[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel zum Betätigen eines Schließzylinders umfassend
eine Reide und einen Schaft mit einer magnetisch abtastbaren Codierung, wobei die
magnetisch abtastbare Codierung wenigstens ein Codierungsfeld umfasst, das ein magnetisierbares
Material aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schlüssels.
[0003] Schlüssel der eingangs genannten Art werden mit sogenannten Magnetschlössern verwendet,
die detailliert z.B. in der
AT 341901 B und der
AT 357430 B beschrieben sind. Wesentliche Merkmale dieser und ähnlicher Schlösser sind Drehzuhaltungen
bzw. Abfrageelemente in Form von Magnetrotoren, deren Drehlage entsprechend der magnetischen
Codierung zugehöriger Schlüsselmagnete einstellbar ist, wobei die richtige Drehstellung
der Magnetrotoren durch Abtastelemente des Schlosses abgetastet werden. Bei richtiger
Drehstellung kann das Abtastelement in eine Ausnehmung des Magnetrotors eingeschoben
werden und die Verschiebebewegung steuert ihrerseits ein Sperrelement, das die Sperrung
des Schlosses bewirkt bzw. ein Verdrehen des Schlosses zulässt. Die Bewegungsrichtung
des Abtastelements kann jede beliebige Richtung haben und verläuft in der Praxis überwiegend
in Richtung des Radius des Magnetrotors, kann aber auch in axialer Richtung des Magnetrotors
verlaufen. Derartige Schlösser können Zylinderschlösser oder auch Schiebeschlösser
sein. Bei Zylinderschlössern sind die Magnetrotoren in Ausnehmungen des Zylinderkerns
gelagert und die genannten Abtastelemente wirken einerseits mit den Magnetrotoren
und anderseits mit Verrastungselementen des Zylindergehäuses zusammen, um das Entsperren
oder Sperren zu bewirken.
[0004] Schlüssel, die zum Betätigen eines solchen Magnetschlosses ausgebildet sind und eine
Reide und einen Schaft mit Schlüsselmagneten aufweisen, bestehen in der Regel aus
Metall. Die Herstellung eines Metallschlüssels ist aufgrund der vielen Verfahrensschritte,
die erforderlich sind, um den Schlüssel mit der jeweils individuellen magnetischen
Codierung zu versehen, sehr aufwändig. Allgemein geht man von einem Rohling aus, der
bereits ein Querschnittsprofil aufweist, das der Formgebung des zugehörigen Schlüsselkanals
des Schließzylinders angepasst ist. In diesen Rohling müssen nun Vertiefungen gefräst
werden, die in der Folge der Aufnahme der Schlüsselmagnete dienen. Bei herkömmlichen
Ausbildungen werden die Schlüsselmagnete von sogenannten Magnetpillen gebildet, das
sind kleine scheibenförmige Elemente aus einem ferromagnetischen und zu einem Dauermagnet
magnetisierten Material, wie z.B. Samarium-Cobalt. Die einzelnen Magnetpillen können
unterschiedlich stark und mit unterschiedlicher Ausrichtung der Magnetpole magnetisiert
werden, woraus eine Vielzahl von Codierungsvarianten entsteht. Meist weisen die Schlüssel
wenigstens sechs Schlüsselmagnete auf, wobei auf jeder Seite des Schlüsselschafts
jeweils wenigstens drei Schlüsselmagnete angeordnet sind. Nachteilig bei der herkömmlichen
Ausführung ist, dass jeder Schlüsselmagnet individuell magnetisiert werden muss, um
die jeweils gewünschte Magnetfeldstärke und die Orientierung der Polarität sicherzustellen.
