Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzventil, insbesondere einen Injektor
für Brennstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschinen. Speziell betrifft die Erfindung
das Gebiet der Injektoren für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden
Brennkraftmaschinen.
[0002] Aus der
DE 10 2009 046 332 A1 ist eine Steuerventilanordnung für einen Steuerraum eines Kraftstoffinjektors bekannt.
Hierbei ist die Steuerventilanordnung durch einen elektromagnetischen Aktor betätigbar.
Die Steuerventilanordnung besitzt einen hülsenförmigen Schließkörper, der von einer
Schließfeder gegen einen konzentrischen Sitz gespannt wird. Ein Steuerraumdruck des
Steuerraums wird mittels einer Führungsstange auf eine Übertragung abgetragen, die
elektromagnetische Parameter der Elektromagnetanordnung derart verändert, dass die
Schließzeitpunkte einer Düsennadel durch entsprechende Auswertung des elektrischen
Strom-Spannungsverlaufs einer Magnetspule erkannt werden können. Damit übernimmt die
Elektromagnetanordnung zusätzlich zu ihrer Aktorfunktion auch Sensorfunktionen und
die Führungsstange hat zusätzlich zu ihrer Führungsfunktion für den Schließkörper
die Aufgabe eines Steuerelements zu Veränderung von Parametern der Elektromagnetanordnung.
[0003] Durch eine Steuerventilanordnung, wie sie aus der
DE 10 2009 046 332 A1 bekannt ist, kann ausgenutzt werden, dass der Steuerraumdruck und somit auch ein
Ventilraumdruck zum Zeitpunkt eines Spritzendes einen charakteristischen, schnellen
Anstieg erfährt. Hierbei kann die Tatsache genutzt werden, dass die Führungsstange
auf ihrer unteren Stirnfläche somit mit dem Ventilraumdruck beaufschlagt wird und
oberhalb davon derart geführt ist, dass die Führung gleichzeitig eine Abdichtung darstellt.
Folglich wird die Führungsstange mit einer Axialkraft vorgespannt, die proportional
zum Ventilraumdruck ist. Diese Axialkraft kann beispielsweise in einen piezoelektrischen
Sensor eingeleitet werden, der dann eine Ladung beziehungsweise Spannung abgibt, die
proportional zu dieser Vorspannkraft und folglich proportional zum Ventilraumdruck
ist.
[0004] Die aus der
DE 10 2009 046 332 A1 bekannte Steuerventilanordnung hat den Nachteil, dass der Einsatzbereich begrenzt
ist und für die Funktionsweise gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen. Auch
bei einem Servoventil, das von einem piezoelektrischen Aktor betätigt wird, besteht
ein Zusammenhang zwischen den zeitlichen Verläufen eines Düsennadelhubs und eines
Steuerraumdrucks, wobei die Rückwirkung eines Öffnens und Schließens der Düsennadel
auf den Steuerraumdruck deutlich zu erkennen ist. Allerdings wirkt der Ventilraumdruck
bei einem nach innen öffnenden Ventil nur auf den Schaltventilsitz und die den Ventilraum
anderweitig begrenzenden Oberflächen. Die Anbringung eines Drucksensors in diesem
Bereich erfordert somit dessen Abdichtung gegen den Hochdruck und die Einführung zusätzlich
elektrischer Kontakte. Deshalb ist es beim piezogesteuerten Servoventil günstiger,
das Aktorspannungssignal auf eine typische Resonanzschwingung hin zu analysieren,
die unter anderem durch das Schließen der Düsennadel angeregt wird. Die Anregung erfolgt
hierbei zum einen über die Schaltkette durch den schnellen Anstieg des Ventilraumdrucks
im Moment des Ventilschließens und zum anderen auch durch akustische Übertragung durch
den Haltekörper, was durch den schnellen Anstieg der Düsensitzkraft im Moment des
Nadelschließens angeregt wird. Im Unterschied zu einer Ausgestaltung, wie sie aus
der
DE 10 2009 046 332 A1 bekannt ist, ist hierdurch aber keine gezielte Erfassung des Ventilraumdruckverlaufs,
sondern nur die Erfassung einer durch das Nadelschließen parasitär angeregten Schwingung
möglich. Hierbei ist es denkbar, dass aus den Eingangssignalen nur ein sehr schmales
Frequenzsignal entnommen und mit einer Verstärkung von deutlich weniger als 1 der
Aktorkraft aufmoduliert wird. Insbesondere werden hierbei die Gleichanteile sowohl
des Steuerraumdrucks als auch der Düsensitzkraft bereits in der mechanischen Übertragungskette
herausgefiltert, so dass die erheblichen Veränderungen dieser beiden Größen im Moment
des Düsennadelschließens nur eine geringe transiente Auswirkung auf das Aktorspannungssignal
haben. Speziell besteht dieses Problem, wenn der Aktor, der als Sensor benutzt wird,
sehr weit von den eigentlichen Kraftflusslinie eingebaut wird und nur über eine parasitäre
Auskopplung aus diesen Kraftflusslinien zum Schwingen angeregt wird. Somit ist die
Detektionsmethode für das Spritzende bei einem piezoelektrisch betätigten Servoventil
deutlich weniger robust und wesentlich störungsanfälliger als bei einer elektromagnetisch
betätigten Steuerventilanordnung, wie sie aus der
DE 10 2009 046 332 A1 bekannt ist. In der Folge ergibt sich ein in der Brennstoffdruck-Last-Ebene wesentlich
kleinerer Funktionsbereich zur Detektion eines Einspritzendes beim Piezoinjektor im
Vergleich zu einem Magnetventilinjektor.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1
hat den Vorteil, dass eine verbesserte Ausgestaltung ermöglicht ist. Insbesondere
kann bei einer Ausgestaltung, bei der ein piezoelektrischer Aktor vorgesehen ist,
in eine Vorspannkraft des piezoelektrischen Aktors ein Anteil eingekoppelt werden,
der von dem Druck im Ventilraum abhängt und insbesondere proportional zu dem Druck
im Ventilraum ist.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Anspruch 1 angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
[0007] Das Kraftübertragungselement ist zumindest abschnittsweise in dem Ventilschließkörper
angeordnet. Insbesondere kann das Kraftübertragungselement zumindest abschnittsweise
in dem Ventilschließkörper geführt sein. Dies ist speziell bei einer möglichen Ausgestaltung
von Vorteil, bei der das Kraftübertragungselement als starres Kraftübertragungselement
ausgestaltet ist. Das Kraftübertragungselement kann dann beispielsweise aus einem
Metall oder einer metallischen Legierung gebildet sein. Bei einer weiteren möglichen
Ausgestaltung kann das Kraftübertragungselement auch aus einem brennstoffbeständigen,
elastischen Kunststoff ausgebildet sein oder auf einem brennstoffbeständigen, elastischen
Kunststoff basieren.
[0008] Das Kraftübertragungselement überträgt die Kraft, die sich aus der Beaufschlagung
der Stirnseite des Kraftübertragungselements mit dem Druck im Ventilraum ergibt, zumindest
mittelbar auf den Aktor. Hierbei wird die Übertragung in der Praxis regelmäßig eine
verlustbehaftete Übertragung sein. Die Übertragungsverluste werden sich in der Regel
auch bei Ausgestaltungen ergeben, bei denen das Kraftübertragungselement aus einem
brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff ausgebildet ist. Solchen Übertragungsverlusten
kann jedoch durch geeignete Anpassungen Rechnung getragen werden. Insbesondere kann
dies durch eine geeignete Anpassung bezüglich der Ausgestaltung, insbesondere der
Größe, der Stirnseite, die mit dem Druck im Ventilraum beaufschlagt ist, konstruktiv
realisiert werden.
[0009] Das Kraftübertragungselement ist bei einer möglichen Ausgestaltung als starres Kraftübertragungselement
ausgestaltet. Beispielsweise kann das Kraftübertragungselement als stiftförmiges Kraftübertragungselement
ausgestaltet sein. Hierdurch ist es auch möglich, dass das Kraftübertragungselement
die Kraft, die sich aus der Beaufschlagung der Stirnseite des Kraftübertragungselements
mit dem Druck im Ventilraum ergibt, zumindest im Wesentlichen ungedämpft auf den Aktor
überträgt.
[0010] Vorteilhaft ist es, dass der Aktor den Ventilschließkörper mittels einer mechanischen
Übertragungseinrichtung betätigt und dass das Kraftübertragungselement die Kraft mittels
der mechanischen Übertragungseinrichtung auf den Aktor überträgt. Über die mechanische
Übertragungseinrichtung kann die Kraft mittelbar vom Kraftübertragungselement auf
den Aktor übertragen werden. Hierbei kann die Übertragungseinrichtung auch eine Kraftübersetzung
beziehungsweise Wegübersetzung zwischen dem Aktor und dem Ventilschließkörper erzielen.
Umgekehrt ergibt sich dann auch eine Kraftübersetzung von dem Kraftübertragungselement
auf den Aktor mittels der mechanischen Übertragungseinrichtung. Bei der Ausgestaltung
mit der mechanischen Übertragungseinrichtung kann in vorteilhafter Weise eine Vorspannkraft
beziehungsweise eine zusätzliche Vorspannkraft auf den Aktor ausgeübt werden, die
von dem Druck im Ventilraum abhängt.
