[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von Kunststoffplatten an
Bauteilen oder Bauwerken, insbesondere an Betonbauteilen oder Betonbauwerken. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auskleiden von Bauteilen oder Bauwerken
mit Kunststoffplatten, insbesondere von Betonbauteilen oder Betonbauwerken. Des Weiteren
betrifft die Erfindung ein Befestigungs-Kit zur Befestigung von Kunststoffplatten
an Bauteilen oder Bauwerken und ein Auskleidungs-System zum Auskleiden von Bauteilen
oder Bauwerken.
[0002] Zur Abdichtung und zum Schutz von Betonbauteilen und -bauwerken sind Betonschutzplatten
aus Kunststoff bekannt, mit denen die Betonbauteile und -bauwerke ausgekleidet werden.
Mit den Kunststoffplatten ist die Herstellung von dichten Betonwannen und ein dauerhafter
Schutz vor Korrosion und Abrieb möglich.
[0003] Die
EP 1 165 905 B1 beschreibt eine Betonschutzplatte aus thermoplastischem Kunststoff, die über eine
Vielzahl von Verankerungselementen verfügt. Die Kunststoffplatte wird an der Vorderseite
mit Schalungselementen positioniert und an der Rückseite mit Beton vergossen, wobei
die Verankerungselemente die Platten in alle Richtungen fixieren.
[0004] Darüber hinaus sind Kunststoffplatten bekannt, die nicht mit Beton vergossen, sondern
im Abstand zu der Wand positioniert werden. Diese Kunststoffplatten brauchen nicht
über Verankerungselemente, sondern nur über Distanzelemente zu verfügen, um die Platten
an dem Bauteil oder Bauwerk abstützen zu können. Der entstehende Zwischenraum zwischen
der Auskleidung und dem Bauteil oder Bauwerk kann dann zur Überprüfung des Abdichtungssystems
dienen.
[0005] Zur Befestigung der Kunststoffplatten an der Wandung des Bauteils oder Bauwerks im
Abstand zu der Wandung sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Die
bekannten Befestigungsvorrichtungen zeichnen sich dadurch aus, dass die Kunststoffplatten
von Befestigungselementen durchdrungen werden. Dadurch besteht die Notwendigkeit der
späteren Abdichtung der Durchdringungen sowie die Gefahr einer Leckage im Bereich
der Abdichtungen. Daher werden Kunststoffplatten auch mit Betonbauteilen und -bauwerken
verklebt. Da die glatte Oberfläche der Kunststoffplatten aber keine dauerhafte, kraftschlüssige
Verbindung mit dem Beton eingeht, besteht die Gefahr, dass sich die Kunststoffplatten
im Laufe der Zeit lösen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Befestigung von Kunststoffplatten
an Bauteilen oder Bauwerken und die Auskleidung von Bauteilen oder Bauwerken mit Kunststoffplatten
zu vereinfachen und die Gefahr von Leckagen zu verringern.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche. Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befestigung von Kunststoffplatten zeichnet sich
durch einen Basiskörper mit einem Schweiß-Element aus, das einerseits eine form- und/oder
kraftschlüssige Verbindung mit dem Bauteil oder Bauwerk und andererseits eine durchdringungsfreie
Befestigung der Kunststoffplatten erlaubt, so dass eine Leckage an der Verbindungsstelle
zwischen Kunststoffplatte und Basiskörper nicht auftreten kann.
[0009] Der Basiskörper weist eine dem Bauteil oder Bauwerk zugewandte Unterseite und eine
der Kunststoffplatte zugewandte Oberseite auf, wobei der Basiskörper aus einem thermoplastischen
Kunststoff besteht. Das Schweiß-Element besteht aus einem elektrisch leitfähigen Material,
das in den Basiskörper an dessen Oberseite eingebettet ist oder auf der Oberseite
des Basiskörpers befestigt ist. Folglich kann das Schweiß-Element auf der Oberfläche
des Basiskörpers aufliegen oder teilweise oder vollständig in den Basiskörper eingebettet
sein. Vorzugsweise ist das Schweißelement aber in den Basiskörper zumindest teilweise
eingebettet. Aus fertigungstechnischen Gründen kann es von Vorteil sein, wenn das
Schweiß-Element nicht während des Spritzgießvorgangs in den Basiskörper eingegossen
wird, sondern nach dem Spritzguss durch nachträgliches Aufschmelzen des Basiskörpers
teilweise in die Oberfläche des Basiskörpers eingebettet wird, d.h. thermisch mit
dem Basiskörper verbunden wird.
