[0001] Die Erfindung betrifft ein Messsystem zur optischen Beurteilung eines stabförmigen
Artikels der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend eine Handhabungsvorrichtung,
die zur queraxialen Förderung eines in mindestens einer Aufnahme aufgenommenen stabförmigen
Artikels eingerichtet ist, und eine Kamera zur stirnseitigen Inspektion eines in der
Handhabungsvorrichtung aufgenommenen stabförmigen Artikels.
[0002] EP 1 099 388 A2 offenbart eine Vorrichtung zur offline-Prüfung von Zigaretten mit einer rotierbaren
Trommel, die umfangsseitig Mulden zur Aufnahme und queraxialen Förderung von Zigarette
aufweist. An einer Stirnseite der Trommel ist eine Tabakdetektionsvorrichtung für
das Brandende der Zigaretten mit einer IR-Strahlungsquelle und vier um 90° versetzten
IR-Detektoren vorgesehen.
[0003] EP 0 704 172 B1 offenbart eine optische Messvorrichtung mit einer Kamera zur Prüfung des stirnseitigen
Filterendes einer Filterzigarette insbesondere während des Transports auf einer Muldentrommel
einer Filteransetzmaschine.
[0004] Bei der Qualitätsbeurteilung von stabförmigen Artikeln der Tabak verarbeitenden Industrie
bestehen ständige Anforderungen dahingehend, eine objektive, reproduzierbare Messung
mit einer möglichst hohen Messgenauigkeit zu erreichen, um eine möglichst zuverlässige
und aussagekräftige Beurteilung der Qualität der stabförmigen Artikel zu ermöglichen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Messsystem bereitzustellen, das
eine objektive, reproduzierbare und genaue Beurteilung der Produktqualität ermöglicht.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Mittels
der erfindungsgemäßen Schneideinrichtung kann eine zu inspizierende Schnittfläche
des stabförmigen Artikels mit hoher Qualität erzeugt werden, was eine hohe Beurteilungsgenauigkeit
ermöglicht. Die Qualität der erfindungsgemäß erzeugten Schnittfläche ist unabhängig
von einer vorhergehenden Bearbeitung des Artikels, beispielsweise unabhängig vom Verschleißzustand
eines Messers in einer vorgeordneten Filterstabherstellmaschine, was eine objektive
und reproduzierbare Beurteilung ermöglicht. Die Erzeugung der Schnittfläche erfolgt
erfindungsgemäß infolge der Förderung in der Handhabungsvorrichtung. Die Handhabungsvorrichtung
wird somit sowohl zur Präsentation der zu untersuchenden Stirnfläche des stabförmigen
Artikels vor der Kamera, als auch zur Erzeugung der zu inspizierenden Schnittfläche
verwendet. Zusätzliche Handhabungsmittel für den stabförmigen Artikel sind daher entbehrlich.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Handhabungsvorrichtung eine rotierbare
Trommel. Andere Handhabungsvorrichtungen sind aber nicht ausgeschlossen, beispielsweise
Linearförderer mit einem endlos umlaufenden oder sich hin und her bewegenden Fördermittel.
[0008] Vorzugsweise weist die Handhabungsvorrichtung eine Mehrzahl von Aufnahmen mit unterschiedlichen
Querschnittsabmessungen auf. Auf diese Weise können unterschiedliche Produktformate
ohne weitere Maßnahmen, insbesondere ohne den aufwändigen Austausch von Formatteilen,
gehandhabt werden, indem die Handhabungsvorrichtung für jedes zu untersuchende Format
auf die jeweils geeignete Aufnahme eingestellt wird.
[0009] Bevorzugt ist die Handhabungsvorrichtung geneigt angeordnet. Dies hat den Vorteil,
dass der stabförmige Artikel mit seiner von der zu untersuchenden Seite abgewandten
Stirnseite an einem Anschlag schwerkraftbedingt anliegen kann, wodurch die axiale
Position des stabförmigen Artikels während des Schnitts und während der Messung genau
definiert ist.
