[0001] Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Vorrichtung zur lösbaren Befestigung eines
Toilettensitzes und/oder Toilettendeckels an einer Toilettenschüssel sowie ein entsprechendes
Verfahren dazu.
[0002] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird dafür benutzt, um Toilettensitze und/oder Toilettendeckel
an einer Toilettenschüssel zu befestigen. Damit findet die erfindungsgemäße Vorrichtung
Ihre Anwendung bei der Installation sanitärer Anlagen.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass Toilettensitze bzw. Toilettendeckel an
die Toilettenschüssel geschraubt werden. Hierbei sind in der Toilettenschüssel entsprechende
Bohrungen vorgesehen, in die Gewindestangen aufgenommen werden, welche wiederum an
den zu montierenden Toilettensitzen und/oder Toilettendeckeln befestigt sind. Nach
dem Durchstecken der Gewindestangen werden diese in geeigneter Weise verschraubt.
Es entsteht eine feste Verbindung zwischen Toilettendeckel bzw. Toilettensitz und
der Toilettenschüssel.
[0004] Da man bei diesem Befestigungsvorgang zwingend Werkzeug benötigt, ist der Vorgang
nicht von jedermann zu bewerkstelligen und auch nicht als einfach zu bezeichnen. Sollte
einmal der Toilettensitz bzw. Toilettendeckel beschädigt sein und ausgewechselt werden
müssen, soll nun nicht die Demontage des Toilettensitzes und des Toilettendeckels
derart kompliziert gestaltet sein, dass Werkzeug benötigt wird.
[0005] Hierzu Lösungen bekannt, bei denen keine Gewindestange benutzt wird, sondern ein
Stecksystem. Hierbei wird der Toilettensitz bzw. der Toilettendeckel auf die Toilettenschüssel
aufgesetzt und in geeigneter Art und Weise mechanisch eingerastet. Bei Demontage dieser
Vorrichtung muss ein dafür vorgesehener Taster oder Knopf betätigt werden, um die
Sperre zu lösen. Danach kann der demontierte Toilettensitz und/oder Toilettendeckel
von der Toilettenschüssel genommen werden.
[0006] Nachteilig bei dieser Art der Montage bzw. Demontage ist, dass das Abnehmen des Toilettensitzes
bzw. des Toilettendeckels von der Toilettenschüssel sich als sehr schwierig erweist,
wenn nur eine Hand zur Verfügung steht. Dies ist der Fall, da die Zweite den entsprechenden
Taster oder Knopf betätigen muss. Somit ist auch diese Vorgehensweise nicht als einfache
Demontage zu bezeichnen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach, eine Vorrichtung zur lösbaren
Befestigung eines Toilettensitzes und/oder eines Toilettendeckels an einer Toilettenschüssel
zu ermöglichen, die die obengenannten Nachteile nicht besitzt und somit als einfach
zu bezeichnen ist. Einfache Montagen sind deshalb auch bei Toilettensitzen und Toilettendeckeln
notwendig, da heutzutage Toilettendeckel und Toilettensitze mit verschiedenartigen
Dekoren versehen sind und man mittels einer einfachen lösbaren Befestigung, je nach
Bedarf, die mit verschiedenen Dekoren versehenen Toilettensitze bzw. Toilettendeckel
auf die Toilettenschüssel montieren kann.
[0008] Dies wird mit dem Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst. Hierbei ist ein Träger
vorgesehen, der mittels Befestigungsmitteln an der Toilettenschüssel befestigbar ist.
Dies kann weiterhin eine Gewindestange sein, die angeschraubt wird, oder Rastklemmen
oder ähnliche Verfahren zur Befestigung an der Toilettenschüssel. Weiterhin ist mindestens
ein Zapfen vorgesehen, sowie für jeden Zapfen jeweils eine Durchführung.
[0009] Es sind zwei hauptsächliche Ausführungsmöglichkeiten vorgesehen, nämlich eine Erste,
bei der die Zapfen an den Trägern angebracht sind und somit mittels des Trägers an
der Toilettenschüssel. In dieser Ausführungsform sind dann die entsprechenden Durchführungen
an dem Toilettensitz und/oder an dem Toilettendeckel angebracht. Bei dieser Ausführungsform
wird dann also der Toilettensitz bzw. der Toilettendeckel auf die Träger aufgesetzt,
sodass die Zapfen, welche am Träger angeordnet sind, durch Durchführungen, die dann
am Toilettensitz bzw. Toilettendeckel angeordnet sind, hindurch geführt werden.