[0010] Die Oberfläche des Schweiß-Element aus elektrisch leitfähigem Material kann bündig
mit der Oberfläche des Basiskörpers abschließen oder im Abstand zur Oberfläche des
Basiskörpers angeordnet sein. Für die Anordnung des Schweiß-Elementes an der Oberfläche
des Basiskörpers ist entscheidend, dass nur der obere, nicht aber der untere Abschnitt
des Basiskörpers während des Induktionsschweißvorgangs aufschmilzt.
[0011] Die durchdringungsfreie Verbindung zwischen Kunststoffplatte und Basiskörper erfolgt
dadurch, dass ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt wird, mit dem das Schweiß-Element
auf eine Temperatur gebracht wird, die ausreichend hoch ist, so dass der thermoplastische
Kunststoff des Basiskörpers schmilzt. Dadurch werden Kunststoffplatte und Basiskörper
thermisch verschweißt. Dieses Schweißverfahren ist auch als Induktions-Schweißverfahren
bekannt. Basiskörper und Kunststoffplatte bestehen vorzugsweise aus Materialien, die
bei der gleichen Temperatur schmelzen, vorzugsweise aus demselben Kunststoff.
[0012] Die kraft- und formschlüssige Verbindung von Basiskörper und Bauteil oder Bauwerk
erfolgt mittels einer oder mehrerer Befestigungsmittel, die unterschiedlich ausgebildet
sein können. Zur Durchführung des mindestens einen Befestigungsmittels weist der Basiskörper
mindestens eine Ausnehmung auf.
[0013] Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung vereinfacht die Anwendung und Montage
der verschiedenen Auskleidungs-Systeme. Wenn die Kunststoffplatten unter Bildung eines
Zwischenraums im Abstand zu der Wandung des Bauteils oder Bauwerks angeordnet werden
sollen, können die erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtungen die Kunststoffplatten
sicher befestigen. Aber auch wenn der Zwischenraum zwischen Platten und Wandung vergossen
werden soll, tragen die erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtungen zu einer Vereinfachung
des Verfahrens bei, da die sichere Befestigung der Kunststoffplatten den Einsatz von
Schalungselementen überflüssig macht, an denen sich die Kunststoffplatten ansonsten
abstützen müssten.
[0014] In Versuchen hat sich gezeigt, dass eine sichere Schweißverbindung dann schnell hergestellt
werden kann, wenn das Schweiß-Element als ein in den Basiskörper zumindest teilweise
eingebettetes Flächengebilde ausgebildet ist, das von dem thermoplastischen Material
des Basiskörpers vielfach durchdrungen wird. Vorzugsweise ist das Schweiß-Element
ein Gitter oder Geflecht oder Gewebe aus einem oder mehreren elektrisch leitfähigen
Fäden oder Drähten. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das
Schweiß-Element ein Gitter oder Geflecht oder Gewebe aus verzinkten Stahldrähten ist.
Das Schweiß-Element kann aber auch als eine vorzugsweise flache Spule ausgebildet
sein.
[0015] Der Basiskörper ist vorzugsweise als ein Körper mit einer flachen Ober- und Unterseite
ausgebildet, wobei die Oberseite eine Anlagefläche für die Kunststoffplatte und die
Unterseite eine Anlagefläche für die Wandung des Bauteils oder Bauwerks bildet. Die
Anlagefläche an der Oberseite ist vorzugsweise größer als die Anlagefläche an der
Unterseite, so dass eine ausreichend große Fläche für die Schweißverbindung zur Verfügung
steht.
[0016] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Basiskörper ein runder
Körper mit einem oberen scheibenförmigen Teilstück und einem unteren zylindrischen
Teilstück ist, wobei der Durchmesser des scheibenförmigen Teilstücks größer als der
Durchmesser des zylindrischen Teilstücks ist. In das obere scheibenförmige Teilstück
ist das Schweißelement eingebettet, das das scheibenförmige Teilstück nur im oberen
Bereich aufschmilzt.
