[0001] Die Erfindung betrifft ein Profil zum Aufstellen von Dehnfugenstreifen, mit zwei
Klemmschenkeln, die einen in Aufstelllage des Profils nach oben offenen Spalt zum
Einklemmen eines Dehnfugenstreifens begrenzen.
[0002] Um Dehnungsfugen in Estrichschichten herzustellen, werden gewöhnlich Dehnfugenstreifen
verwendet, beispielsweise aus Schaumkunststoff.
[0003] DE 20 2008 000 703 U1 beschreibt ein Profil zur Aufnahme von Dehnstreifen in DoppelT-Form mit zwei in Einbaulage
nach oben weisenden Klemmschenkeln. Das Profil wird mit einer rückseitigen Klebeschicht
auf dem Montagegrund verankert. Zwischen den Klemmschenkeln ist eine Klebeschicht
vorgesehen, auf die nach Entfernen eines Schutzstreifens der zwischen die Klemmschenkel
eingesteckte Dehnstreifen aufgedrückt wird. Dadurch wird eine dauerhafte Verbindung
hergestellt. Beim Einfüllen von Fließestrich in die von den Dehnstreifen getrennten
Estrichfelder wird der jeweilige Dehnstreifen durch das Profil an seinem Platz gehalten,
so dass eine Dehnfuge entsteht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Ausbildung von Dehnungsfugen in Estrichböden zu
vereinfachen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Profil der eingangs genannten Art gelöst,
bei dem, im unbelasteten Zustand der Klemmschenkel, Innenwände der Klemmschenkel,
welche die Breite des Spalts definieren, von unten nach oben bis zu einer Engstelle
im wesentlichen aufeinander zu laufen, und der Abstand der Klemmschenkel sich oberhalb
der Engstelle zu den freien Enden der Klemmschenkel hin vergrößert, so dass ein Einführtrichter
für den Dehnfugenstreifen gebildet wird.
[0006] Durch die beschriebene Form der Klemmschenkel im unbelasteten Zustand, d. h. in einem
Zustand, in dem kein Dehnfugenstreifen zwischen den Klemmschenkeln eingeklemmt ist,
kann der Dehnfugenstreifen auf rein mechanische Weise klemmend im Profil gehalten
werden. Der durch die Klemmschenkel oberhalb der Engstelle gebildete Einführtrichter
erleichtert es, den Dehnfugenstreifen von oben in das Profil einzustecken. Dabei läuft
der Dehnfugenstreifen mit seiner unteren Kante auf die den Einführtrichter bildenden
Innenwände der Klemmschenkel auf, und unter elastischer Verformung des Dehnfugenstreifens
und/oder der Klemmschenkel kann der untere Rand des Dehnfugenstreifens durch die Engstelle
hindurchtreten. Der Einführtrichter ermöglicht somit ein einfaches Einstecken eines
Dehnfugenstreifens. Dabei kann der Dehnfugenstreifen aus jeglichem Dämmmaterial aufgebaut
sein. Denn auch ein Dehnfugenstreifen mit unregelmäßiger Struktur seiner Außenflächen
kann problemlos vom Einführtrichter erfasst und in den Einführtrichter eingeführt
werden, ohne am oberen Rand des Spalts zu verhaken.
[0007] Indem die Innenwände der Klemmschenkel von unten nach oben bis zu der Engstelle im
wesentlichen aufeinander zu laufen, kann der an der Engstelle komprimierte Dehnfugenstreifen
unterhalb der Engstelle wieder zunehmend expandieren. Der Dehnfugenstreifen wird gut
in dem Profil gehalten, da ein Herausbewegen des Dehnfugenstreifens aus dem Profil
eine erneute elastische Verformung erfordern würde. Vorteilhaft ist außerdem, dass
durch die von unten nach oben bis zu der Engstelle im wesentlichen aufeinander zulaufenden
Innenwände der Klemmschenkel Haltekräfte, insbesondere durch Reibschluss zwischen
dem Dehnfugenstreifen und den Innenwänden, über einen relativ großen Höhenbereich
verteilt auf den Dehnfugestreifen aufgebracht werden.
[0008] Die Aufstellung der Dehnfugenstreifen ist außerdem dadurch vereinfacht, dass zum
Befestigen eines Dehnfugenstreifens im Profil keine vorbereitenden Maßnahmen erforderlich
sind. Demgegenüber ist bei bekannten Profilen zur Aufnahme von Dehnstreifen, bei denen
der Dehnstreifen durch eine Klebeschicht zwischen Klemmschenkeln fixiert wird, typischerweise
ein Entfernen einer Abdeckung der Klebeschicht erforderlich, bevor ein Dehnstreifen
eingeführt werden kann. Die einfache Befestigung ist insbesondere vorteilhaft, wenn
das Profil in den Klemmschenkeln korrespondierende Ausnehmungen aufweist, die beispielsweise
zur Verlegung von Fußbodenheizungsrohren durch die Ausnehmungen vorgesehen sein können.
