[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinheit für eine Schließanlage einer Tür,
insbesondere eine selbstverriegelnde Zusatzverriegelung für ein Treibstangenschloss,
mit zumindest
- einem Schlossgehäuse,
- einer aus dem Schlossgehäuse mit einer Fallenschräge vorkragenden und gegen Federkraft
in das Schloss zurückdrückbaren Falle, welche im geschlossenen Zustand der Tür in
eine Fallenausnehmung einer am Türrahmen montierbaren Schließleiste eingreift und
- einem an der Falle angeordneten Auslösehebel,
wobei der Auslösehebel im Zuge des Schließens der Tür von der Schließleiste derart
betätigt wird, dass ein Verriegelungselement selbsttätig aus einer in das Schlossgehäuse
eingeschlossenen Entriegelungsstellung in eine aus dem Schlossgehäuse ausgeschlossenen
Verriegelungsstellung überführt wird.
[0002] Verriegelungseinheit meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Zusatzverriegelung
eines Treibstangenschlosses. Zusatzverriegelungen einerseits und Drücker- und/oder
schlüsselbetätigbares Zentralschloss sind in an sich bekannter Weise über Treibstangen
miteinander verbunden, so dass im Zuge des Verriegelns üblicherweise nicht nur der
im Zentralschloss beispielsweise angeordnete Zentralriegel, sondern auch die in den
Zusatzverriegelungen angeordneten Verriegelungselemente ausgeschlossen werden oder
ausgeschlossen werden können. In der Regel erfolgt die Entriegelung durch entsprechende
Betätigung, zum Beispiel manuelle Betätigung (mit Schlüssel/Drücker) und/oder Motorbetätigung.
Die Verriegelung der Verriegelungseinheit erfolgt selbsttätig und folglich automatisch
bei in Schließstellung gelangendem Türflügel.
[0003] Solche automatisch verriegelnden Verriegelungseinheiten, z. B. Zusatzverriegelungen,
sind aus der Praxis bekannt. Um die automatische Verriegelung zu realisieren, kann
ergänzend zu dem eigentlichen Verriegelungselement eine federbelastete Hilfsfalle
vorgesehen werden, welche bei in Schließstellung gelangendem Türflügel um ein gewisses
Maß in das Schlossgehäuse zurückgedrückt wird und im Zuge dieses Betätigungshubes
ein federbelastetes Verriegelungselement frei gibt, so dass das Verriegelungselement
dann selbsttätig in die Verriegelungsstellung überführt wird (vgl. z. B.
DE 100 63 784 A1).
[0004] Ein selbstverriegelndes Schloss ist auch aus der
DE 10 2011 089 418 A1 bekannt. Es ist mit einem im Schlosskasten angeordneten Fallenriegel ausgerüstet,
der eine Offenstellung, eine Schließstellung und eine Verriegelungsstellung einnehmen
kann, wobei der Fallenriegel einen Fallenschaft aufweist und mit einer dem Fallenriegel
von der Schließstellung in die Verriegelungsstellung überführenden und an einem rahmenseitigen
Schließblech anschlagenden Auslösezunge versehen ist. Die Auslösezunge steht an der
Fallenschräge gegenüberliegenden Seite aus dem Fallenriegel vor und an ihrer der Fallenschräge
zugewandten, in den Fallenriegel eintauchenden Seite weist sie einen Höcker auf.
[0005] Um die Funktionsfähigkeit solcher mechanisch selbstverriegelnder Schlösser zu verbessern,
wurde alternativ vorgeschlagen, die Selbstverriegelung mit Hilfe von Auslösemagneten
magnetisch auszulösen (vgl.
DE 38 01 441 C2 und
US 537 775 13). Eine weiterentwickelte Ausführungsform eines solchen selbstverriegelnden Schlosses
mit Auslösemagneten ist aus der
EP 2 096 241 A2 bekannt.