[0005] Der Aufwand für die Herstellung des Schlüssels wird noch weiter erhöht, wenn am Schlüsselschaft
Ausfräsungen bzw. Vertiefungen hergestellt werden, um zusätzlich zur magnetischen
Codierung auch eine mechanische Codierung zu realisieren. Durch die Vertiefungen werden
Steuerkanten erzeugt, die zur Betätigung von Sperrelementen, wie z.B. Stiftzuhaltungen
eines Schießzylinders ausgebildet sind. Diese Vertiefungen werden im Rohling in der
Regel mittels eines Fräswerkzeugs ausgebildet. In einem nachfolgenden Schritt muss
noch die Reide des Schlüssels bearbeitet werden, um Kennzeichnungen, wie beispielsweise
Codierungsnummern oder Markenbezeichnungen durch Prägen od. dgl. einzubringen. Schließlich
ist eine Nachbearbeitung erforderlich, beispielsweise um scharfe Kanten zu vermeiden.
[0006] Obwohl sich Metallschlüssel sehr bewährt haben, weisen sie neben der aufwändigen
und kostenintensiven Herstellung eine Reihe weiterer Nachteile auf. Metallschlüssel
haben ein hohes Gewicht und können insbesondere im Fall eines Nickel enthaltenden
Materials Allergien auslösen. Weiters ist die Profilierung der Schlüssel aufgrund
des Herstellungsverfahrens gewissen Einschränkungen unterworfen, sodass die Anzahl
der Codierungsmöglichkeiten gering ist. Weiters besteht der Nachteil, dass eine farbige
Gestaltung von Metallschlüsseln nur eingeschränkt möglich ist. Die Farbe des Metalls
kann kaum beeinflusst werden. Eine Farbgestaltung ist lediglich durch Auftragen eines
Lacks möglich, der naturgemäß einem hohen Verschleiß unterworfen ist. Weiters gestaltet
es sich bei Metallschlüsseln schwierig, elektronische oder magnetische Codierungselemente
zu integrieren. Elektronische Codierungselemente wie beispielweise Mikro-chips können
daher lediglich in die Reide integriert werden, wenn diese aus einem nichtmetallischen
Material ausgebildet ist. In einem solchen Fall können der Metallschaft und die Reide
somit nicht aus ein und demselben Material hergestellt werden, was die Herstellung
weiter verteuert. Hinsichtlich der magnetischen Codierungselemente (Schlüsselmagnete)
können diese gemäß dem Stand der Technik zwar in den metallischen Schlüsselbart eingebettet
werden, es besteht jedoch der Nachteil, dass der Metallschaft die magnetischen Feldlinien
negativ beeinflussen kann.
[0007] Zur Überwindung der oben im Zusammenhang mit Metallschlüsseln genannten Nachteile
ist bereits vorgeschlagen worden, einen Schlüssel gänzlich oder in Teilbereichen aus
einem Kunststoff zu fertigen. Diesbezüglich wird beispielsweise auf die
EP 305588 A2 verwiesen. In dieser Schrift wird aber bereits darauf hingewiesen, dass Schlüssel,
die aus Kunststoff bestehen, keine ausreichende Torsionssteifigkeit aufweisen. In
der genannten Schrift wird daher vorgeschlagen, Versteifungselemente z.B. aus Metall
im Übergangsbereich zwischen der Reide und dem Schlüsselschaft einzubringen. Die Herstellung
eines solchen Schlüssels erfordert daher die Handhabung zweier unterschiedlicher Materialien
und ist daher aufwändig.
