[0001] Die Erfindung betrifft eine Tabakbeschickungsvorrichtung mit einem Umluftsystem zum
Fördern und/oder Sichten von Tabak mittels Umluft, mit einem Rohrleitsystem zum Leiten
der Umluft und mit einer im Rohrleitsystem angeordneten Luftreinigungseinheit zum
Reinigen der Umluft von Partikeln in dem Umluftsystem, wobei die Luftreinigungseinheit
einen Lufteinlass, einen Luftauslass und einen Partikelauslass aufweist.
[0002] Bei der Produktion von stabförmigen Rauchartikeln, beispielsweise Zigaretten, ist
es aus dem Stand der Technik bekannt, den Tabak zunächst manuell oder automatisiert
einer sogenannten Tabakbeschickungsvorrichtung zuzuführen. Durch den Transport oder
die Lagerung des Tabaks kann dieser unterschiedlich komprimiert sein und beispielsweise
unterschiedliche Dichten aufweisen und muss daher vor einer Weiterverarbeitung zu
stabförmigen Rauchartikeln zunächst vorbereitet werden. In der Tabakbeschickungsvorrichtung
finden eine Förderung des Tabaks und eine Aufbereitung des Tabaks in Form von Auflockerung
und Sichtung statt, bevor der Tabak mittels weiterer Verarbeitungsschritte weiterverarbeitet
werden kann.
[0003] Darauffolgend wird der Tabak beispielsweise über einen Saugbandförderer, welcher
den Tabak fließbandähnlich als einen endlosen Tabakstrang transportiert, einer Strangeinheit
zugeführt. Die Strangeinheit sorgt dafür, dass der offene Tabakstrang in Papier eingewickelt,
in der Regel in eine zylindrische Form gebracht und das Papier verleimt wird. Somit
entsteht ein endloser, geführter Tabakstrang. Dieser Tabakstrang wird dann während
des Transports durch die Strangeinheit in einzelne zylindrische Tabakstöcke geschnitten,
welche in der Regel die doppelte Länge der späteren fertigen Tabakstöcke im Produkt
aufweisen.
[0004] Anschließend werden die Tabakstöcke dann quer zu ihrer Längsachse transportiert,
da die Tabakstöcke sonst nicht effizient und beschädigungsfrei maschinell handhabbar
und weiterzuverarbeiten sind. Hierfür werden die doppeltlangen geformten Tabakstöcke
für das Ein- oder Ansetzten von Filtern in der Regel in Mulden auf der Oberfläche
von rotierenden zylindrischen Trommeln transportiert, wobei die Tabakstöcke achsparallel
zur Achse der Trommel angeordnet sind. Die doppeltlangen geformten Tabakstöcke werden
hierzu mittig in zwei Tabakstöcke zertrennt, gespreizt und ein Filter wird zwischen
die beiden Tabakstöcke gesetzt. Wird nun auch der Filter noch einmal mittig zertrennt,
erhält man zwei Zigaretten gewünschter Länge.
[0005] Allerdings kann der Tabak anstatt einem Saugstrangförderer zugeführt zu werden, beispielsweise
auch einer Verpackungseinheit zugeführt werden. Der Tabak wird dann in einzelnen Portionen
verpackt, um in dieser Form an die Verbraucher verkauft zu werden. Das "Drehen" der
Zigaretten wird dann vom Verbraucher durchgeführt. Aber auch in diesem Fall muss eine
Auflockerung und Sichtung des Tabaks und ein entsprechender Transport des Tabaks in
der Tabakbeschickungsvorrichtung erfolgen.
[0006] Für die Qualität der produzierten stabförmigen Rauchartikel ist bereits die Aufbereitung
in Form von Auflockerung und Sichtung in der Tabakbeschickungsvorrichtung von maßgeblicher
Bedeutung.
[0007] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, sowohl das Fördern als auch das Sichten
von Tabak mittels eines Luftstroms durchzuführen, da auf diese Weise einerseits ein
besonders schonender Transport des Tabaks erfolgen kann und andererseits bei der Sichtung
des Tabaks Eigenschaften wie Masse oder Dichte zum Sortieren einzelner Bestandteile
des Tabaks ausgenutzt werden können.
[0008] Aus energetischen Gründen ist man dazu übergegangen, nicht nur Abluftsysteme zu verwenden,
da auf diese Weise die in der Abluft enthaltene kinetische Energie oder Wärme weitestgehend
verloren geht, sondern stattdessen auch Umluftsysteme zu verwenden. Mittels der Umluftsysteme
kann ein im Vergleich zu einem Abluftsystem energetisch günstigerer Luftkreislauf
erzeugt werden.
[0009] Beim Sichten oder Fördern von Tabak mittels Luft gelangen allerdings zwangsweise
Tabak- und Staubpartikel in einen solchen Umluftkreislauf. Mit der Zeit würden sich
dadurch allerdings die zum Erzeugen des Luftstroms verwendeten Gebläse oder die zur
gezielten Ausrichtung des Luftstroms verwendeten Düsen oder Auslässe zusetzen und
schließlich verstopfen.
[0010] Daher ist es bekannt, die Luft in einem Umlaufkreislauf mittels Filter von Staub-
und Tabakpartikeln zu befreien. Solche sich im Luftstrom befindlichen Filter haben
allerdings ebenfalls den Nachteil dass diese mit der Zeit verstopfen und somit ein
kontinuierlicher steigender und schließlich erheblicher Druckverlust im Luftstrom
entsteht. Aus diesem Grund müssen solche Filter regelmäßig ausgewechselt werden. Doch
selbst dann entstehen durch die sich zusetzenden Filter und die Auswechselungen unterschiedliche
Luftströme, was die Zusammensetzung der produzierten Rauchartikel ändert. Dies ist
allerdings nicht erwünscht.