[0010] In einer zweiten Ausführungsform sind die Zapfen am Toilettensitz bzw. Toilettendeckel
angebracht und die entsprechenden Durchführungen an den Trägern. Bei Aufsetzen des
Toilettendeckels bzw. des Toilettensitzes in dieser Ausführungsform werden dann die
Zapfen, welche am Toilettensitz bzw. Toilettendeckel angebracht sind, in die entsprechenden
Durchführungen auf dem Träger eingeführt.
[0011] Letztendlich ist auch eine Kombination dieser beiden Ausführungsformen möglich, bei
der mindestens einen Zapfen am Toilettensitz bzw. Toilettendeckel angebracht ist und
mindestens ein weiterer Zapfen am Träger. Entsprechend viele Durchführungen müssen
dann ebenfalls an Toilettendeckel bzw. Toilettensitz sowie am Träger angebracht sein.
[0012] Damit der zu befestigende Toilettensitz bzw. Toilettendeckel an der Toilettenschüssel
gehalten wird, ist mindestens ein Sperrelement vorgesehen, welches in die Durchführungen
eingebracht werden kann. Dieses Sperrelement ist so geartet, dass es bei Einbringung
der Zapfen in die Durchführungen eine Kraft auf die Zapfen ausüben kann, um diese
in ihrer Position zu halten. Um dies zu ermöglichen, sind die Zapfen jeweils mit einer
Nut ausgestattet und bei Einführen der Zapfen in die Durchführungen treten die Sperrelemente
in Wirkverbindung mit den Nuten. Die Sperrelemente können hierbei z. B. aus Ringfedern
bestehen. Wird nun der Zapfen weit genug in die Durchführung eingebracht, tritt das
Sperrelement in Wirkverbindung mit der Nut und hält die Durchführung in dieser Position
auf dem Zapfen. Der Toilettensitz bzw. der Toilettendeckel ist nun mit der Toilettenschüssel
lösbar verbunden und die Vorrichtung ist in einen Verbundzustand versetzt.
[0013] Damit das Sperrelement eine Kraft auf den Zapfen ausüben kann, muss es bei Einführung
des Zapfens in die Durchführung so aufgeweitet werden, dass der Zapfen durch das Sperrelement
hindurchgeführt werden kann. Zur Erleichterung dieses Vorgangs ist bei einer besonderen
Ausführungsform der Zapfen zu der Seite hin, die in die Durchführung eingebracht wird,
konisch zulaufend. Hierdurch wird die Aufweitung des Sperrelementes vereinfacht. Die
Nut im Zapfen ist dann in Einführungsrichtung des Zapfens hinter dem konischen Zulauf
angebracht, sodass das Sperrelement zunächst über den Zapfen aufgeweitet wird und
dann in Wirkverbindung mit der Nut treten kann.
[0014] Um den Toilettensitz bzw. Toilettendeckel nun wieder von der Toilettenschüssel zu
lösen, ist ein Überwinden der Kraft der Sperrelemente auf die eingebrachten Zapfen
bzw. die Nuten der eingebrachten Zapfen nötig. Der Toilettensitz bzw. der Toilettendeckel
wird von der Toilettenschüssel weggezogen und zwar mit einer so starken Kraft, dass
die Sperrelemente aus Ihrer Wirkverbindung mit dem Nuten herausgelöst werden. Auch
hierbei werden die Sperrelemente sowie aufgeweitet, dass die Zapfen sich wieder aus
den Durchführungen herauslösen lassen. Die Vorrichtung wird hierbei in den Lösezustand
versetzt.
[0015] Die Sperrelemente können in die Durchführungen fest eingebracht sein oder in einer
besonderen Ausführungsform über Ausnehmungen der Durchführung zugeführt werden. Diese
Ausnehmungen sind dann von den Durchführungen zu einer Seite herausgeführt, sodass
die Sperrelemente den Durchführungen zugeordnet werden können oder aus den Durchführungen
wieder herausgenommen werden können.
[0016] Um nach Montage des Toilettensitzes bzw. des Toilettendeckels an der Toilettenschüssel
die normale Klappbewegung des Toilettensitzes bzw. des Toilettendeckels zu ermöglichen,
ist in einer besonderen Ausführungsform mindestens eine Drehspindel vorgesehen, welche
entweder Teil eines normalen Scharnieres sein kann, oder welche grob zylinderförmig
aufgebaut ist und in dafür vorgesehene Aufnahmen im Toilettensitz und/oder Toilettendeckel
einbringbar ist.