[0017] Für die Befestigung des Basiskörpers an dem Bauteil oder Bauwerk ist ein einziges
Befestigungsmittel ausreichend. Zur Durchführung des einzigen Befestigungsmittels
ist bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform nur eine zentrale Ausnehmung
in dem Basiskörper vorgesehen.
[0018] In Versuchen hat sich weiterhin gezeigt, dass optimale Schweißergebnisse mit einem
ringförmigen Schweiß-Element erzielt werden, das bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
die zentrale Ausnehmung des Basiskörpers konzentrisch umschließt.
[0019] Die zentrale Ausnehmung des Basiskörpers weist vorzugsweise einen oberen zylindrischen
Abschnitt auf, der sich bis an die Oberseite des Basiskörpers erstreckt, und einen
unteren zylindrischen Abschnitt auf, der sich bis an die Unterseite des Basiskörpers
erstreckt. Dabei hat der obere zylindrische Abschnitt vorzugsweise einen größeren
Durchmesser als der untere zylindrische Abschnitt. Der Absatz zwischen den beiden
zylindrischen Abschnitten der zentralen Ausnehmung bildet eine Auflage für Distanzelemente,
beispielsweise Unterlegscheiben, die in den zylindrischen Abschnitt eingelegt werden
können. Die Höhe des oberen zylindrischen Abschnitts der Ausnehmung hat eine Länge,
die ausreichend ist, dass die Befestigungsmittel nicht über die Oberfläche des Basiskörpers
vorstehen.
[0020] Die Befestigungsmittel zur Befestigung des Basiskörpers an dem Bauteil oder Bauwerk
können unterschiedlich ausgebildet sein. In der Praxis haben sich Gewindeschrauben
oder Schlagschrauben (Schlagnägel) oder Gewindestangen mit Muttern als vorteilhaft
erwiesen. Diese Befestigungsmittel können mit Dübeln an dem Bauwerk oder Bauteil verankert
werden.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einem Befestigungs-Kit bereitgestellt werden,
das neben der Befestigungsvorrichtung auch die Befestigungsmittel sowie Distanzelemente
umfasst. Weiterhin umfasst das Befestigungs-Kit vorzugsweise weitere Distanzstücke
zum Ausgleich von Toleranzen zwischen Basiskörper und Bauwerk. Die Distanzstücke können
Kunststoffscheiben unterschiedlicher Dicke sein, die bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform vorzugsweise den gleichen Außendurchmesser, wie der Außendurchmesser
des zylindrischen unteren Teilstücks des Basiskörpers haben. Vorzugsweise sind die
Distanzstücke mit einem radialen Schlitz oder einer Ausnehmung versehen, so dass sich
die Distanzstücke auch nach der Befestigung des Basiskörpers noch nachträglich seitlich
aufschieben lassen, ohne den Basiskörper wieder lösen zu müssen. Es ist aber auch
möglich, ein Distanzstück in Form eines vorzugsweise längsgeschlitzten Rohrstücks
bereitzustellen, das vor Ort auf die erforderliche Länge gekürzt wird.
[0022] Das erfindungsgemäße Befestigungs-Kit kann auch als Auskleidungs-System zusammen
mit den Kunststoffplatten bereitgestellt werden, die an einer Seite eine Mehrzahl
von vorspringenden Elementen aufweist, an denen sich die Kunststoffplatten an der
Wandung des Bauteils oder Bauwerks abstützen können, so dass Schalungselemente entfallen
können.
[0023] Für den Fall, dass der Zwischenraum zwischen Kunststoffplatten und Bauteil oder Bauwerk
mit einer Vergussmasse, insbesondere Beton oder Mörtel vergossen werden soll, sind
die vorspringenden Elemente als Verankerungselemente ausgebildet, die sich verspreizende
Elemente vorzugsweise mit Hinterschneidungen aufweisen können, um eine sichere Verankerung
mit der Vergussmasse zu gewährleisten.