[0006] Selbstverriegelnde Schlösser mit Magnetauslösung haben sich in der Praxis grundsätzlich
bewährt, sie können jedoch auch mit praktischen Nachteilen behaftet sein. Daher besteht
nach wie vor das Bedürfnis, selbstverriegelnde Verriegelungseinheiten ohne Magnetauslösung
zur Verfügung zu stellen. - Hier setzt die Erfindung ein.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungseinheit für eine Schließanlage
einer Tür zu schaffen, welche sich bei einfachem Aufbau durch eine einwandfreie mechanische
Selbstauslösung auszeichnet. Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung soll sich die
erfindungsgemäße Verriegelungseinheit durch eine hohe Einbruchsicherheit auszeichnen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Verriegelungseinheit
für eine Schließanlage eine Tür, dass der Auslösehebel von einem in die Fallenausnehmung
integrierten Auslösesteg betätigbar ist, welcher die Fallenausnehmung in zumindest
zwei Teilausnehmungen teilt. Bevorzugt wird das Verriegelungselement nur bei aus dem
Schlossgehäuse vorkragender Falle und (zugleich) von dem Auslösesteg in die Falle
eingedrücktem Auslösehebel in die Verriegelungsstellung überführt. Bevorzugt ist der
Auslösehebel als linear verschiebbare Auslösehebel ausgebildet, der z. B. in derselben
Richtung verschiebbar ist, wie die Falle.
[0009] Die Erfindung geht dabei zunächst einmal von der Erkenntnis aus, dass sich eine besonders
zuverlässige Selbstverriegelung auf mechanische Weise unter Verzicht auf einen Auslösemagneten
realisieren lässt, wenn in die (federbelastete) Falle ein Auslösehebel integriert
wird, der die Verriegelung jedoch nicht bereits beim Anschlagen der Falle gegen eine
Schließleistenkante auslöst, sondern der mit einem in die Fallenausnehmung integriertem
Auslösesteg zusammenwirkt. Der Auslösehebel wird folglich im Zuge des Zurückdrückens
oder Zurückziehens der Falle von dieser zwangsgeführt mitgezogen, z. B. von einem
in die Falle integrierten Anschlag. In der vorstehenden Fallenposition schließt der
Auslösehebel bevorzugt bündig mit der Fallenforderkante ab oder er tritt hinter die
Fallenvorderkante zurück. Jedenfalls kragt der Auslösehebel in keiner Funktionsstellung
über die Fallenvorderkante vor, so dass der Auslösehebel insbesondere nicht bereits
bei Anschlagen der Falle gegen die äußere Schließleistenkante betätigt wird. Im Zuge
des Schließens der Tür schlägt die Falle zunächst mit Ihrer Fallenschräge gegen die
äußere Schließleistenkante, so dass die Falle von der Schließleiste zurückgedrückt
wird, wobei der Auslösehebel mit der Falle zurückgedrückt wird. Gelangt die Tür dann
in die Schließstellung, tritt die Falle aufgrund der Federkraft wieder aus dem Schlossgehäuse
aus und in die Fallenausnehmung der Schließleiste ein. Aufgrund des in die Fallenausnehmung
integrierten Auslösesteges kann der in die Falle integrierte Auslösehebel jedoch nicht
(vollständig) mit der Falle in die Fallenausnehmung eintreten, sondern der Auslösehebel
bleibt von dem Auslösesteg betätigt in einer gegenüber der Falle zurückgedrückten
Auslöseposition. In dieser Funktionsstellung, bei welcher einerseits die Falle aus
dem Schlossgehäuse in die Fallenausnehmung der Schließleiste vortritt und andererseits
der Auslösehebel zugleich von dem Auslösesteg in die Falle zurückgedrückt bleibt,
erfolgt nun eine automatische Selbstverriegelung der Verriegelungseinheit, indem nun
das Verriegelungselement aus der eingeschlossenen Entriegelungsstellung in die ausgeschlossene
Verriegelungsstellung überführt wird. Bei dieser Selbstverriegelung kann auf bekannte
Konzepte zurückgegriffen werden. Insbesondere kann in dem Schlossgehäuse eine Schlosskette
vorgesehen sein, mit welcher das Verriegelungselement aus der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung überführbar ist und umgekehrt. Dabei kann die Schlosskette
in der Entriegelungsstellung gehalten werden und diese Entriegelungsstellung kann
dann aufgrund der beschriebenen Funktion des Auslösehebels freigegeben werden, so
dass die Schlosskette freigegeben wird und das Verriegelungselement selbsttätig in
die Verriegelungsstellung überführt wird. Dabei kann z. B. auf das in der
EP 2 096 241 A2 beschriebene Konzept zurückgegriffen werden.