[0011] Vorteilhaft ist es ferner, dass der Aktor als piezoelektrischer Aktor ausgebildet
ist. Speziell eignet sich die Beaufschlagung des Aktors, die von dem Druck im Ventilraum
abhängt, für piezoelektrische Aktoren, um den Aktor auch in diesem Fall als Sensor
mit einer guten Auflösung zu nutzen. Dadurch kann insbesondere eine Detektierung von
Schwingungen, die bei einem Nadelschließen auftreten, mit verbesserter Auflösung realisiert
werden.
[0012] Bei einer entsprechend abgewandelten Ausgestaltung ist es ebenfalls von Vorteil,
dass der Aktor den Ventilschließkörper mittels einer hydraulischen Übertragungseinrichtung
betätigt und dass die Kraft durch eine mechanische Überbrückung der hydraulischen
Übertragungseinrichtung von dem Kraftübertragungselement auf den Aktor übertragbar
ist. Bei einer hydraulischen Übertragungseinrichtung kann in vorteilhafter Weise eine
Übertragung des dynamischen Aktorhubs auf die Düsennadel erreicht werden. Allerdings
besteht im quasi-statischen Fall das Problem, dass eine permanent auf die hydraulische
Übertragungseinrichtung einwirkende Kraft aufgrund der vorgesehenen Leckage beziehungsweise
einer vorgesehenen Drosselwirkung einen Kolben der hydraulischen Übertragungseinrichtung
in eine Endposition verstellen würde, so dass die Übertragung der Kraft, die sich
aus der Beaufschlagung der Stirnseite des Kraftübertragungselements mit dem Druck
im Ventilraum ergibt, im Bereich der hydraulischen Übertragungseinrichtung enden würde
und nicht bis zu dem piezoelektrischen Aktor gelangt. Durch die mechanische Überbrückung
der hydraulischen Übertragungseinrichtung kann diese Kraft dennoch von dem Kraftübertragungselement
auf den Aktor übertragen werden. Somit kann der Aktor gewissermaßen mit einem Gleichanteil
beaufschlagt werden, obwohl die hydraulische Übertragungseinrichtung nur Wechselanteile
übertragen kann. Speziell kann die hydraulische Übertragungseinrichtung als hydraulischer
Koppler ausgestaltet sein. Hierbei kann in entsprechender Weise der Aktor als piezoelektrischer
Aktor ausgebildet sein.
[0013] Vorteilhaft ist es hierbei ferner, dass die hydraulische Übertragungseinrichtung
einen Kopplerraum und einen Kopplerkörper aufweist, dass ein Niederdruckraum vorgesehen
ist, dass zwischen dem Niederdruckraum und dem Ventilraum ein von dem Ventilschließkörper
gebildeter Dichtsitz vorgegeben ist, dass eine aktorseitige Stirnseite des Kopplerkörpers
den Kopplerraum begrenzt, dass eine ventilschließkörperseitige Stirnseite des Kopplerkörpers
an dem Ventilschließkörper anliegt und dass das Kraftübertragungselement und/oder
zumindest ein weiteres Kraftübertragungselement durch den Kopplerkörper geführt sind.
Auf diese Weise kann eine mechanische Kraftübertragung von dem Kraftübertragungselement
zumindest mittelbar auf den Aktor erfolgen, die die hydraulische Übertragungseinrichtung
überbrückt. Hierbei ist auf geeignete Weise eine Abdichtung realisiert. Hierbei besteht
der Vorteil, dass die dynamische Betätigung durch den Aktor zu einer relativ kurzen
Druckerhöhung im Kopplerraum führt, was die Abdichtung erheblich vereinfacht.
[0014] Hierbei ist es ferner vorteilhaft, dass der Kopplerkörper eine Durchgangsbohrung
aufweist und dass das zumindest eine weitere Kraftübertragungselement zumindest im
Wesentlichen durchgehend entlang der Durchgangsbohrung des Kopplerkörpers geführt
ist. Bei dieser Ausgestaltung ist zumindest ein weiteres Kraftübertragungselement
vorgesehen, wobei eine gewisse Abdichtung zwischen dem zumindest einem weiteren Kraftübertragungselement
und der Durchgangsbohrung realisiert ist, um die Druckerhöhung im Kopplerraum zu ermöglichen.
Über das zumindest eine weitere Kraftübertragungselement ist hierbei eine Übertragung
des Gleichanteils des Drucks im Ventilraum auf den Aktor möglich.
[0015] Bei einer entsprechend abgewandelten Ausgestaltung ist es ferner vorteilhaft, dass
der Kopplerkörper eine Durchgangsbohrung, die sich durch den Kopplerkörper erstreckt,
aufweist, dass das zumindest eine weitere Kraftübertragungselement in einem erweiterten
Führungsabschnitt der Durchgangsbohrung des Kopplerkörpers geführt ist und dass sich
der erweiterte Führungsabschnitt der Durchgangsbohrung zu der aktorseitigen Stirnseite
des Kopplerkörpers erstreckt. Somit kann zwischen dem weiteren Kraftübertragungselement
und dem Kopplerkörper im Bereich des Führungsabschnitts eine ausreichende Abdichtung
gewährleistet werden, um eine dynamische Druckerhöhung im Kopplerraum zu ermöglichen.
Dadurch ist eine vorteilhafte Betätigung des Steuerventils von dem Aktor möglich.
Ferner kann der Aktor hierbei von dem Gleichanteil des Drucks im Ventilraum beaufschlagt
werden.
[0016] Vorteilhaft ist es ferner, dass das Kraftübertragungselement im Bereich der ventilschließkörperseitigen
Stirnseite des Kopplerkörpers an dem weiteren Kraftübertragungselement anliegt. Hierdurch
kann einerseits das Kraftübertragungselement an dem Ventilschließkörper des Steuerventils
geführt sein. Andererseits kann das weitere Kraftübertragungselement unabhängig von
dem Kraftübertragungselement in dem Kopplerkörper geführt sein. Hierdurch wird eine
Überbestimmung verhindert.
[0017] Vorteilhaft ist es, dass der Ventilschließkörper eine durchgehende Bohrung aufweist,
in der das Kraftübertragungselement geführt ist. Hierdurch ist zum einen eine einfache
Ausgestaltung des Ventilschließkörpers möglich, wobei die Bohrung insbesondere als
axiale Bohrung bezüglich des Ventilschließkörpers ausgestaltet sein kann.
[0018] Bei einer abgewandelten Ausgestaltung ist es von Vorteil, dass der Ventilschließkörper
eine Sacklochbohrung aufweist, in der das Kraftübertragungselement geführt ist, dass
eine Stirnseite des Kraftübertragungselements in der Sacklochbohrung einen Druckraum
begrenzt und dass der Ventilschließkörper zumindest eine seitliche Verbindungsbohrung
aufweist, die den Druckraum mit dem Ventilraum verbindet. Hierdurch kann beispielsweise
eine Ausgestaltung des Steuerventils mit einem Bypass oder dergleichen realisiert
werden. Insbesondere kann eine von dem druckentlasteten Raum abgewandte Stirnseite
des Ventilschließkörpers zumindest zeitweise beziehungsweise in Abhängigkeit von einer
Schaltstellung des Steuerventils von einem Druck beaufschlagt werden, der sich von
dem Druck im Ventilraum unterscheidet, mit dem die Stirnseite des Kraftübertragungselements
beaufschlagt wird. Außerdem können hierdurch gegebenenfalls aufgrund von Drosseln,
Bypässen oder dergleichen im Ventilraum auftretende, lokale Druckschwankungen und/oder
Druckerhöhungen und/oder Druckverringerungen durch eine geeignete Ausgestaltung der
seitlichen Verbindungsbohrungen hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Beaufschlagung
des Aktors zumindest teilweise eliminiert werden.
[0019] Vorteilhaft ist es hierbei auch, dass ein Niederdruckraum vorgesehen ist, dass zwischen
dem Niederdruckraum und dem Ventilraum ein von dem Ventilschließkörper gebildeter
Dichtsitz vorgesehen ist und dass eine von dem Niederdruckraum abgewandte Stirnseite
des Ventilschließkörpers in einer Ventilhülse, in der der Ventilschließkörper geführt
ist, einen druckentlasteten Teilraum von dem Ventilraum abtrennt. Dadurch ist eine
kraftausgeglichene beziehungsweise druckausgeglichene Ausgestaltung des Steuerventils
möglich. Hierdurch kann eine Betätigungskraft, die durch den Aktor zum Verstellen
des Ventilschließkörpers aufgebracht werden muss, reduziert werden.
[0020] Somit kann das Kraftübertragungselement, das vorzugsweise in dem Ventilschließkörper
geführt ist, beispielsweise als starrer Stift ausgestaltet sein, der bei Druckbeaufschlagung
die Erzeugung einer Kraft sowie deren Weiterleitung auf einen Piezoaktor ermöglicht.
Hierbei kann eine rein mechanische Kopplung oder auch eine hydraulische Kopplung zwischen
dem Ventilschließkörper und dem Aktor vorgesehen sein. Die Abdichtung zwischen dem
Kraftübertragungselement und dem Ventilschließkörper des Steuerventils kann über ein
enges Führungsspiel realisiert werden. Diese Form der Abdichtung bringt es allerdings
mit sich, dass in dieser Führung eine Permanentleckage auftritt, die den Niederdruckbereich
des Brennstoffeinspritzventils zusätzlich erwärmt und eine entsprechend vergrößerte
Dimensionierung der Hochdruckpumpe der Brennstoffeinspritzanlage erfordert.