[0017] In dem Fall, wo die Drehspindel Teil eines Scharnieres ist, wird dann das Scharnier
mittels herkömmlicher Befestigungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Schrauben, an
Toilettensitz und/oder Toilettendeckel befestigt.
[0018] Im Falle der Einbringung der Drehspindel in Toilettensitz bzw. Toilettendeckel bildet
die Drehspindel die Drehachse von Toilettendeckel bzw. Toilettensitz. In dieser Ausführungsform
besitzt der Toilettendeckel bzw. Toilettensitz entsprechende Aufnahmen, in die die
Drehspindel eingebracht wird. Innerhalb dieser Aufnahme ist die Drehspindel drehbar
gelagert und somit kann sich der Toilettensitz bzw. der Toilettendeckel um die Drehspindel
drehen, um die Klappbewegung zu ermöglichen.
[0019] Egal ob die Drehspindel als Drehachse in Aufnahmen des Toilettensitzes bzw. Toilettendeckels
eingebracht ist oder als Teil eines Scharnieres ausgebildet ist, welches an Toilettendeckel
bzw. Toilettensitz befestigt wird, ist dann entweder mindestens ein Zapfen oder mindestens
eine Durchführung an der Drehspindel angebracht. Über die Drehspindel wird also mindestens
ein Zapfen bzw. mindestens eine Durchführung dem Toilettensitz und/oder Toilettendeckel
zugeordnet.
[0020] In einer weiteren besonderen Ausführungsform ist zu jeder Drehspindel eine Feder
zugeordnet, um die Drehspindel in der Aufnahme des Toilettensitzes bzw. des Toilettendeckels
zu positionieren. Ebenso wird durch diese Feder gewährleistet, dass sich der Toilettensitz
nicht vom Toilettendeckel im Verbundzustand löst.
[0021] Ebenfalls kann in einer besonderen Ausführungsform in die Drehspindel eine Dämpfung
eingebaut sein, um bei der Klappbewegung von Toilettendeckel bzw. Toilettensitz diese
Klappbewegung zu dämpfen.
[0022] Um die über die Ausnehmungen zugeführten Sperrelemente in den Durchführungen zu halten,
sind optional Abdeckungen vorgesehen und zwar für jede Ausnehmung. Die Abdeckungen
werden auf den Träger bzw. die Drehspindel aufgesetzt, je nach dem welcher Teil mit
einer Durchführung versehen ist. Die Abdeckung deckt damit dann die Ausnehmung der
Durchführung ab. Um die Abdeckung in ihrer Position zu halten, können optional Klemmmittel
vorgesehen sein.
[0023] Sollten durch eine besondere Bauform des Scharniers, beispielsweise wenn die Drehspindel
in Aufnahmen des Toilettensitzes bzw. des Toilettendeckels eingebracht wird, die Durchführungen,
wenn sie an der Drehspindel angeordnet sind, nicht im eingebauten Zustand zugänglich
sein, sind Aussparungen vorgesehen und zwar für jede Durchführung. Dadurch wird es
dem Zapfen ermöglicht, in die jeweilige Durchführung eingebracht werden zu können.
[0024] Das Verfahren zur lösbaren Befestigung eines Toilettensitzes und eines Toilettendeckels
an der Toilettenschüssel mittels der vorgenannten Vorrichtung funktioniert dann so,
dass zunächst zum Überführen der Vorrichtung in den Verbundzustand mindestens ein
Sperrelement in jeweils eine Drehspindel durch die jeweilige Ausnehmung eingebracht
wird. Falls Abdeckungen vorgesehen sind, müssen diese vorher entfernt werden, um den
Zugang zur Ausnehmung zu ermöglichen. Anschließend wird das Sperrelement durch die
Ausnehmung der jeweiligen Durchführung zugeführt. Das Sperrelement muss nun so ausgerichtet
sein, dass es an der Position der jeweiligen Durchführung ausgerichtet ist, um das
Eindringen eines Zapfens in die Durchführung zu ermöglichen.
[0025] Bei Verwendung von Abdeckungen wird nun an jeder Ausnehmung eine Abdeckung angebracht,
um die Sperrelemente in der Position zu halten.
[0026] Der Toilettensitz bzw. Toilettendeckel wird nun auf die Träger aufgesetzt und zwar
so, dass die Zapfen in die dafür vorgesehenen Durchführungen eingebracht werden. Bei
diesem Einbringvorgang werden die in den Durchführungen befindlichen Sperrelemente
soweit aufgeweitet, dass der jeweilige Zapfen durch die jeweilige Durchführung und
somit dem jeweiligen Sperrelement durchgeführt werden kann. Bei der besonderen Ausführungsform
des konisch zulaufenden Zapfens begünstigt der durch den konischen Zulauf beim Anbringen
des Zapfens sich vergrößernde Radius des Zapfens das Einbringen desselben in die Durchführung
bzw. des Sperrelementes und das Aufweiten des Sperrelementes.