[0010] Jedenfalls wird durch die erfindungsgemäße Kombination des in die Falle integrierten
Auslösehebels mit dem in die Fallenausnehmung integrierten Auslösesteg zuverlässig
gewährleistet, dass eine Selbstverriegelung dann und nur dann erfolgt, wenn die Tür
vollständig geschlossen ist, denn erst dann kann die Falle in die Fallenausnehmung
eindringen und erst dann wird der Auslösehebel gegenüber der Fallenvorderkante mit
Hilfe des Auslösesteges zurückgedrückt. Fehlfunktionen werden folglich zuverlässig
vermieden.
[0011] Aus der
DE 82 23 124 U1 kennt man eine Zarge bzw. eine Schließleiste für eine solche Zarge, in deren Aussparung
ein Steg integriert ist, welcher die Aussparung in zwei übereinanderliegende Teilaussparungen
unterteilt. Die Falle weist eine entsprechende Nut auf, in welche dieser Steg bei
geschlossener Tür eingreift. Dadurch soll lediglich die Stabilität der Schließleiste
bzw. Zarge im Bereich der Ausnehmung erhöht werden. Eine Selbstverriegelung ist nicht
vorgesehen.
[0012] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Falle als Fallenriegel ausgebildet ist,
so dass dieser Fallenriegel zugleich Falle und Verriegelungselement bildet. Im Zuge
der Selbstverriegelung wird folglich der Fallenriegel zunächst in das Schlossgehäuse
zurückgedrückt und er tritt dann bei geschlossener Tür wieder aus dem Schlossgehäuse
mit der Fallenschräge vor. Aufgrund der Selbstauslösung mit Hilfe des Auslösesteges
kann der Fallenriegel dann in die Verriegelungsstellung überführt werden.
[0013] Besonders bevorzugt ist das Verriegelungselement jedoch als von der Falle separater
Riegel, z. B. als Schwenkriegel ausgebildet. Die erfindungsgemäße Verriegelungseinheit
zeichnet sich folglich besonders bevorzugt durch Kombination einerseits einer federbelasteten
Falle und andererseits eines zusätzlichen Verriegelungselementes, insbesondere eines
Schwenkriegels aus. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass einerseits über
die Falle eine hohe Türdichtigkeit erzeugt wird, weil über die Falle (oder alternativ
auch einen Fallenriegel) die Tür zuverlässig in z. B. eine Türdichtung gezogen wird.
Der zusätzliche Riegel, insbesondere ein Schwenkriegel, sorgt dann für eine hohe Einbruchssicherheit.
In der Entriegelungsstellung befindet sich der Riegel, z. B. Schwenkriegel, folglich
in der eingeschlossenen Position innerhalb des Schlossgehäuses. Wird die Tür geschlossen,
so gelangt die Falle in die Fallenausnehmung und aufgrund des Auslösehebels, welcher
mit dem Auslösesteg zusammenwirkt, wird dann das Verriegelungselement, z. B. der Schwenkriegel,
ausgefahren. In der verriegelten Stellung wird das Schloss folglich einerseits durch
den Riegel zuverlässig verriegelt und andererseits durch die Falle einwandfrei in
einer dichten Schließposition gehalten. Dabei gelingt außerdem eine einwandfreie und
zuverlässige Selbstverriegelung.