[0021] Bei einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann die Abdichtung zwischen dem Kraftübertragungselement
und dem Ventilschließkörper des Steuerventils über Dichtelemente erfolgen, wie sie
in entsprechender Weise auch in anderen Komponenten eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise
bei Antiblockiersystemen (ABS) oder ESP-Systemen, zum Einsatz kommen. Dann kann eine
Leckage in der Führung des Kraftübertragungselements vermieden werden. Das Vorhandensein
und die Montage der Dichtelemente führt allerdings zu zusätzlichen Kosten.
[0022] Für die beiden genannten Möglichkeiten der Abdichtung gilt zudem, dass das Kraftübertragungselement
in der praktischen Realisierung möglicherweise sehr klein ist und folglich die Bohrung
(Führungsbohrung) im Ventilschließkörper, in der das Kraftübertragungselement geführt
ist, einen kleinen Durchmesser, beispielsweise von höchstens 1 mm, hat. Bei diesen
geringen Dimensionen ist die Realisierung eines definierten Führungsspiels oder die
Montage separater Dichtelemente möglicherweise schwierig.
[0023] Die eben genannten Schwierigkeiten, die mit einem starren Kraftübertragungselement,
insbesondere einem metallischen Kraftübertragungselement in Form eines geführten Stiftes,
auftreten können, können allerdings, falls diese im jeweiligen Anwendungsfall relevant
sind, in vorteilhafter Weise gelöst werden, wie es nachfolgend weiter ausgeführt ist.
Dadurch kann das Auftreten einer Permanentleckage an der Führung des Kraftübertragungselements
in dem Ventilschließkörper mit einfachen, kostengünstigen Mitteln vermieden werden.
Somit kann der Anwendungsbereich vergrößert werden.
[0024] Eine vorteilhafte Lösung der eben genannten Probleme besteht darin, das Kraftübertragungselement
nicht aus einem starren Material, wie beispielsweise einem Metall, sondern aus einem
brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff auszuführen. Besonders geeignet ist
hierfür ein Silikonmaterial. Wird ein solches Kraftübertragungselement mit einer Axialkraft
beaufschlagt, dann verkürzt es sich und dehnt sich gleichzeitig in radialer Richtung
aus. Dadurch legt sich das Kraftübertragungselement formschlüssig an eine Innenwand
der Führungsbohrung an und dichtet so diese Führung vollständig ab.
[0025] Somit ergeben sich mehrere Vorteile. Durch die Querdehnung des aus diesem Kunststoff
bestehenden Kraftübertragungselements wird eine Permanentleckage in der Führung vollständig
unterbunden. Statt das Kraftübertragungselement als separates Bauteil zu fertigen,
kann dieses auch direkt in seine Führungsbohrung eingespritzt werden. Zur Vermeidung
einer Extrusion des Kraftübertragungselements infolge der gegebenenfalls hohen Axialkraft
an seiner Abstützstelle an seiner weiteren Stirnseite, die von der druckbeaufschlagten
Stirnseite abgewandt ist, können einfache Maßnahmen ergriffen werden. Diese können
aus einer gezielten Verengung des Extrusionsspalts durch ein metallisches Bauteil
zwischen dem Kraftübertragungselement und dem nachfolgenden Bauteil bzw. Element und/oder
der Verstärkung des Kunststoffmaterials durch höherfeste Materialien, wie Glas- oder
Kohlefasern oder Metallpartikel, bestehen.
[0026] Vorteilhaft ist es daher, dass das Kraftübertragungselement zumindest teilweise aus
einem Werkstoff gebildet ist, der auf einem brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff
basiert. Hierbei ist es ferner von Vorteil, dass der Werkstoff Verstärkungselemente
aufweist und dass der Kunststoff durch die Verstärkungselemente verstärkt ist. Somit
kann die Permanentleckage an der Führung des Kraftübertragungselements vermieden werden.
Hierbei kann in Bezug auf den jeweiligen Anwendungsfall eine ausreichende Haltbarkeit
bezüglich der im Betrieb auftretenden Größe der Kraft, die sich aus der Beaufschlagung
der Stirnseite des Kraftübertragungselements mit dem Druck im Ventilraum ergibt, durch
gegebenenfalls vorgesehene Verstärkungselemente im Kunststoff erreicht werden.
[0027] Die Verstärkungselemente können hierbei in vorteilhafter Weise als Glasfasern und/oder
Carbonfasern und/oder Metallpartikeln ausgestaltet sein. Durch die Anzahl der Verstärkungselemente
je Volumeneinheit und die Auswahl geeigneter Verstärkungselemente ist hierbei eine
Anpassung an den jeweiligen Anwendungsfall möglich.
[0028] Vorteilhaft ist es auch, dass das Kraftübertragungselement zumindest teilweise in
eine Bohrung des Ventilschließkörpers eingeführt ist und dass sich das Kraftübertragungselement
bei der Beaufschlagung der Stirnseite des Kraftübertragungselements mit dem Druck
im Ventilraum formschlüssig an eine Innenwand der Bohrung des Ventilschließkörpers,
in der das Kraftübertragungselement angeordnet ist, anlegt. Somit kann das Kraftübertragungselement
bei der Montage zunächst in die Bohrung des Ventilschließkörpers eingebracht werden.
Bei Druckbeaufschlagung wird dann durch die erzeugte Axialkraft und die daraus resultierende
Querdehnung das formschlüssige Anlegen des Kraftübertragungselements an die Innenwand
der Bohrung erzielt. Somit ergibt sich eine einfache Montage und das Kraftübertragungselement
kann geometrisch einfach ausgestaltet sein. Speziell kann das Kraftübertragungselement
vor der erstmaligen Druckbeaufschlagung zylinderförmig ausgestaltet sein.
[0029] Bei einer abgewandelten Ausgestaltung kann der brennstoffbeständige, elastische Kunststoff,
der gegebenenfalls verstärkt ist, auch in die Bohrung des Ventilschließkörpers eingespritzt
werden, um auf diese Weise ein mit dem Ventilschließkörper verbundenes Kraftübertragungselement
auszugestalten.
[0030] Vorteilhaft ist es auch, dass ein formstabiles Dichtelement zumindest teilweise in
der Bohrung des Ventilschließkörpers angeordnet ist, dass das Dichtelement an der
weiteren Stirnseite des Kraftübertragungselements, die von der Stirnseite des Kraftübertragungselements
abgewandt ist, anliegt und dass das Kraftübertragungselement die Kraft über das Dichtelement
zumindest mittelbar auf den Aktor überträgt. Das formstabile Dichtelement kann insbesondere
als metallisches Dichtelement ausgestaltet sein. Dadurch ist eine gezielte Verengung
des Extrusionsspalts möglich, um eine Extrusion des elastisch verformbaren Kraftübertragungselements
zu verhindern.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0031] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente
mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem dritten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 4 eine Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 5 ein Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 6 ein Diagramm zur Erläuterung der Funktionsweise entsprechend einer möglichen
Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 7 den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem sechsten
Ausführungsbeispiel der Erfindung im Neuzustand vor einer erstmaligen Druckbeaufschlagung;
Fig. 8 den in Fig. 7 dargestellten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils entsprechend
dem sechsten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach der erstmaligen Druckbeaufschlagung;
Fig. 9 den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem siebten
Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 10 ein Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem achten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0032] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils 1 in
einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung. Das Brennstoffeinspritzventil
1 kann insbesondere als Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden,
selbstzündenden Brennkraftmaschinen dienen. Ein bevorzugter Einsatz des Brennstoffeinspritzventils
1 besteht für eine Brennstoffeinspritzanlage mit einem Common-Rail, das Dieselbrennstoff
unter hohem Druck zu mehreren Brennstoffeinspritzventilen 1 führt. Das erfindungsgemäße
Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
[0033] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein auszugsweise dargestelltes Gehäuse 2, eine
Drosselplatte 3 und ein Ventilstück 4 auf. Ferner ist ein Düsenkörper 5 vorgesehen,
der auf geeignete Weise, insbesondere über eine Düsenspannmutter, mit dem Gehäuse
2 verbunden ist. Die Drosselplatte 3 und das Ventilstück 4 sind innerhalb des Gehäuses
2 und des Düsenkörpers 5 angeordnet.
[0034] In dem Gehäuse 2 ist ein piezoelektrischer Aktor 6 mit einer Schutzhülse 7 angeordnet.
Ein an den piezoelektrischer Aktor 6 angefügter Aktorkopf ist über eine verformbare
Membran 9 mit der Schutzhülse 7 verbunden. Dadurch ist der piezoelektrische Aktor
6 gegenüber einem druckentlasteten Raum (Niederdruckraum) 10 abgedichtet, über den
im Betrieb ein Rückfluss von Brennstoff erfolgt. Ferner ist eine Steuereinheit 11
vorgesehen, die mit dem piezoelektrischen Aktor 6 verbunden ist.
[0035] Zwischen der Drosselplatte 3 und dem Düsenkörper 5 ist ein Brennstoffraum 12 ausgebildet,
der über eine Brennstoffleitung 13, die abschnittsweise durch die Drosselplatte 3
geführt ist, im Betrieb mit Brennstoff gefüllt wird. In dem Brennstoffraum 12 ist
eine Düsennadel 14 angeordnet, die mit einer Ventilsitzfläche 15 zu einem Dichtsitz
zusammenwirkt. Eine Stirnseite 16 der Düsennadel 14, die der Drosselplatte 3 zugewandt
ist, begrenzt einen Steuerraum 17, der innerhalb einer Hülse 18 ausgebildet ist. Die
Düsennadel 14 ist hierbei in der Hülse 18 geführt. Die Hülse 18 wird von einer Feder
19 gegen die Drosselplatte 3 beaufschlagt, so dass der Steuerraum 17 von dem Brennstoffraum
12 abgetrennt ist.