Da erfindungsgemäß kein Klebestreifen im Profil erforderlich ist, kann das Problem
vermieden werden, dass eine Klebestreifenabdeckung beim Ablösen an Rändern der Ausnehmungen
verhakt und beispielsweise einreißt.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Vorzugsweise bilden die Innenwände der Klemmschenkel, die von unten nach oben bis
zu der ersten Engstelle im wesentlichen aufeinander zulaufen, dabei mehrere Engstellen
des Spalts mit von unten nach oben abnehmender Breite. Dadurch kann eine besonders
gute Befestigung des Dehnfugenstreifens erreicht werden. Die Engstellen können beispielsweise
durch eine Zahnung oder Riffelung der Innenwände gebildet werden.
[0011] Vorzugsweise weisen die Klemmschenkel jeweils einen Knick an der erstgenannten Engstelle
auf. Durch eine solche scharfe Biegung der Klemmschenkel kann ein sich weit öffnender
Einführtrichter materialsparend ausgebildet sein.
[0012] Vorzugsweise ist die Breite des Spalts an den freien Enden der Klemmschenkel größer
als am Boden des Spalts. Dies ermöglicht es, einen Dehnfugenstreifen mit einer Breite
einzuführen, die die Breite des Spalts unterhalb der Engstelle besonders gut ausfüllt.
Der Dehnfugenstreifen kann dadurch besonders stabil lagefixiert werden.
[0013] Vorzugsweise ist die erstgenannte Engstelle in der oberen Hälfte des Spalts angeordnet,
besonders bevorzugt im oberen Drittel des Spalts. Indem so der überwiegende Teil der
Spalthöhe zum Halten des Dehnfugenstreifens zur Verfügung steht und nur der kleinere
Teil der Spalthöhe auf den Einführtrichter entfällt, kann der Dehnfugenstreifen besonders
gut im Profil gehalten werden.
[0014] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Teilansicht eines Profils zum Aufstellen eines Dehnfugenstreifens;
und
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht des Profils.
[0016] Fig. 1 zeigt ein Profil 10 zum Aufstellen eines Dehnfugenstreifens. Das Profil 10
besteht aus einem zweiteiligen Fuß 12, zwei in der Aufstelllage des Profils 10 von
dem Fuß 12 nach oben aufragenden Klemmschenkeln 14, und einem die Klemmschenkel 14
verbindenden Steg 16. Der Steg 16 und der zweiteilige Fuß 12 liegen in der Aufstelllage
des Profils 10 auf dem Untergrund auf. Der Fuß 12 erstreckt sich an beiden gegenüberliegenden
Seiten des Profils 10 von den Klemmschenkeln 14 jeweils mit einem Teil des Fußes 12
nach außen. Die Klemmschenkel 14 definieren mit ihren einander zugewandten Innenseiten
einen nach oben offenen Spalt 18 zum Einklemmen eines Dehnfugenstreifens zwischen
den Klemmschenkeln 14.
[0017] Das Profil 10 ist aus Kunststoff, beispielsweise aus Polystyrol, hergestellt.
[0018] In den Klemmschenkeln 14 sind zumindest im oberen Bereich über die Länge des Profils
10 in regelmäßigen Abständen verteilt korrespondierende Ausnehmungen 20 zum Verlegen
von Fußbodenheizungsrohren oder dergleichen durch die Ausnehmungen 20 vorgesehen.
[0019] Fig. 2 zeigt eine optional an der Unterseite des Profils 10 vorgesehene Klebeschicht
22. Die Klebeschicht 22 ist beispielsweise im Auslieferungszustand des Profils 10
mit einer Abdeckung abgedeckt und dient zur Fixierung des Profils 10 auf dem Verlegeuntergrund.
[0020] Im gezeigten Beispiel wird der zweiteilige Fuß 12 und der Steg 16 durch den plattenförmigen
Rücken des Profils 10 gebildet. Der Steg 16 kann jedoch auch anders aufgebaut sein
und sich etwa nach oben wölben, da sowohl die Klebeschicht 22 am Fuß 12 als auch die
seitlich von den Klemmschenkeln 14 abstehenden Abschnitte des Fußes 12 zur kippsicheren
Aufstellung des Profils beitragen.
[0021] Wie in Fig. 2 im Querschnitt gezeigt ist, sind die Klemmschenkel 14 jeweils in einen
kurzen, oberen Abschnitt 24 und einen längeren, unteren Abschnitt 26 unterteilt. Im
oberen Abschnitt 24 laufen die Klemmschenkel 14 nach oben, d. h. zu den freien Enden
der Klemmschenkel 14 hin, gleichmäßig auseinander und definieren so einen Einführtrichter
für einen Dehnfugenstreifen 100. Eine maximale Öffnungsbreite des Einführtrichters
ist größer als die Dicke des Dehnfugenstreifens 100. Eine minimale Öffnungsbreite
des Einführtrichters ist jedoch schmaler als die Dicke des Dehnfugenstreifens 100.