[0027] Ist der Zapfen weit genug in die Durchführung eingebracht, tritt das jeweilige Sperrelement
mit der Nut auf dem Zapfen in Wirkverbindung, sodass die Durchführung auf dem Zapfen
gehalten wird bzw. der Zapfen in der Durchführung.
[0028] Hiermit ist der Verbundzustand erreicht, in dem der Toilettensitz und/oder der Toilettendeckel
lösbar an der Toilettenschüssel befestigt ist.
[0029] Zur Überführung der Vorrichtung in den Lösezustand muss nun eine Kraft in Längsrichtung
der Zapfen aufgebracht werden, was bedeutet, dass Toilettensitz bzw. Toilettendeckel
von der Toilettenschüssel wegbewegt werden. Wird hierbei die Kraft, welche das Sperrelement
in der Nut auf den Zapfen ausübt, überwunden, wird das Sperrelement wieder soweit
aufgeweitet, dass das Sperrelement aus der Nut herausrutscht. Dann können die Zapfen
aus den Durchführungen wieder herausgezogen werden. Dadurch wird der Lösezustand erreicht.
[0030] Nach Herausziehen der Zapfen aus den Durchführungen können bei Verwendung der Abdeckungen
diese wieder von den Ausnehmungen entfernt werden und, falls nötig, die Sperrelemente
über die Ausnehmungen aus den Durchführungen entfernt werden.
[0031] Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen. Es
zeigen:
- Fig. 1
- Seitenansicht eines Trägers mit Zapfen sowie Drehspindel mit Sperrelement und Abdeckung;
- Fig. 2
- Schnitt durch die Bauteile von Fig. 1 im montierten Zustand;
- Fig. 3
- Explosionszeichnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Trägern und jeweils
einem Zapfen sowie Toilettensitz und Toilettendeckel mit jeweiliger Aufnahme für zwei
Drehspindeln;
- Fig. 4
- Seitenansicht eines Trägers mit Durchführung und Scharnieren mit Zapfen;
- Fig. 5
- Schnitt durch die Bauteile von Fig. 4 im montierten Zustand;
- Fig. 6
- Explosionszeichnung mit zwei Trägern mit zwei Durchführungen und Toilettensitz bzw.
Toilettendeckel mit zwei Scharnieren und jeweils einem Zapfen.
[0032] In Fig. 1 ist ein Träger 1 zu erkennen, mit einem Zapfen 11. Dieser Träger 1 wird
in dieser Ausführungsform über eine Gewindestange an der Toilettenschüssel montiert,
die auf der gegenüberliegenden Seite des Zapfens 11 sich befindet. Nach Montage des
Trägers 1 an der Toilettenschüssel zeigt dieser Zapfen 11 somit von der Toilettenschüssel
weg und ist dadurch befähigt, einen entsprechenden Toilettensitz 6 und/oder Toilettendeckel
7 aufzunehmen.
[0033] Der Zapfen 11 besitzt an dem Ende, das dem Träger 1 gegenüberliegt einen konischen
Zulauf und an den konischen Zulauf anschließend eine Nut 12. Diese Nut 12 ist vom
Durchmesser her kleiner als der übrige Teil des Zapfens 11, damit im eingebauten Zustand
das Sperrelement 3 in die Nut 12 eingreifen kann und in der Nut 12 festgehalten wird.
[0034] In dieser Ausführungsform ist eine Drehspindel 2 mit der Durchführung 21 versehen,
in welcher bei Montage der Zapfen 11 aufgenommen wird. Deutlich zu erkennen ist die
Ausnehmung 22, welche aus der Drehspindel 2 herausgeführt ist, um ein Sperrelement
3 in die Durchführung 21 einzupassen. Das Sperrelement 3 ist in dieser Ausführungsform
eine Ringfeder, welche dann in die Ausnehmung 22 eingeführt werden kann und zwar soweit,
dass der Innenraum des Sperrelementes 3 mit der Durchführung 21 übereinstimmt, damit
bei Montage der Zapfen 11 durch die Durchführung 21 sowie das Sperrelement 3 hindurchgeführt
werden kann. Damit das Sperrelement 3 nicht aus der Ausnehmung 22 wieder herausrutscht,
ist eine Abdeckung 4 vorgesehen, welche mittels Rastnasen auf die Drehspindel 2 aufgesetzt
wird, um die Ausnehmung 22 abzudecken. Die Rastnasen greifen hierbei in dafür vorgesehene
Vertiefungen in der Drehspindel 2 ein.
