(19)
(11) EP 2 801 663 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.11.2014  Patentblatt  2014/46

(21) Anmeldenummer: 14166448.2

(22) Anmeldetag:  29.04.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 23/088(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 10.05.2013 DE 102013208638

(71) Anmelder: Wirtgen GmbH
53578 Windhagen (DE)

(72) Erfinder:
  • Abresch, Stefan
    56269 Dierdorf (Elgert) (DE)
  • Brassel, Dirk
    53578 Windhagen (DE)
  • Barimani, Cyrus
    53639 Königswinter (DE)
  • Hähn, Günter
    53639 Königswinter (DE)

(74) Vertreter: Von Kreisler Selting Werner - Partnerschaft von Patentanwälten und Rechtsanwälten mbB 
Deichmannhaus am Dom Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
50667 Köln (DE)

   


(54) Strassenfräsmaschine, sowie Verfahren zur Montage einer fliegend gelagerten Fräswalze


(57) Bei einer Straßenfräsmaschine, insbesondere Kleinfräse (1), zum Bearbeiten von Straßenoberflächen (2), mit einem Maschinenrahmen (4), mit einer in dem Maschinenrahmen (4) gelagerten, von einem Fräswalzenantrieb (10) antreibbaren Fräswalze (12), wobei von dem Fräswalzenantrieb (10) Stehbolzen (24) zur Montage der Fräswalze (12) abstehen, die in montiertem Zustand in einen Anschlussflansch (14) der Fräswalze (12) in entsprechend angeordnete Aussparungen (26) eingreifen, ist vorgesehen, dass der Fräswalzenantrieb (10) mindestens einen Montagezapfen (20) aufweist, der in eine entsprechende an den Montagezapfen (20) angepasste Öffnung (28) im Anschlussflansch (14) der Fräswalze (12) eingreift, wobei der Montagezapfen (20) gegenüber den Stehbolzen (24) axial so weit vorsteht, dass die Fräswalze (12) vor dem Eingriff mit den Stehbolzen auf dem Montagezapfen (20) aufliegt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Straßenfräsmaschine, insbesondere Kleinfräse, zum Bearbeiten von Straßenoberflächen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zur Montage einer fliegend gelagerten Fräswalze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.

[0002] Aus der EP 1 194 651 A ist ein Fräswalzenschnellwechselsystem bekannt, bei dem die Fräswalze aufgeteilt ist und aus einem Walzengrundkörper und einem auf den Walzengrundkörper aufschiebbaren Fräsrohr besteht. Dadurch, dass nur das Fräsrohr ausgewechselt werden muss, ist die Handhabung für den Wechsel einer Fräswalze vereinfacht, so dass die für den Wechsel benötigte Zeit und der Arbeitsaufwand minimiert ist. Dieses Schnellwechselsystem betrifft aber im Wesentlichen Großfräsen mit einem Fräswalzendurchmesser von ca. 1 m bei einer Fräsbreite zwischen 1,50 m und 4,40 m.

[0003] Bei Kleinfräsen ist dagegen die Fräswalze einstückig. Typischerweise ist die Länge einer Fräswalze für eine Kleinfräse kleiner als deren Durchmesser. Beispielsweise haben Fräswalzen für Kleinfräsen einen Durchmesser von 460 mm bis 750 mm bei einer Breite zwischen 250 mm und 600 mm.

[0004] Ein weiterer Unterschied zwischen den Fräswalzen einer Kleinfräse und einer Großfräse besteht darin, dass am Außenumfang der Bandage von Fräswalzen für Kleinfräsen Meißelhalter direkt aufgeschweißt sind, während bei Fräswalzen für Großfräsen Schnell-Wechselhalter verwendet werden, bei denen ein Basisteil auf der Bandage angeschweißt wird, das einen Meißelhalter auswechselbar aufnimmt.

[0005] Eine derartige Kleinfräse ist beispielsweise unter der Bezeichnung Wirtgen W50 DC bekannt. Die grundsätzliche Konstruktion einer gattungsgemäßen Straßenfräsmaschine ist aus der DE 103 47 873 A1 bekannt.