[0010] Vorzugsweise umfasst die Schneideinrichtung ein Kreismesser, womit eine besonders
hohe Qualität der Schnittfläche erreicht werden kann.
[0011] Zweckmäßigerweise ist das Messsystem ein offline-Messsystem, da die untersuchten
Artikel aufgrund des erfindungsgemäß erzeugten Schnitts ohnehin nicht weiterverarbeitet
werden können.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Messsystem an einer Förderstrecke
für stabförmige Artikel angeordnet und weist vorzugsweise ein Transportmittel zum
Transportieren eines aus einer Förderstrecke entnommenen stabförmigen Artikels zu
der Handhabungsvorrichtung auf. In dieser Ausführungsform kann die Qualität stabförmiger
Artikel in oder nach der Produktion bestimmt werden, um beispielsweise Qualitätsmängel
anzeigen zu können und/oder es einem Bediener zu ermöglichen, in den Produktionsprozess
einzugreifen. In einer anderen Ausführungsform kann das Messsystem als separate, nicht
mit einem Förderstrom verbundene Einheit, beispielsweise als eigenständiges Messgerät
bzw. als Laborgerät, ausgeführt sein. In dieser Ausführungsform umfasst das Messsystem
vorteilhaft ein Reservoir, aus dem die stabförmigen Artikel der Trommel beispielsweise
schwerkraftbedingt zugeführt werden.
[0013] Eine bevorzugte Anwendung der Erfindung betrifft die stirnseitige Untersuchung von
Channel Ventilated bzw. CV-Filtern, die an ihrem Umfang zwischen dem Filtermaterial
und dem Umhüllungsstreifen sich axial erstreckende Belüftungskanäle aufweisen. Eine
Vielzahl weiterer Anwendungen ist denkbar, beispielsweise die Auswertung der Lage
eines Fadens in einem Filterstab, der Lage oder Form eines koaxialen Filters oder
die Form des Hohlraums eines Hollow-Filters. Alternativ oder zusätzlich können Filterparameter
wie Durchmesser oder Ovalität gemessen werden.
[0014] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein an einem Filterstab-Massenstrom angeordnetes Messsystem in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht eines an einem Filterstab-Massenstrom angeordneten
Messsystems;
- Fig. 3 bis 12:
- weitere Ansichten des Messsystems aus unterschiedlichen Perspektiven.
[0015] Das Messsystem 10 umfasst eine mittels eines Antriebs 11, insbesondere eines Elektromotors,
angetriebene Handhabungsvorrichtung, nämlich eine rotierbare Trommel 12 zur Förderung
und Handhabung stabförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere
Filterstäbe, Multisegmentfilterstäbe, Filterzigaretten oder Teile davon. Die Trommel
12 ist vorzugsweise zylindrisch geformt und weist an ihrem Außenumfang bzw. ihrer
Mantelseite mindestens eine, vorteilhaft eine Mehrzahl, hier beispielsweise neun Aufnahmen,
insbesondere Mulden 14 auf, siehe insbesondere Figuren 6, 7. Die Mulden 14 sind vorzugsweise
parallel zur Drehachse orientiert. Jede Mulde 14 ist zur Aufnahme jeweils eines stabförmigen,
zu untersuchenden Artikels entlang seiner Längsrichtung eingerichtet.
[0016] Die Mulden 14 weisen vorzugsweise unterschiedliche Durchmesser auf, die an eine entsprechende
Mehrzahl unterschiedlicher Formate bzw. Formatbereiche des stabförmigen Artikels angepasst
sind. Im vorliegenden Beispiel ist, siehe Figur 7, die mit "1" bezeichnete Mulde für
Artikeldurchmesser im Bereich 6,6 mm bis 6,8 mm, die mit "2" bezeichnete Mulde für
Artikeldurchmesser im Bereich >6,8 mm bis 7,0 mm, usw., schließlich die mit "9" bezeichnete
Mulde für Artikeldurchmesser im Bereich >8,7 mm bis 9,1 mm vorgesehen. Selbstverständlich
können alternativ weniger oder mehr als neun Mulden 14 vorgesehen und/oder den Mulden
14 andere Durchmesserbereiche zugeordnet sein.
