[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel zum Betätigen eines Schließzylinders umfassend
eine Reide und einen Schaft mit einer mechanisch und/oder magnetisch abtastbaren Codierung.
Die Erfindung betrifft weiters einen Schließzylinder umfassend ein Gehäuse und einen
im Gehäuse drehbaren Zylinderkern, der in der Sperrstellung durch Sperrelemente blockiert
ist.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung die Kombination eines Schlüssels der oben genannten
Art mit einem Schließzylinder der oben genannten Art, wobei der Schlüssel zum Betätigen
des Schließzylinders ausgebildet ist und der Schlüssel und der Schließzylinder aufeinander
abgestimmte Codierungselemente und mit diesen zusammenwirkende Abtastelemente aufweisen.
[0003] Schlüssel der eingangs genannten Art bestehen in der Regel aus Metall. Die Herstellung
eines Metallschlüssels ist aufgrund der vielen Verfahrensschritte, die erforderlich
sind, um den Schlüssel mit der jeweils individuellen mechanischen und/oder magnetischen
Codierung zu versehen, sehr aufwändig. Im Falle eines eine mechanisch abtastbare Codierung
aufweisenden Schlüssels geht man in der Regel von einem Rohling aus, der bereits ein
Querschnittsprofil aufweist, das der Formgebung des zugehörigen Schlüsselkanals des
Schließzylinders angepasst ist. Neben der erwähnten Längsprofilierung weist ein mechanischer
Schlüssel an einer oder an zwei gegenüberliegenden Kanten des Schlüsselschafts eine
Mehrzahl von aufeinander folgenden Erhebungen und Vertiefungen mit den Erhebungen
jeweils zugeordneten Steuerkanten auf, die zum Betätigen von Sperrelementen, wie z.B.
Stiftzuhaltungen eines Schießzylinders ausgebildet sind. Diese Erhebungen und Vertiefungen
werden am Rohling mittels eines Fräswerkzeugs ausgebildet. In einem nachfolgenden
Schritt muss noch die Reide des Schlüssels bearbeitet werden, um Kennzeichnungen,
wie beispielsweise Codierungsnummern oder Markenbezeichnungen durch Prägen od. dgl.
einzubringen. Schließlich ist eine Nachbearbeitung erforderlich, beispielsweise um
scharfe Kanten zu vermeiden.
[0004] Obwohl sich Metällschlüssel sehr bewährt haben, weisen sie neben der aufwändigen
und kostenintensiven Herstellung eine Reihe weiterer Nachteile auf. Metallschlüssel
haben ein hohes Gewicht und können insbesondere im Fall eines Nickel enthaltenden
Materials Allergien auslösen. Weiters ist die Profilierung der Schlüssel aufgrund
des Herstellungsverfahrens gewissen Einschränkungen unterworfen, sodass die Anzahl
der Codierungsmöglichkeiten gering ist. Weiters besteht der Nachteil, dass eine farbige
Gestaltung von Metallschlüsseln nur eingeschränkt möglich ist. Die Farbe des Metalls
kann kaum beeinflusst werden. Eine Farbgestaltung ist lediglich durch Auftragen eines
Lacks möglich, der naturgemäß einem hohen Verschleiß unterworfen ist. Weiters gestaltet
es sich bei Metallschlüsseln schwierig, elektronische oder magnetische Codierungselemente
zu integrieren. Elektronische Codierungselemente wie beispielweise Mikrochips können
daher lediglich in die Reide integriert werden, wenn diese aus einem nichtmetallischen
Material ausgebildet ist. In einem solchen Fall können der Metallschaft und die Reide
somit nicht aus ein und demselben Material hergestellt werden, was die Herstellung
weiter verteuert. Im Falle von magnetischen Codierungselementen können diese gemäß
dem Stand der Technik zwar in den metallischen Schlüsselbart eingebettet werden, es
besteht jedoch der Nachteil, dass der Metallschaft die magnetischen Feldlinien negativ
beeinflussen kann.