[0006] Die Kleinfräse weist eine an dem Maschinenrahmen in einem Walzenkasten gelagerte Fräswalze auf, die von einem Fräswalzenantrieb angetrieben werden kann.

[0007] Der bekannte Fräswalzenantrieb weist ein Walzengetriebe auf, das an seinem freien Ende einen Anschlussflansch mit axial abstehenden Stehbolzen zur Montage der Fräswalze aufweist. Die Stehbolzen greifen in einen Anschlussflansch der Fräswalze in entsprechend angeordnete Bohrungen ein, so dass die Fräswalze mit Hilfe von Muttern an dem Walzengetriebe befestigt werden kann. Das Walzengetriebe kann desweiteren einen Zentrieransatz aufweisen, der mit einer entsprechenden zentralen Öffnung im Anschlussflansch der fliegend gelagerten Fräswalze zusammenwirkt.

[0008] Die zum Einsatz kommenden Fräswalzen für Kleinfräsen haben üblicherweise ein hohes Gewicht von beispielsweise bis zu 300 kg. Sie sind daher zu schwer, um manuell montiert werden zu können. Die Handhabung einer einstückigen Fräswalze für Kleinfräsen wird auch dadurch erschwert, dass der Anschlussflansch axial nicht in der Mitte der Fräswalze angeordnet ist, da der Innenraum der Fräswalze zu ca. 2/3 von dem Fräswalzenantrieb beansprucht wird. Insofern befindet sich der Anschlussflansch bei einer Fräswalze für Kleinfräsen üblicherweise in der Nähe der dem Antrieb gegenüberliegenden Stirnseite der Fräswalze. Durch die daraus resultierende aussermittige Lage des Schwerpunkts relativ zum Anschlussflansch kippt die Fräswalze bei der Handhabung über den Anschlussflansch. Hinzu kommt, dass bei einem Wechsel der Fräswalze unter praktischen Bedingungen häufig der Boden uneben ist, was einen Wechsel der Fräswalze erheblich erschwert. Die auf der Fräswalze befindlichen Werkzeuge erzeugen eine unregelmäßige dreidimensionale Oberflächenstruktur der Fräswalze, wodurch diese auf einer Transporteinrichtung z. B. einem Gabelhubwagen eine nicht eindeutig definierbare schiefe Lage einnimmt. Liegt die Fräswalze mit ihrem hohen Gewicht auf der Hubvorrichtung, kann sie auf der Hubvorrichtung nicht mehr gedreht werden. Insofern ist auch bei Zuhilfenahme einer Hubvorrichtung das Montieren einer Fräswalze an das Walzengetriebe äußerst schwierig, wobei die vorstehenden Stehbolzen des Walzengetriebes leicht beschädigt werden können und dann mit zusätzlichem Montageaufwand ausgewechselt werden müssen.

[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Wechsel einer Fräswalze zu vereinfachen und die Montage und Demontage einer neuen Fräswalze zu erleichtern und dabei gleichzeitig den Reparaturaufwand zu verringern.

[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Fräswalzenantrieb mindestens einen Montagezapfen aufweist, der in eine entsprechende an den Montagezapfen angepasste Öffnung im Anschlussflansch der Fräswalze eingreift, wobei der Montagezapfen gegenüber den Stehbolzen axial so weit vorsteht, dass die Fräswalze vor dem Eingriff mit den Stehbolzen auf dem Montagezapfen aufliegt.

[0011] Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass die Fräswalze bei der Montage nach Ausrichtung auf den Fräswalzenantrieb zunächst auf den Montagezapfen aufgeschoben werden kann, der gegenüber den Stehbolzen vorsteht, so dass es zunächst auf die Ausrichtung der Aussparungen, z. B. Bohrungen im Anschlussflansch auf die Stehbolzen nicht ankommt und die Fräswalze auf dem Montagezapfen abgestützt werden kann. Die Fräswalze kann dann auf dem Montagezapfen leicht gedreht werden, bis die Bohrungen zu den Stehbolzen fluchten, wobei dann die Fräswalze weiter aufgeschoben werden kann, bis die Fräswalze letztlich vollständig auf die Stehbolzen aufgeschoben ist und ein möglicher Zentrieransatz des Walzengetriebes in eine komplementäre zentrale Öffnung im Anschlussflansch der Fräswalze eingreift. Danach kann die Fräswalze mit den üblichen Befestigungsmitteln dauerhaft befestigt werden.