[0017] In einer rotationsfesten Zuführposition Z in Bezug auf die Trommel 12, hier am unteren
Ende der Trommel 12 bzw. bei 6 Uhr (siehe Figur 7), wird ein zu untersuchender Artikel
über eine Zuführeinrichtung 15 in die entsprechende Mulde 14 der Trommel 12 eingeführt.
Die Trommel 12 wird zuvor gedreht, bis sich die passende Mulde 14 in der Zuführposition
Z befindet. Im Beispiel der Figur 3 wird etwa die Mulde 14 Nummer 5 in die Zuführposition
Z gedreht, wenn ein Filterstab mit einem Durchmesser im Bereich >7,4 mm bis 7,7 mm
inspiziert werden soll. Die Zuführeinrichtung 15 wird später noch genauer erläutert.
[0018] Die Rotationsachse der Trommel 12 ist vorteilhaft um einen geeigneten Winkel von
vorzugsweise mindestens 30°, beispielsweise 45° geneigt angeordnet. Dies hat den Vorteil,
dass der stabförmige Artikel mit seiner von der zu untersuchenden Seite abgewandten
Stirnseite an einem Anschlag 16 schwerkraftbedingt anliegen kann, wodurch die axiale
Position des stabförmigen Artikels während des Schnitts und während der Messung genau
definiert ist. Der Anschlag 16, der am besten in Figur 9 zu sehen ist, ist vorzugsweise
mindestens teilringförmig und erstreckt sich um den Umfang der Trommel 12 vorteilhaft
mindestens von der Zuführposition Z bis zu der durch die Kamera 13 definierten Messposition
M (siehe Figur 7), so dass die axiale Position des stabförmigen Artikels während des
Schnitts und der Messung exakt definiert ist. Das den Anschlag 16 ausbildende Anschlagbauteil
17 ist rotationsfest montiert und vorteilhaft vollständig ringförmig.
[0019] Das Anschlagbauteil 17 und somit der Anschlag 16 sind vorzugsweise in Axialrichtung
der Trommel 12 verschiebbar, um eine Anpassung an unterschiedliche Längen der zu untersuchenden
stabförmigen Artikel zu ermöglichen und/oder um die axiale Schnittposition einstellen
zu können. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Anschlagbauteil 17 manuell
entlang einer axialen Führung 19 verschiebbar und weist zu diesem Zweck ein manuelles
Verstellmittel 18 auf. Die axiale Verschiebung des Anschlagbauteils 17 kann alternativ
beispielsweise elektrisch gesteuert erfolgen. Andere Arten der axialen Anpassung sind
denkbar, beispielsweise mittels eines Satzes auswechselbarer Anschlagbauteile mit
unterschiedlichen Axialabmessungen.
[0020] Das Messsystem 10 umfasst eine insbesondere mittels eines Elektromotors 22 angetriebene
Schneideinrichtung 21, die am besten in Figur 7 zu sehen ist, wo ein die Schneideinrichtung
21 verdeckendes Gehäuseteil abgenommen ist. Die Schneideinrichtung 21 umfasst ein
Messer, das vorteilhaft als Kreismesser 23 ausgebildet ist. Die Schneideinrichtung
21 ist der Trommel 12 zugeordnet, d.h. rotationsfest in einer Wirkbeziehung zu der
Trommel 12 angeordnet, so dass das rotierende Messer 23 einen stirnseitigen Abschnitt
eines zu untersuchenden stabförmigen Artikels abschneidet, der in einer Mulde 14 der
Trommel 12 aufgenommen ist, wenn die Mulde 14 mit dem stabförmigen Artikel infolge
Rotation der Trommel 12 eine rotationsfeste Schnittposition S überstreicht, die hier
beispielsweise bei 3 Uhr aus der Richtung der Kamera betrachtet angeordnet ist. Durch
das Abschneiden des stirnseitigen Abschnitts des zu untersuchenden stabförmigen Artikels
wird eine hochqualitative zu inspizierende Schnittfläche des stabförmigen Artikels
erzeugt.
