der
Auslösesperre (96) sperrt, entsperrbar ist; und
mittels nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements (58) nach Entsperren
der Auslösesperre das Setzen des Befestigungselements (66) auslösbar ist.
2. Auslösemechanismus (130) gemäß Anspruch 1, wobei der Auslösemechanismus (130) derart
eingerichtet ist, dass nur bei kontinuierlichem Betätigen des Abzugsbetätigungselements
(58) über ein Zeitintervall (Δt), das einen vorgegebenen ersten Schwellwert (T1) überschreitet, die Antriebseinheit (94) aktiviert wird.
3. Auslösemechanismus (130) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Auslösemechanismus (130)
derart eingerichtet ist, dass bei einem abermaligen Betätigen des Abzugsbetätigungselements
(58) über ein Zeitintervall (Δt), das einen vorgegebenen zweiten Schwellwert (T2), der insbesondere größer als der erste Schwellwert (T1) ist, überschreitet, die Antriebseinheit (94) wieder deaktiviert wird.
4. Auslösemechanismus (130) gemäß Anspruch 3, wobei der Auslösemechanismus (130) derart
eingerichtet ist, dass die Antriebseinheit (94) wieder deaktiviert wird, sofern das
abermalige Betätigen des Abzugsbetätigungselements (58) vor dem Betätigen des Sicherungsbetätigungselements
(60) erfolgt.
5. Auslösemechanismus (130) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Auslösemechanismus
(130) derart eingerichtet ist, dass ein erster Betätigungshub (118), mit dem ein Benutzer
das Abzugsbetätigungselement (58) betätigt, um die Antriebseinheit (94) zu aktivieren,
kleiner ist als ein zweiter Betätigungshub (120), mit dem ein Benutzer das Abzugsbetätigungselement
(58) betätigt, um das Setzen des Befestigungselements (66) auszulösen.
6. Auslösemechanismus (130) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Sicherungsbetätigungselement
(60) selektiv zwischen einer stabilen ersten Ausgangsposition (98) und einer stabilen
zweiten Ausgangsposition (100) verschiebbar ist, wobei das Sicherungsbetätigungselement
(60) ausgehend von jeder der ersten Ausgangsposition (98) und der zweiten Ausgangsposition
(100) zum Entsperren der Auslösesperre (96) betätigbar ist.
7. Auslösemechanismus (130) gemäß Anspruch 6,
wobei die erste Ausgangsposition (98) eine Linkshänderposition ist, in welcher ein
Benutzer das Sicherungsbetätigungselement (60) mit dem Daumen der linken Hand betätigen
kann;
wobei die zweite Ausgangsposition (100) eine Rechtshänderposition ist, in welcher
ein Benutzer das Sicherungsbetätigungselement (60) mit dem Daumen der rechten Hand
betätigen kann;
wobei ein Benutzer das Abzugsbetätigungselement (58) mit zumindest einem anderen Finger,
insbesondere dem Zeigefinger, der jeweiligen Hand betätigen kann.
8. Auslösemechanismus (130) gemäß Anspruch 6 oder 7, wobei eine Verschieberichtung, entlang
der das Sicherungsbetätigungselement (60) zwischen der ersten Ausgangsposition (98)
und der zweiten Ausgangsposition (100) verschiebbar ist, senkrecht zu einer Betätigungsrichtung
ist, entlang der das Sicherungsbetätigungselement (60) und/oder das Abzugsbetätigungselement
(58) betätigbar ist.