[0035] Wird nun die mit dem Sperrelement 3 versehene Drehspindel 2 auf den Zapfen 11 aufgesetzt
bzw. der Zapfen 11 in die Durchführung 21 der Drehspindel 2 eingeführt, weitet man
bei der Durchführung zunächst das Sperrelement 3 durch den konischen Zulauf des Zapfens
11 auf. Um dies zu ermöglichen, muss das Sperrelement 3 einen kleineren Innenradius
haben als der Zapfen 11 an der weitesten Stelle.
[0036] Beim weiteren Einschieben des Zapfens 11 durch die Durchführung 21 rutscht das Sperrelement
3 nun in die Nut 12. Da die Nut 12 nun wieder einen kleinen Radius hat als der Rest
des Zapfens 11, tritt das Sperrelement 2 in Wirkverbindung mit der Nut 12 und hält
somit die Drehspindel 2 auf dem Zapfen 11 in Position.
[0037] Die so montierte Drehspindel 2 auf dem Zapfen 11 ist in Fig. 2 zu sehen. Das Sperrelement
3, in diesem Fall eine Ringfeder, ist in Wirkverbindung mit der Nut 12. Damit beim
Einführen des Zapfens 11 das Sperrelement 3 aufgeweitet werden kann, ist dafür zu
sorgen, dass genügend Aufweitungsraum in der Ausnehmung 22 für das Sperrelement 3
vorgesehen ist.
[0038] Ebenfalls zu sehen ist die montierte Abdeckung 4, welche die Ausnehmung 22 nach außen
hin abschließt. Die Drehspindel 2 ist nunmehr auf den Zapfen 11 und somit auf den
Träger 1 aufgesetzt und hält sich in Position.
[0039] In dieser Ausführungsform sind zur Montage eines Toilettensitzes 6 sowie eines Toilettendeckels
7 zwei solcher Drehspindeln 2 vorgesehen. Eine solche Montage ist als Explosionszeichnung
in Fig. 3 gezeigt. Der Toilettensitz 6 besitzt hier Aufnahmen 61, für die beiden Drehspindeln
2. Nach Montage der Drehspindeln 2 aus Fig. 1 mit Sperrelement 3 und Abdeckung 4 werden
diese in die Aufnahmen 61 gesteckt. In dieser Ausführungsform fungieren die Drehspindeln
2 gleichzeitig als Gelenkachse für Toilettensitz 6 und Toilettendeckel 7. Damit dies
funktioniert sind ebenfalls Aufnahmen am Toilettendeckel 7 vorgesehen, welche dann
teilweise über die Drehspindeln 2 ragen. Der übrige Teil der Drehspindeln 2 ist in
den Aufnahmen 61 des Toilettensitzes 6 eingebracht.
[0040] Damit diese Montage funktioniert und die Drehspindeln 2 in ihrer Position gehalten
werden, sind Federn 5 vorgesehen, welche nach Montage der Drehspindeln im Toilettensitz
6 bzw. Toilettendeckel 7 die Drehspindeln 2 nach außen drücken und somit in ihrer
Position halb in den Aufnahmen von Toilettendeckel 7 und halb in den Aufnahmen 61
des Toilettensitzes 6 gehalten werden.
[0041] Bei Einbringen der Drehspindeln in die entsprechenden Aufnahmen 61 wird deshalb zuerst
die Feder 5 eingebracht und dann die mit Sperrelement 3 und Abdeckung 4 versehenen
Drehspindeln 2. Entgegen der Federkraft 5 können die Drehspindeln nun soweit in die
Aufnahmen 61 eingedrückt werden, dass der Toilettendeckel 7 mit seinen Aufnahmen für
die Drehspindel 2 darüber positioniert werden kann. Der Toilettendeckel 7 muss so
positioniert werden, dass der Innenraum der Aufnahmen eine Achse bildet mit dem Innenraum
der Aufnahme 61 des Toilettensitzes 6. Sobald dies der Fall ist, drücken die Federn
5 die entsprechenden Drehspindeln 2 nach außen in die Aufnahmen des Toilettendeckels
7. Toilettensitz 6 und Toilettendeckel 7 sind dann zusammen montiert und sind klappbar
um die Achsen der Drehspindeln 2.