[0011] Alternativ ist es bekannt, Zyklonabscheider zu verwenden. Solche Zyklonabscheider
bestehen im Wesentlichen aus einem Einlaufzylinder, einem sich daran anschließenden
Kegel, einem darunter befindlichen Partikelbehälter und einem in den Kegel oder Einlaufzylinder
hineinragenden Tauchrohr als Luftauslass. Im Einlaufzylinder wird die mit Partikeln
versetzte Luft durch einen tangentialen Lufteinlass auf eine kreisförmige Bahn gebracht.
Durch die Verjüngung des anschließenden Kegels nimmt die Drehgeschwindigkeit des Luftstroms
zu und die Partikel werden durch die Fliehkraft nach außen an die Kegelwände bewegt
und soweit abgebremst werden, dass sie sich aus der Strömung lösen und durch einen
Partikelauslass nach unten in einen Partikelbehälter fallen. Die bereinigte Luft verlässt
den Kegel dann durch das mittige Tauchrohr nach oben.
[0012] Bei einer solchen Anordnung ist es allerdings ebenfalls nachteilig, dass die Luftströmung
vielen Verwirbelungen und Richtungsänderungen unterworfen ist. Hierbei entstehen ebenfalls
Druckverluste, die durch eine Energiezufuhr wieder ausgeglichen werden muss. Zudem
bedeutet die Verwendung eines solchen Zyklonabscheiders durch die spezielle Anordnung
der Luftein- und -auslässe Einschränkungen bei der Gestaltung des Rohrleitungssystems,
was das Bereitstellen einer kompakten Tabakbeschickungsvorrichtung erschwert.
[0013] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Tabakbeschickungsvorrichtung
mit einem effizienten und gleichzeitig kompakten Umluftsystem zum Fördern und/oder
Sichten von Tabak bereitzustellen.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Lufteinlass und der Luftauslass
koaxial angeordnet sind und dass die Luftreinigungseinheit ein sich im Wesentlichen
über die Querschnittsfläche der Luftreinigungseinheit erstreckendes koaxial angeordnetes
Wirbelelement zur Erzeugung eines Wirbels aufweist. Insbesondere in Bezug auf die
aus der Luft zu entfernenden Staubpartikel und Tabakpartikel wurde erkannt, dass die
vorgeschlagene Tabakbeschickungsvorrichtung besonders effizient und gleichzeitig kompakt
gestaltet werden kann.
[0015] Dadurch, dass der Lufteinlass und der Luftauslass koaxial angeordnet sind, wird eine
strömungstechnisch besonders vorteilhafte geometrische Ausgestaltung der Luftreinigungseinheit
erreicht. Durch die Luftreinigungseinheit kann dann der Lufteinlass mit dem Luftauslass
im Wesentlichen geradlinig oder axial verbunden werden. Etwaige Druck- oder Saugkraftverluste
können so minimiert werden. Zudem wird dadurch eine im Wesentlichen rohrförmige Ausgestaltung
der Luftreinigungseinheit erreicht, welcher in das Rohrleitsystem des Umluftsystems
integriert werden kann, sodass ein besonders kompaktes Umluftsystem ermöglicht wird.
[0016] Die Luft wird hierbei durch den Lufteinlass in die Luftreinigungseinheit eingebracht,
die zu entfernenden Partikel zumindest teilweise über den Partikelauslass abgeführt
und die bereinigte Luft über den Luftauslass wieder abgeführt.
[0017] Durch das Vorsehen eines sich im Wesentlichen über die Querschnittsfläche der Luftreinigungseinheit
erstreckendes koaxial angeordnetes Wirbelelement zur Erzeugung eines Wirbels wird
in Kombination mit der erfindungsgemäßen Anordnung von Lufteinlass und Luftauslass
eine effiziente Reinigung der durch die Luftreinigungseinheit geführten Luft erreicht.
[0018] Durch den durch das Wirbelelement erzeugten Wirbel werden die Partikel, beispielsweise
Staub, Dreck oder Tabak, aufgrund der Zentrifugalkraft in Radialrichtung nach außen
bewegt und können so am äußeren Rand der Luftreinigungseinheit über einen oder mehrere
Partikelauslässe abgeführt werden.
[0019] Da lediglich ein Wirbelelement vorgesehen ist, welches sich im Wesentlichen über
die gesamte Querschnittsfläche der Luftreinigungseinheit erstreckt, entsteht nur eine
sehr geringe den Luftstrom behindernde Staufläche. Erfindungsgemäß wurde erkannt,
dass das Vorsehen eines einzelnen Wirbelelements ein effizientes Reinigen der Umluft
ermöglicht und im Vergleich zu mehreren Wirbelelementen einen geringere Staufläche
entsteht.
[0020] Unter der Erzeugung eines Wirbels wird insbesondere verstanden, dass genau ein Wirbel
erzeugt wird und nicht etwa mehrere. Auch hier wurde erfindungsgemäß erkannt, dass
das Vorsehen eines einen einzelnen Wirbel erzeugenden Wirbelelements im Vergleich
zu mehreren Wirbeln strömungstechnisch vorteilhaft ist. Durch kleine lokale Störungen
der Strömung kann es vorkommen, dass möglicherweise auch weitere, aber sehr viel kleinere
(beispielsweise um Größenordnungen kleinere) Wirbel erzeugt werden. Diese spielen
bei der Partikelabscheidung allerdings keine wesentliche Rolle und werden nicht als
durch das Wirbelelement erzeugte Wirbel aufgefasst.
[0021] Die Querschnittsfläche der Luftreinigungseinheit entspricht bevorzugt im Wesentlichen
der Querschnittsfläche des Rohrleitsystems in der Umgebung der Luftreinigungseinheit,
sodass eine Minimierung von die Strömung negativ beeinflussenden Geometrien erreicht
werden kann.
[0022] Unter Umluft wird im Rahmen der Erfindung nicht ausschließlich Luft, welche aus einem
Volumen entnommen wurde und in dieses wieder hineingeführt wird, verstanden, sondern
auch Luft, welche nur partiell aus wiederverwendeter Luft besteht. So kann im Umluftsystem
vorgesehen sein, dass ein Teil der Umluft abgegeben wird und beispielsweise durch
Raumluft oder Frischluft ersetzt wird.