[0036] Im Betrieb wird der Steuerraum 17 über eine in der Drosselplatte 3 ausgestaltete
Zulaufdrossel 20 mit Brennstoff gefüllt.
[0037] Die Betätigung der Düsennadel 14 erfolgt über den Druck im Steuerraum 17. Wenn der
Druck im Steuerraum 17 unter einen gewissen Wert fällt, dann kommt es zu einer Betätigung
der Düsennadel 14, wobei der zwischen der Ventilsitzfläche 15 und der Düsennadel 14
gebildete Dichtsitz geöffnet wird und Brennstoff über Spritzlöcher 21, 22, die in
dem Düsenkörper 5 ausgestaltet sind, in den Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt
wird. Wenn anschließend der Druck im Steuerraum 17 über einen gewissen Wert erhöht
wird, dann wird die Düsennadel 14 wieder in die in der Fig. 1 dargestellte geschlossene
Stellung zurückgestellt.
[0038] Der Druck im Steuerraum 17 wird über ein Steuerventil 30 gesteuert. Die Betätigung
des Steuerventils 30 erfolgt hierbei durch den piezoelektrischen Aktor 6. Das Steuerventil
30 weist einen Ventilschließkörper 31 auf, der zumindest teilweise in einem Ventilraum
32 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist an dem Ventilstück 4 eine Ventilsitzfläche
33 ausgebildet. Der Ventilschließkörper 31 wirkt mit der Ventilsitzfläche 33 zu einem
Dichtsitz zusammen. Hierbei wird der Ventilschließkörper 31 von einer Ventilfeder
34 gegen die Ventilsitzfläche 33 beaufschlagt. Bei geschlossenem Dichtsitz ist der
Ventilraum 32 des Steuerventils 30 von dem druckentlasteten Raum 10 getrennt. Bei
geöffnetem Dichtsitz wird eine Verbindung zwischen dem Ventilraum 32 und dem druckentlasteten
Raum 10 hergestellt, so dass ein Druck p
V im Ventilraum 32 absinkt. Hierdurch fließt Brennstoff über eine Ablaufdrossel 35,
die in der Drosselplatte 3 ausgestaltet ist, aus dem Steuerraum 17 in den Ventilraum
32. Dies bewirkt eine Druckabsenkung im Steuerraum 17, was eine Betätigung der Düsennadel
14 ermöglicht.
[0039] Der Ventilschließkörper 31 des Steuerventils 30 ist in diesem Ausführungsbeispiel
mittelbar von dem Aktor 6 betätigbar. Hierbei betätigt der Aktor 6 den Ventilschließkörper
31 mittels einer Übertragungseinrichtung 36. In diesem Ausführungsbeispiel ist die
Übertragungseinrichtung 36 als mechanische Übertragungseinrichtung 36 ausgestaltet,
die den Hub des piezoelektrischen Aktors 6 in einen entsprechenden Hub des Ventilschließkörpers
31 umsetzt. Je nach Ausgestaltung der mechanischen Übertragungseinrichtung 36 kann
hierbei auch eine Wegübersetzung beziehungsweise Kraftübersetzung erfolgen.
[0040] Außerdem ist ein Kraftübertragungselement 37 vorgesehen. Der Ventilschließkörper
31 weist eine durchgehende Bohrung 38 auf, in der das Kraftübertragungselement 37
geführt ist. Das Kraftübertragungselement 37 weist eine Stirnseite 39 mit einer wirksamen
Fläche A auf. Das Kraftübertragungselement 37 ist entlang einer Achse 40 des Ventilschließkörpers
31, die in diesem Ausführungsbeispiel auch die Achse 40 der durchgehenden Bohrung
38 ist, geführt. Die Stirnseite 39 liegt in diesem Ausführungsbeispiel in einer Ebene,
die senkrecht zu der Achse 40 orientiert ist. Dadurch ist die Fläche der Stirnseite
39 gleich der wirksamen Fläche 39A. Bei einer abgewandelten Ausgestaltung ergibt sich
die wirksame Fläche A als Projektion der Stirnseite 39 in solch eine Ebene, die senkrecht
zu der Achse 40 orientiert ist.
[0041] In dem Ventilraum 32 herrscht ein Druck p
V. Dieser Druck p
V wirkt auf die Stirnseite 39 ein. Aufgrund der durchgehenden Bohrung 38 ist der Ventilschließkörper
31 so ausgestaltet, dass die Stirnseite 39 des Kraftübertragungselements 37 von dem
Druck p
V im Ventilraum 32 beaufschlagt ist, so dass auf das Kraftübertragungselement 37 eine
Kraft F wirkt. Die Kraft F ergibt sich hierbei aus der Beaufschlagung der Stirnseite
39 mit dem Druck p
V im Ventilraum 32. Die Kraft F ergibt sich hierbei als Produkt aus der wirksamen Fläche
A und dem Druck p
V. Insbesondere ist die Kraft F somit proportional zu dem Druck p
V im Ventilraum 32.
[0042] Der Ventilschließkörper 31 weist einen hülsenförmigen Fortsatz 41 auf, der sich durch
den druckentlasteten Raum 10 zu der Übertragungseinrichtung 36 erstreckt. In einer
Ausgangsstellung kann hierbei ein kleiner Abstand zwischen dem hülsenförmigen Fortsatz
41 und einer Anlagefläche 42 der Übertragungseinrichtung 36 vorgesehen sein, um in
Bezug auf mögliche Toleranzen, temperaturbedingte Ausdehnungen und dergleichen ein
zuverlässiges Schließen des Ventilschließkörpers 31 zu ermöglichen. Ab einem vorzugsweise
kleinen Hub des Aktors 6 kommt es dann zur Betätigung des Ventilschließkörpers 31,
bei der der hülsenförmige Fortsatz 41 dann in Kontakt mit der Anlagefläche 42 der
Übertragungseinrichtung 36 ist.
[0043] Das Kraftübertragungselement 37 ist in der durchgehenden Bohrung 38 axial bewegbar
und liegt stets an der Anlagefläche 42 der Übertragungseinrichtung 36 an. Hierbei
überträgt das Kraftübertragungselement 37 die vom Druck p
V im Ventilraum 32 abhängige Kraft F mittels der mechanischen Übertragungseinrichtung
36 auf den piezoelektrischen Aktor 6.
[0044] Die mechanische Übertragungseinrichtung 36 kann als starre Übertragungseinrichtung
36 ausgeführt sein. Die Übertragungseinrichtung 36 kann allerdings auch als mechanische
Schaltkette zur Kraft- und Wegübertragung zwischen dem Aktor 6 und dem Ventilschließkörper
31 ausgeführt sein. Die mechanische Übertragungseinrichtung 36 überträgt den Gleichanteil
einer Kraft, so dass sich das Kraftübertragungselement 37 unmittelbar an der Übertragungseinrichtung
36 abstützen kann, um die axiale Kraft F zu übertragen. Die durchgehende Bohrung 38
verläuft axial und zentrisch im Ventilschließkörper 31. Hierbei hat die durchgehende
Bohrung 38 vorzugsweise einen kleinen Durchmesser. Bei einer abgewandelten Ausgestaltung
ist auch eine Ausgestaltung der durchgehenden Bohrung 38 mit einem Mittenversatz möglich.
Ferner kann auch eine nur näherungsweise axiale Führung des Kraftübertragungselements
37 ausreichen. Die Abdichtung zwischen dem Kraftübertragungselement 37 und der durchgehenden
Bohrung 38 kann durch ein geringes Führungsspiel und/oder durch geeignete Dichtelemente
erfolgen, wie sie für Hochdrucksysteme, insbesondere Hochdruckpumpen oder dergleichen,
zum Einsatz kommen.
[0045] Somit kann permanent eine zum Druck p
V im Ventilraum 32 proportionale Kraft F in die Übertragungseinrichtung 36 eingeleitet
und somit auf den Aktor 6 übertragen werden.
[0046] Die Steuereinheit 11 kann den piezoelektrischen Aktor 6 als Sensor nutzen, um von
der Düsennadel 14 ausgehenden Schwingungen zu detektieren. Hierbei ergibt sich der
Vorteil, dass ein breites Frequenzband des Drucks p
V im Ventilraum 32 einschließlich seines Gleichanteils auf die Vorspannkraft des piezoelektrischen
Aktors 6 übertragen wird. Dies wird durch das Kraftübertragungselement 37 ermöglicht.