[0024] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung von Kunststoffplatten
an einem Betonbauteil in geschnittener Darstellung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Befestigungsvorrichtung von Fig. 1 in der Ansicht
von unten,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der Befestigungsvorrichtung von Fig. 1 in der Ansicht
von oben,
- Fig. 4
- eine Anordnung von Kunststoffplatten in der Draufsicht zur Auskleidung eines quaderförmigen
Behälters in schematischer Darstellung,
- Fig. 5A und 5B
- die an der Wandung des Behälters mit den erfindungsgemäßen Befestigungselementen befestigten
Kunststoffplatten in geschnittener Darstellung,
- Fig. 6
- einen Schnitt durch ein Teilstück einer Kunststoffplatte, die mit Beton vergossene
Verankerungselemente aufweist und
- Fig. 7
- einen Schnitt durch ein Teilstück einer Kunststoffplatte, die sich mit Distanzelementen
an der Behälterwandung abstützt.
[0026] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befestigung
von Kunststoffplatten an einem Bauteil oder Bauwerk. Die Befestigungsvorrichtung weist
einen rotationssymmetrischen Basiskörper aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere
PE auf. Der Basiskörper kann aber auch aus anderen thermoplastischen Kunststoffen
bestehen, beispielsweise PP, PVC, PVDF und ECTFE.
[0027] Die Figuren 2 und 3 zeigen den Basiskörper in perspektivischer Darstellung in der
Ansicht von oben und unten. Der Basiskörper 1 weist eine flache Oberseite 1A, an der
die Kunststoffplatte befestigt wird, und eine flache Unterseite 1B auf, die der Wandung
des Bauteils zugewandt ist, an der der Basiskörper befestigt wird. Die der Kunststoffplatte
zugewandte Seite wird also als Ober- und die der Wandung zugewandte Seite als Unterseite
bezeichnet.
[0028] Der Basiskörper 1 weist ein oberes scheibenförmiges Teilstück 2 auf, an das sich
ein unteres zylindrisches Teilstück 3 anschließt. Der Durchmesser a des scheibenförmigen
Teilstücks 2 ist größer als der Durchmesser b des zylindrischen Teilstücks 3. Das
scheibenförmige Teilstück geht in das zylindrische Teilstück bogenförmig über.
[0029] Der Basiskörper 1 weist eine zentrale Ausnehmung 4 zur Durchführung eines Befestigungsmittels
5 auf, das in Fig. 1 zusammen mit dem Basiskörper dargestellt ist. Die mittige Ausnehmung
4 weist einen oberen zylindrischen Abschnitt 4A auf, an den sich ein unterer zylindrischer
Abschnitt 4B anschließt. Der obere Abschnitt 4A hat einen größeren Innendurchmesser
c als der Innendurchmesser d des unteren zylindrischen Abschnitts 4B.
[0030] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist ein einziges Befestigungsmittel 5 vorgesehen,
das eine Schlagschraube 6 und zwei Distanzstücke 7a und 7b aufweist. Der Innendurchmesser
c des oberen Abschnitts 4A entspricht dem Außendurchmesser des größeren Distanzstücks
7b. Die Länge des oberen Abschnitts 4A ist derart bemessen, dass der Kopf 6a der Schlagschraube
6 unterhalb der Oberfläche 1A des Basiskörpers liegt, wenn der Basiskörper an der
Wandung des Bauteils befestigt ist. Anstelle einer Schlagschraube kann auch eine Schraube
mit Gewinde oder eine Gewindestange mit einer Mutter zur Befestigung des Basiskörpers
verwenden werden.
[0031] Die Kunststoffplatte wird an der Oberseite 1 A des Basiskörpers 1 mittels Induktionsschweißen
befestigt. Der Basiskörper 1 weist ein Induktions-Schweißelement 8 aus einem elektrisch
leitfähigen Material auf, das an der Oberseite des Basiskörpers in den Basiskörper
eingebettet ist. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Induktions-Schweißelement
8 ein Gitter aus verzinktem Stahldraht, das ringförmig zugeschnitten ist und die zentrale
Ausnehmung 4 des Basiskörpers 1 konzentrisch umschließt. Der Außendurchmesser e des
Induktions-Schweißelements 8 ist größer als der Außendurchmesser b des zylindrischen
Teilstücks 3 und kleiner als der Außendurchmesser a des scheibenförmigen Teilstücks
2 des Basiskörpers 1. Das Schweißelement 8 ist derart in das scheibenförmige Teilstück
2 des Basiskörpers 1 eingebracht, dass die Oberseite des Schweißelements mit der Oberseite
1A des Basiskörpers abschließt oder in einen verhältnismäßig geringen Abstand unterhalb
der Oberfläche liegt.