[0023] Es ist bevorzugt, wenn das Wirbelelement mindestens zwei im Wesentlichen radial verlaufende
Leitflächen aufweist. Durch die radial verlaufenden Leitflächen kann auf besonders
einfache Art und Weise ein Wirbelelement zur Erzeugung eines Wirbels bereitgestellt
werden, dessen Bereitstellung einen geringen konstruktiven Aufwand erfordert, jedoch
gleichzeitig ein Wirbel zur Luftreinigung in dem Rohrleitsystem effizient erzeugt
werden kann.
[0024] Die Effizienz der Luftreinigungseinheit kann weiterhin dadurch gesteigert werden,
dass das Wirbelelement mindestens vier, bevorzugt sogar mehr als sechs, mehr als acht
oder mehr als zehn Leitflächen aufweist. Mit einer steigenden Anzahl von Leitflächen
kann ein besonders homogener Wirbel zur Partikelabscheidung auch auf kürzeren Strecken
erreicht werden.
[0025] Die Leitflächen sind hierbei bevorzugt auf einer stromlinienförmig ausgestalteten
und zur Luftreinigungseinheit und zum Lufteinlass bzw. Luftauslass koaxial angeordneten
Nabe befestigt. Hierdurch können weitere Druckverluste durch die Luftreinigungseinheit
minimiert werden.
[0026] Ist das Verwirbelungselement in der Luftreinigungseinheit fixiert, kann auf bewegliche
Teile verzichtet werden, so dass eine weitere Vereinfachung der Konstruktion der Tabakbeschickungsvorrichtung
erreicht wird. Der Wirbel wird hierbei allein durch die sich am dem Wirbelelement
vorbeibewegende Umluft erreicht, während das Wirbelelement selbst keine translatorische
oder rotatorische Bewegung vollführen muss. Die Zirkulation der Raumluft in dem Rohrleitsystem
kann hierbei beispielsweise durch ein Gebläse erzeugt werden.
[0027] Weist die Luftreinigungseinheit in Strömungsrichtung gesehen hinter dem Wirbelelement
eine umlaufende Aussparung als Partikelauslass auf, kann ein Partikelauslass bereitgestellt
werden, welcher im Wesentlichen ohne oder nur mit minimaler Staufläche auskommt. Etwaige
Stauflächen sind möglichst zu vermeiden, da durch sie Saugkraftverluste oder Druckverringerungen
erzeugt würden.
[0028] Die umlaufende Aussparung kann beispielsweise durch eine umlaufende Lücke in einem
rohrförmigen Abschnitt hinter dem Wirbelelement realisiert werden, in die die durch
den Wirbel nach außen beförderten Partikel hineinfallen oder hineingedrückt werden.
Der in Strömungsrichtung auf die umlaufen Aussparungen folgende Abschnitt des Rohrleitsystems
kann hierbei besonders bevorzugt einen geringfügig geringeren Durchmesser, d.h. eine
geringfügig kleinere Querschnittsfläche, als der Durchmesser bzw. die Querschnittsfläche
der Luftreinigungseinheit aufweisen. Hierdurch wird eine Art umlaufende Anschlagsfläche
am äußeren Rand des Rohleitsystems für die abzuscheidenden Partikel erzeugt, so dass
diese in Strömungsrichtung abgebremst werden und effizienter durch den Partikelauslass
abgeschieden werden können, ohne eine zu große Störung der Luftströmung zu verursachen.
[0029] Weist die Luftreinigungseinheit zwischen dem Lufteinlass und dem Wirbelelement einen
im Wesentlichen geradlinigen Rohrabschnitt auf, kann eine weiterhin gesteigerte Luftreinigung
durch eine Partikelabscheidung erzielt werden. Die ist darauf zurückzuführen, dass
die zu reinigende Umluft vor der Beeinflussung durch das Wirbelelement beruhigt wird,
d.h. eine im Wesentlichen laminare oder geradlinige Strömung erzielt wird. Durch diese
Eliminierung oder zumindest Verringerung der Turbulenzen in der auf das Wirbelelement
treffenden Umluft können die zu entfernenden Partikel dann effektiv in den Bereich
des Partikelauslasses gebracht werden.
[0030] Die Länge des geradlinigen Rohrabschnitts zwischen dem Lufteinlass und den Wirbelelement
beträgt bevorzugt mindestens 20 cm, besonders bevorzugt mindestens 30 cm, damit eine
ausreichende Beruhigung der Umluft erreicht werden kann.
[0031] Dadurch, dass die Luftreinigungseinheit zwischen dem Wirbelelement und dem Luftauslass
ein im Wesentlichen geradlinigen Rohrabschnitt aufweist, wird genügend Platz zur Verfügung
gestellt, damit in dem durch das Wirbelelement erzeugten Wirbel die abzuscheidenden
Partikel in radialer Richtung in den äußeren Bereich des Wirbels transportiert werden
können, um dort mittels des Partikelauslasses entfernt zu werden.
[0032] Die Länge des geradlinigen Rohrabschnitts zwischen dem Wirbelelement und dem Luftauslass
beträgt bevorzugt zwischen 20 cm und 60 cm besonders bevorzugt zwischen 30 und 50
cm. Mittels der Mindestlänge des geradlinigen Rohrabschnitts zwischen dem Wirbelelement
und dem Luftauslass kann erreicht werden, dass den zu entfernenden Partikeln einerseits
genügend Strecke bzw. Zeit zur Verfügung gestellt wird, um durch den Wirbel nach außen
transportiert werden zu können. Andererseits wird aufgrund der Maximallänge des geradlinigen
Rohrabschnitts zwischen dem Wirbelelement und dem Luftauslass zudem erzielt, dass
auch kein zu großer Abstand zwischen dem Wirbelelement und dem Partikelauslass eingestellt
wird. Dies würde einerseits in Hinblick auf eine kompakte Gestaltung der Tabakbeschickungsvorrichtung
nachteilig sein und andererseits die Effizienz der Luftreinigungseinheit verringern,
da die zu entfernenden Partikel dann in Strömungsrichtung gesehen bereits vor dem
Partikelauslass die Wand der Luftreinigungseinheit erreichen würden und gegebenenfalls
von dieser reflektiert würden. Ein effizientes Ausscheiden der Partikel über den Partikelauslass
würde dann vermindert.