[0012] Der mindestens eine Montagezapfen ist vorzugsweise auswechselbar. Dies ermöglicht einen Austausch für den Fall, dass der Montagezapfen beschädigt wird oder auch die Montage von Montagezapfen unterschiedlicher Form oder Durchmesser, und es erlaubt auch die Alternative, den Montagezapfen nicht zu montieren, wenn Fräswalzen eines älteren Bautyps montiert werden sollen, die nicht mit einem Montagezapfen kompatibel sind.Eine weitere Alternative besteht darin, dass der Montagezapfen nur für die Montage eingesetzt wird und zum Betrieb der Straßenfräsmaschine demontiert wird, weil der Montagezapfen dort, z. B. wegen mangelnden Bauraums, nicht verbleiben kann.

[0013] Vorzugsweise ist ein einziger Montagezapfen koaxial zum Fräswalzenantrieb und zur Fräswalze vorgesehen. Die zentrale Anordnung eines einzigen Montagezapfens ermöglicht eine besonders einfache und sichere Montage der Fräswalze.

[0014] Vorzugsweise ist die Fräswalze einstückig gestaltet und weist einen einzigen axial außermittig angeordneten Anschlussflansch auf. Die Fräswalze besteht aus einer Bandage, die die Werkzeuge trägt und einem einzigen Anschlussflansch zum Anschluss an den Fräswalzenantrieb, so dass sich eine fliegende Lagerung der Fräswalze ergibt. Da der Fräswalzenantrieb in die Fräswalze hineinragt, ist der Anschlussflansch der Fräswalze in Axialrichtung außermittig, d. h. im Bereich des letzten Drittels der Fräswalze angeordnet.

[0015] Die von dem Fräswalzenantrieb abstehenden Stehbolzen sind auf einem Lochkreis angeordnet, wobei der Montagezapfen zu den Stehbolzen konzentrisch und relativ zu ihnen radial innen angeordnet ist.

[0016] Der Montagezapfen kann sich nach außen verjüngen. Dadurch wird das Aufschieben der Fräswalze mit ihrer zentralen Öffnung erleichtert, da eine weniger genaue Positionierung der Fräswalze genügt, um diese auf den Montagezapfen aufschieben zu können.

[0017] Alternativ oder zusätzlich kann sich die zentrale Öffnung des Anschlussflansches zum Fräswalzenantrieb hin erweitern.

[0018] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die äußere Stirnseite der Fräswalze nahezu bündig mit der seitlichen Außenseite des Maschinenrahmens, der sogenannten Nullseite, abschließt, um ein möglichst nahes Fräsen entlang von Hindernissen zu ermöglichen. Dabei ist der Maschinenrahmen vorzugsweise von einem Fahrwerk mit einer Vorder- und Hinterachse mit Rädern getragen, wobei die Fräswalze zwischen den Hinterrädern angeordnet ist. Diese Anordnung betrifft den Normalbetrieb der Straßenfräsmaschine, bei der beide Hinterräder koaxial und vorzugsweise in einer vertikalen Ebene mit der Fräswalzenachse angeordnet sind. Für den kantennahen Betrieb kann es sein, dass auf der Nullseite ein schwenkbares Hinterrad vorgesehen ist, das in eine Position vor die Fräswalze und relativ zur Nullseite nach innen verschwenkt werden kann. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der DE 196 31 042 A1 bekannt.

[0019] Die Straßenfräsmaschine ist vorzugsweise eine Hinterladerfräsmaschine, bei der in Fahrtrichtung hinter der Fräswalze eine nach hinten abladende Transportvorrichtung für das von der Fräswalze abgearbeitete Fräsgut angeordnet ist.

[0020] An dem Montagezapfen kann eine Abdeckkappe befestigt sein. Diese schützt die Enden der Stehbolzen und mit den Stehbolzen zusammenwirkenden Befestigungsmitteln, z. B. Muttern, und verhindert, dass die Befestigungsmittel im Fräsbetrieb verschmutzt oder beschädigt werden.