[0032] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Auskleidung von Bauteilen oder
Bauwerken unter Verwendung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung beschrieben.
[0033] Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung von rechteckförmigen Kunststoffplatten
10 (01, 02, 11 bis 18 und 21, 22) zur Auskleidung eines kubischen Behälters. Hierbei
handelt es sich nur um eine beispielhafte Anordnung.
[0034] Mit den Platten 01 und 02 wird der Behälterboden abgedeckt. Da die Bodenplatten 01,
02 in einem Estrich oder Mörtel liegen, brauchen diese Platten nicht mit den erfindungsgemäßen
Befestigungsmitteln befestigt zu werden.
[0035] Die Kunststoffplatten 10 weisen eine flache, dem Behälterinneren zugewandte Seite
10A auf. An der Rückseite 10B weisen die Kunststoffplatten vorspringende Elemente
9 auf, die als Verankerungselemente ausgebildet sind. Die Verankerungselemente 9 weisen
sich verspreizende Flügelelemente 9A, 9B auf, die mit einer Vergussmasse, beispielsweise
Beton, Estrich oder Mörtel 11 vergossen werden. Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch ein
Teilstück der mit der Vergussmasse 10 vergossenen Kunststoffplatte in vergrößerter
Darstellung.
[0036] Zunächst wird die Wandung 12 des Behälters von losen Teilen befreit. Danach werden
Positionen festgelegt, an denen die Befestigungselemente A an der Wandung 12 des Behälters
befestigt werden. Hierzu wird ein entsprechendes Raster festgelegt, wobei jeder Kunststoffplatte
10 mehrere Befestigungselemente A zugeordnet werden können. Bei großflächigen Auskleidungen
sollten sich Befestigungspunkte auch an den Stellen befinden, an denen mehrere Kunststoffplatten
10 aneinanderstoßen. Daraufhin werden an den Befestigungspunkten Bohrlöcher 13 gebohrt,
in die Dübel 14 eingesteckt werden. Nunmehr können die Befestigungsvorrichtungen A
mittels Schlagschrauben (Nägeln), Gewindeschrauben oder Gewindestangen mit Muttern,
die mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet werden, mit der Behälterwand 12 verschraubt
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Oberflächen der Befestigungselemente
A in einer Ebene liegen und die Höhe der Befestigungselemente größer als die Höhe
der Verankerungselemente 9 der Kunststoffplattenl0 ist. Toleranzen werden dadurch
ausgeglichen, dass Distanzstücke zwischen die Unterseite 1B des Basiskörpers 1 und
der Behälterwandung 12 gelegt werden.
[0037] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch scheibenförmige Distanzstücke 15, 16 unterschiedlicher
Dicke, die einen Außendurchmesser haben, der dem Außendurchmesser b des zylindrischen
Teilstücks 3 des Basiskörpers 1 entspricht. Zur Durchführung des Befestigungsmittels
5 weisen die Distanzstücke 15, 16 ebenfalls eine zentrale Ausnehmung 15A, 16A auf.
Die scheibenförmigen Distanzstücke können auch mit einem radialen Schlitz oder einer
Ausnehmung versehen oder U-förmig ausgebildet sein, um die Distanzstücke auch nachträglich
seitlich aufschieben zu können, ohne dass die Befestigung des Basiskörpers gelöst
werden müsste.
[0038] Nunmehr werden die Kunststoffplatten 10 positioniert, wobei zur Fixierung der Platten
innere und äußere Montageleisten 16, 17 verwendet werden, die in den Behälter eingelegt
werden und die Kunststoffplatten in den Eckbereichen und entlang der Kanten an der
Innen- und Außenseite abstützen. An den Kanten und Eckpunkten werden die Kunststoffplatten
mittels Extruder-Schweißnähten 18 oder Ziehdraht-Schweißnähten verschweißt.