[0005] Zur Überwindung der oben genannten Nachteile ist bereits vorgeschlagen worden, einen
Schlüssel gänzlich oder in Teilbereichen aus einem Kunststoff zu fertigen. Diesbezüglich
wird beispielsweise auf die
EP 305588 A2 verwiesen. In dieser Schrift wird aber bereits darauf hingewiesen, dass Schlüssel,
die aus Kunststoff bestehen, keine ausreichende Torsionssteifigkeit aufweisen. In
der genannten Schrift wird daher vorgeschlagen, Versteifungselemente z.B. aus Metall
im Übergangsbereich zwischen der Reide und dem Schlüsselschaft einzubringen. Weiters
wird vorgeschlagen, als Kunststoff ein Polyacetal wie beispielsweise "Delrin 500"
der Firma Dupont zu verwenden.
[0006] Herkömmliche Kunststoffschlüssel haben sich jedoch trotz verschiedener Vorschläge
zur Versteifung des Schlüsselkörpers in der Praxis nicht durchgesetzt. Kunststoffschlüssel
werden daher lediglich als Spielzeugschlüssel oder allenfalls als Reserveschlüssel
ausgeführt, die in einer scheckkartenartigen Halterung mitgeführt werden und lediglich
im Notfall zum Sperren eines Schlosses verwendet werden.
[0007] Die vorliegende Erfindung zielt daher darauf ab, die oben im Zusammenhang mit Metallschlüsseln
angeführten Nachteile zu überwinden, ohne dass dabei relevante Einbußen hinsichtlich
der Verschleißfestigkeit und der Torsions- und Biegesteifigkeit des Schlüssels in
Kauf genommen werden müssen. Insbesondere soll der Schlüssel auch eine Abriebfestigkeit
aufweisen, die eine Anzahl von Benutzungszyklen zulässt, sodass der Schlüssel über
viele Jahre täglich gebraucht werden kann.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Schlüssel der eingangs genannten Art dahingehend
weitergebildet, dass der Schlüsselschaft zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff
aus der Gruppe der Polyimide besteht. Polyimide sind Hochleistungskunststoffe, deren
wichtigstes Strukturmerkmal die Imid-Gruppe ist. Zu den Polyimiden zählen beispielsweise
Polyetherimide und Polyamidimide, wobei sich in Versuchen gezeigt hat, dass insbesondere
Polyetherimide für den Einsatz in der Schlüsselherstellung besonders bevorzugt sind.
Polyimide zeichnen sich generell durch eine hohe mechanische Festigkeit, eine hohe
chemische Beständigkeit und eine hohe Temperaturfestigkeit aus. Polyetherimid erfüllt
die typischen Anforderungen an Schlüssel wie hohe Festigkeit, einen niedrigen Abrieb
und hohe Temperaturbeständigkeit. Polyetherimide sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
insbesondere auch deshalb als bevorzugt zu bezeichnen, weil sie im Gegensatz zu anderen
Polyimiden im Spritzgussverfahren verarbeitet werden können. Dies verringert den Herstellungsaufwand
und die entsprechenden Kosten.
[0009] Die Herstellung wird insbesondere dann vereinfacht, wenn auch die Reide zumindest
teilweise aus. einem Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide besteht. Besonders
bevorzugt bestehen die Reide und der Schlüsselschaft aus demselben Hartkunststoff,
insbesondere aus Polyetherimid, wobei der Schlüsselschaft und die Reide bevorzugt
miteinander einstückig ausgebildet sind.
