(19)
(11) EP 2 801 451 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.11.2014  Patentblatt  2014/46

(21) Anmeldenummer: 14167298.0

(22) Anmeldetag:  07.05.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25H 3/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 08.05.2013 DE 102013007996

(71) Anmelder: Kuhr, Michael
26871 Papenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kuhr, Michael
    26871 Papenburg (DE)

(74) Vertreter: Jabbusch, Matthias 
Jabbusch Siekmann & Wasiljeff Patentanwälte Hauptstrasse 85
26131 Oldenburg
26131 Oldenburg (DE)

   


(54) Behälter für Gegenstände, insbesondere für Materialien eines Handwerkers, mit Regalböden


(57) Bei einem Behälter für Gegenstände, insbesondere für Materialien eines Handwerkes und/oder für Werkzeuge eines Handwerkers, wobei die Gegenstände in Regalböden im Behälterinneren ablegbar sind, ist vorgesehen, dass jeder Regalboden in einer Regaleinheit aufgenommen ist, die Regaleinheit durch wenigstens eine Wandung des Behälters hindurch nach außen bewegbar ist und der Behälterinhalt nahezu vollständig mit Regaleinheiten ausgefüllt ist.
Der Rauminhalt dieses Behälters ist nahezu vollständig für die Ablage von Werkzeugen und/oder Materialien genutzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für Gegenstände, insbesondere für Materialien eines Handwerkes und/oder für Werkzeuge eines Handwerkers, wobei die Gegenstände in Regalböden im Behälterinneren ablegbar sind.

[0002] Handwerker benötigen für die Durchführung ihrer Arbeiten vor Ort, beispielsweise auf einer Baustelle, Werkzeuge und Verbrauchsmaterialien. Diese, insbesondere Werkzeuge, sind nach Beendigung der Arbeit abzulegen, dabei sind sie auch gegen einen Diebstahl zu sichern. Dafür werden bereits containerartige Behälter eingesetzt, welche Regalböden aufweisen, in die Werkzeuge und/oder Verbrauchsmaterialien eingelegt werden können.

[0003] Bei bekannten Behältern sind im Inneren eines Containers beispielsweise entlang zwei einander gegenüberliegender Seitenwände Regale aufgestellt, in die Regalböden dieser Regale kann eine in den Behälter hineintretende Person Werkzeuge ablegen. Für die Person ist dabei ein Raumbereich offen zu halten, dieser ist beispielsweise als Gang ausgebildet. Dieser Gang wird durch die Person zum Betreten des Containers benutzt, dieser Gang ist aber für die Ablage von Werkzeugen über den bloßen Fußboden des Ganges hinaus, nicht geeignet. Insofern wird in bekannten Behältern stets ein vorhandener Bereich des Behälterinneren nicht für die Ablage von Werkzeugen oder Materialien benutzt.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, dessen Rauminhalt nahezu vollständig für die Ablage von Werkzeugen und/oder Materialien genutzt ist.

[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jeder Regalboden in einer Regaleinheit aufgenommen ist, die Regaleinheit durch wenigstens eine Wandung des Behälters hindurch nach außen bewegbar ist und der Behälterinhalt nahezu vollständig mit Regaleinheiten ausgefüllt ist.

[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Behälter ist in seinem Inneren kein Gang für das Eintreten einer Person vorzuhalten. Alle Regalböden sind in Regaleinheiten aufgenommen, die nach außen bewegbar sind. Jede Regaleinheit kann in einen Bereich außerhalb des Behälters, beispielsweise neben den Behälter, bewegt werden, dadurch kann auch außerhalb des Behälters ein Werkzeug in einen Regalboden dieser Regaleinheit eingelegt werden beziehungsweise ein Verbrauchsmaterial aus einem Regalboden entnommen werden. Das Ablegen und Entnehmen erfolgt außerhalb des Behälters, dadurch ist vorteilhaft ermöglicht, den Rauminhalt des Behälters nahezu vollständig mit Regaleinheiten und somit Regalböden zu füllen. Das Innenvolumen des Behälters wird somit vollständig ausgenutzt.