[0008] Die vorliegende Erfindung zielt daher darauf ab, die oben im Zusammenhang mit Metallschlüsseln
angeführten Nachteile zu überwinden und die Herstellung hinsichtlich der Integration
der magnetischen Codierungsfelder in den Schlüsselschaft zu vereinfachen. Dabei sollen
bevorzugt Schlüssel erhalten werden, bei denen keine relevanten Einbußen hinsichtlich
der Verschleißfestigkeit und der Torsions- und Biegesteifigkeit in Kauf genommen werden
müssen. Insbesondere soll der Schlüssel auch eine Abriebfestigkeit aufweisen, die
eine Anzahl von Benutzungszyklen zulässt, sodass der Schlüssel über viele Jahre täglich
gebraucht werden kann.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Schlüssel der eingangs genannten Art dahingehend
weitergebildet, dass der Schlüsselschaft zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff
besteht, welcher in dem wenigstens einen Codierungsfeld mit einem ferromagnetischen
Füllstoff versetzt ist. Der Schlüsselschaft kann somit in einem Stück hergestellt
werden, wobei die magnetischen Codierungselemente im Gegensatz zum Stand der Technik
nicht als gesonderte, in den Schaft eingesetzte Bauteile, sondern im Kunststoff des
Schlüsselschafts ausgebildet sind. Der in dem wenigstens einen Codierungsfeld vorhandene
ferromagnetische Füllstoff sorgt hierbei nach einer entsprechenden Magnetisierung
für die Ausbildung eines magnetischen Bereichs, der in Kombination mit ggf. weiteren
Codierungsfeldern die magnetische Codierung darstellt. Der ferromagnetische Füllstoff
kann bevorzugt von einem Metallpulver gebildet sein, wobei Fe- oder SmCo-Pulver bevorzugt
sind.
[0010] Die einzelnen Codierungsfelder können im Rahmen der Codierung unterschiedlich stark
magnetisiert werden, wobei die Stärke des bei der Magnetisierung der Codierungsfelder
verwendeten Magnetfelds die in der Folge vom Codierungsfeld ausgehende Magnetfeldstärke
beeinflusst. Um auch bei Verwendung eines einheitlich starken Magnetfelds bei der
gemeinsamen Magnetisierung einer Mehrzahl von Codierungsfeldern eine unter den Codierungsfeldern
variierende Magnetstärke zu erreichen, sieht eine bevorzugte Ausbildung vor, dass
wenigstens ein erstes und ein zweites Codierungsfeld vorgesehen sind, in denen der
Hartkunststoff jeweils mit einem ferromagnetischen Füllstoff versetzt ist, wobei die
absolute Menge des Füllstoffs im ersten Codierungsfeld größer ist als im zweiten Codierungsfeld.
Die absolute Menge des ferromagnetischen Füllmaterials bestimmt hierbei bei gleicher
Magnetisierungsdauer und -stärke die Stärke des von den einzelnen Codierungsfeldern
ausgehenden Magnetfelds. Je größer die Menge des ferromagnetischen Füllmaterials ist,
desto stärker ist das Magnetfeld des Codierungsfelds.
[0011] Die absolute Menge des Füllmaterials in einem Codierungsfeld kann beispielsweise
durch den Volumenanteil des Füllmaterials im Codierungsfeld bestimmt sein. Der Schlüssel
ist in diesem Zusammenhang bevorzugt derart weitergebildet, dass der Volumenanteil
des Füllstoffs im Hartkunststoff im ersten Codierungsfeld größer ist als im zweiten
Codierungsfeld.
[0012] Alternativ kann die absolute Menge des Füllmaterials auch durch die Materialdicke
des Codierungsfelds bestimmt sein. Der Schlüssel ist in diesem Zusammenhang bevorzugt
derart weiterebildet, dass die Materialdicke des mit Füllstoff versetzten Hartkunststoffs
im ersten Codierungsfeld größer ist als im zweiten Codierungsfeld.
[0013] Um dem Schlüssel eine ausreichende Festigkeit und Steifigkeit zu verleihen, besteht
der Schlüsselschaft bevorzugt zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff aus der
Gruppe der Polyimide. Polyimide sind Hochleistungskunststoffe, deren wichtigstes Strukturmerkmal
die Imid-Gruppe ist. Zu den Polyimiden zählen beispielsweise Polyetherimide und Polyamidimide,
wobei sich in Versuchen gezeigt hat, dass insbesondere Polyetherimide für den Einsatz
in der Schlüsselherstellung besonders bevorzugt sind. Polyimide zeichnen sich generell
durch eine hohe mechanische Festigkeit, eine hohe chemische Beständigkeit und eine
hohe Temperaturfestigkeit aus. Polyetherimid erfüllt die typischen Anforderungen an
Schlüssel wie hohe Festigkeit, einen niedrigen Abrieb und hohe Temperaturbeständigkeit.