[0010] Der gesamte Schlüssel kann bevorzugt somit in einem einzigen Arbeitsschritt hergestellt
werden, wobei in diesem Zusammenhang bevorzugt ein Spritzgussverfahren zur Anwendung
gelangt. Wenn, wie dies einer bevorzugten Weiterbildung entspricht, der Schlüsselschaft
und/oder die Reide vollständig aus einem Hartkunststoff bestehen, kann der entsprechende
Teil bzw. der gesamte Schlüssel einstückig und aus einer einzigen Kunststoffkomponente
im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Wenn verschiedene Teilbereiche des Schlüssels
aus verschiedenen Kunststoffen bestehen sollen, kann so vorgegangen werden, dass ein
Zwei- oder Mehrkomponentenspritzgussverfahren zum Einsatz gelangt. Die Verwendung
von zwei oder mehr Kunststoffsorten kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn
die Reide mit einem im Vergleich zum Hartkunststoff, insbesondere Polyetherimid, weicheren
Material beschichtet werden soll, um die Haptik zu verbessern. Die Verwendung eines
Zwei- oder Mehrkomponentenspritzgussverfahrens kann aber auch erforderlich sein, wenn,
wie es bevorzugt vorgesehen ist, der Hartkunststoff in wenigstens einem Teilbereich
des Schlüsselschafts mit einem Füllstoff versetzt ist. Der Füllstoff kann bevorzugt.
ferromagnetisch sein, sodass in dem genannten wenigstens einen Teilbereich eine magnetische
Codierung erfolgen kann. Die magnetische Codierung kann dabei insbesondere dadurch
individualisiert werden, dass die magnetischen Eigenschaften des genannten Teilbereichs
vom Volumenanteil bzw. der absoluten Menge des ferromagnetischen Füllstoffs im Hartkunststoff
abhängen.
[0011] Eine andere bevorzugte Ausführung sieht vor, dass der Schlüsselkörper aus dem Hartkunststoff,
insbesondere Polyetherimid besteht und an der Oberfläche mit einer dünnen Metallschicht
(z.B. 10-100µm) versehen, insbesondere bedampft ist.
[0012] Der erfindungsgemäße Schlüssel muss nicht notwendiger Weise zur Gänze aus dem Hartkunststoff
bestehen. Vielmehr kann auch nur ein Rohling des Schafts, der Reide oder des ganzen
Schlüssels aus dem Hartkunststoff bestehen.
[0013] Aufgrund der bevorzugten Anwendung eines Spritzgussverfahrens zur Herstellung des
Schlüssels unterliegt die Formgebung des Schlüssels und insbesondere die Formgebung
der die mechanische Codierung ausbildenden Profilierung des Schlüsselschafts keinerlei
herstellungsbedingten Beschränkungen. Dadurch kann die mechanische Codieruhgsvielfalt
wesentlich gesteigert werden, wodurch die Nachsperrsicherheit erhöht wird.
[0014] Eine bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass der Schlüssel wenigstens ein der magnetischen
oder elektronischen Codierung dienendes Bauteil aufweist. Das genannte Bauteil kann
dabei in den Hartkunststoff des Schlüsselschafts oder der Reide eingebettet sein oder
völlig von dem Hartkunststoff umschlossen sein. Bevorzugt ist das der magnetischen
oder elektronischen Codierung dienende Bauteil ein Mikrochip. Der Mikrochip kann dabei
in besonders bevorzugter Weise als RFID-Transponder ausgebildet sein. Wenn der Mikrochip
im Material des Schlüsselschafts eingebettet oder von diesem völlig umschlossen ist,
ist eine Ausführung besonders vorteilhaft, bei welcher der Mikrochip passiv arbeitet,
d.h. ohne eine eigene Stromquelle. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang ein passiver
RFID-Transponder bevorzugt.
[0015] Alternativ oder zusätzlich zum Mikrochip kann vorgesehen sein, dass das der magnetischen
oder elektronischen Codierung dienende Bauteil ein dauermagnetisierbares Material,
insbesondere Samarium-Cobalt, umfasst. Ein derartiges Bauteil aus dauermagnetisierbarem
Material kommt beispielsweise bei sogenannten Magnetschlössern zum Einsatz, bei denen
die Sperrelemente des Schließzylinders Magnetrotoren umfassen, deren Drehstellung
durch magnetische Kräfte veränderbar ist, die von dem genannten dauermagnetisierbaren
Material, wie beispielsweise Samarium-Cobalteinsätzen herrühren.