[0042] Um ggf. eine Dämpfung beim Klappen des Toilettensitzes 6 bzw. des Toilettendeckels
7 zu gewährleisten, kann eine Dämpfung in die Drehspindel 2 eingebaut sein. Die Drehspindel
2 hat dabei selbst eine Drehachse und ist aus zwei Teilen aufgebaut, die gegeneinander
drehbar sind. Der eine Teil, welcher in die Aufnahmen des Toilettendeckels 7 eingebracht
wird, besitzt dabei ein Profil, welches mit der Form der Aufnahmen des Toilettendeckels
7 übereinstimmt, sodass in der Aufnahme der Teil der Drehspindel sich nicht um seine
Achse bewegen kann und somit ortsfest ist. Der andere Teil der Drehspindel 2 ist gegenüber
diesem ersten Teil drehbar. Eine entsprechende Dämpfung ist dann in die Drehspindel
2 eingebracht.
[0043] Da beim Klappen des Toilettendeckels 7 dann die Drehspindel 2 um ihre Achse verdreht
wird, greift die in der Drehspindel 2 befindlich Dämpfung und dämpft die Klappbewegung
von Toilettensitz 6 bzw. Toilettendeckel 7.
[0044] Damit die Zapfen 11 in die Durchführungen 21 der Drehspindeln 2 eingreifen können,
sind im Toilettensitz 6 Aussparungen 62 vorgesehen und zwar auf der gleichen Höhe
wie im montierten Zustand die Durchführungen 21 in der Drehspindel 2 positioniert
sind. Somit wird bei Montage des Toilettensitzes 6 bzw. des Toilettendeckels 7 der
Zapfen 11 zunächst in die Aussparung 62 eingeführt, danach in die Durchführung 21
der Drehspindel 2. Bei dieser Einführung des Zapfens 11 in die Durchführung 21 der
Drehspindel 2 greifen, wie bereits beschrieben, die Sperrelemente 3 in die Nuten 12
der Zapfen 11 ein. Toilettensitz 6 bzw. Toilettendeckel 7 werden dadurch in Position
gehalten und erreichen den Verbundzustand.
[0045] Das Ausführungsbeispiel in Fig. 4 hat die umgekehrte Funktionsweise wie das Ausführungsbeispiel
aus Fig. 1. Hierbei besitzt der Träger 1 die Durchführung 21 und der Zapfen 11 ist
an der Drehspindel 2 angebracht. Die Drehspindel 2 selbst ist hierbei Teil eines externen
Scharniers, welches über die beiden gezeigten Montageflächen an Toilettensitz 6 und
Toilettendeckel 7 geschraubt wird. Auch bei dieser Ausführungsart kann eine Dämpfung
in der Drehspindel vorgesehen sein, da die beiden äußeren Teile mit den Montageflächen
gegenüber der Drehspindel 2 in einer Achse verdreht werden können. In dieser Achse
kann dann die Dämpfung vorgesehen sein, um die Klappbewegung von dem montierten Toilettensitz
6 und dem Toilettendeckel 7 zu gewährleisten.
[0046] Wie in Fig. 1 wird ein Sperrelement 3 durch die Ausnehmung 22 der Durchführung 21
zugeführt. Auch hier ist das Sperrelement 3 als Ringfeder dargestellt. In dieser Ausführungsform
ist deutlich zu erkennen, dass das Sperrelement 3 eine Nase besitzt, welche beim Einführen
in die Ausnehmung 22 in eine entsprechende Auslassung eingreift. Dies ist dafür da,
dass Sperrelement 3 sich nicht verdreht und in der Ausnehmung 22 besser in der Durchführung
21 positioniert werden kann.
[0047] Die Abdeckung 4 wird in dieser Ausführungsform über den Träger 1 gesetzt, sodass
die Ausnehmung 22 verdeckt ist und das Sperrelement 3 nicht aus der Ausnehmung 22
herausrutschen kann. Die Abdeckung 4 besitzt hier ein Loch, damit beim Anbringen der
Abdeckung die Durchführung 21 nicht verdeckt wird.
[0048] Der Zapfen 11, welcher an der Drehspindel 2 angebracht ist, besitzt ebenfalls eine
Nut 12 und nach außen hin einen konischen Zulauf. Die Montage ist damit die gleiche,
wie bei der Ausführungsform in Fig. 1, ist jedoch in ihrer Ausführung als kinematische
Umkehr zu der Ausführungsform der Ausführungsform in Fig. 1 zu betrachten. Nach Einführen
des Zapfens 11 in die Durchführung 21 rutscht das Sperrelement 3 in die dafür vorgesehene
Nut 12 am Zapfen 11 und hält das Scharnier und damit den Toilettensitz 6 sowie Toilettendeckel
7 in Position.