[0039] Die Befestigung der Kunststoffplatten 10 an den Befestigungselementen 1 erfolgt mittels
Induktionsschweißen. Die hierzu geeigneten Induktionsschweiß-Geräte sind dem Fachmann
bekannt. Durch Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes mit dem Induktionsschweißgerät
wird das Induktions-Schweißelement 8 auf eine ausreichend hohe Temperatur gebracht,
so dass das scheibenförmige Teilstück 2 des Basiskörpers mit der Kunststoffplatte
verschweißt wird. Dadurch wird eine sichere und durchdringungsfreie Verbindung zwischen
Kunststoffplatte und Basiskörper geschafften, ohne dass die Gefahr von Leckagen an
den Montagepunkten besteht.
[0040] Nach der Herstellung der Extruder- oder Ziehdraht Schweißnähte 18 und der Induktions-Schweißverbindungen
19 kann der Zwischenraum 20 zwischen Kunststoffplatten 10 und Behälterwandung 12 mit
einer Vergussmasse 11 befüllt werden, wodurch die Kunststoffplatten fest mit dem Behälter
verbunden werden. Der Vorteil des Einsatzes der Befestigungselemente liegt darin,
dass eine Verschalung zum Vergießen der Hohlräume nicht erforderlich ist, da die Kunststoffplatten
an der Behälterwand fixiert sind. Für den Fall, dass der Zwischenraum 20 zwischen
Kunststoffplatten und Behälterwandung nicht vergossen werden soll, stellen die Befestigungselemente
eine ausreichende Befestigung für die Kunststoffplatten sicher. Für diesen Anwendungsfall
brauchen die Kunststoffplatten keine Verankerungselemente aufzuweisen. Es ist ausreichend,
dass die vorspringenden Elemente der Kunststoffplatten Distanzelemente bilden, an
denen sich die Kunststoffplatten an der Behälterwand abstützen können.
[0041] Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch ein Teilstück einer Kunststoffplatte 10' in vergrößerter
Darstellung, die sich mit Distanzelementen 9' an der Behälterwand abstützt. Die Befestigungselemente,
mit denen die Kunststoffplatte an der Behälterwand befestigt ist, sind in der Teilansicht
von Fig. 7 nicht dargestellt.
[0042] Betonschutzplatten 10 zum Auskleiden des Bauteils oder Bauwerks, die mit den erfindungsgemäßen
Befestigungsvorrichtungen befestigt werden, sind in der
EP 0 436 058 A 1 und der
EP 0 960 710 B 1 oder
EP 1 165 905 B1 beschrieben. Es können aber auch andere Kunststoffplatten verwendet werden, die sich
von diesen Platten durch die Ausbildung der Verankerungs- oder Distanzelement unterscheiden.
1. Vorrichtung zur Befestigung von Kunststoffplatten an Bauteilen oder Bauwerken, insbesondere
an Betonbauteilen oder Betonbauwerken mit
einem Basiskörper (1), der eine dem Bauteil oder Bauwerk zugewandte Unterseite (1B)
und eine der Kunststoffplatte zugewandte Oberseite (1A) aufweist, wobei der Basiskörper
(1) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht und mindestens eine Ausnehmung
(4) zur Durchführung mindestens eines Befestigungsmittels aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Oberseite (1A) des Basiskörpers (1) ein Schweiß-Element (8) aus einem elektrisch
leitfähigen Material in den Basiskörper eingebettet oder auf dem Basiskörper befestigt
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schweiß-Element (8) als ein in den Basiskörper (1) eingebettetes Flächengebilde
ausgebildet ist, das von dem thermoplastischen Material des Basiskörpers vielfach
durchdrungen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schweiß-Element (8) ein Gitter oder Geflecht oder Gewebe aus einem oder mehreren
elektrisch leitfähigen Fäden oder Drähten ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schweiß-Element (8) ein Gitter oder Geflecht oder Gewebe aus verzinkten Stahldrähten
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (1) als ein Körper mit einer flachen Ober- und Unterseite ausgebildet
ist, wobei der Basiskörper (1) an der Oberseite (1A) eine größere Anlagefläche als
an der Unterseite (1B) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (1) ein runder Körper mit einem oberen scheibenförmigen Teilstück
(2) und einem unteren zylindrischen Teilstück (3) ist, wobei der Durchmesser (a) des
scheibenförmigen Teilstücks (2) größer als der Durchmesser (b) des zylindrischen Teilstücks
(3) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des scheibenförmigen Teilstücks (2) kleiner als die axiale Länge des zylindrischen
Teilstücks ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (1) eine zentrale Ausnehmung (4) zur Durchführung eines Befestigungsmittels
aufweist, wobei das Schweiß-Element (8) die zentrale Ausnehmung des Basiskörpers konzentrisch
umschließt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Ausnehmung (4) einen oberen zylindrischen Abschnitt (4A), der sich bis
an die Oberseite (1A) des Basiskörpers (1) erstreckt, und einen unteren zylindrischen
Abschnitt (4B) aufweist, der sich bis an die Unterseite (1B) des Basiskörpers (1)
erstreckt, wobei der obere zylindrische Abschnitt (4A) einen größeren Innendurchmesser
(c) als der Innendurchmesser (d) des unteren zylindrischen Abschnitts (4B) aufweist.