Polyetherimide sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere auch deshalb
als bevorzugt zu bezeichnen, weil sie im Gegensatz zu anderen Polyimiden im Spritzgussverfahren
verarbeitet werden können. Dies verringert den Herstellungsaufwand und die entsprechenden
Kosten.
[0014] Die Herstellung wird insbesondere dann vereinfacht, wenn auch die Reide zumindest
teilweise aus einem Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide besteht. Besonders
bevorzugt bestehen die Reide und der Schlüsselschaft aus demselben Hartkunststoff,
insbesondere aus Polyetherimid, wobei der Schlüsselschaft und die Reide bevorzugt
miteinander einstückig ausgebildet sind.
[0015] Der gesamte Schlüssel kann bevorzugt somit in einem einzigen Arbeitsschritt hergestellt
werden, wobei in diesem Zusammenhang bevorzugt ein Spritzgussverfahren zur Anwendung
gelangt. Wenn, wie dies einer bevorzugten Weiterbildung entspricht, der Schlüsselschaft
und/oder die Reide vollständig aus einem Hartkunststoff bestehen, kann der entsprechende
Teil bzw. der gesamte Schlüssel einstückig im Spritzgussverfahren hergestellt werden.
Um verschiedene Teilbereiche des Schlüssels zur Ausbildung von Codierungsfeldern mit
einem ferromagnetischen Füllstoff zu versetzen, kann bevorzugt ein Zwei- oder Mehrkomponentenspritzgussverfahren
zum Einsatz gelangen. Die Verwendung eines Zwei- oder Mehrkomponentenspritzgussverfahrens
kann auch dann von Vorteil sein, wenn die Reide mit einem im Vergleich zum Hartkunststoff,
insbesondere Polyetherimid, weicheren Material beschichtet werden soll, um die Haptik
zu verbessern.
[0016] Aufgrund der bevorzugten Anwendung eines Spritzgussverfahrens zur Herstellung des
Schlüssels unterliegt die Formgebung des Schlüssels und insbesondere die Formgebung
einer ggf. zusätzlich zur magnetischen Codierung vorgesehenen mechanischen Profilierung
(Codierung) des Schlüsselschafts keinerlei herstellungsbedingten Beschränkungen. Dadurch
kann die mechanische Codierungsvielfalt wesentlich gesteigert werden, wodurch die
Nachsperrsicherheit erhöht wird.
[0017] Eine bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass der Schlüssel wenigstens ein der magnetischen
oder elektronischen Codierung dienendes Bauteil aufweist. Das genannte Bauteil kann
dabei in den Hartkunststoff des Schlüsselschafts oder der Reide eingebettet sein oder
völlig von dem Hartkunststoff umschlossen sein. Bevorzugt ist das der magnetischen
oder elektronischen Codierung dienende Bauteil ein Mikrochip. Der Mikrochip kann dabei
in besonders bevorzugter Weise als RFID-Transponder ausgebildet sein. Wenn der Mikrochip
im Material des Schlüsselschafts eingebettet oder von diesem völlig umschlossen ist,
ist eine Ausführung besonders vorteilhaft, bei welcher der Mikrochip passiv arbeitet,
d.h. ohne eine eigene Stromquelle. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang ein passiver
RFID-Transponder bevorzugt.
[0018] Die Integration des der magnetischen oder elektronischen Codierung dienenden Bauteils
in den Schlüssel erfolgt herstellungstechnisch besonders bevorzugt dadurch, dass das
genannte Bauteil vor dem Spritzgießen in die Spritzgussform eingelegt wird. Das genannte
Bauteil wird beim Spritzgießvorgang umspritzt oder in den durch das Spritzgießen hergestellten
Schlüsselkörper eingebettet.