[0014] Auch wenn die Erfindung grundsätzlich ein selbstverriegelndes Schloss betrifft, besteht
die Möglichkeit, dass das Verriegelungselement, zum Beispiel der Schwenkriegel, manuell
nachverriegelt wird. Es besteht die Möglichkeit, dass das Verriegelungselement im
Zuge der Selbstverriegelung einwandfrei in die Verriegelungsposition überführt wird,
dass dann jedoch über einen Schlüssel und/oder einen Motor eine Nachverriegelung erfolgt,
bei welcher das ausgefahrene Verriegelungselement gegen Zurückdrücken gesichert wird.
Außerdem könnte eine manuelle Nachverriegelung, zum Beispiel mit Hilfe eines Schlüssels,
für den Fall vorgesehen sein, dass die Verriegelungsposition im Zuge der Selbstverriegelung
nicht oder nicht einwandfrei erreicht wird.
[0015] Dem in die Fallenausnehmung der Schließleiste integrierten Auslösesteg kommt erfindungsgemäß
besondere Bedeutung zu. Dieser Auslösesteg erstreckt sich bevorzugt entlang der Schließleistenquerrichtung
und folglich quer zur Schließleistenlängsrichtung. Besonders bevorzugt erstreckt sich
der Auslösesteg entlang der Schließleistenquerrichtung über die gesamte Breite der
Fallenausnehmung, so dass die Fallenausnehmung in zwei separate und nicht miteinander
verbundene Teilausnehmungen geteilt wird. Dabei kann sich der Auslösesteg z. B. zentral
innerhalb der Fallenausnehmung befinden, so dass der Auslösesteg als Mittelsteg die
Fallenausnehmung in zwei Teilausnehmungen identischer oder im Wesentlichen identischer
Größe teilt. Der Auslösesteg kann einstückig mit der Schließleiste ausgebildet sein.
Die Erfindung umfasst aber auch Ausführungsformen, bei welchen der Auslösesteg als
separates Bauteil in die Fallenausnehmung eingesetzt ist oder bei denen der Auslösesteg
Bestandteil eines separat an der Schließleiste zu befestigendes Auslösebauteils ist.
Auf diese Weise kann z. B. auch eine Nachrüstung bestehender oder herkömmlicher Schließleisten
erfolgen.
[0016] Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Verriegelungseinheit um eine Zusatzverriegelung
eines Treibstangenschlosses. Bei einem solchen Treibstangenschloss erfolgt die Entriegelung
der Zusatzverriegelung mit Hilfe der Treibstangen durch Betätigung des Zentralschlosses
und/oder über eine elektromotorische Betätigung. Die Verriegelung des Zusatzschlosses
erfolgt selbsttätig in der beschriebenen Weise, sobald die Tür in die geschlossene
Position fällt. Alternativ lässt sich das beschriebene Konzept aber auch bei einem
Mittenschloss eines Treibstangenschlosses realisieren, so dass auch im Bereich des
Mittenschlosses eine Selbstverriegelung möglich ist. Es liegt im Übrigen im Rahmen
der Erfindung, dass im Zuge der Selbstverriegelung das Verriegelungselement in die
Verriegelungsposition überführt wird, dass dann jedoch über einen Schlüssel und/oder
einen Motor eine Nachverriegelung erfolgt, bei welcher das ausgefahrene Verriegelungselement
gegen Zurückdrücken gesichert wird. Im Übrigen lässt sich das beschriebene Konzept
aber auch bei einfachen, selbstverriegelnden Einsteckschlössern realisieren.