9. Auslösemechanismus (130) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, ferner aufweisend zumindest
eines der folgenden Merkmale:
der Auslösemechanismus (130) weist ein erstes Schalterelement (102) auf, das bei dem
Betätigen des Abzugsbetätigungselements (58) die Antriebseinheit (94) aktiviert, und
weist ein zweites Schalterelement (104) auf, das bei dem Betätigen des Sicherungsbetätigungselements
(60) und bei dem nochmaligen Betätigen des Abzugsbetätigungselements (58) das Setzen
des Befestigungselements (66) auslöst, insbesondere wobei das Sicherungsbestätigungselement
(60) eine insbesondere mechanische Sperre zwischen den Schalterelementen (102, 104)
bildet;
das Abzugsbetätigungselement (58) und das Sicherungsbetätigungselement (60) sind derart
eingerichtet, dass mittels des nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements
(58) nach Entsperren der Auslösesperre (96) das Setzen des Befestigungselements (66)
mittels Beschleunigen des Stößels (10) in eine Setzposition auslösbar ist, in welcher
der Stößel (10) eine Setzkraft auf das Befestigungselement (66) ausübt;
der Auslösemechanismus (130) ist derart eingerichtet, dass das Setzen des Befestigungselements
(66) erst auslösbar ist, wenn mittels eines Anpressdetektors (112) ein Anpressen des
Setzgeräts (30) gegen ein Zielobjekt (62, 64) ermittelt worden ist;
das Abzugsbetätigungselement (58) und das Sicherungsbetätigungselement (60) sind zwei
separat betätigbare Betätigungselemente;
das Abzugsbetätigungselement (58) und das Sicherungsbetätigungselement (60) sind derart
angeordnet, dass sie von einem Benutzer mit nur einer Hand betätigbar sind, wenn der
Benutzer das Setzgerät (30) hält, beispielsweise durch eine entsprechende räumliche
Nähe der beiden Betätigungselemente (58, 60);
das Abzugsbetätigungselement (58) und das Sicherungsbetätigungselement (60) sind derart
eingerichtet, dass das nochmalige Betätigen des Abzugsbetätigungselements (58) zum
Auslösen des Setzens des Befestigungselements (66) mechanisch nur ermöglicht ist,
wenn gleichzeitig das Sicherungsbetätigungselement (60) betätigt gehalten bleibt;
die Auslösesperre (96) ist eine mechanisch wirkende Auslösesperre.
10. Setzgerät (30), insbesondere Nietsetzgerät, zum Setzen eines Befestigungselements
(66), wobei das Setzgerät (30) aufweist:
eine Antriebseinheit (94) zum Antreiben eines beweglichen Stößels (10) zum Setzen
des Befestigungselements (66) in ein Zielobjekt (62, 64);
einen Auslösemechanismus (130) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Auslösen des
Setzens des Befestigungselements (66).
11. Setzgerät (30) gemäß Anspruch 10, aufweisend einen Haltegriff (4), an dem das Sicherungsbetätigungselement
(60) und das Abzugsbetätigungselement (58) angeordnet sind.
12. Setzgerät (30) gemäß Anspruch 10 oder 11, ausgebildet als Handgerät, insbesondere
mit kabelloser Energieversorgung.
13. Setzgerät (30) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Antriebseinheit (94)
aufweist:
einen ersten Motor (8) zum in Rotation Versetzen von Schwungrädern (13) zum Bereitstellen
von Antriebsenergie zum Antreiben einer den Stößel (9) aufweisenden Stößelstruktur
(9, 10); und
einen zweiten Motor (18) zum Bewegen zumindest eines der Schwungräder (13) gegenüber
dem anderen der Schwungräder (13) zum Zustellen der Schwungräder (13) auf die Stößelstruktur
(9, 10), und optional zum Ziehen eines Dorns.
14. Setzanordnung, aufweisend:
ein Setzgerät (30) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13 zum Setzen eines Befestigungselements
(66);
das Befestigungselement (66), insbesondere setzbereit an oder in dem Setzgerät (30)
montiert.
15. Verfahren zum Auslösen des Setzens eines Befestigungselements (66) in ein Zielobjekt
(62, 64) mittels eines Setzgeräts (30), wobei das Verfahren aufweist:
Betätigen eines Abzugsbetätigungselements (58) des Setzgeräts (30) zum Aktivieren
einer Antriebseinheit (94) zum Bereitstellen von Antriebsenergie für das Setzen des
Befestigungselements (66);
Betätigen, insbesondere nachfolgendes Betätigen, eines Sicherungsbetätigungselements
(60) des Setzgeräts (30) zum Entsperren einer Auslösesperre (96), die das Auslösen
des Setzens des Befestigungselements (66) mittels nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements
(58) vor dem Entsperren der Auslösesperre (96) sperrt; und
nochmaliges Betätigen des Abzugsbetätigungselements (58) nach Entsperren der Auslösesperre
(96) zum Auslösen des Setzens des Befestigungselements (66).