[0033] Zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks weist die Tabakbeschickungsvorrichtung bevorzugt
weiterhin einen Raum zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks mittels der Umluft auf.
Unter Raum soll hierbei kein gänzlich abgeschlossener Raum sondern vielmehr ein Bereich
verstanden werden, in dem die nötigen Schritte zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks
erfolgen. Eine gewisse Begrenzung des Raums ist insofern notwendig, dass ein Leiten
der Umluft durch den Raum ermöglicht werden muss.
[0034] Der Raum zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks weist insbesondere ein Fließbett
zum Fördern des Tabaks auf. Der Tabak wird hierbei mittels eines durch das Umluftsystem
erzeugten Luftstroms über eine in der Regel konkav geschwungene Oberfläche gefördert.
Das Fließbett kann hierbei mit einer Mehrzahl von Blasdüsen bestückt sein, welche
den Luftstrom auf dem Fließbett aufrecht erhalten. Zum Sichten des Tabaks kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass ein Teil des zunächst seitlich am Fließbett vorbeifallenden
Tabaks mittels einer Düse, welche ebenfalls Luft aus dem Umluft System zugeführt bekommt,
auf das Fließbett geblasen wird. Mittels weiterer vorgeschalteter oder nachgeschalteter
Sichtstufen, welche den Tabak beispielsweise entweder ebenfalls mittels Luft oder
mittels Walzen sichten, kann die Sichtung des Tabaks weiterhin verfeinert werden.
[0035] Damit eine möglichst homogene Beaufschlagung, insbesondere in Längsrichtung, des
gesamten Raumes zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks mittels der Umluft erzielt
wird, kann eine Staukammer vorgesehen werden, in welche die Umluft gebracht wird,
bevor sie den Raum zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks zugeführt.
[0036] Die in den Raum zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks eingebrachte Umluft kann
zumindest teilweise im oberen Bereich des Raumes wieder abgesaugt und in das Rohrleitsystem
zum Leiten der Umluft eingebracht werden.
[0037] Die Tabakbeschickungsvorrichtung kann des Weiteren insbesondere eine Tabakzufuhrschleuse,
eine oder mehrere Dosier- und/oder Sortierwalzen, ein Auffangbehälter, eine Fördereinheit
zum Transportieren des Tabaks und/oder einen Stauschacht aufweisen.
[0038] Weist das Rohrleitsystem genau eine Krümmung, insbesondere eine im Wesentlichen rechtwinkelige
Krümmung, zwischen dem Raum zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks mittels der Umluft
und der Luftreinigungseinheit auf, kann eine kompakte Ausgestaltung des Umluftsystems
und somit der Tabakbeschickungsvorrichtung erreicht werden, da die eventuell vorgesehenen
geradlinigen Rohrabschnitte zwischen dem Lufteinlass und den Wirbelelement und/oder
zwischen dem Wirbelelement und dem Luftauslass flexibel positioniert werden können.
[0039] Zwar bedeutet eine derartige Krümmung grundsätzlich eine Verringerung der Saugkraft
beispielsweise durch Verwirbelungen, allerdings wurde überraschenderweise festgestellt,
dass durch die erfindungsgemäße Luftreinigungseinheit, also insbesondere durch die
koaxial angeordneten Luftein- und Auslässe und das sich im Wesentlichen über die Querschnittsfläche
der Luftreinigungseinheit erstreckende koaxial angeordnete Wirbelelement, nichtsdestotrotz
eine zufriedenstellende Reinigung der Umluft erfolgt. Insbesondere bei gleichzeitigem
Vorsehen eines geradlinigen Rohrabschnitts zwischen dem Lufteinlass und den Wirbelelement
können etwaige negative Beeinflussungen durch die Krümmung ausgeglichen und gleichzeitig
durch die Krümmung eine kompakte Konstruktion der Tabakbeschickungsvorrichtung erreicht
werden.
[0040] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Rohrleitsystem zum Leiten der Umluft im Wesentlichen
seitlich des Raums zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks mittels der Umluft angeordnet
ist. Insbesondere sind dann auch die Luftreinigungseinheit und ein eventuell vorgesehenes
Gebläse seitlich des Raums zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks angeordnet. Hierbei
ist das Rohrleitsystems ebenfalls seitlich einer eventuell vorgesehenen Staukammer
oder eines Saugförderbandes angeordnet. Hierdurch kann im Wesentlichen das gesamte
Rohrleitsystem zum Leiten der Umluft auf einer Seite der Tabakbeschickungsvorrichtung
kompakt vorgesehen werden und gleichzeitig eine effiziente Reinigung der Luft erreicht
werden.
[0041] Weist das Umluftsystem weiterhin mindestens ein Gebläse auf, kann auf einfache Weise
die Zirkulation der Umluft erreicht werden. Das Gebläse ist hierbei bevorzugt in Strömungsrichtung
gesehen hinter der Luftreinigungseinheit angeordnet. Dadurch wird dem Gebläse bereits
gereinigte Luft zur Verfügung gestellt, so dass das Gebläse sich durch Staub- und
Tabakpartikel nicht zusetzen und schließlich verstopfen kann. Das Gebläse kann insbesondere
in Form eines einen Axial-, Radial- oder Tangentialventilators vorgesehen sein. Besonders
bevorzugt ist hierbei ein Radialventilator vorgesehen, da dieser bei gleichen Luftdurchflussmengen
einen höheren Druckunterschied im Vergleich zu Axialventilatoren erzeugen kann.
[0042] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
weist das Rohrleitsystem genau eine Krümmung, insbesondere eine im Wesentlichen rechtwinkelige
Krümmung, zwischen der Luftreinigungseinheit und dem Gebläse auf. Hierdurch kann eine
weiterhin kompakte Ausgestaltung des Umluftsystems und somit der Tabakbeschickungsvorrichtung
erreicht werden, da die eventuell vorgesehenen geradlinigen Rohrabschnitte zwischen
dem Lufteinlass und den Wirbelelement und/oder zwischen dem Wirbelelement und dem
Luftauslass im Verhältnis zum Gebläse flexibel positioniert werden können.
[0043] Zwar bedeutet eine derartige Krümmung grundsätzlich eine Verringerung der Saugkraft
beispielsweise durch Verwirbelungen, allerdings wurde festgestellt, dass durch die
erfindungsgemäße Luftreinigungseinheit, also insbesondere durch die koaxial angeordneten
Luftein- und Auslässe und das sich im Wesentlichen über die Querschnittsfläche der
Luftreinigungseinheit erstreckende koaxial angeordnete Wirbelelement, nichtsdestotrotz
eine zufriedenstellende Reinigung der Umluft erfolgt. Insbesondere bei gleichzeitigem
Vorsehen eines geradlinigen Rohrabschnitts zwischen dem Lufteinlass und den Wirbelelement
können etwaige negative Beeinflussungen durch die Krümmung ausgeglichen und gleichzeitig
durch die Krümmung eine kompakte Konstruktion der Tabakbeschickungsvorrichtung erreicht
werden.
[0044] Insbesondere durch eine Kombination einer Krümmung zwischen dem Raum zum Fördern
und/oder Sichten des Tabaks und der Reinigungseinheit und einer Krümmung zwischen
der Luftreinigungseinheit und dem Gebläse kann in Verbindung mit der erfindungsgemäßen
Reinigungseinheit eine besonders kompakte Anordnung erzielt werden und gleichzeitig
eine zufriedenstellende Reinigung der Luft erreicht werden.
[0045] Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Tabakbeschickungsvorrichtung weiterhin ein
Abluftsystem aufweist. Dadurch kann einerseits ein flexibleres Luftsystem bereitgestellt
werden, da beispielsweise auch Über- oder Unterdrücke erzielt werden können, welche
mit dem Umluftsystem nicht erreichbar sind. Andererseits können voneinander unabhängigere
Luftströme erzielt werden.
[0046] Das Abluftsystem weist ebenfalls bevorzugt ein Gebläse auf. Das Abluftsystem benötigt
allerdings keine Luftreinigungseinheit, da die Luft ohnehin abgeführt wird. Das Gebläse
kann insbesondere in Form eines einen Axial-, Radial- oder Tangentialventilators vorgesehen
sein. Besonders bevorzugt ist hierbei ein Radialventilator vorgesehen, da dieser bei
gleichen Luftdurchflussmengen einen höheren Druckunterschied im Vergleich zu Axialventilatoren
erzeugen kann.
[0047] Ist der Partikelauslass der Luftreinigungseinheit mit dem Abluftsystem verbunden,
können durch das Abluftsystem die aus dem Umluftsystem abgeschiedenen Partikel mit
der Abluft aus der Tabakbeschickungsvorrichtung geführt werden. Ein manuelles Reinigen
eines Staubbehälters ist dann nicht notwendig.
[0048] Weist die Tabakbeschickungsvorrichtung einen mit dem Abluftsystem verbundenen Saugbandförderer
auf, kann die Saugkraft am Saugbandförderer unabhängig vom Umluftsystem eingestellt
werden.
[0049] Das Abluftsystem kann ebenfalls ein Rohrleitsystem zum Leiten der Abluft aufweisen.
Dieses ist bevorzugt ebenfalls zumindest teilweise seitlich des Raums zum Fördern
und/oder Sichten des Tabaks angeordnet. So kann platzsparend die Verbindung zwischen
dem Partikelauslass der Luftreinigungseinheit und dem Abluftsystem bereitgestellt
werden.
[0050] Insbesondere durch eine Kombination einer Krümmung zwischen dem Raum zum Fördern
und/oder Sichten des Tabaks und der Reinigungseinheit und einer Krümmung zwischen
der Luftreinigungseinheit und dem Gebläse im Umluftsystem kann trotz des separaten
Abluftsystems eine besonders kompakte Gestaltung der Tabakbeschickungsvorrichtung
erzielt werden und gleichzeitig eine zufriedenstellende Reinigung der Luft erreicht
werden. Insbesondere das Gebläse des Abluftsystems kann dann nämlich ebenfalls seitlich
des Raums zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks besonders angeordnet werden.
[0051] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels, welchem weitere
Merkmal und Vorteile zu entnehmen sind, in einer Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung
zeigen
- Fig. 1
- eine Teilansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Tabakbeschickungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Schnittansicht der Luftreinigungseinheit aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht der Tabakbeschickungsvorrichtung aus Fig. 1 und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Umluft- und Abluftsystems der Tabakbeschickungsvorrichtung
aus Fig. 1.
[0052] Fig. 1 zeigt eine Teilansicht eines Ausführungsbeispiels 1 einer erfindungsgemäßen
Tabakbeschickungsvorrichtung. Die Tabakbeschickungsvorrichtung kann insbesondere Teil
einer nicht weiter dargestellten Zigarettenherstellungsmaschine sein. Weitere und
in Fig. 1 zur Übersichtlichkeit nicht dargestellte Komponenten der Tabakbeschickungsvorrichtung
1 sind in Fig. 3 gezeigt. Die Tabakbeschickungsvorrichtung 1 weist ein Umluftsystem
2 auf, wobei zum Leiten der Umluft ein Rohrleitsystem 4 vorgesehen ist. In dem Rohrleitsystem
4 ist eine rohrförmige und im Wesentlich waagerecht verlaufende Luftreinigungseinheit
6 (vgl. Fig. 2 für weitere Details) angeordnet. Die Tabakbeschickungsvorrichtung 1
weist des Weiteren einen Raum 8 (vgl. Fig. 3 für weitere Details) zum Fördern und/oder
Sichten von Tabak mittels der Umluft aus dem Umluftsystem 2 auf. Luft wird hierbei
mittels des Rohrleitsystems 4 aus dem Raum 8 zum Fördern und/oder Sichten von Tabak
gesaugt. Über eine erste rechtwinkelige Krümmung 10, welche die Strömungsrichtung
in der waagerechten Ebene ändert, wird die Umluft der Luftreinigungseinheit 6 zugeführt.
Die gereinigte Luft wird dann mittels einer zweiten rechtwinkeligen Krümmung 12, welche
die Strömungsrichtung in der senkrechten Ebene ändert, von oben einem Gebläse 14 zugeführt.
Das Gebläse 14 ist hierbei als Radialventilator ausgebildet und horizontal angeordnet.
Unterhalb des Gebläses ist der das Gebläse antreibende Motor 16 angeordnet. Das Gebläse
14 führt die bereinigte Umluft dann einer Staukammer 18 zu, über welche die bereinigte
Umluft dann wieder dem Raum 8 zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks zugeführt wird.
Weiterhin ist ein Zuführrohr 19 vorgesehen, über welches ebenfalls Umluft in den Raum
8 zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks geführt wird.
[0053] Weiterhin weist die Tabakbeschickungsvorrichtung 1 ein Abluftsystem 20 mit einem
Rohrleitsystem 22 zum Leiten der Abluft auf. Das Abluftsystem ist im Bereich 24 mit
einem Saugbandförderer (hier nicht dargestellt, vgl. Fig. 3) verbunden. Über die Zufuhr
26 kann weitere Abluft beispielsweise von weiteren Einheiten einer Zigarettenherstellungsmaschine
angesaugt werden. Über das Gebläse 28 wird durch Unter- bzw. Überdruck eine Strömung
im Abluftsystem 20 erzeugt, mit welcher die Abluft über die Rohrleitung 30 an die
Umluft oder weitere Lüftungsanlagen abgegeben werden kann. Das Gebläse 28 ist ebenfalls
als Radialventilator ausgebildet, aber im Gegensatz zum Gebläse 14 ist es vertikal
angeordnet. Wie zu erkennen ist, wird dadurch eine besonders platzsparende und kompakte
Bauweise der Tabakbeschickungsvorrichtung 1 ermöglicht.
[0054] Über die Verbindungseinheit 32 werden die aus dem Umluftsystem 2 abgeführten Staub-
und Tabakpartikel an das Abluftsystem 20 überführt. Dabei kann insbesondere durch
die Luftströmung im Abluftsystem 20 eine ausreichende Sogwirkung erzielt werden, sodass
die Partikel aus dem Verbindungselement 32 in das Abluftsystem 20 gesogen werden.
[0055] Das Rohrleitsystem 4 des Umluftsystems 2 befindet sich im Wesentlichen seitlich des
sich axial ersteckenden Raums 8 zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks. Lediglich
das Rohrleitsystem 22 des Abluftsystems 20 erstreckt sich auch in den Bereich 23 hinter
oder auch unter dem Raum 8.
[0056] Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Längsschnittansicht der Luftreinigungseinheit 6 aus
Fig. 1. Die Luftreinigungseinheit 6 ist im Wesentlichen rohrförmig aufgebaut und umfasst
einen Lufteinlass 34, einen Luftauslass 36 und einen Partikelauslass 38. Die mit Staub
und/oder Tabakpartikeln verunreinigte Luft gelangt zunächst über den Lufteinlass 34
über einen ersten geradlinigen Rohrabschnitt 40 zu dem Wirbelelement 42.
[0057] Das Wirbelelement 42 besteht aus einer koaxial angeordneten Nabe 44, von welcher
sich zwölf im Wesentlichen radial verlaufende Leitflächen 46 bis zur Wand der Luftreinigungseinheit
6 erstrecken. Dadurch, dass die Leitflächen 46 mit einem Anstellwinkel gegen die Strömungsrichtung
48 verkippt sind, erzeugt das Wirbelelement 42 in dem zweiten geradlinigen Rohrabschnitt
50 einen Wirbel 52. Durch die auf die einzelnen Partikel wirkende Zentrifugalkraft
werden diese an den Rand der Luftreinigungseinheit 6 befördert.
[0058] Am Ende des geradlinigen Rohrabschnitts 50 befindet sich der Partikelauslass 38.
Der Abstand des Partikelauslasses 38 zu dem Wirbelelement 42 ist dabei so gewählt,
dass eine möglichst effiziente Abscheidung der Partikel durch den Partikelauslass
38 erfolgen kann. Dabei hängt die Entfernung des Partikelauslasses 38 von dem Wirbelelement
42 von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie beispielsweise der Beschaffenheit der abzusondernden
Partikel, der Strömungsgeschwindigkeit, der Querschnittsfläche oder der Beschaffenheit
des Wirbelelements. Der Partikelauslass 38 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als
eine umlaufende Aussparung ausgestaltet. Der koaxial angeordnete Rohrabschnitt 54
weist hierbei einen im Vergleich zur Luftreinigungseinheit verringerten Durchmesser
auf, so dass auf diese Weise die Aussparung 38 gebildet wird. Die an den Rand der
Luftreinigungseinheit 6 beförderten Partikel gelangen so in die Aussparung 38, während
ein Großteil der von den Partikeln bereinigten Luft durch den Rohrabschnitt 54 geleitet
wird und in dem Umluftsystem 2 verbleibt. Die aus dem Umluftsystem ausgeschiedenen
Partikel werden in dem als Verbindungseinheit ausgestalteten Behälter 32 aufgefangen.
Über die Verbindungseinheit 32 gelangen die abgesonderten Partikel von dem Umluftsystem
2 in das Abluftsystem 20.