Beispielsweise führt der Anstiegs des Drucks im Steuerraum 17 und somit auch der Anstieg
des Drucks p
V im Ventilraum 32 am Ende einer Einspritzung zu einem entsprechend bleibenden Anstieg
der Aktorspannung und einer nahezu exakten Abbildung des Drucks p
V in der Aktorspannung. Dies ermöglicht eine wesentlich genauere Erkennung eines Endes
eines Einspritzvorgangs, was zusätzlich zu einem deutlich größeren Bereich eines Brennstoffdruck-Last-Bereichs
ermöglicht ist. Da durch die Übertragung der zum Druck p
V im Ventilraum 32 proportionalen Kraft F auf den Aktor 6 die Aktorvorspannung insbesondere
bei hohen Drücken deutlich erhöht wird, kann auch die als Federhülse 7 dienende Schutzhülse
7 geringer vorgespannt werden. Eine schwächere und kostengünstigere Auslegung der
Schutzhülle (Federhülse) 7 wird dadurch ermöglicht. Da die durch den Druck p
V hervorgerufene Kraft F ständig am Aktor anliegt, also auch in seinem noch nicht angesteuerten
Zustand, und beim Öffnen des Steuerventils 13 zum Betätigen der Düsennadel 14 stark
zurückgeht, trägt diese Lösung zusätzlich zur Kraftentlastung des Steuerventils 13
und einer Reduktion des Spannungsbedarfs des Aktors 6 bei.
[0047] Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
1 in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem zweiten
Ausführungsbeispiel. In diesem Ausführungsbeispiel weist der Ventilschließkörper 31
eine Sacklochbohrung 43 auf, in der das Kraftübertragungselement 37 axial geführt
ist. Die Stirnseite 39 des Kraftübertragungselement 37 begrenzt hierbei in der Sacklochbohrung
43 einen Druckraum 44. Außerdem weist der Ventilschließkörper 31 seitliche Verbindungsbohrungen
45, 46 auf, die den Druckraum 44 mit dem Ventilraum 32 verbinden.
[0048] Bei dieser Ausgestaltung erfolgt die Beaufschlagung der Stirnseite 39 des Kraftübertragungselements
37 mit seiner wirksamen Fläche A somit nicht von einer Unterseite 47 des Ventilschließkörpers
31 her, wie es bei dem anhand der Fig. 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel der Fall
ist, sondern von einem seitlichen Umgebungsbereich des Ventilschließkörpers 31 im
Ventilraum 32. Der seitliche Umgebungsbereich 48 umschließt den Ventilschließkörper
31 hierbei umfänglich. Diese Ausgestaltung ist unter anderem dann von Vorteil, wenn
die Unterseite 47 des Ventilschließkörpers 31 durch eine Bypassbohrung angeströmt
wird und selbst Bestandteil einer Drosselanordnung ist, so dass zumindest zeitweise
unter dem Ventilschließkörper 31 ein vom eigentlichen Druck p
V im Ventilraum 32 abweichender, lokal anderer Druck ansteht. Somit kann das Steuerventil
30 robust gegenüber solchen Einflüssen ausgestaltet werden.
[0049] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Unterseite 47 als geschlossene Stirnseite 47
ausgestaltet.
[0050] Fig. 3 zeigt den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
1 in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem dritten
Ausführungsbeispiel. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Steuerventil 30 als druckentlastetes
Steuerventil 30 ausgestaltet. Hierbei ist das Kraftübertragungselement 37 in der Sacklochbohrung
43 geführt. Der in der Sacklochbohrung 43 ausgestaltete Druckraum 44 ist über die
seitlichen Verbindungsbohrungen 45, 46 mit dem Ventilraum 32 verbunden, so dass im
Druckraum 44 der Druck p
V wie im Ventilraum 32 wirkt.
[0051] Außerdem weist der Ventilschließkörper 31 in diesem Ausführungsbeispiel einen Führungsabschnitt
49 auf, der sich von der Unterseite (Stirnseite) 47 aus in axialer Richtung erstreckt.
Ferner weist das Steuerventil 30 eine Ventilhülse 50 auf, in der der Ventilschließkörper
31 mit seinem Führungsabschnitt 49 axial geführt ist. An die Unterseite 47 des Ventilschließkörpers
31 grenzt ein Teilraum 51 an, der von dem Ventilraum 32, in dem der Druck p
V herrscht, durch die Ventilhülse 50 abgetrennt ist. Der Teilraum 51 ist über eine
Verbindung 52 mit dem druckentlasteten Raum 10 verbunden. Der druckentlastete Raum
10 ist ein Niederdruckraum 10, in dem ein deutlich niedrigerer Druck als im Ventilraum
32 herrscht, wenn der Dichtsitz zwischen dem Ventilschließkörper 31 und der Ventilsitzfläche
33 geschlossen ist.
[0052] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Betätigungskraft zum Öffnen des zwischen
dem Ventilschließkörper 31 und der Ventilsitzfläche 33 gebildeten Dichtsitzes reduziert
ist.
[0053] Je nach Ausgestaltung des Steuerventils 30 kann außerdem eine Fülldrossel 53 vorgesehen
sein, die beispielsweise als Bypass dient, um ein schnelleres Schließen der Düsennadel
14 zu ermöglichen. Hierbei kann über die Fülldrossel 43 der Druck vom Ventilraum 32
schneller erhöht werden. Gegebenenfalls kann es auch zu einer gegenläufigen Durchströmung
der Ablaufdrossel 35 kommen, bei der der Steuerraum 17 zumindest zeitweise nicht nur
über die Zulaufdrossel 20, sondern auch über die Ablaufdrossel 35 gefüllt wird, was
durch das Füllen des Steuerraums 32 über die Fülldrossel 53 ermöglicht ist.
[0054] Fig. 4 zeigt ein Brennstoffeinspritzventil 1 in einer auszugsweisen, schematischen
Schnittdarstellung entsprechend einem vierten Ausführungsbeispiel. In diesem Ausführungsbeispiel
weist der Ventilschließkörper 31 die durchgehende Bohrung 38 auf, in der das Kraftübertragungselement
37 axial geführt ist. Ferner ist die Übertragungseinrichtung 36 in diesem Ausführungsbeispiel
als hydraulische Übertragungseinrichtung 36 ausgestaltet. Der Aktor 6 betätigt den
Ventilschließkörper 31 zum Öffnen der Düsennadel 14 in diesem Ausführungsbeispiel
mittels der hydraulischen Übertragungseinrichtung 36. Hierbei kann eine Hubübersetzung
beziehungsweise Kraftübersetzung erfolgen.
[0055] Die hydraulische Übertragungseinrichtung 36 weist einen Kopplerraum 60, einen Kopplerkörper
61 und einen weiteren Kopplerkörper 62 auf, wobei die Kopplerkörper 61, 62 in einem
Kopplergehäuse 59 geführt sind. Hierbei betätigt der piezoelektrische Aktor 6 mechanisch
den weiteren Kopplerkörper 62. Der Hub des Aktors 6 bewirkt somit direkt einen Hub
des weiteren Kopplerkörpers 62. Die durch den Hub des weiteren Kopplerkörpers 62 erfolgende
Verdrängung des Brennstoffs im Kopplerraum 60 führt dann zu einer hydraulisch übertragenen
Bewegung des Kopplerkörpers 61. Hierbei begrenzt eine aktorseitige Stirnseite 77 des
Kopplerkörpers 61 den Kopplerraum 60. Der Kopplerkörper 61 wirkt wiederum auf den
Ventilschließkörper 31 ein.
[0056] Um die vom Druck p
V abhängige Kraft F auf den Aktor 6 zu übertragen, kann in diesem Fall nicht einfach
der Kopplerkörper 61 beaufschlagt werden, denn eine Beaufschlagung des Kopplerkörpers
61 mit dem Gleichanteil der Kraft F führt aufgrund einer funktionsmäßig erforderlichen
gedrosselten Leckage zu einem Leerdrücken des Kopplerraums 60, bis der Kopplerkörper
61 am weiteren Kopplerkörper 62 anliegt. Hierdurch wäre die Funktionsweise der hydraulischen
Übertragungseinrichtung 36 nicht mehr gewährleistet, da bei dieser Bewegung des Kopplerkörpers
61 auch der Kontakt zwischen der Anlagefläche 42 am Kopplerkörper 61 und dem hülsenförmigen
Fortsatz 41 des Ventilschließkörpers 31 gelöst wird. Für die Funktionsweise der Übertragungseinrichtung
36 ist es hingegen erforderlich, dass durch einen gewissen Druck des Brennstoffs im
Niederdruckraum 10 der Kopplerraum 60 mit Brennstoff gefüllt wird, bis der Kopplerkörper
61 an dem hülsenförmigen Fortsatz 41 des Ventilschließkörpers 31 anliegt, ohne jedoch
den Dichtsitz zwischen dem Ventilschließkörper 31 und der Ventilsitzfläche 33 zu öffnen.
Denn dann führt die Betätigung des Aktors 6 bereits am Hubanfang zum Öffnen des Dichtsitzes.
Ein Ausgleich von Toleranzen, temperaturbedingten Längenänderungen oder dergleichen
ist somit durch die Funktionsweise der hydraulischen Übertragungseinrichtung 36 gewährleistet.
[0057] In diesem Ausführungsbeispiel ist ein weiteres Kraftübertragungselement 63 vorgesehen,
das sich durch eine Durchgangsbohrung des Kopplerkörpers 61 erstreckt. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Durchgangsbohrung 64 als axiale Durchgangsbohrung 64 ausgestaltet. Ferner
verläuft die Durchgangsbohrung 64 zentriert durch den Kopplerkörper 61. Das weitere
Kraftübertragungselement 63 ist durchgehend entlang der Durchgangsbohrung 64 des Kopplerkörpers
61 geführt. Der Kopplerkörper 61 ist zwischen dem Kopplerraum 60 und dem Niederdruckraum
10 angeordnet. Somit erstreckt sich das weitere Kraftübertragungselement 63 einerseits
durch den Kopplerraum 60 und andererseits ist es bis zu dem Niederdruckraum 10 geführt.