[0021] Das Messer 23 greift vorteilhaft in einen umfangsseitig an der Trommel 12 vorgesehenen,
umlaufenden Schlitz 24 ein (siehe Figur 6), der in geringem axialem Abstand zu einer
messseitigen Stirnfläche der Trommel 12 angeordnet ist. Auf diese Weise ist die axiale
Schnittposition exakt definiert und es wird eine hohe Schnittqualität erreicht, da
der zu schneidende Filterstab während des Schnitts auf beiden Seiten der Schnittebene
abgestützt wird.
[0022] Das Messsystem 10 umfasst eine Kamera 13, die der Trommel 12 zugeordnet, d.h. rotationsfest
in einer Messbeziehung zu der Trommel 12 angeordnet ist, so dass die Kamera 13 ein
Bild von der mittels der Schneideinrichtung 21 erzeugten Schnittfläche eines stabförmigen
Artikels, der in einer Mulde 14 der Trommel 12 aufgenommen ist, aufnehmen kann, wenn
diese Mulde 14 mit dem stabförmigen Artikel sich in einer rotationsfesten Messposition
M befindet, hier beispielsweise auf 10 Uhr. In der Messposition befindet sich die
Stirnseite des zu untersuchenden Artikels demnach im Blickfeld der Kamera 13. Dies
ist in Figur 8 dargestellt.
[0023] Der Anschlag 16 erhebt sich kontinuierlich von der Schnittposition S zu der Messposition
M hin in Richtung zu der Kamera 13, wodurch ein schraubenförmiger Anschlagbereich
33 zwischen der Schnittposition S und der Messposition M gebildet wird. Die Bedeutung
des schraubenförmigen Anschlagbereichs 33 wird später erläutert.
[0024] Um ein Herausfallen des stabförmigen Artikels aus der Trommel 12 bzw. der Mulde 14
zu verhindern, sind vorteilhaft Führungsmittel 25, 26 vorgesehen, die die Trommel
12 an ihrer Mantelseite kreisbogenförmig umgeben. Die Führungsmittel 25, 26 bestehen
beispielsweise jeweils aus einem Paar von axial beabstandeten, kreisbogenförmigen
Platten. Andere Ausführungen sind möglich. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
ein die Schnittposition S überdeckendes Führungsmittel 25 und ein die Messposition
M überdeckendes Führungsmittel 26 vorgesehen. Der Abstand des Führungsmittels 25 von
der Trommel 12 verringert sich von beiden Seiten zu der Schnittposition S hin, d.h.
der Abstand des Führungsmittels 25 von der Trommel 12 ist in der Schnittposition S
am geringsten. Dieser Abstand ist so bemessen, dass der stabförmige Artikel in der
Schnittposition S leicht in die Mulde 14 gedrückt wird. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass der stabförmige Artikel beim Schnitt exakt positioniert und sicher gehalten ist.
Das Gleiche gilt für den Abstand des Führungsmittels 26 von der Trommel 12 hinsichtlich
der Messposition M. Im oberen Bereich, d.h. im Bereich um 12 Uhr, muss kein Führungsmittel
vorgesehen sein, weil hier der Artikel schwerkraftbedingt in der Mulde 14 gehalten
wird. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch in diesem Bereich ein Führungsmittel
vorgesehen ist. Insbesondere kann ein einheitliches Führungsmittel vorgesehen sein,
das sich durchgehend über die Schnittposition S und die Messposition M, hier also
beispielsweise durchgehend von etwa 6 Uhr bis etwa 9 Uhr, erstreckt.