[0059] Fig. 3 zeigt eine Querschnittsansicht der Tabakbeschickungsvorrichtung 1 aus Fig.
1. Zusätzlich sind zur Verdeutlichung das Umluftsystem 2 und das Abluftsystem 20 schematisch
in Fig. 3 angedeutet. Über eine Tabakzufuhrschleuse 56 wird Tabak periodisch oder
kontinuierlich, insbesondere automatisiert, von außen der Tabakbeschickungsvorrichtung
1 zugeführt. In der Regel hat zu diesem Zeitpunkt bereits eine Breitenverteilung des
Tabaks stattgefunden, als eine Verteilung senkrecht zu Schnittebene der Fig. 3. Daraufhin
fällt der Tabak, angedeutet durch Pfeil 57, auf eine Dosierwalze 58, welche den Tabak
weiter nach unten in einen Auffangbehälter 60 befördert, angedeutet durch Pfeil 59.
Durch die Dosierwalze 58 wird der Tabak bereits vor der durch die Pfeile 61 angedeuteten
Beförderung mittels eines Fördergurtes 62 aufgelockert. In dem Auffangbehälter 60
kann ein Reservoir an Tabak bereitgestellt werden, aus welchem das Förderband 62 direkt
Tabak entnehmen kann.
[0060] Zudem weist die Tabakbeschickungsvorrichtung 1 einen Überflussrücklauf 64 auf, welcher
in den Auffangbehälter 60 mündet. Überschüssiger Tabak aus dem späteren Verarbeitungsprozess
kann hierüber wieder zurück in den Auffangbehälter 60 befördert werden.
[0061] In der Tabakbeschickungsvorrichtung 1 wird der Tabak mittels des Fördergurtes 62
in eine ausreichende Höhe befördert. Der Fördergurtes 62 wird durch Förderwalzen oder
Förderrollen 66 bewegt. Durch die Förderwalzen 66 wird der Fördergurt 62 kontinuierlich
und mit konstanter Geschwindigkeit um die Förderwalzen 66 herum bewegt.
[0062] Im oberen Bereich des Fördergurtes 62 fällt der Tabak wie durch den Pfeil 67 angedeutet
von dem Fördergurt 62 herunter und in einen Stauschacht 68. Der vom Fördergurt 62
herunterfallende Tabak passiert zunächst eine Sortierwalze 70. Der Tabak fällt daraufhin
in den Stauschacht 68. Dieser kann bei einer bestimmten, in diesem angestauten Tabakhöhe
automatisch geöffnet werden, beispielsweise mittels einer die Füllhöhe messenden Lichtschranke
(nicht dargstellt). Daraufhin wird der Tabak mittels einer Dosierwalze 72, beispielsweise
einer Nadelwalze, dem Raum 8 zugeführt, wie durch den Pfeil 73 angedeutet.
[0063] Der Tabak passiert dabei einen sogenannten Vor-Sichter 74, welcher über eine oder
mehrere Düsen einen Luftstrom aus der Staukammer 18 des Umluftsystems 2 im Wesentlichen
senkrecht zum fallenden Tabakstrom auf ein Fließbett 76 bläst. Hierbei werden schwerere
unerwünschte Bestandteile beispielsweise Rippen des Tabaks aufgrund der Trägheit nicht
von dem Luftstrom auf das Fließbett 76 befördert, sondern werden in einen sogenannten
Nach-Sichter 78 geleitet. Hier wird der Tabak ein zweites Mal mittels Luft aus dem
Umluftsystem 2 gesichtet. Auf dem Fließbett 76 können weitere Blasdüsen eingebracht
sein, welche einen kontinuierliches Fördern und Transportieren des Tabaks auf dem
Fließbett 76 garantieren, dargestellt durch die Pfeile 77.
[0064] Mittels der Haube 80 wird Luft aus dem Raum 8 zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks
wieder in das Rohrleitsystem 4 des Umluftsystems 2 eingesaugt. Dies ist durch die
Pfeile 81 dargestellt. Hierbei werden nicht nur Luft, sondern auch Staub- und Tabakpartikel
in das Umluftsystem 2 eingesogen. Wird die Umluft erneut verwendet, muss eine ausreichende
Reinheit der Luft sichergestellt werden, damit sich beispielsweise die Düsen des Vor-Sichters
74, des Nach-Sichters 78 oder die Blasdüsen auf dem Fließbett 76 nicht zusetzen.
[0065] Der Tabak wird anschließend von dem Saugbandförderer 82 wie durch den Pfeil 83 angedeutet,
angesogen und mittels des Saugbandförderers 82 im Wesentlichen senkrecht zur Schnittebene
der Fig. 3 weitertransportiert. Der für den Saugbandförderer 82 benötigte Unterdruck
wird hierbei durch das Abluftsystem 20 bereitgestellt. Hierbei wird natürlich ein
Teil der Umluft aus dem Umluftsystem 2 in das Abluftsystem 20 überführt. Dies wird
allerdings dadurch ausgeglichen, dass das Umluftsystem 2 mit der Haube 80 auch Umgebungsluft
aufnehmen kann.
[0066] In Fig. 3 ist des Weiteren schematisch mittels des Pfeils 84 dargestellt, wie die
zu entfernenden Staub- und Tabakpartikel aus dem Umluftsystem 2 in das Abluftsystem
20 überführt werden. Auch hierbei kann ein Teil der Umluft aus dem Umluftsystem 2
in das Abluftsystem 20 entweichen. Ebenfalls sind die Gebläse 14 und 28 schematisch
dargestellt.
[0067] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung des Umluftsystems 2 und des Abluftsystems
20 der Tabakbeschickungsvorrichtung 1 aus Fig. 1. Das Gebläse 14 des Umluftsystems
2 versorgt die Staukammer 18 mit Luft und erzeugt dabei in der Staukammer 18 einen
Druck von ca. 40 bis 50 mbar über Umgebungsdruck, sowohl mit als auch ohne Tabak.