[0017] Gegenstand der Erfindung ist nicht nur die beschriebene Verriegelungseinheit, sondern
auch ein Verriegelungsaggregat, welches sich aus einer solchen Verriegelungseinheit
einerseits und einer Schließleiste mit Auslösesteg andererseits zusammensetzt. Die
Verriegelungseinheit wird folglich besonders bevorzugt auch in Kombination mit einer
Schließleiste unter Schutz gestellt, welche einen solchen Auslösesteg aufweist. Ferner
ist Gegenstand der Erfindung eine Schließanlage mit einem Treibstangenschloss mit
zumindest Zentralschloss und zumindest einer Zusatzverriegelung der beschriebenen
Art und mit zumindest einer Schließleiste der beschriebenen Art.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Verriegelungseinheit in einer perspektivischen Darstellung in
einer nicht verriegelten Funktionsstellung ohne zugeordnete Schließleiste (z. B. bei
geöffneter Tür),
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1, im Zuge des Schließens der Tür mit angedeuteter Schließleiste,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 2 bei geschlossener Tür in der selbstverriegelten Funktionsstellung.
[0019] In den Figuren ist eine Verriegelungseinheit 1 in der Ausführungsform als Zusatzverriegelung
eines Treibstangenschlosses dargestellt. Das Treibstangenschloss besteht insgesamt
aus einem nicht dargestellten Zentralschloss und in der Regel zwei Verriegelungseinheiten
1, von denen lediglich eine dargestellt ist. Zentralschloss und Zusatzverriegelungen
sind in der Regel rückseitig an einem (gemeinsamen) Schlossstulp befestigt. Im Zuge
einer Drückerbetätigung und/oder einer Schlüsselbetätigung lässt sich einerseits ein
Zentralschloss entriegeln und andererseits lassen sich über die nicht dargestellten
Treibstangen auch die Zusatzverriegelungen entriegeln. Das Zentralschloss kann in
an sich bekannter Weise eine Schlossfalle, einen Zentralriegel, eine Schlossnuss und
einen Schließzylinder aufweisen. Einzelheiten sind nicht dargestellt.
[0020] Die über Treibstangen betätigbaren Zusatzverriegelungen 1 weisen jeweils ein Schlossgehäuse
2 und eine Falle 3 sowie ein Verriegelungselement 4 auf, wobei das Verriegelungselement
4 im Ausführungsbeispiel als Schwenkriegel ausgebildet ist.
[0021] Die Falle 3 ragt mit einer Fallenschräge 5 aus dem Schlossgehäuse 2 vor. Die Falle
3 ist gegen die Kraft einer nicht dargestellten Feder in das Schlossgehäuse zurückdrückbar,
und zwar in Z-Richtung.
[0022] Die Verriegelungseinheit 1 ist folglich an einer nicht dargestellten Tür bzw. einem
schwenkbaren Türflügel befestigt, während an einem ebenfalls nicht dargestellten,
feststehenden Türrahmen eine Schließleiste 6 montiert ist. Bei geschlossener Tür greift
die Falle 3 in eine Fallenausnehmung 7 dieser Schließleiste 6 ein. Die Schließleiste
6 weist außerdem eine Riegelausnehmung 8 auf, in welche der Schwenkriegel 4 im verriegelten
Zustand des Schlosses 1 eingreift.