[0021] Die zentrale Öffnung im Anschlussflansch der Fräswalze kann eine innere, auf dem Montagezapfen aufliegende Stützfläche aufweisen, die den Montagezapfen nicht vollständig umschließt. Die mehrfach unterbrochene Stützfläche erleichtert das Aufschieben der Fräswalze auf den Montagezapfen und reduziert die Auswirkungen von Temperaturänderungen, wobei gleichzeitig ein ausreichende Stützfläche gewährleistet ist.

[0022] Vorzugsweise ist der Montagezapfen koaxial zu einem Zentrieransatz angeordnet, wobei der Montagezapfen außerdem zumindest auf der dem Zentrieransatz zugewandten Seite im Wesentlichen den gleichen Außendurchmesser wie der Zentrieransatz aufweisen kann. Es versteht sich, dass im Falle eines Montagezapfens ein Zentrieransatz vorhanden sein kann, aber nicht zwingend notwendig ist. Der Montagezapfen kann an seinem freien Ende angefast sein, um das Aufschieben der Fräswalze zu erleichtern.

[0023] Bei einem Verfahren zur Montage einer fliegend gelagerten Fräswalze in einer Straßenfräsmaschine, insbesondere Kleinfräse, zum Bearbeiten von Straßenoberflächen, bei dem die Fräswalze von einem Fräswalzenantrieb angetrieben wird, wobei von dem Fräswalzenantrieb Stehbolzen zur Montage der Fräswalze abstehen, die in entsprechend angeordnete Aussparungen oder Bohrungen in einen Anschlussflansch der Fräswalze eingreifen, sind in vorteilhafter Weise folgende Schritte vorgesehen:
  • Das Anheben und Ausrichten der Fräswalze auf den Fräswalzenantrieb,
  • das Aufschieben der Fräswalze auf einen von dem Fräswalzenantrieb weiter als die Stehbolzen vorstehenden Montagezapfen, derart, dass der Anschlussflansch mit seiner zentralen Öffnung auf dem Montagezapfen aufliegt,
  • das Drehen der Fräswalze um den Montagezapfen bis die Stehbolzen des Walzenantriebs mit den entsprechenden Bohrungen im Anschlussflansch fluchten,
  • das weitere Aufschieben der Fräswalze bis zum Austritt der Stehbolzen aus den Bohrungen des Anschlussflanschs, und - das Befestigen der Fräswalze mit Hilfe der Stehbolzen und entsprechenden Befestigungsmuttern.


[0024] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

[0025] Es zeigen:
Fig. 1
eine Kleinfräse,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht der Fräswalze einer erfindungsgemäßen Straßenfräsmaschine,
Fig. 3
ein Schnitt durch einen Teil des Walzengetriebes und die Fräswalze vor dem Aufschieben der Fräswalze,
Fig. 4
die Fräswalze in einem auf den Montagezapfen aufgeschobenen Zustand vor dem Eingriff mit den Stehbolzen,
Fig. 5
die Fräswalze im befestigten Zustand, und[in der Figur fehlen die Muttern, aber die Schutzhaube ist schon montiert!]
Fig. 6
eine Stirnseitenansicht des freien Endes der Fräswalze.


[0026] Die in Fig. 1 gezeigte selbstfahrende Straßenfräsmaschine 1 zum Bearbeiten von Bodenoberflächen, z. B. eine Kleinfräse, weist einen Maschinenrahmen 4 auf, sowie einen Antriebsmotor 6 für den Antrieb von Fahreinrichtungen 8 und von Arbeitseinrichtungen. Die Fahreinrichtungen 8 bestehen in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 aus Rädern, können aber ganz oder teilweise auch aus Kettenlaufwerken bestehen. Die hauptsächliche Arbeitseinrichtung besteht aus einer von einem Fräswalzenantrieb 10 antreibbaren Fräswalze 12 zum Fräsen der Bodenoberfläche.

[0027] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der montierten Fräswalze 12 mit einem Anschlussflansch 14 und einer Bandage 16, die eine Vielzahl von systematisch angeordneten Werkzeugen 18 trägt.