10. Befestigungs-Kit dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungs-Kit mindestens eine Befestigungsvorrichtung (A) nach einem der Ansprüche
1 bis 9 und mindestens ein Befestigungsmittel (5) zur Befestigung des Basiskörpers
an dem Bauteil oder Bauwerk aufweist.
11. Befestigungs-Kit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (5) eine Schraube (6) oder eine Gewindestange mit einer Mutter
aufweist.
12. Befestigungs-Kit nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungs-Kit mindestens ein Distanzstück (15, 16) zum Ausgleich von Toleranzen
zwischen Basiskörper und Bauwerk aufweist.
13. Auskleidungs-System zum Auskleiden von Bauteilen oder Bauwerken mit einer Mehrzahl
von Kunststoffplatten (10) und mindestens einem Befestigungs-Kit nach einem der Ansprüche
10 bis 12, wobei die Kunststoffplatten (10) an einer Seite (10B) eine Mehrzahl von
vorspringenden Elementen (9) aufweist.
14. Auskleidungs-System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, die vorspringende Elemente (9) als Verankerungselemente ausgebildet sind.
15. Verfahren zum Auskleiden von Bauteilen oder Bauwerken mit Kunststoffplatten, bei dem
die Kunststoffplatten (10) an dem Bauteil oder dem Bauwerk im Abstand zu der Oberfläche
befestigt werden und die an dem Bauteil oder Bauwerk befestigten Kunststoffplatten
zu der Auskleidung miteinander verschweißt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Befestigung der Kunststoffplatten an dem Bauteil oder Bauwerk Vorrichtungen nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 mittels Befestigungselementen (5) an dem Bauteil oder
Bauwerk im Abstand zueinander derart befestigt werden, dass die Unterseite (1B) der
Basiskörper (1) dem Bauteil oder Bauwerk zugewandt und die Oberseiten (1A) der Basiskörper
(1) den an den Basiskörpern zu befestigenden Betonschutzplatten (10) zugewandt sind,
und
dass die Betonschutzplatten (10) mit der Unterseite (10B) an die Oberseiten (1A) der Basiskörper
(1) angelegt und mit den Basiskörpern verschweißt werden, indem die Schweiß-Elemente
(8) der Basiskörper mit einem elektromagnetischen Wechselfeld erhitzt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Befestigung der Befestigungsmittel (5) Löcher (13) im Abstand zueinander in das
Bauteil oder Bauwerk gebohrt werden, in die Dübel (14) gesteckt werden, und dass die
Basiskörper (1) mit Gewindestangen und Muttern oder Schrauben (6) an dem Bauteil oder
Bauwerk befestigt werden, welche in die Dübel (14) geschraubt werden, wobei zum Ausgleich
von Toleranzen vor der Befestigung der Vorrichtungen an dem Bauteil oder Bauwerk Distanzstücke
(15, 16) zwischen Bauteil oder Bauwerk und Basiskörper gelegt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum (20) zwischen den Betonschutzplatten (10) und der Oberfläche der
Bauteile oder Bauwerke mit einer Vergussmasse (11) vergossen wird.