[0023] Die erfindungsgemäße Verriegelungseinheit 1 ist als selbstverriegelndes Zusatzschloss
ausgestaltet. Dazu ist ein Auslösehebel 9 vorgesehen, der im Zuge des Schließens der
Tür von der Schließleiste 6 derart betätigt wird, dass das Verriegelungselement 4
selbsttätig aus der in das Schlossgehäuse eingeschlossenen Entriegelungsstellung in
die aus dem Schlossgehäuse ausgeschlossene Verriegelungsstellung überführt wird. Dieser
Auslösehebel 9 ist erfindungsgemäß in die Falle 3 integriert. Von besonderer Bedeutung
ist dabei die Tatsache, dass dieser Auslösehebel 9 zum Zwecke der Selbstverriegelung
nicht in herkömmlicher Weise von den Außenkanten der Schließleiste im Zuge des Schließens
der Tür betätigt wird, sondern von einem speziellen Auslösesteg 10, welcher in die
Fallenausnehmung 7 der Schießleiste 6 integriert ist und als Mittelsteg die Fallenausnehmung
7 in zwei Teilausnehmungen 7a, 7b teilt. Der Auslösesteg 10 erstreckt sich dabei entlang
der Schließleistenquerrichtung X und folglich quer zur Schließleistenlängsrichtung
Y, und zwar im Ausführungsbeispiel über die gesamte Breite der Fallenausnehmung 7,
so dass die Fallenausnehmung 7 in zwei vollständig voneinander getrennte Teilausnehmungen
7a, 7b geteilt wird. Der Auslösehebel 9 ist dabei derart in die Falle 3 integriert,
dass er in der vorstehenden Fallenposition (im Wesentlichen) bündig mit der Fallenvorderkante
11 abschließt und in keiner Funktionsstellung über diese Fallenvorderkante vorkragt.
Der Auslösehebel 9 ist bevorzugt in derselben Richtung Z verschiebbar wie die Falle.
Er wird im Zuge des Zurückziehens oder Zurückdrückens der Falle 3 von dieser Falle
zwangsgeführt mitgezogen, z. B. von einem in die Falle integrierten, nicht dargestellten
Anschlag. Bei geschlossener Tür wird der Auslösehebel zum Zwecke der Selbstverriegelung
von dem Auslösesteg 10 hinter die Fallenvorderkante 11 zurückgedrückt. Die Auslegung
ist folglich so getroffen, dass die Selbstverriegelung dann und nur dann erfolgt,
wenn die Falle 3 aus dem Schlossgehäuse 2 vorkragt und zugleich der Auslösehebel 9
von dem Auslösesteg 10 in die Falle 3 eingedrückt ist.
[0024] Diese Funktionsweise ergibt sich aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1
und 2. Fig. 1 zeigt die Verriegelungseinheit 1 bei geöffneter Tür mit aus dem Schlossgehäuse
2 vorkragender Falle 3 und mit eingezogenem Verriegelungselement 4. Wird die Tür nun
zugeschwenkt, so gelangt das Schloss 1 in den Bereich der Schließleiste 6, welcher
am Türrahmen befestigt ist. Die Falle 3 schlägt gegen die Schließleistenkante, so
dass die Falle 3 entlang der Z-Richtung in das Schlossgehäuse 2 zurückgedrückt wird.
Der Auslösehebel 9 wird mit der Falle 3 (ebenfalls entlang der Z-Richtung) eingezogen,
z. B. über den nicht dargestellten, verdeckt im Fallenkörper liegenden Anschlag.
[0025] Sobald die Tür vollständig bis in die Dichtung zugeschwenkt ist, fährt die Falle
3 in die Fallenausnehmung 7 ein (vgl. Fig. 3). Der Auslösehebel 9, welcher im Ausführungsbeispiel
als linear betätigter Auslöser ausgebildet ist, bleibt dabei in der eingedrückten
Stellung, er wird von dem Auslösesteg 10 in die Falle 3 eingedrückt. Diese eingedrückte
Stellung des Auslösehebels 9 in Kombination mit der ausgefahrenen Falle 3 bewirkt
nun die Selbstverriegelung des Verriegelungshebels 4, d. h. der Verriegelungshebel
4 wird freigegeben, so dass er automatisch in die Verriegelungsposition ausgeschwenkt
wird. Dieses gelingt ohne Reibungskräfte zwischen Riegel 4 und Schließleiste 6, da
die Selbstverriegelung erst dann erfolgt, wenn die Tür vollständig geschlossen ist
und die Falle die Druckkräfte des Flügels aufnimmt.