[0028] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch einen Teil des Fräswalzenantriebs 10 und durch die Fräswalze 12 vor der Montage. Der Fräswalzenantrieb 10 weist an seinem freien Ende einen koaxial zur nicht dargestellten Abtriebswelle verlaufenden Montagezapfen 20 auf, der über Befestigungsmittel 22 auswechselbar an dem Fräswalzenantrieb 10 befestigt ist. Desweiteren stehen von dem Fräswalzenantrieb 10 beispielsweise sieben auf einem kreisförmigen Lochbild angeordnete Stehbolzen 24 axial ab, die in entsprechende Aussparungen 26 im Anschlussflansch 14 zusammenwirken, um den Anschlussflansch 14 und damit die Fräswalze 12 an dem Fräswalzenantrieb 10 zu befestigen.

[0029] Desweiteren weist der Anschlussflansch 14 eine zentrale Öffnung 28 auf, die dem Durchmesser des Montagezapfens 20 angepasst ist. Die zentrale Öffnung 28 kann kreisrund sein oder beispielsweise die aus Fig. 6 ersichtliche Kontur aufweisen. Der Montagezapfen 20 kann sich nach außen zu seinem freien Ende hin verjüngen, um das Aufschieben der Fräswalze 12 zu erleichtern.

[0030] Fig. 4 zeigt die Fräswalze 12 in einem auf dem Montagezapfen 20 aufgeschobenen Zustand, bei dem die Stehbolzen 24 noch nicht durch die Aussparungen 26, beispielsweise Bohrungen, hindurchgetreten sind.

[0031] In der in Fig. 5 gezeigten Position ist die Fräswalze 12 vollständig aufgeschoben und an dem Fräswalzenantrieb 10 fest über mit den Stehbolzen 26 zusammenwirkende Befestigungsmittel 30 befestigt. Zusätzlich kann eine Abdeckkappe 32 über Befestigungsmittel 34 an dem Montagezapfen 20 befestigt sein, die sämtliche Befestigungsmittel 24, 26, 28, 30 vor Verschmutzung und Beschädigung schützt.

[0032] Die zentrale Öffnung 28 kann eine, wie aus Fig. 6 ersichtlich, auf den Montagezapfen aufliegende Stützfläche 36 aufweisen, die den Montagezapfen 20 nicht vollständig umschließt. Die zwischen den Stützflächen 36 vorstehenden gebogenen Konturen der zentralen Öffnung 28 können an einen entsprechend ausgebildeten Zentrieransatz 40 an der Stirnseite des Fräswalzenantriebs 10 angepasst sein. Der Zentrieransatz 40 hat die Aufgabe, die mechanische Belastung der Stehbolzen 24 zu reduzieren und die Fräswalze 12 exakt auf dem Fräswalzenantrieb 10 zu zentrieren.

[0033] Es versteht sich aber, dass der Montagezapfen 20 vollständig die Funktion des Zentrieransatzes 40 übernehmen kann, so dass kein zusätzlicher Zentrieransatz 40 notwendig ist.

[0034] Desweiteren versteht sich, dass der Montagezapfen 20 nicht zwangsläufig eine kreisförmige Querschnittskontur aufweisen muss, sondern beispielsweise auch eine im Querschnitt sternförmige oder dreieckförmige Form aufweisen kann.


Ansprüche

1. Straßenfräsmaschine, insbesondere Kleinfräse (1), zum Bearbeiten von Straßenoberflächen,
mit einem Maschinenrahmen (4),
mit einer an dem Maschinenrahmen (4) gelagerten, von einem Fräswalzenantrieb (10) antreibbaren Fräswalze (12),
wobei von dem Fräswalzenantrieb (10) Stehbolzen (24) zur Montage der Fräswalze (12) abstehen, die in montiertem Zustand in einen Anschlussflansch (14) der Fräswalze (12) in entsprechend angeordnete Aussparungen (26) eingreifen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Fräswalzenantrieb (10) mindestens einen Montagezapfen (20) aufweist, der in eine entsprechende, an den Montagezapfen (20) angepasste Öffnung (28) im Anschlussflansch (14) der Fräswalze (12) eingreift, wobei der Montagezapfen (20) gegenüber den Stehbolzen (24) axial so weit vorsteht, dass die Fräswalze (12) vor dem Eingriff mit den Stehbolzen (24) auf dem Montagezapfen (20) aufliegt.
 
2. Straßenfräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Montagezapfen (20) auswechselbar ist.
 
3. Straßenfräsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein einziger Montagezapfen (20) koaxial zum Fräswalzenantrieb (10) angeordnet ist.
 
4. Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fräswalze (12) einstückig ist und einen einzigen axial außermittig angeordneten Anschlussflansch (14) aufweist.
 
5. Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Fräswalzenantrieb (10) abstehenden Stehbolzen (24) auf einem kreisförmigen Lochbild angeordnet sind und der Montagezapfen (20) relativ zu den Stehbolzen (24) konzentrisch und radial innen angeordnet ist.
 
6. Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagezapfen (20) sich nach außen verjüngt.
 
7. Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Stirnseite der Fräswalze (12) nahezu bündig mit der seitlichen Außenseite des Maschinenrahmens (4), der sogenannten Nullseite, abschließt, um ein möglichst nahes Fräsen entlang von Hindernissen zu ermöglichen.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen (4) von einem Fahrwerk mit einer Vorder- und Hinterachse mit Rädern (8) oder Kettenlaufwerken getragen ist, und dass die Fräswalze (12) zwischen den Rädern oder Kettenlaufwerken der Hinterachse angeordnet ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das auf der Nullseite befindliche Rad- oder Kettenlaufwerk (8) der Hinterachse von einer Außenposition, in der es sich im Wesentlichen koaxial zu dem anderen Rad- oder Kettenlaufwerk der Hinterachse befindet, in eine Innenposition vor die Fräswalze (12) und relativ zur Nullseite nach innen verschwenkbar ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Fahrtrichtung hinter der Fräswalze (12) eine nach hinten abladende Transportvorrichtung für das von der Fräswalze (12) abgearbeitete Fräsgut angeordnet ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Montagezapfen (20) eine Abdeckkappe (32) befestigbar ist.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Öffnung (28) im Flansch der Fräswalze (12) eine innere, auf dem Montagezapfen (20) aufliegende Stützfläche (36) aufweist, die den Montagezapfen (20) nicht vollständig umschließt.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, der Fräswalzenantrieb (10) desweiteren einen Zentrieransatz (40) aufweist, der mit der zentralen Öffnung (28) im Anschlussflansch (14) der Fräswalze (12) zusammenwirkt, und dass der Zentrieransatz (40) koaxial zu dem Montagezapfen (20) angeordnet ist.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der größte Außendurchmesser des Montagezapfens (20) im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Zentrieransatzes (40) entspricht.
 
15. Verfahren zur Montage einer fliegend gelagerten Fräswalze (12) in einer Straßenfräsmaschine, insbesondere Kleinfräse (1) zum Bearbeiten von Straßenoberflächen, bei der die Fräswalze (12) von einem Fräswalzenantrieb (10) angetrieben wird,
wobei von dem Fräswalzenantrieb (10) Stehbolzen (24) zur Montage der Fräswalze (12) abstehen, die in entsprechend angeordnete Aussparungen (26) in einen Anschlussflansch (14) der Fräswalze (12) eingreifen, gekennzeichnet durch,

- das Anheben und Ausrichten der Fräswalze (12) auf den Fräswalzenantrieb (10),

- das Aufschieben der Fräswalze (12) auf einen von dem Fräswalzenantrieb (10) weiter als die Stehbolzen (24) vorstehenden Montagezapfen (20), derart, dass der Anschlussflansch (14) mit seiner zentralen Öffnung (28) auf dem Montagezapfen (20) aufliegt,

- das Drehen der Fräswalze (12) um den Montagezapfen (20) bis die Stehbolzen (24) des Fräswalzenantriebs (10) mit den entsprechenden Bohrungen im Anschlussflansch (14) fluchten,

- das weitere Aufschieben der Fräswalze (12) bis zum Austritt der Stehbolzen (24) aus den Bohrungen des Anschlussflanschs (14), und- das Befestigen der Fräswalze (12) mit Hilfe der Stehbolzen (24) und entsprechenden Befestigungsmitteln (30).


 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente