[0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifscheibensystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, wie beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2009 033 684 A1 bekannt ist.
[0002] Ein solches bekanntes Schleifscheibensystem weist einen druckbehafteten Ring auf,
der das Kühlfluid in den einzeln voneinander getrennten Kühlkanälen der Schleifscheibe
zuführt. Das Kühlfluid tritt am Umfang der Schleifscheibe zwar nur an den Stellen
aus, an denen die Schleifscheibe mit dem zu bearbeitenden Bauteil in Wirkverbindung
steht. Für innengekühlte Satzscheiben ist diese technische Umsetzung jedoch nicht
geeignet. Diese bekannte Schleifscheibe ist nur für eine einzige Schleifscheibe ausgelegt.
[0003] In der Druckschrift
DE 44 24 239 A1 wird eine innengekühlte Satzscheiben offenbart, wobei ein und derselbe Kühlkanal
für die vordere Schleifscheibe als auch für die hintere Schleifscheibe verwendet wird,
so dass immer an beiden Schleifscheiben über den gesamten Umfang Kühlfluid austritt.
Die Zufuhr des Kühlfluid wird durch einen unter druckstehenden Ringraum umgesetzt.
[0004] Diese bekannten Schleifscheibensysteme sehen keine Möglichkeit vor unterschiedliche
Schleifbereiche einer Schleifscheibe gezielt mit Kühlfluid zu versorgen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Schleifscheibensystem vorzustellen,
dass Kühlfluid nur an unterschiedliche Wirkstellen der Schleifscheibe zugeführt wird,
an denen das Kühlfluid benötigt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß weist das Schleifsystem mindestens eine erste Schleifscheibe auf.
Dabei umfasst die erste Schleifscheibe mindestens eine erste Schleiffläche, eine erste
vordere Stirnfläche, mehrere erste Kühleinlässe und mehrere erste Kühlkanäle, die
von der erste vorderen Stirnfläche zur der ersten Schleiffläche verlaufen, wobei die
ersten Kühlkanaleinlässe in einem ersten Radius von der Rotationsachse der ersten
Schleifscheibe beabstandet sind und in der ersten vorderen Stirnfläche angeordnet
sind. Ferner weist die erste vordere Stirnfläche weitere Kühleinlässe aufweist, die
von der Rotationsachse in einem weiteren Radius beabstandet sind, der ungleich dem
ersten Radius ist.
[0008] Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass die Kühleinlässe auf unterschiedlichen
Radien auch unterschiedlich mit Kühlfluid beaufschlagt werden können. Das in die Kühleinlässe
eingespeiste Kühlfluid kann über eine geschlossene Druckleitung und/oder über eine
Freistrahlkühlung erfolgen.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
wiedergegeben.
[0010] Vorzugsweise weist die erste Schleifscheibe weitere Kühlkanäle auf, die von den weiteren
Kühleinlässen beginnen und in mindestens eine weitere Schleiffläche münden. Dies hat
den Vorteil, dass unterschiedliche Schleiffläche gezielt mit Kühlfluid beaufschlagt
werden können, wenn dies beispielsweise das Herstellverfahren erfordert.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die ersten Kühlkanäle
erste Kühlauslässe und die weiteren Kühlkanäle weitere Kühlauslässe auf, wobei die
ersten Kühlauslässe und/oder die weiteren Kühlauslässe jeweils einen verrundeten Auslass
aufweisen. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass ein Kühlfilm zwischen der Schleifscheibe
und der Wirkstelle des zu bearbeitenden Bauteils entsteht. Die Schleifflächen können
mit Schleifkörnern versehen sein, wie beispielsweise Korund, Diamant und/oder CBN
(kubisch kristallines Bornitrid). Ebenso verhindern die verrundete Form der Kühlaustritte,
dass sich in den Zwischenräumen der Schleifkörner abgetragenes Material absetzen kann.
Damit entstehen keine Aufschmierungen in der Schleifschicht. Dadurch kann die Schleifscheibe
länger betrieben werden und muss nicht zwischendurch gereinigt werden.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Ende des Kühlkanals
am Kühleinlass und/oder am Kühlauslass schräg zur Senkrechten der Rotationsachse der
ersten Schleifscheibe angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass das Kühlfluid schaufelartig
in die Kühlkanäle gefördert wird. Damit kann eine Freistrahlkühlung (wie in Figur
1 der Druckschrift
EP 1 319 469B1abgebildet) verwendet werden. Auf eine aufwendige über den ganzen Umfang verlaufende
Dichtung kann dann komplett verzichtet werden. Auch bei einer druckbehafteten Zuführleitung
können die schräg angeordneten Enden der Kühlkanäle den Fluss des Kühlfluid unterstützen,
insbesondere dann, wenn die Kühlkanäle über weite Strecken geführt werden (wie beispielsweise
über mehrere Satzscheiben hinweg).
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schleifscheibe
an der vorderen ersten Stirnfläche mehrere zweite Kühleinlässe, die in einem zweiten
Radius von der Rotationsachse beabstandet sind, und/oder mehrere dritte Kühleinlässe
auf, die in einem dritten Radius von der Rotationsachse beabstandet sind. Ferner kann
der erste Radius größer sein als der zweite Radius und/oder der zweite Radius kann
größer sein als der dritte Radius. Dies hat den entscheidenden Vorteil über die verschiedenen
Radien beispielsweise verschiedene Schleifflächen mit Kühlfluid zu beliefern. Denkbar
ist auch die Kühleinlässe am inneren Radius mit einer Druckzuleitung zu versehen,
da diese Kühleinlässe dann an weiter entfernte Schleifflächen angeschlossen sind.
Die äußersten Kühleinlässe können ihr Kühlfluid über eine Freistrahlkühlung erhalten.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schleifscheibe
eine zweite Schleiffläche auf, die die weitere Schleiffläche darstellt, wobei die
zweite Schleiffläche koplanar, parallel und/oder schräg zur ersten Schleiffläche angeordnet
ist. Unter einer weiteren Schleiffläche ist ein Fläche zu verstehen, die von einer
andere Schleiffläche über eine Kante bzw. Abstand abgetrennt ist. Vorzugsweise befinden
sich diese Schleifflächen am Umfang einer Schleifscheibe.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schleifscheibe
mehrere zweite Kühlkanäle auf, die die weiteren Kühlkanäle darstellen, wobei die zweiten
Kühlkanäle von den zweiten Kühleinlässe zu den zweiten Schleifflächen verlaufen. Beispielsweise
hat bei einer einzigen Scheibe mit unterschiedlichen Schleifflächen dies den Vorteil,
dass die Schleifflächen gleichzeitig, getrennt und/oder mit unterschiedlichen Kühldrücken
beaufschlagt werden können. Dies gilt ebenso für Satzscheiben. Es ist allerdings zu
beachten, dass die geometrische Geschaltungsmöglichkeiten, die den Satzscheiben vorbehalten
waren, nun mehr durch generativen Verfahren aus einem Stück hergestellt werden können,
so dass keine getrennte Scheiben mehr vorzuliegen brauchen.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schleifscheibe
eine erste hintere Stirnfläche mit mehreren dritten Kühlauslässen und mehrere dritte
Kühlkanäle auf, die die weiteren Kühlkanäle darstellen, wobei die dritten Kühlkanäle
von den dritten Kühleinlässe zu den dritten Kühlauslässen verlaufen. Dies hat Vorteil,
dass das Kühlfluid durch die erste Schleifscheibe geführt wird, um eine zweite Schleifscheibe
mit Kühlfluid zu versehen. Es ist ebenso denkbar, dass das Kühlfluid durch die zweite
Schleifscheibe geführt wird, um dann eine dritte Schleife mit Kühlfluid zu versehen.
Eine Kaskadierung von mehreren innengekühlten Schleifscheiben steht dann nichts mehr
im Weg. Die Zugänge zu den einzelnen hintereinander angeordneten Schleifscheiben unterscheiden
sich nur noch durch die an der ersten Stirnfläche der ersten Schleifscheibe angeordneten
Kühleinlässe mit unterschiedlichen Radien.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung weist eine zweite Schleifscheibe
auf, die eine dritte Schleiffläche aufweist und die weitere Schleiffläche darstellt.
Ferner kann die zweite Schleifscheibe eine zweite vordere Stirnfläche aufweisen, die
im Wesentlichen zur ersten hinteren Stirnfläche komplementär geformt ist. Dies hat
den Vorteil bei Satzscheiben ein ineinanderstecken der Scheiben zu ermöglichen. Dabei
ist denkbar, dass die erste hintere Stirnfläche torxähnlich geformt ist, und dann
die zweite vordere Stirnfläche passend dazu geformt ist. Die hätte den Vorteil, dass
nur die erste Schleifscheibe mit der Antriebswelle verbunden sein braucht. Außerdem
wird die Dichtwirkung der Auslässe der ersten Scheibe zu den Einlässen der zweiten
Scheibe erhöht.
[0018] Anhand einer schematischen Zeichnung werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
- - Figur 1
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 2 durch ein erfindungsgemäßes Schleifscheibensystem,
- - Figur 2
- eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen ersten Schleifscheibe mit unterschiedlichen
Ausführungsformen,
- - Figur 3
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen ersten Schleifscheibe mit unterschiedlichen
Ausführungsformen.
[0019] Die Figur 2 zeigt eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen ersten rotationssymmetrischen
Schleifscheibe 10. Die Figur 1 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A der Figur
2 eines erfindungsmäße Schleifscheibensystems 1 und die Figur 3 eine Seitenansicht
einer konturierten innengekühlten ersten Schleifscheibe 10.
[0020] Wie in der Figur 3 gezeigt, weist die erste Schleifscheibe 10 eine erste vordere
Stirnfläche 11 und eine erste hintere Stirnfläche 12 auf. Diese beiden Stirnflächen
11 und 12 sind in diesem Ausführungsbeispiel parallel und senkrecht zur Rotationsachse
A der ersten Schleifscheibe 10 angeordnet. Mittig zur Rotationsachse auf der ersten
hinteren Stirnfläche 12 ist ein Flansch 13 angeordnet. Der Umfang 14 der ersten Schleifscheibe
10 ist hier in drei Bereiche eingeteilt.
[0021] Beim ersten Bereich handelt es sich um eine erste kegelförmige Schleiffläche 15 mit
einem ersten Kühlauslass 16. In der Figur 3 ist lediglich nur ein erster Kühlauslass
16 dargestellt, allerdings können über den Umfang mehrere erste Kühlauslässe 16 vorhanden
sein. Dieser erste Kühlauslass 16 mündet in einem ersten Kühlkanal 17, der an der
ersten vorderen Stirnfläche 11 in einem zweiten Kühleinlass 18 endet. Sind mehrere
erste Kühlauslässe 16 vorhanden, so können zu jedem einzelnen erste Kühlkanäle 17
(auch voneinander getrennt) und mehrere (auch voneinander getrennte) zweite Kühleinlässe
18 zugeordnet sein.
[0022] Beim zweiten Bereich handelt es sich um eine im Wesentlichen v-förmige zweite Schleiffläche
21 mit zwei zweite Kühlauslässe 22 und 23. Der eine zweite Kühlauslass 22 mündet in
einen zweiten Kühlkanal 24, der an der ersten vorderen Stirnfläche 11 in einem zweiten
Kühleinlass 25 endet. Der andere zweite Kühlauslass 23 mündet in einen anderen zweiten
Kühlkanal 26, der an der ersten vorderen Stirnfläche 11 in einem ersten Kühleinlass
27 endet. Auch hier sind nur beispielhaft lediglich zwei getrennte Kühlkanäle 24 und
26 abgebildet. Es können gleichmäßig über den Umfang verteilt mehrere voneinander
getrennte Kühlkanäle vorhanden sein.
[0023] Der dem zweiten Bereich nachgelagerte dritte Bereich 30 bildet in dieser konkreten
Ausführungsform keine Schleiffläche. Dieser dritte Bereich kann auch mit Schleifpartikel
versehen sein.
[0024] In der Figur 2 ist die Vorderansicht der ersten Schleifscheife abgebildet. Zusätzlich
zur Figur 3 sind die zwei erste Kühleinlässe 27 und 37 erkennbar, die von der Rotationsachse
A als Mittelpunkt auf dem ersten Radius R
1 angeordnet sind. Ferner sind weitere zwei zweite Kühleinlässe 18 und 25 abgebildet.
Diese beiden Kühleinlässe liegen auf einem zweiten Radius R
2, wobei in dieser konkreten Ausführungsform der erste Radius R
1 größer ist als der zweite Radius R
2.
[0025] Der andere erste Kühleinlass 37 ist mit einem anderen ersten Kühlkanal 38 verbunden
und endet in einem anderen ersten Kühlauslass 39. Diese ersten Kühleinlässe 16 und
39 weisen hier eine im Wesentlichen ovale Form auf. Jede beliebige Form der Kühleinlässe
ist denkbar.
[0026] In einer Ausführungsform kann eine erste Schleifscheibe 10 an der Stirnseite 11 auf
dem ersten Radius R
1 nur erste Kühleinlässe 27 aufweisen. Dabei münden die entsprechenden anderen zweiten
Kühlkanäle 26 in die hier vorliegende v-förmige zweite Schleiffläche 21. Die Form
der Konturierung der zweiten Schleiffläche kann dabei beliebig sein. Ferner kann dann
eine erste Schleifscheibe 10 an der Stirnseite 11 auf dem zweiten Radius R
2 nur zweite Kühleinlässe 18 aufweisen. Dabei münden die entsprechenden (voneinander
getrennten) ersten Kühlkanäle 17 in die hier schräg zur Rotationsachse A verlaufende
erste Schleiffläche 15.
[0027] Im Betrieb kann dann nur die erste Schleiffläche 15 mit Kühlfluid versorgt werden,
wenn die Kühlflüssigkeit auf der Höhe des zweiten Radius R
2 zugeführt wird. Entsprechend kann nur die zweite Schleiffläche 21 mit Kühlfluid versorgt
werden, wenn die Kühlflüssigkeit auf der Höhe des ersten Radius R
1 zugeführt wird. Selbstverständlich werden die beiden Schleifflächen 15 und 21 mit
Kühlfluid versorgt, wenn auf beiden Radien R
1 und R
2 Kühlflüssigkeit zugeführt wird.
[0028] Das in der Figur 2 abgebildete Ausführungsbeispiel weist Einlässe 18 und 25 vom ersten
Kühlkanal 17 und vom zweiten Kühlkanal 24 auf der Höhe des zweiten Radius R
2 auf. Auf der Höhe des ersten Radius R
1 sind die Kühleinlässe 27 und 37 von den anderen ersten 38 und anderen zweiten 26
Kühlkanälen angeordnet, die entsprechend in der ersten 15 bzw. zweiten 21 Schleiffläche
münden. Hier ist es ausreichend die Kühlzuführ auf einem der beiden Radien R
1 und R
2 durchzuführen, um auf beiden Schleifflächen 15 und 21 Kühlfluid zu erhalten.
[0029] In Figur 1 ist ein Schnitt durch die Linie A-A das in Figur 2 abgebildeten Schleifscheibensystem
1. Auf einer Welle W ist auf der rechten Seite die bereits beschriebene erste Schleifscheibe
10 angeordnet. Um den Flansch 13 ist ein Dichtring 40 angeordnet, der auf der ersten
hinteren Stirnfläche 12 der ersten Schleifscheibe 10 anliegt. Ebenfalls um die Welle
W angeordnet, ist eine zweite innengekühlte Schleifscheibe 50 zu sehen. Eine solche
Anordnung wird als Satzscheiben bezeichnet. In dieser Figur 1 wurden die Kühlkanäle
17, 26 und 37 sehr vereinfacht dargestellt, da diese entlang der Blattebene verlaufen.
Tatsächlich können die Kühlkanäle, wie in den Figuren 2 und 3 darstellt, geformt sein.
In der oberen Hälfte der ersten Schleifscheibe 10 ist ein anderer zweiter Kühlkanal
26 vorhanden, der von der ersten vorderen Stirnfläche 11 durch den ersten Kühleinlass
27 beginnt und in der zweiten Schleiffläche 21 durch den anderen zweiten Kühlauslass
23 endet. Der erste Kühleinlass 27 ist auf der Höhe des ersten Radius R
1 angeordnet. Direkt darunter ist ein dritter Kühleinlass 41 vorhanden, der auf der
Höhe eines dritten Radius R
3 angeordnet ist. Der dritte Kühleinlass 41 geht in einen dritten Kühlkanal 42 über
und mündet in den dritten Kühlauslass 43, wobei der dritte Kühlkanal 42 von der ersten
vorderen Stirnfläche 11 bis zur ersten hinteren Stirnfläche 12 verläuft. Dabei weist
der Dichtring 40 eine zum dritten Kühlauslass 43 fluchtende Bohrung 44 auf. Dieser
dritte Kühlkanal 42 wird in der zweiten Schleifscheibe 50 als Kühlpassage 51 fortgeführt.
Diese Kühlpassage 51 endet in der dritten Schleiffläche 53 am Umfang der zweiten Schleifscheibe
50.
[0030] Dabei ist anzumerken, dass das in Figur 1 abgebildete Schleifscheibensystem 1 aus
drei getrennten Teilen (erste Schleifscheibe 10, Dichtring 40 und zweite Schleifscheibe
50) aufgebaut ist. Es ist auch denkbar, das Schleifscheibensystem generativ herzustellen,
so dass das Schleifscheibensystem dann aus einem einzigen Stück besteht. Dadurch ist
der zwischen den Schleifscheiben angeordneter Dichtring 40 überflüssig.