[0026] Die dargestellte Ausführungsform mit Falle 3 einerseits und Schwenkriegel 4 andererseits
zeichnet sich folglich durch ein hohes Maß an Sicherheit bei gleichzeitig einwandfreier
Funktion aus, denn über die Falle 3 wird die Tür einwandfrei in die Dichtung gezogen
und über die Schwenkriegel 4 erfolgt eine besonders sichere Verriegelung, so dass
die Einbruchsicherheit erhöht wird. Insbesondere wird das Türprofil aufgrund der Schwenkriegel
gegen ein Auseinanderdrücken gesichert.
[0027] Soll nun ausgehend von der Funktionsstellung in Fig. 3 die Tür geöffnet werden, so
wird zunächst über den Türdrücker (im Zentralschloss) oder über einen Schließzylinder
oder über einen Motor der Schwenkriegel wieder eingezogen. Anschießend wird die Falle
eingezogen, so dass die Tür geöffnet werden kann.
1. Verriegelungseinheit (1) für eine Schließanlage einer Tür, insbesondere selbstverriegelnde
Zusatzverriegelung (1) für ein Treibstangenschloss, mit zumindest
- einem Schlossgehäuse (2),
- einer aus dem Schlossgehäuse (2) mit einer Fallenschräge (5) vorkragenden und gegen
Federkraft in das Schlossgehäuse zurückdrückbaren Falle (3), welche im geschlossenen
Zustand der Tür in eine Fallenausnehmung (7) einer am Türrahmen montierten oder montierbaren
Schließleiste (6) eingreift und
- einem an der Falle (3) angeordneten Auslösehebel (9),
wobei der Auslösehebel (9) im Zuge des Schließens der Tür von der Schließleiste (6)
derart betätigt wird, dass ein Verriegelungselement (4) selbsttätig aus einer in das
Schlossgehäuse eingeschlossenen Entriegelungsstellung in eine aus dem Schlossgehäuse
ausgeschlossene Verriegelungsstellung überführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (9) von einem in die Fallenausnehmung (7) integrierten Auslösesteg
(10) betätigbar ist, welcher die Fallenausnehmung (7) in zumindest zwei Teilausnehmungen
(7a, 7b) teilt.
2. Verriegelungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (4) bei aus dem Schlossgehäuse vorkragender Falle (3) und
von dem Auslösesteg (10) in die Falle (3) eingedrücktem Auslösehebel (9) in die Verriegelungsstellung
überführt wird.
3. Verriegelungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (4) als von der Falle (3) separater Riegel, z. B. als Schwenkriegel,
ausgebildet ist.
4. Verriegelungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Auslösesteg (10) entlang der Schließleistenquerrichtung (X) über die gesamte
Breite der Fallenausnehmung (7) erstreckt.
5. Verriegelungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (9) im Zuge des Zurückdrückens oder Einziehens der Falle (3) von
dieser zwangsgeführt mitgeführt mitgezogen wird, z. B. von einem in die Falle integrierten
Anschlag.
6. Verriegelungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (9) in der vorstehenden Fallenposition bündig mit der Fallenvorderkante
(11) abschließt oder hinter diese Zurücktritt.
7. Verriegelungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (9) bei geschlossener Tür zum Auslösen der Selbstverriegelung von
dem Auslösesteg (10) hinter die Fallenvorderkante (11) zurückgedrückt wird.
8. Verriegelungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (9) als linear verschiebbarer Auslösehebel ausgebildet und/oder
gegen Federkraft in die (federbelastete) Falle (3) eindrückbar ist.
9. Verriegelungsaggregat mit einer selbstverriegelnden Verriegelungseinheit (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 und mit einer Schließleiste (6), wobei in eine Fallenausnehmung
(7) der Schleißleiste (6) ein Auslösesteg (10) integriert ist.
10. Treibstangenschloss mit zumindest einem Zentralschloss und mit zumindest einer Verriegelungseinheit
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Zusatzverriegelung.