[0025] Die Trommel 12 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zum Betrieb im Gegenuhrzeigersinn,
aus der Richtung der Kamera betrachtet, eingerichtet. Selbstverständlich kann die
Trommel 12 alternativ zum Betrieb im Uhrzeigersinn eingerichtet sein. In diesem Fall
kann beispielsweise die Schnittposition bei 9 Uhr und die Messposition bei 2 Uhr liegen.
Es sind auch Ausführungsformen mit einem kombinierten Betrieb in beiden Rotationsrichtungen
der Trommel 12 denkbar.
[0026] In der in den Figuren gezeigten Ausführungsform ist das Messsystem 10 zur offline-Prüfung
an einer kontinuierlichen Förderstrecke 20 für stabförmige Artikel angeordnet. Die
Förderstrecke 20 kann beispielsweise nachfolgend einer Filterstabherstellmaschine
oder Multisegmentfilterherstellmaschine angeordnet sein und umfasst ein Fördermittel
27, beispielsweise ein Förderband, auf dem ein Filterstab-Massenstrom queraxial gefördert
wird. An einer Abzweigungsposition ist vorzugsweise eine beidseitig geneigte, sich
quer über das Fördermittel 27 erstreckende Rampe 28 vorgesehen, über die der mit dem
Fördermittel 27 geförderte Artikel-Massenstrom läuft und die daher auch als Brücke
bezeichnet werden kann. Entlang des Firstes der Rampe 28 verläuft eine Quernut 29,
die zur Aufnahme eines stabförmigen Artikels bemessen ist.
[0027] Das Messsystem 10 umfasst in dieser Ausführungsform ein Transportmittel 31, mittels
dessen ein aus der Förderstrecke 20 entnommener stabförmiger Artikel zu der Trommel
12 versendet und dieser zugeführt wird. Das Transportmittel 31 verbindet somit die
Förderstrecke 20 mit der Trommel 12. Das Transportmittel 31 bildet vorteilhaft einen
im Wesentlichen geschlossenen, von der Förderstrecke 20 bis zu der Trommel 12 verlaufenden
Transportkanal aus. Der Transport kann beispielsweise mittels Druckluft erfolgen.
In der gezeigten Ausführungsform umfasst das Transportmittel 31 beispielsweise ein
Transportrohr 30 (siehe Figur 2) und eine abwärts geneigte Rutsche 32 (siehe Figur
3), wobei die Neigung der Rutsche 32 vorteilhaft der Neigung der Trommel 12 entspricht.
Die Rutsche 32 weist eine Längsnut 34 auf (siehe Figur 3), in der ein stabförmiger
Artikel in Längsrichtung hinabrutschen kann. Das Transportrohr 30 kommuniziert an
einem Ende mit der Quernut 29 der Rampe 28 und mündet an ihrem anderen Ende in das
obere Ende der Rutsche 32. Die Rutsche 32 erstreckt sich an ihrem unteren Ende vorteilhaft
über mindestens einen Teil der axialen Länge der Trommel 12, was am besten aus Figur
11 ersichtlich ist.
[0028] Druckluft aus einer für das Transportmittel 31 vorgesehenen Druckluftquelle kann
vorteilhaft zum Spülen eines optischen Elements, insbesondere eines Objektivs oder
Fensters, der Kamera 13 über eine entsprechende Druckluftleitung 36 verwendet werden.
[0029] Das Messsystem 10 kann einen Sensor 35, insbesondere einen optischen Sensor, aufweisen
(siehe Figuren 11, 12), der beispielsweise mittels eines Laserstrahls detektiert,
ob sich ein stabförmiger Artikel in einer Mulde 14 der Trommel 12 befindet. Das Detektionsmittel
35 kann beispielsweise am unteren Ende der Rutsche 32 angeordnet sein, wobei der Laserstrahl
vorteilhaft antiparallel zu der Rutsche 32 gerichtet ist.