[0016] Die Integration des der magnetischen oder elektronischen Codierung dienenden Bauteils
in den Schlüssel erfolgt herstellungstechnisch besonders bevorzugt dadurch, dass das
genannte Bauteil vor dem Spritzgießen in die Spritzgussform eingelegt wird. Das genannte
Bauteil wird beim Spritzgießvorgang umspritzt oder in den durch das Spritzgießen hergestellten
Schlüsselkörper eingebettet.
[0017] Die Spritzgussform kann bevorzugt derart weitergebildet sein, dass beim Spritzgießen
im gleichen Arbeitsschritt die üblicherweise im Bereich der Reide vorgesehenen Kennzeichnungen,
wie z.B. eine Markenbezeichnung oder eine Codierungsidentifikation, ausgeformt werden.
[0018] Obwohl der erfindungsgemäß vorgesehene Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide,
insbesondere Polyetherimid, bereits eine hohe Festigkeit sowie eine hohe Schlagzähigkeit
aufweist, können die Materialeigenschaften bevorzugt noch dadurch verbessert werden,
dass der Hartkunststoff, insbesondere Polyetherimid, faserverstärkt ist, wobei zur
Verstärkung bevorzugt Kohle- und/oder Glasfasern eingesetzt sind. Die Faserverstärkung
dient insbesondere der Erhöhung der Torsions- und Biegesteifigkeit des Schlüsselkörpers.
In diesem Zusammenhang ist bevorzugt vorgesehen, dass der faserverstärkte Hartkunststoff,
insbesondere das faserverstärkte Polyetherimid einen Faseranteil von 5-40, bevorzugt
20-35 Vol.-% bezogen auf den Hartkunststoff aufweist.
[0019] Um die festigkeitssteigernde Wirkung der Fasern zu maximieren, sieht eine bevorzugte
Weiterbildung vor, dass die Fasern in gleichorientiertem Zustand vorliegen.
[0020] Dem Hartkunststoff, insbesondere Polyetherimid können verschieden Additive zugegeben
werden, um die Materialeigenschaften zu beeinflussen. Beispielsweise können beliebige
Farbpigmente verwendet werden, um die farbliche Gestaltung des Schlüssels zu beeinflussen.
Weiters kann auch ein lumineszierendes, insbesondere phosphoreszierendes Additiv,
wie z.B. Dualglo® in den Hartkunststoff eingebracht werden. Dies führt dazu, dass
der Schlüssel nach Aktivierung durch UV Bestrahlung (z.B. Tageslicht), nachleuchtet.
Generell kann der Anteil des Additivs je nach gewünschter Leuchtintensität bis zu
30% betragen.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Schließzylinder, umfassend ein
Gehäuse und einen im Gehäuse drehbaren Zylinderkern vorgesehen, wobei der Zylinderkern
in der Sperrstellung durch Sperrelemente blockiert ist, wobei der Zylinderkern erfindungsgemäß
zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide, insbesondere
aus Polyetherimid, besteht. Insbesondere kann der Zylinderkern denselben Hartkunststoff,
insbesondere Polyetherimid, aufweisen wie der zugehörige Schlüssel. Ergänzend können
auch die im Zylinderkern verschiebbar geführten Kernstifte einer Stiftzuhaltung aus
einem Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide, insbesondere Polyetherimid, bestehen.
Besonders bevorzugt bestehen der Zylinderkern und/oder die Kernstifte vollständig
aus dem Hartkunststoff.