Die Staukammer 18 ist in Fig. 4 durch zwei separate Blöcke beidseitig von Vor-Sichter
74, Fließbett 76 und Nach-Sichter 78 dargestellt. Bei einer solchen Anordnung der
Staubox werden diese Komponenten über die gesamte Länge des Raums 8 mit einem im Wesentlichen
homogenen Druck beaufschlagt. Die Luftzufuhr zu dem Vor-Sichter 74 kann dabei mittels
Drosseln 74' gesteuert werden. Der Druck im Vor-Sichter 74 beträgt sowohl mit als
auch ohne Tabak mindestens 30 mbar. Der Druck im Bereich des Fließbetts 76 beträgt
ca. 0 mbar, also ca. Umgebungsdruck.
[0068] Ein Teil der Luft aus dem Umluftsystem 2 wird dann über die Haube 80 durch das Rohrleitsystems
4 der Luftreinigungseinheit 6 zugeführt. Über eine Drossel 14' wird die Umluft wieder
dem Gebläse 14 zugeführt.
[0069] Ein anderer Teil der Luft aus dem Umluftsystem 2 wird mit dem Tabak dem Saugbandförderer
82 zugeführt und mittels des Abluftsystems 20 abgesaugt. Im Bereich des Saugbandförderers
82 herrscht ohne Tabak ein Druck von ungefähr -40 mbar, während mit Tabak einen Druck
von -60 bis -90 mbar herrscht. Durch dieses Druckgefälle wird der Tabak letztendlich
effektiv im Raum 8 vom Vor-Sichter 74 bis zum Saugbandförderer 82 gefördert und schließlich
an den Saugbandförderer 82 übergeben. Wie mittels des Pfeils 84 dargestellt, werden
die zu entfernenden Staubund Tabakpartikel aus dem Umluftsystem 2 in das Abluftsystem
20 überführt. Ebenfalls kann Abluft und/oder Staub anderer Einheiten der Zigarettenherstellungsmaschine
im Abluftsystem 20 deponiert werden, wie durch Pfeil 88 dargestellt. Die in das Gebläse
28 des Abluftsystems 20 geführte Luft kann mittels der Drossel 28' gesteuert werden.
Schließlich kann auch die an die Umgebung oder weitere Lüftungssysteme abzugebende
Abluft mittels der drosseln 28" gesteuert werden. Dabei wird ein Volumen von ca. 1000
bis 2000 m3/h abgegeben.
[0070] Die bei der Sichtung aussortierten Rippen und weiteren unerwünschten Bestandteile
können ebenfalls mit der Abluft abgeführt werden, wie durch den Pfeil 86 angedeutet.
1. Tabakbeschickungsvorrichtung
- mit einem Umluftsystem (2) zum Fördern und/oder Sichten von Tabak mittels Umluft,
- mit einem Rohrleitsystem (4) zum Leiten der Umluft und
- mit einer im Rohrleitsystem (4) angeordneten Luftreinigungseinheit (6) zum Reinigen
der Umluft von Partikeln in dem Umluftsystem (2),
- wobei die Luftreinigungseinheit (6) einen Lufteinlass (34), einen Luftauslass (36)
und einen Partikelauslass (38) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Lufteinlass (34) und der Luftauslass (36) koaxial angeordnet sind und
- dass die Luftreinigungseinheit (6) ein sich im Wesentlichen über die Querschnittsfläche
der Luftreinigungseinheit (6) erstreckendes koaxial angeordnetes Wirbelelement (42)
zur Erzeugung eines Wirbels (52) aufweist.
2. Tabakbeschickungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wirbelelement (42) mindestens zwei im Wesentlichen radial verlaufende Leitflächen
(46) aufweist.
3. Tabakbeschickungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verwirbelungselement (42) in der Luftreinigungseinheit (6) fixiert ist.
4. Tabakbeschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftreinigungseinheit (6) in Strömungsrichtung (48) gesehen hinter dem Wirbelelement
(46) eine umlaufende Aussparung (38) als Partikelauslass (38) aufweist.
5. Tabakbeschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftreinigungseinheit (6) zwischen dem Lufteinlass (34) und dem Wirbelelement
(42) einen im Wesentlichen geradlinigen Rohrabschnitt (40) aufweist.
6. Tabakbeschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftreinigungseinheit (6) zwischen dem Wirbelelement (42) und dem Luftauslass
(36) einen im Wesentlichen geradlinigen Rohrabschnitt (50) aufweist.
7. Tabakbeschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tabakbeschickungsvorrichtung (1) weiterhin einen Raum (8) zum Fördern und/oder
Sichten des Tabaks mittels der Umluft aufweist.
8. Tabakbeschickungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrleitsystem (4) genau eine Krümmung (10), insbesondere eine im Wesentlichen
rechtwinkelige Krümmung, zwischen dem Raum (8) zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks
mittels der Umluft und der Luftreinigungseinheit (6) aufweist.
9. Tabakbeschickungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohrleitsystem (4) zum Leiten der Umluft im Wesentlichen seitlich des Raums (8)
zum Fördern und/oder Sichten des Tabaks mittels der Umluft angeordnet ist.
10. Tabakbeschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umluftsystem (2) weiterhin mindestens ein Gebläse (14) aufweist.
11. Tabakbeschickungsvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrleitsystem (4) genau eine Krümmung (12), insbesondere eine im Wesentlichen
rechtwinkelige Krümmung, zwischen der Luftreinigungseinheit (6) und dem Gebläse (14)
aufweist.
12. Tabakbeschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tabakbeschickungsvorrichtung (1) weiterhin ein Abluftsystem (20) aufweist.
13. Tabakbeschickungsvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Partikelauslass (38) der Luftreinigungseinheit (6) mit dem Abluftsystem (20)
verbunden ist.
14. Tabakbeschickungsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tabakbeschickungsvorrichtung (1) einen mit dem Abluftsystem (20) verbundenen
Saugbandförderer (82) aufweist.