[0030] Im Folgenden wird der Ablauf des Messverfahrens beschrieben.
[0031] Zunächst wird ein in der Quernut 29 der Rampe 28 liegender stabförmiger Artikel in
das Transportrohr 30 eingestoßen, beispielsweise per Druckluft oder mittels eines
Aktuators, und vorzugsweise mittels Druckluft durch das Transportrohr 30 bis zu der
Rutsche 32 transportiert, auf der der Artikel schwerkraftbedingt und gegebenenfalls
druckluftunterstützt hinunter- und in die aufnahmebereite Mulde 14 der Trommel 12
hineinrutscht. Die weiter oben beschriebene Zuführeinrichtung 15 wird in dieser Ausführungsform
daher durch die Rutsche 32 gebildet.
[0032] Wenn der zu untersuchende Artikel vollständig in der entsprechenden Mulde 14 der
Trommel 12 aufgenommen ist und insbesondere mit seiner messabgewandten Stirnseite
an dem Anschlag 16 anschlägt, wird die Trommel 12 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Während
der Artikel die Schnittposition S überstreicht, wird er mittels der Schneideinrichtung
21 bzw. dem rotierenden Kreismesser 23 abgeschnitten, um eine zu untersuchende Schnittfläche
zu erzeugen. Das abgeschnittene Stück fällt beispielsweise in einen unterhalb der
Trommel 12 angeordneten Auffangbehälter. Der restliche Artikel verbleibt in der Mulde
14.
[0033] Anschließend wird die Trommel 12 im Gegenuhrzeigersinn weitergedreht. Dabei wird
die messabgewandte Stirnseite des Artikels über den schraubenförmigen Anschlagbereich
33 zwischen der Schnittposition S und der Messposition M geführt, wodurch der Artikel
infolge Rotation der Trommel 12 in Richtung zu der Kamera hin axial vorgeschoben wird.
Der Vorschub erfolgt dabei zweckmäßigerweise mindestens so weit, dass die abgeschnittene
und zu inspizierende Schnittfläche mit der Stirnseite der Trommel 12 fluchtet, vorzugsweise
über diese hinaus, so dass eine möglichst störungsfreie Bildnahme der zu inspizierenden
Schnittfläche mittels der Kamera 13 erfolgen kann. Der schraubenförmige Anschlagbereich
33 kann nach dem zuvor Gesagten auch als Vorschubmittel bezeichnet werden.
[0034] Wenn der Artikel die Messposition S erreicht hat, wird die Kamera 13 angesteuert,
um ein hochaufgelöstes Bild von der abgeschnittenen Stirnfläche des Artikels aufzunehmen.
Das aufgenommene Bild wird aus der Kamera 13 von einer nicht gezeigten elektronischen
Auswerteeinrichtung, insbesondere einem Computer ausgelesen, wo mittels Bildverarbeitungssoftware
in geeigneter Weise eine Qualitätsbeurteilung der untersuchten Schnittfläche des stabförmigen
Artikels ermittelt bzw. durchgeführt wird. Die elektronische Auswerteeinrichtung kann
auch zur Steuerung des Messsystems 10, insbesondere der Trommel 12, der Kamera 13,
der Schneideinrichtung 21, des Transportmittels 31 und des Sensors 35, dienen.
[0035] Der inspizierte Artikel fällt nach Verlassen des Führungsmittels 26 schwerkraftbedingt
beispielsweise in einen unterhalb der Trommel 12 angeordneten Auffangbehälter. Um
beispielsweise an der Trommel 12 haftende Artikel sicher zu entsorgen, kann vorteilhaft
ein beispielsweise fingerförmiger Mitnehmer 37 vorgesehen sein, siehe Figur 11, der
zweckmäßigerweise zwischen der Messposition M bzw. dem Führungsmittel 26 und der Zuführposition
Z angeordnet ist. Der rotationsfeste Mitnehmer 37 greift vorteilhaft in eine umlaufende
Nut 38 der Trommel 12 ein, in die sich der stabförmige Artikel erstreckt.