[0022] Wie bereits im Zusammenhang mit der Ausbildung des erfindungsgemäßen Schlüssels erwähnt,
kann auch im Falle des Schließzylinders bzw. im Falle des Zylinderkerns und der Kernstifte
vorgesehen sein, dass der Hartkunststoff, insbesondere das Polyetherimid, faserverstärkt
ist, wobei zur Verstärkung bevorzugt Kohle- und/oder Glasfasern eingesetzt sind.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 einen Schlüssel mit
einer mechanisch abtastbaren Profilierung in einer ersten Ausführung, Fig.2 einen
Schlüssel mit einer mechanisch abtastbaren Profilierung in einer zweiten Ausführung,
Fig.3 einen Schlüssel mit einer magnetisch abtastbaren Codierung, Fig.4 einen Schlüssel
gemäß Fig. 3 mit einem in der Schlüsselreide eingeschlossenen Mikrochip, Fig.5 eine
Spritzgussform zur Herstellung eines Schlüssels gemäß Fig.1 und Fig. 6 ein in der
Spritzgussform hergestelltes Spritzgussteil.
Fig.1 zeigt einen Schlüssel 1 mit einer Reide 2 und einem Schlüsselschaft 3. Der Schlüsselschaft
3 weist eine Mehrzahl von das Querschnittsprofil des Schlüssels 1 bestimmenden Längsnuten
4 und einen Schlüsselbart mit einer eine Mehrzahl von Vertiefungen und Erhebungen
aufweisenden Profilierung 5 auf. Der in Fig.1 dargestellte Schlüssel 1 ist in einem
Stück in einem Spritzgussverfahren hergestellt und besteht zur Gänze aus faserverstärktem
Polyetherimid. Die Spritzgussform zur Herstellung des Schlüssels 1 ist in Fig. 5 dargestellt.
Fig.2 zeigt ebenfalls einen Schlüssel 6, der zur Gänze aus faserverstärktem Polyetherimid
hergestellt ist und eine Reide 7 und einen Schlüsselschaft 8 mit einer mechanisch
abtastbaren Profilierung aufweist. Die Profilierung weist im vorliegenden Fall eine
Mehrzahl von an der Seitenfläche des Schafts geformten kurvenförmigen Nuten 9 auf.
Fig.3 zeigt einen Schlüssel 10 mit einer magnetisch abtastbaren Codierung. Der Schlüssel
10 weist wiederum eine Reide 11 und einen Schlüsselschaft 12 auf, wobei der Schlüsselschaft
12 an zwei gegenüberliegenden Seiten eine Mehrzahl von dauermagnetischen Einsätzen
13 trägt, welche die magnetische Codierung tragen. Der Schlüssel 10 besteht mit Ausnahme
der Einsätze 13 aus faserverstärktem Polyetherimid. Die Einsätze 13 können auf verschiedene
Art und Weise erzeugt werden. Die Einsätze 13 können beispielsweise gesondert hergestellt
und dann in Vertiefungen des spritzgegossenen Kunststoffschafts 12 eingesetzt werden.
Alternativ können die gesondert hergestellten Einsätze 13 in die Spritzgussform eingelegt
und beim Spritzgießen umschlossen oder in das Kunststoffmaterial eingebettet werden.
Schließlich ist es auch möglich, den Schlüssel 10 und die Einsätze 13 in einem Zweikomponentenspritzguss
herzustellen. Aus der ersten Komponente werden die Reide 11 und der Schlüsselschaft
12 einstückig hergestellt, aus der zweiten, mit ferromagnetischen Partikeln versetzten
Komponente werden danach die magnetischen Einsätze 13 spritzgegossen.
Fig.4 zeigt einen Schlüssel 10 gemäß Fig.3, bei dem in der Reide 11 ein Mikrochip
14 angeordnet ist. Der Mikrochip 14 wird dabei bevorzugt vollständig von dem faserverstärkten
Polyetherimid umschlossen. Die Herstellung erfolgt so, dass der Mikrochip 14 in die
Spritzgussform eingelegt und danach mit Polyetherimid umgossen wird.