[0019] Obwohl der bevorzugt vorgesehene Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide, insbesondere
Polyetherimid, bereits eine hohe Festigkeit sowie eine hohe Schlagzähigkeit aufweist,
können die Materialeigenschaften bevorzugt noch dadurch verbessert werden, dass der
Hartkunststoff, insbesondere Polyetherimid, faserverstärkt ist, wobei zur Verstärkung
bevorzugt Kohle- und/oder Glasfasern eingesetzt sind. Die Faserverstärkung dient insbesondere
der Erhöhung der Torsions- und Biegesteifigkeit des Schlüsselkörpers. In diesem Zusammenhang
ist bevorzugt vorgesehen, dass der faserverstärkte Hartkunststoff, insbesondere das
faserverstärkte Polyetherimid einen Faseranteil von 5-40, bevorzugt 20-35 Vol.-% bezogen
auf den Hartkunststoff aufweist.
[0020] Um die festigkeitssteigernde Wirkung der Fasern zu maximieren, sieht eine bevorzugte
Weiterbildung vor, dass die Fasern in gleichorientiertem Zustand vorliegen.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Schlüssels vorgeschlagen. Das Verfahren sieht vor, dass der Schaft
und die Reide in einem Spritzgusswerkzeug mittels eines Zwei- oder Mehrkomponentenspritzgussverfahrens
aus einem thermoplastischen Hartkunststoff gefertigt werden, wobei eine Teilmenge
des Hartkunststoffs mit einem ferromagnetischen Füllstoff versetzt wird und zur Ausbildung
wenigstens eines Codierungsfelds des Schlüsselschafts in die Spritzgussform eingespritzt
wird, und dass der Schlüssel nach der Entnahme aus dem Spritzgusswerkzeug einer Magnetisierungseinrichtung
zugeführt wird, in welcher alle Codierungsfelder zum Magnetisieren derselben einem
Magnetfeld ausgesetzt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es möglich
alle Codierungsfelder eines Schlüssels gemeinsam zu magnetisieren anstatt jedes Codierungsfeld
einzeln zu magnetisieren. Die individuelle Einstellung der Magnetstärke der Codierungsfelder
sowie ggf. anderer Codierungsparameter erfolgt nicht durch individuelle Einstellung
des für die Magnetisierung verwendeten Magnetfelds, sondern wird bereits bei der Herstellung
des Schlüssels durch die Menge und die Verteilung des ferromagnetischen Füllstoffs
erreicht.
[0022] Bevorzugt wird so vorgegangen, dass eine Vielzahl von spritzgegossenen Schlüsseln
gemeinsam dem Magnetfeld ausgesetzt werden.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 einen im Spritzguss
hergestellten Schlüssel mit einer magnetisch abtastbaren Codierung und Fig.2 eine
Spritzgussform zur Herstellung eines Schlüssels gemäß Fig.1.
[0024] Fig.1 zeigt einen Schlüssel mit einer magnetisch abtastbaren Codierung. Der Schlüssel
1 weist eine Reide 2 und einen Schlüsselschaft 3 auf, wobei der Schlüsselschaft 3
an zwei gegenüberliegenden Seiten eine Mehrzahl von dauermagnetischen Codierungsfeldern
4 trägt, welche die magnetische Codierung tragen. Der Schlüssel 1 besteht aus faserverstärktem
Polyetherimid. Dabei werden der Schlüssel 1 und die Codierungsfelder 4 in einem Zweikomponentenspritzguss
hergestellt. Aus der ersten Polyetherimid-Komponente werden in einem ersten Schritt
des Spritzgussverfahrens die Reide 2 und der Schlüsselschaft 3 einstückig hergestellt,
aus der zweiten, mit ferromagnetischen Partikeln versetzten Polyetherimid-Komponente
werden danach die magnetischen Einsätze spritzgegossen.
[0025] In Fig. 2 ist die Spritzgussform 5 eines nicht näher dargestellten Spritzgusswerkzeugs
schematisch dargestellt. Die Spritzgussform 5 umfasst zwei Formhälften, die eine Kavität
6 begrenzen. Die Kavität 6 hat die Form des in Fig. 1 mit 1 bezeichneten Schlüssels,
der einen Schlüsselschaft 3 und eine Reide 2 aufweist. Die zwei Formhälften können
entlang einer in der Zeichnungsebene verlaufenden Trennebene voneinander getrennt
werden, um das Innere der Form 5 zwecks Entnahme des spritzgegossenen Schlüssels freizugeben.