Der weitere Kopplerkörper 62 weist eine an den Kopplerraum 60 angrenzende Seite 65
auf. Das weitere Kraftübertragungselement 63 weist eine Stirnseite 66 auf. Mit der
Stirnseite 66 liegt das weitere Kraftübertragungselement 63 an der Seite 65 des weiteren
Kopplerkörpers 62 an.
[0058] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Anlagefläche 42 als ventilschließkörperseitige
Stirnseite 42 des Kopplerkörpers 61 ausgestaltet. Im Bereich der ventilschließkörperseitigen
Stirnseite 42 des Kopplerkörpers 61 liegt das Kraftübertragungselement 37 mit seiner
Stirnseite 67 an einer Stirnseite 68 des weiteren Kraftübertragungselements 63 an.
Die Stirnseite 68 des weiteren Kraftübertragungselements 63 ist hierbei von der Stirnseite
66 abgewandt. Durch diese Ausgestaltung ist ein Toleranzausgleich, insbesondere ein
radialer Toleranzausgleich, ermöglicht. Dadurch wird eine Überbestimmung vermieden.
[0059] Aufgrund des Drucks p
V im Ventilraum 32 entsteht die Kraft F, die das Kraftübertragungselement 37 gegen
das weitere Kraftübertragungselement 63 beaufschlagt. Die Kraft F wird somit von dem
weiteren Kraftübertragungselement 63 an den weiteren Kopplerkörper 62 weitergeleitet.
Über den weiteren Kopplerkörper 62 wird die Kraft in den piezoelektrischen Aktor 6
eingeleitet. Somit kommt es auch in diesem Ausführungsbeispiel zu einer Vorspannung
des Aktors 6 mit der Kraft F. Somit ist die Kraft F, die von dem Druck p
V im Ventilraum 32 abhängt, durch eine mechanische Überbrückung der hydraulischen Übertragungseinrichtung
36 von dem Kraftübertragungselement 37 und dem weiteren Kraftübertragungselement 63
auf den Aktor 6 übertragbar.
[0060] Bei einer entsprechend abgewandelten Ausbildung des Brennstoffeinspritzventils 1
kann die Durchgangsbohrung 64 auch auf andere Weise ausgestaltet sein. Insbesondere
kann die Durchgangsbohrung 64 auch außermittig durch den Kopplerkörper 61 verlaufen.
Ferner kann die Durchgangsbohrung 64 auch nur auf einem Teil ihrer Länge als Führungsbohrung
ausgeführt sein. Hierbei wird auf geeignete Weise eine Abdichtung oder eine ausreichend
große Drosselwirkung gewährleistet, um den für die Funktionsweise der hydraulischen
Übertragungseinrichtung 36 erforderlichen Druckaufbau im Kopplerraum 60 zu ermöglichen.
Die Abdichtung entlang der Führung des weiteren Kraftübertragungselements 63 in der
Durchgangsbohrung 64 kann durch ein geringes Führungsspiel oder durch Dichtelemente
erfolgen.
[0061] Ferner sind die Stirnseiten 67, 68 des Kraftübertragungselements 37 und des weiteren
Kraftübertragungselements 63 so ausgestaltet, dass eine vorteilhafte Kraftübertragung
ermöglicht ist und zugleich ein gewisser Abstand zu der Anlagefläche 42 des Kopplerkörpers
61 beziehungsweise zu dem hülsenförmigen Fortsatz 41 gewährleistet ist, um ein Hängenbleiben
an dem Kopplerkörper 61 oder dem hülsenförmigen Fortsatz 41 zu verhindern. Somit wird
bei einer Axialbewegung die Kraft F vorteilhaft weitergeleitet, indem ein Kontakt
mit dem Kopplerkörper 61 oder dem hülsenförmigen Fortsatz 41 im Bereich der Stirnseiten
67, 68 vermieden ist. Somit wird eine gegenseitige Beeinflussung der hydraulischen
Übertragungseinrichtung 36 sowie der Überbrückung der hydraulischen Übertragungseinrichtung
36, die durch die Kraftübertragungselemente 37, 63 vermittelt ist, verhindert.
[0062] Fig. 5 zeigt das Brennstoffeinspritzventil 1 in einer auszugsweisen, schematischen
Schnittdarstellung entsprechend einem fünften Ausführungsbeispiel. In diesem Ausführungsbeispiel
weist das weitere Kraftübertragungselement 63 einen Abschnitt 69 mit größerem Durchmesser
und einem Abschnitt 70 mit kleinerem Durchmesser auf. Ferner ist die Durchgangsbohrung
64 als Stufenbohrung 64 ausgestaltet. Hierbei weist die Durchgangsbohrung 64 einen
erweiterten Führungsabschnitt 71, der sich zu der aktorseitigen Stirnseite 77 des
Kopplerkörpers 61 erstreckt, und einen Abschnitt 72 mit einem Durchmesser, der kleiner
als ein Durchmesser des erweiterten Führungsabschnitts 71 ist, auf. Im erweiterten
Führungsabschnitt 71 ist das weitere Kraftübertragungselement 63 an seinem Abschnitt
69 dichtend geführt. Im Abschnitt 72 der Durchgangsbohrung 64 ist ein Ringspalt 73
zwischen dem Abschnitt 70 des weiteren Kraftübertragungselements 63 und dem Abschnitt
72 der Durchgangsbohrung 64 gebildet. Die Abdichtung des Kopplerraums 60 gegenüber
dem Niederdruckraum 10 erfolgt somit im Bereich des erweiterten Führungsabschnitts
71 der Durchgangsbohrung 64. Die Durchgangsbohrung 64 fungiert somit in diesem Ausführungsbeispiel
nur im Führungsabschnitt 71 als Führung.
[0063] Bei einer abgewandelten Ausgestaltung ist es auch denkbar, dass das weitere Kraftübertragungselement
63 auf einem oder mehreren Abschnitten der durchgehenden Bohrung 38 des Ventilschließkörpers
31 geführt ist.
[0064] Fig. 6 zeigt ein Diagramm zur Erläuterung der Funktionsweise des Brennstoffeinspritzventils
1 entsprechend einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung. Hierbei ist an der Ordinate
ein Signal, insbesondere ein Spannungssignal U, angetragen, das eine Aktorspannung
am piezoelektrischen Aktor 6 beschreibt. An der Abszisse ist die Zeit angetragen.
Die Steuereinheit 11 kann die Aktorspannung 6 erfassen. Ferner kann zur Betätigung
des Brennstoffeinspritzventils 1 eine geeignete Spannung an den piezoelektrischen
Aktor 6 angelegt werden. Zum Zeitpunkt t
1 wird der Aktor 6 mit einer Betätigungsspannung beaufschlagt. Diese Beaufschlagung
endet zum Zeitpunkt t
2. Das Signal ist hierbei sehr groß, was durch Pfeile 74, 75 veranschaulicht ist. Der
zwischen den Zeitpunkten t
1 und t
2 erfolgende Spannungsausschlag ist daher nur andeutungsweise dargestellt. Nach dem
Zeitpunkt t
2 kommt es zum Schließen der Düsennadel 14. Im Verlauf dieses Schließens tritt ein
charakteristisches Muster 76 im Signalverlauf U(t) auf. Denn beim Schließen der Düsennadel
14 kommt es zu einer typischen, durch das Düsennadelschließen angeregten Schwingung
76. Diese Schwingung 76 folgt auf das Schließen der Düsennadel 14, so dass das Ende
der Einspritzung auf den Zeitpunkt t
3 bestimmt werden kann. Denn ab dem Zeitpunkt t
3 tritt die Schwingung in Form des charakteristischen Musters 76 auf. Zwischen den
Zeitpunkten t
2 und t
3 nimmt die Schwingung zunächst ab, wie es beispielsweise einer typischen Dämpfung
entspricht, während nach dem Zeitpunkt t
3 erneut eine Schwingung mit nun größerer Amplitude auftritt. Somit handelt es sich
bei der durch das Muster 76 charakterisierten Schwingung um eine zusätzliche, angeregte
Schwingung, deren Ursache das Nadelschließen ist.
[0065] Durch die Beaufschlagung des Aktors 6 mit der Kraft F wird eine Abschwächung der
Schwingung 76 im Übertragungsweg vom Dichtsitz zwischen der Düsennadel 14 und der
Ventilsitzfläche 15 zum Aktor 6 verringert. Insbesondere wird nicht nur ein schmales
Frequenzband aus dem Ventilraumdrucksignal ausgekoppelt und auf den Aktor übertragen,
sondern es wird ein breites Frequenzband inklusive des Gleichanteils des Ventilraumdrucks
in eine auf den Aktor wirkende Vorspannkraft umgesetzt. Der Zeitpunkt t
3, der das Ende der Einspritzung angibt, kann somit aus dem Signal U(t) der Aktorspannung
des piezoelektrischen Aktors 6 deutlich erkannt werden.
[0066] Somit kann bei den Brennstoffeinspritzventilen 1 entsprechend den beschriebenen Ausführungsbeispielen
in vorteilhafter Weise eine Spritzendeerkennung realisiert werden. Das Brennstoffeinspritzventil
1 kann somit insbesondere beim Einsatz eines piezoelektrischen Aktors 6 so ausgestaltet
werden, dass eine gezielte Eignung zur Erkennung eines Endes eines Einspritzvorgangs,
wie es in der Fig. 6 durch den Zeitpunkt t
3 veranschaulicht ist, besteht.