[0049] Der montierte Zustand des Ausführungsbeispieles aus Fig. 4 ist in Fig. 5 dargestellt.
Auch hier ist deutlich zu erkennen, wie im Verbundzustand das Sperrelement 3 in die
Nut 12 eingreift und den Zapfen 11 und somit Toilettensitz 6 und Toilettendeckel 7
in Position hält.
[0050] Fig. 6 zeigt noch einmal als Explosionszeichnung den an das Scharnier montierten
Toilettensitz 6 sowie den Toilettendeckel 7. Auch hier wird das Sperrelement 3 zunächst
durch die Ausnehmung 22 in der Durchführung 21 positioniert und mit der Abdeckung
4 versehen. Danach werden Toilettensitz 6 sowie Toilettendeckel 7 über die Zapfen
11 in die Durchführung 21 eingeführt, wobei die Sperrelemente 3 über den konischen
Zulauf des Zapfens 11 aufgeweitet werden und Wirkverbindung mit der dahinterliegenden
Nut 12 treten. Dadurch werden im Verbundzustand der Toilettensitz 6 sowie der Toilettendeckel
7 in Position gehalten.
[0051] In allen gezeigten Ausführungsbeispielen funktioniert die Demontage, also das Überführen
der Vorrichtung aus dem Verbundzustand in den Lösezustand, dadurch, dass Toilettensitz
6 bzw. Toilettendeckel 7 von der Toilettenschüssel weggezogen wird und zwar mit einer
Kraft, die größer sein muss als die Kraft, die das Sperrelement 3 in Wirkverbindung
mit der Nut 12 hält. Durch Aufwendung einer solchen Kraft wird das Sperrelement 3
soweit aufgeweitet, dass es sich aus der Wirkverbindung der Nut 12 löst und der Zapfen
11 wieder aus dem Sperrelement 3 und der Durchführung 21 herausgezogen werden kann.
Danach befindet sich die Vorrichtung im Lösezustand. Durch diese einfache Anbringung
von Toilettensitz 6 bzw. Toilettendeckel 7 an der Toilettenschüssel kann, ohne Hilfe
eines Werkzeuges und ohne Betätigung eines Knopfes, Tasters oder ähnlichem Element
jederzeit der Toilettensitz 6 bzw. der Toilettendeckel 7 von der Toilettenschüssel
entfernt und wieder aufgebracht werden. Ebenso hat man dafür beide Hände zur Verfügung.
[0052] Die Erfindung ist nicht auf die obengenannten Merkmale beschränkt. Vielmehr sind
weitere Ausführungsformen denkbar. So kann das Sperrelement beispielsweise statt einer
Ringfeder auch ein Sprengring oder eine anders geartete Feder sein. Ebenso ist es
denkbar, dass die Feder bereits in der Vorrichtung eingebracht ist und nicht nach
außen herausführbar gestaltet ist. Abgesehen von den beiden gezeigten Ausführungsbeispielen
ist es auch denkbar, dass eine Kombination aus beiden Ausführungsformen realisiert
wird, d. h., einige Zapfen befinden sich an Drehspindeln und andere an dem Träger.
Dementsprechend entgegengesetzt müssen natürlich genauso viele Durchführungen an den
Drehspindeln sowie dem Träger vorgesehen sein.