[0036] In einer in den Figuren nicht gezeigten Ausführungsform kann das Messsystem 10 ein
Laborgerät sein. In diesem Fall umfasst das Messsystem 10 zweckmäßigerweise anstelle
des Transportmittels 31 ein Artikelreservoir, beispielsweise einen Trichter, in den
die Filterstäbe von Hand eingelegt werden können. Das Reservoir kann dann beispielsweise
die Zuführeinrichtung 15 bilden, wobei in diesem Fall die Zuführposition Z zweckmäßigerweise
am oberen Ende der Trommel 12 angeordnet wäre. Das Reservoir kann beispielsweise auch
die Zuführeinrichtung 15 speisen, die dann ähnlich wie die Rutsche 32 ausgestaltet
sein kann.
1. Messsystem (10) zur optischen Beurteilung eines stabförmigen Artikels der Tabak verarbeitenden
Industrie, umfassend eine Handhabungsvorrichtung (12), die zur queraxialen Förderung
eines in mindestens einer Aufnahme (14) aufgenommenen stabförmigen Artikels eingerichtet
ist, und eine Kamera (13) zur stirnseitigen Inspektion eines in der Handhabungsvorrichtung
(12) aufgenommenen stabförmigen Artikels, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (10) eine Schneideinrichtung (21) umfasst, die so angeordnet ist,
dass ein stabförmiger Artikel infolge der Förderung in der Handhabungsvorrichtung
(12) abgeschnitten wird, um eine zu inspizierende Schnittfläche des stabförmigen Artikels
zu erzeugen.
2. Messsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsvorrichtung (12) eine rotierbare Trommel ist.
3. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsvorrichtung (12) eine Mehrzahl von Aufnahmen (14) mit unterschiedlichen
Querschnittsabmessungen aufweist.
4. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsvorrichtung (12) geneigt angeordnet ist.
5. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (21) ein Kreismesser (23) umfasst.
6. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (10) ein Vorschubmittel (33) umfasst, das einen axialen Vorschub eines
in der Trommel (12) aufgenommenen stabförmigen Artikels in Richtung zu der Kamera
(13) hin infolge Förderung des Artikels von einer Schnittposition S zu einer Messposition
M umfasst.
7. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (10) einen Anschlag (16) aufweist, der so angeordnet ist, dass ein
in der Aufnahme (14) der Handhabungsvorrichtung (12) aufgenommener stabförmiger Artikel
mit seiner messabgewandten Stirnseite daran zur Anlage kommt.
8. Messsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Anschlag (16) mindestens von einer Zuführposition Z zu einer Messposition
M entlang des Umfangs der Handhabungsvorrichtung (12) erstreckt.
9. Messsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Anschlag (16) von der Schnittposition S zu der Messposition M hin in Richtung
zu der Kamera (13) kontinuierlich erhebt.
10. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (12) einen umfangsseitigen Schlitz (24) aufweist, in den ein Messer (23)
der Schneideinrichtung (21) eingreift.
11. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (10) ein Transportmittel (31) zum Transportieren eines aus einer Förderstrecke
(20) entnommenen stabförmigen Artikels zu der Handhabungsvorrichtung (12) umfasst.
12. Messsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport des stabförmigen Artikels in dem als Kanal ausgebildeten Transportmittel
(31) mittels Druckluft erfolgt.
13. Messsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass Druckluft aus einer für das Transportmittel (31) vorgesehenen Druckluftquelle zum
Spülen eines optischen Elements der Kamera (13) verwendet wird.
14. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (10) ein offline-Messsystem ist.
15. Messsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem einen insbesondere optischen Sensor (35) zum Detektieren eines in
einer Aufnahme (14) der Trommel (12) befindlichen stabförmigen Artikels umfasst.