Beim Einführen des Dehnfugenstreifens 100 in den zwischen den Klemmschenkeln 14 gebildeten
Spalt 18 wird der beispielsweise aus Kunststoffschaum gebildete Dehnfugenstreifen
100 daher elastisch komprimiert.
[0022] Im unteren Abschnitt 26 laufen die Innenwände der Klemmschenkel 14 von unten nach
oben bis zu einer ersten Engstelle 28 im wesentlichen aufeinander zu, wobei durch
Profilierungen 30 der Innenwände weitere Engstellen gebildet sind, deren Breite von
unten nach oben abnimmt. Durch die Profilierungen 30 wird der in den Spalt 18 eingeführte
Dehnfugenstreifen 100 besonders gut gehalten. Im gezeigten Beispiel sind die Profilierungen
30 als Zahnungen mit im Querschnitt sägezahnförmigen Profil ausgebildet. Die Profilierungen
können jedoch auch anders geformt sein, beispielsweise als Riffelungen oder als Widerhakenprofile
ausgebildet sein.
[0023] Beispielsweise hat der untere Abschnitt 26 eine Höhe, die mindestens ein Mehrfaches
der Höhe des oberen Abschnitts 24 ist, beispielsweise ein Drei- bis Vierfaches der
Höhe des oberen Abschnitts 24.
[0024] Die maximale Öffnungsbreite des Spalts 18 am Spaltboden ist kleiner als die maximale
Öffnungsweite des Einführtrichters und entspricht etwa der Dicke des Dehnfugenstreifens
100.
[0025] Die Klemmschenkel 14 werden jeweils durch relativ schmale Streifen gebildet, die
an der Höhe der ersten Engstelle 28 oder am Übergang vom unteren Abschnitt 26 zum
oberen Abschnitt 24 einen Knick nach außen aufweisen.
[0026] Die Grundform des Profils 10 mit den Profilierungen 30 der Klemmschenkel 14 wird
vorzugsweise durch ein Extrusionsprofil gebildet. Die Profilierungen 30 verlaufen
in Längsrichtung des Profils 10.
1. Profil zum Aufstellen von Dehnfugenstreifen, mit zwei Klemmschenkeln (14), die einen
in Aufstelllage des Profils (10) nach oben offenen Spalt (18) zum Einklemmen eines
Dehnfugenstreifens (100) begrenzen,
dadurch gekennzeichnet, dass, im unbelasteten Zustand der Klemmschenkel,
- Innenwände der Klemmschenkel (14), welche die Breite des Spalts (18) definieren,
von unten nach oben bis zu einer Engstelle (28) im wesentlichen aufeinander zu laufen,
und
- der Abstand der Klemmschenkel (14) sich oberhalb der Engstelle (28) zu den freien
Enden der Klemmschenkel (14) hin vergrößert, so dass ein Einführtrichter für den Dehnfugenstreifen
(100) gebildet wird.
2. Profil nach Anspruch 1, bei dem die Innenwände der Klemmschenkel (14), die von unten
nach oben bis zu der Engstelle (28) im wesentlichen aufeinander zu laufen, dabei mehrere
weitere Engstellen des Spalts (18) mit von unten nach oben abnehmender Breite bilden.
3. Profil nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Innenwände der Klemmschenkel (14) in einem
Bereich (26) unterhalb der erstgenannten Engstelle (28) Profilierungen (30) aufweisen.
4. Profil nach Anspruch 3, bei dem die Profilierungen (30) eine Zahnung oder Riffelung
umfassen.
5. Profil nach Anspruch 2 und nach Anspruch 3 oder 4, bei dem die weiteren Engstellen
durch die Profilierungen (30) gebildet werden.
6. Profil nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Klemmschenkel (14) an der
Engstelle (28) jeweils einen Knick aufweisen.
7. Profil nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem im unbelasteten Zustand der
Klemmschenkel (14) eine maximale Öffnungsbreite des Einführtrichters größer ist als
eine maximale Breite des Spalts (18) unterhalb der Engstelle (28).
8. Profil nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Engstelle (28) in der oberen
Hälfte des Spalts (18) angeordnet ist.
9. Profil nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Profil einen Fuß (12) aufweist,
der auf einander gegenüberliegenden Seiten seitlich von den jeweiligen Klemmschenkeln
(14) absteht.
10. Profil nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Profil (10) aus Kunststoff
besteht.
11. Anordnung eines Dehnfugenstreifens in einem Profil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Dehnfugenstreifen (100) in dem Spalt (18) eingeklemmt ist.
12. Anordnung nach Anspruch 11, wobei die Dicke des Dehnfugenstreifens (100) kleiner ist
als die maximale Öffnungsweite des Einführtrichters.
13. Anordnung nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Dehnfugenstreifen (100) an der Engstelle
komprimiert ist.