In Fig. 5 ist die Spritzgussform 15 eines nicht näher dargestellten Spritzgusswerkzeugs
schematisch dargestellt. Die Spritzgussform 15 umfasst zwei Formhälften, die eine
Kavität begrenzen. Die Kavität hat die Form der in Fig. 5 mit 16 bezeichneten, gegengleich
angeordneten Schlüssel. Die zwei Formhälften können entlang einer in der Zeichnungsebene
verlaufenden Trennebene voneinander getrennt werden, um das Innere der Form 15 zwecks
Entnahme des spritzgegossenen Schlüssels 16 freizugeben. Fig.5 zeigt die Lage der
Formbilder in der Form 15 und den Verlauf des Angusskanales 17.
In Fig.6 ist das in der Spritzgussform 15 hergestellte Spritzgussteil 18 dargestellt,
der zwei Schlüssel 19 samt Angusskanal 20 umfasst.
1. Schlüssel zum Betätigen eines Schließzylinders umfassend eine Reide und einen Schaft
mit einer mechanisch und/oder magnetisch abtastbaren Codierung, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (3, 8, 12) zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff aus der
Gruppe der Polyimide besteht.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reide (2, 7, 11) zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff aus der Gruppe
der Polyimide besteht.
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (3, 8, 12) und die Reide (2, 7, 11) miteinander einstückig ausgebildet
sind.
4. Schlüssel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (3, 8, 12) und/oder die Reide (2, 7, 11) vollständig aus dem
Hartkunststoff bestehen.
5. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartkunststoff Polyetherimid ist.
6. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartkunststoff, insbesondere Polyetherimid, faserverstärkt ist, wobei zur Verstärkung
bevorzugt Kohleund/oder Glasfasern eingesetzt sind.
7. Schlüssel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der faserverstärkte Hartkunststoff, insbesondere das faserverstärkte Polyetherimid
einen Faseranteil von 5-40, bevorzugt 20-35 Vol.-% aufweist.
8. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartkunststoff in wenigstens einem Teilbereich des Schlüsselschafts (3, 8, 12)
mit einem Füllstoff versetzt ist.
9. Schlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff ferromagnetisch ist.
10. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (1, 6, 10) als Spritzgussteil ausgebildet ist.
11. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (1, 6, 10) zur Ausbildung eines Schlüsselprofils mehrere in Längsrichtung
verlaufende Nuten (4) aufweist.
12. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (1, 6, 10) eine Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Erhebungen und Vertiefungen
mit den Erhebungen jeweils zugeordneten Steuerkanten aufweist, die zum Betätigen von
Sperrelementen, wie z.B. Stiftzuhaltungen eines Schließzylinders ausgebildet sind.
13. Schließzylinder umfassend ein Gehäuse und einen im Gehäuse drehbaren Zylinderkern,
der in der Sperrstellung durch Sperrelemente blockiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff aus der Gruppe der
Polyimide besteht.
14. Schließzylinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrelemente im Zylinderkern verschiebbar geführte Kernstifte und diesen zugeordnete,
im Gehäuse verschiebbar geführte Gehäusestifte umfassen, wobei zumindest die Kernstifte
aus einem Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide bestehen.
15. Schließzylinder nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern und/oder die Kernstifte vollständig aus dem Hartkunststoff bestehen.
16. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, däss der Hartkunststoff Polyetherimid ist.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartkunststoff, insbesondere Polyetherimid, faserverstärkt ist, wobei zur Verstärkung
bevorzugt Kohle- und/oder Glasfasern eingesetzt sind.
18. Schließzylinder nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der faserverstärkte Hartkunststoff, insbesondere das faserverstärkte Polyetherimid
einen Faseranteil von 5-40, bevorzugt 20-35 Vol.-% aufweist.
19. Kombination eines Schlüssels nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit einem Schließzylinder
nach einem der Ansprüche 13 bis 18, wobei der Schlüssel (1, 6, 10) zum Betätigen des
Schließzylinders ausgebildet ist und der Schlüssel (1, 6, 10) und der Schließzylinder
aufeinander abgestimmte Codierungselemente und mit diesen zusammenwirkende Abtastelemente
aufweisen.