Bezugzeichenliste:
[0053]
- 1
- Träger
- 2
- Drehspindel
- 3
- Sperrelement
- 4
- Abdeckung
- 5
- Feder
- 6
- Toilettensitz
- 7
- Toilettendeckel
- 11
- Zapfen
- 12
- Nut
- 21
- Durchführung
- 22
- Ausnehmung für 3
- 61
- Aufnahme für 2
- 62
- Aussparung für 21
1. Vorrichtung zur lösbaren Befestigung eines Toilettensitzes (6) und/oder eines Toilettendeckels
(7) an einer Toilettenschüssel,
mit mindestens einem Träger (1), welcher mittels Befestigungsmitteln an der Toilettenschüssel
befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Zapfen (11) sowie für jeden Zapfen (11) jeweils eine Durchführung
(21) vorgesehen ist,
dass die Zapfen (11) jeweils eine Nut (12) aufweisen,
dass in die Durchführungen (21) jeweils mindestens ein Sperrelement (3) einbringbar ist,
dass entweder die Zapfen (11) an den Trägern (11) angebracht sind und die Durchführungen
(21) an dem Toilettensitz (6) und/oder an dem Toilettendeckel (7) angebracht sind
und/oder die Zapfen (11) an dem Toilettensitz (6) und/oder an dem Toilettendeckel
(7) angebracht sind und die Durchführungen (21) an den Trägern (11) angebracht sind,
dass durch Einbringung der Zapfen (11) in die Durchführungen (21) die Sperrelemente (3)
in Wirkverbindung mit den Nuten (12) treten und somit die Zapfen (11) durch eine Kraft
der Sperrelemente (3) in den Durchführungen (21) halten, wodurch der Toilettensitz
(6) und/oder der Toilettendeckel (7) mit der Toilettenschüssel lösbar verbunden ist
und die Vorrichtung in einen Verbundzustand versetzt wird,
und dass durch Überwinden der Kraft der Sperrelemente (3) auf die eingebrachten Zapfen (11),
die Zapfen (11) aus den Durchführungen (21) herausziehbar sind, wodurch der Toilettensitz
(6) und/oder der Toilettendeckel (7) von der Toilettenschüssel gelöst wird und somit
die Vorrichtung in einen Lösezustand versetzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Drehspindel (2) vorgesehen ist, welche in dafür vorgesehene Aufnahmen
(61) im Toilettensitz (6) und/oder Toilettendeckel (7) einbringbar ist und zusammen
wenigstens ein Scharnier zur Klappbewegung des Toilettendeckels (7) bzw. des Toilettensitzes
(6) bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zu jeder Drehspindel (2) eine Feder (5) vorgesehen ist, um durch die Kraft der Feder
(5) die Drehspindel (2) in der Aufnahme (61) zu positionieren.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Drehspindel (2) vorgesehen ist, welche als Teil eines Scharniers
ausgebildet ist, welches über geeignete Verbindungsmittel mit dem Toilettensitz (6)
und/oder dem Toilettendeckel (7) verbindbar ist und eine Klappbewegung des Toilettendeckels
(7) bzw. des Toilettensitzes (6) ermöglicht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrelemente (3) Ringfedern sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausnehmung (22) für jede Durchführung (21) vorgesehen ist, über welche mindestens
ein Sperrelement in die Durchführungen (21) einbringbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Abdeckungen (4) für jede Ausnehmung (22) vorgesehen sind, wodurch die Sperrelemente
(3) in Ihrer Position gehalten werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckungen (4) durch Klemmmittel in Ihrer Position gehalten werden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Durchführung (21) eine Aussparung (62) vorgesehen ist, um es den Zapfen
(11) zu ermöglichen, in die jeweilige Durchführung (21) eingebracht zu werden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zapfen (11) konisch zulaufen, um das Einbringen in die Durchführungen (21) und
der Sperrelemente (3) zu vereinfachen.
11. Verfahren zur lösbaren Befestigung eines Toilettensitzes (6) und eines Toilettendeckels
(7) an einer Toilettenschüssel mittels der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 10,
wobei zum Überführen der Vorrichtung in den Verbundzustand mindestens ein Sperrelement
(3) in jeweils eine Durchführung (21) durch die jeweilige Ausnehmung (22) eingebracht
wird,
jedes Sperrelement (3) an der Position der jeweiligen Durchführung (21) ausgerichtet
wird,
durch Anbringen der jeweiligen Abdeckung (4) an jeder Ausnehmung (22) die Sperrelemente
(3) in Ihrer Position gehalten werden,
wobei bei Einbringung der Zapfen (11) in die Durchführungen (21) die Sperrelemente
aufgeweitet werden
und danach in Wirkverbindung mit den Nuten (12) treten und somit die Zapfen (11) in
Ihrer Position halten.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Aufweiten der Sperrelemente durch den konischen
Zulauf der Zapfen (11) begünstigt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei zum Überführen der Vorrichtung in den Lösezustand
eine Kraft in Längsrichtung der Zapfen (11) aufgebracht werden muss, um die Sperrelemente
(3) aus der Wirkverbindung mit den Nuten (12) zu lösen
und dann die Zapfen (11) aus den Durchführungen (21) herausgezogen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei nach dem Herausziehen der Zapfen (11) aus den Durchführungen
(21) die Sperrelemente (3) ebenfalls entfernt werden können,
indem die Abdeckungen (4) entfernt werden
und dann die Sperrelemente (3) aus den Ausnehmungen (22) entfernt werden.