[0007] Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in einer Behälterwandung diese Behälterwandung verschließende Schließelemente für die Regaleinheiten angeordnet sind. Schließelemente können beispielsweise als Türen ausgebildet sein, die von außen zunächst geöffnet werden können, um dann anschließend eine Regaleinheit nach außen zu bewegen. Wird die Regaleinheit in das Innere des Behälters zurückgeführt, kann das Schließelement wieder verschlossen werden. Den Schließelementen sind dabei Verschlusselemente, wie Zylinderschlösser oder ähnliches, zuzuordnen. Das Schließelement kann auch als Sektionshalter ausgebildet sein.

[0008] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Regaleinheiten in eine Behälterwandung einzupassende Schließelemente für diese Behälterwandung tragen. Regaleinheit und Schließelement bilden dann eine Baueinheit aus, das Öffnen der Schließelemente erfolgt zugleich durch ein Herausbewegen der Regaleinheit aus dem Behälterinneren. Wird die Regaleinheit in das Behälterinnere zurückgeführt, kann sich das Schließelement wieder an die Behälterwandung annähern und beispielsweise plan in diese eingefügt werden.

[0009] Eine nächste Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass vor der Behälterwandung mit den Schließelementen zumindest ein Flächenelement wegschwenkbar angeordnet ist. Dieses Flächenelement kann zusätzlich vor den Schließelementen angeordnet sein, um diese zusätzlich gegen ein unautorisiertes Öffnen durch Dritte zu sichern. Das wegschwenkbare Flächenelement ist vorzugsweise nach oben schwenkbar, dazu kann es mit Gelenken an einem Behälterdach angelenkt sein. Das nach oben Schwenken kann soweit erfolgen, bis das Flächenelement in eine horizontale Ausrichtung gekommen ist, es kann dann ein Dach ausbilden. Dieses Dach ist vorteilhaft in dem Bereich angeordnet, in den hinein die Regaleinheiten aus dem Behälterinneren hinausbewegt werden. Hier kann auch eine Person stehen, die aus einer Regaleinheit beispielsweise ein Werkzeug entnimmt. Das Flächenelement kann einen Schutz gegen Witterung ausbilden, es kann zudem Schatten spenden. Ein Flächenelement kann zudem als alleiniges Schließelement wirken.

[0010] Zur konstruktiven Ausbildung der Erfindung ist vorzugsweise vorgesehen, dass jede Regaleinheit in einer Schiebeführung aufgenommen ist. Das Herausbewegen der Regaleinheiten erfolgt somit durch ein Herausschieben. Schiebeführungen, die hohe Massen aufnehmen können, sind am Markt verfügbar.

[0011] Der Behälter kann vorzugsweise ein handelsüblicher Container sein. Container dieser Bauart weisen eine mechanische Robustheit auf, darüber hinaus sind sie mit Anschlägen versehen, die ihr Bewegen mittels Kränen, Hubwagen oder dergleichen ermöglichen. Schließlich kann auch vorgesehen sein, dass der Behälter auf einem vorzugsweise mit einer Deichsel ausgestatteten Fahrgestell aufsteht. Ein derartiger Behälter ist dann mit einem geeigneten Zugfahrzeug zu einer Baustelle bewegbar. Er kann bereits am Standort beispielsweise eines Handwerksbetriebes mit den für die beabsichtigten Arbeiten notwendigen Werkzeugen und Materialien ausgerüstet und dann in dieser Weise zur Baustelle verbracht werden. Dort kann er auf dem Fahrgestell stehen bleiben, es ist aber auch ein Abladen vor Ort möglich.

[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1:
eine Draufsicht auf einen Behälter mit Regaleinheiten, wobei das Behälterdach abgenommen ist,
Fig. 2:
eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des Behälters gemäß Fig. 1, und
Fig. 3:
eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines Behälters gemäß Fig. 1.


[0013] Der Behälter in Fig. 1 hat Behälterwandungen 1, 1', er steht auf einem angedeuteten Fahrgestell auf. Im Inneren des Behälters sind Regaleinheiten 3 angedeutet. Diese Regaleinheiten 3 weisen jeweils mehrere übereinander angeordnete Regalböden 4 auf.

[0014] Eine Regaleinheit 3' ist durch die Behälterwandung 1' hindurch nach außen verschoben. Die Regaleinheit 3' ist dazu wie alle anderen Regaleinheiten 3 in einer Schiebeführung 5 aufgenommen. Das Verschieben der anderen Regaleinheiten 3 ist durch Doppelpfeile 6 angedeutet.

[0015] In einem einer Stirnseite der Behälterwandung 1 zugeordneten Bereich 11 verbleibt ein Raum als Platzreserve für beispielsweise einen Personalcomputer und ähnliches, Türen 2 verschließen hier den als Standardcontainer ausgebildeten Schalter.

[0016] Fig. 2 zeigt, dass der Behälterwandung 1' ein Flächenelement 7 zugeordnet ist. Dieses Flächenelement 7 ist über Gelenke 8 am Dach 9 des Behälters angelenkt, der Doppelpfeil 10 zeigt, dass es aus einer Parallelanordnung vor der Behälterwandung 1' in die gezeigte horizontale Lage verschwenkbar ist. Das Flächenelement 7 kann gleichzeitig ein Schließelement ausbilden und in diesem Fall Abschnitte der Behälterwandung 1' ausbilden. Es kann aber auch zusätzlich vor in der Behälterwandung 1' vorhandenen Schließelementen angeordnet sein.

[0017] Bei der Ausführung nach Fig. 3 sind den einzelnen Regaleinheiten 3 Schließelementabschnitte 12 zugeordnet. Diese können aus der Behälterwandung 1' herausgelöst werden, wenn die Regaleinheit 3 verschoben wird. In Fig. 1 sind als Sektionaltore ausgebildete Flächenelemente 7 vorgesehen, welche die zu beiden Seiten des Behälters herausschiebbaren Regaleinheiten 3 abdecken.


Ansprüche

1. Behälter für Gegenstände, insbesondere für Materialien eines Handwerkes und/oder für Werkzeuge eines Handwerkers, wobei die Gegenstände in Regalböden im Behälterinneren ablegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Regalboden (4) in einer Regaleinheit (3, 3') aufgenommen ist, die Regaleinheit (3, 3') durch wenigstens eine Wandung (1') des Behälters hindurch nach außen bewegbar ist und der Behälterinhalt nahezu vollständig mit Regaleinheiten (3, 3') ausgefüllt ist.
 
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Behälterwandung (1') diese Behälterwandung (1') verschließende Schließelemente (12) für die Regaleinheiten (3, 3') angeordnet sind.
 
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Regaleinheiten (3, 3') in eine Behälterwandung (1') einzupassende Schließelemente (12) für diese Behälterwandung (1') tragen.
 
4. Behälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Behälterwandung (1') mit den Schließelementen (12) zumindest ein Flächenelement (7) wegschwenkbar angeordnet ist.
 
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement (7) mit Gelenken (8) an einem Behälterdach (9) nach oben schwenkbar angelenkt ist.
 
6. Behälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement (7) zugleich ein Schließelement (12) in der Behälterwandung (1') ausbildet.
 
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Regaleinheit (3, 3') in einer Schiebeführung (5) aufgenommen ist.
 
8. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als handelsüblicher Container ausgebildet ist.
 
9. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er auf einem vorzugsweise mit einer Deichsel ausgestatteten Fahrgestell (2) aufsteht.
 




Zeichnung