[0067] Fig. 7 zeigt den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
1 in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem sechsten
Ausführungsbeispiel im Neuzustand vor einer erstmaligen Druckbeaufschlagung. In diesem
Ausführungsbeispiel weist das Steuerventil 30 einen Ventilschließkörper 31 mit einer
axialen, durchgehenden Bohrung 38 auf. In die durchgehende Bohrung 38 ist das Kraftübertragungselement
37 eingebracht. Das Kraftübertragungselement 37 ist in diesem Ausführungsbeispiel
aus einem Werkstoff gebildet, der auf einem brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff
basiert. Das Kraftübertragungselement 37 ist hierbei im Neuzustand zylinderförmig
ausgestaltet. Die durchgehende Bohrung 38 ist in diesem Ausführungsbeispiel hingegen
nicht exakt zylinderförmig ausgestaltet. Denn im Bereich der Kraftübertragung auf
die Anlagefläche 42 der Übertragungseinrichtung 36 ist zwischen einer Innenwand 80
der durchgehenden Bohrung 43 und dem zylinderförmigen Kraftübertragungselement 37
ein Ringspalt 81 gebildet. Ferner kann auch eine weitere Stirnseite 67 des Kraftübertragungselements
37, die von der im Betrieb druckbeaufschlagten Stirnseite 39 des Kraftübertragungselements
37 abgewandt ist, im Neuzustand ein geringfügiger Abstand des Kraftübertragungselements
37 zu der Anlagefläche 42 der Übertragungseinrichtung 36 bestehen und/oder die weitere
Stirnseite 82 nicht exakt plan ausgestaltet sein.
[0068] Dann wird der Druck p
V im Ventilraum 32 bei der Inbetriebnahme aufgebaut, so dass das Steuerventil 30 zum
ersten Mal mit dem Druck p
V beaufschlagt wird. Der sich dadurch ergebende Einfluss auf das Kraftübertragungselement
37, insbesondere den elastischen Kunststoff des Kraftübertragungselements 37, ist
anhand der Fig. 8 nachfolgend näher beschrieben.
[0069] Fig. 8 zeigt den in Fig. 7 dargestellten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
1 entsprechend dem sechsten Ausführungsbeispiel im Zustand mit Druckbeaufschlagung.
Durch die Druckbeaufschlagung der Stirnseite 39 des Kraftübertragungselements 37 wird
die axiale Kraft F erzeugt. Durch die entstehende axiale Kraft F auf das Kraftübertragungselement
37 verformt sich dieses elastisch, wobei es sich in Längsrichtung verkürzt und in
radialer Richtung ausdehnt. Bei hoher Druckbeaufschlagung ist auch eine teilweise
plastische Deformation des Kraftübertragungselements 37 möglich und zulässig. Dadurch
werden bestehende Hohlräume zwischen dem Kraftübertragungselement 37 und der Innenwand
80 der Bohrung 38 und zwischen dem Kraftübertragungselement 37 und der Anlagefläche
42 der Übertragungseinrichtung 36 vollständig ausgefüllt. Beispielsweise wird der
Ringspalt 81 durch die Verformung des Kraftübertragungselements 37 aufgefüllt, so
dass dieser zumindest für die Dauer der Druckbeaufschlagung verschwindet. Somit legt
sich das Kraftübertragungselement 37 gleichmäßig an die Innenwand 80 der durchgehenden
Bohrung 38 an.
[0070] Bei der Beaufschlagung des Kraftübertragungselements 37 mit der axialen Kraft F legt
sich dieses somit aufgrund seiner Querdehnung formschlüssig an die Innenwand 80 der
Bohrung 38 des Ventilschließkörpers 31 an und dichtet diese vollständig ab. Dadurch
sinken auch die Anforderungen an die Genauigkeit der Ausgestaltung der Bohrung 38
des Ventilschließkörpers 31 des Steuerventils 30 sowie an die Genauigkeit der Außenkontur
des Kraftübertragungselements 37 erheblich. Somit kann auf diese Weise eine besonders
einfache Ausführungsform mit dem Kraftübertragungselement 37 aus dem brennstoffbeständigen,
elastischen Kunststoff realisiert werden.
[0071] Als brennstoffbeständiger, elastischer Kunststoff kann in vorteilhafter Weise ein
Thermoplast oder ein Elastomer zum Einsatz kommen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
als elastischer Kunststoff ein Silikon zum Einsatz kommt. Das Kraftübertragungselement
37 ist ganz oder teilweise aus dem Werkstoff gebildet, der auf dem brennstoffbeständigen,
elastischen Kunststoff basiert.
[0072] Um das Entstehen eines abgeschlossenen Druckraums zwischen dem Kraftübertragungselement
37 und der Anlagefläche 42 der Übertragungseinrichtung 36 zum Aktor 6 zu vermeiden,
ist die Kontaktfläche bzw. Kontaktlinie zwischen der weiteren Stirnseite 67 des Kraftübertragungselements
37 und der Anlagefläche 42 vorzugsweise nicht geschlossen umlaufend, sondern unterbrochen
ausgeführt. Dies kann zum Beispiel durch kleine Nuten oder Kerben in zumindest einer
der beiden Flächen, das heißt an der Stirnseite 39 und/oder an der Anlagefläche 42,
realisiert sein. Dies birgt im konkreten Anwendungsfall aber gegebenenfalls die Gefahr,
dass das Kraftübertragungselement 37 bei hoher Belastung durch solche Nuten oder Kerben
extrudiert und so letztendlich beschädigt oder zerstört werden kann. Um dies zu vermeiden,
kann ein formstabiles Dichtelement 83 oberhalb des Kraftübertragungselements 37 in
die Bohrung 38 eingebracht werden, wie es anhand der Figuren 9 und 10 näher beschrieben
ist. Zusätzlich oder alternativ kann zur Vermeidung einer Extrusion des Kraftübertragungselements
37 infolge der hohen axialen Kraft an seiner Abstützstelle an seiner weiteren Stirnseite
67 auch eine Verstärkung des Werkstoffs, der auf dem elastischen Kunststoff basiert,
durch Verstärkungselemente aus höherfesten Materialien vorgesehen sein. Hierfür weist
der Werkstoff, der auf dem brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff basiert,
Verstärkungselemente auf, wobei der Kunststoff durch die Verstärkungselemente verstärkt
ist. Für die Verstärkungselemente können Glasfasern, Carbonfasern oder Metallpartikel
sowie geeignete Mischungen aus solchen Fasern und/oder Partikeln zum Einsatz kommen.
[0073] Fig. 9 zeigt den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
1 in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem siebten
Ausführungsbeispiel der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel ist zwischen der
weiteren Stirnseite 67 des Kraftübertragungselements 37 und der Anlagefläche 42 der
Übertragungseinrichtung 36 das formstabile Dichtelement 83 angeordnet. Hierbei weist
die weitere Stirnseite 67 eine an die Oberfläche 84 des Dichtelements 83 angepasste
Ausgestaltung auf. In diesem Ausführungsbeispiel ist die weitere Stirnseite 67 teilkugelförmig
und konkav ausgestaltet. Hierdurch kann das Dichtelement 83 teilweise in das Kraftübertragungselement
37 eingesetzt werden, wobei es an der weiteren Stirnseite 67 anliegt.
[0074] Das formstabile Dichtelement 83 ist vorzugsweise aus Metall hergestellt und weist
zu der Innenwand 80 der Bohrung 38, in die es zumindest teilweise eingesetzt ist,
ein Führungsspiel auf. Das Führungsspiel ist einerseits groß genug, um eine einfache
Fertigung der durchgehenden Bohrung 38 des Ventilschließkörpers 31 sowie des formstabilen
Dichtelements 83 zu gewährleisten, und ist andererseits klein genug, um ein Extrudieren
des Kraftübertragungselements 37 durch den Führungsspalt sicher zu verhindern. Beispielsweise
kann das Führungsspiel des Dichtelements 83 in der Bohrung 38 in der Größenordnung
von 10 µm liegen. Um die Obergrenze für dieses Führungsspiel zu erhöhen und um die
Robustheit des Steuerventils 30 zu verbessern, kann der Werkstoff für das Kraftübertragungselement
37, der auf dem elastischen Kunststoff basiert, durch die genannten Verstärkungselemente
stabilisiert werden. Hierfür kommen beispielsweise Glasfasern, Carbonfasern oder Metallpartikel
infrage.
[0075] Das formstabile Dichtelement 83 ist in diesem Ausführungsbeispiel als kugelförmiges
Dichtelement ausgeführt. Bei einer abgewandelten Ausgestaltung kann das formstabile
Dichtelement 83 auch als zylindrisches Dichtelement 83 ausgeführt sein. Ferner sind
auch andere Abwandlungen bezüglich der Ausgestaltung des Dichtelements 83 möglich.
Die weitere Stirnseite 67 des Kraftübertragungselements 37 kann hierbei an die Oberfläche
84 des Dichtelements 83 in seiner jeweiligen Ausgestaltung angepasst sein.
[0076] Fig. 10 zeigt ein Brennstoffeinspritzventil 1 in einer auszugsweisen, schematischen
Schnittdarstellung entsprechend einem achten Ausführungsbeispiel der Erfindung. In
diesem Ausführungsbeispiel ist das Steuerventil 30 über eine als hydraulischer Koppler
36 ausgestaltete Übertragungseinrichtung 36 mit dem piezoelektrischen Aktor 6 verbunden.