In der Form sind quer zur Trennebene verlagerbare Schieber vorgesehen, welche die
Bereiche der Codierungsfelder während des ersten Schritts des Spritzgussverfahrens
freihalten. Im zweiten Schritt des Spritzgussverfahrens werden die Schieber aus der
Kavität 6 herausgezogen, um auf diese Weise die Durchbrechungen 7 freizulegen, die
danach mit der mit ferromagnetischen Partikeln versetzten Polyetherimid-Komponente
aufgefüllt werden.
1. Schlüssel zum Betätigen eines Schließzylinders umfassend eine Reide und einen Schaft
mit einer magnetisch abtastbaren Codierung, wobei die magnetisch abtastbare Codierung
wenigstens ein Codierungsfeld umfasst, das ein magnetisierbares Material aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (3) zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff besteht, welcher
in dem wenigstens einen Codierungsfeld (4) mit einem ferromagnetischen Füllstoff versetzt
ist.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein erstes und ein zweites Codierungsfeld (4) vorgesehen sind, in denen
der Hartkunststoff jeweils mit einem ferromagnetischen Füllstoff versetzt ist, wobei
die absolute Menge des Füllstoffs im ersten Codierungsfeld (4) größer ist als im zweiten
Codierungsfeld (4).
3. Schlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenanteil des Füllstoffs im Hartkunststoff im ersten Codierungsfeld (4) größer
ist als im zweiten Codierungsfeld (4).
4. Schlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialdicke des mit Füllstoff versetzten Hartkunststoffs im ersten Codierungsfeld
(4) größer ist als im zweiten Codierungsfeld (4).
5. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reide (2) zumindest teilweise aus einem Hartkunststoff besteht.
6. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (3) und die Reide (2) miteinander einstückig ausgebildet sind.
7. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartkunststoff aus der Gruppe der Polyimide ausgewählt ist.
8. Schlüssel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartkunststoff Polyetherimid ist.
9. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartkunststoff, insbesondere Polyetherimid, faserverstärkt ist, wobei zur Verstärkung
bevorzugt Kohleund/oder Glasfasern eingesetzt sind.
10. Schlüssel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der faserverstärkte Hartkunststoff, insbesondere das faserverstärkte Polyetherimid
einen Faseranteil von 5-40, bevorzugt 20-35 Vol.-% aufweist.
11. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (1) als Spritzgussteil ausgebildet ist.
12. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (1) zur Ausbildung eines Schlüsselprofils mehrere in Längsrichtung
verlaufende Nuten aufweist.
13. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (1) eine Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Erhebungen und Vertiefungen
mit den Erhebungen jeweils zugeordneten Steuerkanten aufweist, die zum Betätigen von
Sperrelementen, wie z.B. Stiftzuhaltungen eines Schließzylinders ausgebildet sind.
14. Verfahren zur Herstellung eines Schlüssels nach einem der Ansprüche 1 bis 13, der
zum Betätigen eines Schließzylinders ausgebildet ist und eine Reide und einen Schaft
mit einer magnetisch abtastbaren Codierung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft und die Reide in einem Spritzgusswerkzeug mittels eines Zwei- oder Mehrkomponentenspritzgussverfahrens
aus einem thermoplastischen Hartkunststoff gefertigt werden, wobei eine Teilmenge
des Hartkunststoffs mit einem ferromagnetischen Füllstoff versetzt wird und zur Ausbildung
wenigstens eines Codierungsfelds des Schlüsselschafts in die Spritzgussform eingespritzt
wird, und dass der Schlüssel nach der Entnahme aus dem Spritzgusswerkzeug einer Magnetisierungseinrichtung
zugeführt wird, in welcher alle Codierungsfelder zum Magnetisieren derselben einem
Magnetfeld ausgesetzt werden.