In der unteren Hälfte der ersten Schleifscheibe sind der andere erste Kühlkanal 38
und der erste Kühlkanal 17 abgebildet, die in die erste Schleiffläche 15 münden. Einzig
die entsprechenden Einlässe sind auf unterschiedlichen Radien angeordnet.
Soll nun im Betrieb ein Bauteil bearbeitet werden, so wird in einem ersten Bearbeitungsschritt
die erste Schleiffläche 15 benötigt. Dazu wird nur Kühlfluid auf der Höhe des zweiten
Radius R
2 zugeführt. In einem zweiten Bearbeitungsschritt wird die zweite Schleiffläche 21
benötigt. Das Bauteil wird entsprechend positioniert. Dazu kann nur Kühlfluid auf
der Höhe des ersten Radius R
1 zugeführt werden. Entsprechend fließt die Kühlflüssigkeit aus dem anderen zweiten
Kühlkanal 23 in die zweite Schleiffläche 21. In einem dritte Bearbeitungsschritt müssen
am Bauteil zum Schluss noch sogenannte Dichtfins ausgeschliffen werden. Das Bauteil
wird auf der Höhe der zweiten Schleifscheibe 50 angeordnet. Das Kühlmittel wird auf
der Höhe des dritten Radius R
3 zugeführt. Hier in der Figur 1 sind die Radien R
2 und R
3 gleich groß. Typischerweise ist der Radius R
3 kleiner als die anderen Radien R
1 und R
2. Das Kühlmittel fließt durch den dritten Kühlkanal 42 über die Bohrung 44 des Dichtring
in die Kühlpassage 51 und tritt zum Schluss an der dritten Schleiffläche 53 aus.
[0031] Durch sogenannte Satzscheiben wird zeitintensiver Umbau erspart. Dabei können alle
Schleifscheiben gezielt mit Kühlflüssigkeit versorgt werden, die nur an der Wirkfläche
des zu bearbeitenden Bauteils austritt.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform kann hinter der zweiten Schleifscheibe 50 noch
eine (nicht abgebildete) dritte innengekühlte Schleifscheibe angeordnet sein. Für
die Kühlzufuhr der dritten Schleifscheibe ist ähnlich wie der dritte Kühlkanal 42
ein vierter Kühlkanal notwendig, der dann durch die beiden ersten Schleifscheiben
10 und 50 durchgeführt wird. Dadurch wird eine Kaskadierung von Schleifscheiben möglich,
d.h hinter der der dritten Schleifscheibe könnte noch eine vierte innengekühlte Schleifscheibe
angeordnet sein usw. Für die ersten Scheiben kann eine Freistrahlkühlung ausreichend
sein, wogegen wegen der langen Kühlwege kann für die weiter hinten angeordneten Schleifscheiben
eine geschlossene Druckleitung notwendig sein.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Schleifsystem |
| 10 |
erste Schleifscheibe |
| 11 |
erste vordere Stirnfläche |
| 12 |
erste hintere Stirnfläche |
| 13 |
Flansch |
| 14 |
Umfang von 10 |
| 15 |
erste Schleiffläche |
| 16 |
ein erster Kühlauslass |
| 17 |
ein erster Kühlkanal |
| 18 |
ein zweiter Kühleinlass |
| 21 |
ein zweite Schleiffläche |
| 22 |
ein zweiter Kühlauslass |
| 23 |
ein anderer zweiter Kühlauslass |
| 24 |
ein zweiter Kühlkanal |
| 25 |
ein anderer zweiter Kühleinlass |
| 26 |
ein anderer zweiter Kühlkanal |
| 27 |
ein erster Kühleinlass |
| 30 |
ein dritter Bereich |
| 37 |
ein anderer erster Kühleinlass |
| 38 |
ein anderer erster Kühlkanal |
| 39 |
ein anderer erster Kühlauslass |
| 40 |
Dichtring |
| 41 |
dritter Kühleinlass |
| 42 |
dritter Kühlkanal |
| 43 |
dritter Kühlauslass |
| 44 |
Bohrung des Dichtrings |
| 50 |
zweite Schleifscheibe |
| 51 |
Kühlpassage |
| 53 |
dritte Schleiffläche |
| A |
Rotationsachse |
| R1 |
erste Radius |
| R2 |
zweite Radius |
| R3 |
dritte Radius |
| Welle |
W |
1. Schleifsystem (1) mit mindestens einer ersten Schleifscheibe (10), die mindestens
eine erste Schleiffläche (15), eine erste vordere Stirnfläche (11), mehrere
erste Kühleinlässe (27; 37) und mehrere erste Kühlkanäle (17; 38) umfasst, die von
der erste vorderen Stirnfläche (11) zur der ersten Schleiffläche (15) verlaufen, wobei
die ersten Kühlkanaleinlässe (27; 37) in einem ersten Radius (R1) von der Rotationsachse (A) der ersten Schleifscheibe beabstandet sind und in der
ersten vorderen Stirnfläche (11) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste vordere Stirnfläche (11) weitere Kühleinlässe (18; 25; 41) aufweist, die
von der Rotationsachse in einem weiteren Radius (R2, R3) beabstandet sind, der ungleich dem ersten Radius (R1) ist.
2. Schleifsystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Schleifscheibe (10) weitere Kühlkanäle (24; 26; 42) aufweist, die von den
weiteren Kühleinlässe (25; 27; 41) beginnen und in mindestens eine weitere Schleiffläche
(21; 53) münden.
3. Schleifsystem (1) nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Kühlkanäle (17; 38) erste Kühlauslässe (16; 39) aufweisen und die weiteren
Kühlkanäle (24; 26; 42) weitere Kühlauslässe (22; 23; 54) aufweisen, wobei die ersten
Kühlauslässe (16; 39) und/oder die weiteren Kühlauslässe (22; 23; 54) jeweils einen
verrundeten Auslass aufweisen.
4. Schleifsystem (1) nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ende des Kühlkanals (17; 24; 26; 38) am Kühleinlass und/oder am Kühlauslass schräg
zur Senkrechten der Rotationsachse (A) angeordnet ist.
5. Schleifsystem (1) nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleifscheibe (10) an der vorderen ersten Stirnfläche (11) mehrere zweite
Kühleinlässe (18; 25), die in einem zweiten Radius (R2) von der Rotationsachse (A) beabstandet sind, und/oder mehrere dritte Kühleinlässe
(41) aufweist, die in einem dritten Radius (R3) von der Rotationsachse (A) beabstandet sind.
6. Schleifsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Radius (R1) größer ist als der zweite Radius (R2) und/oder der zweite Radius (R2) größer ist als der dritte Radius (R3).
7. Schleifsystem nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleifscheibe (10) eine zweite Schleiffläche (21) aufweist, die die weitere
Schleiffläche darstellt, wobei die zweite Schleiffläche (21) koplanar, parallel und/oder
schräg zur ersten Schleiffläche (15) angeordnet ist.
8. Schleifsystem nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleifscheibe (10) mehrere zweite Kühlkanäle (24) aufweist, die die weiteren
Kühlkanäle darstellen, wobei die zweiten Kühlkanäle (24) von den zweiten Kühleinlässe
(25) zu den zweiten Schleifflächen (21) verlaufen.
9. Schleifsystem nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleifscheibe (10) eine erste hintere Stirnfläche (12) mit mehreren dritten
Kühlauslässen (43) und mehrere dritte Kühlkanäle (42) aufweist, die die weiteren Kühlkanäle
darstellen, wobei die dritten Kühlkanäle (42) von den dritten Kühleinlässe (41) zu
den dritten Kühlauslässen (43) verlaufen.
10. Schleifsystem nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zweite Schleifscheibe (50), die eine dritte Schleiffläche (53) aufweist und
die weitere Schleiffläche darstellt.
11. Schleifsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schleifscheibe (50) eine zweite vordere Stirnfläche aufweist, die im Wesentlichen
zur ersten hinteren Stirnfläche (12) komplementär geformt ist.
12. Schleifsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schleifscheibe (50) mehrere an der zweiten vorderen Stirnfläche angeordnete
vierte Kühleinlässe, mehrere an der dritten Schleiffläche (53) angeordnete vierte
Kühlauslässe (54) und einzeln voneinander getrennte vierte Kühlkanäle (51) aufweist,
die jeweiligen Kühlkanäle von den entsprechenden vierten Kühleingängen und zu den
entsprechenden vierten Kühlausgängen (54) verlaufen.
13. Schleifsystem nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Welle (W) aufweist, auf die die erste (10) und zweite (50) Schleifscheiben derart
angeordnet sind, dass die dritten Kühlkanäle (42) und die vierten Kühlkanäle (51)
in fluider Kommunikation stehen.