Der hydraulische Koppler 36 wirkt hierbei als Hochpass und kann somit keine stationären
Kräfte übertragen. Daher wird die Kraft F in diesem Ausführungsbeispiel über das weitere
Kraftübertragungselement 63 auf den weiteren Kopplerkörper 62 übertragen. Das Grundprinzip
entspricht hierbei dem vierten Ausführungsbeispiel, das anhand der Fig. 4 beschrieben
ist, beziehungsweise dem fünften Ausführungsbeispiel, das anhand der Fig. 5 beschrieben
ist. Da das Kraftübertragungselement 37 in dem nun anhand der Fig. 10 beschriebenen
achten Ausführungsbeispiel zumindest teilweise aus dem Werkstoff gebildet ist, der
auf dem brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff basiert, kann es bei einer prinzipiell
möglichen Ausgestaltung, bei der das Kraftübertragungselement 37 direkt auf das weitere
Kraftübertragungselement 63 einwirkt, an der Kontaktstelle zwischen dem Kraftübertragungselement
37 und dem weiteren Kraftübertragungselement 63 im jeweiligen Anwendungsfall zu einem
Extrudieren des Kraftübertragungselements 37 kommen. In solchen Anwendungsfällen,
in denen eine Gefahr besteht, dass das Kraftübertragungselement 37 bei direkter Übertragung
auf das weitere Kraftübertragungselement 63 extrudiert, ist zusätzlich das formstabile
Dichtelement 83 vorgesehen, wie es in der Fig. 10 dargestellt ist.
[0077] Das formstabile Dichtelement 83 ist hierbei zwischen dem Kraftübertragungselement
37 und dem weiteren Kraftübertragungselement 63 angeordnet. Somit wird verhindert,
dass das Kraftübertragungselement 37 an der Kontaktstelle zu dem weiteren Kraftübertragungselement
63 extrudiert. Somit kann der mögliche Anwendungsbereich vergrößert werden.
[0078] Somit kann das Kraftübertragungselement 37 in vorteilhafter Weise zumindest teilweise
aus einem Werkstoff gebildet sein, der auf einem brennstoffbeständigen, elastischen
Kunststoff basiert. Bei einer abgewandelten Ausgestaltung kann es hierbei auch besonders
vorteilhaft sein, das Kraftübertragungselement 37 nicht separat zu fertigen und in
die Bohrung 38 des Ventilschließkörpers 31 einzufügen, sondern direkt in die durchgehende
Bohrung 38 des Ventilschließkörpers 31 einzuspritzen. Bei einer Ausgestaltung, bei
der ein formstabiles Dichtelement 83 vorgesehen ist, kann das formstabile Dichtelement
83 bereits in die Bohrung 38 eingelegt werden, bevor der Werkstoff für das Kraftübertragungselement
37 in die Bohrung 38 eingespritzt wird. Auf diese Weise kann sehr einfach der fertige
Ventilschließkörper 31 mit dem Kraftübertragungselement 37 und dem formstabilen Dichtelement
83 hergestellt werden.
[0079] Somit sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Steuerventils 30 möglich, bei denen das
formstabile Dichtelement 83 an der weiteren Stirnseite 67 des Kraftübertragungselements
37 anliegt, wobei das Kraftübertragungselement 37 die Kraft F über das Dichtelement
83 zumindest mittelbar auf den Aktor 6 überträgt.
[0080] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen
von luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen, mit einem Aktor (6) und
einem Steuerventil (30), wobei ein Ventilschließkörper (31) des Steuerventils (30)
zumindest mittelbar von dem Aktor (6) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kraftübertragungselement (37) vorgesehen ist, dass das Kraftübertragungselement
(37) zumindest abschnittsweise in dem Ventilschließkörper (31) angeordnet ist, dass
der Ventilschließkörper (31) so ausgestaltet ist, dass eine Stirnseite (39) des Kraftübertragungselements
(37) von einem Druck (pV) in einem Ventilraum (32) des Steuerventils (30) beaufschlagbar ist, und dass das
Kraftübertragungselement (37) eine Kraft (F), die sich aus der Beaufschlagung der
Stirnseite (31) des Kraftübertragungselements (37) mit dem Druck (pV) im Ventilraum (32) ergibt, zumindest mittelbar auf den Aktor (6) überträgt.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor (6) den Ventilschließkörper (31) mittels einer mechanischen Übertragungseinrichtung
(36) betätigt und dass das Kraftübertragungselement (37) die Kraft (F) mittels der
mechanischen Übertragungseinrichtung (36) auf den Aktor (6) überträgt und/oder dass
der Aktor (6) als piezoelektrischer Aktor (6) ausgebildet ist.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor (6) den Ventilschließkörper (31) mittels einer hydraulischen Übertragungseinrichtung
(36) betätigt und dass die Kraft (F) durch eine mechanische Überbrückung der hydraulischen
Übertragungseinrichtung (36) von zumindest dem Kraftübertragungselement (37) auf den
Aktor (6) übertragbar ist und/oder dass der Aktor (6) als piezoelektrischer Aktor
(6) ausgebildet ist.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hydraulische Übertragungseinrichtung (36) einen Kopplerraum (60) und einen Kopplerkörper
(61) aufweist, dass ein Niederdruckraum (10) vorgesehen ist, dass zwischen dem Niederdruckraum
(10) und dem Ventilraum (32) ein von dem Ventilschließkörper (31) gebildeter Dichtsitz
vorgesehen ist, dass eine aktorseitige Stirnseite (77) des Kopplerkörpers (61) den
Kopplerraum (60) begrenzt, dass eine ventilschließkörperseitige Stirnseite (42) des
Kopplerkörpers (61) an dem Ventilschließkörper 31 anliegt und dass das Kraftübertragungselement
(37) und/oder zumindest ein weiteres Kraftübertragungselement (63) durch den Kopplerkörper
(61) geführt sind.
5. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kopplerkörper (61) eine Durchgangsbohrung (64) aufweist und dass das zumindest
eine weitere Kraftübertragungselement (63) zumindest im Wesentlichen durchgehend entlang
der Durchgangsbohrung (64) des Kopplerkörpers (61) geführt ist.
6. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kopplerkörper (61) eine Durchgangsbohrung (64), die sich durch den Kopplerkörper
(61) erstreckt, aufweist, dass das zumindest eine weitere Kraftübertragungselement
(63) in einem erweiterten Führungsabschnitt (71) der Durchgangsbohrung (64) des Kopplerkörpers
(61) geführt ist und dass sich der erweiterte Führungsabschnitt (71) der Durchgangsbohrung
(64) zu der aktorseitigen Stirnseite (77) des Kopplerkörpers (61) erstreckt.
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftübertragungselement (37) im Bereich der ventilschließkörperseitigen Stirnseite
(42) des Kopplerkörpers (61) an dem weiteren Kraftübertragungselement (63) anliegt.
8. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilschließkörper (31) eine durchgehende Bohrung (38) aufweist, in der das
Kraftübertragungselement (37) geführt ist.
9. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilschließkörper (31) eine Sacklochbohrung (43) aufweist, in der das Kraftübertragungselement
(37) geführt ist, dass die Stirnseite (31) des Kraftübertragungselements (37) in der
Sacklochbohrung (43) einen Druckraum (44) begrenzt und dass der Ventilschließkörper
(31) zumindest eine seitliche Verbindungsbohrung (45, 46) aufweist, die den Druckraum
(44) mit dem Ventilraum (32) verbindet.
10. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Niederdruckraum (10) vorgesehen ist, dass zwischen dem Niederdruckraum (10) und
dem Ventilraum (32) ein von dem Ventilschließkörper (31) gebildeter Dichtsitz vorgesehen
ist und dass eine von dem Niederdruckraum (10) abgewandte Stirnseite (47) des Ventilschließkörpers
(31) in einer Ventilhülse (50), in der der Ventilschließkörper (31) geführt ist, einen
druckentlasteten Teilraum (51) von dem Ventilraum (32) abtrennt.
11. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftübertragungselement (37) zumindest teilweise aus einem Werkstoff gebildet
ist, der auf einem brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff basiert.
12. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Werkstoff, der auf dem brennstoffbeständigen, elastischen Kunststoff basiert,
Verstärkungselemente aufweist und dass der Kunststoff durch die Verstärkungselemente
verstärkt ist.
13. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungselemente zumindest teilweise als Glasfasern und/oder zumindest teilweise
als Carbonfasern und/oder zumindest teilweise als Metallpartikel ausgestaltet sind.
14. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftübertragungselement (37) zumindest teilweise in eine Bohrung (38) des Ventilschließkörpers
(31) eingefügt ist und dass sich das Kraftübertragungselement (37) bei der Beaufschlagung
der Stirnseite (31) des Kraftübertragungselements (37) mit dem Druck (pV) im Ventilraum (32) formschlüssig an eine Innenwand (80) der Bohrung (38) anlegt.
15. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein formstabiles Dichtelement (83) zumindest teilweise in dem Ventilschließkörper
(31) angeordnet ist, dass das Dichtelement (83) an einer weiteren Stirnseite (67)
des Kraftübertragungselements (37), die von der Stirnseite (39) des Kraftübertragungselements
(37) abgewandt ist, anliegt und dass das Kraftübertragungselement (37) die Kraft (F)
über das Dichtelement (83) zumindest mittelbar auf den Aktor (6) überträgt.